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Dem Kunden etwas auf die Ohren geben

Podcasts werden in der Kommunikation immer beliebter

Die Bundeskanzlerin tut es und der Stuttgarter Oberbürgermeister auch. Daimler-Chef Zetsche lässt seine Azubis zu
Wort kommen, aber auch den Kantinenkoch und die Produktmanagerin für die „Mille Miglia“ ; die Rede ist von
Podcasts. Podcasts sind nichts anderes als regelmäßige Audio- oder Videobeiträge, die über das Internet verbreitet
werden. Sie sind meist kostenlos und können nicht nur über die Unternehmensseite bereitgestellt werden, sondern
auch in Podcast-Portalen wie iTunes oder podcast.de verzeichnet werden. Die Nutzer können sie einzeln oder als Abo
herunterladen und dann ansehen, wann immer sie Zeit und Lust dazu haben – in der S-Bahn, über das Autoradio, im
Büro oder zu Hause.

Eine aktuelle Studie der Agentur Anspruch zu Podcasts in der externen Unternehmenskommunikation zeigt, dass
bereits mehr als 60 Prozent der Dax-Konzerne Podcasts einsetzen. Aber auch kleinere Unternehmen lassen sich
langsam aber sicher von diesem neuen Marketinginstrument überzeugen: Immerhin 20 Prozent der 50 größten
Unternehmen in Baden-Württemberg ergänzen ihren Kommunikationsmix durch Podcasts. Als Zielgruppe kommen
dabei die eigenen Mitarbeiter, Kunden oder bei Kapitalgesellschaften auch die Aktionäre in Betracht. Das House of
Research hat herausgefunden, dass Hörer von Podcasts Unternehmen, die diese Kommunikationsform einsetzen, als
kreativ und innovativ wahrnehmen.
Doch das klappt natürlich nur, wenn die Beiträge gut gemacht und für den Nutzer interessant sind.
Die Audio- beziehungsweise Video-Beiträge sollten deshalb Informationen sehr dicht zur Verfügung stellen, denn sie
sollten nicht länger als fünf bis zehn Minuten dauern. Außerdem muss sichergestellt sein, dass ausreichend Themen
auch für mehrere Episoden vorhanden sind, da Podcasts ihre Wirkung über eine gewisse Konstanz entfalten.
Die Themen können aus unterschiedlichen Bereichen kommen. Zum Beispiel können Sie im Podcast
Unternehmensnachrichten verbreiten, Produkte besprechen, Mitarbeiter oder Kunden informieren, aber auch
Branchentrends und -news einfließen lassen. Dabei ist es wichtig, einen roten Faden zu bewahren, der die
verschiedenen Episoden miteinander verbindet. Das können wiederkehrende Themen oder Elemente im Podcast sein.
Die Bundeskanzlerin macht beispielsweise mit einer Erkennungsmelodie und einem Kameraschwenk durch das
Kanzleramt auf.
Wichtig ist es auch,immer wieder Feedback einzuholen, um thematisch und inhaltlich im wahrsten Sinne des Wortes
„am Ohr“ des Hörers zu bleiben. Hier sollte man sich nicht allein auf Download-Zahlen verlassen, sondern qualitative
Rückmeldungen einholen.

Bei der Produktion von Audio-Podcasts stehen zwei Wege offen. Kleinere Unternehmen und Institutionen wählen nicht
selten den Weg der Eigenproduktion. Hier muss entsprechendes Equipment von Mikrofon bis zur Software besorgt
werden. Dafür ist eine Investition von mindestens 1500 bis 2000 Euro nötig - je nach Anforderung und Zielsetzung.
Neben dem klassischen Weg der Studio-Produktion werden Podcasts aber immer häufiger von Profis zum Teil vor Ort
im Unternehmen produziert. Die Aufnahme von Statements und Interviews erfolgt im Unternehmen, der spätere Schnitt
mit Einbindung eines Sprechers findet dann in einer Agentur statt. Dabei kann man sich auch in der Konzeption und
Vorbereitung unterstützen lassen. Die Kosten hier beginnen bei etwa 500 Euro für eine einzelne Sendung.

Bei Aufnahmen in den eigenen Unternehmensräumen sollten ruhig gelegene, eher kleine Räume gewählt werden.
Störgeräusche lassen sich im Nachhinein nur schwer und zum Teil aufwändig entfernen. Bei Eigenproduktionen hilft
es, einen Sprecher oder Moderator zu wählen, der zumindest ein wenig Erfahrung und eine angenehme Stimme hat.
Ob Eigenproduktion oder Unterstützung durch eine Agentur: Podcasts leben von spannenden Inhalten und einer
regelmäßigen Erscheinungsweise, um Hörer zu binden. Ein Konzept zur Erstellung eines Podcast sollte deshalb immer
mehrere Folgen beinhalten, erst dann können die Auswirkungen auf die Kommunikation beurteilt werden.

Dusan Minic
www.agenturanspruch.de, Schönaich

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