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Nutzen Sie Ihre Pressestelle!
Gemeinsam kommt man schneller ans (Kommunikations-)Ziel
Andreas Archut
Selbst wenn Sie als Wissenschaftler Einzelkämpfer sind, gehören Sie doch vermutlich einer
Wissenschaftsorganisation, einem Forschungsinstitut oder einer Hochschule an. Und fast alle diese
Einrichtungen verfügen heute über einen festen Ansprechpartner für die Medien. Zwar kann dies
tatsächlich nur ein einzelner Mitarbeiter sein, aber eine Einrichtung, die sich heute erfolgreich in
den Medien präsentieren will (und wer will das nicht?!), kommt um eine eigene Pressestelle mit
einem Minimum an Ausstattung kaum herum.
Wir leben in einer arbeitsteiligen Gesellschaft. Der Spezialisierungsgrad ist heute höher denn je
zuvor. Es ist daher sinnvoll, dass Sie auf die Spezialisten in Ihrer Pressestelle zurückgreifen, statt
sich in der Kommunikation nur auf sich selbst zu verlassen. Das gebietet schon die Vernunft:
Vermutlich frankieren Sie auch nicht mehr selbst Ihre Briefe, reparieren kaputte Waschbecken oder
leeren die Mülltonne des Instituts (und wenn doch: Herzliches Beileid!). Greifen Sie also auf das
Know-how Ihrer Pressestelle zurück! Dort arbeiten Menschen, die sich den ganzen Arbeitstag lang
mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit befassen und in der Regel über bessere Kontakte zu den
Medien verfügen als Sie. Das sollten Sie nutzen!
Gliederung Seite
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B 2.1 Zusammenarbeit: Wer sind meine Partner?
Die Pressestelle
Warten Sie nicht so lange, bis sich die Mitarbeiter Ihrer Pressestelle mal zu Ihnen verirren! Dies
kann gerade bei großen Organisationen sehr, sehr lange dauern... Ähnlich wie die von
Rationalisierungsmaßnahmen gebeutelten Zeitungsredakteure kommen Ihre Pressestellen-
Mitarbeiter kaum noch vom Schreibtisch weg.
Nutzen Sie die im Ergreifen Sie also statt dessen selbst die Initiative: Stellen Sie sich
Presseverteiler persönlich vor oder laden Sie zu einem Gespräch an Ihren Arbeitsplatz
vorhandenen Kontakte! ein. Machen Sie dabei deutlich, dass Sie die Grundlage für eine
Zusammenarbeit legen wollen. Gegenstand des Gesprächs könnten nach
einem ersten Kennenlernen eine Beschreibung Ihres Forschungsgebiets
und bevorstehender Forschungsergebnisse sein. Auch könnten Sie etwas
über die allgemeine Kommunikationsstrategie Ihrer Pressestelle und
Ihrer Einrichtung erfahren und mögliche Anknüpfungspunkte für eine
Zusammenarbeit definieren. Auch, wenn Sie sich als Experte anbieten
wollen (siehe auch Kapitel 3), wäre jetzt die Gelegenheit dazu.
Aber was ist mit eigenen Kontakten? Vielleicht haben Sie im Laufe
Ihres Berufslebens auch eine ganze Reihe von Kontakten zu einzelnen
Journalisten aufgebaut. Diese nicht zu nutzen, wäre fahrlässig! Sie
sollten sich aber mit Ihrer Pressestelle abstimmen, damit Sie nicht
versehentlich gegeneinander arbeiten.
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Zusammenarbeit: Wer sind meine Partner? B 2.1
Die Pressestelle
Sehr ärgerlich ist es für alle Beteiligten, wenn Sie interessantes Material zuerst unabgesprochen
an einen befreundeten Journalisten geben („Sicher ist sicher?!“) und dann erst Ihre Pressestelle
informieren.
Nicht immer können die Mitarbeiter der Pressestelle fachlich einen Sie sind Experte auf
ähnlichen Kenntnisgrad vorweisen wie Sie als Wissenschaftler. Gerade Ihrem Gebiet.
bei größeren Organisationen, die eine große Bandbreite abdecken, ist das Ihre Presseleute auch!
kaum möglich. Viele Pressesprecher verfügen neben einem
journalistischen Hintergrund auch über eine wissenschaftliche
Fachausbildung. Nichtsdestotrotz können sie nicht auf allen Gebieten
Experten sein, in denen ihre Organisation tätig ist. Gleichzeitig bildet ein
zweigleisiges Qualifikationsprofil aber auch eine wertvolle Grundlage
für Ihre Zusammenarbeit: Der Pressestellenmitarbeiter weiß nämlich oft
aus eigener Anschauung, wie seine Kollegen in den Redaktionen
arbeiten und worauf sie bei einer Nachricht schauen. Als „Quasi-Laie“
kann er sich weitgehend unvoreingenommen Ihrem Thema nähern. Dies
ist kein Nach- sondern vielmehr ein Vorteil!
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B 2.1 Zusammenarbeit: Wer sind meine Partner?
Die Pressestelle
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