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Es gilt es zu untersuchen seit welchem Zeitpunkt ein ffentliches und kommerzielles Medium
- im Falle des Zitats, die Musikzeitschriften oder genauer, deren Musikkritik einen solch
starken Einfluss auf die Rezeption und Vermarktung musikalischer Werke genommen hat.
Besonders wichtig erscheint mir dieser Aspekt vor dem Hintergrund, dass die Entwicklung
von damals, heute zur Normalitt geworden ist. Interessant ist hierbei die Frage, welche
gesellschaftlichen Bedingungen und Entwicklungen die wohl bis heute anhalten mssen, zu
dieser Fremdbestimmung des knstlerischen Massen-Geschmacks gefhrt haben.
Damit eng verbunden ist die Frage nach der Rolle des Knstlers in der Musikvermarktung.
Denn wenn die Strategie, den Namen des Komponisten zu streichen oder im Sinne eines
Ghostwriters zu verndern, eine, damals wie heute, bliche ist. So scheint fr die
Institution der Vermarktung das ffentliche Image wichtiger als der
sthetische/knstlerische Gehalt und fr den Knstler der sthetische/knstlerische Gehalt
wichtiger als das ffentliche Image2.
Die Streichung oder Vernderung des Knstlernamens wirkt wie eine Metapher fr den
Konflikt zwischen Image, Identitt und Kunst. Ein Konflikt der nun weiter untersucht werden
soll.
1
Johann Heinrich Carl Bornhardt an Breitkopf & Hrtel Verlag, Braunschweig 26.08.1801
2
vgl. Heimerdinger, Timo: Theatralitt als heuristisches Modell fr die Volkskunde, in: Ort.
Arbeit. Krper. Ethnografie Europischer Moderne, Berlin 2003.