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– ein Seitenhieb gegen ihren CDU-Parteikollegen.

Foto (Ausschnitt): Angelika Warmut


Freitag, 9. Juli
Verhaltener Jubel in Lübeck. »Die alte Unterfinan-
zierung bleibt zwar, aber die Uni bleibt auch«, sagt
Asta-Chefin Krause, auch Dominiak freut sich: »Alle
Studienplätze werden erhalten, alle!« Na ja, meldet
sich Minister de Jager zu Wort, der sich plötzlich
wieder an die Zielvereinbarung erinnert: »Die Ei-
gebrüllt: Sogar in Kiel demonstrierten 14 000 Menschen für die Uni Lübeck nigung bedeutet, dass wir die Studienplätze nicht
über das dort bereits festgelegte Maß reduzieren.«
Und in der Beschlussfassung des Kabinetts ist von
hat vor Wochen festgelegt, dass Kiel im Gegen- Mittwoch, 7. Juli Studiengebühren für die Lübecker Mediziner die
u Lübeck und Flensburg von allen Kürzungen Aus der stillschweigenden Rivalität beider Univer- Rede. Es ist wie das Lesen im Kleingedruckten.
nommen werden soll, um in der Exzellenzini- sitäten ist ein offener Konflikt geworden. Und Do-
e punkten zu können. Sein Credo: »Wir halten miniak legt nach. Die Idee, die Lübecker Medizin Montag, 12. Juli
besser, zwei Stücke aus der Torte zu nehmen abzuwickeln, sei dem Wissenschaftsminister aus der Auf die Erleichterung folgt die Ernüchterung.
nderswo die Sahnehäubchen zu belassen.« Ent- Kieler Uni heraus souffliert worden. »Seit Jahren »Wenn wir Studienplätze abbauen sollen, werde ich
hend deutlich kanzelt er das Lübecker Konzept haben sie daran gearbeitet.« Unsinn, sagt Fouquet, darauf achten, dass Kiel das auch muss«, droht Do-
uch Dominiaks Kieler Kollege Gerhard Fou- das sei nur der Beleg, dass die Lübecker an einem miniak. Fouquet kritisiert, dass die Übernahme des
ist empört. Ohne Vorwarnung hätten die Lü- sachlichen Dialog noch nicht interessiert seien. Meeresinstituts durch Helmholtz eine Reduktion
er ihren Plan ausgearbeitet, »Piraterie« sei das. Direkt miteinander reden tun die Präsidenten nicht der Lehre nach sich ziehe. »Für die Rettung Lübecks
miniak teilt die Ohrfeigen aus, die er selbst emp- – im Gegensatz zu den Studenten ihrer Hochschu- müssen wir in Kiel Masterstudiengänge schließen.
n hat.« Der Lübecker Uni-Präsident kontert: len. »Wir machen nicht mit dabei, wenn jetzt unse- Das wäre die nächste Katastrophe – wenn nicht noch
Kürzungen entsprächen einer zwei Jahre alten re beiden Universitäten aufeinander losgehen«, sagt eine Lösung gefunden wird.« Geht der Streit der
ereinbarung mit dem Land, die beide Unis die Lübecker Asta-Chefin Linda Krause. Unis jetzt ewig so weiter? Nein, nein, versichert Do-
t unterschrieben hätten, die aber offenbar so- miniak, er werde auf die Kieler zugehen. »Schließlich
de Jager als auch Fouquet vergessen wollten. Donnerstag, 8. Juli war es die Regierung, die uns aufeinandergehetzt
s Wochen lang haben wir von den Kielern kein Der zweite Paukenschlag: Am frühen Abend lädt hat.« Fouquet äußert sich vorsichtiger: »Ich brauche
der Unterstützung gehört, doch kaum drohen Annette Schavan zur Pressekonferenz. Seite an ein paar Tage, auch um über die persönlichen Ver-
n selbst Kürzungen, beginnt das Heulen und Seite mit einem grinsenden Ministerpräsidenten letzungen hinwegzukommen.« Direkt geredet haben
eklappern.« Carstensen verkündet sie, dass sie sich einen kom- die beiden Uni-Chefs übrigens immer noch nicht.

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