7.

Mai 2010 [JUGO NOW – MINDGAMES - PREDIGT]

Mindgames
1 Herz, Hirn und Hand
Käpt‘n Hirni auf der Suche nach dem Glauben. Ich
bin mir nicht sicher, ob dass so eine gute Idee war.
sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen,
von ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all
deiner Kraft lieben.´ Das zweite ist ebenso wichtig:
`Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.´

Ich bin ein Mensch mit zwei linken Händen und im-
Ich finde das spannend, denn in gewisser Weise hat
mer wenn ich an irgendwas Kompliziertem
Jesus auch eine Antwort auf die Frage gegeben, wo
herumschraube, dann geht es kaputt. Deshalb habe
denn nun der Glaube sitzt. Seine Antwort ist: Liebe
ich eine Sache gelernt: Bevor ich an etwas Kompli-
Gott mit Herz, Seele, Gedanken und Kraft. Jesus be-
ziertem herumschraube, schaue ich vorher in die
schränkt den Glauben nicht auf ein bloßes Gefühl, er
Gebrauchsanweisung. Erst Gebrauchsanweisung
sagt auch nicht, dass Glauben eine reine Kopfsache
lesen, dann schrauben, sonst gibt eine Katastrophe.
ist. Nein, beides gehört zusammen. Und nicht nur
Vielleicht hätte Käpt‘n Hirni das auch beherzigen
mit dem Herzen und mit unseren Gedanken sollen
sollen.
wir Gott lieben, sondern auch mit unseren Kräften.
Aber gibt es so etwas wie eine Gebrauchsanweisung Deshalb liegen auch alle die richtig, die ihrem Punkt
für den Glauben? Ja, die gibt es und die ist ein biss- hier auf der Puppe an der Hand gemacht haben. Und
chen dicker (die Bibel) wird aber relativ kostengüns- dann ist da noch der vierte Begriff Seele. In der Zeit
tig beim Erwerb des Produktes gleich mitgeliefert. von Jesus meinte Seele immer den ganzen Men-
Aber ich muss schon zugeben, diese Gebrauchsan- schen. Was Jesus hiermit sagen will ist: Liebe Gott
weisung für den Glauben ist ziemlich lang. Deswegen mit alles was Du bist. Deswegen kann man das si-
stellt sich doch die Frage: Gibt’s das auch in kurz? cherlich auch gut so sagen: Liebe Gott mit Herz, Hirn
Vor zweitausend Jahren kam ein Schriftgelehrter zu und Hand!
Jesus. Ein Schriftgelehrter ist jemand, der den gan-
zen Tag viel Spaß daran hat, Gebrauchsanweisung zu
lesen. Und er kommt nun zu Jesus und stellt ihm
genau diese Frage: Jesus, gibt’s das mit dem Glauben
auch in kurz? Die Geschichte steht so ähnlich in Mk
12. Hier steht:

Einer der Schriftgelehrten stand dabei und hörte

dem Gespräch zu. Er merkte, wie gut Jesus geant-
wortet hatte; deshalb fragte er ihn: »Welches von
allen Geboten ist das wichtigste?« Jesus antworte-
te: »Das wichtigste Gebot ist dies: `Höre, o Israel!
Der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Und du
Vielleicht sind aber einige von euch heute hier und
sagen: Damit habe da momentan echt ein Problem,
Gott mit einem Hirn zu lieben, oder mit meinem
Herzen zu lieben. Euch möchte ich heute Abend zwei

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Personen vorstellen, ich habe sie einmal Maria und
Christian genannt.
mehr viel da. Das Gefühl, Gottes Liebe im Herzen zu
spüren, will einfach nicht mehr wiederkommen.
Früher, da hatte sie immer so ein Lieblingslied, ein
Lieblingslobpreislied. Und immer wenn Maria das
Lied gesungen hat, im Jugo oder auf einer Freizeit,
da hat sie dieses Lied zu Tränen gerührt, ist ihr ganz
nahe gegangen. Aber damit ist es vorbei. Wenn sie
heute dieses Lied singt, kommt kein Gefühl mehr
hoch. Sie spürt Gott dabei nicht mehr. Welches Lied
war es noch gleich?

Die Personen sind frei erfunden, es gibt sie nicht Man Gott, gibt es Dich überhaupt? Wenn ja, warum
wirklich, aber ich denke, es könnte sie gut bei uns spür ich Dich dann nicht mehr? Oder war das damals
hier in der Gemeinde geben. Ich möchte sie euch nur ein Selbstbetrug am Segnungsabend auf der
vorstellen. Sommerfreizeit? Habe ich mir das nur eingeredet?
Pubertärer Hormonüberschuss? Das ist Maria, 17
2 Herz in Not!
Jahre alt. Bei Maria ist Herz in Not.
Maria ist 17 Jahre alt. Ihre Eltern haben sie schon als
kleines Mädchen zur Jungschar in der Apostelge- Was würdest Du Maria in dieser Situation für einen
meinde geschickt. Seit dem ist sie bis heute in der Rat geben? Ich mache hier oben ganz kurz Pause und
Gemeinde. Und im vielleicht diskutierst Du das mal mit Deinem Nach-
Konfirmandenunter- barn. Was würdest Du Maria in dieser Situation sa-
richt hatte es dann so gen?
richtig „Klick“ ge-
<zwei Minuten Pause>
macht. Sie hat ge-
spürt, Gott ist da und Wahrscheinlich seid ihr auf viele gute Antworten
er ist da für mich. Das gekommen. Vielleicht könnte man Maria sagen, dass
war auf einer Som- sie sich einmal an das erinnern könnte, was Jesus
merfreizeit, beim zum Thema Glaube gesagt hat: Liebe Gott mit Herz,
Segnungsabend hat sie Gottes Liebe und sein „Ja“ Hirn und Hand. Vielleicht sollte Maria ein bisschen
gefühlt. Seit dem ist der Glaube an Jesus fest in ih- weniger auf ihr Herz schauen und an die Sache mit
rem Herzen verwurzelt. Gott mal mehr mit dem Hirn rangehen, sich nicht so
ganz von ihren Gefühlen abhängig machen. Aber: Ist
Theoretisch. Doch das ist inzwischen vier Jahre her.
es die Lösung, vom Herz aufs Hirn umzuswitchen?
Mit ihrem Glauben ist Maria inzwischen Achterbahn
Kann nicht auch das Hirn in Not geraten? Was ist
gefahren. Hoch und runter, hoch und runter. Und
wenn dann Hirn in Not ist? Deshalb möchte ich euch
von dem Gefühl von damals ist inzwischen nicht
kurz Christian vorstellen.

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3 Hirn in Not!
Christian ist 14 Jahre alt und steinreich, denn er ist
letzten Sonntag in der Petruskirche konfirmiert wor-
den. Seine Mutter hat ihn nicht in die Jungschar ge-
schickt. Er ist keiner
von diesen Gemeinde-
kindern. Er ist einer von
den Normalen und ganz
froh darüber. 2 Jahre
Konfa hat er nun hinter
sich und das mit Jesus
erschien ihm irgendwie
plausibel. Macht Sinn!
Christian gehört zu den Menschen, die nicht einfach
blind ihren Gefühlen folgen. Das woran Christian
glaubt, das muss auch stimmig sein. Logisch.
Doch so logisch erscheint ihm mittlerweile längst
nicht mehr alles, was hier in der Apostelgemeinde
über Jesus so erzählt wird. Ihm sind da inzwischen
einige Zweifel gekommen. Und sein Konfi-Leiter hat
ihm da seine Fragen auch nicht beantworten kön-
nen. Und heute fragt er sich: Wäre es nicht theore-
tisch denkbar, dass es Gott gar nicht gibt? Was ist,
wenn wir uns das alles nur einbilden? Christian sagt:
Ich habe noch niemanden getroffen, der mir das mit
Gott beweisen konnte. Und diese Standard-Christen-
Antwort, „Du musst es eben glauben. Wenn man
Gott wissen könnte, würde es Wissen heißen und
nicht glauben“ – Diese Antwort erscheint ihm auch
ein bisschen billig. Und nun sitzt er hier und fragt
sich: Nun bin ich konfirmiert, aber ob ich weiter zur
Kirche gehen soll, weiß ich nicht. Das ist Christian, 14
Jahre alt. Bei jemandem wie Christian ist „Hirn in
Not“!
Dieser Jugo heißt Mindgames – Gedankenspiele.
Deshalb wollen wir uns heute auf die Suche machen,
ob es nicht doch vernünftige Gründe gibt, an Gott zu
glauben. Ok, wir können Gottes Existenz nicht be-
weisen, aber vielleicht gibt es doch gute Gründe an
Gott zu glauben. Gerade dann, wenn mal Hirn in Not
ist. Und ich möchte die restliche Zeit dieser Predigt
dafür nutzen, mit euch vier gute Gründe anzuschau-
en, die für eine Existenz Gottes sprechen: Ein Domi-
no-Stein, hungernde Kinder, ein Hotelzimmer und
eine Gefängniszelle.
Vier gute Gründe und ich verrate es schon einmal
jetzt, der letzte ist der beste. Also: Seid ihr bereit
oder habt ihr heute Abend noch was vor?
3 a Der Domino-Stein
Der erste Grund hat etwas mit einem Domino-Stein
zu tun. Wer von euch hat schon mal Domino-Day
geguckt? Millionen von Steine fallen nacheinander
um. Ein Stein fällt um, berührt den nächsten, der
wieder den nächsten und so weiter. Es gibt eine
Kettenreaktion. Dass jeder Stein umfällt, hat eine
Ursache, nämlich das der Stein vor ihm umgefallen
ist. Nur bei einem Stein ist das anders: beim ersten.
Der erste Stein wurde von einem Menschen ange-
stoßen.
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So ähnlich ist das auch mit unserem Universum. Al- ist richtig und das andere ist falsch.
les, was in unserem Universum passiert, hat eine
Wenn ich nun aber meinen Fernseher einschalte und
Ursache, wie
Berichte über hungernde Kinder in Afrika sehe, dann
auch das Um-
habe kommt in mir ein ganz anderer Gedanke auf:
fallen der Do-
„Das muss doch ein ganz tiefes Unrecht sein, wenn
mino-Steine
ein Kind in Afrika Hunger leidet und daran stirbt. Das
eine Ursache
ist falsch!“ Ich kann nicht akzeptieren, dass es kein
hat. Darauf
Richtig und Falsch geben soll, dass es keine Gerech-
können wir uns verlassen. Alles hat eine Ursache, es
tigkeit geben soll. Oder wie geht es Dir damit? Des-
taucht nicht einfach eine pinke Giraffe hier aus dem
wegen denke ich, dass es in diesem Universum nicht
Nichts neben mir auf der Bühne auf. Die klügsten
nur die biologischen Gesetzmäßigkeiten gibt, son-
Forscher sind sich weitgehend einig, dass auch unser
dern, dass es darüber hinaus auch noch so etwas wie
Universum einen Anfang hatte, so wie der Domino
ein moralisches Gesetz gibt. Ein moralisches Gesetz,
Day. Am Anfang gab es einen „Big-Bang“. Aber wa-
dass uns sagt, ob etwas richtig oder falsch ist. Wenn
rum dieser erste Stein unseres Universums angesto-
es nur die Evolution gibt, dann ist es moralisch egal,
ßen wurde… Ich denke, dass jemand, der selbst nicht
wenn Kinder in Afrika sterben. Wenn es aber einen
Teil dieses Universums ist, dieses Universum ange-
Gott gibt, der uns Menschen sein moralisches Gesetz
stoßen haben muss, so wie beim ersten Domino-
ins Herz gelegt hat, mit dem wir in richtig oder falsch
Stein. Ein Domino-Stein ist deshalb für mich ein gu-
unterscheiden können, dann ist es moralisch alles
ter Grund an Gott zu glauben, aber er ist nicht der
andere als egal, wenn Kinder in Afrika sterben. Kin-
beste.
der in Afrika sind für mich also ein guter Grund an

3 b Kinder in Afrika Gott zu glauben, aber ich denke, es gibt da noch was
Der zweite Grund, warum ich an Gott glaube, hat bei Besseres.
mir etwas zu tun mit Kindern in Afrika. Stell Dir vor,
3 c Hotelzimmer
es gäbe keinen Gott und wir Menschen wären nur
Der dritte gute Grund für mich an Gott zu glauben ist
ein zufälliges Produkt der Evolution. Alles wäre nur
ein Hotelzimmer. Irgendwie mag ich Hotelzimmer,
durch natürliche Selektion entstanden. Der Punkt ist
sie erinnern mich immer an Urlaub. Doch so schön
der: Die Evolution kennt kein „richtig und falsch“. Sie
Hotelzimmer und Urlaub auch immer sein mögen,
kennt keine Gerechtigkeit. Die Dinge passieren ohne
sie sind niemals mein zu Hause. Das Leben im Hotel-
einen höheren Sinn. Wenn wir Menschen nur ein
zimmer ist immer nur auf Zeit. Ein Hotelbett ist ein-
Produkt des
fach nicht mein Bett von zu Hause. Die Einrichtung
Zufalls der Evo-
des Hotelzimmers fühlt sich nicht nach zu Hause an.
lution sind, dann
Es bleibt fremd. Im Hotelzimmer weiß ich, dass ich
kann man nicht
eigentlich wo anders hingehöre: nach Hause.
sagen, dass eine

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Manchmal kommt mir mein Leben so vor, wie das
Leben in einem Hotelzimmer. Es fühlt sich nicht nach
zu Hause an. Wir Menschen haben eine tiefe Sehn-
sucht nach einem höheren Sinn. Vielleicht kennst Du
solche Gedanken wie: „Da muss es doch mehr im
Leben geben!“ Ist es nicht komisch, dass wir Men-
schen eine
Sehnsucht
haben, die in
diesem Leben
niemals ge-
stillt wird.
Warum haben wir diese Sehnsucht? Wenn wir nur
ein Produkt des Zufalls sind, dann hat diese Sehn-
sucht überhaupt keinen Sinn. Ich denke, es ist an-
ders: Ich denke, dass wir eine tiefe Sehnsucht haben,
die nicht gestillt werden kann, hat macht Sinn: Wir
sind hier nicht zu Hause. Gott hat uns für ein anderes
zu Hause geschaffen, für ein Leben im Himmel mit
ihm. Da sind wir zu Hause! Hier sind wir in einem
Hotelzimmer. Und unsere Sehnsucht nach mehr als
nur bloß vor sich her leben ist ein lautes Megaphon.
Ein Megaphon, das Gott benutzt, um uns zu sagen:
Du bist noch nicht zu Hause. Das ist nur ein Hotel-
zimmer! Hotelzimmer sind für mich also ein wirklich
guter Grund an Gott zu glauben, aber es gibt noch
einen besseren Grund und der kommt jetzt.
3 d Eine Gefängniszelle
Der beste Grund an Gott zu glauben ist kein Argu-
ment, sondern eine Person. Viele von euch werden
vielleicht schon geahnt haben, worauf das Ganze
hier hinausläuft, aber ich kann es leider nicht anders
ausdrücken. Der beste Grund an Gott zu glauben ist
kein logisches Argument, sondern Jesus. Ich glaube,
dass Jesus Gott ist. Und ich tue das, weil ich die un-
glaubliche Kraft erlebt habe, mit der er Leben verän-
dert. Als Beispiel eine kleine Geschichte, die der
christliche Autor Lee Strobel mal in einem Buch auf-
geschrieben hat.
Es ist die Geschichte von William Neal Moore. Moore
war ein junger Mann, der in seiner jungen Ehe einige
Probleme hatte. Außerdem war er in eine finanzielle
Not geraten. Eines Abends betrank er sich, ging mit
einer Pistole in das Haus eines fast 80 jährigen
Nachbarn, von dem bekannt war, dass er viel Bar-
geld in seinem Haus aufbewahrt. Er erschießt den
alten Mann kaltblütig und nimmt 7000 Dollar mit.
Am nächsten Morgen schnappt ihn die Polizei. Moo-
re wird verurteilt. Und in dem amerikanischen Bun-
desstaat, in dem er lebt, ist die Rechtslage klar.
Moore wird zum Tod auf dem elektrischen Stuhl
verurteilt. Moore sitzt nun in einer Gefängniszelle im
Trakt für die Mörder.
Doch eines
Tages besuchen
ihn im Gefäng-
nis ein paar
Christen, erzäh-
len ihm von Jesus, dass er für ihn gestorben sei und
seine Schuld vergeben ist. Moore bekehrt sich und
wird Christ. Er ändert sein Leben und wird einer der
beeindrucktesten Häftlinge im ganzen Gefängnis. Er
wird Seelsorge für die anderen Häftlinge, söhnt sich
mit der Familie seines Opfers aus. Es kommen sogar
von Menschen von außerhalb des Gefängnis, nur um
mit Moore ein Seelsorge-Gespräch zu führen. Stell
Dir das mal vor. Du brauchst jemanden zum reden,
fragst Deinen Konfi-Leiter und der sagt dir: Geh mal
ins Gefängnis, da sitzt ein Mörder, der kann gut zu-
hören. Auf jeden Fall hat sich Moores Leben so ver-
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ändert, dass sich nun viele für eine Begnadigung
einsetzen. Die Familie des Opfers und sogar Mutter
Theresa. Kurz vor der geplanten Hinrichtung ge-
schieht das Wunder. Moore wird begnadigt. Einige
Jahre später trifft der Autor dieses Buches Lee Stro-
bel Moore und spricht mit ihm über den Grund die-
ser Lebensänderung. Er beschreibt es so:
„Es war die Rehabilitationsarbeit im Gefängnis, die
das geschafft hat, oder?“, fragte ich.
Moore lachte. „Nein, die war es nicht“ entgegnete
er.
„Dann war es das Selbsthilfeprogramm oder ihre
eigene positive innere Einstellung“, schlug ich vor.
Er schüttelte mit Nachdruck den Kopf. „Nein, das
war es auch nicht.“
„Psychopharmaka? Transzendentale Meditation?
Psychologische Beratung?“
„Kommen Sie schon, Lee“, sagte er. „Sie wissen,
dass es nicht von alledem war.“
Er hatte Recht. Ich kannte den wahren Grund. Ich
wollte diesen nur von ihm selbst hören. „Was war
also für die Veränderung von Billy Moore verant-
wortlich?“, fragte ich.
„Schlicht und einfach: Es war Jesus Christus“, er-
klärte er mit großer Bestimmtheit. „Er hat mich auf
eine Weise verändert, wie ich mich selbst niemals
hätte ändern können. Er hat mit einen Grund zum
Leben gegeben. Er hat mir geholfen, das Richtige zu
tun. Er hat mir ein Herz für andere gegeben. Er hat
meine Seele gerettet.“
Der beste Grund an Gott zu glauben, ist für mich
Jesus. Ich kenne nichts auf dieser Welt, dass eine
solche Kraft hat, Leben zu verändern wie Jesus. Und
Jesus verändert noch heute Leben. Er ändert Leben
bei allen Marias und Christians, bei all denen, wo
Herz, Hirn oder Hand in Not ist.
4 Der Blick
Zum Ende möchte ich Dir deshalb nur eine Frage
stellen: Worauf ist dein Glaube gerichtet? Wohin
geht Dein Blick? Es wird mit dem Glauben nicht funk-
tionieren, wenn sich bei dir immer nur alles um dein
Hirn kreist. Oder wenn bei dir die Gefühle im Mittel-
punkt stehen. Glaube funktioniert nur, wenn der
Blick zu Jesus geht, zu dem Jesus, der Leben verän-
dert. Deswegen garantiere ich dir: Wenn Du nach
diesem Gottesdienst nach Hause gehst und wieder
nur auf Deine Gefühle, deinen Verstand und deinen
Zweifel blicken wirst, dann wird es mit Deinem
Glauben nicht funktionieren. Es geht nicht ohne den
Blickwechsel!
Vielleicht zweifelst Du daran, dass Du es schaffen
kannst, mit dem Deinem Glauben auf Jesus zu
schauen. Vielleicht, denkst du, dass du das mit dem
Blickwechsel nicht hinkriegen wirst. Dann schau erst
recht auf Jesus und was er Dir vielleicht heute Abend
sagt. Er sagt:
Schau auf mich, wenn Dir das Glauben schwer wird.
Wenn der Zweifel Dich zu ersticken droht. Schau auf
mich, denn in Deinem größten Zweifel wirst Du mich
finden. Ich gebe Dir Halt und Sicherheit.
Schau auf mich, auch wenn Du mich momentan
nicht spürst. Ich sage Dir: Ich bin da, ob dich mich
fühlst oder nicht. Ich weiß wie das ist, wenn man
Gott nicht spürt. Am Kreuz aber ich das geschrienen:
Mein Gott, warum hast Du mich verlassen?
Schau auf mich, ich bin bei Dir. Schau auf mich, wenn
Du nicht glauben kannst und fern von mir bist.
Schau auf mich, denn ich habe die Kraft, Leben zu
verändern. Auch Deins. Du bist niemals weit genug
weg von mir, als das ich Dich nicht zu mir ziehen
könnte. Schau auf mich, ich bin da. Amen.