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www. greenpeace . de
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F
ootprint – der ökologische Fuß- Verteilung der produktiven Flächen un-
abdruck– kann diese Fragen be- serer Erde entfallen auf jeden Menschen
antworten. Indem ermittelt wird, aber nur 2,1 Hektar.
welche Fläche man benötigt, um die Für Deutschland heißt das: Mit einem
Rohstoffe zur Verfügung zu stellen, die Footprint von 4,2 Hektar leben wir
der Mensch für Ernährung, Konsum, deutlich über unsere Verhältnisse! Es
Mobilität, Energiebedarf etc. verbraucht, bräuchte zwei Planeten von der Qualität
sowie die Flächen, um Rückstände wie das der Erde, um alle Menschen auf unserem
Kohlendioxid aus der Verbrennung fossiler Verschwendungsniveau leben zu lassen.
Energie aufzunehmen und umzuwandeln.
Die Ergebnisse sind alarmierend! 1,7 ha pro Erdenbürger ist
© P.Huber/WWF-AET
10
Ökologischer Fußabdruck pro Person nach Ländern*
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Der durchschnittliche ökologische Fußabdruck eines Deutschen beträgt 4,2 Hektar. Damit
liegt Deutschland beim Ressourcenverbrauch leider im Spitzenfeld – Platz 30 von rund 150
8
betrachteten Ländern. Der durchschnittliche Fußabdruck der EU-27 liegt bei 4,7 Hektar, jener
der nicht zur EU zählenden europäischen Länder bei 3,5 Hektar. Während der Fußabdruck
der Industrieländer (15 Prozent der Weltbevölkerung) 6,8 Hektar beträgt, beanspruchen die
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Einwohner von Ländern mit mittleren Einkommen nur 2,2, die von armen Ländern gar nur
einen Hektar biologisch nutzbare Fläche. Mehr Infos unter:
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http://www.wwf.de/presse/details/news/living_planet_report_2008/
5 *Angaben für 2005, bezogen auf 6,476 Milliarden Menschen
Quelle Grafik: Living Planet Report 2008
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Vereinigte Arab. Emirate
USA
Kuwait
Dänemark
Australien
Neuseeland
Kanada
Norwegen
Estland
Irland
Griechenland
Spanien
Uruguay
Tschechische Republik
Großbritannien
Finnland
Belgien
Schweden
Schweiz
Österreich
Frankreich
Japan
Israel
Italien
Oman
Mazedonien
Slowenien
Portugal
Libyen
Deutschland
Singapur
Niederlande
Polen
Turkmenistan
Weißrussland
Russland
Südkorea
Namibia
Botswana
Ungarn
Mongolei
Lettland
Mexiko
Kasachstan
Slowakei
Paraguay
Kroatien
Litauen
Panama
Libanon
Chile
Bosnien und Herzegowina
Rumänien
Venezuela
Bulgarien
Türkei
Ukraine
Welt
Iran
Saudi-Arabien
Serbien und Montenegro
Argentinien
Sudan
Malaysia
Brasilien
Costa Rica
Mauritius
Albanien
Ecuador
Aserbaidschan
Thailand
Trinidad und Tobago
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© J.P.Delobelle/WWF-A/BIOS
Unklug:
Die Menschheit verbraucht
bereits 30 Prozent mehr,
als der Planet liefern kann.
haltig auf der Erde verfügbaren Ressourcen. sondern verbraucht bereits das „Kapital“
Wenn wir auf einem biologisch vielfäl- der Erde. Die Folgen sind Übernutzung
tigen, artenreichen Planeten leben wollen, von Boden, Luft und Wasser, ebenso wie
müssen wir zusätzlich zumindest 20 Pro- die Vernichtung, Ausradierung, Reduzie-
zent der bioproduktiven Flächen für die rung der Pflanzen- und Tierwelt.
Wildnis und ihre Lebewesen reservieren. Der globale Zustand ist doppelt tragisch,
In diesem Fall bleiben etwa 1,7 ha pro weil 75 Prozent der Weltbevölkerung über-
Erdenbürger. Dieser Wert wird weiter ab- haupt keinen Nutzen aus diesem Raub-
nehmen, da fruchtbarer Boden schwindet bau ziehen. Nur der Schaden, der durch
und die Bevölkerung wächst. Seit Ende der Bodenerosion, Verarmung der Artenviel-
80er Jahre hat der gesamte, globale Fuß- falt und den fortschreitenden Klimawandel
abdruck die weltweite Biokapazität über- entsteht, wird für alle Menschen schmerz-
schritten. Das heißt, die Menschheit lebt lich spürbar. Ein ökologisch wie sozial
nicht mehr von den „Zinsen“ der Natur, unhaltbarer Zustand.
Einmalige Lebensräume gefährdet: Der stetig steigende Ressourcenbedarf der Menschheit drängt die Natur immer weiter zurück.
Die rote Linie markiert die weltweite Biokapazität von 2,1 Hektar/Person
Trinidad und Tobago
Bolivien
China
Südafrika
Syrien
Nicaragua
Burkina Faso
Mauretanien
Usbekistan
Kolumbien
Honduras
Tunesien
Kuba
Jordanien
Tschad
Papua-Neuguinea
Ägypten
Algerien
Niger
Mali
El Salvador
Zentralafrikan. Republik
Peru
Nordkorea
Guatemala
Dominikanische Republik
Ghana
Armenien
Somalia
Uganda
Senegal
Äthiopien
Nigeria
Irak
Gabun
Guinea
Kamerun
Vietnam
Moldawien
Gambia
Eritrea
Tansania
Marokko
Simbabwe
Myanmar
Kirgisistan
Jamaika
Madagaskar
Lesotho
Georgien
Kenia
Laos
Sri Lanka
Benin
Bhutan
Indonesien
Kambodscha
Mosambik
Jemen
Angola
Guinea-Bissau
Indien
Elfenbeinküste
Philippinen
Liberia
Burundi
Pakistan
Togo
Ruanda
Sierra Leone
Sambia
Nepal
Swasiland
Tadschikistan
Dem. Republik Kongo
Bangladesh
Kongo
Haiti
Afghanistan
Malawi
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D
er Footprint wurde 1992 vom Wenn der Footprint die Biokapazität einer
Nachhaltigkeitsforscher Mathis Region nicht überschreitet, dann leben
Wackernagel und Professor die Menschen dort potenziell nachhaltig.
William E. Rees als Methode zur Messung Überschreitet er jedoch die Biokapazität,
von Umweltverbrauch eingeführt. Er be- dann leben die Bewohner auf Kosten an-
rechnet die Fläche, die die Natur bräuchte, derer Regionen – denn für die Erde als
um die Rohstoffe zu erneuern und den Ganzes kann der Footprint die Biokapazi-
Abfall aufzunehmen, die der Mensch für tät auf Dauer nicht übersteigen! Der Pro-
Ackerbau, Tierhaltung, Energiegewinnung, Kopf-Ressourcenverbrauch in Deutschland
Mobilität, Holzgewinnung etc. verbraucht. liegt derzeit bei 4,2 Global Hektar (gha)
Auch die direkt verbauten Flächen etwa und müsste in Zukunft um mehr als die
Hälfte verringert werden, wollen wir mit
Der Ressourcenverbrauch muss in der weltweit fair verfügbaren Biokapazität
Zukunft mehr als halbiert werden. von 1,7 Global Hektar auskommen.
In den letzten Jahren wurden viele maß-
durch Siedlungen und Straßen werden gebliche Berichte und Studien über den
mit einbezogen. Das Ergebnis – der öko- ökologischen Fußabdruck einzelner
logische Fußabdruck einer Region, eines Regionen und der gesamten Welt publi-
Landes oder der ganzen Welt – wird in ziert. Die Bilanzierung von Angebot und
dem Flächenmaß „Global Hektar“ aus- Nachfrage bei Ressourcen muss so selbst-
gedrückt. Je größer der Footprint, desto verständlich werden wie Bilanzlegung in
stärker wird die Umwelt belastet. Dem finanziellen Belangen.
gegenüber steht die „Biokapazität“ einer Der ökologische Fußabdruck ist bereits ein
Region, also die Fähigkeit der Natur, Roh- offizieller Indikator zur Überprüfung der
stoffe auf- und Schadstoffe abzubauen. UN-Biodiversitätsziele 2010 sowie einer
(gha) gemessen. Ein „gha“ entspricht einem errechnet, die nötig ist, um die bei der Ver-
Hektar weltweit durchschnittlicher biolo- brennung entstehenden Emissionen von
gischer Produktivität, etwa für Ackerbau, Kohlendioxid durch Wälder und Ozeane
Holzwirtschaft, Energiegewinnung. Es ist zu binden, ohne das Klima zu gefährden.
eine einheitliche „Währung“, die die
Weltweiter Vergleich: unterschiedliche Fruchtbarkeit von Böden Mehr Informationen unter:
Footprint als Messgröße berücksichtigt und so verschiedene Länder www.footprintnetwork.org
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Rechner 1,6
Anzahl benötigter Planeten
1,4 30 %
1,2 zu groß
Der ökologische Fußabdruck ist eine 1,0
Möglichkeit, die Zukunftsfähigkeit des
0,8
eigenen Lebensstils zu testen. Wer wissen
0,6
will, wie groß in etwa der Footprint ist,
0,4
kann den Footprint-Check auf
0,2
www.mein-fussabdruck.at
0,0
ausprobieren. 1960 1970 1980 1990 2000 05
1064.php#nitf3f1ab1df95694
www.footprint.ch 3
www.ecofoot.org * 2
www.myfootprint.org/en *
1
www.ecologicalfootprint.com *
www.earthday.net/footprint/index.html * 0
Deutschlands Deutschlands Globaler Globale Globale
Footprint Biokapazität Footprint Biokapazität Biokapazität
2005 2005 2005 2005 2050
* Quelle: WWF: Living Planet Report 2008. Frankfurt 2008.
** Zahlen für 2005 aus WWF: Living Planet Report 2008. Frankfurt 2008. Die Angabe für die Biokapazität im Jahr 2050 ist
entnommen aus: Helmut Haberl et al.: Nicht-nachhaltige Trends in Österreich: Maßnahmenvorschläge zum
* englischsprachig Ressourceneinsatz. Wien, IFF Social Ecology, März 2006.
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© Thomas Einberger/Greenpeace
Weidevieh: Es hat zwar einen großen Footprint, doch kann es für uns nicht nutzbares Gras verwerten.
Ernährung und
Landwirtschaft
Etwas mehr als ein Drittel unseres ökologischen Fußabdrucks wird für die Ernährung benötigt.
Knapp 90 Prozent davon entfallen auf den Konsum tierischer Produkte wie Fleisch, Käse,
Milch und Milchprodukte sowie Eier.
T
ierische Produkte haben deshalb pflanzlicher Basis verbraucht werden. Die
einen weitaus größeren Footprint Landwirtschaft ist einem raschen Wandel
als pflanzliche Produkte, weil für unterworfen. Grünland, insbesondere cha-
die „Produktion“ einer Kalorie eines tie- rakteristische Flächen wie Almen und Hut-
rischen Produkts etwa 5–10 Kalorien auf weiden, welche als Weideland nutzbar und
Mehr Informationen unter: Gesunde Ernährung: Vegetarische Biolebensmittel verkleinern den Footprint.
www.boelw.de
www.schrotundkorn.de
www.was-wir-essen.de/abisz/
biolebensmittel.php
www.biolebensmittel.at
www.oeko-fair.de
www.fair-feels-good.de
www.label-online.de
www.label-dschungel.de
www.utopia.de
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O
bwohl der Anteil des Verkehrs Jumbos verbrannt. Die schadstoffhaltigen
im Schnitt relativ bescheiden Abgase landen direkt in den sensiblen
erscheint, liegt beim Autofahren Zonen der Atmosphäre. Vergleicht man
und vor allem beim Fliegen das größte das Flugzeug mit der Bahn, so ist der
Footprint-Potenzial. Denn selbst der größte Footprint pro Kopf bei gleicher Weg-
Fleischnarr kann kaum ein Kilo Fleisch strecke im Flieger 6-mal so hoch.
pro Tag essen, ohne krank zu werden.
Ein Billigflug nach London, ein Kurzur- 90 Prozent verursacht durch
laub auf Gran Canaria, ein Business-Flug Autofahren und Flugreisen
nach Los Angeles – da kommen schnell
viele Kilometer zusammen –, krank wird Rund 90 Prozent des Verkehrsfußabdrucks
„nur“ das Klima. gehen aufs Konto von Autofahrten und
Der Verkehr ist in Deutschland bereits Flugreisen. Ein auf das Auto fixiertes
für rund 20 Prozent des Ausstoßes an Mobilitätsverhalten ist unmöglich auf die
Kohlendioxid verantwortlich und ist der gesamte Welt übertragbar. In Deutschland
am stärksten ansteigende Sektor. Dabei kommen bereits 605 Autos auf 1.000 Ein-
übertrifft der Energieverbrauch im Perso- wohner. In China sind es noch unter 20,
nenverkehr jenen im Lkw-Verkehr um das in Indien unter 10 Fahrzeuge auf 1.000
Dreifache. Einwohner. Würden in China und Indien
Zusätzlich werden mehrere hundert westeuropäische Verhältnisse eintreten, so
Millionen Liter Kerosin täglich allein von gäbe es einen katastrophalen Anstieg der
Geringer Fußabdruck:
Neue Mobilitätskonzepte
sind gefragt.
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© Paul Langrock/Zenit/Greenpeace
www.greenpeace.de/themen/
0,0120
sonstige_themen/smile/
Der SmILE von Greenpeace 0,0100
Mit der von Greenpeace entwickelten 0,0080
SmILE-Technologie (SmILE steht für Small,
Intelligent, Light, Efficient und damit für eine 0,0060
innovative Technik, die bei allen gängigen 0,0040
Serienautos einsetzbar ist) lässt sich der
Benzinverbrauch von Fahrzeugen und damit 0,0020
auch der Kohlendioxid-Ausstoß halbieren. 0,0000
Flugzeug PKW Bahn Linienbus Straßenbahn Fußgänger
D
er Footprint berücksichtigt nicht CO2 weit höher als die Absorptionskapazi-
nur den Energiebedarf an fossiler tät aller Wälder und Ozeane. Entsprechend
Energie, Atomenergie und Wasser- reichert sich das Treibhausgas in der Erd-
kraft, sondern auch alle Energie, die bei atmosphäre an. Die Folge ist der globale
der Herstellung, Transport und Entsorgung Klimawandel.
von Produkten verbraucht wird.
Bei fossilen Energieträgern verwendet Die Hälfte der Energie wird
man für die Berechnung des Footprints nur verschwendet.
nicht die Fläche der Ölfelder und Kohle-
vorkommen, sondern jene, die nötig wäre, Deutschland trägt durch den übermäßigen
um die Verbrennungsemissionen von Koh- Einsatz fossiler Energieträger entscheidend
lendioxid zu absorbieren. Bei der Energie- dazu bei!
produktion aus Wasserkraft, die kaum Deutschland hat sich im Kyoto-Protokoll
Kohlendioxid freisetzt, wird hingegen die verpflichtet, die Treibhausgase bis 2012
von Staudämmen und Stauseen besetzte um 21 Prozent (Vergleichsjahr 1990) zu
produktive Fläche berücksichtigt. verringern. Rund 30 Prozent der gesamten
Bei fossiler Energie bräuchte Deutschland Energie im Haushalt entfallen auf Heizung
etwa 100 Millionen Hektar zusätzliche und Warmwasser, etwa nochmal so viel
Waldfläche, um den Ausstoß an Kohlen- auf den Verkehr. In beiden Bereichen gibt
dioxid durch Wälder zu binden. Bei den es eine Fülle von Möglichkeiten, wie der
35,7 Millionen Hektar Landesfläche leider Energieverbrauch ohne Einbußen an
völlig unmöglich. Lebensqualität reduziert werden kann, etwa
Auch global ist der gesamte Ausstoß von durch Niedrigenergiehäuser, Tempolimits,
www.greenpeace-energy.de
11
© Greenpeace
●●●
vom Durchschnitt 1961-1990
D
ie Wälder haben auch eine hohe
Bedeutung für die Footprint-
Berechnungen. Neben der Roh-
stoffversorgung für Holzprodukte, Papier
und Fasern geht auch die Fläche zur Bin-
dung von CO2 in den Footprint ein. Leider
existieren diese zusätzlichen Waldflächen
nicht. Ein Ungleichgewicht und der Treib-
Wald: Lebensraum, Rohstofflieferant, Energiequelle
hauseffekt sind die Folge!
Die Hälfte der natürlichen Wälder dominieren Zellulose und daraus herge-
der Erde sind bereits vernichtet. stellte Papierprodukte, die 68 Prozent der
Einfuhren ausmachen. Verarbeitete Holz-
Deutschland ist mit 11,1 Millionen Hektar produkte und Holzhalbwaren wie Schnitt-
Waldfläche (31 Prozent der Landfläche) und Sperrholz, Span- und Holzfaserplat-
eines der waldreichsten Länder Europas. ten sowie Roh- und Restholz stellen die
Nach der Landwirtschaft ist die Waldwirt- restlichen 32 Prozent der Einfuhren. Die
schaft die flächenmäßig bedeutendste Land- Papier- und Zellstoffimporte Deutschlands
nutzungsform in Deutschland, jährlich stammen aus insgesamt 130 Ländern. Die
werden mehr als 60 Millionen m3 Holz dafür benötigte Einschlagsfläche umfasst
(62,3 Millionen m3 in 2006) geschlagen. rund 590.000 Hektar Wald weltweit pro
Zusätzlich wurden 2006 insgesamt ca. Jahr und ist damit doppelt so groß wie
121 Millionen m3 Produkte auf der Basis das Saarland. Unseren massiven Holz-,
von Holz eingeführt, also fast die doppelte Möbel- und Papierbedarf decken wir also
Menge des Einschlags. Bei den Importen überwiegend durch Importe.
Bedrohte Urwälder
Die Suche nach wertvollem Holz und die päischen Massentierhaltung verfüttert wird.
nachfolgenden Rodungen durch landlose Um ein „billiges Huhn“ zu essen, wird 7.000
Umsiedler waren lange Zeit die größte Be- Kilometer entfernt der artenreichste tropische
drohung der tropischen Urwälder. Heute Regenwald für Sojabohnen gerodet. Zu einer
verschwinden Wälder auch für die industri- neuen Bedrohung der Urwälder wird der
elle Landwirtschaft. Seit Ende der neunziger Anbau von Energiepflanzen in großem Maß-
Jahre wurden im Amazonasgebiet über eine stab. Für Soja in Südamerika oder Palmöl-
Million Hektar Urwald für den Anbau von Soja plantagen in Malaysia und Indonesien wird
zerstört, Soja, das zum Großteil in der euro- Urwald gerodet. Mit der steigenden Nach-
© G.Steindlegger/WWF
© J.Limberger/WWF-AAT
und CO2-Senke
Ressourcen-Verbrauch
in Deutschland
Der durchschnittliche ökologische Fußabdruck eines Deutschen beträgt 4,2 Global Hektar
und verteilt sich auf vier Hauptbereiche: Ernährung, Wohnen, Mobilität und Konsum.
D
ie Ernährung verursacht gut ein zunehmende Flugverkehr die größten Ver-
Drittel des persönlichen Fuß- braucher sind.
abdrucks. Die Produktion von Der Konsum, also der Verbrauch an Gü-
Lebensmitteln, insbesondere die Fleisch- tern und Dienstleistungen, macht mehr
produktion, benötigt große Flächen. Auch als ein Sechstel des Footprints aus. Der
ist eine moderne Landwirtschaft durch den hohe Papierverbrauch fällt dabei mit rund
hohen Einsatz von Kunstdünger und Pesti- einem Drittel dieses Anteils besonders ins
ziden sehr energieintensiv und vergrößert Gewicht.
damit den Footprint. Wir müssen überdenken, was wir unter
Für das Wohnen benötigt der Deutsche „gutem Leben“ verstehen. Ziel sollte es
rund ein Viertel des Fußabdrucks. Dabei sein, gut und glücklich innerhalb der
fällt insbesondere der hohe Verbrauch ökologischen Grenzen unseres Planeten
an Energie für Heizung und Elektrizität
ins Gewicht, aber auch die Rohstoffe für
Was kann ich tun?
Wohnhäuser und der direkte Flächenver- leben zu können. Dies ist bei uns im
brauch durch Bebauung und öffentliche Moment nicht der Fall. Wir verbrauchen
Infrastruktur. fast das Zweieinhalbfache von dem, was
Die Mobilität mit dem Auto, dem Bus, uns zusteht. Bei den heutigen Rahmenbe-
der Bahn oder dem Flugzeug ist für mehr dingungen in den Industrieländern ist es
als ein Fünftel des ökologischen Fußab- dem Einzelnen nur mit großem Einsatz
drucks verantwortlich. Wobei der enorm und einiger Bescheidenheit möglich, mit
gestiegene private Autoverkehr und der einem fairen Footprint von 1,7 Global
der Bahn. Eine Person, die mit der Bahn Ökostrom bringt eine starke Verbesserung
statt mit dem Auto von Hamburg nach – minus 90 Prozent Footprint im Bereich
Frankfurt fährt, verringert den Footprint um Stromversorgung.
94 Prozent.
Ausgewogene Ernährung
Verantwortung: Klimaschonende Energie Durch die Verringerung des durchschnitt-
Wir haben die Erde nur von Eine Wärmedämmung des Hauses kann bis lichen Fleischkonsums um rund 20 Prozent
den Kindern geborgt. zu 90 Prozent des Ressourcenverbrauchs ernährt man sich gesünder und reduziert
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© Greenpeace
■ die Reduktion des ökologischen Fußabdrucks auf ein global verträgliches Maß
als Staatsziel zu verankern und Gleiches auf EU-Ebene voranzutreiben
IMPRESSUM: Greenpeace e.V. Große Elbstr. 39, 22767 Hamburg, Tel.: 040-30618-0; Politische Vertretung Berlin Marienstr. 19–20, 10117 Berlin, mail@greenpeace.de;
www.greenpeace.de V.i.S.i.P.: Jürgen Knirsch; Text: Stefan Moidl, Leon Lenhart, Wolfgang Pekny; Redaktion: Anja Oeck, Layout: message Media-& Verlags GmbH, Wien;
Lithographie: ORC Hamburg; Druck: edp GmbH, Virchowstr. 12, 22767 Hamburg; gedruckt auf 100 % Recyclingpapier; Auflage 2.000 Exemplare; Stand: 12/2008
S 147 1