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Impressum Greenpeace e.V., Große Elbstr. 39, 22767 Hamburg, Tel. 040/30618-0 V.i.S.d.P. Alexandra Boehlke Bildredaktion Max Seiler
Titelfoto: ©Fred Dott/Greenpeace (Neun Jahre Kampagne führen zum Erfolg! Immer wieder prangert Greenpeace die Urwaldzerstörung in Finnland an, wie
hier im Mai 2003 bei einer Schiffsaktion in Lübeck.)
Die letzten Urwälder der Erde sind in Gefahr. Seit Jahrzehnten wird durchschnittlich
alle zwei Sekunden ein Gebiet von der Größe eines Fußballfelds zerstört – per
Motorsäge, Bagger oder Brandrodung.
Heute existieren auf unserer Erde nur noch wenige große und zusammenhängende
Gebiete unberührten Urwalds, zum Beispiel der Amazonas-Urwald in Südamerika.
Urwälder müssen unter Schutz gestellt werden. Sie regulieren das Klima und filtern
die Luft, sie sind bedeutend für den Wasserkreislauf und verhindern Erosion. Intakte
Urwälder sind die Lebensgrundlage vieler Naturvölker und Schatzkammern der
Artenvielfalt, insbesondere die tropischen Regenwälder. Schwinden die Urwälder,
schwinden mit ihnen auch unzählige Pflanzen- und Tierarten.
Greenpeace setzt sich weltweit für den Urwaldschutz ein – aktiv vor Ort und
in den Ländern, die Produkte aus Urwaldzerstörung beziehen. Mit Aktionen
wird öffentlicher Druck auf die Verantwortlichen erzeugt, politische Lobbyarbeit
und Gespräche mit Händlern und Konzernen wirken im Hintergrund für unsere
Umweltziele. Die Greenpeace-Arbeit wendet sich aber auch an die Verbraucher, die
mit ihrem Konsumverhalten Einfluss nehmen.
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Wegweisend! Die giftigen Abwässer aus der Chlorbleiche der Papier- und Zell- nen in Westeuropa will Greenpeace Abhilfe schaffen. 1989 erscheint das Green-
stoffherstellung bedrohen in den 1980er Jahren die Flüsse. Mit zahlreichen Aktio- peace-Magazin als weltweit erste Zeitschrift auf chlorfrei gebleichtem Offsetpapier.
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©Sabine Vielmo/Greenpeace
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Zeigen, was möglich ist. In Zusammenarbeit mit aufgeschlossenen Papier- Zeitungsverlage geht Greenpeace voran und lässt daraus 1991 „Das Plagiat“ pro-
herstellern gelingt es Greenpeace, Tiefdruckpapier aus chlorfreiem Zellstoff für duzieren, eine Kopie des Magazins „Der Spiegel“. Heute ist chlorfrei gebleichtes
Massendruckobjekte herzustellen. Nach enttäuschenden Reaktionen deutscher Papier industrieller Standard.
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Erste Erfolge. Der Clayoquot Sound auf Vancouver Island wird Anfang der 1990er Im Jahr 2000 ernennt die UNESCO den Clayoquot Sound zum Biosphärenreser-
Jahre zum Brennpunkt der nordamerikanischen Naturschutzbewegung. Kahl- vat. Mit der Kampagne beginnt die Greenpeace-Arbeit zum Schutz der Urwälder in
schlagpläne lösen Massenproteste aus. Greenpeace treibt die Proteste voran. Kanada.
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Ökosiegel für Wälder. Um Wälder in ihrer Einzigartigkeit zu erhalten, das darin zung. Das ist die Basis für ein Gütesiegel von Naturland. Im Jahr 1997 stellen das
wachsende Holz aber trotzdem nutzen zu können, entwickelt Greenpeace ab 1994 Stadtforstamt Lübeck, Greenpeace und andere Organisationen das erste Waldge-
gemeinsam mit anderen Organisationen ein Konzept zur ökologischen Waldnut- biet Deutschlands mit Naturlandsiegel vor, den Lübecker Stadtforst.
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Urwaldjuwel in Gefahr. Greenpeace arbeitet seit Mitte der 1990er Jahre aktiv ge- ein Einschlagmoratorium erreicht wird, setzt sich Greenpeace gemeinsam mit an-
gen den Kahlschlag im Urwald der russischen Republik Karelien. In diesem Gebiet deren Umweltschutzgruppen für die Einrichtung eines Nationalparks ein.
fallen wertvolle Bäume für die Papierindustrie. Nachdem Mitte der 1990er Jahre
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©Greenpeace/Mark Warford
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Anfang einer langen Kampagne. Greenpeace setzt sich seit 1997 für den Schutz Zeit massiv eingeschlagen. Jahre der Proteste direkt vor Ort, in Häfen und vor ka-
des „Great Bear“-Regenwaldes an der Westküste Kanadas ein. Hier, in einem der nadischen Botschaften sowie Gespräche mit Händlern und die Entwicklung eines
letzten intakten Urwälder der gemäßigten Breiten Nordamerikas, wird zu dieser Schutzkonzepts folgen.
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©Fred Dott/Greenpeace
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Aktionen auch in Deutschland. Greenpeace setzt sich nicht nur direkt vor Ort von kanadischem Zellstoff aus Urwaldholz. Die Aktionen in Deutschland bauen
ein, sondern ist auch auf Handelswegen gewaltfrei gegen Umweltverbrechen aktiv. öffentlichen Druck auf und beeinflussen damit die Gespräche mit Zeitschriftenver-
Hier, im niedersächsischen Brake, protestiert Greenpeace 1998 gegen den Import lagen und Papierherstellern positiv.
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©Greenpeace/Isabelle Rouvillois
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Grüne Schatzkammer. Der Amazonas-Regenwald ist größer als Westeuropa und weltweite Nachfrage nach Edelhölzern, dem Futtermittel Soja und billigem Fleisch
damit der größte tropische Urwald der Erde. Wissenschaftler schätzen, dass dort bedroht jedoch den Wald. Seit Ende der 1990er Jahre setzt sich Greenpeace mit
rund die Hälfte aller an Land lebenden Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Die weltweiten Kampagnen für den Urwaldschutz am Amazonas ein.
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Weg zum Erfolg. In die Kampagne zum Schutz des „Great Bear“-Regenwaldes in reagieren und stoßen Aktien ab. 2001 der Durchbruch: Holz- und Papierindustrie
Kanada kommt Bewegung. Greenpeace spricht in einer neuen Kampagnenphase stimmen einem Moratorium zu, Verhandlungen über den Schutz des Urwalds be-
erstmals auch die Investoren der Holzkonzerne Interfor und West Fraser an. Die ginnen – und führen letztlich zum Erfolg.
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©Ben Deiman/Greenpeace
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Kinder für den Urwaldschutz. Bei der UN-Konferenz zur Artenvielfalt, die 2002 in von Greenpeace in fantasievollen Kostümen für mehr Urwald- und Klimaschutz.
Den Haag stattfindet, demonstrieren die „Kids for Forests“ (Kinder für den Urwald)
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Urwaldjuwel gerettet. Nach Jahren aktiver Kampagnenarbeit beschließt Karelien richtung des Kalevalski-Nationalparks an, eines der letzten intakten Urwaldgebiete
2002, dass ein Nationalpark auf einer Fläche von über 74.000 Hektar entstehen Europas. Damit ist ein Naturjuwel, dreimal so groß wie der Nationalpark Bayeri-
soll. Die russische Regierung bestätigt 2006 den Beschluss und kündigt die Ein- scher Wald, dauerhaft geschützt.
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©Heiko Meyer/Greenpeace
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Deutsches Kleinod bewahrt. 2004 wird der nordhessische Nationalpark Keller- geschützt – ein Erfolg für die Umweltverbände. Auch Greenpeace hatte sich für
wald-Edersee eröffnet. Damit sind knapp 6.000 Hektar einmaliger Buchenwald den Kellerwald engagiert, zum Beispiel in einer Kletteraktion an der Edertalsperre.
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Atempause. Der Dvinsky-Urwald im europäischen Teil Russlands ist der größte in- Greenpeace seit Jahren aktiv ein. Und das immer wieder erfolgreich, so auch im
takte Urwald seiner Art in Europa. Er wurde Stück für Stück zu Bauholz und Papier Fall des Dvinsky-Urwalds: Holzkonzerne stimmen 2004 einem Einschlagstopp zu.
verarbeitet. Gegen den Kahlschlag der russischen Urwälder setzt sich
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©Bente Stachowske/Greenpeace
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Kampf gegen den Kahlschlag in Lappland. Hunderte Jahre alte Nadelbäume Papier aus Urwaldholz. Der finnische Papierhersteller Stora Enso, aber auch die
fallen für deutsche Zeitschriften. Seit dem Jahr 2000 kämpft Greenpeace für den deutschen Zeitschriftenverlage werden zum Handeln aufgefordert. Deutschland ist
Erhalt der Urwälder Lapplands, wie hier bei einer Aktion gegen die Einfuhr von Finnlands wichtigster Papierabnehmer.
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©Uwe H. Martin/Greenpeace
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Schritt in die richtige Richtung. Auch für den Anbau von Soja, das billige Fut- ner mit Soja gefüttert werden. Führende Sojakonzerne stimmen einem von Green-
termittel der weltweiten Fleischindustrie, wird Urwald in Amazonien gerodet. 2006 peace geforderten Moratorium zu, das die Abholzung des Amazonas-Regenwalds
greift Greenpeace die größten Sojaabnehmer an – z.B. McDonald´s, dessen Hüh- für den Sojaanbau verbietet.
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©Thomas Einberger/argum/Greenpeace
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Afrikas grünes Herz. Der Regenwald der Demokratischen Republik Kongo ist das 2007 zeigt Greenpeace in einem Report die Bedrohungen für den Urwald auf, und
grüne Herz Afrikas. Die unberührten Urwälder sind sowohl für die Artenvielfalt als 2008 eröffnet Greenpeace das erste Büro in Afrika. Eines der Ziele ist der Schutz
auch für die Stabilisierung des weltweiten Klimas von herausragender Bedeutung. des afrikanischen Urwalds.
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©Greenpeace/Genevieve Goyette
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Auszeit. Greenpeace protestiert 2007 beim kanadischen Papierhersteller Abitibi Waldschutzabkommen“. Es beinhaltet einen dreijährigen Abholzungsstopp für 28
(heute AbitibiBowater). 2010 einigen sich Umweltschutzverbände und die größten Millionen Hektar Wald. Ferner werden gemeinsam Vorschläge erarbeitet mit dem
kanadischen Papierhersteller, darunter auch AbitibiBowater, auf das „Kanadische Ziel, 70 Millionen Hektar borealen Wald zu schützen und ökologisch zu nutzen.
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©Oliver Salge/Greenpeace
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Ende des Kahlschlags in Lappland. Nach rund zehn Jahren Greenpeace-Kampa- im selben Jahr kann ein Erfolg gefeiert werden: Die letzten acht großen Urwälder
gne finden 2009 konkrete Verhandlungen zwischen Greenpeace, dem staatlichen Nordfinnlands, knapp 100.000 Hektar Fläche, werden unter Schutz gestellt.
finnischen Forstamt, Rentierhaltern und Vertretern der Holzindustrie statt. Noch
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©Andreas Varnhorn/Greenpeace
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Kein Palmöl aus Urwaldzerstörung! In Indonesien fällt Urwald immer neuen Öl Verbraucher die internationale Greenpeace-Kampagne, die den Konzern auf seine
palm- und Zellstoffplantagen zum Opfer. Palmöl wird unter anderem in der Lebens- Verantwortung hinweist und zum Handeln auffordert. Daraufhin erklärt Nestlé, künf-
mittelproduktion genutzt, auch von Nestlé. 2010 unterstützen Hunderttausende tig auf Palmöl und Papier aus Regenwaldzerstörung verzichten zu wollen.
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©Greenpeace/Natalie Behring-Chisholm
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Perspektiven für den Urwaldschutz! Greenpeace fordert Moratorien für indus- Schutzgebieten. Wenn wir Wälder nutzen wollen, dann ökologisch nachhaltig und
trielle Aktivitäten in intakten Urwaldgebieten. So lassen sich Landschafts- und sozial gerecht. Um Waldschutzmaßnahmen finanzieren zu können, brauchen wir
Naturschutzpläne entwickeln und umsetzen. Ziel ist ein globales Netzwerk von einen internationalen Urwaldfonds.