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soulsaver edition
Ein Mädchen
auf der Suche
nach Liebe
Auf unserer Homepage findest du eine breite Auswahl Erste Flugstunden 4
guter Bücher, CDs, DVDs, Bibeln und so weiter.
Oder du stöberst mal in unserem Laden (Schlörstraße 2,
80634 München).
Loveparade 10
Der Zeppelin 18
Pret-a-porter 30
1. Auflage 2007
Flugstunden
Nestwärme hatte ich schon abge-
kriegt, aber das Leben war für mich
ein tückischer Kasten. Wenn ich zum
Flug ansetzte, knallte ich meist schnell
gegen eine Wand und brach mir einen
Flügel… Jetzt heißt dieses Buch ja
nicht „Die Vögel“ von Alfred Hitch-
cock oder so, aber ich gebe hier schon
ein paar Herzschläge meines Lebens
preis, die jedem bekannt sein dürfen…
Ich war nicht von schlechten Eltern,
doch die meisten Kinder auf dem Schul-
hof waren irgendwie lauter als ich, tol-
ler, schlauer, schneller – kamen besser
an, aber immerhin: Meine Bilder aus
der Malstunde wurden auf dem Flur
ausgestellt. Förderunterricht konnte
meine Sauklaue auch nicht formen,
aber unterm Strich reichte es meinen
Eltern später fürs Gymnasium.
All die Jahre war ich versetzungs-
gefährdet und stets der stille Außen-
seitertyp. Manchmal machte ich den
Pausenclown, aber mehr als Oberflächigkeiten das noch das Angesehenste nach einem eigenen
brachte es mir auch nicht ein. Ich litt sehr dar- Auto. MTV gab diverse Starthilfen und ‚BRAVO‘
unter, fühlte mich minderwertig, und eines Tages lobte Verhütungsmittel. Ich war also ausreichend
weigerte ich mich, weiter zur Schule zu gehen. vorbereitet und schaute mich um nach einem pas-
Diverse Anstrengungen der Schulpsychologin senden Freund. Eines Tages entdeckte ich ihn dann.
machten mich auch nicht hipper, bis ich meinem Er trug eine schrottige Bundeswehrhose und
persönlichen Mauerfall selber etwas nachhalf. kotzte gerade neben die Konzerthalle. Treffer.
Ich schnorrte unseren Schulhofdealer wegen et- Nach zwei Wochen waren wir ein Paar. Und was
was Haschisch an. Schon lange Zeit hatte ich die am Anfang eine vage Sehnsucht in mir wachrief,
Schlaghosenkreise beobachtet und kaufte mich entwickelte sich bald zu meiner ersten großen
dann ganz simpel mit einem Stückchen Peace ein. Liebe. Wir hingen ewig zusammen, schwänzten
Zwar hatte ich keinen Plan, wie man denn so einen die Schule, fuhren nach Holland und kifften am
Joint dreht, aber da fanden sich prompt selbstlo- Strand. Wir waren verliebt bis über beide Ohren.
se Hände. Ganze Reihen von Türen öffneten sich Nachts empfing ich meinen Freund heimlich mit
stoßweise, und mein Beliebtheitsgrad stieg rapi- einem Meer aus Teelichtern, und wir hüllten uns
de an. Angesagt war gerade der Grungestyle. So in rosa Wolken bis in die Morgenröte. Unsere El-
scheute ich weder Zeit noch Geld, um auszusehen tern träumten weiter von ihren braven Kindern.
wie frisch aus der Tonne. Auch meine künstleri- Viele Sommer zogen wir mit Rucksäcken über
sche Ader fand revolutionären Absatz. Ich schlug diverse Festivals und kuschelten uns zwischen
nackte Frauen aus Stein zur Begeisterung meines Metal und Rock. Ich erlebte diese Jahre manchmal
Kunstlehrers. Oder ich schauspielerte in Rollen wie einen romantischen Film. Zu schön, um wahr
wie Kaspar Hauser, zur Sprachlosigkeit der zu sein. Die ganze Schule sah gedanklich schon
ganzen Klasse. In Mathe wiederum glänzte ich unsere Hochzeitsfotos. Inhaltlich sprengten wir
durch meine Abwesenheit. Cool sein musste ich längst jedes Coverbild unserer geliebten Bands.
ja nicht mehr lernen. Inmitten einer immer schneller werdenden Kul-
Zu meinem glorreichen Status gehörte natür- tur boten uns Grungebands den Stoff für eine
lich auch ein fester Freund, weil zu der Zeit war gemeinsame Identität und die Alternative zur
Manchmal machte ich
den Pausenclown, …
Generation X. Doch für immer wollte Kurt Co-
Wir hingen ewig zusammen,
bain unseren jugendlichen Geist nicht besingen. schwänzten die Schule,
Die Beziehung zerbrach, und ich war nicht länger fuhren nach Holland und
Szenebraut.. kifften am Strand.
Mein Vater und mein Freund hatten eine in-
tensive Freundschaft entwickelt. Sie hatten beide
einen Jagdschein und unternahmen viel. Auf dem
Land meiner Oma bauten sie Hochsitze, pflanz-
ten Bäume, legten Wildäcker an und gingen auf
die Jagd. Alles schön und gut. Doch mein Freund
genoss eine Verbundenheit mit meinem Vater, die
ich als Tochter nicht hatte. Er war vielleicht der
nie geborene Sohn oder so. Mein Vater förderte
ihn in jeglicher Weise und bedachte ihn mit Auf-
merksamkeiten, die ich so nicht bekommen hatte.
Ich wurde total eifersüchtig. Und mein Freund
cancelte für Verabredungen mit meinem Vater
heißersehnte Dates mit mir, was mich oft kränkte.
Mit der Zeit fand ich meine Liebe verraten und
zerriss innerlich. Der Sex tat mir oft weh, aber
auch sonst überkamen mich Zweifel. Oft quol-
len tränenvolle Szenen aus mir heraus, jedoch tat
mein Vater diese ab als albernes Gewäsch, und
mein Freund beschuldigte mich emotionaler Er-
pressung. Somit war ich allein. Ich war viel zu
jung, um mit dieser Situation fertig zu werden,
und musste die Sache so, wie sie war, schlucken.
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Viele Verletzungen fraß ich einfach in mich rein. nahm mir, was ich wollte, bis zur emotionalen
Groll zermalmte die Schmetterlinge in meinem Abstumpfung. Denn am Ende einer gemeinsamen
Bauch… Irgendwann war die Beziehung in Strecke fand ich meine Gefühle meist müde und
meinem Herzen einfach erloschen. Resignation zertreten. Zu Beginn ist man im Vollrausch des
machte sich breit und Rachegefühle. Ich machte Verliebtseins, dann ernüchtert einen die Realität,
bald Schluss. Über vier Jahre waren wir ein Paar und zum Schluss ist man völlig verkatert und
gewesen. Eigentlich meine ganze Jugend. Einen liegt am Boden der Tatsachen. Da hält einen dann
neuen Freund wollten meine Eltern nur schwer keiner mehr. Vielleicht hat man sich in der Be-
akzeptieren. So kiffte ich einfach noch etwas mehr, ziehung etwas geben können, und das war auch
doch es gab keinen Ersatz für diese Lücke in mir. gut, aber es war sicher alles andere als Liebe, denn
Kurz darauf waren Abiturprüfungen, und die letztlich blieb man doch leer.
meisten meiner Freunde zogen weiter weg. Ich Immer wieder wollte ich mein inneres Vakuum
fiel wie aus einem Himmel. War völlig verlassen. auffüllen. Auch so ein misslungener Versuch war
Um wieder Aufwind zu bekommen, nahm ich alle meine erste Fahrt zur Loveparade. Mitten in der
Erinnerungen an mein altes Umfeld und stampf- Nacht trafen wir uns und brachen mit einem fet-
te sie in den Boden. Den kompletten Grunge halt. ten Transporter auf nach Berlin. Die Ladefläche
Zuhause hielt mich auch nichts mehr, und ich hatten wir ausgelegt mit Matratzen und endless
machte mich vom Acker. viel Gras. Meine beste Freundin war wieder aus
England zurück und hatte auf dem Weg noch ei-
nen lustigen Typen aus Holland aufgegabelt. Sie
Der Zeppelin Eine Minute breites Lächeln war alles andere als
leicht verdientes Geld. Ich habe nicht mitgezählt,
Geschmeckt hatte ich es schon: Applaus. Viele wie oft ich so aufgetreten bin. Aber einmal war
Jahre hatte ich erfolgreich in Theatergruppen ich so zugekifft, dass ich den schweren Säbel fal-
mitgespielt und begann nun nach Abschluss der len ließ. Aber ich entdeckte auch andere Schau-
Schule als Regiehospitantin am Staatstheater ei- spieler, die sich ähnlich verpeilt verhielten. Oft
ner kleinen Universitätsstadt. Schauspielerin oder saßen wir im Schlossturm auf unseren Auftritt
wenigstens Dramaturgin zu werden, war ein ab- wartend, rauchten Joints und schlürften Sekt, wa-
soluter Traum von mir. Völlig naiv hatte ich mich ren bis zur Unkenntlichkeit von der Maske ge-
und mein Anliegen in einem Brief bei dem lei- schminkt und konnten uns nicht mehr einkriegen
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vor Lachen. Ich freundete mich mit
einer Balletteuse an. Manchmal
rannten wir mit wehenden Bade-
mänteln über den Dachboden des
Schlosses, und ein Schauspieler mit
freiem Oberkörper jagte uns krei-
schende Hühner wie verrückt. Und
so schlugen wir die Zeit tot bis zum
letzten Vorhang und unseren ge-
liebten Verbeugungen in den tosen-
den Beifall. Das war alles für mich.
Ich hoffte, diese Flügel würden nie
vergehen.
Bald schon folgte eine ernste Rolle
mit maßgeschneidertem Kostüm
und viel Text. Ein seltener Aufstieg.
Ich ahnte, es öffnet sich das Tor zu
meiner Erfüllung. Applaus und Be-
wunderung sollten mir folgen ein
Leben lang. Die Bühne würde mein
Innerstes preisgeben, und ich würde
Liebe ernten, Vorhang für Vorhang.
Tag für Tag meisterte ich schwierige
Spielpassagen, der Regisseur lobte
Der Vorhang ging auf, mich, im Gegensatz zu meinen El-
ein Zeppelin flog über die tern, die sahen bei dem ganzen lie-
Bühne, … ber weg. Nicht nur finanziell nah-
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men meine Eltern noch einen großen Einfluss auf
mein Leben als junge Erwachsene. Ständig hatte Diva Las Vegas
ich das Gefühl, ich müsse es meinen Eltern bewei- Vom Arbeitsamt hatte ich eine einzige Adresse
sen, dass ich es drauf habe für die Schauspielschule, zum Bewerben auf eine Ausbildungsstelle be-
denn sie wünschten sich eigentlich einen anderen kommen. Überraschenderweise lud man mich zu
Werdegang für ihre Tochter. Es entstand Druck. einem persönlichen Gespräch ein. Zwar war ich
Ich schlief wenig, träumte schlecht und fing an, wirtschaftlich und politisch kein Stück interes-
Text zu vergessen. Das fiel natürlich auf. Einen siert, aber ich bekam den Job. Meine Eltern waren
Monat vor der Premiere hingen meine Kostüme überglücklich.
nicht wie üblich in der Anprobe. Filmriss. Ich war Ich begann eine Art Doppelleben. Tagsüber be-
über Nacht aus dem Ensemble genommen, fand ich mich in einer Reederei und hielt Kontakt
weil mir einfach doch die Professionalität zum mit Frachtern, die auf den Weltmeeren gondelten,
Durchhalten fehlte. Und die Show müsse stehen. als sei die Erde ganz klein. Es war knallhartes
Sie ersetzten mich, meinten aber, ich hätte das Business angesagt, und ich steckte meist in stren-
Zeug zur Schauspielerei, doch eine Schule wäre gen Hosenanzügen und sprach fast nur noch Eng-
eben das unabdingliche Konstrukt für eine solche lisch. Doch nachts suchte ich stets die Möglich-
Begabung. Sie boten mir eine Förderung an, doch keit der wahren Entfaltung, so wie eine Motte im
ich nahm meine Tasche und rannte weinend da- Dunkeln das Licht. Die Technoszene war so ein
von. Es war hoffnungslos. Ich kapitulierte, gab der Punkt. Ich suchte sie auf, so oft es ging. Es kam
Vorstellung meiner Eltern nach, eine solide Aus- mir immer vor wie das Landen in einer anderen
bildung im Büro zu machen, und verließ die Stadt. Welt. Alles war leichter, die Bewegungen flie-
Der Zeppelin zerplatzte am Horizont. ßender. Ich liebte die Musik, und schwebte grund-
sätzlich ein paar Zentimeter über der Tanzflä-
che. Klamottentechnisch verhing ich mich mit
indischen Stoffen, floureszierenden Mustern und
besprengte meine Flügel tonnenweise mit Glitzer.
Man nannte mich bald „die Fee“, und so hatte ich
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meinen Platz in der Familie des Undergrounds masse. Und ich beschützte dieses Leben. Kritik
gefunden. Hier war ich sehr lange glücklich. Man an meinem exzessiven Partystyle fand in meinen
lud mich oft ein, ich bekam freien Eintritt in den spitzen Elbenohren keinen Anklang. Ich trug
Clubs, zierte Vip-Rooms und war sehr beliebt. die heilige Tanzfläche wie einen gefassten Edel-
Ganze Partys konnte ich in meinen euphorischen stein vor mir her. Schließlich war ich eine Queen
Bann ziehen. Es begeisterte mich. So wurde ich in dieser schillernden Welt. Und ich konnte mich
ganz schleichend zu einer kleinen Diva, die anfing, darstellen! Ich kreierte die schönsten Outfits,
dieses Glück festhalten zu wollen und alles von nähte mir Knicklichter in transparente Textilien
ihrer märchenhaften Burg aus zu beherrschen. ein und band silberne Pailletten auf glanzvolle
Ich verkuppelte durch meine besten Connections Seiden, trug wehenden Schleier und genoss die
so ziemlich alle wichtigen Leute, die mein Reich Blicke auf meinem königlichen Pelz. Natürlich
sichern und vergrößern könnten. Mit Erfolg. war ich auch oft mit einem DJ zusammen – das
Die Landschaften, die sich auf meinen jahrelan- krönte mich vollkommen.
gen Streifzügen durch die Partywelt vor mir er- Doch es gab noch eine stärkere Anziehungskraft
schlossen, waren immer kunstvoll dekoriert. Nach in diesem Leben: Der Kontakt im Trance. Nichts
kilometerlangem „watch for signs“ erhoben sich gab eine größere Symbiose mit meiner Seele als
plötzlich anmutig Fahnen und hissten den Ein- das Einssein mit der Musik. Drogen verschafften
gang in neue Dimensionen, riesige Diskokugeln mir feinfühligen Zugang zu den hypnotischen
hingen wie Monde zwischen alten Bäumen, und Beats, und ich spürte stundenlang die Formen in
Laserdrachen überflogen die Nacht. Schwarzlicht- den tragenden Klängen und ließ mich auf ihnen
fäden spannten sich zu gigantischen Pyramiden treiben. Weit weg treiben. Der Techno bediente
auf und füllten damit ganze Industriehallen. Aber mich wie eine Marionette, und ich strahlte dank-
auch Hünengräber, Moore, Schiffe, Strände und bar, meinen Gefühlen freien Lauf lassen zu kön-
Wüsten waren die Locations dieses Reichs. Ich nen. Es wurde zu einer Sucht. Alles andere wurde
bereiste es fiebernd, koste es, was es wolle, denn nebensächlich in meinem Leben. Eigentlich ließ
dort verbarg sich meine wahre Berufung und ich es immer mehr los. Der Tag war längst zur
mein Zuhause. Hier gab es Freiheit und Liebe en Hölle geworden, und im Büro versuchte ich mit
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heiteren Masken, meine Depressionen zu ka- ser! Nachdenklich überschlug ich nun die Kosten
schieren. Antidepressiva prallten an mir ab. Der meines Szenedaseins. Ich hatte begonnen, meine
Spagat zwischen Realität und Traumwelt wurde Zukunft für dieses Leben einzulösen, schrieb nur
immer schwerer, und mit der Zeit verlor ich mich noch Sechsen in der Berufsschule, überzog mein
innerlich. Noch krassere Parties musste ich fin- Konto, benetzte mein Nervenkostüm mit psy-
den, immer härtere Drogen mussten mich halten. chedelischen Drogen, log meine gesamte Familie
Einmal landete ich nach Tagen des Feierns auf ei- an und hatte Depressionen. Der Preis war hoch.
ner Outdoor im Osten und wurde mit einer Art Zweifel überkamen mich und brachten mich ins
Schlüsselerlebnis konfrontiert, das mich völlig Wanken. Die dicken Mauern meiner hohen Burg
von meinem Thron stürzte… begannen, langsam, aber unaufhörlich zu bröckeln,
Wir tanzten barfuß und stampften den stau- und ein kleiner Wasserbach unterspülte ihren
bigen Sommerboden gen Himmel, strahlten uns Grundbau. Sie drohte einzustürzen. Woran sollte
an und verstreuten Glückssporen in die Gedanken. ich mich noch halten? Einmal fragte ich während
Die Sonne brannte. Einmal machte ich erschöpft einer Party meine Leute ganz kläglich, ob sie mich
eine Pause und ging etwas weiter weg über die eigentlich lieb hätten und sich freuen würden,
Wiesen. In der Ferne zeichnete sich ein altes Bau- dass es mich gibt. Sie bejahten es, doch ich konnte
ernhaus ab. Doch ich konnte nicht genau ausma- es nicht mehr glauben. Ich hatte keine Kraft mehr,
chen, was mich an diesem urigen Haus störte. Als weiter zu verdrängen. Mein Schloss war nichts
ich näher kam, bemerkte ich den Fake: Es war weiter als Lug und Trug. Und ich nichts weiter als
dimensionsverzerrt kleiner nachgebaut worden ein Spielzeugpüppchen darin. Die gesamte Szene
und aus Pappe! Wie ein Stück Filmkulisse stand machte sich ja etwas vor. Ich lebte ein Divaleben
es da. Ein paar Dekoleute hatten sich einen Gag – war einfach zu schwach für die Realität, so wie
erlaubt, der einen eigentlich „schicken“ sollte. alle anderen eben auch. Jeder hatte sein eigenes
Doch das passte für mich nicht zusammen. Bis- Schloss und suchte eine Betäubung. Zusammen
her hatte ich nur alles außerhalb meiner Party- bildeten wir eine ganze Märchenstraße, aber sie
welt für Pappmaché gehalten, für leer und gelogen. führte definitiv in den Untergang. Viele nah-
Deshalb flüchtete ich mich ja in meine Luftschlös- men harte Drogen, psychedelisches Zeug. Einige
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fanden den Weg in die Realität nie zurück. Das ich einfach nur zu feige, da hinzugehen. Denn der
Risiko war uns bekannt. Man hatte die Fülle des Schönheitslevel der Branche lag sehr hoch. Hoch-
Lebens als ein kurzes Glücksrauschen verstanden glanzmagazine befruchteten mit perfekten Beau-
und sich dieser perfekten Welle spielend hinge- typosen, völlig willkürlich gebar der Markt die
geben. Einmal sprach mich beim Feiern ein Typ nächste Modeikone und vernichtete andere. Für
an und meinte völlig ironisch: „Ey, du bist doch viele führten Models ein freies und erfülltes Le-
die, die immer einen Tausender auf die Tanzfläche ben. Leicht und lächelnd verdienten sie sich ihren
legt.“ Aber so war es ja auch. Ich gab alles. Alles, Lebensunterhalt, waren begehrt und glamourös.
um geliebt zu sein. Und verkaufte mich dafür… Doch nur scheinbar, denn Rampenlicht zeigt nie
für etwas Glück in Las Vegas. die Schattenseite eines Menschen. Ein perfektes
Image zu halten, ist gnadenlos, und unter der
öffentlichen Meinung zu bestehen, hartes Brot.
Liebe
Ein Mädchen auf der Suche nach Liebe
soulsaver edition
Menü
Intro Die geballte Faust S. 04,–
Leute Die vaterlose Gesellschaft S. 06,–
Das Gleichnis vom verlorenen Sohn S. 10,–
Biografie Shelley – Out of Porn S. 10,–
Was ist Liebe? S. 22,–
Gesellschaft Der große Jugend-Sex-Report S. 23,–
Vom Wesen der Liebe S. 27,–
Der Liebestank S. 28,–
Einsam in der Menge S. 30,–
Problemzone Schneiden,
Ritzen, Stechen –
was ist das mit der Selbstverletzung? S. 32,–
Beten lernen S. 34,–
Buchcoupon Alicia: AIDS – und ein Leben wie im Traum S. 37,–
Problemzone Ess-Störungen
– die Kehrseite
des Schlankheitswahns S. 38,–
Gute Fragen zu essgestörtem Verhalten S. 40,–
Mein Schöpfer S. 42,–
Fünf Schritte in ein neues Leben S. 43,–
Internet Soulsaver und Soulbooks S. 44,–
sehnt haben, gibt die Bibel uns Der Lösungsweg ist, zu un- wartet auf jeden von uns. Gott auf dich.
den einzig richtigen Lösungs- serem Gott und Vater umzu- selbst will dein Vater sein. Gott
weg. kehren. Das Vaterherz Gottes sehnt sich nach dir. Er wartet pasquale@soulsaver.de
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baren Ring und Schuhe für uns!’ Doch er entgegnete ihm
Liebe ist,
wenn Du Gott vertraust
und auf Jesus Christus baust,
weil er Deinen Dreck
am Kreuz getragen hat. Der große
Und wenn Du auf Jesus schaust:
Liebe, wunderbare, ewige Liebe,
unsagbare, ewige Liebe.
Jugend-Sex-Report
Als ich am 19.04.06 zur U-Bahn ging, sprang mir gleich das
Dann kannst Du dich selbst Titelblatt vom BILD-Zeitungsständer ins Auge: „Der große
und auch andere wieder lieben. Sex-Report“. Untertitel: „Wissen die Eltern wirklich, was in
ihrem Kinderzimmer vorgeht?“ Eine Studie von BRAVO sollte
Mark@soulsaver.de ans Licht bringen, wie denn nun das Paarungsverhalten der
Videoclip auf www.soulsaver.de/article.php?id=85 Jugendlichen in Deutschland wirklich aussieht.
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Der Liebestank
spricht. Johannes, der eine Jün- Da haben meine Eltern ein spe-
ger von Jesus, sagt: „Wir lieben, zielles Prinzip, das ihre Liebe
weil er uns zuerst geliebt hat.“ oft gerettet hat: „Die Sonne
Jeder Mensch hat einen nicht mehr lieben“. Klar, es (1. Johannes 4,19). Mit „er“ soll nicht untergehen wäh-
Liebes-Tank. Der ist ent- geht nicht mehr. ist Jesus gemeint. Das ist eine rend ihr zornig seid!“. Das
weder voll oder leer, oder Liebe, die bis in den Tod geht. Zitat ist 2000 Jahre alt und
auf irgendeinem Füllstand Wie wäre es, wenn es auch eine Jesus ist für mich gestorben, steht im Neuen Testament. Der
dazwischen. andere Quelle gibt, um diesen damit ich ewiges Leben habe. Satz bedeutet, dass man einen
Tank zu füllen? Wenn ich zum Als ich noch nicht so daran ge- Streit immer noch am selben
Beten lernen
Beten heißt reden mit Gott und sich selbst, Ruhe finden,
Ex-Kanzler Schröder tut es ist gut. Beim Meditieren spie-
nicht; Kofi Annan tut es und gele ich meine Seele; ich kreise
die brasilianischen Fußballer um mich selbst. Beten dage-
tun es sogar mit Begeisterung: gen ist Dialog! Da erwarte ich
Beten. eine Antwort! Ich nehme die
Herausforderung an, Gott zu
Manche fangen erst an zu be- begegnen. „[…] mach dich be-
ten, wenn sie gerade einen Un- reit, deinem Gott zu begegnen
fall bauen. Dann wird instinktiv […]!“ (Amos 4,12). Wahr-
zu Gott geschrien. Immerhin scheinlich die gewaltigste Be-
besser dann, als gar nicht! gegnung des Lebens.
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aufgeht, oder versteckte ich mich käme ich doch nie an ein Ende! Sünde bewusst ist. Bitte Jesus Christus,
im äußersten Westen, wo sie un- (1. Johannes 1,9) die Führung in deinem
tergeht, Durchforsche mich, o Gott, und sieh
Leben zu übernehmen. Der
3.
dann würdest du auch dort mich mir ins Herz, prüfe meine Gedanken
führen und nicht mehr loslassen.
Bitte Jesus Christus, Kontakt mit anderen Chris-
und Gefühle!
Wünschte ich mir: „Völlige Dun- Sieh, ob ich in Gefahr bin, dir untreu in dein Leben einzukeh- ten wird dir helfen, als Christ
kelheit soll mich umhüllen, das zu werden, dann hol mich zurück ren. Vertraue ihm von ganzem zu wachsen. Unser Herr Jesus
Licht um mich her soll zur Nacht auf den Weg, der zum ewigen Leben Herzen. Wenn du dich dem wird dir Kraft und Mut zur
werden!“ – führt! Psalm 139, 1-18; 23-24 Herrn Jesus so anvertraust, Nachfolge geben.
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Soulsaver.de &
SoulBooks.de
W irBuch
freuen uns, wenn dir das
gefallen hat!