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NOXSOL Part I Irgendwo in einer schnen Nacht, wo Sterne funkelten und mit ihrem Licht die Dunkelheit kitzelten,

sa ein wunderbares Wesen auf dem Dach eines Hauses. Es war ein Wesen aus Licht und Schatten, ein tnzelndes Geschpf klarster Gedanken. Geschmeidiger Krper, liebliches Lcheln, das Wesen hie Noxsol. Es war das Kind einer Knstlerin, ein berbleibsel alter Zeit und dennoch neu erschaffen! Was sollte es nur bewirken? Noxsol, Noxsol! Das ist mein Name!, dachte es immer und immer wieder. Nacht-Sonne, Nacht-Sonne? Was ist das?, fragte es sich und schaute zum Himmel. Mit Katzensprngen bewegte es sich fort, tanzte durch die Nacht und sang doch wusste es nicht, in welcher Sprache und war ganz traurig deswegen. Pltzlich- ein Seufzen, ein Schluchzen! Woher das wohl kam? Ein Stoppen, ein Stehen. Noxsol sah sich um, entdeckte ein Mdchen, weinend, auf einer Brcke stehend. Das Mdchen krabbelte auf die Brstung, stand, sicher, balancierend, nicht schwankend. Es hielt ein Herz in der Hand, pochend und warm, jedoch hrte man es schluchzen. Trnenlos lockerte das Mdchen den Griff. Jeder einzelne Finger jedoch kmpfte dagegen an. Noxsol sah das Spiel und den Kampf. Es sprang zum armen Kind. Das Kind, kaum verschreckt sah Noxsol an und schrie: Hilf mir! Bitte! Rette mein Herz. Noxsol sagte: Nein. Ich rette nicht das Herz. Ich rette dich.

Es hob das Kind von der Brstung, umarmte es sacht. Hauchte liebe Worte ins Ohr und sang ein Lied in fremder Sprache. Es streichelte zart das Kind und nahm dann sachte das Herzksste es voller Wrme und drckte es in die Brust des Mdchens. Danke dir, liebes Wesen!, rief es unter Freudentrnen aus. Sie tanzte und schrie: Ich lebe! Ich lebe und mein Herz lacht! Kaum hatte das Kind weggesehen, war das Fabel-Geschpf verschwunden.

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