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Anmoderation:
Mehr als die Hlfte der Flchtlingsunterknfte in Deutschland
steht derzeit leer. Einige Lnder und Kommunen haben offenbar
falsch geplant und sich auf irrwitzige Laufzeiten fr gepachtete
Immobilien eingelassen, teilweise ber 20 Jahre.
Rechtfertigungsversuch der Verantwortlichen: 2015 kamen
abertausende Menschen, die Notunterknfte platzten aus den
Nhten und die Nachfrage fr Immobilien wuchs. Andreas
Halbach zeigt, wie Steuern verschwendet werden durch
Fehlplanungen bei der Flchtlingshilfe.
Text:
Berlin-Reinickendorf. Eine ehemalige Fabrik der Firma Tetra Pak.
Im Jahr 2015 sollten hier Flchtlinge einziehen. Doch bis heute
wohnt hier niemand. Der Brgermeister von Reinickendorf, Frank
Balzer, und sein Pressesprecher hatten von Anfang an gewarnt
und dem Berliner Senat ihre Zustimmung zur geplanten
Flchtlingsunterkunft verweigert.
Als 2015 immer mehr Flchtlinge kamen, hat das Land, ohne die
Umbaukosten zu kalkulieren, den Mietvertrag fr die Fabrik
unterschrieben: fast 160.000 Euro pro Monat. Erst danach stellte
die Senatsverwaltung fest, der Umbau wird viel zu teuer.
Deswegen werden hier nie Flchtlinge einziehen. Und trotzdem
entstehen Kosten - bis 2019 von mehr als sechs Millionen Euro.
Warum hat die Warnungen des Brgermeisters niemand ernst
genommen? Das wollen wir von der Berliner Senatsverwaltung
wissen. Kein Interview. Schriftlich heit es, nach Prfung durch
die Behrden,
Zitat:
war der damalige Senat von einer Wirtschaftlichkeit
an diesem Standort ausgegangen.
O-Ton Frank Balzer, CDU, Bezirksbrgermeister Berlin-
Reinickendorf:
Das ganze Verfahren wird jetzt bereits im Abgeordnetenhaus
thematisiert und von Abgeordneten sehr, sehr kritisch
hinterfragt. Und eine Folge davon knnte sein, dass der
Rechnungshof sich mit diesem Fall beschftigen muss.
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