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Runenreihen
jwr47
Abstract
After the discovery of the three sky-gods' names (WuÞ, Þuw and Þor) and the personal pronouns
(wut and wit) for the 1st person dual respectively (I, æ) for the 1st person singular in the standard
„FuÞork....“-arrays I studied the optional feature of a universal runic symbol such as the archaic
Digamma-sign (uppercase: Ϝ, lowercase: ϝ) instead of a fixed letter „F“ for the standard
„FuÞork....“-array.
The Digamma as an initial letter and/or other multi-functional symbols such as the sonus medius Y
in the standard „FuÞork....“-arrays would allow more flexibility for encoding the sacred words in
the runes.
This paper documents some variants in which the standard initial Digamma-letters /W/, /U/, V , F
und /Y/, and additionally /I/, /J/, /G/ are tested for their encoding variants at the beginning of the
Futhark/Futhork-arrays.
Additionally the usage of multi-functional runic symbols such as Digamma, the sonus medius (Y)
and other elements are comparable to the goal of the three Claudian letters the Roman emperor
Claudius unsuccessfully had added to the Roman alphabet.
Zusammenfassung
Nach der Identifikation der drei relevanten Götternamen (WuÞ, Þuw und Þor) und die
Personalpronomina der ersten Person Dual (wut und wit) und Singular (I, æ) in der „FuÞor...“-
Reihe stellte sich heraus dass der Anfangsbuchstaben „F“ der gängigen Futhark-Runenreihen in der
Regel kein Fix-Symbol „F“, sondern ein Universalbuchstaben Digamma verwenden, der nicht nur
„F“, sondern zumindest auch „U“ und „W“ repräsentiert.
Ein Digamma am Anfang der Runenreihe und/oder zusätzliche, multifunktionale Runenzeichen wie
der sonus medius Y erlauben die Codierung von mehreren Wörtern in den Runenreihen.
In diesem Bericht werden nicht nur die gängige Digamma-Buchstabenwerte /W/, /U/, V , F und /Y/,
sondern auch Laute /I/, /J/ → /G/ analysiert.
Es stellt sich heraus dass die Anwendug der multifunktionalen Runenzeichen wie das Digamma, der
sonus medius (Y) und andere Buchstaben vergleichbar sind mit der Zielsetzung der drei Claudische
Buchstaben, die der Kaiser Claudius zuvor vergeblich dem römischen Alphabet hinzugefügt hatte.
Die Reformation des römischen Alphabets
Neben seinen schriftstellerischen Tätigkeiten plante der römische Kaiser Claudius (10 v. Chr. - † 54
n. Chr.) in 47AD1 eine Reform des Lateinischen Alphabets durch Hinzufügung dreier neuer
Buchstaben.
Der erste – Ɔ (antisigma) – entsprach einem gespiegelten lunaren Sigma und stand sehr
wahrscheinlich für den Lautwert des griechischen Psi.[76]
Der dritte – Ⱶ – ähnelte einem halben H und diente für den Übergangslaut (sonus
medius) zwischen [u] und [i], analog zum griechischen Ypsilon.[78] Die Reform führte
er während seiner Zensorschaft ein, doch sie konnte sich nicht durchsetzen2.
Claudius wurde gewissenhaft geschult und auf ein hohes Amt vorbereitet. Ein römischer Kaiser
betrachtete sich selbst als Gott und sorgte dafür dass seine Söhne und Enkel ausführlich informiert
wurden über de religiöse Symbolik der Sprache und des Alphabets. Claudius wusste genau welche
Rolle das Digamma erfüllte.
Claudius kannte die Eigenschaften des griechischen Zauberbuchstaben Ypsilon, die sprichwörtlich
als sonus medius (zwischen i & u) das ganze Vokalspektrum zwischen dem höchsten Vokal I und
dem tiefsten Vokal U durchwandern konnte. Man konnte den Y genauso gut Ipsilon nennen als
Upsilon, wie man auch Gimnasium oder Gumnasium aussprechen kann oder Simposium oder
Sumposium.
Die Römer hatten im Lateinischen Alphabet keine Zauberstücke wie das Y zur Verfügung obwohl
es die religiöse I und U sowohl im Götternamen IU-piter, wie auch in den Hauptsymbolen I=1 und
V = 5 für die Rechenkunst gewissenhaft beibehielt.
Nur die Priesterelite und der göttliche Kaiser durften die Feinheiten der Symbolik genau
kennenlernen. Andere Bürger sollten ehrfürchtig zur Elite aufschauen und vor Ehrfurcht schweigen.
Die Claudische Buchstaben durften natürlich nicht allzu viel von der Geheimsymbolik verraten,
aber das römische System sollte genauso leistungsfähig werden wie das griechische Alphabet. Das
digamma inversum sollte den Upsilon als römischen Vokal etablieren. Das Problem war jedoch,
dass man damit ein Hauptsymbol (V) des Zahlensystems als Vokal- oder als Konsonant festlegen
musste. Bis heute bleibt jedoch verborgen ob die Römer im Zahlensystem den Vokal U oder den
Konsonanten V benutzt haben. Vielleicht durfte Claudius das nicht einmal in seinem Buch verraten.
Schon als Privatmann hatte er darüber ein Buch herausgegeben; später als Kaiser setzte
er es leicht durch, dass man sich ihrer auch ziemlich allgemein bediente, wie sie denn
noch heute in vielen Büchern, in der Tageszeitung und in den Inschriften der
öffentlichen Bauwerke vorhanden sind.3 „
Sicherlich waren die drei Buchstaben wichtig, aber auch gefährlich. Eine Art Psi, eine
Kennzeichnung des Lautes [v] im Gegensatz zu [u] und [w] (durch den Buchstaben V) und eine Art
Ypsilon als sonus medius (zwischen i & u). Zwei davon sind Vokale, die als Hauptsymbole gelten.
Wie bedeutsam die Buchstaben sein können kann man ablesen aus den möglichen Begriffsvarianten
beziehungsweise Wörtern, die man mit einem Universalbuchstaben am Anfang einer Runen-Reihe
erzeugen kann.
In den Ländern um die untere Donau und das Schwarze Meer kannte man zur Zeit der
Entstehung des gotischen Alphabets (im 4. Jahrh. n. Chr.) drei Alphabete: das
griechische, das lateinische und die Runen. Vergleichen wir nun das got. Schriftsystem
mit den drei ersten, so werden wir gleich finden, daß es die meisten Übereinstimmungen
mit dem griechischen darbietet. Die Gleichheit tritt besonders darin zutage, daß die
Buchstaben des griechischen wie des got. Alphabets sowohl Laut wie Zahl
repräsentieren.
Insbesondere für die Zuordnung des ersten Runensymbols ist wichtig, dass das F-ähnliche
Anfangssymbol vom Digamma abgeleitet wird, der auch zu den Klängen W, V, U und Y führt. Das
Fehu ᚠ-Symbol muss deshalb wohl eher dem griechischen Buchstaben Y zugeordnet werden.
Die Rune Fehu stammt vielleicht ab von der etruskischen Buchstaben V, der wie der griechische
Digamma Ϝ und Lateinischen Buchstabe F vom Punischen waw abstammt.10
8 Digamma
9 Quelle: Band 2 (F–J) in Johannes Hoops (Hrsg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (1911–1919 )
10 The shape of the rune Fehu is likely based on Etruscan v ? , like Greek Digamma Ϝ and Latin F ultimately from
Phoenician waw . (Quelle: Fehu)
Der Digamma /w/ verschwand gelegentlich am Anfang bestimmter Wörter, wie zum Beispiel in11:
Es fällt mir auf, dass Wodan auch mit einem „W“ beginnt, der genauso wie in Wóînos (ϝοῖνος) und
wánaks (ϝάναξ) im nordischen Namen „Odin“ verschwindet. Ist der Buchstabe „W“ in Wodan ein
Digamma?
Falls diese Vermutung zutrifft kann der Anfang der FuÞork-Reihe auch wie folgt mit dem
archaischen Buchstaben Digamma entschlüsselt werden:
Þuw und Þuy müssen von rechts nach links gelesen in WuÞark oder WuÞork beziehungsweise
YuÞark oder YuÞork gelesen werden. „Thor“ wird nur im englischen FuÞork direkt identifiziert.
Umstritten ist der Ursprung der Goten. Zur Zeitenwende siedelte im Bereich der
Weichselmündung ein Volk, das antiken Autoren wie Tacitus unter dem Namen
Gotonen (Gutonen; gotisch Gutans) bekannt war. Der Name wird oft vom gotischen
Wort giutan („gießen“) oder gutans („gegossen“) abgeleitet und als „Ausgießer“
gedeutet.14
Die ausgegossene Völker halte ich für ziemlich unsinnig im Vergleich zu den Ableitungen aus dem
GuÞhark.
Die Grenze der Ableitungen aus dem Digamma sind jedoch noch nicht erschöpft. Für den
Buchstaben Y in Yuthark und Yuthork existieren eigene Ableitungen, die zu interessanten
Wortschöpfungen wie Diuts, Thiu, und Ziu führen.
Auch erscheinen nun die bedeutsame Wörter wie Diuts, Jütland, die Goten, Gotisch und Gotland.
Die Runen enthalten dann gleich am Anfang der Runen-Reihen die Identifikation des eigenen
Landes.
In folgenden Beispielen wird lediglich der Buchstabe Y in einen I-, J-, oder G-Laut
verwandelt. Die Umwandlung von einem J in ein G ist gar nicht so abwegig, denn in
Spanisch wird Jaime als Chaime und in Französisch wird Wilhelm auch als Guillome
ausgesprochen.
Offensichtlich ist die Jütische Sprache ausgesprochen J-lastig und die Gotische G-lastig.
Beide Sprachen basieren jedoch auf die gemeinsame Kernfunktionen.
14 Goten
Die Anfangsrune des Kylverstein-monuments
In der ältesten Runen-Reihe, der als Kylverstein bekannt ist, beginnt die FuÞark-Reihe nicht mit
einem „F“, sondern (ganz links-oben) mit einem „I“, was im Licht der Digamma-These durchaus
ein absichtliche Abweichung des Standards sein kann. Der Anfang IUÞ ist ein Ergebnis der
Ableitungsfolge /W/ → /U/ → /Y/ → /I/ für die Anfangsbuchstabe Digamma in der FuÞark-Reihe.
Auf der rechten Seite befindet sich eine Inschrift ᛊᚢᛖᚢᛊ sueus.
Eines der Vorteile der Inschrift der „I u þ a r k g [w] h n i j p ï z s t b e m l ŋ d o“-Reihe ist dass
diese Reihe ausnahmsweise (analog an der Tradition der alten römischen A-V-Alphabete und
griechischen A-Ω- Alphabete) mit einem Vokal I anfängt und mit einem O endet. In allen Fällen
befindet sich etwa in der Mitte ein zentraler I und ggf. auch noch ein J und ein Ï.
Nun werde ich versuchen die Ursprünge der Runen aus dem Vergleich der gotischen und
griechischen Alphabeten abzuleiten. Dabei muss insbesondere für die Anfangsrune nachgewiesen
werden wie das „F“ nicht nur als römisches „F“ gelesen werden soll, sondern als archaischer Rest
des griechischen Digamma, die genau wie ein moderner „F“ aussieht, aber als Ersatzsymbol für
eine Reihe von Buchstaben /W/, /U/, V , F und /Y/, und ggf auch /I/, /J/ → /G/ verstanden werden
kann....
Eine Dual-Form in der Runeninschrift
Anf dem Stein von Varnum (Järsberg), der, wie auch Bugge in seiner scharfsinnigen
Deutung dieser Inschrift (filol. tidskr. VII, s. 237 ff.; vgl. VIII, s. 196 f.) hervorgehoben
hat, in mehreren Beziehungen an den Runenstein von Tune erinnert und ungefähr
derselben zeit wie dieser angehören muss, läuft die Inschrift, wie oben (s. 149) bemerkt,
in zwei Zeilen von links nach rechts; nur das letzte Wort ist sowohl aus Rücksicht auf
Platz wie auf Deutlichkeit bustrophedon geschrieben, so dass es zugleich um die
unterste Zeile läuft, mit der die Inschrift beginnt:
runoR waritu („wir beide schrieben die runen"); runoR ist das letzte regelmäßig
geschriebene Wort in der obersten (letzten) Zeile, und vor "t* in dem Worte waritu steht
der letzte Buchstabe in der untersten (ersten) Zeile. In den Inschriften mit der längeren
Runenreihe finden sich sichere Beispiele für die Bustrophedonform bisher nur auf dem
Tuner Steine und in diesem einen Wort auf dem Varnumer Stein , und der letztere zeigt
gerade deutlich, dass es rein zufällig ist, dass diese Form gewählt wurde.15
Ein gutes Photo ist vorhanden auf: Großsteingräber und Megalithbauwerke - Runenstein
Jaersberg. In dieser Dokumentation ist der Dual verschwunden:
Ljuv(?) ist mein Name. Ravn ist mein Name. Ich, Eril, schreibe die Runen.
15 Seite 158 in Die Runenschrift; 1887 : Wimmer, Ludvig Frands Adalbert, 1839-1920
Der Vergleich der Runen-Reihe mit dem gotischen Alphabet
Beim Vergleich der Runen-Reihe zum gotischen Alphabet (im Appendix 1,2 und 3) kann man die
bedeutsame Schlüsselrunen von den einfachen Symbolen trennen.
Der Entwurf der Runen-Reihe enthält einige Symbole, die erheblich abweichen von den
griechischen Buchstaben. Zu diesen bedeutsame Runen gehören auch die
Die Auswahl der besondere Symbole können den zugehörigen Futhhark Runen zugeordnet werden.
Von den ersten drei Runen-Symbolen „fuÞ“ ( Fehu ᚠ, Uruz ᚢ , Thurisaz ᚦ ) gehören zwei ( Uruz ᚢ ,
Thurisaz ᚦ ) zu den Symbolen, die nicht einfach 1:1 aus dem griechischen Alphabet übernommen
werden konnten. Von dieser Liste passt nur Fehu ᚠ zum "F", aber nicht zu den übrigen
Schlüsselklängen /W/, /U/, V , F und /Y/.
Merkwürdig ist, dass auch die Claudische Buchstaben (1) Ɔ (antisigma → Psi), (2) Ⅎ (digamma
inversum -> Digamma → Y), (3) (sonus medius → Ypsilon → Wunjo ᚹ) zu den bedeutsamen Runen
gehören.
Auffällig ist übrigens auch die Konzentration der Vokalen U, O, Y, Ω in der Liste:
Dadurch würde die bisher gültige Zuordnung der ersten drei Futhark/Futhhork-Runen von:
Dabei wird die Ungleichheit W ≠ υ in eine Gleichheit W = Y(Ypsilon) umgesetzt. Der gotische
Name „uuinne“ deutet schon an, dass es sich dabei um einer Kombination von W, U & I (Y)
handelt.
Runenreihe auf dem Brakteaten von s. 74 Vadslena
Die ursprüngliche Form der Runenreihe auf dem Brakteaten von s. 74 Vadslena wird also, wenn wir
die Runen umwenden und M hinzufügen, folgende16:
Genau genommen sind nur die drei ersten Runensymbole wirklich wichtig, denn das dritte Zeichen
Þ („Thorn“) repräsentiert bereits „Thor“ - auch ohne zusätzliche Buchstaben. Tyr verfügt ohnehin
auch über einem eigenen Symbol (17). Nur Wodan (Odin) hat keinen eigenes Runenzeichen und
muss ausgeschrieben werden. Dazu wurden wohl die ersten 3 Symbole „VUÞ“ reserviert, die
bereits bei Jacob Grimm in der Deutschen Mythologie dokumentiert wurden.
Ein Vorteil der zahlreichen, relevanten Wörter in den Runenreihen ist dass die Runenreihe
selbstständig ohne zusätzlicher Textsammlungen an sich einen symbolträchtigen Wortschatz
mitträgt. Bereits das Wort „FuÞor“ ist in der Lage alleine drei Götternamen (WuÞ, Þuw und Þor) zu
symbolisieren, falls die „F“-Rune wie dokumentiert neben „F“-Laute auch „U“ und „W“
repräsentiert.18
Sehen wir auf die einzelnen Zeichen, so herrscht vollständige oder beinahe vollständige
Übereinstimmung, sowohl was die Form als was die Geltung anbetrifft, bei nicht
weniger als 17 Zeichen, nämlich:
▪ 1 a, 2 b, 3 g, 4 d, 5 e, 7 z,
▪ 10 i, 20 k, 30 l, 40 m, 50 n, 80 p, 90 -,
▪ 300 t, 400 y, 600 χ, und 900 -.
a) Das Zahlzeichen für 6 hat im Got. eine andere Form als die im Griech. des 4. und 5.
Jahrh.s übliche. Indessen kommt im Griech. auch eine Variante Ҁ (später ϥ) vor, ebenso
wie Koppa (das griech. Zahlzeichen für 90) eine Nebenform ↅ hat (s. Blass, Iwan
Müllers Handbuch d. Klass. Altertumswissenschaft I, S. 307). Da also diese beiden
Zeichen schon im Griech. Aufeinander eingewirkt haben, ist es wahrscheinlicher, daß
got. 6 U durch Einfluß von 90 Ч entstanden ist, als daß hier Einfluß von lat. u vorliegen
sollte, wie manche annehmen. Hierfür spricht, daß U im Got. im Gegensatze zu dem
Verhältnis des Q im Griech. auch einen Lautwert erhalten hat, der von dem des lat. u
abweicht, nämlich q.
b) Ein neuer Lautwert ƕ, der weder im Griech. noch im Lat. eine Entsprechung hat,
wurde dem θ beigelegt, welches (ƕ) seinen Platz dem Zeichen für Þ überlassen mußte
und selbst auf den Platz des ausgemerzten ψ gesetzt wurde.
c) Vier Zeichen zeigen vollkommene oder wesentliche Übereinstimmung mit dem lat.
Alphabet, was Form und Lautwert betrifft. Es sind dies: