Professional Documents
Culture Documents
Mit seiner Initiative „Berufliche Weiterbildung: Energie für Ihren Erfolg“ vermittelt
das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein besseres Verständnis
der vielfältigen Chancen der beruflichen und betrieblichen Weiterbildung. Denn
bereits bei der Entscheidung für eine Ausbildung und während der Erstausbildung
können erste Weichen gestellt werden. So kann man mit einem dualen Studium
gleichzeitig einen Ausbildungsabschluss und einen Hochschulabschluss erwerben –
und möglicherweise auch Förderprogramme für sich nutzen.
TiPP | info
CheCkliSTe
Inhalt
1 einleitung 3
2 erste orientierung 4
berufliche Weiterbildung: energie für ihren erfolg ! 4
Weiterbilden, weiterkommen 4
berufliche Weiterbildung im Überblick 6
Anpassungsfortbildungen 6
Aufstiegsfortbildungen 7
Umschulungen 7
exkurse 8
Zusatzqualifikationen 8
Aus- und Weiterbildung im Ausland 9
Duales Studium 10
Vom Betrieb an die Hochschule 10
fünf fragen zum einstieg in die berufliche Weiterbildung 12
impressum 65
2
3
1 Einleitung
Was kommt nach der berufsausbildung? Wie Geld dafür investieren? Welche Möglichkeiten der
kann ich in meinem Job noch besser durchstarten? finanziellen Förderung gibt es? Wie und wo finde ich
Welche karriere strebe ich an – und welchen auf dem Anbietermarkt geeignete Angebote? Und was
abschluss brauche ich dafür? sind die Besonderheiten der beruflichen Weiterbildung
in einzelnen Berufsfeldern oder Branchen?
Wahrscheinlich stellt sich jede Arbeitnehmerin und Diese Broschüre möchte Ihnen den Start in die beruf-
jeder Arbeitnehmer irgendwann im Berufsleben diese liche Weiterbildung so einfach wie möglich machen –
Fragen. Manchmal noch während der Erstausbildung, und die wichtigsten Orientierungs- und Einstiegsfragen
ganz sicher aber nach einigen Jahren Berufstätigkeit. kompakt und verständlich beantworten. Darüber
Und dabei steht fest: Egal, ob Sie Ihre beruflichen hinaus soll sie als Wegweiser zu einer für Sie passenden
Handlungskompetenzen möglichst praxisnah weiter- beruflichen Weiterbildung dienen und Ihnen helfen,
entwickeln möchten, andere Wissensgebiete erschlie- sich auf dem Weiterbildungsmarkt leichter zurecht-
ßen, sich für einen beruflichen Aufstieg oder die zufinden. Im Vordergrund steht dabei die bundesein-
Selbstständigkeit fit machen wollen – der Schlüssel heitlich geregelte berufliche Weiterbildung – konkret
heißt berufliche Weiterbildung. die sogenannte Aufstiegsfortbildung mit ihren aner-
kannten Abschlüssen.
Doch wer eine Weiterbildung in Angriff nehmen will,
sollte sich vorab über einige wesentliche Punkte Meisterin oder Meister?
informieren: Was kann ich und was will ich mit einer Der besseren Lesbarkeit wegen wurde im Text weit-
Weiterbildung erreichen? Welche beruflichen Weiter- gehend die männliche Schreibweise verwendet.
bildungsalternativen gibt es überhaupt und welche Angesprochen sind aber selbstverständlich immer
kommen für mich infrage? Was muss ich an Zeit und Frauen und Männer.
4 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung
2 Erste Orientierung
oder sonstige Entwicklungen, die ein permanentes werden sie häufig von Bildungseinrichtungen der
Weiterlernen unumgänglich machen. Anpassungsfort- Kammern, von Berufsverbänden oder von privaten
bildungen erfolgen in der Regel im Laufe betrieblicher Bildungsdienstleistern. Sie enden meistens mit
oder überbetrieblicher Veranstaltungen. Durchgeführt einem Zertifikat oder einer Teilnahmebescheinigung.
aufstiegsfortbildungen
zeugnis, zertifikat oder Ein strukturierter Ausbau oder eine fundierte Stärkung
Teilnahmebescheinigung? der beruflichen Handlungskompetenzen verbunden
mit dem Wahrnehmen neuer Aufgabenbereiche oder
Aufstiegsmöglichkeiten – das ist das Ziel der sogenann-
ten Aufstiegsfortbildung. Arbeitnehmer verbessern
Es gibt berufliche Fortbildungsabschlüsse, die nach damit ihre Qualifikationen, die Aussichten auf eine
dem Berufsbildungsgesetz (BBiG), der Handwerks fachliche Karriere und Führungspositionen und zu-
ordnung (HwO) oder landesrechtlich nach ent meist auch ihre Perspektive auf bessere Bezahlung.
sprechenden Gesetzen der Bundesländer geregelt Typische Beispiele für Aufstiegsfortbildungen sind
sind. Das bedeutet: Diese beruflichen Fortbildungen Meisterkurse oder Kurse, die auf einen der zahlreichen
setzen in der Regel eine abgeschlossene Berufsaus anderen staatlich anerkannten Fortbildungsabschlüsse
bildung sowie Berufserfahrung voraus, die Inhalte vorbereiten. Solche Fortbildungen werden in allen Be-
sind fixiert, sie enden in einer Prüfung und ihre rufsfeldern angeboten – vom kaufmännischen Bereich
Abschlüsse sind staatlich anerkannt. über Metall-, Elektro-, IT- und Chemieberufe, Gesund-
heits- und Pflegeberufe bis hin zur Landwirtschaft. Der
Daneben gibt es Weiterbildungsabschlüsse, die Fortbildungsabschluss wird durch die Prüfung vor der
etwa nach den Vorgaben eines Berufs oder zuständigen Stelle erlangt. Abschlüsse sind beispiels-
Branchenverbandes geregelt und speziell auf weise Handwerksmeisterin, Industriemeister, Staatlich
dessen Bedarf abgestimmt sind. Diese Weiter Geprüfte Technikerin, Geprüfter Fachwirt, Geprüfte
bildungen enden ebenfalls mit einer Prüfung Fachkauffrau oder Geprüfter Betriebswirt.
und können auch ohne gesetzliche Anerkennung
in der jeweiligen Branche sehr anerkannt sein.
umschulungen
Hinzu kommen Weiterbildungsangebote in öffent
licher Trägerschaft, etwa der Volkshochschulen, Wer schon einen Ausbildungsberuf erlernt hat oder
und in privater Trägerschaft – von Weiterbildungs entsprechende Berufserfahrung vorweisen kann, dem
anbietern, die als rein kommerzielle Dienstleister bietet sich die Möglichkeit einer Umschulung. Diese
tätig sind. Das Niveau ist dabei so unterschiedlich, ist vergleichbar mit einer – verkürzten – zweiten Aus-
wie es die Abschlüsse sind. Mal bekommen Teil bildung, die für eine neue Tätigkeit qualifiziert, und
nehmer lediglich einen Teilnahmenachweis, mal ein endet normalerweise mit einer anerkannten Prüfung,
Zertifikat mit Benotung – wobei die Bezeichnung etwa vor der zuständigen Kammer. Eine Förderung
in aller Regel keine Rückschlüsse auf den Wert des durch die Agentur für Arbeit ist möglich, wenn der alte
Abschlusses auf dem Arbeitsmarkt zulässt. Sollten Ausbildungsberuf – zum Beispiel aus gesundheitlichen
Sie an dieser Stelle unsicher sein, lassen Sie sich am Gründen – nicht mehr ausgeübt werden kann oder
besten unabhängig beraten. Mehr dazu im dritten die Umschulung notwendig und geeignet ist, um eine
Kapitel auf Seite 27. bestehende Arbeitslosigkeit zu beenden oder eine
drohende Arbeitslosigkeit abzuwenden.
8 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe
2 eRSTeWeiTeRbilDung
oRienTieRung
Exkurse
zusatzqualifikationen
zusatzqualifikationen
Das ausbildungsintegrierte
duale Studium
Qualifizierter gefasst, der Meisterinnen, Technikern, gleitende Studium wird neben der regulären Berufs-
Fachwirtinnen und Inhabern gleichgestellter Fortbil- tätigkeit, beispielsweise im Selbststudium mit
dungsabschlüsse den allgemeinen Hochschulzugang Begleitseminaren absolviert. Das ist anstrengend
eröffnet. Das bedeutet, sie können – auch ohne Abitur – und erfordert viel Selbstdisziplin. Nicht selten bieten
jedes Fach ihrer Wahl studieren. Was häufig noch Arbeitgeber aber Unterstützung – etwa durch Frei-
unbekannt ist: Auch beruflich Qualifizierten ohne Fort- stellung von der Arbeit oder durch das Bereitstellen
bildungsabschluss steht nach der beruflichen Erstaus- von Arbeitsmitteln.
bildung der Weg an die Hochschule ohne Abitur offen.
Voraussetzung ist eine mindestens zweijährige Berufs- Berufsbegleitende Studiengänge werden in Teilzeit
ausbildung und in der Regel drei Jahre Berufserfah- oder als Fernstudiengänge angeboten:
rung. Allerdings ist der Hochschulzugang fachgebun-
den und Interessierte müssen – anders als Meister und • T
eilzeitstudiengänge: Teilzeitstudierende, die bereits
Absolventen gleichwertiger Aufstiegsfortbildungen – in ihrem Beruf arbeiten, studieren nach Feierabend
eine vorherige Eignungsprüfung bei den Hochschulen oder im Blockmodell an Wochenenden. Das heißt:
ablegen. Sie studieren nicht in Vollzeit, sondern gewisser-
maßen nebenberuflich. Dadurch verlängert sich in
Weitere Informationen unter: der Regel die Studiendauer.
www.studieren-ohne-Abitur.de
• F
ernstudiengänge: Ein Fernstudium ist die Alter-
native zu einem Präsenzstudium, bei dem die
Studium und beruf verbinden Studierenden für die Lehrveranstaltungen an der
Wer sich nach der Aus- oder Fortbildung für ein Hochschule anwesend sein müssen. Die Hochschule
Studium entscheidet, hat die Wahl: ein klassisches verschickt Lerneinheiten und Tests per Post oder
Vollzeitstudium an einer (Fach-)Hochschule oder stellt sie im Internet bereit. Das Fern- oder Online-
ein berufsbegleitendes Studium. Entsprechende studium wird in der Regel zu Hause im Selbststu-
Studiengänge werden mittlerweile von vielen Hoch- dium absolviert. Ergänzend werden auch Präsenz-
schulen in Deutschland angeboten. Das berufsbe- veranstaltungen angeboten.
Fünf Fragen zum Einstieg in die Welche Möglichkeiten tun sich für mich auf?
berufliche Weiterbildung Lust und Bereitschaft, sich beruflich weiterzubilden,
sind die Basis für den Erfolg. Wichtig für die dauerhafte
Motivation ist in der Regel außerdem die Einschätzung
Sie überlegen, ob eine berufliche Weiterbildung der Chancen und Perspektiven im Beruf, im Unter-
auch ihr Weg sein könnte, sich weiterzuent- nehmen und am Arbeitsmarkt. Hilfreich sind hier
wickeln? Damit Sie am ende die richtige ent- Gespräche mit Kollegen, Ausbildern, den Vorgesetzten
scheidung treffen, sollten Sie auf folgende fragen oder der Personalabteilung. Wichtige Informationen
können auch Zeitungen und Wirtschaftsmagazine im
vorab eine ehrliche antwort finden.
Radio oder Fernsehen liefern. Darüber hinaus gibt es
zahlreiche Institutionen, die qualifizierte Beratung an-
bieten. Dazu zählen etwa die Arbeitsagentur, Industrie-
und Handelskammern, Handwerkskammern, Gewerk-
schaften oder Berufsverbände. Auch das Institut der
Deutschen Wirtschaft und das Bundesinstitut für
Berufsbildung liefern viele Hintergrundinformationen.
Welchen abschluss strebe ich an? lichen Fortbildungsziel. Ausführlich informiert Sie
Am Ende jeder Fortbildung steht das dokumentierte Kapitel 4 über diesen Karriereweg. Möglicherweise
Ergebnis. Und das reicht von der reinen Teilnahme- interessieren Sie sich auch für ein Studium. Beruflich
bescheinigung bis hin zu Zertifikaten, Zeugnissen Qualifizierten steht dieser Weg auch ohne (Fach-)
und Diplomen, die aber nicht immer verbindliche Hochschulreife offen. Immer häufiger werden auch
Rückschlüsse auf den Wert eines Abschlusses zulassen. berufsbegleitende Studiengänge angeboten. Mehr
Im Unterschied dazu stoßen Fortbildungsabschlüsse, dazu finden Sie unter der Überschrift „Vom Betrieb an
die aufgrund des Berufsbildungsgesetzes, der Hand- die Hochschule“ auf Seite 10 dieser Broschüre.
werksordnung oder nach Landesrecht geregelt sind –
etwa die Staatlich Geprüfte Technikerin, Industrie-,
Fach- oder Handwerksmeister, Fachwirtinnen und
Fachkaufleute – auf hohe Akzeptanz auf dem Arbeits-
markt. Sie sind bekannt und entsprechen den Qualifi- Wo stehe ich –
kationsanforderungen der Betriebe. Im vierten Teil was bringe ich mit?
dieser Broschüre werden solche bundeseinheitlich
geregelten Fortbildungsabschlüsse differenziert nach
einzelnen Berufsfeldern aufgeführt.
fragen, die ihnen helfen, zu einer objektiven
Will ich danach noch höher hinaus? Selbsteinschätzung zu gelangen.
Möglicherweise ist Ihr Erfolgshunger durch eine
Weiterbildung noch nicht gestillt und Sie wollen noch berufliche Praxis
weiter kommen. Die sogenannte Aufstiegsfortbildung Was kann ich gut und was nicht?
ermöglicht Abschlüsse auf verschiedenen Qualifizie- Wo war ich bisher erfolgreich –
rungsebenen, die auf eine fachliche Karriere oder auf privat, in der Ausbildung und im Beruf?
Führungsaufgaben vorbereiten. Mit dem dreistufigen Wie sind die Erfolge zustande gekommen?
System der geregelten beruflichen Aufstiegsfortbildung Kann ich daran anknüpfen?
gelangen Sie Schritt für Schritt zu Ihrem ganz persön-
Persönliche und soziale kompetenz
Was interessiert mich und was interessiert
mich weniger?
Wo engagiere ich mich bereits?
beratung und Service
im netz außenwirkung
Wie schätzen mich meine Kollegen ein, wie
beurteilen mich meine Vorgesetzten oder
Ausbilder, was sagen Freunde?
Zur gezielten Selbstanalyse empfiehlt die Stiftung
Warentest den kostenlosen Test von Unicum unter: berufliche ziele
www.unicum.de/beruf/jobtest/test_info.php Möchte ich meine Beschäftigung sichern und vor
handene Fähigkeiten vertiefen oder auffrischen?
Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung Möchte ich die Stelle oder die Branche wechseln
(DIE) bietet ein zertifiziertes Beratungssystem, und mich in einem neuen Bereich weiterbilden
das sowohl Gesprächsangebote vor Ort als auch oder vorhandene Kenntnisse erweitern?
Onlineunterstützung umfasst und bei der Möchte ich beruflich aufsteigen, eine Führungs
Herausarbeitung eines persönlichen Kompetenz position einnehmen oder ein höheres Gehalt
profils hilft. Unter: www.profilpass.de
erzielen?
14 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung
lernsoftware
z. B. auf CDROM
oder DVD
Mobiles lernen
onlinekurse
z. B. mit Apps und
(im Internet oder Intranet)
Podcasts
elektronisches
lernspiel
hier einen vorgegebenen Stoff mithilfe von Lehr- abgefragt. Bis dahin müssen in der Regel zu festgeleg-
briefen an. Diese erhalten sie per Post, per E-Mail oder ten Terminen umfangreiche Hausarbeiten eingereicht
als Download auf einer Lernplattform im Internet. werden.
Zu bestimmten Prüfungsterminen wird der Lernerfolg
Bei der Aneignung von Wissen verfügt jeder Für viele Erwerbstätige ist ein Fernlehrgang ideal,
Mensch über individuelle Stärken und Schwächen. weil sie so lernen können, wie es Job und Familie
Um den Einstieg in eine berufliche Weiterbildung zulassen. Aber: Viele Fernschüler bringen ihren
oder die Entscheidung für ein bestimmtes Ange Kurs nicht zu Ende, weil die Motivation nicht
bot zu erleichtern, sollten Sie sich zunächst über ausreicht oder aber der Zeitaufwand unterschätzt
Ihre Vorlieben Gedanken machen. Etwa anhand wurde. Hier einige Tipps, die das Durchhalten
folgender Fragen: erleichtern können:
• Lerne ich lieber allein oder in der Gruppe? • V erzagen Sie nicht bei kleinen Lernkrisen,
• Bekomme ich den Lehrstoff lieber präsentiert die sind normal. Versuchen Sie Ihren eigenen
und schätze eher klassische Unterrichtsformen Lernweg und Rhythmus zu finden. Regel
oder lerne ich besser, wenn ich mir den mäßiges, fest eingeplantes Lernen ist auf jeden
Lehrstoff selbst aneigne? Fall sinnvoll.
• Habe ich gute Erfahrungen mit Fachbüchern • Beziehen Sie am besten Ihre Familie oder
oder Lehrbriefen gemacht? Freunde in die Planungen ein.
• Ist es mir wichtig, mit anderen über die • Bei organisatorischen und inhaltlichen
Lehrinhalte zu diskutieren oder sie Dritten Fragen suchen Sie das Gespräch mit Ihrem
zu präsentieren? Kursbetreuer.
• Bin ich routiniert im Umgang mit dem Compu • Wenn Sie nicht gerne allein lernen, schließen
ter und dem Internet? Kann ich mir vorstellen, Sie sich einer Lerngruppe an.
vor allem auf diesem Weg mit Dozenten zu • Setzen Sie kleine Zwischenziele und seien
kommunizieren und interaktiv am Bildschirm Sie ruhig auch mal stolz auf sich.
zu lernen? • Belohnen Sie sich regelmäßig, beispielsweise
• Traue ich es mir zu, dass ich mich auch nach mit einem Kinobesuch oder Kurzurlaub.
einem vollen Arbeitstag noch auf neue Lern
anforderungen einstellen kann? Oder brauche Für alle, die über die Teilnahme an einem
ich eine Weiterbildung in Vollzeit, während der Fernlehrgang nachdenken, hat das Bundesinstitut
ich mich auf nichts anderes konzentrieren muss? für Berufsbildung (BIBB) einen Selbstbeurtei
lungsbogen erstellt, der hilft, die eigenen Erfolgs
Wenn Sie diese Fragen für sich beantworten, aussichten besser einzuschätzen.
haben Sie ein Stück mehr Klarheit darüber Im Internet unter:
gewonnen, welche Lehrangebote für Sie am www.bibb.de/dokumente/pdf/a32_fernunterricht_
ehesten geeignet sind. sebstbeurteilungsbogen_10_2006.pdf
16 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung
Tarifvertrag Qualifizierung
bei der Telekom
interview mit Wilfried Pater, betriebsrats- Verhandlungen zur Privatisierung und der Neuge
vorsitzender des Telekom Trainingcenters. staltung des Lohnsystems wurde der Tarifvertrag
er hat den Qualifizierungstarifvertrag bei der gewissermaßen eingesammelt. Es war daher kaum
Deutschen Telekom ag mit ausgehandelt. eine Mobilisierung der Belegschaft erforderlich.
Bei der Telekom gab es für alle Tarifverträge, die
Warum muss sich ein betriebsrat mit dem leicht abzuschließen waren, eine breite Diskussion
Thema Weiterbildung auseinandersetzen? im Vorfeld, hinterher gab es kaum Debatten.
ist es nicht aufgabe der betriebe?
Bildung als „Investition in die Zukunft“ muss Was ist erforderlich, damit Weiterbildung
erkannt werden, sowohl von den Arbeitgebern im betrieb gelebt wird?
als auch von den Betriebsräten. Es herrscht eine Weiterbildung muss begleitet werden. Die
kurzfristige Perspektive vor, der Zeithorizont Mitarbeiter haben häufig noch Schwierigkeiten,
beträgt in der Regel nicht mehr als ein Jahr. ihren eigenen Qualifizierungsbedarf festzustellen.
Bei der Deutschen Telekom AG gibt es seit 1998 Aber ebenso gibt es auch Abteilungen, die noch
einen Weiterbildungstarifvertrag. nicht in dem Maße, wie es wünschenswert wäre,
ihren Qualifizierungsbedarf abschätzen können.
Wie war es möglich, einen Qualifizierungs- Erforderlich ist hier nach meiner Einschätzung,
tarifvertrag abzuschließen? dass etwa Betriebsräte ein persönliches
Dass der Qualifizierungstarifvertrag bei der Bildungscoaching durchführen. Wichtig ist
Deutschen Telekom durchsetzbar war, lag an auch die Kommunikation. Bildung braucht gute
den damaligen Bedingungen. Im Rahmen der Kommunikation zwischen allen Beteiligten.
18 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung
Recht auf bildungsurlaub unmittelbaren Arbeitsbezug hat oder nicht. Sie muss
nur als Bildungsurlaub anerkannt und in Verzeichnis-
Arbeitnehmer haben in den meisten Bundesländern sen und Datenbanken durch entsprechende Hinweise
Anspruch auf bezahlte Zeit für Weiterbildung – den gekennzeichnet sein. In zwölf Bundesländern ist
sogenannten Bildungsurlaub. Wie viel Bildungsurlaub der Bildungsurlaub gesetzlich
verankert. Ausnahmen
gewährt wird, hängt vom jeweiligen Bundesland ab. bilden Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen und
In der Regel sind es fünf Arbeitstage pro Kalenderjahr. Thüringen.
Dabei ist unerheblich, ob die Maßnahme einen
bildungsurlaub in Deutschland
Schleswig-
Holstein
Mecklenburg-
Vorpommern
Bremen Hamburg
Berlin
Nieder-
sachsen
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Nordrhein-
Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland-
Pfalz
Saarland¹ Bayern
Baden-
Württemberg²
10 Arbeitstage im Jahr
innerhalb von 2 Jahren
5 Arbeitstage im Jahr
3 Arbeitstage im Jahr
1 Arbeitnehmer muss im gleichen Umfang Urlaub einbringen
2 Fünf Arbeitstage im Jahr in Planung Kein gesetzlich
Quelle: Stiftung Warentest, Stand: Juli 2011 festgelegter Anspruch
20 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung
25 Jahren (in begründeten Fällen unter 28 Jahren) wird förderprogramme der bundesländer
durch das Weiterbildungsstipendium gefördert. Es
kann für Meister- oder Technikerlehrgänge ebenso in In zahlreichen Bundesländern gibt es Programme zur
Anspruch genommen werden wie für fachübergreifen- finanziellen Förderung der beruflichen Weiterbildung,
de Weiterbildungen, etwa für EDV-Kurse oder einen die sich vor allem an Mitarbeiter kleiner und mittlerer
Intensivsprachkurs. In manchen Fällen wird auch ein Unternehmen richten. Konkrete Beispiele für solche
berufsbegleitendes Studium gefördert. regionalen Förderprogramme sind etwa:
Weitere Informationen: www.sbb-stipendien.de • Baden-Württemberg: Förderprogramm
für Fachkurse
aufstiegsstipendium • Bayern: Förderung von Beschäftigten aus
Wer seine Berufserfahrung um ein Hochschulstudium kleinen und mittleren Unternehmen
ergänzen möchte, für den kann das Aufstiegsstipendi- • Brandenburg: Bildungsscheck, Förderung
um das Richtige sein. Die Unterstützung richtet sich individueller Qualifizierung für Beschäftigte
altersunabhängig an Berufstätige, die einen besonders • Bremen: Bremer Weiterbildungsscheck
guten Ausbildungsabschluss haben und über mindes- • Hessen: Qualifizierungsscheck Hessen
tens zwei Jahre Berufserfahrung verfügen. Bei Interesse • Niedersachsen: Individuelle Weiterbildung
informieren Sie sich unter: www.sbb-stipendien.de in Niedersachsen (IWiN)
• Nordrhein-Westfalen: Bildungsscheck
bildungsprämie • Rheinland-Pfalz: QualiScheck
Die Bildungsprämie ist im wahrsten Sinne des Wortes • Sachsen: Weiterbildungsscheck Sachsen
eine Prämie für Bildung. Denn der Staat trägt für Per- • Schleswig-Holstein: Zukunftsprogramm Arbeit
sonen mit niedrigerem Einkommen bis zu 50 Prozent • Thüringen: Weiterbildungsscheck
der Kurskosten einer Weiterbildungsmaßnahme (maxi-
mal 500 Euro). Die Bildungsprämie fördert Erwerbs-
tätige (einschließlich Selbstständige), Beschäftigte in
Mutterschaftsurlaub und Elternzeit. Die Bildungsprämie
ist ein Angebot für diejenigen, die sich beruflich weiter- förderprogramme
bilden wollen, die Kosten dafür aber nicht allein tragen der bundesländer
können. Beratungsstellen gibt es in ganz Deutschland,
dazu die kostenlose Hotline 0800 262 3000. Weitere
Informationen: www.bildungspraemie.info
Detaillierte Informationen zu den Förderpro
grammen einzelner Bundesländer erhalten
Sie bei der Bundesagentur für Arbeit unter:
www.arbeitsagentur.de, Suchwort: „Förderung“.
informationen zu staatlichen Und in der Förderdatenbank des Bundesminis
förderprogrammen geben: teriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) unter:
www.foerderdatenbank.de
Sie wissen, wo Sie stehen, was Sie erreichen Weitere Möglichkeiten für eine erfolgreiche Suche
wollen, wie Sie besonders gut lernen und welche bieten Weiterbildungseinrichtungen, freie Bildungs-
förderprogramme es gibt? Dann gilt es nun, das berater, Personalberater sowie Ansprechpartner auf
passende angebot zu finden. Berufs- und Weiterbildungsmessen. Dabei sollten
Sie aber unbedingt darauf achten, dass die Beratung
kundenorientiert erfolgt und keine kommerziellen
Weiterbildungsangebote richten sich stark an der Interessen im Vordergrund stehen.
Nachfrage aus und sind eng an Bedürfnisse von
Beschäftigten und Unternehmen gekoppelt. Klären Neben der persönlichen Beratung ist vor allem das
Sie also nicht nur, welche Weiterbildungsangebote Ihr Internet sehr hilfreich bei der Suche nach Weiter-
Arbeitgeber bereithält. Es lohnt sich auch eine Suche bildungsangeboten. Dort halten allgemeine und
bei Bildungsinstitutionen, öffentlichen Einrichtungen branchenspezifische Datenbanken oder Weiterbil-
oder Verbänden: Kompetente Anlaufstellen sind die dungsportale alle wichtigen Informationen rund
Arbeitsagenturen, die für Sie zuständigen Kammern, um die berufliche Weiterbildung bereit.
etwa die Industrie- und Handelskammern oder die
3 SChRiTT fÜR SChRiTT zuR PaSSenDen beRufliChen WeiTeRbilDung 23
Qualität zählt
Vertragsgestaltung und Rechtsgrundlage Wie werden üblicherweise im Lauf des Kurses auf-
Auch die Gestaltung des Weiterbildungsvertrags und tretende Probleme gelöst?
der allgemeinen Geschäftsbedingungen gibt Aufschluss
über die Qualität des Anbieters. Sind die Gesamtkosten lernformen und Methoden
der Weiterbildungsmaßnahme inklusive etwaiger Die eingesetzten Lernformen und Methoden sollten
Zusatzkosten wie Prüfungsgebühren samt Mehrwert- den Inhalten und Zielen der jeweiligen Maßnahme
steuer und Zahlungsweise aufgeschlüsselt? Sind die und den Bedürfnissen der Lernenden entsprechen.
Kündigungs- und Rücktrittsmodalitäten akzeptabel Die klassischen Vermittlungsformen in Seminar und
und gibt es eine – kostenfreie – Möglichkeit zur Unter- Unterricht werden zunehmend durch aktivierende
brechung der Teilnahme? Sind in dem Vertrag Ziele, Methoden ergänzt: selbstgesteuertes Lernen, Projekt-
Dauer, Inhalte und Durchführungsbedingungen der arbeit, Vorträge, Rollenspiele, Praktika und Exkursio-
Weiterbildung geregelt? Wird auf Art und Geltungsbe- nen. Auch das Lernen mit digitalen Medien setzt sich
reich der angestrebten Qualifikation eingegangen? Sind immer mehr durch. Welche Angaben zu Lehrmate-
Angaben zu den Zulassungsbedingungen oder Bestim- rialien und Lernformen sind in den Lernplänen und
mungen der Prüfungsordnungen enthalten? Wurden Unterlagen enthalten? Werden für den vorgesehenen
Rechtsbelehrung, Angaben zum Gerichtsstand und Einsatz digitaler Medien spezielle Vorkenntnisse
allgemeine Geschäftsbedingungen beigefügt? benötigt? Was macht der Anbieter, wenn in einer Lern-
gruppe Menschen mit unterschiedlichem Lerntempo
lehrpersonal und betreuung zusammenarbeiten? Wie groß sind die Lerngruppen?
Hinweise auf die Qualität eines Weiterbildungsan-
bieters liefern zudem Angaben zum Lehrpersonal. lernort und ausstattung
Dozenten sollten nicht nur fachkompetent und praxis- Auch die technische Ausstattung der Seminar- oder
erfahren, sondern auch methodisch-didaktisch versiert Übungsräume sollte den Zielen der Weiterbildungs-
sein. Fragen Sie den Anbieter: Über welche Qualifikati- maßnahme entsprechen und den Teilnehmenden aus-
onen verfügt das Lehrpersonal? Insbesondere bei Fern- reichend Möglichkeiten zum Üben sowie zur Vor- und
kursen ist die Form der Betreuung während der Maß- Nachbereitung bieten. Sind Lernort und Ausstattung
nahme wichtig. Wie sind die Lehrkräfte erreichbar? erwachsenengerecht und auf dem aktuellen Stand
In welchem Rhythmus ist der Kontakt vorgesehen? der Technik?
3 SChRiTT fÜR SChRiTT zuR PaSSenDen beRufliChen WeiTeRbilDung 25
Die Qualität eines Anbieters wird durch die lQW – lernerorientierte Qualitätstestierung
Nutzung von Qualitätsmanagementsystemen in der Weiterbildung
dokumentiert. In der Praxis haben sich unter Ein speziell für den Weiterbildungsbereich mit
schiedliche Modelle etabliert: Förderung des Bundesministeriums für Bildung
und Forschung entwickeltes Qualitätsmanage
azaV – akkreditierungs- und zulassungs- mentsystem.
verordnung arbeitsförderung Es ist neben der DIN EN ISO 9000ff das im
Dieses Siegel ist für Anbieter erforderlich, deren deutschsprachigen Raum am weitesten verbreitete
Angebote von der Agentur für Arbeit gefördert Modell.
werden.
efQM – european foundation for Quality
Din en iSo 9000ff – Richtlinie des Deutschen Management
instituts für normung Dieses nicht speziell auf Bildungsdienstleistungen
Diese übergreifenden Normen dokumentieren ausgerichtete Qualitätsmanagementsystem
die Grundsätze für Maßnahmen zum Qualitäts des sogenannten Total Quality Managements ist
management. Das Zertifikat bescheinigt die Pro in der Wirtschaft sehr anerkannt.
zessqualität des Qualitätsmanagements (nicht die
Qualität des Angebots). Die Norm ist nicht speziell
auf den Weiterbildungsmarkt zugeschnitten, dort Verbreitet sind auch gütesiegel entsprechender
aber sehr verbreitet. Qualitätsringe oder Gütesiegelvereinigungen –
etwa Weiterbildung Hamburg e. V., Weiterbildung
Din iSo 29990 – Richtlinie der internationalen Hessen e. V. oder Wuppertaler Kreis.
organisation für normung.
Als erste international anerkannte Norm für Aus
und Weiterbildung ist sie ein Servicestandard für
Lerndienstleistungen und gleichzeitig ein Qualitäts
managementsystem für Lerndienstleister in der
Aus und Weiterbildung. Diese Norm gibt es erst
seit 2010, erste Anbieter sind bereits zertifiziert.
26 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung
Weiterbildungsberatung nutzen
Um bei der Wahl der richtigen Weiterbildung wirklich Woran erkenne ich
alle Aspekte zu berücksichtigen, können Sie auch ein gute beratung?
professionelles Beratungsangebot nutzen. Fachkundige
Beratung in Sachen berufliche Weiterbildung bieten
Arbeitsagenturen, zuständige Kammern, etwa die
Industrie- und Handelskammern oder die Handwerks- • N immt der Berater Bezug auf Ihre individuelle
kammern, Gewerkschaften, Berufsverbände, Volks- Situation – etwa Ihren Lebenslauf?
hochschulen sowie die Bildungsberatungsstellen der • Haben Sie den Eindruck, dass der Berater Sie
Kommunen und Kreise. und Ihr individuelles Anliegen versteht?
• Werden gemeinsam das Beratungsanliegen
Zu einer professionellen Beratung gehört mehr als und Ziele für die Beratung definiert?
die reine Information über Weiterbildungsangebote. • Bekommen Sie konkrete Orientierungs- und
Entscheidend ist eine am Einzelfall orientierte Entscheidungshilfen an die Hand?
Bildungsberatung – etwa zu den Zulassungsvoraus- • Gewinnen Sie durch die Beratung einen besse
setzungen für Prüfungen, den künftigen Chancen am ren Einblick in Ihre Situation?
Arbeitsmarkt, beruflichen Anforderungen oder mit • Wird das Gesprächsergebnis zusammengefasst?
Blick auf Finanzierungsfragen. Professionelle Berater • Werden Ihnen weitere Beratungsmöglichkeiten
sollten die wichtigsten Informationsquellen kennen, aufgezeigt?
relevante Informationen bereithalten – und so auf- • Werden abschließend Ihre nächsten Schritte
bereiten, dass Sie diese bequem nutzen können. Aber besprochen?
bedenken Sie: Eine gezielte Beratung setzt Ihre Mit-
arbeit voraus. Nur so können Sie gemeinsam die für Sie
beste Lösung finden. Bereiten Sie sich auf die Beratung
vor, überlegen Sie, was Sie sich von der Beratung ver-
sprechen, bringen Sie alle wichtigen Unterlagen wie
Ihren Lebenslauf oder Informationen über mögliche
Weiterbildungsangebote mit und sammeln Sie schon
vorab alle Fragen, auf die Sie eine Antwort suchen.
28 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung
Die drei Ebenen der meister oder die Geprüften Operativen IT-Professio-
Aufstiegsfortbildung nals. Solche Fortbildungen qualifizieren für mittlere
Führungsaufgaben. Im Handwerk sind mit ihnen auch
selbstständiges Unternehmertum und die pädagogische
aufstiegsfortbildungen nach dem berufsbildungs- Kompetenz zur Ausbildung des eigenen Fachkräfte-
gesetz und der handwerksordnung werden nachwuchses verbunden. Auf dieser zweiten Ebene
nach drei Qualifikationsebenen unterschieden. sind auch die nach Landesrecht geregelten Fortbil-
dungsordnungen wie der Staatlich Geprüfte Techniker
und der Staatlich Geprüfte Betriebswirt angesiedelt,
In Industrie und Handel liegen auf der ersten Ebene – die an Fachschulen angeboten werden. Auf der dritten
unmittelbar über der Erstausbildung und anschließen- Ebene liegen schließlich in den Bereichen von Indus-
der Berufspraxis – Fortbildungsabschlüsse wie der trie und Handel Fortbildungsabschlüsse wie die Ge-
Geprüfte Fachberater oder die Zertifizierten IT-Spezia- prüfte Betriebswirtin nach dem Berufsbildungsgesetz,
listen; im Handwerk Abschlüsse wie der Kfz-Service- der Geprüfte Technische Betriebswirt, die Geprüfte
techniker. Besonders prägend und auch bekannter ist Berufspädagogin und der Strategische IT-Professional;
die zweite Ebene mit den Abschlüssen der Meister im im Handwerk der Fortbildungsabschluss Geprüfter
Handwerk und im Bereich von Industrie und Handel Betriebswirt nach der Handwerksordnung, der auch
etwa die Geprüfte Fachwirtin, der Geprüfte Industrie- für die strategische Unternehmensführung qualifiziert.
berufspraxis
berufspraxis
berufspraxis
berufsausbildung
Quelle: Berufliche Weiterbildung im Betrieb, Info und Toolbox für Personalverantwortliche, Betriebs und Personalräte, BMBF 2013
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 31
Fortbildungen der ersten Ebene verfolgen das Ziel, Absolventen dieser Aufstiegsfortbildungen können
berufliches Know-how für spezielle berufliche Funk- damit Positionen in Unternehmen erreichen, in
tionen wie Kundenberatung zu erweitern und zu denen vielfach Hochschulabsolventen tätig sind.
vertiefen. Die zweite Ebene beinhaltet Qualifikationen
für operative Führungsaufgaben in Unternehmen. Für jede Qualifikationsebene gibt es klare Zulassungs-
Dazu gehören auch volkswirtschaftliches Urteilsver- voraussetzungen. Es haben auch Seiteneinsteiger
mögen und betriebswirtschaftliche Entscheidungs- mit langjähriger Berufserfahrung eine Chance –
fähigkeit. Die dritte Ebene qualifiziert Absolventen in ihrem Beruf erfahrene Profis also, die ihre beruf-
für die Führung von Unternehmen und bescheinigt lichen Kompetenzen nicht auf dem üblichen Weg
strategische Planungs- und Entscheidungskompetenz.
erworben haben.
fortbildungsordnungen
in der Weiterbildungspraxis
interview mit Dr. Jorg-günther grunwald, Wie kann ich prüfen, ob mich eine bestimmte
bundesinstitut für berufsbildung (bibb) fortbildung auch im falle eines arbeitgeber-
wechsels weiterbringt – also ob sie branchenweit
Was hat es mit den drei ebenen der aufstiegs- oder bundesweit anerkannt ist?
fortbildungen auf sich? Muss man alle ebenen
der Reihe nach durchlaufen oder können ebenen Die Fortbildungsbezeichnung gibt auf diese Frage
übersprungen werden? oft leider keinen eindeutigen Hinweis. Deshalb ist
es wichtig, sich zu informieren und entsprechen
Wer eine Aufstiegsfortbildung absolvieren will, de Beratung zu suchen: bei den für die Prüfung
muss praxiserfahren sein und über Kompetenzen zuständigen Stellen, dem jeweiligen Berufs oder
verfügen, die in der betrieblichen Realität benötigt Branchenverband oder den Arbeitsagenturen.
werden. Unter gewissen Voraussetzungen ist ein Dort sollte man sich unbedingt nach der Akzep
Überspringen einzelner Fortbildungsebenen mög tanz des jeweiligen Fortbildungsabschlusses er
lich. So kann sich beispielsweise ein Fortbildungs kundigen. Die Liste der bestehenden bundesweit
interessierter nach erfolgreichem Ausbildungsab gültigen Fortbildungsordnungen in der Zustän
schluss und mehrjähriger Berufspraxis direkt zur digkeit des Bundesministeriums für Bildung und
Fortbildungsprüfung der zweiten Ebene melden. Forschung (BMBF) ist auch über das Internet
Ein Abschluss der ersten Ebene ist somit in den abrufbar. Außerdem hat das Bundesinstitut für
meisten Fällen nicht zwingende Voraussetzung Berufsbildung eine Checkliste* online gestellt,
für die Zulassung zur Prüfung der zweiten Ebene. die Weiterbildungsinteressierten die Auswahl
Allerdings setzt ein Abschluss der dritten Ebene geeigneter
beruflicher Weiterbildungsangebote
mindestens die Qualifikationen der zweiten Ebene erleichtern soll.
voraus, sodass hier in der Regel ein Überspringen
nicht möglich ist. * Siehe: www.bibb.de/checkliste
32 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung
fortbildungsberufe
der ersten ebene
interview mit Moritz Reiser, Rollladen- Warum haben Sie diesen berufsweg gewählt?
und Sonnenschutztechnikermeister Der Beruf des Rollladen und Sonnenschutz
mechatronikers vereint durch die Vielfalt der ver
für welchen beruflichen Weg haben Sie sich wendeten Materialien die Eigenschaften unter
entschieden? schiedlicher Berufe wie Schreiner, Elektriker oder
Ich habe mich nach dem Gymnasium für eine Metallbauer. Man kommt mit Holz, verschiedenen
Ausbildung zum Rollladen und Sonnenschutz Metallen, Stoff und Tüchern, also verschiedenen
mechatroniker entschieden. Im Oktober 2010 Materialien in Kontakt und muss diese ver bzw.
habe ich in Wiesbaden mit dem Meisterkurs zu bearbeiten. Es ist die Vielfalt an Tätigkeiten, die
den Teilen eins und zwei, also Theorie und Praxis, diesen Beruf so interessant macht. Mit dem Meis
begonnen und sie erfolgreich abgelegt. Den Vorbe terbrief habe ich jetzt sogar eine allgemeine Hoch
reitungskurs für die Teile drei und vier in Betriebs schulzugangsberechtigung und könnte noch
führung und Ausbildereignung habe ich in studieren. Ich habe durch meinen beruflichen Wer
Ingolstadt von März bis Mai 2011 besucht und be degang die Erfahrung gemacht, dass man – wenn
standen. Seit Mai 2011 bin ich wieder bei meinem man wirklich will – einiges erreichen kann. Wenn
Ausbildungsbetrieb angestellt – jetzt als Meister. man die Möglichkeit hat, sich weiterzubilden, sollte
Seit September 2012 haben wir in der Firma einen man diese nutzen. Nur so kann man sich beruflich
neuen Lehrling eingestellt, den ich zusammen mit von der Masse abheben.
meinem Chef ausbilde. Seit Oktober 2012 besuche
ich die Weiterbildung zum Betriebswirt in Teilzeit
für ein Jahr.
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 35
fortbildungsberufe
der dritten ebene
kaufmännischer bereich
logistik
Von der Drucktechnik bis zur kundenberatung und einschlägig Berufserfahrene mit mindestens fünf-
Nicht nur Produkte und Prozesse der Print- und Digi- jähriger Berufserfahrung. Angebote zur Vorbereitung
talmedienproduktion, sondern auch rechtsbewusstes auf die Meisterprüfung kommen von Bildungsträgern,
und betriebswirtschaftliches Handeln, Methoden der insbesondere an den großen deutschen Medienstand-
Information, Kommunikation und Planung sowie die orten. Schwerpunkte sind berufs- und arbeitspädago-
Zusammenarbeit im Betrieb sind wichtige Inhalte für gische Qualifikationen, Betriebsmanagement und
die Fortbildung zum Geprüften Medienfachwirt Digital Projektmanagement. Ziel ist sowohl die Befähigung zur
bzw. Print. Produkte und Prozesse der Print- und Digi- Übernahme von Aufgaben der Personal- und Betriebs-
talmedienproduktion, Printmedienproduktion, Druck- führung als auch die Befähigung, Bild- und Tonpro-
und Druckweiterverarbeitungsprozesse sowie Print- duktionen organisatorisch, technisch und gestalterisch
medienkalkulation und Produktionsplanungssysteme verantwortlich vorzubereiten, durchzuführen, zu
gehören zu den handlungsspezifischen Qualifikationen, steuern, zu überwachen und abzuschließen.
die für angehende Industriemeister der Fachrichtung
Printmedien wichtig sind.
• A pplikationsexperte/-expertin
• Gepr. Aus- und Weiterbildungspädagoge/
pädagogin
• Gepr. Berufspädagoge/-pädagogin
• Gepr. Betriebswirt/-in nach dem
Berufsbildungsgesetz
• Staatl. Gepr. Betriebswirt/-in
• Gepr. Industriemeister/-in
Fachrichtung Chemie
• Gepr. Industriemeister/-in
Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk
• Gepr. Industriemeister/-in
Fachrichtung Pharmazie
• Gepr. Pharmareferent/-in
• Prozessexperte/-expertin
• Gepr. Prozessmanager/-in
Produktionstechnologie
• Staatl. Gepr. Techniker/-in
• Gepr. Techn. Betriebswirt/-in
• Gepr. Techn. Fachwirt/-in
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 49
arne-Rasmus Rathje,
Maurer- und betonbauermeister:
„Nach dem Hauptschulabschluss begann ich eine
Berufsausbildung zum Maurer. Mit etwas Nach
hilfeunterricht schaffte ich 2001 die Fachhoch
schulreife. Nur ein Jahr später hatte ich die allge
meine Hochschulreife in der Tasche. Nach der
Bundeswehr entschied ich mich 2005 für eine
Fortbildung zum Meister. Dieser schloss sich eine
Fortbildung zum Bausachverständigen an. 2010
vertiefte ich diese Fortbildungen nochmals um
den Schwerpunkt ‚Sanierung von Feuchte und
Schimmelpilzschädenʻ. Als Meister betreute ich
dann unter anderem Bauvorhaben im Denkmal
schutz. Noch vielseitiger und interessanter ist aber
meine Tätigkeit beim Ausbildungszentrum Bau in
Hamburg. Hier bin ich seit 2007 als ‚Ausbildungs
platzentwicklerʻ angestellt und sorge mit meinen
Kollegen für den nötigen Nachwuchs in unserer
Branche.“
50 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung
kunst, kultur und gestaltung Grundsätzlich bereitet Sie eine Fortbildung zum
Handwerksmeister neben der Vertiefung fachlicher
Mit geregelten fortbildungsabschlüssen im berufsfeld Aspekte darauf vor, einen Handwerksbetrieb selbst-
kunst, kultur und gestaltung qualifizieren Sie sich für ständig zu führen und ihren Fachkräftenachwuchs
fach- und führungsaufgaben. Die berufe sind haupt- eigenständig auszubilden. Hierzu werden Fachkom-
sächlich im bereich des handwerks angesiedelt. Deshalb petenzen im Bereich Betriebswirtschaft und Unter-
ist der handwerksmeister die wichtigste aufstiegsfort- nehmensführung, im Bereich Recht sowie in der
bildung in diesem bereich. Berufs- und Arbeitspädagogik
vermittelt.
Von der Musikgeschichte bis zur Mythologie Die Meisterqualifikation ist das Qualitätsmerk
Die Prüfung zum Geigenbauermeister setzt Kenntnisse mal für Führungskräfte im Handwerk. Handwerks
der Stilkunde, etwa der Musik- und Musikinstrumen- meister sind gefragt und genießen im Inland und
tengeschichte voraus. Neben den Kompetenzen Ausland hohes Ansehen.
im Geigenbau sind die Bereiche Restaurierung und
Reparatur inhaltliche Schwerpunkte. Ähnliches gilt Die Meisterqualifikation baut auf der beruflichen
für die Prüfung zum Holzbildhauermeister: Zur Vor- Ausbildung auf. Die sogenannte Aufstiegsfortbil
bereitung gehört eine Auseinandersetzung mit Kunst- dung ist modular aufgebaut und besteht insge
geschichte, unterschiedlichen Bau- und Möbelstilen, samt aus vier Teilen. Es werden anwendungsbe
der Ornamentik, der Heraldik und der Mythologie. zogene Kompetenzen in den Bereichen Fachpraxis
(Teil I), Fachtechnik (Teil II), Betriebswirtschaft
und Recht (Teil III) sowie Berufs und Arbeits
pädagogik (Teil IV) vermittelt. Die Inhalte der
Vorbereitungskurse für die Teile I und II der
Meisterprüfung orientieren sich an den Anforde
rungen der jeweiligen gewerbespezifischen
Meisterprüfungsteile. Diese sind in den Meister
prüfungsverordnungen für die einzelnen Hand
werke festgelegt. Die Teile III und IV sind für alle
Handwerke gleich.
landwirtschaft
www.bmbf.de/de/6406.php
Auf der Homepage des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung (BMBF) finden Weiterbildungs-
interessierte eine Liste aller geltenden Fortbildungs-
ordnungen in der Zuständigkeit des BMBF.
5 nÜTzliChe linkS iM inTeRneT 59
www.bmwi.de/De/Themen/Mittelstand/Mittelstands- www.fernuni-hagen.de
politik/handwerk/meisterpruefungsverordnungen.html Homepage der Fernuniversität Hagen, der einzigen
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie öffentlich-rechtlichen Fernuniversität im deutschen
(BMWi) bietet auf dieser Internetseite eine Auflistung Hochschulraum. Als echte Alternative zum Präsenz-
aller seit 1998 modernisierten Meisterverordnungen im studium bietet die Fernuniversität Hagen unter-
Handwerk. schiedlichste Fernstudiengänge und hochwertige
Abschlüsse – angefangen bei Angeboten für berufliche
www.dihk-bildung-gmbh.de Weiterbildung über Studiengänge mit Bachelor- und
Die Homepage der DIHK-Gesellschaft für berufliche Masterabschluss bis hin zur Promotion.
Bildung – Organisation zur Förderung der IHK-Weiter-
bildung bietet aktuelle Meldungen und Hintergrund- www.foerderdatenbank.de
informationen zu unterschiedlichsten Aspekten Die Förderdatenbank ist ein Informationsportal des
der beruflichen Weiterbildung, umfangreiche IHK- Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
Lernmaterialien und Informationen zu Prüfungen, (BMWi) und bietet Weiterbildungsinteressierten einen
Prüfungsterminen, Hilfsmittellisten und Prüfungs- schnellen und einfachen Zugriff auf Förderprogramme
aufgaben. des Bundes, der Länder und der Europäischen Union.
Nutzerfreundliche Such- und Zugangswege erleichtern
http://ec.europa.eu/ploteus Ihnen die Erschließung des umfangreichen Daten-
Das Portal PLOTEUS der Europäischen Kommission bestandes.
bietet Hinweise zu Lernangeboten innerhalb der
Europäischen Union und viele nützliche Links. Eine www.freie-berufe.de/themen/berufliche-bildung
Datenbank erlaubt die bequeme Suche nach berufs- Auf dieser Internetseite informiert der Bundesverband
bildenden Schulen und Angeboten für berufliche der Freien Berufe (BFB) rund um das Thema berufliche
Weiterbildung. Darüber hinaus gibt es Informationen Bildung im Bereich der freien Berufe.
zu Bildungssystemen und Bildungseinrichtungen
sowie zu den unterschiedlichen Fördermöglichkeiten. www.na-bibb.de/wer_wir_sind/aufgaben_und_leistun-
gen/ibs.html
www.erasmusplus.de Die IBS informiert seit über 25 Jahren über Programme
Erasmus+, das neue EU-Programm für allgemeine und der beruflichen Aus- und Weiterbildung im Ausland. Als
berufliche Bildung, Jugend und Sport, löst das Pro- zentrale deutsche Serviceeinrichtung im Auftrag und
gramm für lebenslanges Lernen ab (2007-2013), und mit finanzieller Förderung des Bundesministeriums für
integriert die Programme "Jugend in Aktion" sowie die Bildung und Forschung (BMBF) ebnet die IBS jährlich
internationalen EU-Hochschulprogramme mit Dritt- zahlreichen Interessierten den Weg ins Ausland.
ländern. Erasmus+ eröffnet für die Jahre 2014 bis 2020
neue Perspektiven für die Mobilität Lernender und un-
terstützt junge Menschen und Lernende dabei, beschäf-
tigungsrelevante und interkulturelle Kompetenzen zu
erwerben.
60 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung
www.handwerkskammer.de www.meine-vhs.de
Als Gemeinschaftsinitiative aller 53 Handwerks- Gut 4.000 Volkshochschulen und regionale Außen-
kammern in Deutschland bietet diese Internetseite stellen gibt es in Deutschland – entsprechend vielfältig
Hintergrundinformationen zur beruflichen Weiter- ist das Kursangebot dieser kommunalen Weiterbil-
bildung im handwerklichen Bereich. Darüber dungszentren. Über die zentrale Internetplattform der
hinaus finden Weiterbildungsinteressierte über eine Volkshochschulen können Weiterbildungsinteressierte
interaktive Deutschlandkarte die nächstgelegene nach Kursen in der eigenen Region suchen und sich
Handwerkskammer und deren Weiterbildungs- über Bildungs- und Förderprogramme informieren.
angebote vor Ort.
www.meister-bafoeg.info
www.it-fortbildung.net Ein Informationsangebot des Bundesministeriums für
Auf dieser Internetseite finden Interessierte Informa- Bildung und Forschung (BMBF) zu allen Fragen rund
tionen rund um das Thema Aus- und Weiterbildung in um das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG).
der Informationstechnologie. Eine eigene Serviceseite Das von Bund und Ländern gemeinsam finanzierte
ist dabei dem dreistufigen IT-Weiterbildungssystem sogenannte „Meister-BAföG“ kann für berufliche Auf-
gewidmet. stiegsfortbildungen in Anspruch genommen werden,
wenn es sich um Meisterkurse oder andere auf einen
www.iwkoeln.de/de/themen/bildungspolitik/ vergleichbaren Fortbildungsabschluss vorbereitende
berufliche-bildung/weiterbildung Lehrgänge mit mindestens 400 Unterrichtsstunden
Das Themenportal des Instituts der deutschen handelt.
Wirtschaft Köln liefert aktuelle Nachrichten rund um
die betriebliche Weiterbildung sowie wöchentliche www.mobilitaetscoach.de
Analysen zu wirtschafts-, sozial- und bildungspoliti- Berufsbildung ohne Grenzen fördert das Beraternetz-
schen Themen. Alle Institutsveröffentlichungen zur werk der Handwerks- sowie Industrie- und Handels-
beruflichen Weiterbildung werden auf dieser Inter- kammern. Auf der entsprechenden Internetseite finden
netseite in einer übersichtlichen chronologischen Weiterbildungsinteressierte alles Wichtige rund um
Darstellung aufgeführt. Auslandsaufenthalte während der beruflichen Bildung
– unter anderem Ansprechpartner für Unternehmen,
www.iwwb.de Auszubildende, junge Fachkräfte und internationale
Die Suchmaschine des deutschen Bildungsservers Organisationen.
für Weiterbildungskurse recherchiert in den Daten-
banken zahlreicher Anbieter im gesamten Weiter- www.na-bibb.de
bildungsbereich und fasst die Ergebnisse übersichtlich Auf dieser Internetseite informiert die Nationale
zusammen – nach Stichwort, Ort und Datum. Darüber Agentur (NA) beim Bundesinstitut für Berufsbildung
hinaus liefert die Suchmaschine aktuelle Hinweise (BIBB) über Förderprogramme des Bundes und
zu Beratungsstellen vor Ort und den zahlreichen der Europäischen Union, die ausbildungs- und
Möglichkeiten einer finanziellen Förderung – und das berufsbegleitendes Lernen im europäischen Ausland
deutschlandweit. unterstützen.
www.kursnet.arbeitsagentur.de
Die Kursdatenbank der Bundesagentur für Arbeit
(BA) ist das Informationsportal für Aus- und Weiter-
bildungsinteressierte in Deutschland. Es bietet
umfassende Recherchemöglichkeiten und detaillierte
Informationen zu über 500.000 Weiterbildungsange-
boten und beruflichen Fortbildungsmöglichkeiten im
gesamten Bundesgebiet.
5 nÜTzliChe linkS iM inTeRneT 61
www.profilpass.de www.unicum.de/beruf/jobtest/test_info.php
Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) Allen Weiterbildungsinteressierten empfiehlt die
bietet ein Beratungssystem, das sowohl Gesprächs- Stiftung Warentest zur gezielten Selbstanalyse den
angebote vor Ort als auch Onlineunterstützung um- kostenlosen Test von Unicum. Er hilft, die eigenen
fasst und bei der Herausarbeitung Ihres persönlichen Stärken und Schwächen zu erkennen, und gibt
Kompetenzprofils hilft. Dieses Profil kann für die Hinweise zu passenden Weiterbildungsangeboten.
berufliche (Neu-)Orientierung, bei anstehendem
Berufs- oder Stellenwechsel, für die Vorbereitung von www.wis.ihk.de
Mitarbeiter- oder Leistungsgesprächen oder auch für Über das Weiterbildungs-Informations-System des
die Formulierung von persönlichen Zielen genutzt Deutschen Industrie- und Handelskammertages
werden. (DIHK) finden Weiterbildungsinteressierte ein großes
Angebot an Weiterbildungsseminaren, Trainern,
www.sbb-stipendien.de Coaches und Dozenten. Außerdem stehen vielfältige
Die Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung Informationen zur Weiterbildung zur Verfügung, unter
(SBB) bietet, finanziert vom Bundesministerium für anderem auch Erläuterungen zu den verschiedenen
Bildung und Forschung (BMBF), zwei Stipendien- Aufstiegsfortbildungen im IHK-Bereich.
programme an: das Weiterbildungsstipendium und das
Aufstiegsstipendium. Damit ist dieses Internetportal www.zav-auslandsvermittlung.de
die erste Anlaufadresse für Weiterbildungsinteressierte, Auf der Seite der Zentralen Auslands- und Fachver-
die sich über die Förderprogramme für begabte Berufs- mittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit (BA)
einsteiger unter 25 Jahren (in begründeten Fällen unter finden Interessierte Bildungs- und Arbeitsangebote
28 Jahren) und altersunabhängig für Berufserfahrene der europäischen Mitgliedsstaaten und des außer-
mit Interesse an einem Hochschulstudium informieren europäischen Auslands. Das Info-Center der ZAV ist
möchten. erste Anlaufstelle zum Thema Arbeiten und Lernen
im Ausland. Das Portal bietet zahlreiche Informationen
www.studieren-ohne-abitur.de zu den Besonderheiten der unterschiedlichen Arbeits-
Als Kooperationsprojekt des Centrums für Hochschul- märkte und Bildungssysteme und gibt weiterführende
entwicklung (CHE) und des Stifterverbands für die Hinweise für die Suche nach Ausbildungs-, Praktikums-
Deutsche Wissenschaft e. V. bietet der Online-Studien- oder Arbeitsplätzen.
führer für alle beruflich Qualifizierten eine umfang-
reiche Datenbank mit über 5.000 Studienangeboten www.zdh.de/themen/bildung/weiterbildung.html
für Personen ohne Abitur und Fachhochschulreife. Auf dieser Internetseite informiert der Zentralverband
Darüber hinaus beantwortet der Qualifizierungs-Check des Deutschen Handwerks (ZDH) über das gesamte
die Frage, mit welcher beruflichen Qualifikation welche bundesweite Weiterbildungsangebot des Handwerks.
Studienmöglichkeiten offenstehen. Über eine interaktive Deutschlandkarte finden Weiter-
bildungsinteressierte die nächstgelegene Handwerks-
www.test.de/bildung-beruf kammer und aktuelle Weiterbildungsangebote vor
Der Internetauftritt der Stiftung Warentest beantwor- Ort – handwerkliche und kaufmännisch-betriebs-
tet viele Fragen rund um die berufliche Weiterbildung. wirtschaftliche sowie persönlichkeitsorientierte
Darüber hinaus werden zahlreiche Publikationen und Anpassungs- und Aufstiegsfortbildungen.
Informationsmaterialien als kostenloser Download zur
Verfügung gestellt.
62 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung
www.zwh.de
Die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk
(ZWH) ist eine bundesweit tätige Dienstleistungs-
einrichtung für alle handwerklichen Bildungsstätten.
Sie wird getragen von den Handwerkskammern, den
regionalen Handwerkskammertagen und dem Zentral-
verband des deutschen Handwerks (ZDH). Neben
umfangreichen Hintergrundinformationen bietet die
Homepage der ZWH eine Seminarübersicht zu eigenen
Weiterbildungsangeboten, eine Auflistung der
ZWH-Lehrgangsunterlagen und Detailinformationen
zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung.
www.zfu.de
Die Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU)
vergibt Zulassungen für Fernlehrgänge. Der Internet-
auftritt der ZFU erlaubt die Onlinesuche nach zugelas-
senen und registrierten Fernlehrgängen. Außerdem
wird ein Ratgeber für Teilnehmer am Fernunterricht
zur Verfügung gestellt.
infomappen der
berufsinformationszentren
Impressum
Herausgeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Referat Grundsatzfragen der beruflichen Aus- und Weiterbildung
53170 Bonn
Bestellungen
Schriftlich an
Publikationsversand der Bundesregierung
Postfach 48 10 09
18132 Rostock
E-Mail: publikationen@bundesregierung.de
Internet: www.bmbf.de
oder per
Tel.: 030 18 272 272 1
Fax: 030 18 10 272 272 1
Stand
März 2015
Druck
BMBF
Redaktion und Gestaltung
A&B One Kommunikationsagentur, Berlin
Bildnachweis
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung/
Steffen Kugler: Vorwort (Porträt Prof. Dr. Johanna Wanka)
Thinkstock: Titel, Seite 3, 6, 12, 16, 22, 24, 26, 27, 32, 36, 37, 38, 40,
41, 43, 45, 46, 48, 50, 51, 53, 54, 56
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): Seite 4
Getty Images: Seite 34
www.bmbf.de