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In den vergangenen Tagen und Wochen wurden wir von immer schlimmeren Schreckens-
meldungen überrollt. Feuersbrünste richteten überall auf der Erde unvorstellbare Zerstörungen an.
Anhaltende Regenfälle machten aus Bächlein reissende Flüsse, die ganze Dörfer und Städte unter
Wasser setzten. Orkane höchster Stärke hinterliessen totale Verwüstung. Viele Existenzen wurden
vernichtet und fassungslos erlebten Menschen, wie ihnen alles genommen wurde, ja schlimmer
noch, dass es vor dem herannahenden Tod kein Entrinnen mehr gab.
Eine drastische Tragödie ereignete sich in Griechenland, wo wegen der grassierenden
Feuersbrünste viele Menschen bei lebendigem Leib verbrannten. Können Sie sich das vorstellen:
Eine Feuerwalze kommt unaufhaltsam auf Sie zu und der rückwärtige Fluchtweg ist bereits
abgeschnitten? Die Ihnen entgegenschlagende Hitze wird immer grösser. Ihnen bleibt nur ein
schreckliches Warten. Es ist nicht auszuschliessen, dass unter denen, die auf so tragische
Weise zu Tode gekommen sind, auch Christen waren. Denn es ist keineswegs so, dass wir als
Christen einen unantastbaren Schutzwall um uns haben, der uns vor allen Heimsuchungen
Inhalt bewahren würde. Nein, wir leben in dieser Welt und sind den Katastrophenszenarien genauso
ausgesetzt wie alle anderen. In Jesaja 43,2 steht die an das Volk Israel gerichtete Verheissung:
«Denn so du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht sollen
ersäufen; und so du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht
Biblische Botschaft versengen.» Als Gläubige des Neuen Bundes dürfen wir uns im Glauben daran festhalten,
4 «Dein Reich komme!» – Das Vaterunser sind doch alle Verheissungen in Jesus Christus auch für uns Ja und Amen (2.Kor 1,20); doch
16 Nur Gutes kommt vom Herrn während sie für Israel auf der irdischen Ebene liegen, sind sie für uns geistlicher Natur. Im Vers
zuvor sagt der Herr: «Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem
Namen gerufen; du bist mein» (Jes 43,1). Die Tatsache, dass wir als wiedergeborene Christen
Im Blickfeld erlöst und teuer erkauft sind durch das Opfer Jesu Christi, ist die Garantie, dass Gott, der Herr,
auch in Zeiten grösster Anfechtungen und Nöte bei uns ist. Es könnte durchaus sein, dass auch
10 Warum nicht umgekehrt? wir um Jesu willen den Tod erleiden müssen, aber dann wäre der Herr bei uns. Und wir würden
12 Wo liegt die Wurzel der Moral? mit Ihm durch dieses dunkle Tal hindurch zur ewigen Herrlichkeit schreiten. In 1. Korinther
10,13 lesen wir: «Gott ist getreu, der euch nicht lässt versuchen über euer Vermögen, sondern
macht, dass die Versuchung so ein Ende gewinne, dass ihr’s könnet ertragen.» Wunderbar
Mitternachtsruf ist diesbezüglich auch die Aussage Jesu: «Ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden
15 Radio Neue Hoffnung nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reissen» (Joh 10,28). Nie
mehr umkommen bedeutet nicht, dass Kinder Gottes vor dem leiblichen Tod bewahrt werden.
Wenn wir nicht zuvor verwandelt und entrückt werden (vgl. 1.Kor 15,51-52; 1.Thess 4,16-18),
Fragen – Antworten müssen wir ausnahmslos alle durch die Schatten des Todes hindurch. Aber wir werden den
«zweiten Tod», von dem Offenbarung 20 spricht, nicht erleiden. Der «zweite» bzw. «andere»
20 Stigmata
Tod ist die ewige Verdammnis, die nie endende Verlorenheit und Qual in der Hölle. Diese
20 Warum fand Petrus Gnade und muss unbeschreiblich schrecklich sein! Die Situation der Menschen in Griechenland, die bei
Judas nicht? lebendigem Leib von der Feuersbrunst erfasst wurden, ist ein schwaches Abbild davon.
Wie muss diesen Menschen wohl zumute gewesen sein, als die teilweise bis zu 20 m hohe
Flammenwalze unaufhaltsam auf sie zukam und sie nicht entfliehen konnten? Hebräer 10 redet
in Bezug auf das ewige Feuer auch von solch einem «schrecklichen Warten»: «Denn wenn wir
3 Grusswort mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt
13 Aufgegriffen für die Sünden kein Opfer mehr übrig, sondern nur ein schreckliches Erwarten des Gerichts
und ein Zorneseifer des Feuers, der die Widerspenstigen verzehren wird» (Hebr 10,26-27). Im
21 Streiflicht
Hebräerbrief wird auch die Frage gestellt, auf die es keine Antwort
22 Dir kann nur Jesus helfen gibt: «Wie wollen wir entfliehen, wenn wir eine so grosse Errettung
22 Impressum missachten?» (Hebr 2,3).
In herzlicher Verbundenheit
«Dein Reich
komme!»
Das Vaterunser
Der Herr Jesus Christus spricht: «Darum sollt ihr also beten: Unser Vater in dem Himmel! Dein
Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel. Unser
täglich Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schulden, wie wir unsern Schuldigern verge-
ben. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. Denn Dein ist das
Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Denn so ihr den Menschen ihre Fehler
vergebet, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wo ihr aber den Menschen ihre
Fehler nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Fehler auch nicht vergeben» (Mt 6,9-15).
4 MNR > Oktober 2007
Dr. theol. Lothar Gassmann «Herr» drückt Ehrfurcht und Demut wieder auf den richtigen Weg.» Nur
aus; «Vater» jedoch kennzeichnet die das Gotteskind kann «Vater» zu Gott
liebevolle Vertrauensbeziehung zum sagen, und das werden wir nur durch
I
m Vaterunser lehrt uns Jesus Vater im Himmel. die Wiedergeburt von oben, die wir
Christus ein Gebet, das wir ein- Wer kann und darf zu Gott «Vater» als Bekehrung erleben. Die Folgen
zeln für uns allein, aber auch in sagen? Nur das Kind, das zum Vater im der Wiedergeburt sind Vertrauen und
der Gemeinschaft beten können, Himmel gehört! Nun müssen wir uns Liebe zum himmlischen Vater. Durch
worauf schon die Anrede Gottes mit prüfend fragen, ob wir Kinder Gottes die Wiedergeburt wird der ferne Gott
«Unser Vater» hinweist. Dieses Gebet sind. Wie werden wir denn Kinder zum nahen, liebenden Vater, welchen
wurde sehr bekannt und leider auch Gottes? Jesus Christus spricht: «Ich sage wir sogar noch vertrauter mit «Abba»,
sehr missbraucht. In vielen Kreisen und dir, es sei denn, dass jemand geboren dem aramäischen Wort für «Papa», an-
Kirchen wird es heruntergeplappert wie werde aus Wasser und Geist, so kann er reden dürfen. Diese Anrede findet sich
ein magisches Ritual. Aber dieses Gebet nicht in das Reich Gottes kommen» (Joh nur im Neuen Testament, aus welchem
sollen wir bewusst, mit Ernsthaftigkeit 3,5). Nur das Kind Gottes kann zu Gott ich zwei Stellen zitieren möchte: Jesus
und von Herzen vor den Thron Gottes «Vater» sagen, und das werden wir nur Christus hat gerade in Seiner schwersten
bringen. So wollen wir nun dieses Gebet durch Bekehrung und Wiedergeburt. Stunde diese Anrede gebraucht, näm-
Vers für Vers betrachten. Das Wort Gottes muss uns so treffen, lich im Garten Gethsemane, als Seine
dass eine Wiedergeburt stattfindet, die Todesstunde, der Todeskelch, ganz nahe
Vater unser Leben um 180 Grad verändert, war: «Abba, mein Vater, es ist dir alles
sodass wir nicht mehr auf der Strasse der möglich. Nimm diesen Kelch von mir!
Das erste Nomen (= Hauptwort) Sünde, des Verderbens in Richtung Hölle Doch nicht was ich will, sondern was
dieses Gebetes lautet: Vater (gr.: pater). laufen, sondern auf dem schmalen Pfad du willst» (Mk 14,36). Jesus Christus
Welche Liebe, welche Vertrauensbe- des ewigen Lebens zur himmlischen schickt sich hier in den Willen des
ziehung zwischen dem Beter und sei- Herrlichkeit. Wir dürfen Jesus Christus Vaters, in Seinen Erlösungsplan für die
nem Gott kommt in diesem Wort zum anrufen, Ihm unsere Sünden bekennen Welt. Er kommt als Sohn ganz vertrau-
Ausdruck! Beim Gebet wird Gott ja auf und auf Sein stellvertretendes Opfer von ensvoll-kindlich mit Seiner Angst zum
verschiedene Art angeredet. In liberalen Golgatha vertrauen. Dann zieht der Hei- Vater und spricht Ihn mit «Papa» an.
Landeskirchen hört man oft die Anrede lige Geist bei uns ein und macht uns zu In Römer 8,14-16 beschreibt der
«Gott», zum Beispiel: «Gott, schaffe Kindern Gottes, die nun von Ihm be- Apostel Paulus den neuen Stand der
Gerechtigkeit!» «Gott, schaffe Frieden!» stimmt bzw. «getrieben» werden. Dann wiedergeborenen Christen, die nicht
Diese Anrede wirkt sehr distanziert. sind wir von Neuem geboren. mehr Knechte, sondern Kinder sind:
Auch wird in der heutigen multireligiö- Wenn wir dann wieder einmal in «Welche der Geist Gottes treibt, die
sen Kultur alles Mögliche und Unmögli- Sünde fallen, sollen wir gleich wie- sind Gottes Kinder! Denn ihr habt nicht
che als «Gott» bezeichnet. In liberalen, der aufstehen, das heisst Gott unsere einen knechtischen (sklavischen) Geist
von feministischer Sünde bekennen empfangen, dass ihr euch abermals
Theologie durch- und darüber Bus- fürchten müsstet, sondern ihr habt ei-
drungenen kirch- In vielen Kreisen und se tun: «Herr, ich nen kindlichen Geist empfangen, durch
lichen Kreisen
wird Gott sogar als
Kirchen wird das Vater- habe gesündigt.
Bitte vergib mir
welchen wir rufen: Abba, lieber Vater!
Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm
«Mutter» bezeich- unser heruntergeplap- und bringe mich Geist, dass wir Gottes Kinder sind.»
net. Der Begriff
«Gott» muss des-
pert wie ein magisches
halb definiert und Ritual
gefüllt werden:
Meinen wir den
lebendigen Gott in Jesus Christus oder
irgendwelche heidnischen, feministi-
schen Muttergottheiten oder andere
heidnische Götter?
Aus diesem Grunde verwenden wir
Christen lieber die Anrede «Herr», die
im Gebet Ehrfurcht und Demut aus-
drückt. Sie meint den Herrn, der uns
regiert und vor dem wir uns in Ehrfurcht
im Gebet neigen.
Jesus Christus lehrt uns im Vaterun-
ser die vertrauensvolle Anrede Gottes
mit «Vater». So redet ein Kind Gottes
auf liebevolle Weise Gott als seinen Vater
im Himmel an.
Zusammenfassend gesagt ist die
Anrede «Gott» ziemlich distanziert
und nicht konkret genug; die Anrede
Weshalb schlägt Tiny Muskens nicht vor, dass alle Muslims im christlichen Holland nicht mehr «Allah», sondern «Gott» sagen sollten?
I
n einer Tageszeitung war zu lesen: Wenn es Gott egal ist, wie man Ihn beim Namen «Allah».
«Der katholische Bischof im holländi- nennt, warum bleibt man dann nicht Das Problem liegt nicht bei der
schen Breda, Tiny Muskens, sorgt mit bei dem Namen «Gott»? Wieso ist der grammatischen, sondern vielmehr bei
einer provokativen Idee für Aufregung: Er Bischof so darauf bedacht, Gott in christ- der geistlichen Interpretation. Dadurch
will, dass seine Schäfchen künftig ‹Allah› lich geprägten Ländern und Nationen wird deutlich, dass Allah keine Ge-
statt ‹Gott› sagen. ‹Gott ist es egal, wie in «Allah» umzubenennen? Weshalb meinsamkeit mit dem Gott der Bibel
die Menschen ihn nennen›, so die Be- schlägt er nicht vor, dass alle Muslims im hat und mit Ihm eben nicht identisch
gründung des 71-Jährigen. Das Wort ‹Al- christlichen Holland nicht mehr «Allah», ist; es handelt sich tatsächlich um zwei
lah› bedeute ja Gott, und in Indonesien sondern «Gott» sagen sollten? verschiedene Götter.
werde Gott in der Eucharistiefeier ‹Allah› Ein Missionar im Spanisch sprechen- Ist es Gott wirklich egal, wie wir Ihn
genannt. Der Vorsitzende der Protestanti- den Teil Südamerikas wird Gott «Dios» nennen? Gott ist und bleibt der Ewige,
schen Kirchen der Niederlande, Gerrit de nennen. In Italien nennt man Ihn «Dio» der sich durch Jesus Christus offenbart
Fijter, hat für diese Argumentation kein und in Ungarn «Isten». In lateinischer und sich uns über Ihn zugänglich macht.
Verständnis: ‹Wir sind doch hier nicht in Sprache wird Gott mit dem Satz «Solo Über Jesus als den «Immanuel» ist Gott
Indonesien!›»1 Deo Gloria» geehrt. Warum aber bleibt mit uns (Mt 1,21-23). Wer im Namen
der Moral?
bringen einem Menschen demnach Sitte
und Anstand bei – er kommt schon mit
einem Gespür dafür aus dem Geburts-
kanal. … Überall auf dem Erdenrund
wohnt Menschen offenbar das gleiche
Wieso kann der Mensch zwischen Gut und Böse unterscheiden, Gespür für Fairness, Verantwortung oder
Dankbarkeit inne. Jemanden mit Absicht
auch ohne dass es ihm beigebracht wurde? Warum hat er ein zu verletzen, wird in allen Kulturen für
schlechtes Gewissen, wenn er unrecht tut? schlimmer erachtet, als wenn dies ohne
Vorsatz geschieht. Schon Kleinkinder
verfügen über
D
as Nachrichtenmagazin «Der weder ein Produkt diese moralischen
Spiegel» widmete diesem der Vernunft noch Es ist ein sträfliches Ver- Grundurteile. Die
Thema einen Hauptbeitrag 1. abhängig vom säumnis, dass man die Rechtssysteme der
Darin wird erwähnt, wie heute auch Umfeld, in dem Nationen fussen auf
Naturwissenschaftler versuchen, «den er aufwächst und
Bibel nicht in die Überle- ähnlichen Geboten
Ursprung jenes Gespürs für das sozial lebt. Vielmehr ist gungen der Wissenschaft und Verboten, de-
‹richtige› Handeln zu ergründen …» das Böse im Men-
schen vorhanden,
einbezieht. Denn so käme ren Ursprünge
nicht weiter dis-
und zwar ist es von man viel schneller zu ei- kutiert werden.
Anfang an einfach nem gültigen Resultat Woher diese tiefen
da. Gut bürgerlich Überzeugungen
aufgewachsene kommen, haben
Menschen können zu den grausamsten die heute gängigen Denkschulen der
Taten fähig sein, Reiche können zu Philosophie nicht befriedigend erklä-
Dieben werden und oft genug tut der ren können.»
Mensch – entgegen aller Vernunft – das Was Denkschulen und Philosophien
Unvernünftige. nicht befriedigend erklären können, was
Dadurch wird deutlich (und das man mit angeborenem «Kompass» oder
scheint mehr und mehr auch vom Moralinstinkt umschreibt, nennt die Bi-
Standpunkt der Wissenschaft erklärbar bel das Gewissen. Und dieses ist uns
zu werden), dass der Mensch von Na- von Gott ins Herz gelegt worden. Jeder
tur aus böse ist, obwohl er um das Gute Mensch hat ein Gewissen und weiss,
weiss, und dass er nicht wirklich frei was gut und böse ist. Selbst diejenigen,
ist, willentlich zu entscheiden. Die Bibel die weder das göttliche Gesetz kennen
erklärt das allerdings nicht mit «Illusion» noch eine Bibel besitzen, wissen durch
oder mit einem «biologischen Phäno- das Gewissen in ihrem Herzen um rich-
men», sondern mit dem Wort «Sünde» tig oder falsch. Die oben zitierten Sätze
und «tot in Sünden». Der Apostel Paulus aus dem «Spiegel»-Beitrag untermauern
schreibt: «Denn was ich vollbringe, bil- das, was Gott uns schon vor zwei Jahr-
lige ich nicht; denn ich tue nicht, was tausenden durch den Apostel Paulus
Sicher ist man sich darin, dass dieses ich will, sondern was ich hasse, das übe kundtat: «Wenn nämlich Heiden, die das
«Gespür» im Menschen vorhanden ist, ich aus» (Röm 7,15). Und die Christen in Gesetz nicht haben, doch von Natur aus
nicht aber, woher es kommt. Sitzt es in Ephesus liess er wissen: «… auch euch, tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie,
einem besonderen Teil des Gehirns? Ist die ihr tot wart durch Übertretungen die das Gesetz nicht haben, sich selbst
es ein Areal von Neuronen? Handelt es und Sünden, in denen ihr einst gelebt ein Gesetz, da sie ja beweisen, dass
sich um ein Organ? Ist es lediglich ein habt nach dem Lauf dieser Welt, gemäss das Werk des Gesetzes in ihre Herzen
Produkt der Evolution? dem Fürsten, der in der Luft herrscht, geschrieben ist, was auch ihr Gewissen
Die moderne Wissenschaft erklärt dem Geist, der jetzt in den Söhnen des bezeugt, dazu ihre Überlegungen, die
– im Gegensatz zu manchen philosophi- Ungehorsams wirkt; unter ihnen führten sich untereinander verklagen oder auch
schen Meinungen –, dass der Mensch auch wir alle einst unser Leben in den entschuldigen» (Röm 2,14-15).
überhaupt keine Wahl hat, moralisch Begierden unseres Fleisches, indem Es ist ein sträfliches Versäumnis, dass
gut oder böse zu handeln. Der freie wir den Willen des Fleisches und der man die Bibel nicht in die Überlegun-
Wille «sei bloss Illusion», «das Böse Gedanken taten; und wir waren von gen der Wissenschaft einbezieht. Denn
im Kopf ein biologisches Phänomen». Natur Kinder des Zorns, wie auch die so käme man viel schneller zu einem
Doch: Das Handeln des Menschen ist anderen» (Eph 2,1-3). gültigen Resultat. Die Bibel gibt uns be-
W
Unruhe und leiblichen Not as ist Radio Neue Hoffnung Januar 2008 gute arabische Programme
an: Gottes Hand – das Gefühl (RNH)? RNH ist ein Missi- ausstrahlen können. Auch stehen wir
des göttlichen Zorns liess ihm onswerk, das dem biblischen mit verschiedenen neuen Programm-
keine Ruhe, er musste unter den Auftrag entsprechend die christliche partnern in Kontakt, um in hebräischer
Qualen des bösen Gewissens leiden Botschaft über Radio verbreitet (7 x 24 und russischer Sprache Radioprogramme
(Tausende haben das immer wieder Stunden über Satellit und Internet). Als anbieten zu können.
durchlebt).» Weil David es nicht län- Teil des Missionswerks Mitternachtsruf Durch den Einsatz des Ehepaars Beitel
ger aushalten konnte, demütigte er ist RNH die technische Verkündigungs- in den vergangenen Wochen und Mona-
sich unter die gewaltige Hand Gottes: plattform für christliche Programm- ten konnten in den USA neue Kontakte
«Da bekannte ich dir meine Sünde und partner wie bibeltreue Gemeinden, geknüpft werden. Viele Gemeinden und
verbarg meine Schuld nicht länger. Ich Missionswerke, Bibelschulen und Programmpartner aus den USA wollen
sagte: ‹Ich will dem Herrn bekennen, wo Missionsgemeinschaften. die Sendeplattform von RNH nutzen, um
ich gefehlt habe.› Da hast du mir meine Im Jahr 1994 kamen Remsen und Radioprogramme auszustrahlen. Vor uns
Schuld abgenommen» (V 5). Ellen Beitel als Missionarsehepaar aus liegt ein weites Feld, denn die Möglich-
Jeder Mensch, der durch sein schlech- den USA nach Deutschland. Aus diesem keiten durch das Radio sind gewaltig.
tes Gewissen belastet ist, muss wissen, Missionseinsatz ist RNH entstanden. Wir wollen die noch verbleibende Zeit
dass ihm weder Psychologie noch andere Remsen Beitel, der Gründer von RNH, nutzen, sind wir doch mehr denn je
moderne Erkenntnisse helfen können. und seine Frau Ellen sind im Juli d.J. wie- davon überzeugt, dass Jesus Christus
Gleichzeitig darf er aber zur Erkennt- der in die USA zurückgekehrt. Von dort sehr bald wiederkommt. Helfen Sie uns
nis gelangen, dass das Blut Jesu Christi, aus werden sie RNH weiter mitbetreuen weiter mit, die Arbeit voranzutreiben!
das heisst die Vergebung in Christus, die und auch regelmässig bei uns in Europa Beten Sie für RNH und die Mitarbeiter,
Macht hat, vom bösen und belasteten sein. Remsen Beitel bleibt auch weiterhin die täglich Radioprogramme erstellen
Gewissen zu befreien, damit er fortan Vorstandsmitglied.
Gott dienen kann. Diesbezüglich steht Mit den biblischen
im Hebräerbrief: «… wie viel mehr Radioprogrammen wol-
wird das Blut des Christus, der sich len wir Menschen rund
selbst durch den ewigen Geist als ein um die Uhr erreichen
makelloses Opfer Gott dargebracht – über Satellit in Europa
hat, euer Gewissen reinigen von toten und über Internet welt-
Werken, damit ihr dem lebendigen weit. Wir senden vorwie-
Gott dienen könnt» (Hebr 9,14). Diese gend in Deutsch, bieten
Wahrheit befindet sich schon seit bald jedoch auch Programme
2 000 Jahren in der Bibel; wer sie aber in anderen Sprachen an.
nur intellektuell bejaht, ohne mit dem Die Programmausrich-
Herzen daran zu glauben, wird kein ge- tung ist vorrangig bib-
reinigtes Gewissen bekommen. Denn lisch-missionarisch und
«ohne Glauben … ist es unmöglich, soll bereits bestehende
ihm (Gott) wohlzugefallen» (Hebr 11,6). Angebote ergänzen.
– Die Bibel stellt uns nicht nur vor die Derzeit sendet RNH über
wunderbare Möglichkeit der Vergebung den Satelliten Astra.
durch den Glauben an Jesus Christus, Der Herr hat uns
sondern sie fordert uns auch direkt eine neue Tür aufgetan
auf, diese Vergebung ganz praktisch in und wir stehen mit RNH Remsen und Ellen Beitel
Anspruch zu nehmen: «… lasst uns hin- vor einer neuen, grossen
zutreten mit wahrhaftigem Herzen, in Herausforderung: die zusätzlichen Radio- und die Sendungen zusammenstellen.
völliger Gewissheit des Glaubens, durch sendungen (7 x 24 Stunden) über den Beten Sie auch gezielt für neue Pro-
Besprengung der Herzen los vom bösen Satelliten Hotbird, die ab kommendem gramme, dass Jesus Christus dadurch
Gewissen und am Leib gewaschen mit Jahr laufen sollen. Der Satellit Hotbird 6 verkündigt wird, wie wir es in Galater
reinem Wasser» (Hebr 10,22). N.L. auf 13° Ost erreicht den gesamten Na- 3,1 vorfinden: «… denen Jesus Christus
hen Osten und grosse Teile Russlands. vor die Augen gemalt war als unter euch
1
Der Spiegel, 30.7.2007 Verschiedene Verhandlungen laufen gekreuzigt.» J.M.
bereits und wir freuen uns, dass wir ab
vom Herrn
Und wenn ich hingehe, euch die Stätte
zu bereiten, will ich wiederkommen und
euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo
ich bin» (Joh 14,2-3).
Vielleicht fragt sich jetzt jemand:
«Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Hatte David denn keine Ewigkeitshoff-
nung? Sicherlich, denn wir hören ihn
Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des in Psalm 17,15 sagen: «Ich aber will
schauen dein Antlitz in Gerechtigkeit,
Herrn immerdar» (Ps 23,6). ich will satt werden, wenn ich erwache,
an deinem Bilde.» Oder spricht David
hier etwa über das normale morgendli-
Marcel Malgo wieder «Taborstunden», wo es einem so che Aufwachen? Nein, er redet über das
richtig wohl ist in dem Herrn. Aber das Aufwachen in der Ewigkeit! Überhaupt
allein macht das Leben eines Gläubigen finden wir die Hoffnung auf die Ewigkeit
A
ndere Übersetzungen sprechen nicht aus. Nein, wie für den Herrn selbst, nicht erst im Neuen, sondern in aller
anstelle von «Gutes und Barm- so gilt auch für uns, vom «Tabor» wieder Klarheit schon im Alten Testament.
herzigkeit» über «Güte und ins «finstere Tal» hinabzusteigen. Jedes Denken wir nur an die Worte Hiobs:
Gnade» oder «Güte und Huld». Kind Gottes hat diesbezüglich schon sei- «Doch ich weiss: Mein Erlöser lebt; und
Im Grossen und Ganzen wird damit der ne Erfahrungen gemacht oder macht sie als der Letzte wird er über dem Staub
Inhalt dieses Verses aber nicht verändert. vielleicht gerade in diesem Augenblick. stehen. Und nachdem man meine Haut
Deshalb bleiben wir bei den Ausdrücken, In Psalm 23,4-5 ist vom Tal des Elends so zerschunden hat, werde ich doch aus
wie Martin Luther sie gewählt hat; näm- und vom Wandern im «finstern Tal» die meinem Fleisch Gott schauen. Ja, ich
lich: «Gutes und Barmherzigkeit werden Rede. Darin kommen auch Ausdrücke werde ihn für mich sehen, und meine
mir folgen mein Leben lang …» wie «Unglück» und «Feinde» vor. Jedes Augen werden ihn sehen, aber nicht als
Während es in den Versen 4 und 5 um finstere Tal und jeder Tunnel hat aber Fremden. Meine Nieren verschmachten
das «finstere Tal» geht, befinden wir uns auch einen Ausgang, wo es wieder hell in meinem Innern» (Hiob 19,25-27).
im letzten Vers von Psalm 23, bildhaft wird; das ist die feste Zuversicht eines In Psalm 23,6 «Gutes und Barmher-
ausgedrückt, auf Tabors Höhen oder am jeden Kindes Gottes! zigkeit werden mir folgen mein Leben
herrlichen Strand von Tiberias. Hier er- lang, und ich werde bleiben im Hause
kennen wir ganz klar die Ruhe und den Der Ausgang aus dem «finsteren des Herrn immerdar» erkennen wir zwei
Frieden, die uns in Christus geschenkt Schauplätze: einen irdischen («… mein
sind. Und das dürfen wir als Christen ja
Tal» … Leben lang …») und einen himmli-
auch des Öfteren erleben. Der Herr gibt … von Psalm 23 wird im eingangs schen («… bleiben im Hause des Herrn
uns in Seiner Gnade und Liebe immer zitierten Vers 6 beschrieben. Er führt immerdar»). Wunderbar, dass Psalm 23