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Notizen rund um Sarrazin

Verf.: CLARA & CLARUS

-Sämtlich Überträge aus: http://www.facebook.com/123koza-

I.

Zum nachstehenden kursiv gesetzten Beitrag von Sabine Beppler-Spahl im Blog von Novo
Argumente 07.09.2010 -

- http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/000715

unten zusammenhängend eingespielte Überlegungen. Auf meiner facebook-Seite -

- http://www.facebook.com/123koza

aus Platzgründen gesplittet, also je ein Kommentarteil pro Absatz.

Der Kommentar steht nur im Koza-facebook, nicht im Novo-Blog.

Sarrazin ist der wahre Klimapessimist

Von Sabine Beppler-Spahl

Wird Sarrazin der neue Held unserer Weltanschauung? Sogar der SPD Vorsitzende Gabriel, der zuvor
seinen Ausschluss aus der Partei gefordert hat, gibt ihm „teilweise Recht“. Es spricht sich herum, dass es
falsch war, so schnell mit Maulkorb und Zensur zu drohen. Hätte er die Genetik nicht angesproche, so
heißt es.

Das ist interessant, denn im Grunde ist Sarrazin ganz Mainstream, sieht man von der Rhetorik ab. Sarrazin
verkörpert den Pessimismus und die Zukunftsfeindlichkeit, die unsere Gesellschaft prägt, besser als der
beste Umweltaktivist. Auch für ihn sind Menschen das Problem: Zu viele von der falschen Sorte Mensch
belasten das Land und verschwenden dessen Ressourcen. Malthus lässt grüßen!

Hinzu kommt, dass er alles als statisch betrachtet. Wer heute arm ist, wird es morgen auch sein, denn wir
sind in unseren Kulturen gefangen. Wir sehen das an den ewig armen Staaten, die gestern arm waren,
heute arm sind und morgen auch arm sein werden. Sind nicht die Gene daran schuld, dann eben die
Kultur. Dass sich unsere Welt ständig verändert, Länder, die gestern noch arm waren und als verloren
galten (Argentinien, China, Brasilien, Südkorea usw.) heute plötzlich zu den Aufsteigern gezählt werden,
passt in dieses pessimistische Bild nicht hinein und wird ausgeblendet. Wichtig ist nur: Sarrazin spricht
vielen, die schon lange nicht mehr daran glauben, dass sozialer und wirtschaftlicher Fortschritt möglich
ist, ganz und gar aus dem Herzen!

Diese statische, rückständige und pessimistische Sicht zeigt sich auch in der Debatte um die Schulversager.
Galt eine gute, humanistische Schulbildung einst als Mittel, soziale Grenzen zu sprengen und als Chance,
Kindern den Aufstieg zu ermöglichen, haben wir uns heute längst der Kultur der niedrigen Erwartungen
angepasst – zumindest, was muslimische Kinder betrifft. Sie werden, wegen ihrer kulturellen (?),
genetischen (?) oder sonst wie geerbten Rückständigkeit, so heißt es, immer Schulversager bleiben. Etwa
eine selbsterfüllende Prophezeiung?

Frei nach Sarrazin gilt: Deutschland gibt auf. Die Integration ist gescheitert. Bauen wir die chinesische
Mauer (das schreibt er im ersten Kapitel wirklich!), um uns wenigsten noch vor den schlimmsten
Bedrohungen der Zukunft zu retten!

Mit diesem Welt- und Menschenbild trifft Sarrazin auch bei den Multikultis auf offene Ohren und kommt
daher so leicht davon. Schließlich hat auch der Multikulturalismus jahrzehntelang die Unterschiedlichkeit
der Kulturen gefeiert, statt daran zu glauben, dass Fortschritt die Menschen eint. Jede ausgestorbene
archaische Sprache oder jeder ethnische Tanz, den niemand mehr tanzen wollte, wurde betrauert. Pfui
Teufel!

Wie gut, dass so viele türkische, arabische, chinesische oder sonstige Immigranten sich wenig um dieses
Weltbild scheren und einfach ihren Weg gehen, ihre Kinder zur Schule schicken, Firmen gründen, Geld in
die Heimat schicken usw.

Sabine Beppler-Spahl ist Novo-Redakteurin.

Koza von Kozel Teilt man die Perspektive der Novo-Autorin auf ein aus sich heraus
progressives kapitalistisches Potential, ist die Differenz zwischen dem etablierten
Mainstream und dem reaktionären Nationalpessimisten Sarrazin, der ja bislang
auch zu ihm gehörte, gar nicht mehr groß. Da ist freilich was dran, - nur baut die
Kritik auf verkehrten Gründen auf: [...]

Koza von Kozel [...] Optimismus und Pessimismus sind zwar die Individuen
motivierende Haltungen, ihr wirkliches Tun aber ist unabhängig ihrer subjektiven
Weltsichten gerichtet auf zu objektivierende Zwecke: Erhaltung und Wachstum
nationaler Souveränität, auch und i.B. auf je aktuell hierarchisierter Allianzbasis,
mit Quellenzugriff auf die Erfolge der Agenten der hoheitlich geförderten
Ökonomie.

Koza von Kozel Kommt DIESES polit-ökonomische Verhältnis auf Grund des sich
hinter dem Rücken der mit falschem Bewußtsein handelnden Akteure
realisierenden Wertgesetzes in die Krise, offeriert die Freiheit der Willkür auch eine
Politik, welche sich aktualisierte Traditionsbestände* einer affektiv-emotional
besetzten Weltanschauung zum Ausgangspunkt und Maßstab der
Problembewältigung nimmt: Faschismus, Rassismus, etc.

* Insoweit immer schon Grenz- und Mischformen.

Koza von Kozel Dies ist derzeit der Fall. Die Faschisierung der Demokratie hat
schon längst ihren Gang genommen. Ein Typ wie Sarrazin beschleunigt sie mehr als
wie gerufen. Als Person mag Sarrazin zunächst out sein, weil seine Berufung auf
Ergebnisse der Genforschung der noch in antifaschistischer Selbstkritik
begründeten Staatsraison widerspricht. Seine übrigen Diagnosen und Rezepte
waren nichts als ein willkommener Anlaß für die Elite des Landes, sich als die
entschiedenere Variante der Problemlösung im gerade genannten Sinne zu
profilieren.

II.

Hier meine facebook-Anmerkung zum nachstehenden SZ-Artikel v. 09.09.2010


vorab:

Koza von Kozel Die Moral aus der Geschicht': Wenn denn die Zahlen und Fakten
im Buche des Thilo Sarrazin einer Überprüfung standhielten, dann wäre aber auch
jeder Einwand gegen seinen national-rassistischen Aufruf obsolet. Kritischer
Journalismus vom Feinsten ...

Sarrazin, Intelligenz und Integration


Vorauseilender Pessimismus

09.09.2010, 17:40

Von Andreas Zielcke

Angst und Wahrheit: Sarrazin fürchtet die Verdummung der Deutschen. Aber tut er etwas dagegen, außer
Zahlen zu fälschen?

Sarrazin hat den Finger auf viele Wunden des Integrationsprozesses gelegt. Dass er damit allerdings, wie
er wähnt und viele mit ihm wähnen, Tabus bricht, ist wenig plausibel angesichts der seit Jahrzehnten
stattfindenden heftigen öffentlichen Debatten über Kriminalitätsraten, Sprachprobleme und selbstgewählte
Abschottung, über islamistische Gefahren genauso wie über importierte anatolische und arabische
Patriarchatskulturen und nicht zuletzt über Bildungsdefizite der Immigranten.

Beängstigend viele "Kopftuchmädchen"? Migrantinnen weisen nicht, wie oft angenommen, höhere
Geburtenzahlen auf als deutsche Frauen. Der eingebildete Tabubruch prägt zwar dennoch das aktuelle
Diskursklima, für die Wahrheitsfrage aber ist er unerheblich. Entscheidend ist Sarrazins Tenor.

Keiner bringt diesen Tenor lakonischer auf den Punkt als der britische Economist: "Im Kern lautet
Sarrazins Argument, dass die richtige Sorte deutscher Frauen zu wenig Kinder bekommen und die falsche -
Muslime und andere Mindergebildete - zu viele. Die Folge ist, dass Deutschlands Bevölkerung nicht nur
schrumpft, sondern auch dümmer wird." Wird sie dümmer, fällt sie auch im wirtschaftlichen Wettbewerb
zurück und wird immer ärmer. In weniger als hundert Jahren wird die heutige deutsche Mehrheit zu einer
Minderheit im eigenen Land werden, einem dummen und armen Land ohne Freiheit und Gleichheit, einem
islamischen Gottesstaat.

Die Prognose, bedrückend wie zumal ihr theokratischer Aspekt auch für liberale Geister ist, muss sich
also, wenn sie denn Sarrazins Sorge ist, um so energischer der Wahrheitsfrage aussetzen. Kann (und will)
die muslimische Minderheit das Land wirklich in seine Gewalt bringen? Nichts müsste Sarrazin und alle,
die seine These teilen, glücklicher machen als deren Widerlegung.
Verdächtig darum ist, wieso er sich nicht selbst auf den Pfad der strengen Überprüfung und möglichen
Widerlegung seiner Vermutung begibt. Welches denkbare Interesse kann er am Aufrechterhalten der These
haben, unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt? Dies bliebe eine rhetorische Fragen, drängten sich nicht
massive empirische Einwände gegen den angeblichen demographischen Triumph der uns alle
verdummenden und überrollenden Minderheit auf. Hier eine Auswahl:

Es geht los mit dem Zuwanderungsstrom aus der Türkei. Er hat inzwischen nicht nur abgenommen,
sondern sogar die Richtung verkehrt. Ruprecht Polenz, der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des
Bundestages, nennt in seinem aktuellen Buch "Besser für beide. Die Türkei gehört in die EU" die jüngsten
Zahlen. 2009 wanderten 30000 Türken hier ein, 40000 siedelten in die Türkei um. So verlockend ist das
deutsche Hartz-IV-System, das Sarrazin als verhängnisvollen Magneten ausmacht, offenbar nicht.

Der jüngste Bericht des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge weist für die Migration von und nach
Deutschland einen negativen Saldo aus, nicht nur für Türken. Man flieht das Land eher, als das man es
aufsucht.

Gewaltsame Sehnsucht

Dann die Geburtenzahlen. Schon die Türkei selbst wird geradezu gequält von rückläufigen Geburtenraten.
Seit Mitte der achtziger Jahre fallen sie unaufhaltsam. Türkische Frauen in der Türkei bringen heute im
Durchschnitt 2,1 Kinder zur Welt, das ist kaum noch mehr als in Frankreich (2,01 Kinder). Zwar gibt diese
Zahl nicht das Gefälle wieder zwischen den türkischen Städten, deren Geburtenraten zunehmend denen
unserer Städte ähneln, und der tiefen anatolischen Provinz, wo die Frauen nach wie vor viel mehr Kinder
bekommen. Doch der Trend ist eindeutig, mit dem Zug nach Westen sinkt die Kinderzahl. Die "Population
Division" der UN meldet übrigens für Pakistan, Ägypten und Iran denselben Trend.

Noch wichtiger aber sind die Zahlen für die Musliminnen hierzulande, die angeblich so beängstigend viele
"Kopftuchmädchen" in die deutsche Welt setzen. Nach einer Studie der Universität Rostock, über die die
Welt am 11. August berichtete (vor der Sarrazin-Hysterie also), ist die Lage eindeutig: "Migrantinnen
nähern sich bei der Wahrscheinlichkeit, ein Kind zu bekommen, den deutschen Frauen an. War bei
Einwanderinnen der ersten Generation, die kinderlos nach Deutschland gekommen waren, jene
Wahrscheinlichkeit noch zweieinhalb Mal höher als bei Deutschen, so liegt sie bei den Töchtern der
Migrantinnen nur noch 1,2 Mal über dem Wert der Deutschen. Rechnet man dann noch sozioökonomische
Faktoren heraus, berücksichtigt man also, dass Migrantinnen im Durchschnitt ärmer und weniger gebildet
sind und dass auch Deutsche aus unteren Schichten mehr Kinder haben und früher gebären, so muss man
feststellen, dass in der zweiten Generation die Herkunft als solche so gut wie bedeutungslos für das
Gebärverhalten ist. Migrantinnen weisen nicht, wie oft angenommen, höhere Geburtenzahlen auf als
deutsche Frauen."

Dazu passt, wie der schon erwähnte Migrationsbericht bestätigt, dass der "Ausländeranteil" an den
Geburten in Deutschland von 11,9 Prozent im Jahr 1990 auf 5,0 Prozent im Jahre 2008 zurückging.
Sarazzin könnte höchst erleichtert sein, nähme er diese Studien und Berichte wahr. Aber er macht das
Gegenteil, er türkt Zahlen.

An einer Stelle seines Buches verweist er (zugunsten seiner Verdummungsthese) darauf, "dass der Anteil
der kinderlosen Universitätsabsolventinnen die Vierzig-Prozent-Marke übersteigt" und belegt dies mit
einem Bericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Geht man der Sache nach, erfährt
man beim DIW, dass deutsche Akademikerinnen zu 23,9 Prozent kinderlos sind.

Ähnliches gilt für die Bildungssituation der Türken. Schlecht wie sie unbestreitbar ist, so ist dennoch der
Wunsch vieler türkischer Familien, aufzusteigen und ihren Kindern eine bessere Ausbildung zu
verschaffen, größer als bei vergleichbaren deutschen Unterschichtsfamilien: "Bei gleicher Leistung und
ähnlichem sozialem Hintergrund", schreibt ebenfalls die Welt am 23. August, "wechseln türkische Kinder
häufiger auf die Realschule oder das Gymnasium als deutsche Kinder. Der Bildungsanspruch in türkischen
Familien sei höher als in deutschen, fand Jörg Dollmann vom Mannheimer Zentrum für Europäische
Sozialforschung heraus."

So geht es weiter, vor allem auch bei den behaupteten Kosten der Immigranten für den deutschen Staat.
Sarrazin und die meisten, die das System der staatlichen Transferleistungen kritisch betrachten, betonen
zwar zu Recht den problematischen Effekt der sozialen und mentalen Abhängigkeit, den jede dauerhafte
Alimentation verursacht. Doch für die Kosten/Nutzen-Rechnung (problematisch wie diese ohnehin für ein
aufgeklärtes Staatsverständnis ist) nehmen sie unvernünftigerweise allein den Fiskus, nicht aber die
gesamte Volkswirtschaft in den Blick.

Abgesehen davon beruhen schon die fiskalischen Rechnungen meist auf langfristigen Annahmen, die eine
ungünstige Prognose unterstellen - schließlich muss man, um in die Bilanz auch die Rentenanwartschaften
der Eingewanderten einbeziehen zu können, weit in die Zukunft bis ins künftige Rentenalter der heute
überwiegend jüngeren Migrationsgruppen vorausschauen. Da ist viel Spielraum für vorauseilenden
Pessimismus, zumal dann, wenn man keine konstruktiven politischen Programme einkalkuliert, die die
Immigranten wirtschaftlich erfolgreicher aktivieren. Bei der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung aber
scheinen die Immigranten, geht man nach vorliegenden Studien, ohnehin unterm Strich einen positiven
Beitrag zu leisten.

Wenn all diese Fakten und Forschungsergebnisse nicht zur Kenntnis genommen werden, heißt dies wohl:
Man will sich ängstigen, koste es auch die Wahrheit. Warum auf die angebliche Verdummung durch die
Einwanderer warten, wenn man sie selbst besorgen kann?

Über die Motive der Verdrängung der Wahrheit wäre also zu diskutieren. Jedes Land scheint seine eigenen
Gründe zu haben. Für die Deutschen mag ein Zitat des französischen Demographen Emmanuel Todd aus
einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 8. Januar 2001 hinreichen:

"Die Deutschen sind ein polares Volk. Sie fabrizieren und hysterisieren Unterschiede und halten sie dann
nicht aus. Man könnte ein ganzes Buch über diese Polarität in der deutschen Geschichte schreiben. Die
deutsche Gesellschaft war immer vom Konflikt zweier einander widersprechender Sehnsüchte geprägt:
einer gewaltsamen Sehnsucht nach Fragmentierung und einer gewaltsamen Sehnsucht nach Einheit."

URL:http://sueddeutsche.de/kultur/sarrazin-migration-und-intelligenz-vorauseilender-pessimismus-
1.998054

Copyright:sueddeutsche.de GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH


Quelle: (SZ vom 10.09.2010/rus)

III.

Auch hier, zum Artikel des Felix Klopotek in der Jungle World v. 09.09.2010, die
Kurzkommentierung voran:

Koza von Kozel Zur Vernünftigkeit einer kollektiv geregelten Produktion mit mehr
freier Zeit ohne Aufhebung der Lohnarbeit, deren kapitaladäquate Produktivität er ja
gerade lobt, weshalb ihre Resultate nur rationeller zu verteilen seien, um die Verhältnisse,
ja wie dann wohl: eben nur gerechter zu gestalten, rät dieser Autor & Inspirator einer
linkeren Bewegung.
Felix Klopotek: Das deutsche Sparprogramm
Jungle World Nr. 36, 9. September 2010

Ohne großes Aufsehen hat die Bundesregierung ein »Sparpaket« beschlossen, das die Ressentiments gegen
die prekäre Unterschicht in Form von Gesetzen festschreibt.

von Felix Klopotek

DruckenEs ist mal wieder Zeit für die starken Männer – auch wenn diese, dem Zeitgeist gemäß, keine
Krieger sind, sondern biedere Beamte, Berater und Amtsleiter. Eine von Bild am Sonntag in Auftrag
gegebene Emnid-Umfrage hat in der vergangenen Woche ausgelotet, wer das Potential hätte, als Kandidat
einer neuen »bürgerlichen Protestpartei« das Bedürfnis nach dem starken Mann zu stillen. Friedrich Merz,
der von Angela Merkel zu Fall gebrachte, neoliberale CDU-Intellektuelle, könnte bei der nächsten
Bundestagswahl 20 Prozent erringen, führte er eine solche Partei an. Joachim Gauck könnte als
Parteivorsitzender auf 25 Prozent hoffen. Setzte sich Thilo Sarrazin an die Spitze einer solchen Partei,
könnte er immerhin mit 18 Prozent rechnen. Bezeichnenderweise kämen der Umfrage zufolge die meisten
Sarrazin-Wähler, nämlich 29 Prozent, aus den Reihen der Anhängerschaft der Linkspartei.

Die Sehnsucht nach dem führungsstarken Mann äußerten die Bürger just in der Woche, in der das
Bundeskabinett das »Sparpaket« beschloss, das bis 2014 rund 80 Milliarden Euro Staatsgelder einsparen
soll. Statt des Protests gegen jene Sparmaßnahmen, die vor allem Sozialleistungen betreffen und die
Folgen der Finanzkrise auf die Lohnabhängigen abwälzen, regt sich bei großen Teilen der deutschen
Bevölkerung der Hass auf die Unterschicht, auf die »Integrationsverweigerer« und »Faulenzer«. Würde
noch härter durchgegriffen, so offenbar die Hoffnung, träfe die Krise nicht mehr die sich vom Abstieg
bedroht fühlende Mittelschicht, sondern nur die noch weiter unten Stehenden, die Unnützen. In den Tagen,
in denen Sarrazin dank seiner kruden Thesen mehr und mehr zum Volkshelden wird, der endlich sagt, was
alle denken, und die Regierung mit großer Geste verspricht, die Diskussion zu versachlichen und endlich
»ohne Tabus« über »Integration« zu sprechen – als hätte es die quälenden Debatten der letzten zehn Jahre
nicht gegeben – wird nahezu unkommentiert das »Sparpaket« auf den Weg gebracht, vor dem die
Opposition seit der letzten Bundestagswahl unablässig warnt.

In den Medien wird jedoch nur über die Maßnahmen diskutiert, durch die sich die Regierung
Mehreinnahmen erhofft: die Flugverkehrsabgabe und die Pläne, die Atomindustrie etwa durch eine
Brennelementesteuer zu belasten. Denn hier regt sich der Protest der Lobbyisten – ganz im Gegensatz zu
den Einsparungen durch die »Neujustierung von Sozialgesetzen«. Selbstverständlich – die Gewerkschaften
und die drei Oppositionsparteien im Bundestag kritisieren die Spar- und Steuerbeschlüsse der Regierung
als »sozial unausgewogen« und »unrealistisch«. Doch die Töne bleiben verhalten. Tatsächlich spekulieren
SPD und Grüne auf ein vorzeitiges Ende der zerstrittenen Regierungskoalition, in deren Reihen Guido
Westerwelle und Horst Seehofer munter Amok laufen. Oder sie rechnen mit der Abwahl Angela Merkels
spätestens bei der nächsten Bundestagswahl in drei Jahren. So oder so: Eine Linkskoalition sähe sich mit
denselben Problemen wie die amtierende Bundesregierung konfrontiert und würde kaum anders handeln.
Kein Wunder, dass man in diesen angespannten Zeiten den Mund nicht so voll nimmt.

Mit dem Beschluss der Haushaltssanierung wird es also ernst: Deutschland wählt den gleichen Weg, den
zuvor die Krisenländer Griechenland, Spanien, Portugal, Irland, Rumänien und Großbritannien
eingeschlagen haben. »Jahrzehnte des Leidens« haben Politiker dieser Länder angekündigt und sind für
diesen Heroismus von der deutschen Regierung gelobt worden. Jetzt steht das Leid hierzulande vor der
Tür. Schon im nächsten Jahr sollen 13 Milliarden Euro eingespart werden, ein Drittel der Summe wird
durch Kürzungen der Sozialleistungen erzielt. So wird Hartz-IV-Empfängern das Elterngeld komplett
gestrichen, sofern sie nicht zu den »Aufstockern« gehören, die ihren Niedriglohn mit Sozialleistungen
aufbessern müssen. 50 000 Alleinerziehende und 85 000 Paarhaushalte sind von der Streichung des
Elterngelds betroffen, wie das Familienministerium mitteilte. Der Zwang, Arbeit anzunehmen, soll weiter
erhöht werden, schließlich sollen Transferleistungen nicht zur Vergrößerung der Unterschicht beitragen.
So werden die bevölkerungspolitischen Ideale Sarrazins vom schwarz-gelben Kabinett längst verwirklicht.
Überhaupt stehen Menschen ohne Erwerbstätigkeit im Fokus der Kürzungen: Die Rentenversicherung für
Hartz-IV-Empfänger fällt weg, ebenso werden die Zuschläge gestrichen, die Erwerbslose bisher beim
Übergang vom Arbeitslosengeld I zum Arbeitslosengeld II erhielten. Wer Wohngeld bezieht, muss
demnächst auf den Heizkostenzuschuss verzichten. Nach Sarrazin sind 15 oder 16 Grad Zimmertemperatur
bekanntlich ohnehin genug, soll sich die Unterschicht doch dicke Pullover stricken.

Auch wer noch Arbeit hat, muss für das »Sparpaket« aufkommen: Der Arbeitslosenversicherung werden
Zuschüsse und Darlehen gekürzt, was eine Erhöhung der Beitragssätze unumgänglich macht. Das
entspricht einer indirekten Lohnkürzung. Auch die Steuererhöhungen wie etwa die Luftverkehrssteuer
werden von den Firmen an die Konsumenten weitergegeben. Strom- und Energiesteuern sollen ebenfalls
erhöht werden. Das soll dem Staat in zwei Jahren 800 Millionen Euro einbringen – also nur ein Prozent
der Gesamtsumme. Das hat die Industriebranchen jedoch nicht davon abgehalten, unmittelbar nach
Beschluss der Sanierungsmaßnahmen großen Druck auf die Regierung auszuüben – die
Wettbewerbsfähigkeit dürfe nicht mit einer zusätzlichen Steuer belastet werden, Arbeitsplätze seien in
Gefahr. Man kann sich darauf verlassen, dass die Industrieverbände die Steuererhöhungen in den nächsten
Tarifrunden als Argument gegen Lohnerhöhungen anführen werden. Zudem werden dem großen
Sparbeschluss des Bundes noch viele kleine folgen, auch Länder und Kommunen stehen vor drastischen
Sparmaßnahmen. Straßenbahn- und Nahverkehrstickets, Zoo- und Theaterbesuche, öffentlich geförderte
Kita-Plätze, die Mieten städtischer Wohnungsbaugesellschaften: Alles wird teurer. Auch Arbeitsstellen im
öffentlichen Dienst dürften gestrichen werden, denn hier liegt das wirklich große Sparpotential von
Ländern und Kommunen.

Im Mittelpunkt der Sparmaßnahmen stehen demnach zwei Bevölkerungsgruppen: Zum einen das Prekariat.
Hat man von diesen Leuten in den letzten Jahren etwas mitbekommen? Gab es politischen Druck von
unten? Wenig. Also setzt man sie weiter von oben unter Druck. Gleichzeitig sollen die Erwerbslosen und
Aufstocker weiter »aktiviert« werden. Durch die Kürzung von Leistungen erhoffen sich Staat und
Wirtschaft mehr Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt um die immer weniger werdenden Jobs: Der Druck auf
die Hartz-IV-Empfänger überträgt sich rasch auf die noch erwerbstätige Bevölkerung.

Auch die Beamten und öffentlichen Angestellten stehen unter Druck. Stellen, die frei werden, werden nicht
neu besetzt, befristete Arbeitsverträge nicht verlängert. Denn auch im Konflikt mit den eigenen
Angestellten riskiert der Staat nicht viel: Nicht nur weil deutsche Beamte und Angestellte in öffentlichen
Betrieben als nicht besonders streikfreudig gelten und sich bislang loyal zeigen, auch weil sich deren Wut
ohnehin auf die Bitt- und Antragssteller richtet, auf faule Schüler und pöbelnde Fahrgäste. Nicht zuletzt
Angestellte und Beamte dürften sich von biederen Bürokraten wie Merz oder Sarrazin verstanden und
vertreten fühlen. Das politische Kalkül des Staats liegt auf der Hand: Die Einsparungen werden
denjenigen zugemutet, von denen keine Proteste zu erwarten sind. Indirekt betreffen die Sparmaßnahmen
zwar den größten Teil der Lohnabhängigen, aber weil die zugleich den Druck der Arbeitsplatzkonkurrenz
verstärkt zu spüren bekommen werden, werden sie noch erpressbarer. Das animiert nicht gerade zu
Protesten oder gar zu Streiks, ganz davon abgesehen, dass politische Streiks in Deutschland verboten sind.

Selbstverständlich sind die Einsparungen so bemessen, dass Besserverdienende nicht betroffen sind, und
damit auch nicht jene, die die Medienöffentlichkeit beherrschen. Wer die Sparmaßnahmen allzu vehement
kritisiert, hat zu befürchten, dass sich die Medien gegen ihn stellen. Die Kritiker des »Sparpakets« üben
sich daher vorsorglich in ganz besonders konstruktiver Kritik. Es schade der Konjunktur, es würde bei den
falschen Leuten gespart, man müsse das Geld doch den Verursachern der Krise, den Banken, Hedge Fonds
und anderen Spekulanten wegnehmen, so kritisiert die Linkspartei. Das »Sparpaket« ist tatsächlich
ungerecht, es lädt zu jener Art der Kritik regelrecht ein: Ja, man könnte anders sparen. Die eigentliche
Frage, die auch die Partei »Die Linke« nicht stellt, ist aber: Wozu muss man überhaupt sparen? Jahr für
Jahr – völlig unbeeindruckt von irgendwelchen Konjunkturen – steigt die Arbeitsproduktivität und damit
das Potenzial, immer größeren materiellen Reichtum mit immer weniger menschlicher Arbeitskraft
herzustellen. Eine vernünftige, kollektiv geregelte Produktion würde immer mehr Menschen immer mehr
freie Zeit garantieren – das Gegenteil von Druck, Konkurrenz, Lohnverzicht und freiwilligen Überstunden.
An diesem Widerspruch müsste die Argumentation von links ansetzen. Denn auch ein angeblich »gerechtes
Sparpaket« könnte am Paradox einer Überflussgesellschaft, in der für immer mehr Menschen Mangel
herrscht, nichts ändern.
IV.

Folgend ebenfalls eine Reaktion auf einen Beitrag aus der Jungle World v. 02.09.2010:

Koza von Kozel In der Berichterstattung über die Staaten hingegen kommen
intransingente Kräfte gleich gar nicht vor. Die kritisch ventilierte Interpretation
statistischen und Expertenmaterials provoziert das linksgestrickte Augurenlächeln, ist
sich selbst genug: man weiß schließlich über die höhere Etagen Bescheid. Daß etwa
Goldman & Sachs ihre Belegschaft bewaffnet haben, ist ja auch nicht der Rede wert.

Hiscott: Krise und soziale Lage in den USA


Jungle World Nr. 35, 2. September 2010

Die Arbeitslosenrate in den USA ist hoch, immer mehr Amerikaner können ihre Schulden nicht bezahlen.
Neue Konjunkturprogramme aber sind nicht geplant.

von William Hiscott

Die meisten Amerikaner hätten es wohl auch so gemerkt. Am Freitag vergangener Woche lieferte das US-
Handelsministerium die statistische Bestätigung, dass die Wirtschaft im Frühjahr nicht gut lief. Statt der
geschätzten 2,4 Prozent verzeichnete sie im zweiten Quartal nur 1,6 Prozent Wachstum. Die
Arbeitslosenrate bleibt mit 9,5 Prozent hoch. Auch für den Herbst wird keine Besserung mehr erwartet.

Man rechnet mit einer double dip recession, einer zweiten Rezession, die einem kurzen Aufschwung folgt.
Die Hoffnung, der Aufschwung zu Beginn dieses Jahres werde dauerhaft sein, wurde enttäuscht. Das
Anfang 2009 verabschiedete sogenannte Stimulusgesetz und andere Konjunkturförderungsprogramme
haben unabhängigen Berechnungen zufolge einen Absturz des Bruttoinlandprodukts und den Anstieg der
Arbeitslosigkeit auf über 11,5 Prozent verhindert. Doch diese Programme sind mittlerweile ausgelaufen,
ihre Wirkung hat sich weitgehend erschöpft.

Insbesondere die Langzeitarbeitslosen spüren die Auswirkungen der Wirtschaftskrise in den USA. Etwa 44
Prozent aller Arbeitslosen sind seit über einem halben Jahr ohne Erwerb. Arbeitslosengeld wird im
Höchstfall 99 Wochen lang gezahlt, immer mehr Menschen bleiben aber länger arbeitslos. In einer Ende
vergangener Woche präsentierten historischen Studie zu Wirtschaftskrisen berechnet die Ökonomin
Carmen M. Reinhart, dass die Arbeitslosenrate im kommenden Jahrzehnt auf dem derzeitigen hohen Stand
bleiben könnte.

Bereits jetzt muss jeder achte US-Bürger die staatlichen Essensmarkenprogramme in Anspruch nehmen.
Unter anhaltend hohen Kreditkarten- und Hypothekenschulden auf Häuser, die oftmals weniger wert sind
als die aufgenommenen Kredite, leidet vor allem die verarmende untere Mittelschicht. Die linke Publizistin
Arianna Huffington nennt die wachsenden Regionen der Armut »Third World America«.

Seit mehr als einem Jahr plädieren Paul Krugman, Ökonom und Kolumnist der New York Times, sowie
andere Experten vergeblich für deutlich umfangreichere Konjunkturprogramme der US-Regierung, die vor
allem der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit dienen sollten. Doch im US-Kongress und offenbar auch im
Weißen Haus haben derzeit die Befürworter von Sparmaßnahmen die Oberhand.
Statt die staatlichen Ausgaben zu erhöhen, um die Konjunktur zu fördern und die Arbeitslosigkeit zu
bekämpfen, sollen ab 2011 die Budgets gekürzt werden. Bereits jetzt haben viele Bundesstaaten und
Kommunen erhebliche Finanzprobleme. Die bundesstaatlichen und lokalen Politiker reagieren immer
häufiger mit Ausgabenstopps und Entlassungen von Angestellten des öffentlichen Dienstes. Oft werden
auch höhere Steuern und Abgaben erhoben, dabei werden die unteren Einkommensgruppen besonders
stark belastet.

In seiner jüngsten Kolumne schreibt Krugman, dass »die Lichter in Amerika ausgehen«. Mancherorts kann
man das wörtlich nehmen, in Colorado Springs bleiben nachts die Straßenlampen ausgeschaltet, um Geld
zu sparen. Doch Krugman kritisiert vor allem den Stellenabbau an den öffentlichen Schulen. Mit ihrer
mehrheitlich »antigouvernementalen Haltung« seien die Amerikaner auf dem Weg in die falsche Richtung.

Im US-Senat gibt es seit Monaten nicht die erforderliche Mehrheit für ein weiteres Gesetz zur
Konjunkturförderung. Ein ursprünglich vom Repräsentantenhaus vorgelegtes Programm zur
Arbeitsbeschaffung wurde im Frühsommer in der zweiten Kammer des Kongresses abgelehnt und
anschließend sogar von Harry Reid, dem Mehrheitsführer der Demokraten, für tot erklärt. Selbst die
Verlängerung der Zeit, in der Arbeitslosenunterstützung gezahlt wird, von sechs Monaten auf 99 Wochen
für alle Erwerbslosen erreichte im Sommer erst nach zwei Monaten die nötigen 60 von 100 Stimmen. Von
Präsident Barack Obama ist zudem seit geraumer Zeit wenig über die Wirtschaftspolitik zu hören. So
wenig, dass am Samstag ein Editorial der New York Times mit der Überschrift »Warten auf Mr. Obama«
konstatierte: »Sollte Präsident Obama eine große Wirtschaftsinitiative in petto haben, dann wäre jetzt eine
gute Zeit, uns davon zu unterrichten.«

Hoffnungen auf einen weiteren Eingriff der Notenbank Federal Reserve (Fed) wurden vergangene Woche
geweckt, als deren Präsident Ben Bernanke erklärte, dass die Fed im Ernstfall mit neuen Maßnahmen
reagieren würde. Es ist allerdings unklar, welche Maßnahmen »Big Ben« in Betracht zieht. Der Leitzins
liegt zwischen 0 und 0,25 Prozent, kann also nicht weiter gesenkt werden, um den Unternehmen günstigere
Kredite zu verschaffen.

Krugman hält eine höhere Inflationsrate von etwa drei Prozent für eine Möglichkeit, die vor allem den von
Privatschulden überhäuften unteren Schichten zu Gute kommen würde. Bernanke vertritt jedoch seit seinen
Tagen als Ökonomie-Professor die Ansicht, eine Inflation müsse verhindert werden. Zurzeit liegt die
Inflationsrate deutlich unter zwei Prozent. »Was die Fed als normal bezeichnet, bezeichne ich als
sadistisch«, schreibt Scott Sumner auf dem Blog Money Illusion. Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit und
der Tatsache, dass die Märkte mit nur einem Prozent Inflation rechnen, würde er, sofern er Notenbankchef
wäre, nachts nicht schlafen können.

Schlechter als Bernanke schlafen vermutlich viele Demokraten, die bei den Kongresswahlen Anfang
November kandidieren. Die Krise mindert ihre Chancen, und selbst können sie kaum noch etwas tun, um
die Wirtschaftslage zu verbessern. Neue Konjunkturprogramme der Fed hingegen könnten die Abkehr der
enttäuschten Wähler von den Demokraten bremsen. Vor den Wahlen im Jahr 2006 regulierte die staatlich
beaufsichtigte, aber aus privaten Mitgliedsbanken bestehende Fed den Leitzins zugunsten der regierenden
Partei. Das waren damals die Republikaner. Den Umfragen zufolge könnten sie im November die Mehrheit
im Kongress zurückerobern.

V.

Den FAZ-Artikel v. 05./06.09.2010: http://www.faz.net/-01hebe mag man sich bitte selbst


aus dem Netz holen, hier nur Titel und Präambel ...
Intelligenz-Forschung

Wir sind alle Schlümpfe

Dass Intelligenz nicht vom Himmel fällt, hat die Debatte um Thilo Sarrazins Thesen gezeigt. Aber wo
kommt sie dann her? Fest steht: Ein spezifisches Juden-Gen gibt es nicht. Genauso wenig wie ein
Deutschen- oder ein Türken-Gen.
Von Jörg Albrecht und Volker Stollorz

05. September 2010

... und meine Einwände kürzerer, jedoch prinzipieller Natur:

Koza von Kozel Überraschende Erkenntnis: Die Intelligenz fällt nicht vom Himmel, ihr
Ort und Organ aber auch auf Erden schwer auffindbar: Hirn oder Nichthirn?

Koza von Kozel Deshalb die Frage, ob der Mensch im oder mit dem Hirn oder gar ohne
und außerhalb desselben denkt, so schwer entscheidbar.

Koza von Kozel Hätte sich das Hirn doch nur eine angeborene Territorialsphäre zugelegt,
unserer genetischen Intelligenz wären angesichts der Verfügbarkeit eines allseits
funktionierenden Nationalgeistes viele Probleme erspart geblieben.

Koza von Kozel Wir sind alle Schlümpfe. Sarrazin ist ein Schlumpf. Also sind wir alle
Sarrazin. Und forschungsadäquat auch noch Intelligenz- und Schlumpfbestien.

Koza von Kozel Freilich mit dem Naturmangel ausgestattet, als unspezifizierte
Statistikgrößen in der Bruttosozialprodukts-, Glocken- und Sympathiekurve nonverbaler
Multiple-Choice-Forschung Repräsentant des Testquotienten zu sein.

VI.

Auch zu diesem vieldiskutierten interessanten Forschungsfall in der FAZ v.


07./08.09.2010 bitte ich die FAZ-Online aufzusuchen:

http://www.faz.net/-01hi28

und sich für den Zweck hier vorerst mit Überschrift und Anfang zu begnügen:

Intelligenz von Menschen und Ethnien


Was ist dran an Sarrazins Thesen?

Die Arbeiten der Entwicklungspsychologen und Begabungsforscher Heiner Rindermann und Detlef Rost
wurden zu den wichtigsten Quellen für Thilo Sarrazins Deutschland-Buch. Jetzt schreiben sie, was an
Sarrazins Thesen ihrer Meinung nach Bestand hat - und was nicht.

07. September 2010

Koza von Kozel Der fachweltliche Beweis für die Plausibilität und Popularität von
Sarrazins Thesen: " ... sind, was die psychologischen Aspekte betrifft, im Großen und
Ganzen mit dem Kenntnisstand der modernen psychologischen Forschung vereinbar."

Koza von Kozel Der wissenschaftliche Diskurs* dimensioniert sich in der populären
Plausibilität der Frage: Intelligenz von Menschen UND/ODER Ethnien -

[* verfolgt hier:]

http://www.weissgarnix.de/2010/09/08/zecke-zu-sarrazin-und-rindermann/

VII.

Zum einem Interview von Andrian Kreye mit Richard Nisbett -

http://www-personal.umich.edu/~nisbett/

in der SZ v. 08.09.2010 möchte ich nur auf dieses eine Link von über 20 Links
aufmerksam machen:

Koza von Kozel Wer's noch hat, auch heute lohnend und nicht so nebenbei mit
Aufforderung zum Organisationswechsel links liegen zu lassen: Grubitzsch'

Psychologie als Herrschaftswissenschaft -

http://www.pug-online.de/Archiv/p_g_11/body_p_g_11.html

= Psychologie & Gesellschaftskritik 11, 3. Jg. (1979) H. 3

_______________________________

Siegfried Grubitzsch:

http://www.mba.uni-oldenburg.de/15862.html
http://www.verlag-dietmar-klotz.homepage.t-online.de/index-Dateien/grubtest.htm =
Hinweis auf: Testtheorie - Testpraxis, 70er-90er Jahre d.v.Jh.

_______________________________

Aber wie wohl schon zu vermuten:

Der Rest steht nicht hier, sondern im facebook von Clara -

http://www.facebook.com/123koza

Manches aber auch bereits auf der scribd-Seite von Koza.

Clarus,
fertig > 11.09.2010

Aber als Zugabe noch die so verbindende wie verbindliche Antwort auf die brennende
Frage aller guten & schlechten Deutschen:

Textarchiv Archiv » 2010 » 10. September »


Feuilleton BERLINER ZEITUNG

GENETIK
Auch das noch: das Nazi-Gen
Christian Bommarius

Die Zustimmung, die die Thesen des spätberufenen deutschen Gen-Forschers Thilo
Sarrazin unter den Anhängern der SPD, aber auch in großen Teilen der Bevölkerung
finden, wirft eine Frage auf, die bisher allerdings nur unzureichend diskutiert worden
ist. Sie lautet: Ist es möglich, dass den Deutschen, unbelehrt und unbelehrbar durch
alle historische Erfahrung, ihr Glaube an die genetische Disposition von Volk und
Rasse genetisch aufgedrückt und eingestempelt ist, eine biologische Tatsache also,
gegen die kein intellektueller Lernprozess und kein Kulturwille ankommt?

Die Frage klingt absonderlich. Doch wurde sie - von der Öffentlichkeit unbemerkt - in
einem jüngst interessanterweise noch vor Sarrazins Thesen im von einem anderen
deutschen Gen-Forscher veröffentlichten Buch gestellt und verblüffend präzise
beantwortet.

Obwohl das Buch unmittelbar nach seinem Erscheinen führende Plätze in den
Bestseller-Listen erreichte, scheint den Lesern der einschlägige Passus ausnahmslos
entgangen zu sein. Zumindest war weder aus dem Bundesvorstand der
Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Protest, noch von der Basis der Partei
Zustimmung zu vernehmen. Erst der Journalist Alan Posener hat vor einigen Tagen
auf die Forschungsergebnisse des Genetik-Experten, Zeit-Mitherausgebers, und
ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt verwiesen, die der Sozialdemokrat in dem
Buch "Unser Jahrhundert" veröffentlicht hat. Im Gespräch mit dem jüdisch-
amerikanischen Historiker Fritz Stern, der als Kind aus Deutschland fliehen musste,
bekennt Schmidt, ihm sei "der ganze Prozess", der zum Erfolg des
Nationalsozialismus in Deutschland führte, noch immer "ein völliges Rätsel".

Bis heute misstraue er den Deutschen, weil er davon ausgehe, dass "es irgendwelche
Gene geben muss, die hier eine Rolle spielen". Fritz Stern weist das empört als
"biologistische, fast rassistische " Erklärung zurück, aber Schmidt insistiert: "Nennen
Sie es eine ererbte Eigenschaft ... Wenn Sie die mit dem Wort Gen verbundenen
Konnotationen vermeiden wollen, nennen Sie es eine Prädisposition."

Ist, so wäre zu fragen, diese biologistische Betrachtungsweise des ehrwürdigen


Sozialdemokraten Schmidt eine taugliche Methode, die Gründe für die Neigung des
Parteifreundes Sarrazin zu ermitteln, die Ursachen der Integrationsprobleme
biologistisch zu betrachten?

Für den Fall, dass die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck als Eigentümerin der
Zeit und der SPD-Bundesvorstand die Frage verneinen: Werfen sie Schmidt dann
heraus oder erteilen sie ihm - gewiss die Höchststrafe - Rauchverbot auf Lebenszeit?

Koza von Kozel Wie war's nur möglich? Deutscher Ex-Kanzler hat endlich die Antwort
gefunden: die Vererbung war's ...

- http://www.berlinonline.de/berliner-
zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0910/feuilleton/0048/index.html

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