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"Ich schaff' beim Daimler!" hört man in der Mitarbeiter normal ist, wird es im gesamten gab-Magazin: Bei anderen großen Unter-
Schwulenszene öfters. "Ich bin schwul!" bei Arbeitsleben und in unserer Gesellschaft ein nehmen gibt es Diversity schon länger, war-
Daimler aber offenbar seltener. Das will Stück selbstverständlicher. um hat sich das Daimler-Netzwerk erst jetzt
Johanna Kösler vom Mitarbeiter-Netzwerk gegründet?
GL@D ("Gay Lesbian Bisexual Transgender at gab-Magazin: Im Moment besteht das Johanna Kösler: Diversity gibt es bei
Daimler") ändern, das sich seit Ende Juli für Netzwerk aus rund 40 Mitarbeiterinnen und Daimler schon seit 2005. Unser Netzwerk als
schwule und lesbische Mitarbeiter einsetzt. Mitarbeitern aus dem Großraum Stuttgart. eine private Gruppe sogar noch länger. Als
Wollt Ihr neben der geografischen Ausbrei- ein Firmennetzwerk haben wir uns jetzt
gab-Magazin: Für Homosexuelle ist es am tung auch die ganze Bandbreite der Mitarbei- gegründet, weil uns bewusst ist, dass kein
Arbeitsplatz nicht immer leicht. Daimler hat ter erreichen? Vom Azubi am Fließband bis offizielles Programm unseres Unternehmens
über 270.000 Mitarbeiter, was könnt Ihr als hin zum Vorstand? für mehr Normalität im Umgang mit GLBT-
Netzwerk ausrichten? Johanna Kösler: Ja natürlich. Wobei wir Mitarbeitern sorgen kann. Das müssen wir
Johanna Kösler: Wir wollen dazu beitragen, schon heute die gesamte Bandbreite der Mit- selbst tun. Von daher hoffen wir, dass sich in
das Thema Homosexualität am Arbeitsplatz arbeiter erreichen: zu unserem ersten Netz- noch mehr Firmen "Regenbogen-Netzwerke"
bekannter zu machen. Viele Kollegen trauen werktreffen im September kamen Arbeiter, gründen.
sich nicht, am Arbeitsplatz über ihre sexuelle Angestellte aus Verwaltungsbereichen, leiten-
Identität zu sprechen. Wir tun es und zeigen, de Führungskräfte. Wichtig für uns ist, dass gab-Magazin: Wollt Ihr auch heiße Themen
dass es in jeder Firma und in jedem Berufs- wir noch bekannter werden, es kennen uns ansprechen, zum Beispiel Betriebsrente für
feld Homosexuelle gibt. Wir sind Ansprech- einfach noch nicht alle Kollegen. Die Kolle- Verpartnerte?
partner für jeden einzelnen Kollegen und gen aus anderen Daimler-Standorten, die bei Johanna Kösler: Bei Daimler sind Verpart-
Kollegin - heterosexuell oder homosexuell; sich vor Ort auch aktiv werden möchten, nerte bei der Betriebsrente mit Verheirateten
und natürlich für die Führungskräfte, Personal- bekommen von uns jede Unterstützung. Und gleichgestellt. Aber natürlich setzen wir uns
bereiche, Schulungsabteilungen, das Produkt- natürlich sind wir für alle Daimler Mitarbeiter für die Interessen unserer Mitglieder ein.
Marketing. Wenn das für unsere 270.000 weltweit erreichbar und ansprechbar. (cd)
News
Weissenburg vor dem Aus? Start-Up Eintritt und preiswerten Getränken ein tolles Angebot
Zentrum bangt um städtischen Zuschuss Low-Budget-Party für'n guten Zweck liefern: "Wir wollten einfach zeigen, dass auch eine
Die Stadt Stuttgart plant, im Rahmen der Haushaltskonso- Manchmal hat man eine Idee. Manchmal auch zwei. Selfmade-Party Klasse sein kann". An Motivation und
lidierung den Zuschuss für den Verein Weissenburg Und manchmal kann man sie auch umsetzen. So Unternehmergeist fehlte es schließlich nicht, und so
komplett zu streichen. Der Verein, der 20 schwul-lesbi- geschehen bei Jörg Moll, Thomas Kaltenegger und konnten im Laufe der Sommermonate Mitstreiter ge-
schen Vereinen mit über 2000 Vereinsmitgliedern Räum- Sascha Wolf, die die beiden in der Weissenburg behei- wonnen werden; gemeinsam mit der Kleinen Bienen-
lichkeiten bietet, erhält laut eigenen Angaben einen jähr- mateten Jugendgruppen "Königskinder" und "Prinzen" königin und ihrer "NIL-Party", dem CSD Stuttgart, DJ
lichen Betriebskostenzuschuss von 25.000 EUR aus der im Sommer beim CSD kennen lernten. Dass ehrenamt- Alex Denada, Queer-Events, der Tanzschule Wolf und
Selbsthilfeförderung. Damit finanziert die Weissenburg liche Arbeit oft nicht die nötige Beachtung bekommt, diversen Getränkefirmen wurde Stuttgarts erste Low
neben ihren Räume im Heusteigviertel auch die Öffent- wollten die drei ändern. Jörg Moll: "Ich finde es schade, Budget-Party "Start Up" ins Leben gerufen, die mit einer
lichkeitsarbeit und verschiedene Veranstaltungen. Ohne dass man dieses tolle Café in der Szene nicht wirklich Men-only-Halloween-Party am 31.10. im Café der
städtische Zuschussmittel droht dem Verein nun die Insol- kennt, denn die Weissenburg ist ja tatsächlich irgend- Weissenburg startet. Eventuelle Gewinne gehen zu
venz. Die Räume müssten aufgegeben und damit die wie toll." Die drei hatten außerdem die Idee, genau Gunsten der beiden Jugendgruppen - und weitere
Arbeit des Vereins weitgehend eingestellt werden. (cd) keine Luxus -Party zu veranstalten, sondern mit niedrigen Events sind nicht ausgeschlossen! (bjö)
42 NOVEMBER 2009
Fame - 2 Burning Years
The bigger the better!
Wer hätte das ge-
dacht: mit Fame
hat Macher Felix
Horsch vor zwei
Jahren einen neu-
en Party-Standard
nicht nur für
Stuttgart sondern
auch das gesamte
Umland gesetzt.
Stolz folgten wei-
tere Partys wie
"Sugarboyz" oder
"Therapy", aber
Fame ist und
bleibt Felix' Lieblingskind. Seit dem Abriss
der alten Fame-Location "N-Pir" im Jahr
2009 hat die nun in unregelmäßigen Abstän-
den stattfindende Fame-Party mit dem "Zapa-
ta" wieder eine neue Homebase gefunden.
Zum zweijährigen Fame-Jubiläum sprachen
wir mit Felix über seine Lieblingsleiden-
schaft: Partys!
NOVEMBER 2009 43
SZENE ❚ STUTTGART
Therapy
beschenkt dich!
Weil "Love is all you need"!
"Der Run auf die Therapy ist momentan fast lich seines eigenen 32. Geburtstages und dem Froschkönig fragen wir uns, wer oder was
noch größer als bei Fame", resümiert Macher zweijährigen seiner Eventagentur "Fame" sich zur "Love Affair" auf der Therapie-
Felix Horsch. Zufrieden kann er sein, organi- gibt's freien Eintritt für die ersten 100 Gäste, Couchbühne tummelt. Die Djs of the Night
siert er doch beide Partys! Über 1000 Gäste die brandneue Fame-DVD für die ersten 200 werden schon verraten: Nick White (Myko-
kamen zur zweiten Therapy-Party mit Ein- Gäste und Sektempfang für die ersten 300 nos Beach Club) und Fame-Resident Wall-
lass-Stop wegen Überfüllung zwischen 1 und Gäste. Das knallt! Auch auf die Show darf player. (dr)
2 Uhr nachts. Für den dritten Streich der man gespannt sein, denn die ist immer ein
"Therapy"-Reihe gibt's im November dann bisschen seltsamer als schlichte GoGo- Fr, 6.11., 23 Uhr, Aer Club, Büchsenstr. 11, Stuttgart. 10
auch gleich ein Geschenke-Special: anläss- Auftritte; nach Show-Bügeln und dem EUR, free entry für die ersten 100 Gäste. therapy-party.de
"Best of"-CSD-Gala
Der Saisonabschluss 2009
MEHR MACHEN!
Delightful Saturday Ade: Zick nicht rum !
Closing
Ohne Trübsal zu blasen, geht nach einem
Jahr in den Climax Institutes die Gay-
delight Partyreihe mit DJ Pascal Garuda
(Foto) in die letzte Runde. Musikalisch
gibt es gegen die Katerstimmung eine
Gaydelight Glühweintreff
Besinnliches Aufwärmen - Alle vier Don-
nerstage bis Weihnachten kann sich der
schwul-lesbische Gaumen am Imbiss-
schräge Partyreihe zum Erfolg. Einfach stand von Gaydelight mit einem Glüh-
Spaß für alle, die nicht auf reinen Club- wein oder Bratapfelpunsch in Stimmung
Sound stehen, sondern auf eine tanzbare bringen.
Mischung aus Hits der letzten 20 Jahre. Do, 26.11, Gaydelight Glühweinstand, Doro-
Sa, 7.11., 22 Uhr, Lauras Club, Lautenschlagerstr. theenstraße / Ecke Schillerplatz, Stuttgart
20, Stuttgart
Für Liebhaber
HIV-Testtag Fabian Schläper widmet sich in seinem
Bei der Gayröhre im November sitzen die "Boogie Pimps" (siehe
Sichergehen - Kostenloser und anony- Chanson-Kabarett-Programm "Liebha-
Foto, Hits u.a. "Saltshaker" oder "Somebody to Love") an den Turn-
mer HIV-Testtag von 14 bis 17 Uhr der berprojekt" mit Pianistin Iris Kuhn ganz
tables und unterstützen Resident-DJ Rob Medina nach seinem Warm-
AIDS-Hilfe Stuttgart in der Pour lui-Sau- den schönen Dingen, von denen man
up bei der richtigen Partymischung. Deshalb heißt es bei diesem na. Ohne Voranmeldung! nicht lassen kann.
Abend auch: Alles ist erlaubt - ob Gay, Bi oder Hetero.
Mi, 11.11., 14 -17 Uhr, Pour Lui-Sauna, Schmie- So, 29.11, 20 Uhr, Renitenztheater, Eberhardstr.
dener Str. 51, Stuttgart 65, Stuttgart, 16 EUR
Sa, 28.11., 22 Uhr, Röhre Stuttgart, Willy-Brandt-Str. 2/1, Stuttgart
NOVEMBER 2009 45