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Betriebsanleitung Bremsmotoren
Baureihe KL, Baugrößen 80 - 112 201 636 84 720 IS 918
Einzelteile Bremsmotoren
Baureihe KL, Baugrößen 80 - 112 201 666 84 721 IS 918
Inhaltsverzeichnis 1 Programmübersicht 4
2 Bremsmotoren 4
2.0 Kurzbeschreibung, Anwendungsbeispiele 4
2.1 Allgemeines 5
2.1.1 Größenbezeichnung 5
2.1.2 Vorschriften und Normen 6
2.1.3 Einheiten 6
2.2 Elektrische Auslegung 6
2.2.1 Wärmeklasse 6
2.2.2 Betriebsart 6
2.2.3 Einfluss des Anlaufs auf die Temperatur 6
2.2.4 Basis der Nennleistung 7
2.2.5 Normalspannung 7
2.2.6 Spannungstoleranz 7
2.2.7 Anzugmoment, Anzugstrom, Leerlaufstrom 7
2.2.8 Eintourige Käfigmotoren 7
2.2.9 Schaltung 7
2.2.10 Polumschaltbare Käfigmotoren 7
2.2.11 Spannungsumschaltung 7
2.2.12 Umrichterbetrieb 7
2.2.13 Maximale Drehzahl 8
2.2.14 Schalthäufigkeit 8
2.2.15 Fahrmotor KLF 8
2.2.16 Motorschutz 8
2.3 Mechanische Ausführung 9
2.3.1 Schutzart 9
2.3.2 Aufstellung im Freien 9
2.3.3 Kühlung 9
2.3.4 Bauform 9
2.3.5 Lagerung 9
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2.3.6 Auswuchtung 10
2.3.7 Wellenende 10
2.3.8 Klemmenkasten 10
2.3.9 Gehäuse 10
2.3.10 Farblackierung 10
2
3 Bremse 12
3.1 Systembeschreibung 12
3.2 Funktionsbeschreibung 12
3.3 Bremslüft- und Bremseinfallzeiten 13
3.4 Bremsenansteuerung 15
3.4.1 Übersicht Ansteuervarianten 15
3.4.2 Ansteuerbaustein AMES 5 16
3.4.3 Ansteuerbausteine AMPS 4 und AMPS 5 18
3.4.4 Ansteuerbausteine AMPK 4 und AMPK 5 19
3.5 Wesentliche Merkmale der Bremse 20
4 Zusatzgeräte 21
4.1 Mechanische Zusatzgeräte 21
4.1.1 Handbremslüfteinrichtung HBLE 21
4.1.2 Lastabsenkeinrichtung LAE 21
4.2 Elektrische Zusatzgeräte 21
4.2.1 Einbau-Impulsgebersystem EG 21
4.2.2 Motorsteuereinheit Dematik MSEG 21
4.2.3 Sanftanlaufgerät Dematik KSAG 21
5 Definitionen 22
3
1 Programmübersicht
2 Bremsmotoren
2.0 Kurzbeschreibung, Der Demag-Motor KL ist die konstruktive Vereinigung eines Elektromotors mit einer
durch Federdruck betätigten Einscheiben-Einflächen-Bremse, die durch einen
Antriebsbeispiele gleichstromerregten Elektromagneten gelüftet wird. Die Bremse kann über einen
Ansteuerbaustein entweder direkt an die Motorklemmen angeschlossen oder sepa-
rat angesteuert werden. Im letzteren Fall ist es wichtig sicherzustellen, dass beim
Einschalten des Motors durch entsprechende Schaltungsmaßnahmen die Bremse
gelüftet ist.
Anwendungsbeispiele
Fahrantriebe
Positionierantriebe
Stetigförderer
Umrichtergespeiste Antriebe
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Schnitt: KL-Motor mit Handbremslüftung (Option) und Einbau-Impulsgebersystem EG (Option)
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2.1 Allgemeines
Baureihe
2.1.1 Größenbezeichnung
K Käfigmotor
Baugröße
Wellenhöhe
Paketlänge
Polzahl
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K L A 90 B 4
Bild 2 41205144.eps
5
2.1.2 Vorschriften und Normen Angewendete harmonisierte Normen:
2.1.3 Einheiten Es werden die Einheiten nach dem “Gesetz über die Einheiten im Messwesen” ent-
sprechend dem Internationalen Einheitensystem (SI) verwendet.
2.2.1 Wärmeklasse Die Motoren sind mit Isolierstoffen der Wärmeklasse F ausgeführt für
2.2.2 Betriebsart Die Motoren werden in unterschiedlicher Wicklungsauslegung geliefert und zwar wie
folgt:
KLA: • Dauerbetrieb S1(100%) und Aussetzbetrieb S3-60% Einschaltdauer
• Aussetzbetrieb S3 mit 40, 25 und 15% Einschaltdauer
KLF: Gleiche Wicklungsauslegung für S1 (100%) und S4-40% Einschaltdauer
2.2.3 Einfluss des Anlaufs auf die Beim Aussetzbetrieb S 4 sind die Angaben über die Anlaufschaltungen je Stunde c/h
Temperatur (cycles per hour) und der Trägheitsfaktor (Factor of Inertia) anzufügen, z.B.:
S4 - 60% - 600 c/h - FI 2 (siehe Abschnitt 5).
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2.2.4 Basis der Nennleistung Frequenz 50Hz
Kühlmitteltemperatur max. 40°C
Aufstellungshöhe max. 1000m über NN
Bei abweichenden Bedingungen siehe Abschnitt 6.
2.2.7 Anzugmoment, Anzugstrom, Jede Wicklungsauslegung (siehe 2.2.2 Betriebsart) besitzt unterschiedliche absolute
Leerlaufstrom Werte für Anzugmoment, Anzug- und Leerlaufstrom, unabhängig von Einschaltdauer
und Leistung.
2.2.9 Schaltung Alle Motoren der Baureihe KL sind in Stern geschaltet. Die drei Wicklungsenden
sind auf Reihenklemmen geführt. Damit ist eine Schaltung in Dreieck und damit ein
Umrichterbetrieb bis 87Hz bei 50Hz-Netzen bzw. 104Hz bei 60Hz-Netzen nur mög-
lich, wenn dieses bei der Bestellung angegeben wird.
2.2.12 Umrichterbetrieb Die Wicklung der Motoren muss bei Betrieb am Umrichter mit einer Phasenisolation
ausgestattet werden. Daher ist bei der Bestellung der Hinweis “Umrichterbetrieb”
erforderlich. Außerdem muss die Bremse separat angesteuert werden.
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2.2.13 Maximale Drehzahl Baugröße Maximale Betriebsdrehzahl
80 5000 1/min
90 5000 1/min
100 5000 1/min
112 5000 1/min
2.2.14 Schalthäufigkeit Die in den Tabellen der Einschaltdauer zugeordnete Leerlaufschalthäufigkeit z01 für
KLA-Motoren gibt die zulässige Anzahl der Einschaltungen in der Stunde c/h ohne
KLA
Belastung und ohne Zusatz-Massenträgheitsmoment an.
Bei polumschaltbaren Motoren gilt der Wert der Leerlaufschalthäufigkeit nur für den
alleinigen Betrieb der zugeordneten Drehzahl. Für die Schalthäufigkeitskombinationen
aller möglichen Drehzahlen sind genaue Angaben über den Betriebsablauf zur Nach-
prüfung erforderlich.
2.2.15 Fahrmotor KLF Bremsmotor mit besonders “weicher” Drehmoment-/Drehzahl-Kennlinie für Fahr-
und Schwungmassenantrieb.
2.2.16 Motorschutz Bedingt durch die modernen, äußerst schnell arbeitenden Schaltschütze, können
durch das Zusammenwirken von hoher Streuinduktivität mit ungünstigen Netzver-
hältnissen in den Wicklungen hochpoliger Motoren und in den Magnetspulen
große Spannungsspitzen auftreten. Die Bremse wird bei allen Motoren unabhängig
von der Polzahl über einen Varistor (spannungsabhängiger Widerstand) geschützt.
Die Wicklung der hochpoligen Motoren wird über die Schutzbausteine SKL 4 (für
400V-Netze) und SKL 5 (für 500V-Netze) geschützt. In diesem Baustein ist dann
auch der Schutz der Magnetspule enthalten.
Baugröße Polzahl
KLA 80 Z − 8/2 − −
KLA 80 B 8 8/2 12/2 −
KLA 90 B − − 12/2 −
KLA 100 B − − 12/2 12/4
KLA 112 B − − 12/2 12/4
KLF 80 Z − 8/2 12/2 12/4
KLF 90 Z − − 12/2 12/4
KLF 100 Z − − 12/2 12/4
KLF 112 A − − 12/2 12/4
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2.3 Mechanische
Ausführung
2.3.1 Schutzart Motorengehäuse mit Bremse IP 55
Klemmenkasten IP 55
Da die Standardausführung der Motoren Schutzart IP 55 ist, sind Kondenswasserlö-
cher nicht vorgesehen.
Kurze Erläuterung der Schutzart:
IP 55: Schutz gegen schädliche Staubablagerungen
Schutz gegen Strahlwasser aus allen Richtungen.
Ausführliche Beschreibung der Schutzarten sowie Prüfbedingungen sind in
EN 60034-5 (DIN VDE 0530, Teil 5) enthalten.
2.3.2 Aufstellung im Freien Da die Motoren in Schutzart IP 55 geliefert werden, sind sie auch für Aufstellung im
Freien geeignet (Umgebungstemperatur beachten!).
Es wird jedoch bei den vertikalen Bauformen IM V1, IM V5 und IM V18 empfohlen,
den Motor mit einem Schutzdach auszurüsten.
2.3.5 Lagerung Die KL-Motoren sind mit abgedichteten Rillenkugellagern mit Dauerschmierung aus-
gerüstet.
Für Anbau von Flanschmotoren an Getriebe oder dergleichen kann das abtriebsseiti-
ge Lager durch einen Radialring abgedichtet werden.
Bei Bestellung angeben: “Abtriebsseite öldicht”.
Dies gilt nicht für Demag-Getriebe.
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2.3.6 Auswuchtung Der Läufer ist mit eingesetzter halber Passfeder dynamisch ausgewuchtet.
2.3.8 Klemmenkasten Die Motoren besitzen 1 Klemmenkasten, der je nach Erfordernis mit mehreren
Reihenklemmen für Motor und Bremse ausgestattet ist.
Zusatzklemmen für Temperaturfühler o. ä. sind gegebenenfalls im Klemmenkasten
untergebracht.
Die Klemmenkästen haben Schutzleiteranschluss und Gewindebohrungen für
Kabelverschraubungen. Die Gewindebohrungen sind außen mit Blindstopfen und
Dichtung verschlossen.
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Bauformen
→ Auswahl aus EN 60034-7 (IEC 34-7)
Fußbauformen
IM B3 IM B6 IM B7 IM B8
Bild 3 11
3 Bremse
3.1 Systembeschreibung Bei der Bremse des Demag-Zylinderläufermotors, Baureihe KL, handelt es sich um
eine Einscheiben–Einflächenbremse, die mit Hilfe einer separat ansteuerbaren
Gleichstromspule gelüftet werden kann. Die Bremse ist im Motor eingebaut. Daher
wird sie direkt der Motorbaugröße zugeordnet. Bei Spannungsausfall fällt die Brem-
se automatisch ein.
3.2 Funktions-
Schnitt: KL-Motor mit Handbremslüftung (Option)
beschreibung
Die Bremse wird gelüftet, indem die Magnetspule (14) im B-seitigen Lagerschild an
Gleichspannung gelegt wird. Die Bremslüftzeit und die Bremseinfallzeit sind dabei
abhängig vom Bremsmoment, der Ausführung der Bremse sowie der verwendeten
Ansteuerbausteine (siehe Tabelle “Schaltzeiten der Bremse”). Die Bremse kann mit
Hilfe dieser Ansteuerbausteine direkt vom Klemmenkasten mitversorgt werden.
Damit wird sie gemeinsam mit dem Motor geschaltet. Außerdem besteht die Mög-
lichkeit, die Bremse separat vom Schaltschrank aus anzusteuern → erforderlich
bei Umrichterbetrieb.
Für die einwandfreie Funktion der Bremse ist der Bremsenluftspalt von besonderer
Bedeutung. Er beeinflusst die Bremslüftzeit und die Bremseinfallzeit. Durch den
üblicherweise geringen Bremsenverschleiß vergrößert sich der Bremsluftspalt je
nach Beanspruchung der Bremse. Daher muss die Bremse rechtzeitig, spätestens
bei Erreichen des max. Luftspaltes nachgestellt werden.
Motorbaugröße Luftspalt
min. max.
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80 0,3 mm 0,8 mm
90 0,3 mm 0,8 mm
100 0,3 mm 0,8 mm
112 0,3 mm 0,8 mm
12
Achtung
Die Magnetspulen sind bei Aussetzbetriebmotoren mit max. Bremsmoment ent-
sprechend der Motoreinschaltdauer ausgelegt, d. h. bei Motoren mit 40% ED ist die
Magnetspule auch für 40% ED ausgelegt.
3.3 Bremslüft- und Die Bremslüft- und Bremseinfallzeiten sind dabei wie im nachstehenden Diagramm
definiert.
Bremseinfallzeiten
Bremsen- Ein
ansteuerung
Aus
UNetz UBremse
400 V / 50 Hz 180 V DC
480 V / 60 Hz 220 V DC
500 V / 50 Hz 220 V DC
Bild 5 41216444.eps
13
Schaltzeiten der Bremse Schaltzeiten Schaltzeiten
AMES 5, AMPS 4, AMPS 5 AMPK 4, AMPK 5
Motor- MBr ED t11 t21 t22 t12 t23
Baugröße Nm % ms ms ms ms ms
2,3 35 425 55 15 75
3,2 40 400 45 15 55
5,0 100 30 430 50 13 55
80 8,0 35 300 35 17 50
10,6 40 205 25 21 45
16,0 − − − 25 42
16,0 40 55 105 15 − −
3,7 60 650 85 15 97
4,9 65 600 70 17 91
8,0 100 50 660 75 14 83
90 12 60 450 50 17 76
16 70 300 35 21 70
24 − − − 26 61
24 40 70 140 25 − −
6 35 985 110 24 92
8 50 850 85 24 81
12 100 50 650 65 24 70
100 18 70 480 80 30 153
24 100 350 40 38 118
36 − − − 50 55
36 40 140 180 35 − −
10 50 1025 80 30 90
13,3 55 800 60 30 70
20 100 60 655 60 30 65
112 27 65 1850 180 40 230
36 85 1400 140 40 165
54 − − − 50 100
54 40 120 550 50 − −
Achtung!
Die Zeit t21 bezieht sich auf die separate wechselstromseitige Abschaltung der Brem-
se (siehe Bilder 10, 11a und 11b).
Wenn Motorwicklung und Magnetspule der Bremse mit den Bausteinen AMES 5,
oder AMPS 4, AMPS 5 bei gemeinsamer Einspeisung ständig parallel geschaltet
sind, kommt es polzahl- und motorgrößenabhängig zu einer Bremszeitverlängerung.
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14
3.4 Bremsenansteuerung Die Demag-Zylinderläufer-Bremsmotoren der Baureihe KL werden standardmäßig
ohne Ansteuerbaustein geliefert. Dabei kann die Bremse separat mit der entspre-
chenden Gleichspannung angesteuert werden. Bei hochpoligen und polumschalt-
baren Motoren werden diese mit dem Schutzbaustein SKL 4 bzw. SKL 5 geliefert.
Dieser schützt den Motor vor unzulässigen Spannungsspitzen.
L1 L2 L3 L+ L-
Varistor
M
3 ~
Bild 6 41216544.eps Bild 7a 41216644.eps Bild 7b 41205844.eps
Die vorstehenden Bilder 6, 7a und 7b zeigen die Einspeisung der Bremse durch
eine separate Gleichspannung. In den Bildern 7a und 7b sind polumschaltbare
Motoren mit zusätzlichem Schutzbaustein SKL 4 (Bild 7a) bzw. SKL 5 (Bild 7b)
dargestellt.
RD Rot
YE Gelb
15
3.4.2 Ansteuerbaustein AMES 5 Der Ansteuerbaustein AMES 5 ist im Klemmenkasten des Motors oder im Schalt-
schrank untergebracht. Er besteht im wesentlichen aus einer Einweggleichrichter-
schaltung und stellt die entsprechende Gleichspannung für die Bremse zur Verfü-
gung. Er kann für Netzspannungen bis 500 V eingesetzt werden.
16
Wechselstromseitige Abschaltung bei polumschaltbaren Motoren
Schaltschrank Schaltschrank
Motor Motor
17
3.4.3 Ansteuerbausteine AMPS 4 Die Ansteuerbausteine AMPS 4 bzw. AMPS 5 sind im Klemmenkasten des Motors
und AMPS 5 untergebracht. Sie bestehen im wesentlichen aus 2 Einweg-Brückengleichrichtern
und Varistoren zum Schutz der hochpoligen Wicklung. Der Baustein AMPS 4 ist für
Motoren mit einer Nennspannung von 400 V und der Baustein AMPS 5 für Motoren
mit einer Nennspannung von 480 V und 500 V ausgelegt. Dabei ergeben sich ver-
schiedene Ansteuervarianten:
Schaltschrank Schaltschrank
Motor Motor
Schaltschrank Schaltschrank
Motor Motor
1) Die gestrichelt eingezeichnete Verbindung (Bilder 12a, 12b, 13a, 13b) wird an der Reihenklemme im
Klemmenkasten ausgeführt.
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Funktionsbeschreibung Die Magnetspule wird mit Hilfe dieses Bausteins beim Einschalten an eine höhere
Spannung gelegt (übererregt). Nach dem Lüften der Bremse wird die Spulenspan-
nung auf ¼ der Bremslüftspannung begrenzt. Damit wird die Bremse sicher in Lauf-
stellung gehalten. Außerdem wird die Spulenerwärmung auf ein Minimum begrenzt.
Die jetzt niedrigere Haltespannung ermöglicht eine Abschaltung mit geringer Rück-
haltezeit.
Schaltschrank Schaltschrank
Motor Motor
Einsatzbeschränkung der Ansteuer- Die Ansteuerbausteine AMPK 4 und AMPK 5, die mit ihrer integrierten Schnellerre-
bausteine AMPK 4 und AMPK 5 bei gung und gleichstromseitigen Abschaltung bei den KL-Motoren normalerweise paral-
Hubantrieben lel zu den Motorklemmen betrieben werden, schalten bei Hubantrieben erst verzögert
ab. Ursache hierfür ist der Drehzahlanstieg des Hubmotors in der momentenlosen
Phase nach dem Abschalten der Netzspannung. Als Folge davon wird die generatori-
sche Spannung trotz Abklingens des Magnetfeldes im Motor über einen unzulässig
langen Zeitraum konstant gehalten. Der Abschaltpunkt in den Ansteuerbausteinen
wird solange nicht unterschritten. Die Bremse bleibt geöffnet.
Dieser Effekt kann zu überhöhten Drehzahlen und zu Lastabsturz führen, wenn nicht
besondere Vorkehrungen zum schnellen Abschalten der Bremse getroffen werden.
Bei Hubantrieben wird deshalb zwingend vorgeschrieben, dass entweder
• bei Abschalten des Motors der Bremsstrom durch einen zusätzlichen Kon-
takt gleichstromseitig unterbrochen wird ® wie bei den Bausteinen AMES 5
oder AMPS 4, AMPS 5,
• eine motorstromabhängige Abschaltung der Bremse vorgesehen wird ®
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Stromrelais
oder
• der Baustein über ein Drehstrom-Schütz getrennt versorgt wird, das parallel
zum Motor geschaltet wird ® Ansteuerung wie bei Umrichterbetrieb.
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3.5 Wesentliche Merkmale
der Bremse
Kurze Bauweise Durch die im Motor integrierte Bremse zeichnet sich dieser Motor durch eine beson-
ders kurze und platzsparende Bauweise aus.
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4 Zusatzgeräte
4.1 Mechanische
Zusatzgeräte
4.1.1 Handbremslüfteinrichtung Aufhebung der Bremswirkung im spannungslosen Zustand des Motors durch Betäti-
HBLE gung des eingesteckten Lüfthebels. Damit ist ein leichtes Durchdrehen des Läufers
möglich.
Durch Umlegen des Arretierhebels lässt sich diese Lüfteinrichtung sowohl als Hand-
bremslüfteinrichtung mit Arretierung, als auch als Lastabsenkeinrichtung ohne Arretie-
rung verwenden. Die Funktion Handbremslüfteinrichtung darf nicht bei durchziehenden
Lasten (z. B. Hubwerke) verwendet werden.
4.1.2 Lastabsenkeinrichtung LAE Für Anwendungsfälle, bei denen die Arretierung der Lüfteinrichtung nicht gestattet ist
(z. B. wegen bestimmter Vorschriften), kann eine Lastabsenkeinrichtung verwendet
werden. An dieser ist keine Arretierungsmöglichkeit vorhanden.
4.2 Elektrische
Zusatzgeräte
4.2.1 Einbau-Impulsgebersystem EG Das Demag-Impulsgebersystem EG wird im Demag-KL-Motor eingebaut. Bei Drehung
des Läufers tasten zwei Sensoren einen vielpoligen Magnetring ab, der starr mit der
Motorwelle verbunden ist. Die zugehörige Auswert-Elektronik wird über eine Steckver-
bindung am AS-Lagerschild des Motors mit dem Geber verbunden.
Je nach Anwendungsfall und Auswertgerät lassen sich die erzeugten Signale für Infor-
mationen, Überwachung und Schaltaufgaben in Verbindung mit dem Auswert-gerät
MSEG oder anderen elektronischen Auswerteinrichtungen mit geeigneten Signalein-
gängen nutzen.
Weitere Einzelheiten siehe Druckschrift
Erläuterungen • Daten • Maße Einbau-Impulsgebersystem EG
Ident-Nr. 203 090 44
4.2.2 Motorsteuereinheit Dematik Das Gerät vermindert bei einem polumschaltbaren Käfigläufermotor das Anlaufmo-
MSEG ment in beiden Drehzahlstufen. Außerdem ist das elektrische Bremsen von der hohen
auf die niedrige Drehzahl einstellbar.
Achtung
Bei der Installation dieses Gerätes ist darauf zu achten, dass die Phase, die für den
Phasenanschnitt benutzt wird, nicht gleichzeitig für die Versorgung des Ansteuer-
bausteins im Klemmenkasten verwendet wird.
Weitere Einzelheiten siehe Druckschrift
Erläuterungen • Daten • Maße • Betriebsanleitung
Motorsteuereinheit Dematik MSEG
Ident-Nr. 214 032 44
4.2.3 Sanftanlaufgerät Dematik Das Gerät dient zur Herabsetzung des Hochlaufmomentes von Drehstrom-Käfigmoto-
KSAG ren. Es arbeitet auf elektronischer Grundlage.
Achtung
Bei der Installation dieses Gerätes ist darauf zu achten, dass die Phase, die für den
Phasenabschnitt benutzt wird, nicht gleichzeitig für die Versorgung des Ansteuer-
bausteins im Klemmenkasten verwendet wird.
Weitere Einzelheiten siehe Druckschrift
Erläuterungen • Daten • Maße • Betriebsanleitung
Sanftanlaufgerät Dematik KSAG
Ident-Nr. 214 028 44
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5 Definitionen
U Nennspannung [V]
Aufgenommene Leistung des Motors
P1 = 3 ⋅ U ⋅ I ⋅ cos ϕ [W] I Strom [A]
cos ϕ Leistungsfaktor [1]
Abgegebene Leistung des Motors P2 = 3 ⋅ U ⋅ I ⋅ cos ϕ ⋅ η [W] η Wirkungsgrad des Motors [1]
Anzugstrom (IA) größter Strom des stillstehenden, mit Nennspannung und Nennfrequenz gespei-
sten Motors.
MN Nennmoment [Nm]
Nennmoment (MN)
9550 ⋅ P2N
MN = [Nm] P2N Nennleistung [kW]
nN
nN Nenndrehzahl [1/min]
Drehmoment-Drehzahl-Kennlinie
MK
MA
MS
MN
nN
n
MB
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22 Bild 16 41217444.eps
Anzugmoment (MA) Drehmoment des stillstehenden, mit Nennspannung und Nennfrequenz gespeisten
Motors.
Sattelmoment (MS) kleinstes Drehmoment, das der mit Nennspannung und Nennfrequenz gespeiste
Motor zwischen Stillstand und Kippdrehzahl abgibt.
Kippmoment (MK) größtes Drehmoment, das der mit Nennspannung und Nennfrequenz gespeiste
Motor zwischen Satteldrehzahl und Nenndrehzahl abgibt.
Bremsmoment (MB)
Bremsmoment der Ruhe größtes Moment, das die über die Bremse festgebremste Welle einem äußeren, auf
(statisches Bremsmoment) das freie Wellenende einwirkende Drehmoment entgegenzusetzen vermag.
Bremsmoment der wirksames Bremsmoment, das beim Gleiten des Bremsbelages auf der Brems-
Bewegung fläche auftritt.
(dynamisches Bremsmoment)
Nennbetriebsarten
Trägheitsfaktor Der Trägheitsfaktor FI (Factor of Inertia) ist das Verhältnis der Trägheitsmomente
sämtlicher auf die Welle des Motors bezogener Massen zum Trägheitsmoment des
Motors.
JMot Eigen-Trägheitsmoment
J + JZus des Motors [kgm2]
FI = Mot
JMot
JZus Zusatz-Trägheitsmoment
bezogen auf die Motor-
welle [kgm2]
m Gewicht [kg]
bei geradlinig bewegten Massen , ⋅ m ⋅ v2
912
JZus = [kgm2]
n2 v Geschwindigkeit [m/s]
bei Rotationskörpern:
D Dichte [kg/dm3]
Vollzylinder J = 98 ⋅ ρ ⋅ L ⋅ Da 4 [kgm2]
L Länge [m]
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( )
Da Außendurchmesser [m]
Hohlzylinder J = 98 ⋅ ρ ⋅ L ⋅ Da 4 − Di4 [kgm2]
Di Innendurchmesser [m]
23
Anlaufzeit MA Anzugmoment [Nm]
tA =
∑J ⋅ n ML Lastmoment [Nm]
9,55 ⋅ (MA m ML ) [s]
- ML wenn das Lastmoment dem
Anzugmoment entgegenwirkt
(Hub).
n ⋅ tA
Anlaufumdrehungen zA = [Umdrehungen]
60 ⋅ 2
n ⋅ tB n ⋅ tR
Nachlaufumdrehungen zB = + [Umdrehungen] tR Rückhaltezeit [s]
60 ⋅ 2 60
entsprechend Bremseinfallzeit
z.B. t21 oder
t22 oder
t23
siehe Tabelle Abschnitt 3.3.
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24
6 Auswahl des Motors
(Zeichenerklärung teilweise aus Abschnitt 5)
6.1 Einfluß abweichender Zur Auswahl eines Motors können die P2N Listen-Motorleistung [kW]
von den normalen Verhältnissen abwei- P Leistungsbedarf der
Betriebsbedingungen chenden Betriebsbedingungen hinsicht- Arbeitsmaschine [kW]
lich Aufstellungshöhe, Frequenz und kH Faktor für anomale
Kühlmitteltemperatur durch folgende Aufstellungshöhe [1]
Formel berücksichtigt werden: (Diagramm 1)
kF Faktor für anomale
P
P 2N =
kH ⋅ kF ⋅ k T
[kW ] Frequenz
(Diagramm 2)
[1]
Höchste Kühlmitteltemperatur °C 40 32 24 16
Auf Wunsch kann das Leistungsschild außer der Leistung einen Zusatz über die
zulässige Leistung mit Angabe der Raumtemperatur oder der Aufstellungshöhe
erhalten.
Bei Grenzfällen wird Rückfrage empfohlen.
Diagramm 2
kF = Faktor für anomale Frequenz
2030756a.p65/0998
25
Diagramm 3
kH = Faktor für anomale Kühlmitteltemperatur
kT
1,0
2 und 4 Pole
0,9
0,8
0,7
6 und 8 Pole
0,6
0,5 12 Pole
0,4
M
kM = 1 −
MA
kM 1,0
0,9
0,8
0,7
0,6
0,5
0,4
0,3
0,2
0,1
2030756a.p65/0998
26
Diagramm 5
kFI = Faktor zur Berücksichtigung des Zusatz-Trägheitsmomentes
JMot
k FI =
JMot + JZus
k FI 1,0
0,9
0,8
0,7
0,6
0,5
0,4
0,3
0,2
0,1
412 179 44.eps
0
1 2 3 4 5
J Zus
JM
In diesem Diagram ist JMot das Trägheitsmoment des Motors mit leichtem Lüfter.
Besitzt der Motor einen schweren Lüfter, so muß die Differenz schwerer/leichter
Lüfter in JZus berücksichtigt werden.
Diagramm 6
kP = Faktor zur Berücksichtigung der Belastung
27
6.3 Geräusche Die im folgenden genannten Laufgeräusche verstehen sich als Leerlaufwerte.
Genannt ist der Schalldruckpegel LpA [dB(A)] in 1Meter Abstand vom Motor.
KL. 80 65 51
KL. 90 67 53
KL. 100 69 55
KL. 112 72 58
6.4 Messung der Wick- 1. Versuchsmotor mit Arbeitsmaschine einige Stunden im Versuchsraum lassen,
damit die Motorwicklung die Raumtemperatur annimmt.
lungserwärmung
2. Wicklungswiderstand R1 und Wicklungstemperatur (Raumtemperatur) T1 mes-
sen.
Die Übertemperatur
R2 Widerstand der Wicklung
R −R am Ende der Prüfung [S]
ϑ = 2 1 ⋅ (235 + T1) + ( T a − T1) [K] R1 Widerstand der kalten
R1
Wicklung zu Beginn der
Prüfung bei T1 [Ω]
T2 = ϑ +Ta [°C]
T2 Temperatur der Wicklung
darf 105 K bei Isolierstoffklasse F am Ende der Prüfung [°C]
nicht überschreiten. T1 Temperatur der kalten
Wicklung [°C]
R2
Näherungsweise genügt die Kontrolle ≤ 142
, bei Isolierstoffklasse F.
R1
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28
6.5 Motorschutz Einbau von Kaltleiter-Temperaturfühlern für Motorschutz in den Wickelkopf gegen
Mehrpreis.
Kaltleiter nach DIN 44081 sind geeignet für Auslösegerät mit 2,5 V Ausgangs-
Gleichspannung und 4 kS Ansprechwiderstand.
Der Widerstand je Kaltleiter beträgt 10 ... 250 S bei Temperaturen
von -20°C bis NAT - 20°C (NAT = Nenn-Ansprechtemperatur).
Kaltleiter dürfen nur mit einer Gleichspannung von max. 2,5 V und max. 50 mW auf
Durchgang geprüft werden. Keine Summer (Spannungsspitzen) oder ähnliches
verwenden, sondern nur Meßinstrumente bzw. Widerstandsmeßbrücken.
Anschlußschaltbild
L4 L1 L2 L3
F2 F2 F3
F1 Sicherung
F1 F2 Therm. Überstromrelais
F3 Kaltleiterauslösegerät
F3 H1 Meldeleuchte Ein
K1 H2 Meldeleuchte Störung
K1 Leistungsschütz
S1 F2 S1 Drucktaster Aus
S2 Drucktaster Ein
S2 K1 K1 U V W
M
3 ~
101 102
A1 P1 (T1, Z1)
K1 H1 H2 F3 T>
A2 P2 (T2, Z2)
L5
Bild 17 41600644.eps
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6.6 Stillstandheizung Die Bremsmotoren können außerhalb der Betriebszeit durch die eigene Wicklung
mit Gleichstrom bzw. Wechselstrom über einen Kleintransformator beheizt werden.
Die im Einzelfall zulässigen Ströme sind anzufragen. Für Richtwerte gilt das Nach-
stehende.
Motorgröße Heizleistung PH
KL W
80 ca. 35
90 ca. 45
100 ca. 60
112 ca. 85
Wechselstromheizung Gleichstromheizung
30
Schaltbild für Stillstandheizung
Beheizung über die eigene Wicklung mit Wechselstrom bzw. Gleichstrom
41206044.eps
F1 Sicherungen Primärkreis Transformator
F2 Sicherung Sekundärkreis Transformator
K1 Schütz Stillstandheizung
K2, K3 Schütze Motor
K4, K5 Steuerschütze
S1, S3 Motor “Aus”
S2, S4 Motor “Ein”
T1, T2 Transformator
Bild 20
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Demag Cranes & Components GmbH
Ansprechstellen der Antriebstechnik
ESD Demag Cranes & Components GmbH, Werk II Abt. 1976 58300 Wetter Tel.: (0 23 35) 92-74 96 Fax: (0 23 35) 92-24 13
WR Demag Cranes & Components GmbH, Werk II Abt. 1976 58300 Wetter Tel.: (0 23 35) 92-72 31 Fax: (0 23 35) 92-24 13
22282011.tbl
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