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GPS - Himmlische Wegweisung

GPS - Himmlische Wegweisung


Jürgen Koppitz, Holzkirchen

  Wir haben Urlaub und navigie-


ren durch die Straßen von Bremen,
dem vereinbarten Treffpunkt mit
unseren Freunden entgegen. Das
kleine, tragbare Handheld-GPS
(Global Positioning System; gemeint
ist das von den US-Amerikanern be-
triebene NAVSTAR-GPS), welches mer
zwischen Scheibe und Armaturen- der Beschil-
brett eingeklemmt ist, empfiehlt, derung. Aber es ist keine Zeit,
an der nächsten Kreuzung rechts dies nun auszudiskutieren.
abzubiegen. Der Wegweiser zum
Bahnhof am Straßenrand – und
meine Frau – empfehlen, der Straße
geradeaus zu folgen. Ich biege rechts
Blind durch die Stadt
ab; wozu habe ich GPS!? „Warum Und dann passiert es wieder ein-
biegst du ab? Hast du die Schilder mal: das GPS „sieht“ nicht mehr
nicht gesehen?“ fragt meine Frau genügend Satelliten. Die Empfangs-
vorwurfsvoll. Ich murmele etwas vor signale sind zu schwach, durch die
mich hin über dumme städtische vielen hohen Häuser in der Innen-
Verkehrsplaner und ihre Idee, den stadt ist der sichtbare Ausschnitt
Verkehr immer möglichst weiträu- des Himmels so klein, dass nicht
mig um das Stadtzentrum herumzu- wenigstens die direkt einfallenden
leiten. Wir sind zeitlich knapp dran, Signale zweier Satelliten noch emp-
und natürlich verlasse ich mich als fangen werden können. Ein kleines
Techniker ganz auf das GPS. Habe Fragezeichen erscheint auf der
ich doch vor Fahrtantritt extra die Kartendarstellung des kleinen Bild-
„kürzeste Strecke“ berechnen lassen. schirms an der letzten, bekannten
Und die folgt nun einmal nicht im- Position – und ich weiß nicht mehr,

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wo es lang geht. Um selbstständig, Lebensumfeld, und Jesus knüpfte


auf eigene Faust, weiter zu navigie- damit bei den alltäglichen Erfah-
ren, fehlt mir der Gesamtüberblick rungen der Menschen an.
über das Straßengewirr der Innen- Wie Jesus wohl gepredigt hätte,
stadt, den das Navigationsgerät mit wenn er in unserem heutigen, von
seinem kleinen Bildschirm nicht der Elektronik geprägten Zeitalter
vermitteln kann. Und ich muss als Mensch auf der Erde gelebt
eingestehen, dass es in diesem Fall hätte? Mit Technikern und Inge-
doch eine gute Idee gewesen wäre, nieuren hätte er sicher nicht einen
auf meine Frau und die Hinweis- Weinstock oder das Senfkorn als
schilder zu hören. gleichnishaftes Beispiel gewählt,
sondern sich Gleichnissen aus dem
technischen Umfeld bedient. Din-
ge, die wir heute entwickeln und
Modernes Gleichnis im Alltag benutzen.
Stellen wir uns einmal vor, Jesus
Vielleicht haben Sie schon ähnliche ist im Gespräch mit einer Gruppe
Situationen mit diesen kleinen von Technikern. Von einem der
Navigationshelfern (kurz: Navi) Anwesenden wird die Frage nach
erlebt. Als kleines und preiswertes Gottes Führung gestellt. Wie man
Handgerät, welches nur innen an sich diese denn vorstellen könne?
der Frontscheibe des PKWs (oder Jesus hätte darauf vielleicht wie
am Lenker des Motorrads) fixiert folgt geantwortet:
wird, ist es nicht immer ganz
zuverlässig. Im Auto fest eingebaut, „Mit der Führung Gottes im
mit einer empfindlichen Antenne Leben eines Menschen ist es wie
auf dem Fahrzeugdach, ist es jedoch mit dem GPS. Die 24 Satelliten
eine verlässliche Hilfe – aktuelles des NAVSTAR-GPS, welche die
Kartenmaterial vorausgesetzt. Unser Erde ständig umkreisen, senden
Herr Jesus benutzte im Gespräch ununterbrochen ihre Signale aus.
mit seinen Jüngern und bei seinen Nie pausieren sie dabei. Jeder
öffentlichen Reden sehr oft Gleich- GPS-Empfänger auf der Erde
nisse, um den Menschen zu seiner kann diese Signale permanent
Zeit das Wesen Gottes zu erklären. empfangen – wenn er eingeschal-
Diese stammten aus dem damaligen tet ist. Um zu wissen, welche der

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GPS - Himmlische Wegweisung

Satelliten in einem bestimmten eines GPS-Empfängers. Paulus


geografischen Bereich momentan schreibt darüber in seinem Brief
empfangen werden können (dies an die Römer in Kapitel 1, Verse
beschleunigt die Ermittlung der 19 und 20: „Denn was Menschen
Position nach dem Einschalten des von Gott wissen können, ist ihnen
Empfängers ganz erheblich!), exis- bekannt. Gott selbst hat ihnen
tiert ein internes Programm - der dieses Wissen zugänglich gemacht.
„Almanach“ - in jedem Empfän- Weil Gott die Welt geschaffen hat,
ger. Dieser Almanach sagt ihm, können die Menschen sein unsicht-
welche der Satelliten er wo und bares Wesen, seine ewige Macht
zu welcher Zeit empfangen kann. und göttliche Majestät mit ihrem
Das muss der Empfänger wissen. Verstand an seinen Schöpfungswer-
ken wahrnehmen. Sie haben also
keine Entschuldigung“ (GNB).

Gott redet ...


So verhält es sich auch mit Gott:
unablässig redet er zu uns. Die
Und Gott wartet
Bibel berichtet euch, dass er dies auf uns…
beispielsweise durch die Prophe- Nun ist das durch die Satelliten
ten im Alten Testament tat. Er ausgesendete Signal aber sehr
sprach oft unmittelbar und direkt schwach. Die geringe Sendeleis-
mit Menschen, zum Beispiel mit tung der Satelliten sowie die sehr
David, dem König. Und er redet hohe Dämpfung des Signals
nun zu euch durch mich, Jesus aufgrund der großen Entfernung
Christus, seinen Sohn. Und Gott von 20180 km zur Erde und der
wartet sehnsüchtig darauf, dass relativ hohen Sendefrequenz von
ihr auf Empfang schaltet. Oh 1575,42 MHz, resultieren in einer
ja, er hat das Wissen um seine niedrigen Empfangsfeldstärke an
Existenz und eine Sehnsucht nach der Antenne des GPS-Empfängers.
Kommunikation und Gemein- Der GPS-Empfänger funktio-
schaft mit ihm in jeden Men- niert deshalb auch in der Regel
schen auf dieser Erde hineingelegt nur, wenn er im Freien benutzt
– vergleichbar dem Almanach wird. Schon ein dichter Laubwald

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oder Schnee auf Nadelbäumen war, kam ein ganz leiser Hauch.
im Winter kann dazu führen, Da verhüllte Elija sein Gesicht mit
dass das GPS-Signal nicht mehr dem Mantel, trat vor und stellte
empfangen werden kann. Häuser sich in den Eingang der Höhle.
und andere Hindernisse schatten Eine Stimme fragte ihn: »Elija,
zudem die Signale, die sich bei die- was willst du hier?«“
ser Frequenz ähnlich wie sichtbares Selten einmal verschafft Gott
Licht ausbreiten, ab. Und natürlich sich Gehör gegen den Lärm und
spielt auch die Empfindlichkeit des Trubel des Alltags und der Medi-
GPS-Empfängers eine große Rolle; en, die euch unablässig beschallen.
ist der Empfänger unempfindlich, Kaum einmal holt er den Hammer
genügen schon geringste Einflüsse, raus und wirft einen Menschen
um den Empfang zu unterbrechen komplett aus der Bahn, wie er es
und damit die Navigation unmög- mit Saulus tat (Apostelgeschichte
lich zu machen. 9). Wenn ihr euch nicht vom All-
So ist es auch mit Gott. Gott tag zurückzieht und in der Stille
redet zumeist in der Stille. In der die Begegnung mit ihm sucht,
Bibel könnt ihr dies lesen. Elias werdet ihr sein Reden zumeist
Begegnung mit Gott ist dafür ein nicht vernehmen können. Wenn
gutes Beispiel; die Bibel berichtet ihr dies aber regelmäßig tut, wer-
davon im 1. Buch der Könige, det ihr lernen, ihn und das, was er
Kapitel 19, Verse 11 – 13: „Der von euch möchte, immer besser zu
Herr sagte: »Komm aus der Höhle verstehen. Es wird euch mög-
und tritt auf den Berg vor mich lich sein, auch in der Hektik der
hin! Ich werde an dir vorüberge- täglichen Arbeit seine Stimme zu
hen!“ Da kam ein Sturm, der hören. Es ist dann so, als wenn die
an der Bergwand rüttelte, dass Empfindlichkeit des GPS-Emp-
die Felsbrocken flogen. Aber der fängers durch den Austausch ein-
Herr war nicht im Sturm. Als der zelner Bauteile gegen höherwertige
Sturm vorüber war, kam ein star- verbessert wird, um auch in einem
kes Erdbeben. Aber der Herr war gestörten Umfeld zuverlässig auf
nicht im Erdbeben. Als das Beben Empfang bleiben zu können. Dies
vorüber war, kam ein loderndes ist das Ergebnis einer langjährigen
Feuer. Aber der Herr war nicht Beziehung zwischen mir und zu
im Feuer. Als das Feuer vorüber Gott, meinem Vater.

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GPS - Himmlische Wegweisung

Auf dem Weg zum Ziel


Hat der GPS-Empfänger sich
nach dem Einschalten dann auf
das Signal der Satelliten „aufsyn-
chronisiert“, ist er bereit zur Navi-
gation. Er zeigt seinem Benutzer
die grundsätzliche Richtung (den
Winkel) und die Entfernung zu
seinem Endziel. Und es führt ihn
auf Wunsch den Weg dorthin,
Schritt für Schritt, über viele
einzelne Wegpunkte als Zwi-
schenstationen. Straßenschilder
mögen die Richtung zum Ziel
anzeigen, aber sie führen auch oft
über Umwege. Die Navigation
mit dem GPS-Empfänger hinge- So hätte Jesus wahrscheinlich
gen ist unabhängig von solcher geredet. Und wir hätten seine
Beschilderung, und führt den Beispiele auch ohne große Erklä-
Nutzer auf Wunsch den kürzes- rungen verstanden.
ten und direktesten Weg an sein Ich wünsche Ihnen den star-
Ziel. ken Wunsch nach echter Stille vor
Viele solcher „Schilder“ wollen Gott.
euch heute den Weg zu einem Jesus hat es selbst gezeigt: Er und
erfüllten und glücklichen Leben Gott, der Vater, sind immer auf
zeigen. Aber Gott alleine kennt Sendung, egal, was um Sie he-
den Weg zum Ziel; er nur weiß rum passiert. Lesen Sie einmal im
wirklich, was das Beste für dich Markusevangelium, Kapitel 5, die
ist. Er und sein Wort sind absolut Verse 21 - 34.
vertrauenswürdig. Gott gewährt Gott wartet die ganze Zeit auf
euch Menschen dabei selten Ein- Sie. Suchen Sie das Gespräch mit
sicht in seine Pläne. Aber er zeigt ihm. Fragen Sie ihn nach dem
euch soviel, dass ihr immer den nächsten Schritt; er wird Ihnen
rechten Weg finden könnt.“ Antwort geben. Bestimmt! 

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