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Grusswort

Die Tage werden kürzer und das Dunkel der Nacht hält länger an. Finsternis breitet sich aus.
In dieser Zeit zündet man gerne zusätzlich eine Kerze an, damit die Dunkelheit aus jedem Winkel
weicht. Die Vorweihnachtstage sind durch viele Lichter gekennzeichnet. Fast überall sind festli-
che Weihnachtsdekorationen zu sehen, die immer etwas mit Licht zu tun haben. Licht begleitet
Weihnachten wie kaum ein anderes Fest.
Es ist, als ob der Mensch unbewusst nach dem wahren Licht – Jesus Christus – ausschaute.
Jesus ist als das Licht in diese Welt gekommen, aber nur ganz wenige haben Ihn gefunden. Da-
rum heisst es im Johannesevangelium: «… das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis
hat’s nicht begriffen. … Das war das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in
diese Welt kommen. Es war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht, und die Welt
kannte es nicht» (Joh 1,5.9-10).
Jesus kam als Licht in diese Welt, um uns zu erleuchten. Wie steht es mit unserer Leucht-
kraft? In 2. Korinther 4,6 steht geschrieben: «Denn Gott, der da hiess das Licht aus der Fins-
Inhalt ternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns
entstünde die Erleuchtung von der Erkenntnis der Klarheit Gottes in dem Angesichte Jesu Chris-
ti.» Ich kann mich erinnern, dass wir als Kinder über unseren Betten kleine Leuchtkreuze an der
Wand hängen hatten. Darauf standen meistens einige Worte über die Herrlichkeit Jesu, wie zum
Biblische Botschaft Beispiel «Jesus lebt». Die Beschichtung dieser Kreuze leuchtete im dunklen Zimmer fluoreszie-
4 Der Weihnachtsmann rend grünlich. Es muss sich wohl um eine ähnliche Substanz handeln, wie sie auf Uhren und We-
ckern verwendet wird. Mit der Zeit liess die Leuchtkraft nach. Wenn man sie aber bei Tageslicht
einige Zeit von der Sonne bescheinen liess, leuchteten sie danach wieder sehr stark. So waren
Im Blickfeld wir darauf bedacht, dass die Leuchtkreuze jeweils dem Tageslicht ausgesetzt waren, damit sie in
10 Er sah – kam – und siegte der Nacht leuchteten. Genauso ist es mit uns Christen. Wir können aus uns selber nicht leuch-
ten. Wir haben aber durch die Begegnung mit Jesus Christus einen hellen Schein in unser Herz
12 «Jesus wurde in Nazareth geboren»
bekommen. Dies befähigt uns zu leuchten, Licht zu verbreiten. Es ist aber äusserst wichtig, dass
15 Was ist Wahrheit? wir wirklich jeden Tag eine Begegnung mit unserem Herrn Jesus Christus haben, sonst verlieren
15 4 Kerzen wir an Leuchtkraft.
17 Was ist Astrologie? Paulus greift in 2. Korinther 3 das Beispiel von Mose auf. Als Mose 40 Tage auf dem Berg
18 Gedanken zur Wurzel des Mammutbaums Sinai in der Gegenwart Gottes verweilt hatte, glänzte bzw. leuchtete sein Angesicht so sehr, dass
die Israeliten sich fürchteten, in seine Nähe zu treten. Auch wenn Mose später in die Stiftshüt-
te vor die Herrlichkeit des Herrn trat und dann wieder herauskam, leuchtete sein Angesicht. In
Fragen – Antworten 2. Korinter 3,18 lesen wir: «Nun aber spiegelt sich in uns allen des Herrn Klarheit mit aufgedeck-
tem Angesicht, und wir werden verklärt in dasselbe Bild von einer Klarheit zu der andern, als
20 Bileams Auftrag und Gottes Widerstand
vom Herrn, der der Geist ist.»
21 Kehrt die Gemeinde mit ihrem Herrn auf Zurück zu den Leuchtkreuzen: Wenn diese nur kurz dem Sonnenlicht ausgesetzt waren, ge-
die Erde zurück? wannen sie nur unwesentlich mehr Leuchtkraft. So ist es auch mit uns. Wenn wir uns für Jesus
21 Streitpunkt Internet und Sein Wort nur flüchtig Zeit nehmen, müssen wir uns nicht wundern, wenn unsere «Lampe»
nur noch ganz schwach leuchtet. Haben Sie sich heute schon Zeit genommen, um Jesus, dem
wahren Licht, zu begegnen? 1. Johannes 2,8 sagt: «… das wahre Licht scheint jetzt.» Das Licht
3 Grusswort zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel. Das erste Kapitel beginnt mit der Feststel-
13 Aufgegriffen lung, dass es Licht wurde und dass «Gott sah, dass das Licht gut war» (1.Mo 1,4). Das letzte
Kapitel schliesst mit dem Licht ab: Es «wird keine Nacht da sein, und sie werden nicht bedürfen
19 Streiflicht einer Leuchte oder des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird sie erleuchten» (Offb 22,5).
22 Dir kann nur Jesus helfen Möge sich das in unserem Leben noch viel mehr verwirklichen, da-
22 Impressum mit wir mit David sagen können: «Denn du, Herr, bist meine Leuch-
te» (2.Sam 22,29).

In herzlicher Verbundenheit

Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis


Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren
eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar

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Biblische Botschaft

Der

Weihnachts-
mann

Die Adventszeit (Advent = Ankunft) ist die Vor-


weihnachtszeit, die auf Weihnachten einstimmt.
Diese ist in den christlichen Ländern vom «Weih-
nachtsmann» geprägt. Er ist sozusagen der Vorbote
des Christkindes.

Norbert Lieth – einnahm, sodass dieses weithin aus


dem Blickfeld verschwand.

S
ein heute allgemein bekanntes
Erscheinungsbild entwarf der Der wahre Weihnachtsmann
deutsch-amerikanische Zeich-
ner Thomas Nast in den USA. In der Geschichte gab es einen wirk-
Der Weihnachtsmann ist also eine lichen «Weihnachtsmann», einen Mann
menschliche Erfindung. des Advents, der ein Vorbote und Weg-
Allerdings erinnern heute die Weih- bereiter des Herrn Jesus Christus war.
nachtsmänner eher an Clowns oder Er war keine menschliche Erfindung,
an Märchenfiguren, die den tiefen sondern ein Berufener Gottes: Johan-
Sinn von Weihnachten gar nicht mehr nes der Täufer.
ausdrücken, sondern für die Werbung Er lehnte es ab, mit Christus vergli-
missbraucht werden. Darum ist dieser chen zu werden. Nur ein Hinweis auf
Begriff schon fast zu etwas Spöttischem Ihn wollte er sein. In Lukas 3,15-16
geworden. So wird einem sich wunder- lesen wir: «Da aber das Volk in Erwar-
lich verhaltenden Menschen landläufig tung stand und alle in ihren Herzen sich
manchmal gesagt: «Du bist mir vielleicht wegen Johannes fragten, ob er vielleicht
ein Weihnachtsmann.» der Christus sei, antwortete Johannes
Das Traurigste aber ist, dass der Weih- allen und sprach: Ich taufe euch mit
nachtsmann mit der Zeit immer mehr Wasser; es kommt aber einer, der stär-
die Stelle des Christuskindes – Jesus ker ist als ich, und ich bin nicht würdig,

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ihm seinen Schuhriemen zu lösen; der Johannes bereitete Freude und Froh- der ist der Bräutigam, der Freund des
wird euch mit Heiligem Geist und Feuer locken (Wonne, Jubel, Glück). – Woran Bräutigams aber, der dasteht und ihn
taufen.» lag das? Von Anfang an gehörte Johannes hört, ist hoch erfreut über die Stimme
mit seinem ganzen Leben dem Herrn; des Bräutigams. Diese meine Freude ist
Jesus Christus kam und kommt sein Leben war Ihm geweiht, und das nun erfüllt» (Joh 3,28-29).
birgt Freude in sich und bringt Freude. Kürzlich hörte ich jemanden sagen:
wieder Das wird auch bei Ihnen so sein: Wem «Wer die Bibel nicht mehr liest, hört
Wie Johannes der Täufer, der wahre Sie auch immer geweiht sind und Ihr bald auf zu glauben.» Ich füge dem hin-
Weihnachtsmann, so sind auch die Gläu- Leben zur Verfügung stellen, von dem zu: «… und wird bald aufhören, sich
bigen des Neuen Bundes dazu berufen, wird Ihr Leben geprägt sein. Gehört es zu freuen.» Wolfgang Bühne schreibt
ein Hinweis auf Jesus Christus zu sein. völlig dem Herrn Jesus, so wird Er Ihre in einem Kommentar zum Buch John
Es ist unser Auftrag, Postboten Seines Freude vervollständigen: «Dies habe ich Pipers «Von der Pflicht zur Freude»:
Evangeliums und damit auch Vorboten zu euch geredet, damit meine Freude «John Piper ist völlig davon überzeugt,
Seiner Wiederkunft zu sein, hat Er doch in euch bleibe und eure Freude völlig dass wir Gott dann am meisten ehren,
versprochen: «… so komme ich wieder werde» (Joh 15,11). Leben Sie aber noch wenn wir uns an Ihm erfreuen und zu-
und werde euch zu mir nehmen, damit in Sünde, dann sind Sie deren Knecht: tiefst zufrieden in Ihm sind. Ohne diese
auch ihr seid, wo ich bin» (Joh 14,3). «Jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht Freude fehlt ein wesentliches Merkmal
Heute steht unsere Welt wieder in der Sünde» (Joh 8,34). Und das färbt auf im Dienst für unseren Herrn.»2
Erwartung – im Advent der Rückkehr Ihr ganzes Verhalten und Ihre Worte ab: Nur mit Dem im Herzen, der die
des Herrn. heucheln, schlecht reden über andere Freude erfunden hat und der selbst der
und sich selbst ins bessere Licht stellen, Urgrund aller Freude und des Glücks
Freude und Frohlocken betrügen und lügen, schlechte Gedan- ist, können wir anderen echte Freude
ken usw. C.S. Lewis schreibt: «Wer bereiten.
Von Johannes dem Täufer können wir Christ werden will, der sei gewarnt. Vor Jahresfrist las ich in einer Tages-
lernen, was es beinhaltet, ein Hinweis Er lässt sich damit auf etwas ein, was zeitung, über was sich die junge Britney
auf Jesus Christus zu sein. Zur Vorge- den ganzen Menschen fordert, seinen
schichte: Ein Engel des Herrn erschien Verstand und alles andere.»1
Zacharias, dem Vater des Johannes, im Freude bereiten kann nur jemand,
Tempel und teilte ihm einige Dinge in der selber im Herzen Freude hat.
Bezug auf die Zukunft seines Sohnes mit: Johannes der Täufer war von
«… er wird dir Freude und Frohlocken dieser Freude im Heiligen
(a.Ü. Wonne, Jubel, Glück) bereiten, Geist bestimmt. Man
und viele werden sich über seine Geburt kann seine Hingabe
freuen» (Lk 1,14). an Gott und die
Bereiten Sie Freude oder Leid, Sor- Freude, die er
gen oder Wonne? Machen Sie andere ausstrahlte,
glücklich oder unglücklich? Bringen Sie nicht von-
deprimierte Menschen dazu, dass sie einander
wieder jubeln können? Da unser Leben trennen.
immer Spuren hinterlässt, muss auch ich Diesbe-
mich fragen, welche Spuren ich bis heu- züglich
te hinterlassen habe. Waren es Spuren hören wir
der Freude, des Glücks und der Zufrie- diesen Weg-
denheit? Oder verziehen die Menschen, bereiter des Herrn
denen ich begegnete, eher das Gesicht, Jesus sagen: «Ihr
wenn sie an mich denken? selbst bezeugt von mir,
Wenn ich an meinen Schwiegervater dass ich gesagt habe:
denke, der schon beim Herrn ist, bleiben Nicht ich bin der Christus,
mir nur positive Erinnerungen. Denn ich sondern ich bin vor ihm her
habe selten einen so zufriedenen, dank- gesandt. Wer die Braut hat,
baren, zuvorkommenden Menschen ge-
sehen, der solche Liebe ausstrahlte. Er
hat bei mir einen duftenden Wohlgeruch Heute erinnern die Weih-
hinterlassen.
Alles, was wir tun oder nicht tun, ob nachtsmänner eher an
wir reden oder schweigen, hinterlässt Clowns oder an Mär-
Spuren. Wenn man den Namen einer
Person nennt, kann man es meistens chenfiguren, die den
schon am Gesichtsausdruck des Ge- tiefen Sinn von Weih-
sprächspartners erkennen, was der oder
die über jenen Menschen denkt. Denn nachten gar nicht mehr
sowohl unser Verhalten als auch unsere ausdrücken
Worte lösen immer eine Reaktion aus.

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Auserwählten gehörten, wollten in aller-
Biblische Botschaft erster Linie ihrem Gott gefallen: «Unter
ihnen befanden sich von den Söhnen Ju-
das Daniel, Hananja, Misael und Asarja.
Spears freut: «‹Ich freue mich auf das … Daniel aber nahm sich in sei-
neue Jahr, neue Musik und mein neues nem Herzen vor, sich … nicht
Ich›, schreibt die Popsängerin. Mit ih- zu verunreinigen … Und
ren neuen Freundinnen Paris Hilton und Gott gab Daniel Gnade
Lindsay Lohan zieht Spears derzeit um und Barmherzigkeit …»
die Häuser. Vor Kurzem reichte sie die (V 6-9).
Scheidung von Kevin Federline ein.»3 Die Namen aller, die
Beim Lesen dieser Zeilen fragte ich im Reich Nebukadnezars
mich: «Bekommt man im neuen Jahr Alles, was wir tun oder gross werden wollten, werden nicht
ein neues Ich – oder nimmt man das alte
mit hinüber?» Diese Popsängerin drückt
nicht tun, ob wir reden einmal mehr erwähnt. Daniel aber ist zu
einer Grösse Gottes geworden, die bis
den Wunsch so vieler Menschen aus, ein oder schweigen, hinter- heute besteht.
neues Ich zu bekommen. Aber fast alle
suchen am falschen Ort, weshalb sich in
lässt Spuren Mose hätte in Ägypten gross werden
können. Als er das aber zurückstellte
ihrem Leben nichts ändert; ihr altes Ich und sich für den Gott Israels entschied,
nehmen sie mit ins neue Jahr. len anderen den Weg zu erhellen.»5 In wurde er grösser (vgl. Hebr 11,24ff.).
Am 18. Dezember 1873 las Prof. einem Lied hörte ich kürzlich die Worte: Wer steht grösser da: Kaiser Augustus
Theodor Christlieb den Wunschzettel «Du bist nicht tot, aber überlege dir, ob von der Welthauptstadt Rom oder Maria,
seines Sohnes Alfred für Weihnachten. du lebst.» das junge Mädchen vom Lande? Herodes
Dieser wünschte sich 1. einige neue Bü- Was ist wahre Grösse? Was ist das und seine gewaltigen Bauten oder die
cher für die Schule; 2. Gutsle (Gebäck); Höchste, was ein Mensch erreichen Weisen aus dem Morgenland? Kaiser
3. ein neues Herz! Darüber zur Rede kann? Welche Grösse zählt am Schluss? Nero oder Paulus?
gestellt, sagte er: «Ich weiss wohl, dass Wir leben in einer Zeit, in der man es Das Grösste besteht eben darin, von
du mir das nicht geben kannst, aber der verlernt hat, gross vor dem Herrn sein dem Herrn Jesus Christus, dem Sohn des
Heiland, und der ist ja das Christkind, zu wollen; das geistliche Verlangen ist lebendigen Gottes, berufen zu werden
und dem wollte ich’s sagen!»4 nicht mehr da. Heute will man in der und Ihm nachzufolgen – wie der Fischer
Alfred Christlieb wurde ein berühm- Welt bzw. vor den Menschen etwas Petrus, der Zöllner Levi (später Matthä-
ter und in grossem Segen wirkender gelten. Man will gross rauskommen, us) oder der Zeltmacher Paulus. Unter
Mann Gottes. um anerkannt zu sein. ihnen war Paulus gewiss der Gebildets-
Als Nebukadnezar sich eine Elite für te, doch dass es darauf überhaupt nicht
Gross vor dem Herrn seinen Mitarbeiterstab heranziehen woll- ankommt, wird uns im ersten Korinther-
te, wurde peinlichst darauf geachtet, dass brief gesagt: «Seht doch eure Berufung
Der Engel prophezeite weiter über diese Männer «von königlichem Samen an, ihr Brüder! Da sind nicht viele Weise
Zacharias’ angekündigten Sohn: «Denn und von den Vornehmsten sein sollten, nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige,
er wird gross sein vor dem Herrn …» junge Männer ohne jeden Makel, schön nicht viele Vornehme; sondern das Tö-
(Lk 1,15). Was ist das doch für ein von Gestalt und für alle Wissenschaften richte der Welt hat Gott erwählt, um die
Zeugnis, welch ein göttlicher Stempel begabt, die Einsicht und Verstand hätten Weisen zuschanden zu machen, und das
auf Johannes’ Leben! Daneben verblasst und tüchtig wären, im Palast des Königs Schwache der Welt hat Gott erwählt, um
jede andere Grösse in dieser Welt. Johan- zu dienen, und dass man sie in der Schrift das Starke zuschanden zu machen; und
nes der Täufer würde einmal nicht vor und Sprache der Chaldäer unterwiese» das Unedle der Welt und das Verachtete
den Menschen, sondern vor dem Aller- (Dan 1,3-4). Überdies sollten diese jun- hat Gott erwählt, und das, was nichts ist,
höchsten gross sein. In dieser Welt gibt gen Männer drei Jahre lang (während der
es viele Grosse mit Rang und Namen Dauer ihrer Ausbildung) mit «der feinen
– aber «gross sein vor dem Herrn» ist Speise des Königs und von dem Wein, Frieder Burda: «Nur Geld
unendlich mehr!
Frieder Burda, Kunstmäzen und
den er selbst trank» verköstigt werden
(vgl. V 5). Doch Daniel
ausgegeben, sinnlos,
Teilhaber eines grossen deutschen Me- und seine drei Freunde, seelenlos, ziellos; das ist
dienunternehmens, stellte resigniert
fest: «Ich kaufte mir ein grosses Schiff,
die auch zu diesen
kein Lebensinhalt. Das
um auf den Meeren zu fahren. Welche ist die pure Langeweile»
Ödnis. Ich habe auf diesem Schiff kei-
nen einzigen glücklichen Tag verbracht.
Nur Geld ausgegeben, sinnlos, seelenlos,
ziellos; das ist kein Lebensinhalt. Das ist
die pure Langeweile.»5 Die Dichterin
Käthe Walter schrieb hingegen: «Nur das
ist des Lebens Sinn auf Erden: etwas
zum Lobe Gottes zu werden und
mit dem Licht aus ewigen Quel-

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damit er zunichte mache, was etwas ist, was ich habe, jetzt und heu-
damit sich vor ihm kein Fleisch rühme. te?» Dazu eine kleine Episode:
Durch ihn aber seid ihr in Christus Je- Zwei Männer reden über ihre
sus, der uns von Gott gemacht worden Freundschaft. Sagt der eine:
ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur «Wenn du fünf Fernsehgeräte
Heiligung und zur Erlösung, damit es hättest, würdest du mir eines
geschehe, wie geschrieben steht: ‹Wer schenken?» – «Freilich», sag-
sich rühmen will, der rühme sich des te der andere. «Wenn du fünf
Herrn!›» (1.Kor 1,26-31). Autos hättest, würdest du
Gross und bewährt vor dem Herrn mir eines schenken?», fragte
ist nicht, wer «sich selbst empfiehlt, er weiter. – «Aber gewiss!»,
sondern der, den der Herr empfiehlt» sprach sein Freund. – «Wenn
(2.Kor 10,18). Im Blick auf einen wah- du fünf Hemden hättest, wür-
ren, wiedergeborenen Juden sagt Paulus: dest du mir eines abgeben?»,
«Seine Anerkennung kommt nicht von wollte er weiter wissen. Der
Menschen, sondern von Gott» (Röm Gefragte schüttelte ablehnend Das Grösste und Beste, was ein Mensch werden kann, ist ein
2,29). den Kopf. «Warum nicht?», Wegweiser auf Jesus Christus
fragte sein Freund. «Ich habe
Materielle Dinge zweitrangig fünf Hemden.»

Über das künftige Leben Johannes des Mit geistlicher Weisheit


Täufers wurde weiter gesagt: «… Wein
und starkes Getränk wird er nicht trin-
erfüllt
ken …» (Lk 1,15). Vater Zacharias wurde
Niemand muss wie Johannes ab- im Blick auf seinen Sohn Jo-
stinent sein, nur Heuschrecken und hannes weiter angekündigt:
wilden Honig essen und in einfachster «… und mit Heiligem Geist
Kleidung herumlaufen (Mt 3,4). Nein, wird er erfüllt werden schon
wiedergeborene Menschen können von Mutterleib an» (Lk 1,15).
auch Staatsmänner wie Joseph, Daniel Für das Werk des Herrn ist
und Nehemia oder begüterte Leute es nicht vorrangig, ob wir den
wie Abraham und Hiob oder Könige Heiligen Geist haben, sondern
wie David sein. Aber: Die Prioritäten dass der Heilige Geist uns hat.
sollten stimmen. Denn nur so werden wir Got- Tafeln weisen nie auf sich selber, sondern immer auf ein be-
Wir wollen nicht frömmer sein als die tes Werk auf Gottes Weise stimmtes Ziel hin
Bibel. Das Wort Gottes lehrt uns nicht, tun können. Hudson Taylor,
arm zu sein und auf jeden Luxus zu ver- der grosse China-Missionar, sagte auf die Gabe Gottes …» (Lth), «… wirksam
zichten. Wir dürfen alles geniessen, was einer Missionskonferenz: «Man nehme werden lässt …» (Bru) oder «Fach an zu
der Herr uns zur Verfügung stellt, aber es eine Kanone. Das Rohr ist nichts, die neuer Glut …» (Albr).
darf uns nichts so in Beschlag nehmen, Kugel ist nichts, das Pulver ist nichts. Gott will Menschen, die mit dem
dass es uns den Blick auf Jesus verdun- Nun kommt aber der zündende Funke, Heiligen Geist erfüllt sind – das ist
kelt. Primär geht es darum, wonach und das Pulver wird zum Blitz, die Kugel Heiligung. Es verlangt Ihn nicht nach
wir zuerst trachten (vgl. Mt 6,33). Von zum Donnerkeil, das Rohr zum Feuer- Menschen, die nur einer Reihe von
ausschlaggebender Bedeutung ist nicht, schlund. Ach, wir haben längst alles, was Vorschriften gehorchen und sich darin
was wir an irdischen Gütern besitzen, der Mission bedarf, aber vielfach fehlt selbst gefallen. Nein, es geht dem Herrn
sondern was uns besitzt! noch der zündende Funke von oben.» darum, dass unser ganzes Leben unter
Es gibt arme Menschen, die sich Das menschliche Bestreben, in dieser die Herrschaft des Heiligen Geistes
vornehmlich nach irdischen Dingen Welt (auch im christlichen Umfeld) an- kommt.
ausstrecken und mit dem Wenigen, das gesehen zu sein bzw. gross zu werden, Doch da gibt es bei vielen einen
sie haben, geizen. Demgegenüber gibt hat viele geistlich verarmen lassen. Es wunden Punkt: Manche Gläubige ver-
es aber auch Reiche, die zuerst nach gibt zwar beeindruckende Kanonen, wechseln Ernsthaftigkeit mit Heiligung.
geistlichen Dingen trachten. Die Bibel Kugeln und Pulver in Hülle und Fülle Sie meinen, wenn sie nur ernst genug
und die Geschichte sind voller Beispiele – aber der zündende Funke des Heiligen seien, wären sie umso geheiligter. So
davon. Auf den Punkt gebracht: Es liegt Geistes fehlt. Deswegen musste Paulus aber geht es nicht. Denn der Heilige
nicht daran, ob wir reich oder arm sind, sogar Timotheus ermahnen: «Aus die- Geist lässt die Wesensart des einzelnen
sondern wovon wir bestimmt werden sem Grund erinnere ich dich daran, die Gotteskindes bestehen, aber Er heiligt
bzw. wonach wir trachten. Wir sollten Gnadengabe Gottes wieder anzufachen, seinen Charakter. Die geheiligten Men-
uns nicht fragen: «Was würde ich tun, die durch Auflegung meiner Hände in schen, die ich kennengelernt habe, sind
wenn …?», sondern: «Was dir ist» (2.Tim 1,6). Andere übersetzen: fröhliche, ungezwungene, weitherzige
tue ich mit «… zu heller Flamme zu entfachen …» und ausgeglichene Persönlichkeiten.
dem, (Mng), «… dass du erweckest Nicht mit dem Heiligen Geist erfüllte
Gläubige sind wie Elektrogeräte, deren
Akku leer ist. Es nützt nichts, wenn Sie

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Diese Aussage in Bezug auf Elia wur-
Biblische Botschaft de prophetisch auf Johannes den Täu-
fer gelegt. Dadurch wird deutlich, dass
Johannes der kommende Elia war, der
auf Anordnung Ihres Chefs Ihr Handy bensgemeinschaft oder ihre Gruppe sei im Geist und in der Kraft Elias auftrat.
bei sich haben, damit er Sie ständig selig machend. Das ist jedoch gerade Darum sagte auch der Herr Jesus über
erreichen kann, wenn Sie nicht dafür ein Hinweis darauf, dass sie nicht vom Johannes: «… wenn ihr es annehmen
sorgen, dass der Akku aufgeladen ist. Heiligen Geist geleitet sind, der sich wollt: Er ist Elia, der kommen soll» (Mt
ohne Abstriche mit dem Wort Gottes, 11,14).
Wegweiser Gottes dem «Schwert des Geistes» (Eph 6,17) Es gibt nichts Besseres, als wenn
identifiziert und dieses gebraucht (vgl. sich in und durch uns das Wort Gottes
Weil Johannes der Täufer mit Hei- z.B. Joh 1,12; 3,16; 5,24; 14,6; Apg verwirklicht. Das geschieht, wenn wir
ligem Geist erfüllt sein würde, wird 4,12; 1.Kor 3,11). das Wort Gottes ausleben – wenn wir
weiterhin über ihn prophezeit: «Und Eine Mutter stellte zur Weihnachts- nicht in eigener Kraft unterwegs sind,
viele von den Kindern Israels wird er zeit stolz ihre Krippenfiguren auf: das sondern in der Kraft des Wortes Gottes
zu dem Herrn, ihrem Gott, zurückfüh- Jesuskind in der Mitte, die Eltern, und des Geistes Jesu, das heisst in der
ren» (Lk 1,16). Hirten, Weisen und Tiere schön auf- Kraft Seines Namens.
gereiht daneben in Richtung
des Betrachters. Als sie nach Prophetische Ausrichtung
einiger Zeit den Raum wieder
betrat, merkte sie, dass ihre Zacharias wurde vom Engel auch
Kinder eine Umgruppierung gesagt, dass der Dienst seines Sohnes
vorgenommen hatten: Die Johannes einmal dazu dienen sollte, «um
Figuren standen allein um das dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu be-
Jesuskind herum. «Die wollen reiten» (Lk 1,17). Johannes der Täufer
doch nicht uns, sondern Jesus trat dann als Mann tatsächlich im Geist
und in der Kraft Elias auf, um als Vor-
läufer Jesu «dem Herrn ein zugerüstetes
Nicht mit dem Heiligen Volk zu bereiten». Das tat er in einer
Geist erfüllte Gläubige Zeit, in der viele in Israel das Kommen
des Messias erwarteten.
sind wie Elektrogeräte, Ist es heute nicht ähnlich? Wir erwar-

Wie erleichtert ist man doch, wenn


deren Akku leer ist ten die Wiederkunft Jesu für Seine Ge-
meinde (Entrückung), die ohne Vorzei-
man nach langer Fahrt Hinweistafeln wie chen geschehen wird, und Sein zweites,
«Tankstelle 1 km», «Restaurant: Zimmer gerne sehen!», sagten sie. sichtbares Kommen in Herrlichkeit. Und
frei» oder das ersehnte Ortsschild sieht. Das Grösste und Beste, was ein deshalb stehen wir – ähnlich wie damals
Solche Tafeln weisen aber nie auf sich Mensch werden kann, ist ein Wegwei- vor der ersten Ankunft Jesu – im Advent.
selber, sondern immer auf ein bestimm- ser auf Jesus Christus, und zwar an dem Johannes der Täufer ging vor dem Herrn
tes Ziel hin. Was würden Sie von einem Platz, an den Gott ihn hinstellt. Es gibt her und bereitete Ihm «ein zugerüstetes
Hinweisschild halten, worauf es lediglich keine lebenserfüllendere Aufgabe als Volk». Das ist auch die Aufgabe des Mis-
hiesse: «Hallo, hier bin ich! Seht ihr mich diese! sionswerks Mitternachtsruf.
alle?» Damit kann man im Allgemeinen Das letzte Buch der Bibel beginnt mit
nichts anfangen, denn es bringt einen Erfüllung des Wortes Gottes den Worten: «Offenbarung Jesu Christi,
nicht ans gewünschte Ziel. die Gott ihm gegeben hat, um seinen
Johannes aber war ein echter Weg- Über Johannes den Täufer wurde Knechten zu zeigen, was rasch gesche-
weiser, der vehement von sich weg auf weiter geweissagt: «… er wird vor ihm hen soll; und er hat sie bekannt gemacht
Christus hinwies: «Die Stimme eines hergehen im Geist und in der Kraft Elias, und durch seinen Engel seinem Knecht
Rufenden ertönt in der Wüste: Bereitet um die Herzen der Väter umzuwenden Johannes gesandt» (Offb 1,1).
den Weg des Herrn, macht seine Pfade zu den Kindern und die Ungehorsamen Darum steht nur zwei Verse weiter:
eben! … antwortete Johannes allen und zur Gesinnung der Gerechten, um dem «Glückselig ist, der die Worte der Weis-
sprach: Ich taufe euch mit Wasser; es Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten» sagung liest, und die sie hören und be-
kommt aber einer, der stärker ist als ich, (Lk 1,17). Im Buch Maleachi wird über wahren, was darin geschrieben steht!
und ich bin nicht würdig, ihm seinen Elia genau das gesagt, was der Engel hier Denn die Zeit ist nahe» (V 3). Im letzten
Schuhriemen zu lösen; der wird euch über Johannes den Täufer prophezeite: Kapitel der Offenbarung heisst es: «… er
mit Heiligem Geist und Feuer taufen. … «Siehe, ich sende euch den Propheten sprach zu mir: Diese Worte sind gewiss
Ich bin nicht der Christus!» (Lk 3,4.16; Elia, ehe der grosse und furchtbare Tag und wahrhaftig; und der Herr, der Gott
Joh 1,20). des Herrn kommt; und er wird das Herz der heiligen Propheten, hat seinen Engel
Es gibt heute nicht wenige «Gottes- der Väter den Kindern und das Herz der gesandt, um seinen Knechten zu zeigen,
knechte» und «Gottesmägde», die nur Kinder wieder ihren Vätern zuwenden, was rasch geschehen soll. Siehe, ich
auf sich zeigen und die Menschen an damit ich bei meinem Kommen das Land komme bald! Glückselig, wer die Worte
sich binden oder die davon überzeugt nicht mit dem Bann schlagen muss!» der Weissagung dieses Buches bewahrt!»
sind, nur ihr Missionswerk, ihre Glau- (Mal 3,23-24). (Offb 22,6-7).

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Echter Glaube wirkt Lamm, welches der Welt Sünde trägt!» zu meinem Pfefferkuchen schlich. Dass
gesellschaftsverändernd (Joh 1,29). Der Herr Jesus will Ihnen mein eigener Bruder mir meinen Pfef-
nichts wegnehmen als die Sünde, aber ferkuchen stiehlt, hätte ich nie geglaubt.
Johannes würde «die Ungehorsamen Ihnen alles schenken, was Ihnen und Als er weg war, tastete ich nach meinem
zur Gesinnung der Gerechten» umwen- Ihren Nächsten für Zeit und Ewigkeit Kuchen – aber da lagen zwei! Mein Bru-
den, um so «dem Herrn ein zugerüstetes zum Besten dient. Im Blick auf das erste der wollte, dass ich einen aufessen und
Volk zu bereiten» (Lk 1,17). Kommen Jesu auf diese Erde schrieb der den anderen bewundern könnte. Das ist
Als wiedergeborene Christen ha- Apostel Paulus: «Denn ihr kennt ja die bis heute meine schönste Weihnachts-
ben wir eine gesellschaftsverändernde Gnade unseres Herrn Jesus Christus, erinnerung geblieben!»6
Aufgabe in dieser Welt. Allerdings dass er, obwohl er reich war, um euret-
nicht, indem wir bei all ihren Anlässen willen arm wurde, damit ihr durch seine Das schönste Weihnachtsgeschenk
mitmachen, sondern indem wir sie auf Armut reich würdet» (2.Kor 8,9).
den Herrn Jesus und das Wort Gottes Wir sind immer schnell dabei, bei
für Gott ist es …
hinweisen, damit «die Ungehorsamen anderen etwas zu vermuten und sie … wenn Jesus im Herzen eines Men-
zur Gesinnung der Gerechten» umge- zu richten, obschon wir das nicht tun schen geboren wird. Denn Er sah die
wandelt werden, damit sie «Früchte» sollten (Mt 7,1). Und wie in der nach- Verlorenheit jedes Menschen, der ohne
bringen können, «die der Busse würdig folgenden Weihnachtserinnerung eines Vergebung der Sünden in die Ewigkeit
sind!» (Mt 3,8; Lk 3,8). Daniel und seine alten Finnen müssen wir oft beschämt geht. Deshalb wurde Er aus lauter Liebe
drei Freunde sind uns da ein gutes Vor- feststellen, dass wir den Menschen in Jesus Christus Mensch (Joh 1,14). Er
bild (vgl. z.B. Dan 3 und 6). Es ist Gottes – auch unseren Glaubensgeschwistern wurde als Kind in Bethlehem geboren
Ziel, dass die Menschen da, wo Er sie – nur vor den Kopf sehen, der Herr aber und ging als Mann nach Golgatha, wo Er
hingestellt hat, zum Guten hin verändert ihr Herz ansieht und weiss, wie sie es sich – stellvertretend für unsere Sünden
werden. Diese Veränderung kann jedoch meinen: (1.Petr 2,24) – kreuzigen liess, «damit
nur geschehen, wenn wir uns durch das «Unsere Familie war arm, wir lebten jeder, der an ihn (Jesus) glaubt, nicht
Wort Gottes selbst verändern lassen und im karelischen Wald. Weihnachtsge- verloren geht, sondern ewiges Leben
unser Christsein praktizieren. schenke kannten wir nicht. In einem hat» (Joh 3,16). Aber Jesus blieb weder
Würden wir das biblische Christen- Jahr musste ich Weihnachten im Bett am Kreuz noch im Grab, sondern Er ist
tum mehr in Politik und Wirtschaft verbringen, ich war krank. Vater brachte auferstanden und lebt für immer. Als
ausleben, dann wäre der grösste Teil uns ausnahmsweise aus der Stadt einen der Auferstandene spricht Er jetzt auch
unserer sozialen Probleme gelöst. Statt- duftenden Pfefferkuchen mit. Das war zu Ihnen: «Fürchte dich nicht! Ich bin
dessen aber tun wir allermeist das pure für mich das herrlichste Weihnachtsge- der Erste und Letzte und der Lebende;
Gegenteil. schenk der Welt. Ich konnte ihn nicht und ich war tot, und siehe, ich lebe von
Henry Dunant war der erste Mann, aufessen und legte ihn auf mein Schränk- Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen!» (Offb
der 1901 den Friedensnobelpreis er- chen neben meinem Bett. Mitten in der 1,17-18). 
hielt. 1855 gründete er den CVJM, in Nacht hörte ich meinen Bruder, wie er
den 1860er-Jahren das Rote Kreuz. Von 1
C.S. Lewis, Pardon, ich bin Christ
seinen Eltern wurde ihm eine christliche 2
Fest und Treu, Nr. 115/2006
Erziehung zuteil. Er vertraute Gott und Das schönste Weihnachts- 3
Anzeiger von Uster, 9.12.2006
praktizierte christliche Nächstenliebe, geschenk für Gott ist 4
Arno Pagel, Pastor Alfred Christlieb, VLM, 1983
was die damalige Gesellschaft verän-
es, wenn Jesus im Herzen Reflexionen, Nr. 7/2005
5

derte. 6
A. Arder, Grenzgänger
Überall da, wo Christen das Wort eines Menschen geboren
Gottes zu Herzen nahmen, die Gleich-
gültigkeit aufgaben und brennende
wird
Nachfolger Jesu wurden, bewirkten
sie Gesellschaftsveränderung (denken
wir nur an Luther, Zinzendorf, Bodel-
schwingh und Georg Müller). Sie folg-
ten dabei Dem, der die Welt wie kein
anderer vor und nach Ihm verändert hat:
Jesus Christus und Seinem Evangelium.
Der Herr erwartet von einem jeden von
uns, dass wir als wiedergeborene Chris-
ten aus Liebe zu Ihm etwas zum Nutzen
der Menschen tun, ohne dabei an Profit
zu denken.

Weihnachten – Zeit der Geschenke


Johannes der Täufer wies in einzigarti-
ger Weise auf das himmlische Geschenk
in Jesus Christus hin, indem er auf Ihn
blickend sagte: «Siehe, das ist Gottes

MNR > Dezember 2007 9


Im Blickfeld

Er sah – kam – und siegte


«Die anderen, die vor Jesus gekommen waren, konnten nur sagen, wie ein
Mensch sein sollte. Aber Jesus zeigte uns das an Seinem eigenen Leben. Er
wies nicht nur auf das Ideal hin wie die anderen, sondern Er war selbst das
Ideal, Er lebte es tatsächlich aus vor unseren Augen.»1

W
enden wir uns dem ersten hams kommen sollte. Darum gab Gott
Umstand zu: Abraham die Verheissung, dass Er durch
Er sah. Auf den ersten Seiten sein Geschlecht die ganze Welt segnen
der Bibel ist zu lesen, wie Gott, nachdem würde: «... und in dir sollen gesegnet
Er alles erschaffen hatte, Seine Schöpfung werden alle Geschlechter der Erde!»
ansah und feststellte: «Und Gott sah an (1.Mo 12,3). Das war eine deutliche
alles, was er gemacht hatte, und siehe, Ansage auf das Kommen Jesu zur Ret-
es war sehr gut. Da ward aus Abend und tung der Welt. Denn Jesus kam aus dem
Morgen der sechste Tag» (1.Mo 1,31). Geschlecht Abrahams über Isaak und Ja-
Der Mensch lebte zu diesem Zeitpunkt kob, das heisst Israel. Auf diese Tatsache
in vollkommener Harmonie mit Seinem bezogen, sagte Jesus einst: «… denn das
Schöpfer und der Schöpfung. Doch dann Heil kommt von den Juden» (Joh 4,22).
kam die Sünde dazwischen, der Mensch Damit meinte Er, dass das Heil für die
verlor die Gemeinschaft mit Gott und Welt aus dem Judentum kommt, weil Er
die gesamte Schöpfung wurde in Mit- als Mensch von den Juden abstammte
leidenschaft gezogen. Die Bosheit nahm und der Welt das Heil brachte.
ihren Lauf und Gott musste feststellen: Als Abraham bereit war, seinen Sohn
« …dass die Bosheit des Menschen auf zu opfern, schritt Gott rechtzeitig ein,
der Erde gross war und alles Sinnen der um dies nicht zuzulassen. Doch an-
Gedanken seines Herzens nur böse den stelle der Opferung Isaaks würde Gott
ganzen Tag» (1.Mo 6,5). Gott sandte die eines Tages ein Selbstopfer geben, das
Sintflut und errettete lediglich den ge- die Erlösung für die ganze Menschheit
rechten Noah mit seiner Familie. Doch bringen sollte. Daher sagte Abraham
die Sünde überlebte in der Arche und auch im prophetischen Blick auf diese
es dauerte nicht lange, da begehrten Heilstatsache: «Und Abraham nannte
die Menschen wieder auf gegen Gott. die Stätte ‹Der Herr sieht›. Daher man
Es kam zum Turmbau zu Babel und Gott noch heute sagt: Auf dem Berge, da der
musste einschreiten, um dem grenzenlo- Herr sieht» (1.Mo 22,14). Mit hoher
sen Hochmut der Menschheit ein Ende Wahrscheinlichkeit ist die Stelle des
zu bereiten. Gott Gebirges Morija, an der Abraham seinen
verwirrte ihre Sohn opfern wollte, der Hügel Golgatha,
«Und Gott sah an alles, Sprache und sie wo Jesus Christus ca. 2 000 Jahre spä-
was er gemacht hatte, wurden auf dem
ganzen Erdenrund
ter für die Sünden der Welt starb. Gott
hatte sich diese Stelle ersehen und Jesus
und siehe, es war sehr zerstreut. Später wollte sich dort für uns opfern.
gut. Da ward aus Abend erwählte sich der
Herr Abraham, Er kam. Die Liebe Gottes zu den
und Morgen der sechste danach dessen Menschen war grösser als deren Ableh-
Tag» Sohn Isaak und
nach Isaak dessen
nung Ihm gegenüber. Jesus kam auf die
Erde, nicht um als König zu herrschen,
Sohn Jakob. Dies sondern als Knecht, um zu erretten. Er
tat Gott aus einem ganz bestimmten wurde als hilfloses Baby in ärmlichsten
Grund: Er wollte der Menschheit in Verhältnissen geboren. Er wurde zum
ihrer Sündennot einen Erlöser senden, Diener, indem Er selbst mehr Leid
welcher aus der Geschlechtslinie Abra- erfahren hat, als irgendein Mensch je

10 MNR > Dezember 2007


Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die Stelle des Gebirges Morija, an der Abraham seinen Sohn opfern wollte, der Hügel Golgatha, wo Jesus Christus ca. 2 000 Jahre
später für die Sünden der Welt starb

erfahren könnte. «Denn also hat Gott de gemacht wurde. Jesus kam mit dem es kein Weihnachtsfest. Weil Jesus Gott
die Welt geliebt, dass er seinen einge- Vorsatz in die Welt, für uns zu sterben, ist, konnte Er nicht tot bleiben. Der
borenen Sohn gab, damit alle, die an ihn damit wir leben können. Jesus kam, Vater hat Ihn auferweckt, Jesus ist zu
glauben, nicht verloren werden, sondern damit wir kommen können. Seinem Vater in die Herrlichkeit zurück-
das ewige Leben haben» (Joh 3,16). gekehrt und Er wird wiederkommen als
Was bedeutete Weihnachten für Gott? Er siegte. Jesus kam nicht nur, um zu der Herrscher über die ganze Welt.
Erstmals ist Gott «zertrennt». Was muss sterben, Er kam, um zu siegen. Durch Ist Weihnachten für Sie nur ein stim-
diese Trennung zwischen Vater und Seinen Tod und die Auferstehung hat mungsvolles Fest mit Kerzen, besinnli-
Sohn wohl bedeutet haben? Jesus gibt Er Sünde, Tod und Teufel besiegt. Es cher Musik und Geschenken? Bedeutet
Seine Herrlichkeit im Himmel auf, ein gibt kein Schicksal, das Er nicht besiegt Ihnen Weihnachten nicht mehr als ein
unvorstellbares Reich an Licht, Reinheit hätte, keine Trostlosigkeit und Angst, Baby, das man sein Leben lang nicht aus
und Schönheit, dort wo Ihm unzählige keine Hoffnungslosigkeit und keine der Krippe herauslässt? Es ist höchste
Engelscharen dienten, um auf die Erde Finsternis, über die Er nicht triumphiert Zeit, Ihm Ihr Geschenk zu bringen, das
zu kommen, die von Sünde und Unrein- hätte. «Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist Ihm schon lange zusteht: sich selbst! 
heit und von der Macht der Finsternis dein Stachel? Der Stachel des Todes aber
beherrscht wird. Er, der selbst das Leben ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde Aus «Freuet euch!», Best.-Nr. 18785. Wenn Sie diese
ist und von Ewigkeit her existiert, kommt ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der Broschüre von Norbert Lieth bestellen möchten,
in die Welt des Todes. Niemand kann sich uns den Sieg gibt durch unsern Herrn dann verwenden Sie bitte den Bestellschein in der
diesen Kontrast vorstellen. Jesus kam Jesus Christus!» (1.Kor 15,55-57). Das Mitte der Zeitschrift.
nicht als König, obwohl Er König war, ist der Sinn von Weihnachten! Ohne Sei- 1
O. Hallesby, «Wie ich Christ wurde», Brockhaus
Er kam als Baby, nen Tod und Seine Verlag
das von anderen Auferstehung gäbe
Menschen abhän- «… denn das Heil kommt
gig war. Er wurde
schon als Kind ver-
von den Juden»
folgt und musste
fliehen. Jesus wuchs nicht in Reichtum
auf, sondern musste für Seinen Lebensun-
terhalt hart arbeiten. Er wurde selbst von
Seinen Familienangehörigen und Freun-
den oft nicht verstanden. Die Frommen
in Israel verleugneten und verfolgten Je-
sus, man nannte Ihn einen Fresser und
Weinsäufer, und an Seinem Lebensende
wurde Er verraten und verleugnet und
Seine besten Freunde verliessen Ihn.
Christus wird als Verbrecher verur-
teilt und gedemütigt, und das, obwohl Er
Sein Leben lang nur Gutes getan hatte.
Doch der schlimmste Schmerz bestand
für Jesus darin, dass Ihn der Vater am
Kreuz verliess, weil Er für uns zur Sün-

MNR > Dezember 2007 11


Wie aber kam Joseph aus Nazareth
Im Blickfeld dahin? Nach Lukas anlässlich einer all-
gemeinen Steuerregistrierung, die unter
Kaiser Augustus und dem syrischen Statt-
halter Quirinius stattgefunden haben soll.
Soweit wir nun aber wissen, hat Augustus
nie eine Schatzung aller Provinzen an-
geordnet. Hingegen fand etwa 7 n.Chr.
tatsächlich eine Steuererhebung in Judäa
statt, das 6 n.Chr. zur syrischen Provinz
geschlagen worden war.
Hat Lukas, der zu seiner Zeit von
den Geschehnissen in den Tagen Jesu
nur noch eine vage Vorstellung hatte,
die Steuerveranlagung unter Quirinius
zurückdatiert und sie zu einem reichs-
Nazareth weiten Zensus erklärt? Viele Forscher
nehmen das an. Denn so konnte er die

«Jesus wurde in Nazareth


Reise von Joseph und Maria begründen,
wobei er sich offenbar keine Gedanken
darüber machte, ob die schwangere Ma-

geboren»
ria bei der Eintragung in die Steuerliste
überhaupt anwesend sein musste.
Die Einwohner von Nazareth – ge-
schätzt werden zwischen 50 und 2 000
Unter diesem Titel schrieb Max Schär (Historiker und Theologe) einen Artikel, – lebten überwiegend in … Wohnhöh-
der bereits Ende 2005 veröffentlicht wurde. Darin wurde wieder einmal len und bestimmt auch, wie anderswo
im damaligen Palästina, mit Tieren
der verzweifelte Versuch unternommen, die Geschichte um Jesus besser zusammen. So ist es nicht unmöglich,
darzustellen, als es die Bibel tut. dass Jesus nach seiner Geburt in einen
Futtertrog gelegt wurde.

M
ax Schär mutmasst unter an- ter in Syrien war›. Herodes starb aber, Dass aber bald danach Hirten gekom-
derem: wie aus anderen Quellen hervorgeht, men sein sollen, um das Neugeborene als
«Vielleicht hat man das im Jahr 4 v.Chr., während Quirinius den verheissenen Messias zu bewundern,
Christkind tatsächlich in eine Krippe sein Amt von 6 bis 9 n.Chr. ausübte. ist mehr als unwahrscheinlich. Hätten sie
gelegt, aber nicht in Bethlehem. Auch Zwischen beiden Angaben klafft also im Kind den göttlichen Heiland gesehen,
die uns vertrauten Hirten und Könige ein Lücke von mindestens 10 Jahren. hätten sie dies seinen Eltern bestimmt
sind Legende. Was stimmt? auch gesagt, und diese wären auf das
Die ältesten Schriften des Neuen künftige Wirken ihres Sohnes vorbe-
Testaments schweigen über die Geburt Vier Brüder und einige Schwes- reitet gewesen. Nun erfahren wir aber
und Kindheit Jesu. Erst Matthäus und tern. Übereinstimmung besteht in im Markusevangelium, die Angehörigen
Lukas begannen ihre Evangelien, die der Forschung darüber, dass Jesus aus Jesu seien nach seinen ersten Auftritten
wohl zwischen 80 und 90 nach Christus Nazareth in Galiläa stammte. Er war der überzeugt gewesen, dass er den Verstand
entstanden, mit Kindheitserzählungen. älteste Sohn einer Handwerkerfamilie, verloren habe, und hätten ihn deshalb
Literarisch unterscheiden sich diese Er- hatte vier namentlich bekannte Brüder mit Gewalt heimholen wollen.
zählungen vom übrigen Evangelienstoff. und einige namentlich nicht bekannte Aus demselben Grund kann man auch
Man kann sie als Legenden bezeichnen. Schwestern. Wo wurde er geboren? das Erscheinen der Sternkundigen, spä-
Da die Geschichten aber auch histori- Sowohl das Markus- als auch das Johan- testens seit dem 6. Jahrhundert ‹Könige›
sche Namen, historische Orte nennen, nesevangelium setzen stillschweigend genannt, kaum als historisch betrachten.
fordern sie förmlich dazu auf, aus ih- voraus, dass Jesus in Nazareth geboren Wie hätten die Eltern, nachdem diese
nen Verlässliches über die Anfänge zu wurde. Dieser Ort war so unbedeutend, grossen Herren gekommen waren, so
ermitteln. dass er im Alten Testament wie auch kostbare Geschenke gebracht und dem
Vor allem möchte man wissen, wann in anderen antiken Schriften an keiner Kind in der Krippe gehuldigt hatten,
Jesus denn eigentlich geboren wurde. Stelle erwähnt wird. noch daran zweifeln können, dass
Doch schon bei dieser Frage zeigt sich, Gerade deshalb müssen aber Stim- es als Erwachsener einen göttlichen
wie sehr sich die beiden Kindheitsge- men laut geworden sein, die behaupte- Auftrag erfüllen würde? Schon dem
schichten aufgrund ihrer literarischen ten, Jesus könne nicht der Messias sein. achtjährigen Albert Schweitzer war
Eigenart gegen den historischen Zugriff So ist es begreiflich, dass Matthäus und überdies aufgefallen, dass diese Männer
sträuben. Matthäus und Lukas berichten Lukas Jesus in Bethlehem in Judäa zur aus dem Morgenland sich später um das
nämlich übereinstimmend, Jesus sei ‹in Welt kommen liessen. Dies war die Jesuskind gar nicht mehr kümmerten. Er
den Tagen des Herodes› geboren wor- Stadt Davids, und in ihr sollte nach der fragte sich auch, was die Eltern denn mit
den. Lukas erzählt zudem, Jesu Geburt Verheissung des Propheten Micha der dem Gold und den anderen Kostbarkei-
falle in eine Zeit, ‹da Quirinius Statthal- Messias geboren werden. ten gemacht hätten …»1

12 MNR > Dezember 2007


Wie verzweifelt bemüht man sich jeder in seine eigene Stadt. Es ging
doch immer wieder zu beweisen, dass aber auch Joseph von Galiläa, aus der Aufgegriffen
Jesus nicht Der ist, den uns die Bibel Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa in die
bezeugt. Doch welchen stichhaltigen Stadt Davids, die Bethlehem heisst, weil
Grund haben wir, modernen Historikern er aus dem Haus und Geschlecht Da- Martyn Lloyd Jones schreibt zum Thema
mehr zu glauben als den Augenzeugen, vids war, um sich erfassen zu lassen mit «Friedensstifter» in Bezug auf Matthäus 5,9:
die die Bibel verfasst haben? Maria, seiner ihm angetrauten Frau, die
«Um als Friedensstifter zu gelten, müssen wir
Eines müssen wir vorausschicken: schwanger war. Es geschah aber, wäh-
vier Dinge lernen: 1. Lerne nicht zu reden,
Die Evangelisten Matthäus und Johan- rend sie dort waren, da erfüllten sich die
nes waren Augenzeugen dessen, was Tage, dass sie gebären sollte. Und sie 2. Lerne alle Situationen und Umstände im
Jesus getan und gelehrt hatte. Markus gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, Lichte des Evangeliums zu sehen, 3. Lerne al-
war ebenfalls ein Augenzeuge jener Zeit, und wickelte ihn in Windeln und legte les zu unternehmen, um Frieden zu stiften,
der von Petrus noch zusätzliche Informa- ihn in die Krippe, weil für sie kein Raum und 4. Lerne beharrlich den Frieden zu ver-
tionen erhielt (vgl. Mk 14,51-52; 1.Petr war in der Herberge» (Lk 2,1-7). breiten, wo immer du bist.»
5,13). Und der Evangelist Lukas ist uns Nachdem ein Engel des Herrn den
als ein äusserst genauer Historiker jener Hirten auf den Feldern Bethlehems die
Zeit bekannt, der zudem viele Jahre mit Geburt Jesu angekündigt hatte, gingen «Man muss so arbeiten, als ob alles Be-
dem Apostel Paulus unterwegs war. Alle diese zu dem Ort, um den Neugebo- ten nichts hülfe, und man muss so beten,
diese Männer hatten ihre Informationen renen mit eigenen Augen zu sehen als ob alles Arbeiten nichts hülfe.» Martin
also aus allererster Hand. und Ihn später zu bezeugen: «Und es Luther
Das Matthäusevangelium ist das erste geschah, als die Engel (vgl. V 13-14)
Buch im Neuen Testament. Darin wird von ihnen weg in den Himmel zurück-
«Tradition heisst nicht, die Asche aufzu-
ausführlich auf die Geburt Jesu in Beth- gekehrt waren, da sprachen die Hirten
heben, sondern das Feuer weiterzureichen.»
lehem eingegangen, womit gleichzeitig zueinander: Lasst uns doch bis nach
die Erfüllung alttestamentlicher Pro- Bethlehem gehen und die Sache sehen,
phezeiungen bestätigt wird. So lesen die geschehen ist, die der Herr uns ver- In Grossbritannien ist seit Anfang Sep-
wir in Kapitel 2,1-6: «Als nun Jesus kündet hat! Und sie gingen eilends und tember die Herstellung von embryonalen
geboren war in Bethlehem in Judäa, in fanden Maria und Joseph, dazu das Kind Mischwesen aus Mensch und Tier erlaubt.
den Tagen des Königs Herodes, siehe, in der Krippe liegend. Nachdem sie es Forscher dürfen künftig menschliche DNA in
da kamen Weise aus dem Morgenland aber gesehen hatten, machten sie überall
eine tierische Eizelle (etwa von Schwein oder
nach Jerusalem, die sprachen: Wo ist das Wort bekannt, das ihnen über dieses
der neugeborene König der Juden? Kind gesagt worden war» (Lk 2,15-17).
Rind) injizieren, aus der zuvor das ursprüngli-
Denn wir haben seinen Stern im Mor- Lukas wird als ein überaus genauer che Erbgut entfernt wurde.
genland gesehen und sind gekommen, Historiker beschrieben, sodass wir
um ihn anzubeten! Als das der König keinen Grund haben, seinen Angaben «Allein der Gedanke, dass eine Macht
Herodes hörte, erschrak er, und ganz weniger zu trauen als anderen. Er geht der Liebe und Logik für die Entstehung des
Jerusalem mit ihm. Und er rief alle in seiner Berichterstattung so weit uns
Universums verantwortlich ist, überwältigt ei-
obersten Priester und Schriftgelehrten mitzuteilen, dass diese Volkszählung
nen. Aber der Gedanke, dass es genau diese
des Volkes zusammen und erfragte von unter Kaiser Augustus geschah, als Ky-
ihnen, wo der Christus geboren werden renius Statthalter in Syrien war. Damit Liebe und Logik war, die sich uns in einem
sollte. Sie aber sagten ihm: In Bethlehem bringt Lukas seine Geschichtsschrei- Baby vorstellt, das in Stroh und Armut gebo-
in Judäa; denn so steht es geschrieben bung in Verbindung mit den Ereignis- ren wurde, zwingt mich förmlich auf meine
durch den Propheten: ‹Und du, Beth- sen der Weltgeschichte, die man somit Knie! Ich staune einfach darüber. Das ist der
lehem im Land Juda, bist keineswegs nachprüfen konnte. Der Grieche Lukas Grund, warum ich glaube.» Paul Hewson
die geringste unter den Fürstenstädten richtete sich mit seinen Aufzeichnungen
Judas; denn aus dir wird ein Herrscher vorwiegend an griechische Leser, die mit
«Es gibt nichts Traurigeres in dieser
hervorgehen, der mein Volk Israel wei- den politischen Verhältnissen jener Zeit
den soll.›» Dieser erwähnte Prophet war ganz gewiss vertraut waren. Wenn sei- Welt, als am Weihnachtsmorgen zu erwachen
Micha, dessen Prophezeiung in Micha ne Beschreibung nicht gestimmt hätte, und kein Kind zu sein.» Erma Bombeck.
5,1 zitiert wird und über 700 Jahre vor wäre das schnell bemerkt worden.
der buchstäblichen Erfüllung vorausge- Die angebliche Kluft von 10 Jahren, Im vergangenen Jahr verzichteten bri-
sagt worden war. über die Max Schär schreibt, lässt sich
tische Städte auf Weihnachtsschmuck in
Das Lukasevangelium erwähnt eben- schnell aus dem Weg räumen, wenn
den Strassen. Andere benannten die «Weih-
falls die Geburt Jesu in Bethlehem. Der man nur etwas genauer recherchiert.
Grund dafür war der Erlass des Kaisers Es ist zwar richtig, dass Kyrenius von nachtsbeleuchtung» in «Winterlichter» um.
Augustus zu einer Volkszählung: «Es 6 bis 9 n.Chr. Statthalter in Syrien war, Und in etlichen Büroetagen verboten die
begab sich aber in jenen Tagen, dass also lange nach der Geburt Jesu, aber Chefs ihren Angestellten, Weihnachtsdeko-
ein Befehl ausging von dem Kaiser ein Steinfragment, das 1764 in Tivoli rationen aufzustellen. Der Grund dafür war
Augustus, dass der ganze Erdkreis sich (bei Rom) entdeckt wurde, lässt darauf Rücksichtnahme auf Andersgläubige, die
erfassen lassen sollte. Diese Erfassung schliessen, das Kyrenius zweimal Statt- Angst, Muslime zu beleidigen und sich Kla-
war die erste und geschah, als Kyrenius halter von Syrien und Phönizien war. gen radikaler Muslime einzufangen. Ob es
Statthalter in Syrien war. Und es zogen Somit war er bereits zur Zeit der Geburt dieses Jahr wieder so sein wird?
alle aus, um sich erfassen zu lassen, Jesu Statthalter und später, in den Jah-

MNR > Dezember 2007 13


Viele Muslime fanden die «politische Kor- Im Blickfeld
rektheit» zu Weihnachten in England völlig
übertrieben. Auch Zahid Hussain vom Mus-
limischen Rat hält nichts davon, die Weih- ren 6 bis 9 nach Christus, noch einmal. suchten, um Ihn abzulehnen und Ihn
nachtsstimmung im Land zu unterdrücken. Die Anmerkung, dass das Markus- und zu verleugnen. Hätten sie aufrichtig
«Weihnachten ist Weihnachten, und wir ma- Johannesevangelium stillschweigend nach der Wahrheit gesucht, dann wäre
chen beim Feiern mit», sagte Hussain einer voraussetzen würden, Jesus sei in Naza- ihnen schnell klar geworden, dass Jesus
britischen Zeitung. reth geboren, ist an den Haaren
herbeigezogen. Das Gegenteil ist
der Fall: Sie setzen voraus, dass
Statt der üblichen Weihnachtsgesänge Jesus in Bethlehem geboren
schallte der Song «Christmas Time in Hell» wurde; sie halten es gar nicht
(zu Deutsch: Weihnachten in der Hölle) der für nötig, das noch besonders zu
Band Satan and the Damned durch die Gän- erwähnen, da bereits Matthäus
und Lukas darauf eingegangen
ge des Marktes in Stockport (Nordwesteng-
sind. Dass sie den Aussagen der
land). In dem Text geht es um Sex, Folter
beiden Letztgenannten nicht
und den kannibalistischen US-Serienmörder widersprechen, zeigt klar ihre
Jeffrey Dahmer. Grant Sullivan, ein Kunde, Zustimmung; es ist eben alles
sagte entsetzt: «Ich mochte meinen Ohren von demselben Heiligen Geist
nicht trauen.» inspiriert (2.Petr 1,20-21).
Die Berichte in den Evangeli- «Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die
en bezeugen übereinstimmend: Schafe»
Im vergangenen Jahr durfte ein Weih- • Maria und Joseph lebten vor
nachtsfilm mit dem Titel «The Nativity Story» der Geburt Jesu in Nazareth (Lk 1,26- tatsächlich in Bethlehem geboren wur-
(zu Deutsch unter dem Titel «Es begab sich 28). de. Aber das durfte einfach nicht wahr
aber zu der Zeit») nicht auf dem Chicagoer- • Aufgrund des Befehls des Kaisers sein, weil es für Ihn als den Messias ge-
Christkindlmarkt gezeigt werden. Der Bürger- Augustus zur Volkszählung mussten sie sprochen hätte. Und genauso geschieht
meister der Stadt, Richard M., gab zur Be- in ihre Geburtsstadt Bethlehem gehen, es heute.
gründung an, dass dieser Film Nichtchristen um sich dort registrieren zu lassen (Lk Schon bei der Ankündigung der Ge-
kränken könne. 2,1-5). burt Jesu wurde Maria durch den Engel
• Jesus wurde in Bethlehem geboren Gabriel gesagt, dass sie den Messias zur
(Lk 2,6-7). Welt bringen würde (Lk 1,31-33). Der
«Ich habe keine Angst vor der Stärke des • Nach ihrer Flucht nach Ägypten (Mt spätere Lobpreis Marias zeigt, dass sie
Islam. Was mir Sorge bereitet, ist die Schwä- 2,14-15) kehrten Joseph und Maria nach das sehr wohl auch erkannte (Lk 1,46-
che des Westens.» Der Islamexperte Peter Nazareth zurück (Mt 2,19-23), wo Jesus 56). Ebenso wurde Joseph, der Mann
Scholl-Latour. aufwuchs (Lk 2,51; 4,16). Marias, über die Messianität Jesu unter-
• Daher wurde Nazareth als Jesu «Va- richtet (Mt 1,20-23). Dennoch waren
terstadt» bezeichnet (Mk 6,1; Lk 4,23; beide in ihrem Menschsein befangen
«Weihnacht bringt Licht in unsere vgl. auch Joh 1,45-46). und immer wieder hin- und hergeris-
Wehnacht!» Weil Jesus in Bethlehem geboren wor- sen (Lk 2,49-51). Jesus wurde selbst
den, aber in Nazareth aufgewachsen war, von seinen Familienangehörigen nicht
dachten damals schon viele, dass er auch verstanden; seine eigenen Geschwister
«Gott mit uns – Jesus wurde einer von in Nazareth geboren worden sei: «Viele lehnten Ihn anfänglich ab (Joh 7,5).
uns, damit wir welche von Ihm werden kön- nun aus der Volksmenge sagten, als sie Doch später, nach seiner Auferstehung,
nen.» das Wort hörten: Dieser ist wahrhaftig änderte sich das (Apg 1,14).
der Prophet. Andere sprachen: Dieser Warum verkündete ein Engel des
ist der Christus! Andere aber sagten: Herrn ausgerechnet den Hirten auf den
Des Lebens Jahre uns entgleiten gleich Kommt der Christus denn aus Galiläa? Feldern Bethlehems die Geburt des
einem Strom nach ewgem Rat. Du wendest Sagt nicht die Schrift, dass der Christus Messias und weshalb gingen diese eilig
wieder, Herr der Zeiten, im Buch des Lebens aus dem Samen Davids kommt und aus zur Krippe, um Jesus zu sehen? Dahin-
dem Dorf Bethlehem, wo David war? Es ter verbirgt sich eine sehr passende Bot-
um ein Blatt.
entstand nun seinetwegen eine Spaltung schaft. David sagt in Psalm 23 über Gott:
Es steht die Zeit in Deinen Händen, lass
unter der Volksmenge» (Joh 7,40-43). «Der Herr ist mein Hirte» (Jahwe-Roi).
sie uns füllen still und treu. Und wenn Du die- Der Umstand, dass Johannes diese Und durch Hesekiel sagt Gott selbst:
ses Blatt magst wenden, so gib, dass es kein Diskussion um Jesus erwähnt, weist «Denn so spricht Gott, der Herr: Siehe,
leeres sei. gerade auf die Wahrheit hin, dass Jesus ich selbst will nach meinen Schafen su-
Wie immer auch dies Jahr mag enden, nur in Bethlehem geboren wurde, aber in chen und mich ihrer annehmen! Wie ein
Du weist meinen Weg allein. Du hältst auch Nazareth aufgewachsen ist. Wir dürfen Hirte seine Herde zusammensucht an
meine Zeit in Händen und lässt mich tief ge- nicht übersehen, dass die Gegner Jesu dem Tag, da er mitten unter seinen zer-
borgen sein. alles Erdenkliche unternahmen und je- streuten Schafen ist …» (Hes 34,11-12).
des noch so fadenscheinige Argument Später sagt Jesus von sich selbst: «Ich

14 MNR > Dezember 2007


4 Kerzen
bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt
sein Leben für die Schafe» (Joh 10,11;
vgl. auch V 14). Gott wurde Mensch!
So kam der wahre Hirte Israels auf die

V
Erde, um den Mangel aller Menschen ier Kerzen brannten am Advents-
auszufüllen, um das Verlorene zu suchen kranz. Es war ganz still. So still,
und zu retten. War es nicht passend, dass man hörte, wie die Kerzen
diese Botschaft auch den Hirten zu ver- zu reden begannen. Die erste Kerze
kündigen? Der Hirte spricht zu Hirten, seufzte und sagte: «Ich heisse Frieden.
dass der Herr zur Weide Seines Volkes Mein Licht leuchtet, aber die Menschen
gekommen sei. halten keinen Frieden, sie wollen mich
Die Frage, was die Eltern Jesu mit nicht.» Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schliesslich ganz.
dem Gold machten, das die Weisen Die zweite Kerze flackerte und sagte: «Ich heisse Glaube. Aber ich bin über-
als Geschenk mitgebracht hatten, ist flüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts mehr wissen. Es hat keinen Sinn
einfach zu beantworten. Wir wissen, mehr, dass ich brenne.» Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite
dass Joseph und Maria bei der Darbrin- Kerze war aus.
gung Jesu im Tempel als zur ärmeren Leise und sehr traurig meldete sich die dritte Kerze zu Wort: «Ich heisse
Gesellschaft gehörende Menschen zwei Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an
Turteltauben (oder zwei junge Tauben) die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben
opferten (Lk 2,22-24), da sie sich kein sollen.» Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.
grösseres Opfer leisten konnten (3.Mo Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: «Aber,
12,8). Was liegt also näher, als dass der aber, ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!» Und fast fing es an zu weinen.
Vater im Himmel durch den Besuch der Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort und sagte: «Hab keine Angst!
Sterndeuter und deren Gaben Vorsorge Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden.
für ihre Flucht nach Ägypten getroffen Ich heisse Hoffnung.»
hätte? Mit dem Gold und den anderen Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete
Kostbarkeiten konnten sie ihre Flucht die anderen Lichter wieder an. 
nach Ägypten finanzieren und dort ei-
nige Zeit überleben, um später wieder
nach Israel zurückzukehren.
Es ist bedauerlich, dass ausgerechnet wollen es mit dem Apostel Paulus hal- hoffnungsvolle Weihnachtszeit: «… und
ein Theologe den biblischen Berichten ten: «Das bekenne ich dir aber … dass mein Geist freut sich Gottes, meines
keinen Glauben schenkt. Wundern wir ich an alles glaube, was im Gesetz und Heilandes.» N.L. 
uns daher nicht, wenn viele den christ- in den Propheten geschrieben steht»
lichen Glauben verlassen und sich ande- (Apg 24,14). In diesem Sinn wünschen 1
Tages-Anzeiger, 23.12.2005
ren Religionen zuwenden! Wir jedoch wir allen Lesern mit Lukas 1,47 eine

Was ist Wahrheit?


Diese Frage ist so alt wie die Menschheit selbst. Auch Pilatus stellte sie, als
das Lamm Gottes vor ihm stand (Joh 18,38).

S
chon immer war der Mensch «reli- weil jeder Mensch seine propagierte Rassen, Sprachen und Nationen Zuge-
giös». Er erschuf sich selbst Götter Wahrheit für die Wahrheit schlechthin ständnisse (Konzessionen) hinsichtlich
und Götzen, diente und opferte hält. Menschen irren aber und sind des- unterschiedlicher Religionsauffassun-
ihnen, verehrte und betete sie an (Jos halb fehlbar (Mt 22,29). Folglich muss gen machen. Man öffnet sich einander,
24,2; Jes 44,15; Apg 15,29; 1.Kor 12,2). es eine übergeordnete Wahrheit geben, indem man sich anpasst: «Wir haben
Durch diesen Baalsdienst (1.Kön 19,18) die Wahrheit Gottes. Ausschliesslich bei doch alle nur einen Gott. Daher ist jede
wollte er seine Reinigung und Befreiung Ihm ist sie zu finden (Joh 14,6). Religion ein Weg von vielen Wegen hin
bewirken. So war es von Anbeginn und Unsere Welt ist zersetzt von Lüge, auf- zu Ihm.»
ist es geblieben bis zum heutigen Tag. gesplittert in Teil- und Halbwahrheiten, Solch eine schon vielfach vertretene,
Die nach Ursprung, Verbreitung umrahmt von Egoismus und Machtstre- falsche und höchst gefährliche Auffas-
und Bestimmung katalogisierten Reli- ben, Geltungsbedürfnis und dauerndem sung (leider auch von «Christen»!)
gionen, in ihren Lehren voneinander Sich-zur-Schau-Stellen (Jer 23,32). würde das Weihnachtsgeschehen, das
völlig abweichend, lassen zusätzlich Die Menschen dieser Welt sind Hineinkommen Gottes in unsere Welt,
die dringende Frage nach Wahrheit politisch, sozial und religiös zusam- mehr als nur infrage stellen, ja es viel-
entstehen. Aus der jeweiligen Perspek- mengerückt. Zwangsläufig läuft dies mehr als völlig überflüssig erscheinen
tive heraus betrachtet ist diese wahr, unter anderem darauf hinaus, dass alle lassen. Gott ist nur dann der wahre,

MNR > Dezember 2007 15


Sterben, Auferstehung und Himmelfahrt
Im Blickfeld waren keine Sternstunden einer neuen
Religion, sondern das Jahrhunderte zuvor
bereits wiederholt angekündigte Eingrei-
ewige und anbetungswürdige Gott, wir auch getan haben (Jes 1,18). Wäh- fen Gottes in das Dunkel der Menschheit:
wenn Er der Vater Jesu Christi ist. Alle rend wir noch hoffnungslos verzweifelt 430 Jahre v.Chr. durch Sacharja (Kap
Religionsgötter sind entweder null und an unserer Schuld und Beschwernis 11,12-13); 700 Jahre v.Chr. durch Jesaja
nichtig – oder Dämonen! Mit dieser für festhielten, nahm Gott uns den Schuld- (Kap 7,14); 726 Jahre v.Chr. durch Micha
Andersgläubige revolutionären Aussage brief aus der Hand und zerriss ihn – um (Kap 5,1); 850 Jahre v.Chr. durch Hosea
weiche ich persönlich vor nichts und Jesu willen (Kol 2,13-14). Wir alle haben (Kap 11,1); 1 000 Jahre v.Chr. durch die
niemandem zurück: Wahrheit muss Christus mit unserer Sünde gekreuzigt Psalmen (z.B. Ps 16,10; 22,2ff.; 41,10;
Wahrheit bleiben, wollte man sich und schliesslich getötet (Röm 3,19-20); 102,24-25; 110,1 usw.).
nicht der Blasphemie (Gotteslästerung) doch gerade durch Ihn gibt Gott dem, Somit ist die Bibel auch unumstritten
schuldig machen. der es will, Freispruch und Leben (Joh das einzige Buch («Bibel» = das Buch),
Religion bedeutet: Gott suchen 6,37). in dem Dinge detailliert vorausgesagt
– wie immer und was auch immer die- Gottes Liebe gilt Schwarzen, Gelben, wurden, die Jahrhunderte später exakt
ser «Gott» sein mag. Und wenn dieser Roten, Braunen und Weissen gleicher- und punktgenau eintrafen. Kein Buch der
«Gott» sich nicht finden lassen kann, weise. Gott sucht jeden, der entweder gesamten Weltliteratur kann das für sich
weil es sich um eine von Menschen dem Hass oder unbefriedigenden auch nur im Entferntesten in Anspruch
erdachte Wesensgestalt, einen Mythos Schweigen seiner jeweiligen Religion nehmen! Es ist der Absolutheits-Beweis
handelt? Und was wiederum nützte es entkommen will. des einen und wahrhaftigen Gottes ne-
den Menschen, wenn der wirklich exis- ben Göttern, Götzen und Idolen anderer
tente Gott sich nicht finden lassen will? Kulte und Kulturen, neben all den selbst
Eins wäre so unsinnig wie das andere! gestrickten Religionen der Welt.
Der Gott der Bibel ist anders: Er Er ist tatsächlich «Adonaj» (Gottes
verharrt nicht im Dauer-Dunkel ewi- Majestäts-Name im Alten Testament),
gen Geheimnisses, sondern hat sich weil Seine Herrschaft absolut ist (Ps
selbst enthüllt (Jes 52,10). Er ist nicht 136,3; Mal 1,1-14) als Herr des Erdbo-
anonym geblieben, sondern durch Jesus dens, Höchster aller Länder und Erha-
Christus transparent geworden. Er ist bener über allen Göttern (Ps 97,1-9). Er
nicht in undurchdringliche Nacht und ist «Zebaoth», der Herr der Heerscharen
Unverständlichkeit abgetaucht als der (Jes 54,5; Jer 31,35).
ewig Schweigende, Teilnahmslose, In dem neugeborenen Kind von
Unsichtbare und Willenlose wie all die Bethlehem wurde dieser unvorstellbar
zahl- und nutzlosen Religionsgötter und mächtige Gott, der zugleich Anfang
Götzen dieser Welt! und Ende ist (Offb 1,8; 22,13), schutz-
Der Gott der Bibel stieg zu den Men- los, verwundbar und ausgeliefert wie
schen herab (Joh 1,11) und machte sich ein menschliches Wesen – fast wie
bekannt, indem Er Wesen und Wollen Freiwild. «Wahrheit ist immer obdach-
Seiner selbst aufzeigte (Eph 1,9; Hebr los», besagt ein dänisches Sprichwort.
1,3). Dieser Gott ist unumstösslich In Jesus wurde der Erschaffer, Erhalter
wirklich und damit unanfechtbar, weil Alle Religionsgötter sind entweder null und nichtig und Richter der Welt obdachlos und im
Er sich selbst bewiesen hat. Deshalb – oder Dämonen! wahrsten Sinn des Wortes zur nuda veri-
sind Juden- und Christentum die ein- tas, der nackten Wahrheit. Weihnachten
zigen «Religionen», die eben nicht den Er antwortet dem, der ehrliche Exis- bedeutet: Opposition der Gottlosen und
Religionen zugehörig sind. tenzfragen stellt (Ps 34,5), und Gott gleichzeitiger Friedensgesang der Engel,
In Jesus Christus, dem Mensch ge- spricht, wo sich tödliches Schweigen Arme-Leute-Geruch des Stalles und der
wordenen Schöpfungswort, nahm der ausgebreitet hat. Weihnachten beginnt Wohlgeruch von Jesu Heiligkeit, Kälte
Allmächtige unsere sterbliche Gestalt immer dort, wo Gott mit Menschen der Einsamkeit und Wärme Seiner
an (Joh 1,14) und offenbarte damit Seine redet. Alles besiegt der Gott der Liebe grossen Liebe.
Liebesbeziehung zu Seinen Geschöpfen. (omnia vincit amor!)! Vergleichen Sie Weihnachten bedeutet aber auch: An-
Mit der Geburt Jesu legte Gott die Basis Psalm 118,15, Sprüche 21,31 und fang göttlicher und Ende menschlicher
zum Ich-du des Gott-Mensch-Verhält- 1. Johannes 4,16. Tragik – Jesu stellvertretendes Leiden
nisses! Mit der Geburt Jesu Christi wurden und unsere Befreiung. Im Geschehen
Während wir noch fremden und alle Religionen dieser Welt, Primitiv- der Heiligen Nacht wurde die Majestät
unnützen Götzen dienten (Jer 2,5), und Hochreligionen, infrage gestellt, Gottes, des «Adonaj», im neugeborenen
wurde Gott Mensch in einem Kind und unterminiert und ihre scheinbare Glaub- Kind zum «Immanuel», dem «Gott-mit-
kam uns dadurch unendlich nahe: Der würdigkeit schwer angeschlagen. uns», und zum «Jesus-Jehoschua», dem
Höchste beugte sich zum Niedrigen und Gott kennt nur dieses eine Ziel: Er «Gott-hilft». Welch unaussprechliche
Gedrückten herab als der Barmherzige will, dass allen Menschen geholfen Hoheit und Liebe! In Seinem einzigartig
und Verstehende. Wir wollten Gott werde und sie zur Erkenntnis der Wahr- herrlichen und heiligen Namen: Geseg-
nicht, aber Gott wollte uns (Jes 53,6), heit kommen (1.Tim 2,4). Jesu Geburt, nete Weihnacht! DR. PESCHUTTER 
wer immer wir sind und was immer Sein Leben, der Verrat durch Judas, Jesu

16 MNR > Dezember 2007


Was ist Astrologie?
denen Blickwinkel her-
rührt.
6. Auch driften viele
Sternbilder auseinander,
Astrologie (A.) (griech. astra = der Stern, logos = das Wort, die Lehre) eben weil die einzelnen
heisst Sterndeutung. A. ist der Versuch, aus der Stellung der Planeten das Planeten verschiedenen
Sternströmen angehören. So ist
Wesen und Schicksal von Menschen zu deuten und vorherzusagen sowie das Weltall ständig im Wandel begriffen
Aussaatzeiten für Pflanzen zu bestimmen. und lässt sich nicht in abergläubische
Systeme einfangen.

G
rosse Bedeutung erlangte die machen nur geneigt. Aber es gibt auch 7. Durch das Vorrücken des Früh-
A. im Weltbild des New Age zwingende Konstellationen.» lingspunktes (aufgrund langsamer
(astrologischer Übergang vom Nun ergeben sich allein Bewegung der Erdachse) steht die
Fische- zum Wassermann-Zeitalter um schon aus naturwissen- Sonne nicht in jedem Jahr
das Jahr 2000). A. ist als abergläubi- schaftlicher, insbesondere zur gleichen Zeit an der
sches System zu unterscheiden astronomischer Sicht zahlrei- gleichen Stelle. Dadurch
von der Astronomie, che Einwände gegen die A. Ich verschieben sich aber ständig
der naturwissenschaftli- nenne in Kürze nur die folgenden: die Tierkreiszeichen in astrologischen
chen, physikalischen 1. Seit Kopernikus wissen wir, dass die Kalendern.
Erforschung des Erde nicht im Mittelpunkt der Welt 8. Es ist vielfach nachgewiesen, dass
Weltalls und der Him- steht. Damit werden Weltbild und Menschen, die zur gleichen Zeit gebo-
melskörper. Winkelberechnung der Astrologen ge- ren wurden, völlig verschiedene Lebens-
Die A. beruht auf folgenden Grund- genstandslos. schicksale hatten (man vergleiche etwa
lagen: Planeten sind wirkende Mächte 2. Die Entdeckung neuer Galaxien zeigt, Zwillinge).
(mythisches Weltbild). Die Erde steht dass die Grössenverhältnisse des Welt- 9. Ernsthafte Astronomen (Naturwissen-
im Mittelpunkt der Welt; um sie herum alls und damit die «Einflussbereiche» schaftler) warnen vor der A. und weisen
sind sieben Sphären mit den Planeten- der Planeten auf uns in völlig anderen darauf hin, dass die Sterne gar
bahnen und eine achte Sphäre mit den Dimensionen verlaufen, als es die A. nichts über unser Schicksal
Fixsternen (ptolemäisches Weltbild). annimmt. aussagen. Die von Astro-
Eigenschaften und Wirkungen der Pla- 3. Überhaupt ist es eine willkürliche logen behaupteten
neten erkennt man an ihrer Farbe und Konstruktion, Sternen aufgrund Zusammenhänge
Bahngeschwindigkeit (z.B. von Farbe und Bahngeschwin- zwischen Konstellati-
Mars: rötlich und schnell = digkeit menschenähnliche Ei- onen am Sternenhimmel und
Krieg; Saturn: trübe und genschaften zuzuschreiben. Hier der Zukunft von Menschen seien frei
langsam = Unglück). Die 12 verrät sich die bis heute in der A. erfunden, betont zum Beispiel der
Tierkreiszeichen sind die lebendig erhaltene Göttervor- Leiter der Sternwarte Paderborn,
Sternbilder, durch welche stellung der alten Babylonier. Reinhard Wiechoczek. Genauso könne
die Sonne im Laufe des Jahres Diese projizierten menschliche man versuchen, angebliche Gesetzmäs-
(scheinbar) ihre Bahn zieht. Auch ih- Eigenschaften auf Sterne und sahen sigkeiten aus Wolkenformationen oder
nen werden Eigenschaften zugeschrie- darin dann Götter. der Betrachtung von Eingeweiden von
ben (Löwe macht leidenschaftlich, Stier 4. Die astrologische Lehre von der Sie- Tieren herauszulesen.1
kräftig und erdgebunden usw.). Schick- benzahl der Planeten, die mit der Sieben- 10. Eine Untersuchung von 803 as-
salsbestimmend für jedes Lebewesen Tage-Woche über- trologischen Prog-
ist nun nach Ansicht der Astrologen, in einstimmen soll, nosen aus der
welchen Winkeln die Sterne im Augen- wurde dadurch ad Die Astrologie verwechselt die Zeit von 1990 bis
blick seiner Geburt zueinander stehen. absurdum geführt, Schöpfung mit dem Schöpfer 1999 zeigt, dass
Stehen sich zum Beispiel Saturn und dass man drei wei- 96 (!) Prozent der
Mars im rechten Winkel gegenüber, tere Planeten in Vorhersagen nicht
so bedeutet dies Unglück im Krieg (ein unserem Sonnensystem entdeckt hat: eingetroffen sind. Für das Jahr 2000
solches Horoskop stellten Astrologen Uranus, Neptun und Pluto. hatten Astrologen und Hellseher zum
Adolf Hitler). Nun kann man durch die 5. Die Planeten in den Sternbildern Beispiel Folgendes «prophezeit»: San
Lehre von den «Direktionen» angeblich sehen nur von der Erde betrachtet so Francisco sollte durch ein Erdbeben
auch den Zeitpunkt eines Ereignisses aus, als ob sie nahe beieinanderliegen zerstört werden; Paris sollte durch
bestimmen: Jeder Tag nach der Geburt würden. In Wirklichkeit befinden sich Erdstösse oder irakische Raketen in
entspricht einem Jahr. Tritt etwa Venus jedoch riesige Raumtiefen zwischen Trümmer gehen; Tokio sollte durch
(= Liebe) 20 Tage nach der ihnen, und man kann zum Beispiel eine Klimakatastrophe samt ganz Japan
Geburt in das Sternbild nicht sagen, dass die Venus (un- im Meer versinken; Steffi Graf sollte
Stier (= Fruchtbarkeit), seres Sonnensystems) «in» das schwanger werden. Nichts da-
so bedeutet das Glück in Sternbild des Grossen Wagens von hat sich erfüllt.
der Liebe im 20. Lebensjahr. (ausserhalb unseres Sonnensys- Aus christlicher Sicht ist
Doch die Astrologen sind vor- tems) tritt. Dies ist nichts weiter zur A. zu sagen: Sie verwech-
sichtig, indem sie sagen: «Die als eine optische Täuschung, selt die Schöpfung mit
Sterne nötigen nicht, sie die von unserem erdgebun- dem Schöpfer (vgl. Röm

17
erkannt seid – wie wendet ihr
Im Blickfeld euch denn wieder zu den
dürftigen und schwachen
Elementen, denen ihr
1,25). Sie befragt die Sterne und den vorgezeichnet, sondern im Plan Gottes, von neuem dienen wollt?»
Kosmos, um etwas über den Menschen der der lebendige Gott ist und ganz an- (Gal 4,3.9). Und beim Propheten
zu erfahren, statt sich auf Gottes Wort dere Wege führen kann, als die Sterne Jesaja heisst es: «Es sollen hertreten und
und Willen zu verlassen. Sie ist damit es «erahnen» lassen (Ps 139). «Wie dir helfen die Meister des Himmelslaufs
– auch in ihrer wissenschaftlich ver- unerforschlich sind Gottes Wege!» (vgl. und die Sterngucker, die an jedem Neu-
brämten Form – Aberglaube, das heisst Röm 11,33). mond kundtun, was über dich kommen
Glaube an Gott vorbei und folglich ge- A. ist – wie jede Form des Aberglau- werde! Siehe, sie sind wie Stoppeln,
gen Gott. Ihre «Prophezeiungen» sind bens – ein Versuch des Menschen, sich die das Feuer verbrennt, sie können ihr
Falschprophetien mit gelegentlichen selbst zu steigern, über seine Grenzen Leben nicht erretten vor der Flamme
Zufallstreffern aufgrund menschlicher hinauszukommen. Der Mensch gelangt Gewalt. Denn es wird nicht eine Glut
Kombination und Spekulation oder dä- so aber nicht zu Frieden und Erlösung, sein, an der man sich wärmen, oder ein
monischer Inspiration. Die Bibel lehrt sondern gerät in die Hände von Feuer, um das man sitzen könnte» (Jes
uns, dass die Sterne keine Götter sind, Betrügern, Geschäftemachern und 47,13f.).
die Einfluss auf das Schicksal von Erde Scharlatanen, ja oft von dämonischen A. ist Zeichendeuterei und für
und Mensch nehmen könnten, sondern Mächten. Diese reden ihm ein, er Gott ein Gräuel, eine Abscheulich-
«Lampen». Gott hat sie zur Beleuchtung, könne wissen und sein, was keit (vgl. 3.Mo 20,27; 5.Mo
zur Regelung des Zeitrhythmus und zur allein Gott vorbehalten ist 18,9-14; Kol 2,8). Der Mensch
Navigation geschaffen, aber sie besit- (1.Mo 3,5). Ausserdem ist die gelangt so nie zum Frieden, son-
zen aus sich selbst heraus keine Macht A. (wie jede andere abergläubische dern endet in der Gottesferne und ewi-
(1.Mo 1,14-18; Jes 47,13f.; Jer 10,2f.). Praktik) deshalb abzulehnen, weil sie gen Verlorenheit. Wahren Frieden und
Autorität üben hingegen finstere dämo- zum Fatalismus (Schicksalsergebenheit) Erlösung erlangt der Mensch nur durch
nische Mächte aus, sobald ein Mensch und Eudämonismus (pflichtvergesse- den Glauben an Jesus Christus, den Sohn
an einen übernatürlichen Einfluss der nes Glücksstreben) führt. Wir sollen Gottes, der am Kreuz von Golgatha Sein
Sterne glaubt und sich Horoskope stellen aber nicht egoistisch unser Glück in Leben hingegeben hat, um jeden, der
lässt. Der Mensch meint, Informationen den Sternen suchen und uns ihnen an Ihn glaubt, mit Gott dem Vater zu
von den Sternen zu erhalten, doch in «ergeben», sondern unserer Pflicht versöhnen: «Denn so hat Gott die Welt
Wahrheit bekommen durch diesen nachkommen und in Nächstenliebe für geliebt, dass er seinen eingeborenen
Aberglauben die Dämonen die Mög- andere da sein. Nur Gott kann Grund Sohn hingab, damit jeder, der an ihn
lichkeit, auf ihn einzuwirken. Er und Ziel unseres Vertrauens sein. Al- glaubt, nicht verloren geht, sondern
wird um sein Seelenheil betro- len, die sich auf Horoskope, Talismane, das ewige Leben hat» (Joh 3,16).
gen. Ferner ist der Mensch Maskottchen, Hellseher, Zauberer u.ä. DR. THEOL. LOTHAR GASSMANN 
nicht nach dem Ebenbild des verlassen, ist mit dem Apostel Paulus
Kosmos geschaffen, sondern zuzurufen: «Als wir unmündig waren, Lit.: R. Ruthe, Lügen die Sterne?, 1984; L.
nach dem Ebenbild Gottes, des waren wir in der Knechtschaft der Ele- Gassmann, Wendezeit 2000?, 1999; ders., Esoterik
Schöpfers (1.Mo 1,27). Der Lebensweg mente der Welt. Nun aber, da ihr Gott als Lebenshilfe?, 2001.
des Menschen ist nicht in den Sternen erkannt habt, ja vielmehr noch: von Gott 1
Idea-Spektrum Nr. 6/2001, S. 12

Gedanken zur Wurzel des Mammutbaums


Ein 30-fach vergrösserter Querschnitt der Wurzel des Urwelt-Mammutbaums, auch Chinesischer Rotholzbaum
(Metasequoia glyptostroboides) genannt, sieht aus, wie man sich den Stern von Bethlehem vorstellt.

L
ange Zeit galt dieser Baum als aus- Fossils wurde weltbekannt. Inzwischen sen «Wurzelstern» nicht sehen. In der
gestorben. Es gab davon nur noch wird der Baum in weiten Teilen der Erde mikroskopischen Welt hingegen öffnet
fossile Funde. Im Jahr 1941 ent- kultiviert; er gilt als erstaunlich winter- sich der Blick auf eine Formation, die
deckte ein chinesischer Wissenschaftler hart und gedeiht auf fast allen Böden. uns wie der Stern von Bethlehem vor-
einen einzelnen, Laub abwerfenden (!) In dieses vielseitige, uralte Gehölz kommt.
Nadelbaum. Später stellte er fest, dass hat Gott Sein Zeichen hineingeprägt: In Offenbarung 22,16 spricht Jesus
es sich hierbei um den bereits anhand den Davidstern. Ein Wissenschaftler Christus: «Ich bin die Wurzel und das
von Fossilien beschriebenen Urwelt- unserer Tage, der sich mit Holzforschung Geschlecht Davids, der helle Morgen-
Mammutbaum handelte, der in der beschäftigt, erblickte schliesslich unter stern.» Wie können wir das auf einen
Urzeit in der nördlichen Hemisphäre dem Mikroskop dieses Bild. Die Zellen Nenner bringen? Es ist erstaunlich, wie
– von Kanada über Spitzbergen bis der Baumwurzel formen sich zu einem die Natur immer wieder Aussagen der
China – eine grosse Rolle gespielt Stern, der seine Strahlen aussendet (s. Bibel veranschaulicht. Gott hat eine
hatte. Die Entdeckung dieses lebenden Abb.). Mit blossem Auge kann man die- Erklärung zu dieser Textstelle dem

18 MNR > Dezember 2007


Streiflicht

© Gottesdienst-Institut, 90209 Nürnberg. Bild kann dort als Karte erworben werden
Der wunderbare Ratgeber
Im Weihnachtsevangelium des Propheten Jesaja lesen wir unter anderem: «Denn ein Kind
ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben … und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratge-
ber …» (Jes 9,5). Dieser Name unseres Herrn ist einer unter vielen, finden wir doch in der Bibel
mehr als 600 Namen für den dreieinigen Gott1. In all diesen Namen liegt für uns ein grosser
Segen; und so dürfen wir auch durch den Namen «Wunderbarer Ratgeber» Segen empfangen.
Es ist eine Tatsache, dass unser Herr in allen Situationen unseres Lebens unser Ratgeber
sein möchte. Das darf uns gerade in diesen Adventstagen, wo es auf das Weihnachtsfest zu-
30-fach vergrösserter Querschnitt der Wurzel des geht, wieder ganz neu klar werden. Rechnen Sie doch damit, dass Jesus Christus als Ihr persön-
Chinesischen Rotholzbaumes licher Ratgeber immer bei Ihnen ist; dass Er ihnen in allen Fragen Ihres Lebens zur Seite steht!
Er muss nicht erst kommen, nein, Er ist da, so wie Er es selbst sagt: «Siehe, ich bin bei euch alle
chinesischen Rotholzbaum ins «Stamm-
Tage bis an der Welt Ende» (Mt 28,20). Wenn ich von einer Predigtreise zurückkomme, rechne
holz» geschrieben. So wie dieser Baum
in seinem Holz alles auf einen Nenner ich damit, meine Frau zu Hause anzutreffen. Es wird mich deshalb nicht erstaunen, wenn sie
bringt – Wurzel, Symbol Davids, strah- wirklich zugegen ist, mir mit Rat und Tat zur Seite steht und mir hilft, meine Sachen zu ordnen.
lender Stern –, so ist in Jesus Christus in Und genauso muss es mit unserer Verbindung zum Herrn sein: Wir müssen damit rechnen, dass
einer Person vereint, was unser ganzes Er als unser Berater immer anwesend ist. Wer das von Herzen glaubt, der erfährt Jesaja 65,24:
Leben ausmacht.
Er ist die Wurzel, der Ursprung allen «… es soll geschehen: ehe sie rufen, will Ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören»,
Lebens. Durch Ihn ist alles erschaffen und darf mit David ausrufen: «Ich lobe den Herrn, der mich beraten hat» (Ps 16,7).
und Er erhält alle Dinge durch Sein Es ist lebensnotwendig, den Herrn als täglichen Ratgeber zu haben, zumal es in der unsicht-
kräftiges Wort (Hebr 1,1-3). Schon seit baren Welt viele andere Ratgeber gibt: Satan und seine Engel. Als der Prophet Daniel einmal
Urzeiten, seit der Schöpfung.
Jesus Christus ist der Nachkomme drei Wochen auf eine himmlische Botschaft warten musste, wurde ihm durch einen Engel ge-
Davids, auf den alle Verheissungen im sagt: «Fürchte dich nicht, Daniel; denn von dem ersten Tage an, als du von Herzen begehrtest
Alten Bund gerichtet sind. Klein und ver- zu verstehen und anfingst, dich zu demütigen vor deinem Gott, wurden deine Worte erhört, und
borgen wird die Wurzel Davids wieder ich wollte kommen um deiner Worte willen. Aber der Engelfürst des Königreichs Persien hat mir
aufkeimen. Wie in einem unscheinbaren
Wurzelstück ein kleiner Stern vorhanden einundzwanzig Tage widerstanden …» (Dan 10,12-13). Weiter sagte der Engel zu ihm: «… jetzt
ist, so öffnet sich an Weihnachten der muss ich wieder hin und mit dem Engelfürsten von Persien kämpfen; und wenn ich das hinter
Himmel über unserer Erde in einem mich gebracht habe, siehe, dann wird der Engelfürst von Griechenland kommen» (V 20). Diese
verborgenen Winkel der Welt. In einem satanischen Engel hatten ganz bestimmte Aufgaben: einer in Persien, der andere in Griechen-
kleinen Kind bricht Gottes Reich an. Es
ging aus von Bethlehem, der Stadt Da- land. Sie waren satanische Ratgeber aus der unsichtbaren Welt, welche die persische bzw. grie-
vids, und strahlt weiter in den Herzen chische Regierung negativ beeinflussen oder anders gesagt aufgrund eines teuflischen Plans
der Menschen, die Jesus als Herrn ihres beraten mussten. Das ist heute genauso: Hinter allen Regierungen der Welt stehen satanische
Lebens aufnehmen. Ratgeber aus der unsichtbaren Welt. Das erklärt zum Beispiel den weltweiten Hass gegen Isra-
Er ist der helle Morgenstern. Hell
leuchten die Strahlen des Sterns. Der
el, die vielen Kriege; aber auch die anfänglichen grossen Siege Adolf Hitlers, der ja selbst kein
Morgenstern kündet schon mitten in Armeeführer war.
der Nacht den neuen Tag an. Mit Jesus Ratgeber aus der unsichtbaren Welt gibt es massenhaft; und auch jeder Einzelne von uns
Christus brach die Zeitenwende an. wird von ihnen belagert. Die entscheidende Frage ist nur: Durch wen lassen Sie sich beraten?
Mit Ihm kam der Erlöser und Retter in
die Welt, der jetzt schon Licht in jede
Beeinflusst werden wir alle, auch Sie. Aber wem leihen Sie Ihr Ohr? Denn so wie Sie sich raten
Dunkelheit bringt und vor dessen Glanz lassen, so werden Sie auch leben. Ein biblisches Beispiel dafür ist König Ahasja, von dem ge-
einmal alle Nächte und jede Finsternis schrieben steht: «Auch er ging auf den Wegen des Hauses Ahabs; denn seine Mutter war sei-
endgültig weichen müssen. ne Beraterin zu gottlosem Handeln. Und er tat, was böse war in den Augen des Herrn, wie das
In dem kleinen Stückchen Holz ver-
Haus Ahabs; denn die waren nach dem Tod seines Vaters seine Berater zu seinem Verderben»
birgt sich ein wunderbares Geheimnis.
In dem kleinen Kind in der Krippe (2.Chr 22,3-4).
verbirgt sich Gott selbst! Wer kann sich Denken Sie also ernsthaft darüber nach, von wem Sie sich beraten lassen! Und: Erwählen
diesem Wunder entziehen?  Sie sich heute, in diesem Weihnachtsmonat, erstmals oder ganz neu den Ratgeber zum wahren
Leben: Vertrauen Sie sich Jesus, dem «wunderbaren Ratgeber», an! M.M. 
(aus einem Rundbrief des Hauses Saron, DE 72214
Wildberg) 1
Namen des Ewigen, Doz. theol. Dr. Abraham Meister, Best.-Nr. 18501

MNR > Dezember 2007 19


Fragen – Antworten
Bileams Auftrag und
Weil Gott in Bileams
Gottes Widerstand Herz sah und wusste,
In 4. Mose 22,20ff. fordert Gott Bileam richtig war: «Aber ich habe ein weniges dass dieser Israel ver-
auf, mit den Moabitern zu gehen, obwohl die-
se von ihm verlangen, Israel zu verfluchen.
gegen dich, dass du solche dort hast,
welche die Lehre Bileams festhalten,
fluchen wollte, stellte Er
Doch dann stellte sich der Engel des Herrn der den Balak lehrte, eine Falle vor die sich ihm in den Weg, um
dem Bileam in den Weg, um ihn zu töten.
Wieso handelte der Herr so?
Söhne Israels hinzustellen, sodass sie
Götzenopfer assen und Unzucht trie-
ihn persönlich zu warnen
ben» (Offb 2,14). Was war geschehen?

W enn wir uns einige Hintergrundin-


formationen über Bileam vor Au-
gen halten, erkennen wir, dass es sich
Obwohl Bileam Israel im Auftrag Gottes
dreimal segnen musste, sorgte er durch
eine teuflische Hinterlist dafür, dass die
um Gewinnes willen völlig dem Betrug
Bileams hingegeben …!»
Vor diesem Hintergrund löst sich der
keinesfalls um eine Ungerechtigkeit oder Israeliten kurz darauf durch die Frauen scheinbare Widerspruch auf: Bileam
einen Widerspruch handelt. der Moabiter verführt wurden (4.Mo zog zwar auf Anordnung des Herrn
1. Bileam war ein Wahrsager, der eine 25,1ff.). Den Rat zu dieser Verführung mit den Moabitern, aber Gott, der die
Art weisse Magie praktizierte, indem er hatte Bileam dem Moabiterkönig Balak Tiefen des Herzens kennt, wusste, was
den Namen Gottes in seine Wahrsagerei- gegeben (4.Mo 31,16). Er hatte also, Bileam wirklich vorhatte. Darum stellte
en mit einbezog (4.Mo 22,8; 24,1; Jos obwohl er um den Segen Gottes für das Er sich ihm in den Weg und sprach:
13,22). Daher war er nicht aufrichtig, Volk Israel wusste, den Söhnen «… Siehe, ich selbst bin ausgegangen,
sondern in Lüge verstrickt, die aus sei- Israels eine Falle gestellt. um dir entgegenzutreten, denn der Weg
nem eigenen Herzen kam. Durch die Vermischung stürzt dich ins Verderben vor mir» (4.Mo
2. Josua macht deutlich, dass Bileam mit den Moabitern wäre 22,32). Bileam ging äusserlich den Weg,
zwar zu Balak sagte, er könne nur das das Volk zugrunde gegan- den der Herr ihn wies, aber innerlich
tun, was der Herr ihm zu tun auftrage gen, wenn Gott es nicht ging er einen krummen Weg. Er ging
(4.Mo 22,18); aber in seinem Herzen noch verhindert den Weg nicht aufrichtig, er ging ihn
wollte er Israel lieber verfluchen: hätte. mit dem Wunsch im Herzen, Israel zu
«Aber ich (Gott) wollte nicht auf 4. Der Apostel verfluchen, obwohl er es segnen sollte.
Bileam hören, und er musste Petrus berichtet über Josua berichtet uns denn auch vom Ver-
euch segnen. Und ich errettete das gleiche Ereignis: «Sie sind derben Bileams: «Bileam, den Sohn des
euch aus seiner Hand» (Jos abgeirrt, da sie den ge- Beor, den Wahrsager, brachten die Söhne
24,10, vgl. Neh 13,2). Sehr raden Weg verlassen Israel mit dem Schwert um, ausser den
haben, von ihnen Getöteten» (Jos 13,22). Bileam
und widerfuhr genau das, was Gott Abraham
sind verheissen hatte: «… wer dir flucht, den
nach- werde ich verfluchen» (1.Mo 12,3).
gefolgt dem Der scheinbare Widerspruch löst sich
Weg Bileams, des Soh- also auf, indem wir feststellen: Gott
nes Beors, der den Lohn der schickte Bileam auf den Weg, um Israel
Sie «haben sich um Ge- Ungerechtigkeit liebte» (2.Petr 2,15). Bi-
leam hatte also den geraden Weg Gottes
zu segnen. Weil Er in Bileams Herz sah
und wusste, dass dieser Israel verfluchen
winnes willen völlig dem verlassen und ging krumme Wege. Er wollte, stellte Er sich ihm in den Weg,
Betrug Bileams hingege- wusste um den Willen des Herrn, denn
er selbst musste als Sprachrohr Gottes
um ihn persönlich zu warnen.
Für uns steckt in diesem Geschehen
ben …!» Israel segnen. Und dennoch wollte er die Ermahnung, dass geheuchelter,
es vernichten. vordergründiger Gehorsam gefährlich
aufschlussreich ist der Satz: «Aber ich 5. Judas erklärt zudem, dass es Bileam ist. Es ist gefahrvoll, wenn man letzt-
wollte nicht auf Bileam hören.» Dem- um materiellen Gewinn ging. Balak hat- lich doch den eigenen Willen tun will,
nach wollte Bileam Israel nicht segnen, te ihm viel Geld und Ehre versprochen ungehorsam ist und sündigt. Der Herr
musste es aber tun, weil der Herr ihn (4.Mo 22,7.17), und Bileam hatte sein kennt unsere Herzen und mahnt uns,
dazu zwang (4.Mo 23,16). Herz darangehängt. Er liebte den Lohn aufrichtig zu sein und nicht Gehorsam
3. Die Offenbarung Jesu Christi er- der Ungerechtigkeit (2.Petr 2,15). Das vorzutäuschen. N.L. 
wähnt ebenfalls, dass Bileam nicht auf- besagt auch Judas 11: Sie «haben sich

20 MNR > Dezember 2007


Kehrt die Gemeinde mit ihrem uns viele zwischenmenschliche Prob-
leme erspart. Zur Frage, ob wir das
Herrn auf die Erde zurück? Internet zur Verkündigung benutzen
dürfen, eine Gegenfrage: Sagt die Bibel
irgendwo, dass wir es nicht tun dürfen?
Ich habe schon öfters gelesen, die Ge- lonicher 3,13 und Offenbarung 19. Dort Gilt nicht auch uns das Wort, das in Lu-
meinde werde nach der Entrückung mit Jesus heisst es unter anderem, dass dem Herrn kas 14,23 geschrieben steht? «Gehe aus
auf die Erde zurückkehren, um mit Ihm zu Jesus Christus bei Seiner Wiederkunft auf die Landstrassen und an die Zäune
herrschen. Irgendwie will bei mir da gar keine die Heere des Himmels nachfolgen und und nötige sie hereinzukommen, auf
Freude aufkommen, nach der Entrückung dass sie mit weisser, reiner Leinwand dass mein Haus voll werde» (Lk 14,23).
nochmals auf die Erde zurückzukehren. Zudem bekleidet sind. Diese reine, weisse Und zeigt nicht 2. Timotheus 4,2, dass
schreibt doch Paulus: «Darnach wir, die wir Leinwand deutet auf erlöste Menschen der Rahmen zur Verkündigung weniger
leben und übrig bleiben, werden zugleich mit hin. Das wiederum bedeutet aber nicht wichtig ist als der Auftrag? «Verkün-
ihnen hingerückt werden in den Wolken, dem unbedingt, dass die Gemeinde dann nur dige das Wort, tritt dafür ein, es sei
Herrn entgegen in der Luft, und werden also auf dieser Erde ist oder bleibt, auf keinen gelegen oder ungelegen; überführe,
bei dem Herrn sein allezeit» (1.Thess 4,17). Fall. Das Zuhause der Gemeinde Jesu ist tadle, ermahne mit aller Langmut und
der Himmel, so wie das Vaterhaus auch Belehrung!»

I n der Tat wird an verschiedenen


Stellen erwähnt, dass die Gemeinde
mit Jesus auf diese Erde zurückkom-
das Zuhause des Herrn Jesus Christus
ist. Aber die Gemeinde wird, ähnlich
wie nach der Auferstehung unseres
Das Internet ist eine völlig wertneut-
rale Sache wie ein Auto, ein Fahrrad
usw. Es kommt ganz darauf an, was
men wird. Ich erinnere an Judas 14: Herrn, sowohl im Himmel als auch auf wir damit machen. So kann man zum
«Von diesen hat aber auch Henoch, der dieser Erde sein können. Es wird ja auch Beispiel auch Papier für den Druck von
Siebte nach Adam, geweissagt, indem er nicht konkret gesagt, dass der Herr Jesus Bibeln oder aber für Schundliteratur be-
sprach: ‹Siehe, der Herr ist gekommen während der tausendjährigen Herrschaft nutzen. Die Bibel sagt in 1. Korinther
mit seinen heiligen Zehntausenden.›» jeden Tag auf dieser Erde sein wird. Ich 10,23: «Alles ist erlaubt, aber nicht alles
Mit den heiligen Zehntausenden sind denke, Er wird sowohl im Himmel als dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber
nicht nur Engel gemeint, sondern auch auch auf der Erde sein und regieren. nicht alles baut auf.» Das gilt auch für
die Gemeinde. Bitte lesen Sie Kolosser N.L.  das Internet. Man kann es zum Guten
3,3-4; 2. Thessalonicher 1,7; 1. Thessa- wie auch zum Schlechten gebrauchen.
Sollten wir dieses Medium einfach dem
Teufel überlassen? Sicher nicht! So be-
nützen wir als Missionswerk das Inter-
net, um das Evangelium weiterzugeben.

Streitpunkt Internet Auf diese Weise erreichen wir Millionen


von Menschen mit Gottes Wort, selbst
in Ländern, die für das Evangelium ver-
In unserer Gemeinde sind viele gegen das leben. Die Hauptpunkte der biblischen schlossen sind.
Internet, auch Älteste. Das kam auch in einer Lehre müssen klar sein. In Bezug auf Ich wiederhole: Das Internet an sich
Brüderversammlung zur Sprache. Ich hatte Nebensächlichkeiten sollte Freiheit ist nicht sündig. Aber was ich damit
anschliessend noch ein persönliches Ge- herrschen. Die Meinung des andern mache, kann sehr wohl Sünde sein!
spräch mit einem massgebenden Bruder. Es sollte respektiert werden. Ist dies nicht Wachsamkeit tut not! S.R. 
ging um Euch bzw. Eure und andere christ- der Fall, kehrt schnell ein gesetzlicher
liche Veröffentlichungen im Netz. Unter Druck ein, wodurch die Freude im
anderem wurde gesagt, dass das Wort aus und am Herrn mit der Zeit abnimmt.
der Predigt kommen sollte, das heisst durch Man kann nicht mehr frei atmen. Der
die Verkündigung vor Ort. Ich habe vieles von Kirchenvater Augustin (auch er hat
Euch auf CD oder im Internet heruntergela- längst nicht alles richtig gemacht!)
den und weiss nun nicht, wie ich mich verhal- sagte einmal: «In den Hauptsachen
ten soll, vor allen Dingen Gott gegenüber. Ich Einheit, in den Nebensachen Frei-
möchte niemanden verletzen. Die Gemeinde heit, in allem die Liebe.» Wenn
wechseln halte ich für falsch. Jesus möge mir wir diesen Grundsatz in unseren
den richtigen Weg zeigen. Was denken Sie? Gemeinden anwenden, bleiben

W ir pflichten Ihnen bei: Wegen


einer Bagatelle sollte man die Das Internet ist eine völ-
Gemeinde wirklich nicht wechseln.
Keine Gemeinde ist vollkommen, jede
lig wertneutrale Sache
hat ihre Schatten- und Sonnenseiten. wie ein Auto, ein Fahrrad
Eine Gemeinde muss jedoch klar chris-
tuszentrisch und auf dem unfehlbaren
usw. Es kommt ganz
Wort Gottes fundiert sein, und ihre darauf an, was wir damit
Prediger und Ältesten sollten bemüht
sein, im Alltag dementsprechend zu
machen
21
Vorschau Dir kann nur Jesus helfen
Die nächste Ausgabe erscheint am 18.12.2007,
mit u.a. diesem Thema*:
«Warum wir Jesus Christus noch
heute erwarten» Weihnachten – gesegnete Auswirkungen
*Änderungen vorbehalten Weihnachten, das Fest der Feste, hebt sich wie kein anderes aus dem Jahreszyklus heraus.
Wer desinteressiert einwendet, über diesen Brauch habe sich der Staub des Altertums gelegt,
der irrt massiv und ist zu bedauern.
Impressum Die Geburt Jesu in Bethlehem zu Beginn unserer Zeitrechnung hatte gewaltige Auswirkungen
und veränderte die Welt. Allein schon die Datierung unserer Zeit bezieht sich auf der ganzen Welt
Missionswerk und Verlag Mitternachtsruf auf die Geburt unseres Erlösers Jesus Christus.
www.mitternachtsruf.ch Weihnachten war keine liebliche Krippenidylle in einer orientalischen Felsengrotte mit dem
GRÜNDER Wim Malgo (1922-1992)
süssen Jesulein im Krippelein bei Ochs und Eselein. O nein! Der in Bethlehem geborene Gottes-
VORSTAND Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo,
Jonathan Malgo sohn kam, um Seinen göttlichen Auftrag an einer in Elend und Sünde verfallenen Menschheit zu
SCHWEIZ Missionswerk Mitternachtsruf, Ringwiesenstrasse 12a, erfüllen: «Um seinem Volk Erkenntnis des Heils zu geben in Vergebung der Sünden, durch die
8600 Dübendorf, Tel.: (0041) 044 952 14 14
herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, in der uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe, um
DEUTSCHLAND Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V.,
Kaltenbrunnenstr. 7, 79807 Lottstetten, Tel.: (0049) 07745 8001 denen zu leuchten, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, um unsere Füsse auf den Weg
ORGAN Der «Mitternachtsruf» erscheint monatlich. Er ist ausserdem
in englischer, französischer, holländischer, italienischer, portugie-
des Friedens zu richten» (Lk 1,77-79). Wahrlich, der Heiland und Knecht Gottes vergibt uns un-
sischer, rumänischer, spanischer, tschechischer und ungarischer sere Sünden, das darf ich bezeugen. Und Er nahm sich stets in herzlicher Barmherzigkeit der
Sprache erhältlich.
REDAKTION (Adresse Schweiz) Tel.: (0041) 044 952 14 16,
Hilfsbedürftigen an, die im Elend sassen und um Hilfe baten. Jesaja 9,1 prophezeite das längs-
Fax: (0041) 044 952 14 05, E-Mail: redaktion@mnr.ch, tens voraus: «Das Volk, das im Finstern wandelt, hat ein grosses Licht gesehen; die da wohnen
Mitarbeiter: Brigitte Hahn, Werner Huber, Elke Lieth, Norbert Lieth,
Conno Malgo (Ltg.), Markus Senn, Elsbeth Vetsch im Land des Todesschattens, Licht hat über ihnen geleuchtet.» Von diesem Lichtbringer Jesus
LAYOUT (Adresse Schweiz) E-Mail: layout@mnr.ch, Christus lernten Seine Nachfolger, Täter der Barmherzigkeit zu sein. Seinem Auftrag und Vorbild
Mitarbeiter: Daniel Malgo, Gabriel Malgo, Jonathan Malgo
SEELSORGERLICHE FRAGEN (Adresse Schweiz) Tel.: (0041) 044
entsprechend halfen sie Not leidenden Mitmenschen mit Rat und Tat, die sonst von der Gemein-
952 14 08, E-Mail: seelsorge@mnr.ch, Mitarbeiter: Werner Huber, schaft verstossen und ihrem Elend überlassen worden wären. In selbstloser Hingabe widmeten
Marcel Malgo, Samuel Rindlisbacher, Elsbeth Vetsch,
ADMINISTRATION, VERLAG UND ABONNEMENTE (Adressen Schweiz
sie ihre Zeit nicht in erster Linie ihrem Lebensunterhalt und Komfort, sondern setzten ihre Gaben
und Deutschland siehe oben) Tel. Schweiz: 044 952 14 15, segensreich dort ein, wo Hilfe nottat. Stichwort: Diakonie. Es entstanden Pflegestationen, Kran-
Fax Schweiz: 044 952 14 11, Tel. Deutschland: 07745 8001,
Fax Deutschland: 07745 201, Tel. alle anderen Länder: 0041 44 kenhäuser, Ausbildungsstätten und viele andere Hilfswerke, ohne die wir uns unsere Gesellschaft
952 14 15, Fax alle anderen Länder: 0041 44 952 14 11, E-Mail:
verlag@mnr.ch, Mitarbeiter: Hannelore Dölker, Ruth Dölker, Martina nicht mehr vorstellen können.
Lang, Thomas Lieth, Elishevah Malgo, Marianne Malgo, Peter Malgo, Jesu Geburt in Bethlehem hatte aber auch andere Auswirkungen. Sogleich war auch der Satan
Stephan Nabulon, Fredy Peter, Susanne Peter, Beatrice Rindlis-
bacher, Esther Roos, Rebeca Winkler mit gegnerischen Generalangriffen auf dem Plan. Herodes war der Erste, der Jesus umbringen
TECHNISCHER DIENST Markus Hollenweger, Stephan Rindlisbacher, wollte. Bis heute versucht Gottes Gegenspieler – wie er es schon im Paradies tat–, Zweifel zu sä-
Nathanael Winkler
ISRAELREISEN (Adresse Schweiz) Tel: (0041) 044 952 14 18, Fax: en und Ablehnung und Verwirrung zu stiften. Hat er sich nicht auch schon an Sie herangemacht
(0041) 044 952 14 19, E-Mail: reisen@beth-shalom.ch, Mitarbeiter: und Ihr Herz mit Zweifel und Unglauben erfüllt?
Fredy Peter, Fredi Winkler (Haifa, Israel)
BUCHHALTUNG (Adresse Schweiz) E-Mail: buchhaltung@mnr.ch, Die Geburt Jesu war nicht bloss ein lokales historisches, sondern ein universales Ereignis.
Mitarbeiter: Wafa Malgo; Treuhandstelle: HWT, 8305 Dietlikon Denn das Weihnachtskind in der Krippe ist unzertrennlich mit dem Kreuz von Golgatha verbun-
STUDIO (Adresse Schweiz) E-Mail: studio@mnr.ch, Mitarbeiter:
Andreas Klinner, Govert Roos, Marc Stolp den. Was dort geschah, hatte die allergrössten Auswirkungen. Christi Erlösungstat gilt ja uns,
SENIORENZENTRUM ZION Ringwiesenstr. 14, 8600 Dübendorf, und darum sind wir herausgefordert, im Herzen dazu Stellung zu beziehen. Das hat positive oder
Tel: (0041) 044 802 18 18, Fax: (0041) 044 802 18 19, E-Mail:
post@seniorenzentrum-zion.ch, Mitarbeiter: Silvia Bättig, Ursula negative Auswirkungen für unsere ewige Zukunft. Die biblische Botschaft ist eine Herausforde-
Dürr, Walter Dürr, Astrid El Khouri, Walid El Khouri rung, in der es keine sogenannte neutrale Zone gibt. Denn ausserhalb von Jesus gibt es keinen
BEGEGNUNGSZENTRUM E-Mail: begegnungszentrum@mnr.ch,
Tel: (0041) 044 952 14 67, Fax: (0041) 044 952 14 11, Mitarbeiter: Weg zur ewigen Seligkeit.
Andreas Klinner, Traude Klinner Satan versteht es meisterhaft, das Geburtsfest Jesu zu verkitschen, um den Kern der Bot-
HOTEL BETH-SHALOM P.O.Box 6208, Haifa-Carmel 31061, Israel,
Tel: (00972) 04 8373 480, Fax: (00972) 04 8372 443, E-Mail: schaft zu neutralisieren bzw. abzuwerten. Der Widersacher Gottes wütet und tobt weiter, indem
beth-shalom-israel@mnr.ch, Leitung: Fredi Winkler, Beate Winkler er die Welt durch Terror und Massaker in Angst und Schrecken versetzt und unermessliches Leid
EINZAHLUNGEN Schweiz: Postscheckkonto 80-47476-4 Zürich,
oder Zürcher Kantonalbank, 8330 Pfäffikon ZH, Konto-Nr. 1152- über die Menschheit bringt. Er bedient sich mit Vorliebe Herrschernaturen, die als Gegenspieler
0472.519, BC-Nr. 752. Gottes handeln, denken wir zum Beispiel an Pharao, Idi Amin, Stalin, Ceausescu, Hitler, Saddam
Deutschland: Sparkasse Hochrhein, Waldshut, BLZ 684 522 90,
Konto 06-600 530 oder Postbankkonto 3911-709 Stuttgart, Hussein und andere. Satan bringt es aber auch mittels der Religion fertig, beispielsweise durch
BLZ 600 100 70, «Missionswerk Mitternachtsruf» Zweig Deutschland
e.V., Geschäftsstelle DE 79807 Lottstetten irregeleitete fundamentalistische Islamisten bzw. Selbstmordattentäter, Tod und Verderben über
Österreich: Postscheckkonto 438 5903, Allgemeine Sparkasse Linz,
«Für Konto 0000-118902 Missionswerk Mitternachtsruf» Andersgläubige zu bringen, egal, wen es dann auch treffen mag.
DRUCK EKM-Nyomda, Palóc utca 2, HU 1135 Budapest Lieber Leser, liebe Leserin, wenn Sie Jesus noch nicht in Ihr Herz aufgenommen haben, dann
ABONNEMENTSPREIS JÄHRLICH Schweiz CHF 18.–, Deutschland
EUR 12.–, Europa und Mittelmeerländer EUR 18.–, Übersee EUR 24.–.
bitten Sie Ihn doch jetzt, in Ihr Leben einzutreten. Wenn das geschieht, erleben Sie echte Weih-
Abonnemente laufen ein Jahr (beginnend jeweils Januar) und werden nachten! Die Bibel sagt: «Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in
automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn sie nicht einen
Monat vor Jahresende gekündigt werden. die Welt gekommen ist, Sünder zu erretten» (1.Tim 1,15). Nehmen Sie doch das Liebesangebot
ZWEIGSTELLEN-VERZEICHNIS www.mitternachtsruf.ch/weltweit Gottes an, denn: «In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen,
INITIALEN DER AUTOREN IN DIESER AUSGABE
nach dem Reichtum seiner Gnade» (Eph 1,7). In diesem Sinn wünsche ich Ihnen reich gesegnete
N.L. > Norbert Lieth, M.M. > Marcel Malgo, Weihnachten! B.V. 
S.R. > Samuel Rindlisbacher, B.V. > Burkhard Vetsch

22 MNR > Dezember 2007

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