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Ausbildung, Job – und dann?

Ratgeber zum Start in die berufliche Weiterbildung


Ausbildung, Job – und dann?
Ratgeber zum Start in die berufliche Weiterbildung
Vorwort

Die Entscheidung für eine berufliche Weiterbildung kann ganz unterschiedliche


Gründe haben: mit den steigenden Anforderungen am Arbeitsplatz Schritt halten
wollen, sich neue Wissensgebiete erschließen oder ganz allgemein – Karriere machen!
Eine Vielzahl an Weiterbildungsangeboten ermöglicht es jungen Fachkräften, sich
gemäß ihren Neigungen, Qualifikationen und individuellen Berufszielen fortzubilden.

Wie soll es nach der beruflichen Erstausbildung weitergehen? Welche Möglichkeiten


zur beruflichen Weiterbildung gibt es? Wie ist es möglich, sich über Berufspraxis
und Fortbildungen für Führungsaufgaben zu qualifizieren und Berufspositionen zu
erreichen, die sonst nur ein Hochschulstudium ermöglicht? Antworten auf diese
wichtigen Fragen gibt diese Broschüre. Sie bietet Orientierungshilfen zum Einstieg
in die berufliche Weiterbildung und einen systematischen Überblick über die breite
Palette von Fortbildungsmöglichkeiten im dualen Berufsbildungssystem. Auch stellt
sie die bundeseinheitlich geregelten Aufstiegsfortbildungen vor – Fortbildungen mit
anerkannten Abschlüssen und guten Karriereaussichten.

Mit seiner Initiative „Berufliche Weiterbildung: Energie für Ihren Erfolg“ vermittelt
das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein besseres Verständnis
der vielfältigen Chancen der beruflichen und betrieblichen Weiterbildung. Denn
bereits bei der Entscheidung für eine Ausbildung und während der Erstausbildung
können erste Weichen gestellt werden. So kann man mit einem dualen Studium
gleichzeitig einen Ausbildungsabschluss und einen Hochschulabschluss erwerben –
und möglicherweise auch Förderprogramme für sich nutzen.

Bundesweit anerkannte Fortbildungsabschlüsse eröffnen ganz neue berufliche


Perspektiven und Chancen. Dieser Ratgeber kann der erste Schritt zu einer individuell
passenden beruflichen Weiterbildung sein. Allen, die sich für eine berufliche Weiter-
bildung entscheiden, wünsche ich viel Erfolg und alles Gute !

Prof. Dr. Johanna Wanka


Bundesministerin für Bildung und Forschung
PRaxiSbeiSPiel

TiPP | info

CheCkliSTe
Inhalt
1 einleitung 3

2 erste orientierung 4
berufliche Weiterbildung: energie für ihren erfolg ! 4
Weiterbilden, weiterkommen 4
berufliche Weiterbildung im Überblick 6
Anpassungsfortbildungen 6
Aufstiegsfortbildungen 7
Umschulungen 7
exkurse 8
Zusatzqualifikationen 8
Aus- und Weiterbildung im Ausland 9
Duales Studium 10
Vom Betrieb an die Hochschule 10
fünf fragen zum einstieg in die berufliche Weiterbildung 12

3 Schritt für Schritt zur passenden beruflichen Weiterbildung 14


Den eigenen lernstil berücksichtigen 14
betriebliche ansprechpartner finden 16
kosten checken und förderung nutzen 18
Unterstützung durch den Arbeitgeber 18
Recht auf Bildungsurlaub 19
Förderprogramme des Bundes 20
Förderprogramme der Bundesländer 21
Weiterbildungsangebote suchen – und finden 22
Qualität zählt 23
Weiterbildungsberatung nutzen 27

4 aufstieg mit System – und anerkannten abschlüssen 28


Die drei ebenen der aufstiegsfortbildung 30
fortbildungsabschlüsse nach berufsfeldern 36
Kaufmännischer Bereich 37
Banken, Versicherungen, freie Berufe 38
Logistik 40
Druck, Papier und Medien 41
Informationstechnik 43
Elektronik, Elektrotechnik und Mechatronik 45
Metall und Fahrzeugtechnik 46
Chemie und Pharmazie 48
Bau und Ausbau 49
Kunst, Kultur und Gestaltung 51
Lebensmittel, Hotel und Gastronomie 53
Landwirtschaft 54
Gesundheit, Sozialwesen und Körperpflege 56
Weitere bundeseinheitlich geregelte Fortbildungsabschlüsse 57

5 nützliche links im internet 58

impressum 65
2
3

1 Einleitung

Was kommt nach der berufsausbildung? Wie Geld dafür investieren? Welche Möglichkeiten der
kann ich in meinem Job noch besser durchstarten? finanziellen Förderung gibt es? Wie und wo finde ich
Welche karriere strebe ich an – und welchen auf dem Anbietermarkt geeignete Angebote? Und was
abschluss brauche ich dafür? sind die Besonderheiten der beruflichen Weiterbildung
in einzelnen Berufsfeldern oder Branchen?

Wahrscheinlich stellt sich jede Arbeitnehmerin und Diese Broschüre möchte Ihnen den Start in die beruf-
jeder Arbeitnehmer irgendwann im Berufsleben diese liche Weiterbildung so einfach wie möglich machen –
Fragen. Manchmal noch während der Erstausbildung, und die wichtigsten Orientierungs- und Einstiegsfragen
ganz sicher aber nach einigen Jahren Berufstätigkeit. kompakt und verständlich beantworten. Darüber
Und dabei steht fest: Egal, ob Sie Ihre beruflichen hinaus soll sie als Wegweiser zu einer für Sie passenden
Handlungskompetenzen möglichst praxisnah weiter- beruflichen Weiterbildung dienen und Ihnen helfen,
entwickeln möchten, andere Wissensgebiete erschlie- sich auf dem Weiterbildungsmarkt leichter zurecht-
ßen, sich für einen beruflichen Aufstieg oder die zufinden. Im Vordergrund steht dabei die bundesein-
Selbstständigkeit fit machen wollen – der Schlüssel heitlich geregelte berufliche Weiterbildung – konkret
heißt berufliche Weiterbildung. die sogenannte Aufstiegsfortbildung mit ihren aner-
kannten Abschlüssen.
Doch wer eine Weiterbildung in Angriff nehmen will,
sollte sich vorab über einige wesentliche Punkte Meisterin oder Meister?
informieren: Was kann ich und was will ich mit einer Der besseren Lesbarkeit wegen wurde im Text weit-
Weiterbildung erreichen? Welche beruflichen Weiter- gehend die männliche Schreibweise verwendet.
bildungsalternativen gibt es überhaupt und welche Angesprochen sind aber selbstverständlich immer
kommen für mich infrage? Was muss ich an Zeit und Frauen und Männer.
4 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

2 Erste Orientierung

Berufliche Weiterbildung: Weiterbildungswunsch nicht allein. 2012 hat mit


Energie für Ihren Erfolg! 46 Prozent fast die Hälfte der 18- bis 64-Jährigen
in Deutschland an berufsbezogener Weiterbildung
­teilgenommen.
„bleibe neugierig, bleibe verrückt“ – mit diesen
Worten beschrieb apple-gründer Steve Jobs das
Credo seines beruflichen Werdegangs und eines Weiterbilden, weiterkommen
seiner wichtigsten erfolgsrezepte: lebenslanges
So bleiben Sie beruflich am Ball: Der Job auf Lebens-
lernen.
zeit ist selten geworden. Befristete Arbeitsverhältnisse
nehmen zu und mit ihnen die Lücken in den Lebens-
Klar ist: In der heutigen Berufswelt bedeutet der läufen. Auch der technische Fortschritt und die Globa-
Abschluss einer Erstausbildung noch lange nicht das lisierung, das Internet und der demografische Wandel
Ende der beruflichen Bildung. Vielmehr gilt: Nach der verändern Arbeitsmärkte und Anforderungen. Um
Ausbildung ist vor der Fortbildung. Nur wer neugierig für die Arbeitswelt von morgen gewappnet zu sein,
auf neues Wissen und neue Berufserfahrung bleibt, müssen Wissen, Fertigkeiten, personale und soziale
hat auch langfristigen Erfolg – auf dem Arbeitsmarkt Kompetenzen angepasst und erweitert werden.
und in der eigenen Berufsentwicklung. Denn die beruf-
lichen Anforderungen wandeln sich heute sehr viel Eine Investition, die sich für Sie lohnt: Forscher
schneller als früher – das gilt für Konzerne in der High- vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung
tech-Industrie ebenso wie für Handwerksbetriebe, für (ZEW) haben herausgefunden, dass Weiterbildungen,
Programmierer genauso wie für Pflegekräfte. die berufliche Fähigkeiten vermitteln, für Arbeit-
nehmer durchschnittlich bis zu sechs Prozent mehr
Die gute Nachricht: Sie haben den wichtigen ersten Einkommen bringen. Auch die 8. DIHK-Umfrage unter
Schritt bereits getan. Allein, dass Sie diese Broschüre Absolventen der IHK-Weiterbildungsprüfungen 2014
in Händen halten, beweist doch, dass Sie Lust auf belegt: Über zwei Drittel der antwortenden Absolven-
Neues haben, dass Sie lernen und Ihre beruflichen ten sind nach der Prüfung beruflich aufgestiegen,
Handlungskompetenzen erweitern möchten oder mit haben mehr Verantwortung übernommen und sich
dem konkreten Gedanken spielen, eine berufliche auch finanziell verbessert.
Weiterbildung anzugehen. Und: Sie sind mit Ihrem
2 eRSTe oRienTieRung 5

Sie werden finanziell gefördert: Arbeitgeber beteiligen


sich oft an den Kosten für berufliche Weiterbildung.
Außerdem gibt es viele staatliche Fördermöglichkeiten. Stimmen aus der Praxis
Bund und Länder haben in den vergangenen Jahren
neue Förderprogramme aufgelegt und Bewährtes wie
das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz – das soge-
nannte „Meister-BAföG“ – reformiert, damit sich noch
mehr Menschen beruflich weiterbilden. Meist gibt es anika Thieme, Staatl. gepr. Technikerin,
finanzielle Zuschüsse. Komplett finanzierte berufliche fachrichtung Chemietechnik:
Weiterbildungen sind aber selten. Doch immerhin: „Mir wurde nach meiner Ausbildung bewusst,
Kosten, die für eine berufliche Fortbildung aus eigener dass ich beruflich bessere Chancen habe, wenn ich
Tasche bezahlt wurden, können beim Finanzamt mich weiterqualifiziere. Deshalb habe ich mich
geltend gemacht und von der Steuer abgesetzt werden. informiert, welche passenden Weiterbildungen es
gibt. Für mich war die Weiterbildung zur Staatlich
Zeit, die Sie sich nehmen dürfen: Weiterbildung kostet Geprüften Chemietechnikerin die erste Wahl.“
natürlich auch Zeit. Doch es gibt Unterstützung, etwa
in Form des Bildungsurlaubs. Das bedeutet: Arbeitgeber arne-Rasmus Rathje,
stellen ihre Mitarbeiter unter Fortzahlung des Gehalts Maurer- und betonbauermeister:
von der Arbeit frei, damit diese sich beruflich weiter- „Um mich beruflich möglichst breit aufzustellen,
bilden können. Die Voraussetzungen für den Anspruch habe ich mich für eine Fortbildung zum Meister
auf Freistellung sind von Bundesland zu Bundesland entschlossen. Für mich ist es immer wieder
jedoch unterschiedlich. In zwölf Bundesländern gibt beeindruckend, wie technisches Fachwissen auf
es Bildungsurlaubsgesetze. Ausnahmen sind Baden- der Baustelle vor Ort in die Praxis umgesetzt wird.
Württemberg, Bayern, Sachsen und Thüringen. Im Als Meister muss ich sowohl eine gewissenhafte
Durchschnitt können Beschäftigte fünf Tage pro Kalen- Planung, aber auch die fachgerechte Ausführung
derjahr für Weiterbildung als Bildungsurlaub geltend meiner Projekte beherrschen.“
machen.

Sie müssen nicht die Schulbank drücken: Es gibt


heutzutage viele Wege, die berufliche Weiterbildung
möglich machen – von Lern-Apps für Smartphones
bis hin zum internetbasierten Unterricht in virtuellen
Klassenräumen. Natürlich ist der Präsenzunterricht, Passende Weiterbildungen
den jeder noch aus der Schule kennt, nach wie vor der zu meinem beruf
Klassiker unter den Lernformen. Wer aber unabhängig
von Zeit und Ort lernen und auch sein Lerntempo
selbst bestimmen möchte, dem stehen heute viele
Erfolg versprechende Alternativen zur Verfügung. Eine Übersicht über sinnvolle Fortbildungen
erhalten Sie auf den Seiten der Bundesagentur
für Arbeit. Unter www.berufenet.arbeitsagentur.de
geben Sie Ihre Berufsbezeichnung in die Such­
maske ein. Klicken Sie in der Ergebnisliste Ihren
Beruf an und wählen Sie dann in der linken Navi­
gation unter „Tätigkeit“ die Unterrubik „Weiterbil­
dung“. Sie finden genau zu Ihrem Beruf passende
Weiterbildungsmöglichkeiten.
6 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

Berufliche Weiterbildung bildung teil. Hinzu kommt, dass auch allgemeine


im Überblick Weiterbildungen teilweise beruflich verwertet werden.
So kann etwa ein Sprachkurs, der privat für den Urlaub
absolviert wurde, auch berufliche Vorteile bringen.
es gibt viele Wege, sich beruflich weiter- oder
fortzubilden. und genauso vielfältig sind
die bezeichnungen und begriffe. Das Problem: anpassungsfortbildungen
Sie werden nicht immer einheitlich verwandt.
Diese Form der beruflichen Weiterbildung dient dazu,
und meist fehlt das Überblickswissen, unter-
zusätzliches Fachwissen oder neue Kompetenzen
schiedliche Weiterbildungsangebote
­ richtig
zu erwerben, vorhandenes Wissen aufzufrischen und
einschätzen zu können.
zu erweitern oder etwa der technischen Entwicklung
anzupassen. Mit Anpassungsfortbildungen bleiben
Wo fängt berufliche Weiterbildung an, wo endet sie? Arbeitnehmer beruflich „am Ball“ und können neuen
Zur beruflichen Weiterbildung werden üblicherweise Anforderungen am Arbeitsplatz besser begegnen.
Fortbildungen, Umschulungen und das Lernen im Pro- Anpassungsfortbildungen stellen den Regelfall der
zess der Arbeit gezählt. Letzteres gewinnt in den letzten beruflichen Weiterbildung dar: Typische Beispiele sind
Jahren zwar immer mehr an Stellenwert. Den Kern der Schulungen in neuer Software, Veranstaltungen zu
beruflichen Weiterbildung bilden aber nach wie vor rechtlichen Änderungen oder Sprachkurse für die
die Anpassungs- und Aufstiegsfortbildungen, die häufig Zusammenarbeit mit ausländischen Kunden oder Part-
auch vom Betrieb initiiert werden. Immerhin ein nern. Häufig ist die berufliche Weiterbildung mit der
Drittel der 18- bis 64-Jährigen in Deutschland hat 2012 Ausübung des Berufes eng verknüpft, beispielsweise
an betrieblicher Weiterbildung teilgenommen, also an bei Steuerberatern. Fortwährende Veränderungen in
Weiterbildungsangeboten, die vom Betrieb organisiert der Steuergesetzgebung erfordern die ständige Aktuali-
und finanziert wurden. Nicht selten nehmen Arbeit- sierung des eigenen Wissensstandes, um diesen Beruf
nehmer aber auch auf eigene Initiative unabhängig überhaupt ausüben zu können. In anderen Berufen
vom Betrieb an individueller berufsbezogener Weiter- sind es technische Neuerungen, rechtliche Änderungen
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oder sonstige Entwicklungen, die ein permanentes werden sie häufig von Bildungseinrichtungen der
Weiterlernen unumgänglich machen. Anpassungsfort- Kammern, von Berufsverbänden oder von privaten
bildungen erfolgen in der Regel im Laufe betrieblicher Bildungsdienstleistern. Sie enden meistens mit
oder überbetrieblicher Veranstaltungen. Durchgeführt einem Zertifikat oder einer Teilnahmebescheinigung.

aufstiegsfortbildungen

zeugnis, zertifikat oder Ein strukturierter Ausbau oder eine fundierte Stärkung
­Teilnahmebescheinigung? der beruflichen Handlungskompetenzen verbunden
mit dem Wahrnehmen neuer Aufgabenbereiche oder
Aufstiegsmöglichkeiten – das ist das Ziel der sogenann-
ten Aufstiegsfortbildung. Arbeitnehmer verbessern
Es gibt berufliche Fortbildungsabschlüsse, die nach damit ihre Qualifikationen, die Aussichten auf eine
dem Berufsbildungsgesetz (BBiG), der Handwerks­ fachliche Karriere und Führungspositionen und zu-
ordnung (HwO) oder landesrechtlich nach ent­ meist auch ihre Perspektive auf bessere Bezahlung.
sprechenden Gesetzen der Bundesländer geregelt Typische Beispiele für Aufstiegsfortbildungen sind
sind. Das bedeutet: Diese beruflichen Fortbildungen Meisterkurse oder Kurse, die auf einen der zahlreichen
setzen in der Regel eine abgeschlossene Berufsaus­ anderen staatlich anerkannten Fortbildungsabschlüsse
bildung sowie Berufserfahrung voraus, die Inhalte vorbereiten. Solche Fortbildungen werden in allen Be-
sind fixiert, sie enden in einer Prüfung und ihre rufsfeldern angeboten – vom kaufmännischen Bereich
Abschlüsse sind staatlich anerkannt. über Metall-, Elektro-, IT- und Chemieberufe, Gesund-
heits- und Pflegeberufe bis hin zur Landwirtschaft. Der
Daneben gibt es Weiterbildungsabschlüsse, die Fortbildungsabschluss wird durch die Prüfung vor der
etwa nach den Vorgaben eines Berufs­ oder zuständigen Stelle erlangt. Abschlüsse sind beispiels-
Branchenverbandes geregelt und speziell auf weise Handwerksmeisterin, Industriemeister, Staatlich
dessen Bedarf abgestimmt sind. Diese Weiter­ Geprüfte Technikerin, Geprüfter Fachwirt, Geprüfte
bildungen enden ebenfalls mit einer Prüfung Fachkauffrau oder Geprüfter Betriebswirt.
und können auch ohne gesetzliche Anerkennung
in der jeweiligen Branche sehr anerkannt sein.
umschulungen
Hinzu kommen Weiterbildungsangebote in öffent­
licher Trägerschaft, etwa der Volkshochschulen, Wer schon einen Ausbildungsberuf erlernt hat oder
und in privater Trägerschaft – von Weiterbildungs­ entsprechende Berufserfahrung vorweisen kann, dem
anbietern, die als rein kommerzielle Dienstleister bietet sich die Möglichkeit einer Umschulung. Diese
tätig sind. Das Niveau ist dabei so unterschiedlich, ist vergleichbar mit einer – verkürzten – zweiten Aus-
wie es die Abschlüsse sind. Mal bekommen Teil­ bildung, die für eine neue Tätigkeit qualifiziert, und
nehmer lediglich einen Teilnahmenachweis, mal ein endet normalerweise mit einer anerkannten Prüfung,
Zertifikat mit Benotung – wobei die Bezeichnung etwa vor der zuständigen Kammer. Eine Förderung
in aller Regel keine Rückschlüsse auf den Wert des durch die Agentur für Arbeit ist möglich, wenn der alte
Abschlusses auf dem Arbeitsmarkt zulässt. Sollten Ausbildungsberuf – zum Beispiel aus gesundheitlichen
Sie an dieser Stelle unsicher sein, lassen Sie sich am Gründen – nicht mehr ausgeübt werden kann oder
besten unabhängig beraten. Mehr dazu im dritten die Umschulung notwendig und geeignet ist, um eine
Kapitel auf Seite 27. bestehende Arbeitslosigkeit zu beenden oder eine
­drohende Arbeitslosigkeit abzuwenden.
8 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe
2 eRSTeWeiTeRbilDung
oRienTieRung

Exkurse
zusatzqualifikationen
zusatzqualifikationen

Weiterqualifizierung muss nicht erst nach der Ausbil-


dung beginnen. Schon während der Berufsausbildung
in Betrieb und Berufsschule kann man so die eigenen Was sind zusatzqualifikationen?
Berufschancen oder Karriereaussichten verbessern. Zusatzqualifikationen können von Auszubildenden
Zusätzlich zu einer dualen Ausbildung können bei- in einem staatlich anerkannten Ausbildungsberuf
spielsweise betriebswirtschaftliche Kenntnisse erlangt, im dualen System erworben werden.
EDV-Zertifikate erworben, Fremdsprachenkenntnisse
vertieft oder Techniklehrgänge absolviert werden. Zusatzqualifikationen
Ausbildungsbegleitende Zusatzqualifikationen sind • ergänzen die Ausbildung durch zusätzliche
ein echter Pluspunkt im Lebenslauf. Auszubildende in Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung
Handwerksberufen können zusätzlich betriebswirt- eines Berufes vorgeschrieben sind,
schaftliche Kenntnisse erlangen und auf diese Weise • finden während der Berufsausbildung statt
schon während der Ausbildung einen Teil der Meister- oder beginnen unmittelbar nach Abschluss der
qualifikation erwerben. Bundesweit gibt es momentan Ausbildung, maximal ein halbes Jahr später.
rund 2.300 Zusatzqualifikationen für nahezu alle
­Ausbildungsberufe. Wer bietet zusatzqualifikationen an?
Anbieter sind Ausbildungsbetriebe, Berufsschulen,
Industrie­ und Handelskammern, Handwerkskam­
mern und sonstige Bildungsträger im gesamten
Bundesgebiet.

brauche ich spezielle Vorkenntnisse?


Meist sind keine besonderen Vorkenntnisse not­
wendig. Es gibt aber Angebote, die an bestimmte
Voraussetzungen gebunden sind, an schulische
Vorbildung oder fachliche Kenntnisse, die in der
Ausbildung erworben werden.

Weitere Informationen unter:


www.ausbildungplus.de
2 eRSTe oRienTieRung 9

aus- und Weiterbildung im ausland

Der Sprachkurs in England, das Praktikum bei einer linktipps zum


polnischen Baufirma oder das betriebsinterne Aus- lernen im ausland*
tauschprogramm mit einem Partnerhotel in Spanien –
Auslandsaufenthalte sind immer eine Chance, sich
beruflich weiterzuentwickeln. Wenn Sie sich für eine
Weiterbildung im Ausland entscheiden oder einen nationale agentur (na) beim Bundesinstitut
Teil Ihrer Berufsausbildung in einem anderen Land für Berufsbildung (BIBB): www.na-bibb.de
absolvieren, lernen Sie dreifach: Neben der fachlichen
Qualifizierung verbessern Sie Ihre Fremdsprachen- Bildungsprogramm erasmus+:
kenntnisse und lernen die Kultur und Arbeitswelt eines www.erasmusplus.de
anderen Landes kennen. Damit erhöhen Sie insbeson-
dere Ihre interkulturelle Kompetenz – angesichts der zentrale auslands- und fachvermittlung (zaV)
Globalisierung heute eine immer wichtiger werdende der Bundesagentur für Arbeit:
Kompetenz bei der Einstellung und für betriebliche www.zav-auslandsvermittlung.de
Karrieren.
Portal PloTeuS der Europäischen Kommission:
http://ec.europa.eu/ploteus

informations- und beratungsstelle für auslands-


Wege in die internationale aufenthalte in der beruflichen bildung (ibS):
arbeitswelt www.na-bibb.de/wer_wir_sind/aufgaben_und_
leistungen/ibs.html

Mobilitätsberater der Kammern:


Ein Praktikum in Europa, Training on the Job in www.mobilitaetscoach.de
den USA oder ein Praxisaufenthalt in Fernost –
diese und viele andere Möglichkeiten, weltweit * Beschreibungen der Links in Kapitel 5, Seite 58
Fortbildungen zu absolvieren, präsentiert „Weiter­
bildung ohne Grenzen“. Die von der Informations­
und Beratungsstelle IBS im Auftrag des Bundes­
ministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
veröffentlichte Broschüre stellt auf über 200 Seiten
77 Organisationen vor, die berufliche Mobilität
fördern und unterstützen. Jungen Menschen, die
sich für den internationalen Markt fit machen und
fremde Arbeitswelten hautnah erleben möchten,
eröffnet sich darin ein vielfältiges Angebot.
10 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe
2 eRSTeWeiTeRbilDung
oRienTieRung

Duales Studium wenig Freizeit bleibt: Das Interesse bei Jugendlichen,


Betrieben sowie (Fach-)Hochschulen und Berufs-
Wer schnell Karriere machen will, sucht oft schon akademien an dieser speziellen Ausbildungsform
vor der Ausbildung nach speziellen Lösungen. Immer nimmt immer weiter zu. Mit rund 64.000 dualen
beliebter wird deshalb das duale Studium. Wer sich Studienplätzen für die Erstausbildung in 2012 ist die
dafür entscheidet verbindet eine Berufsausbildung in Zahl der jungen Erwachsenen, die ihre Berufslaufbahn
einem anerkannten Ausbildungsberuf mit betrieblicher mit einer gleichzeitigen Ausbildung im Betrieb und
Praxiserfahrung und wissenschaftlichem Fachwissen. an einer (Fach-)Hochschule beziehungsweise Berufs-
So kann man etwa ein wirtschaftswissenschaftliches akademie beginnen, im Vergleich zum Vorjahr um
Bachelorstudium mit einer kaufmännischen Ausbil- 7,5 Prozent gestiegen.
dung bei einer Bank kombinieren. 910 sogenannte aus-
bildungsintegrierte Studiengänge gab es 2012 bereits
in Deutschland. Und die Vorteile für Absolventen liegen Vom betrieb an die hochschule
auf der Hand: Sie können über die Berufsqualifikation
hinaus einen akademischen Abschluss vorweisen und uni-Quereinstieg für beruflich Qualifizierte
haben schon während des Studiums Geld verdient, Wer nach der Aus- oder Fortbildung noch studieren
während andere Studierende auf die Unterstützung möchte, braucht weder Abitur noch Fachhochschul-
ihrer Eltern, das BAföG oder Studentenjobs angewiesen reife. Schon 2009 hat die Kultusministerkonferenz
sind. Auch wenn die Anforderungen hoch sind und einen Beschluss zum Hochschulzugang beruflich

Das ausbildungsintegrierte
duale Studium

für wen eignet es sich? Wo kann ich das machen?


Ein duales Studium kann in der Regel beginnen, Duale Studiengänge sind an Universitäten, Fach­
wer über Abitur oder Fachhochschulreife verfügt. hochschulen, Berufsakademien und Verwaltungs­
Voraussetzung ist ein Ausbildungsvertrag mit sowie Wirtschaftsakademien in Kooperation
einem Unternehmen, das als Kooperationspartner mit Ihrem Ausbildungsbetrieb möglich – wobei
mit der gewählten Hochschule zusammenarbeitet. Fachhochschulen mit dem breitesten Spektrum
Die Interessenten müssen in der Regel ein Aus­ an unterschiedlichen Fachrichtungen aufwarten.
wahlverfahren durchlaufen.
Wo finde ich weitere informationen?
Wie funktioniert es? Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
Das duale Studium verbindet das Studium an einer bietet Informationen zu über 900 dualen Studien­
Hochschule mit der betrieblichen Ausbildung oder gängen in Deutschland. Über eine Onlinedaten­
Praxisphasen in einem Unternehmen. Damit sich bank können Sie gezielt anhand der Fachrichtung,
beides optimal ergänzt, treffen Hochschule und des Studienorts und der Hochschulform suchen.
Betrieb in der Regel eine Vereinbarung über Inhalte Neben Informationen rund um den dualen Studi­
und Organisation der Ausbildung. Ausbildungs­ engang finden Sie dort auch Kooperationsbetriebe
integrierte duale Studiengänge dauern meist vier und die Kontaktdaten von Ansprechpartnern.
oder viereinhalb Jahre, sie führen sowohl zum Ab­ Im Internet unter: www.ausbildungplus.de
schluss im entsprechenden Ausbildungsberuf als
auch zum Studienabschluss, meist dem Bachelor.
2 eRSTe oRienTieRung 11

Qualifizierter gefasst, der Meisterinnen, Technikern, gleitende Studium wird neben der regulären Berufs-
Fachwirtinnen und Inhabern gleichgestellter Fortbil- tätigkeit, beispielsweise im Selbststudium mit
dungsabschlüsse den allgemeinen Hochschulzugang Begleitseminaren absolviert. Das ist anstrengend
eröffnet. Das bedeutet, sie können – auch ohne Abitur – und erfordert viel Selbstdisziplin. Nicht selten bieten
jedes Fach ihrer Wahl studieren. Was häufig noch Arbeitgeber aber Unterstützung – etwa durch Frei-
unbekannt ist: Auch beruflich Qualifizierten ohne Fort- stellung von der Arbeit oder durch das Bereitstellen
bildungsabschluss steht nach der beruflichen Erstaus- von Arbeitsmitteln.
bildung der Weg an die Hochschule ohne Abitur offen.
Voraussetzung ist eine mindestens zweijährige Berufs- Berufsbegleitende Studiengänge werden in Teilzeit
ausbildung und in der Regel drei Jahre Berufserfah- oder als Fernstudiengänge angeboten:
rung. Allerdings ist der Hochschulzugang fachgebun-
den und Interessierte müssen – anders als Meister und • T
eilzeitstudiengänge: Teilzeitstudierende, die bereits
Absolventen gleichwertiger Aufstiegsfortbildungen – in ihrem Beruf arbeiten, studieren nach Feierabend
eine vorherige Eignungsprüfung bei den Hochschulen oder im Blockmodell an Wochenenden. Das heißt:
ablegen. Sie studieren nicht in Vollzeit, sondern gewisser-
maßen nebenberuflich. Dadurch verlängert sich in
Weitere Informationen unter: der Regel die Studiendauer.
www.studieren-ohne-Abitur.de
• F
ernstudiengänge: Ein Fernstudium ist die Alter-
native zu einem Präsenzstudium, bei dem die
Studium und beruf verbinden Studierenden für die Lehrveranstaltungen an der
Wer sich nach der Aus- oder Fortbildung für ein Hochschule anwesend sein müssen. Die Hochschule
Studium entscheidet, hat die Wahl: ein klassisches verschickt Lerneinheiten und Tests per Post oder
Vollzeitstudium an einer (Fach-)Hochschule oder stellt sie im Internet bereit. Das Fern- oder Online-
ein berufsbegleitendes Studium. Entsprechende studium wird in der Regel zu Hause im Selbststu-
Studiengänge werden mittlerweile von vielen Hoch- dium absolviert. Ergänzend werden auch Präsenz-
schulen in Deutschland angeboten. Das berufsbe- veranstaltungen angeboten.

Stimmen aus der Praxis fernstudium an der


fernuni hagen

Martin henning, fluggerätmechaniker: Die Fernuniversität in Hagen ist die einzige


„Im Anschluss an das Abitur habe ich eine Ausbil­ öffentlich­rechtliche Fernuniversität im deutschen
dung zum Fluggerätmechaniker der Fachrichtung Hochschulraum. Als echte Alternative zum
Triebwerkstechnik begonnen. Inzwischen arbeite ich Präsenzstudium bietet sie Bildungsinteressierten
als Befunder. Das bedeutet, dass ich die Triebwerks­ unterschiedlichste Fernstudiengänge und hoch­
komponenten auf Beschädigungen kontrolliere. Um wertige Abschlüsse auch in grundständigen
beruflich noch weiter aufzusteigen, absolviere ich Studiengängen – vom Bachelor über den Master
neben meinem Beruf ein Maschinenbaustudium an bis zur Promotion. 2012 waren über 80.000 Studie­
einer privaten Hochschule in Berlin.“ rende eingeschrieben.

Weitere Informationen unter:


www.fernuni-hagen.de
12 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe
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oRienTieRung

Fünf Fragen zum Einstieg in die Welche Möglichkeiten tun sich für mich auf?
­berufliche Weiterbildung Lust und Bereitschaft, sich beruflich weiterzubilden,
sind die Basis für den Erfolg. Wichtig für die dauerhafte
Motivation ist in der Regel außerdem die Einschätzung
Sie überlegen, ob eine berufliche Weiterbildung der Chancen und Perspektiven im Beruf, im Unter-
auch ihr Weg sein könnte, sich weiterzuent- nehmen und am Arbeitsmarkt. Hilfreich sind hier
wickeln? Damit Sie am ende die richtige ent- Gespräche mit Kollegen, Ausbildern, den Vorgesetzten
scheidung treffen, sollten Sie auf folgende fragen oder der Personalabteilung. Wichtige Informationen
können auch Zeitungen und Wirtschaftsmagazine im
vorab eine ehrliche antwort finden.
Radio oder Fernsehen liefern. Darüber hinaus gibt es
zahlreiche Institutionen, die qualifizierte Beratung an-
bieten. Dazu zählen etwa die Arbeitsagentur, Industrie-
und Handelskammern, Handwerkskammern, Gewerk-
schaften oder Berufsverbände. Auch das Institut der
Deutschen Wirtschaft und das Bundesinstitut für
Berufsbildung liefern viele Hintergrundinformationen.

Wie viel bin ich bereit zu investieren?


Berufliche Weiterbildung kostet Zeit, Geld und Energie.
Zuerst sollten Sie also genau klären, welche Fort-
oder Weiterbildung für Sie die richtige ist und welcher
konkrete Aufwand damit einhergeht. Fragen Sie, wie
viel Zeit die Weiterbildung in Anspruch nimmt und
ob es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, die zeitliche
Struktur zu gestalten. Dabei spielt auch eine Rolle, in
welcher Lebenssituation Sie sich befinden und in wel-
chem Umfang Sie Ihre Weiterbildung selbst organisie-
ren wollen oder können. All dies hat Einfluss auf die
Wahl der geeigneten Lernform. Liegt Ihnen eher ein
Vollzeitkurs oder können Sie Ihr Ziel berufsbegleitend
erreichen? Ist Ihnen ein Kurs mit festen Zeiten lieber
Was möchte ich erreichen? oder können Sie sich gut das Lernen in Ihrer Freizeit
Zunächst gilt es, das bisher Erreichte realistisch zu einteilen? Ebenso müssen Sie klären, welche konkreten
bilanzieren: Welche Voraussetzungen und Stärken Kosten mit der Fort- oder Weiterbildung verbunden
bringe ich mit, welche Kenntnisse, Kompetenzen und sind – wobei Sie auch an Fahrt-, Unterbringungs- und
Erfahrungen aus der Ausbildung, dem Beruf oder pri- Materialkosten sowie gegebenenfalls die Prüfungsge-
vatem Engagement? Um besser einschätzen zu können, bühren denken sollten. Klären Sie gleichzeitig, wo Sie
wie es weitergehen soll, kann der Blick auf die eigenen im Zweifel finanzielle Unterstützung erhalten. Neben
Interessen und Neigungen ebenso helfen wie auf bis- einer möglichen Unterstützung durch den Arbeitgeber
herige Erfolge. Wichtig ist das Ziel, das mit einer beruf- gibt es dafür mehrere Förderprogramme von Bund und
lichen Weiterbildung erreicht werden soll. Gilt es, vor- Ländern, die unter bestimmten Voraussetzungen in
handene Fertigkeiten zu vertiefen oder aufzufrischen? Anspruch genommen werden können.
Steht die Erschließung ganz neuer Wissensbereiche
im Mittelpunkt? Oder geht es um die systematische
Erweiterung der eigenen Kompetenzen? Fragen Sie
sich: Wo möchte ich in fünf Jahren stehen?
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Welchen abschluss strebe ich an? lichen Fortbildungsziel. Ausführlich informiert Sie
Am Ende jeder Fortbildung steht das dokumentierte Kapitel 4 über diesen Karriereweg. Möglicherweise
Ergebnis. Und das reicht von der reinen Teilnahme- interessieren Sie sich auch für ein Studium. Beruflich
bescheinigung bis hin zu Zertifikaten, Zeugnissen Qualifizierten steht dieser Weg auch ohne (Fach-)
und Diplomen, die aber nicht immer verbindliche Hochschulreife offen. Immer häufiger werden auch
Rückschlüsse auf den Wert eines Abschlusses zulassen. berufsbegleitende Studiengänge angeboten. Mehr
Im Unterschied dazu stoßen Fortbildungsabschlüsse, dazu finden Sie unter der Überschrift „Vom Betrieb an
die aufgrund des Berufsbildungsgesetzes, der Hand- die Hochschule“ auf Seite 10 dieser Broschüre.
werksordnung oder nach Landesrecht geregelt sind –
etwa die Staatlich Geprüfte Technikerin, Industrie-,
Fach- oder Handwerksmeister, Fachwirtinnen und
Fachkaufleute – auf hohe Akzeptanz auf dem Arbeits-
markt. Sie sind bekannt und entsprechen den Qualifi- Wo stehe ich –
kationsanforderungen der Betriebe. Im vierten Teil was bringe ich mit?
dieser Broschüre werden solche bundeseinheitlich
geregelten Fortbildungsabschlüsse differenziert nach
einzelnen Berufsfeldern aufgeführt.
fragen, die ihnen helfen, zu einer objektiven
Will ich danach noch höher hinaus? Selbsteinschätzung zu gelangen.
Möglicherweise ist Ihr Erfolgshunger durch eine
Weiterbildung noch nicht gestillt und Sie wollen noch berufliche Praxis
weiter kommen. Die sogenannte Aufstiegsfortbildung Was kann ich gut und was nicht?
ermöglicht Abschlüsse auf verschiedenen Qualifizie- Wo war ich bisher erfolgreich –
rungsebenen, die auf eine fachliche Karriere oder auf privat, in der Ausbildung und im Beruf?
Führungsaufgaben vorbereiten. Mit dem dreistufigen Wie sind die Erfolge zustande gekommen?
System der geregelten beruflichen Aufstiegsfortbildung Kann ich daran anknüpfen?
gelangen Sie Schritt für Schritt zu Ihrem ganz persön-
Persönliche und soziale kompetenz
Was interessiert mich und was interessiert
mich weniger?
Wo engagiere ich mich bereits?
beratung und Service
im netz außenwirkung
Wie schätzen mich meine Kollegen ein, wie
beurteilen mich meine Vorgesetzten oder
Ausbilder, was sagen Freunde?
Zur gezielten Selbstanalyse empfiehlt die Stiftung
Warentest den kostenlosen Test von Unicum unter: berufliche ziele
www.unicum.de/beruf/jobtest/test_info.php Möchte ich meine Beschäftigung sichern und vor­
handene Fähigkeiten vertiefen oder auffrischen?
Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung Möchte ich die Stelle oder die Branche wechseln
(DIE) bietet ein zertifiziertes Beratungssystem, und mich in einem neuen Bereich weiterbilden
das sowohl Gesprächsangebote vor Ort als auch oder vorhandene Kenntnisse erweitern?
Onlineunterstützung umfasst und bei der Möchte ich beruflich aufsteigen, eine Führungs­
Herausarbeitung eines persönlichen Kompetenz­ position einnehmen oder ein höheres Gehalt
profils hilft. Unter: www.profilpass.de ­
erzielen?
14 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

3 Schritt für Schritt zur passenden


beruflichen Weiterbildung
Den eigenen Lernstil digitaler Medien basieren. Klar ist: Das Internet hat den
berücksichtigen Weiterbildungsmarkt grundlegend verändert. Internet-
basierte Kurse auf entsprechenden Lernplattformen
haben sich breit etabliert und die Lernenden können so
Sich beruflich weiterzubilden bedeutet nicht nicht nur mit digitalen Materialien arbeiten, sondern
zwangsläufig, erneut die Schulbank zu drücken. sich auch synchron oder zeitversetzt mit den anderen
inzwischen gibt es eine ganze Reihe von lern- Lernenden und den Lehrenden austauschen – etwa
formen, die auf unterschiedliche Vorlieben, per Video-Chat oder durch E-Mails. Aktuell gewinnt
dabei auch das mobile Lernen mit internetfähigen
Stärken und einschränkungen zugeschnitten sind.
Mobiltelefonen – sogenannten Smartphones – an Stel-
lenwert. Auf besonders unterhaltsame Art lernt man
für Menschen, die anleitung und feste Strukturen mit Lernspielen – über das Internet oder mit lokalen
­vorziehen. Medien wie DVDs. Gleichwohl ist zu bedenken, dass
Workshops, Seminare, Trainings, Vorbereitungskurse – auch das Lernen mit digitalen Medien viel Disziplin
Präsenzunterricht findet immer an einem bestimmten und Durchhaltevermögen erfordert. Für viele empfiehlt
Ort zu festgelegten Lernzeiten statt. Lehrende und sich deshalb eher eine gemischte Form des Lernens,
Lernende befinden sich gleichzeitig in einem Raum. In- also das sogenannte „Blended Learning“ als Kombina-
nerhalb dieser Lerngruppe können unmittelbar Fragen tion von Präsenzunterricht und Onlinekurs.
gestellt und Probleme diskutiert werden. Präsenzunter-
richt ersetzt allerdings nur selten häusliches Lernen. für Menschen, die flexibel, aber nicht nur digital
Oft muss begleitend auch zu Hause selbstständig lernen möchten.
­gelernt werden. Der Fernunterricht hat schon lange seinen festen Platz
in der beruflichen Weiterbildungslandschaft. Gerade
für Menschen mit Spaß an digitalen Medien. in den letzten Jahren ist der Anteil der Fernkurse
Unter dem Oberbegriff E-Learning werden all jene sprunghaft angestiegen. Meist ergänzt durch einzelne
Lehrformen zusammengefasst, die auf dem Einsatz Präsenzveranstaltungen eignen sich die Lernenden

lernen per e-learning

lernsoftware
z. B. auf CD­ROM
oder DVD

Soziale Medien blended learning


z. B. Blogs, Wikis und (Präsenzunterricht und
:­)

soziale Netzwerke elektronisches Lernen)

Mobiles lernen
onlinekurse
z. B. mit Apps und
(im Internet oder Intranet)
Podcasts
elektronisches
lernspiel

Quelle: Stiftung Warentest, Stand: August 2011


3 SChRiTT fÜR SChRiTT zuR PaSSenDen beRufliChen WeiTeRbilDung 15

hier einen vorgegebenen Stoff mithilfe von Lehr- abgefragt. Bis dahin müssen in der Regel zu festgeleg-
briefen an. Diese erhalten sie per Post, per E-Mail oder ten Terminen umfangreiche Hausarbeiten eingereicht
als Download auf einer Lernplattform im Internet. werden.
Zu bestimmten Prüfungsterminen wird der Lernerfolg

Welcher lerntyp fernunterricht?


sind Sie? Tipps zum Durchhalten

Bei der Aneignung von Wissen verfügt jeder Für viele Erwerbstätige ist ein Fernlehrgang ideal,
Mensch über individuelle Stärken und Schwächen. weil sie so lernen können, wie es Job und Familie
Um den Einstieg in eine berufliche Weiterbildung zulassen. Aber: Viele Fernschüler bringen ihren
oder die Entscheidung für ein bestimmtes Ange­ Kurs nicht zu Ende, weil die Motivation nicht
bot zu erleichtern, sollten Sie sich zunächst über ausreicht oder aber der Zeitaufwand unterschätzt
Ihre Vorlieben Gedanken machen. Etwa anhand wurde. Hier einige Tipps, die das Durchhalten
folgender Fragen: ­erleichtern können:

• Lerne ich lieber allein oder in der Gruppe? • V erzagen Sie nicht bei kleinen Lernkrisen,
• Bekomme ich den Lehrstoff lieber präsentiert die sind normal. Versuchen Sie Ihren eigenen
und schätze eher klassische Unterrichtsformen Lernweg und Rhythmus zu finden. Regel­
oder lerne ich besser, wenn ich mir den mäßiges, fest eingeplantes Lernen ist auf jeden
Lehrstoff selbst aneigne? Fall sinnvoll.
• Habe ich gute Erfahrungen mit Fachbüchern • Beziehen Sie am besten Ihre Familie oder
oder Lehrbriefen gemacht? Freunde in die Planungen ein.
• Ist es mir wichtig, mit anderen über die • Bei organisatorischen und inhaltlichen
Lehrinhalte zu diskutieren oder sie Dritten Fragen suchen Sie das Gespräch mit Ihrem
zu präsentieren? Kursbetreuer.
• Bin ich routiniert im Umgang mit dem Compu­ • Wenn Sie nicht gerne allein lernen, schließen
ter und dem Internet? Kann ich mir vorstellen, Sie sich einer Lerngruppe an.
vor allem auf diesem Weg mit Dozenten zu • Setzen Sie kleine Zwischenziele und seien
kommunizieren und interaktiv am Bildschirm Sie ruhig auch mal stolz auf sich.
zu lernen? • Belohnen Sie sich regelmäßig, beispielsweise
• Traue ich es mir zu, dass ich mich auch nach mit einem Kinobesuch oder Kurzurlaub.
einem vollen Arbeitstag noch auf neue Lern­
anforderungen einstellen kann? Oder brauche Für alle, die über die Teilnahme an einem
ich eine Weiterbildung in Vollzeit, während der Fernlehrgang nachdenken, hat das Bundesinstitut
ich mich auf nichts anderes konzentrieren muss? für Berufsbildung (BIBB) einen Selbstbeurtei­
lungsbogen erstellt, der hilft, die eigenen Erfolgs­
Wenn Sie diese Fragen für sich beantworten, aussichten besser einzuschätzen.
haben Sie ein Stück mehr Klarheit darüber Im Internet unter:
gewonnen, welche Lehrangebote für Sie am www.bibb.de/dokumente/pdf/a32_fernunterricht_
ehesten geeignet sind. sebstbeurteilungsbogen_10_2006.pdf
16 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

Betriebliche Ansprechpartner Coaches. Diese beraten vor allem Beschäftigte mit


finden Managementaufgaben und begleiten sie bei der Bewäl-
tigung von Problemen im Arbeitsalltag. An Bedeutung
gewonnen haben auch arbeitsplatznahe Workshops,
Von beschäftigten wird heute in vielen unter- Lerntandems oder Jobrotationsmodelle. Informieren
nehmen erwartet, auf Veränderungen und neue Sie sich, welche konkreten Weiterbildungsangebote
anforderungen zu reagieren und sich gezielt Ihr Arbeitgeber ­bereithält.
­weiterzubilden. Wichtige ansprechpartner für
betriebs- und Personalräte
arbeitnehmer sind dabei Personalverantwortliche
Ihre betrieblichen Interessenvertreter sind wichtige
und betriebs- oder Personalräte.
Partner, wenn es um berufliche Weiterbildung geht.
In ihrer Funktion als Vermittler und Berater unter-
Personalverantwortliche stützen sie Arbeitgeber und Beschäftigte gleicher-
Wenn Sie Sorge haben, dass Sie durch Ihre berufliche maßen. Viele Betriebsvereinbarungen beziehungsweise
Weiterbildung Kollegen mit Mehrarbeit belasten oder Tarifverträge enthalten Regelungen für Fortbildung
Ihr Arbeitspensum während der Weiterbildung nicht und Qualifizierung. In diesen wird beispielsweise
bewältigen können, lohnt das Gespräch mit Ihrem vereinbart, dass die Arbeitgeberseite Betriebs- und
Personalverantwortlichen im Betrieb. Für viele Unter- Personalräte einmal jährlich über technische oder
nehmen ist die betrieblich organisierte Weiterbildung ­organisatorische Veränderungen
­ informiert, dass
längst selbstverständlich und Ausdruck einer mittel- Arbeitnehmer für berufliche Weiterbildungen freige-
und langfristig angelegten Personalentwicklungs- stellt werden, wenn sie der Anpassung von Qualifika-
strategie. Da steht das Finden einer Lösung sozusagen tionen an solche veränderten Anforderungen dienen,
auf der Tagesordnung. oder dass der Arbeitgeber die Kosten für entsprechende
Weiterbildungsmaßnahmen übernimmt. Sprechen Sie
Zudem setzen viele Unternehmen auf das Lernen also am besten mit Ihrem Betriebs- oder Personalrat.
am Arbeitsplatz. Beispiele für solch ein Training
on the Job sind Schulung oder Beratung durch Kolle-
gen, Vorgesetzte oder spezielle Trainer – sogenannte
3 SChRiTT fÜR SChRiTT zuR PaSSenDen beRufliChen WeiTeRbilDung 17

Stimmen aus der


betrieblichen Praxis

Maria arnold, bertram Pelzer, geschäftsführer Pelzer Maschi-


Personalleiterin Real innenausbau, külsheim: nenbau- und CnC-zerspanungstechnik, Jena:
„Menschen, die sich jenseits der Routinen mit ihrem „Ich bin immer der Philosophie gefolgt, dass ein
Fachwissen für Neues einsetzen, sind für uns Unternehmen nur so gut ist wie seine Mitarbeiter.
unverzichtbar. Ohne sie wären wir heute nicht dort, Die Aus­ und Weiterbildung der Mitarbeiter können
wo wir sind. Von daher unterstützen wir den beruf­ Sie durch nichts ersetzen. Das ist nicht ganz billig,
lichen Aufstieg unserer Mitarbeiter ganz gezielt.“ aber das ist eine Investition in die Zukunft.“

Tarifvertrag Qualifizierung
bei der Telekom

interview mit Wilfried Pater, betriebsrats- Verhandlungen zur Privatisierung und der Neuge­
vorsitzender des Telekom Trainingcenters. staltung des Lohnsystems wurde der Tarifvertrag
er hat den Qualifizierungstarifvertrag bei der gewissermaßen eingesammelt. Es war daher kaum
Deutschen Telekom ag mit ausgehandelt. eine Mobilisierung der Belegschaft erforderlich.
Bei der Telekom gab es für alle Tarifverträge, die
Warum muss sich ein betriebsrat mit dem leicht abzuschließen waren, eine breite Diskussion
Thema Weiterbildung auseinandersetzen? im Vorfeld, hinterher gab es kaum Debatten.
ist es nicht aufgabe der betriebe?
Bildung als „Investition in die Zukunft“ muss Was ist erforderlich, damit Weiterbildung
erkannt werden, sowohl von den Arbeitgebern im betrieb gelebt wird?
als auch von den Betriebsräten. Es herrscht eine Weiterbildung muss begleitet werden. Die
kurzfristige Perspektive vor, der Zeithorizont Mitarbeiter haben häufig noch Schwierigkeiten,
beträgt in der Regel nicht mehr als ein Jahr. ihren eigenen Qualifizierungsbedarf festzustellen.
Bei der Deutschen Telekom AG gibt es seit 1998 Aber ebenso gibt es auch Abteilungen, die noch
einen Weiterbildungstarifvertrag. nicht in dem Maße, wie es wünschenswert wäre,
ihren Qualifizierungsbedarf abschätzen können.
Wie war es möglich, einen Qualifizierungs- Erforderlich ist hier nach meiner Einschätzung,
tarifvertrag abzuschließen? dass etwa Betriebsräte ein persönliches
Dass der Qualifizierungstarifvertrag bei der Bildungscoaching durchführen. Wichtig ist
Deutschen Telekom durchsetzbar war, lag an auch die Kommunikation. Bildung braucht gute
den damaligen Bedingungen. Im Rahmen der Kommunikation zwischen allen Beteiligten.
18 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

Kosten checken und Rückzahlungsverpflichtung


Förderung nutzen Für ihre Unterstützung erwarten Arbeitgeber in der
Regel eine Gegenleistung. Sie wollen von dem frisch
angeeigneten Wissen schließlich profitieren – und
berufliche Weiterbildung wird in der Regel das möglichst lange. Daher wird manchmal eine
selbst finanziert. es gibt jedoch eine ganze Reihe Rückzahlungsklausel vereinbart: Beschäftigte binden
an unterstützungsmöglichkeiten und förder- sich für einen bestimmten Zeitraum an das Unter-
programmen, die Weiterbildungsinteressierte nehmen und müssen im Fall einer vorzeitigen eigenen
Kündigung Weiterbildungskosten, die der Arbeitgeber
­kennen sollten.
übernommen hat, ganz oder teilweise zurückzahlen.

Berufliche Weiterbildung zahlt sich aus. Doch keine


Frage: Zunächst erfordert sie Investitionen – nicht nur
zeitlich, auch finanziell. Teilnahmegebühren für Kurse
oder Seminare, Kosten für Fachbücher und andere Stimmen aus der
Arbeitsmittel, Fahrtkosten oder Prüfungsgebühren – betrieblichen Praxis
um nur einige Beispiele für direkte Weiterbildungs-
kosten zu nennen. Hinzu kommen eventuell noch
indirekte Kosten, etwa durch den Verzicht auf bezahlte
Überstunden, die Reduzierung der Arbeitszeit oder Christian Schwarzer, Pelzer Maschinenbau- und
Kinderbetreuungskosten. CnC-zerspanungstechnik, Jena:
„Das duale Studium im Anschluss an meine Aus­
bildung war komplettes Neuland für mich. Die Ge­
unterstützung durch den arbeitgeber schäftsleitung hat mich aber finanziell unterstützt.
Und sie hat mich zunehmend mit einbezogen und
Wenn Sie eine berufliche Weiterbildung planen, sollten an die Leitungstätigkeit im Unternehmen herange­
Sie zunächst überlegen, ob Sie nicht Ihren Arbeitgeber führt. Das motiviert einen natürlich auch, am Ball
auf Ihren Weiterbildungswunsch ansprechen möchten. zu bleiben und sich ständig weiterzuentwickeln.
Schließlich profitieren die Unternehmen zuerst davon, Die Förderung von jungen Menschen und Mitarbei­
wenn durch Fortbildung Wissenslücken geschlossen tern ist ein sehr wichtiger Aspekt für eine Firma.
werden und die Mitarbeiter aufgrund höherer Qualifi- Man muss als Mitarbeiter Spaß an seinem Beruf
kation ihre Aufgaben besser wahrnehmen oder sogar mitbringen, dranbleiben und über den Tellerrand
neue Aufgaben übernehmen können. Wichtig ist dabei, ­ hinausschauen.“
dass Sie Ihrem Arbeitgeber den Nutzen der geplanten
Weiterbildung für Ihre Tätigkeit überzeugend darlegen Dirk gärtner, Real innenausbau, külsheim:
können. „Ich wollte an meine Lehre eigentlich unmittelbar
den Meister anschließen, habe mich aber nicht wirk­
Nicht nur innerbetriebliche Bildungsmaßnahmen lich getraut. Mein Produktionsleiter hat mich dann
werden vom Arbeitgeber organisiert und finanziert, oft glücklicherweise sehr darin bestärkt, mir Wege und
wird auch die Teilnahme an externen Weiterbildungs- Perspektiven aufgezeigt, mir Mut gemacht. Und
angeboten gefördert. Von Kursgebühren, Fahrt- und der Betrieb hat mich freigestellt und beim Bau des
Unterbringungskosten bis hin zu Lernmaterialien und Meisterstückes gefördert. Außerdem haben mich
Prüfungsgebühren können anfallende Kosten dann Familie und Freunde unterstützt, was sehr wichtig
übernommen werden, wenn die Weiterbildung im ist. Nach den positiven Erfahrungen bei der Meister­
betrieblichen Interesse liegt. Weitere Unterstützungs- fortbildung fiel mir die Entscheidung, auch noch den
leistungen reichen von Lernzeiten am Arbeitsplatz Technischen Fachwirt zu machen, relativ leicht.“
bis zu der Gewährung eines Mitarbeiterdarlehens.
3 SChRiTT fÜR SChRiTT zuR PaSSenDen beRufliChen WeiTeRbilDung 19

Recht auf bildungsurlaub unmittelbaren Arbeitsbezug hat oder nicht. Sie muss
nur als Bildungsurlaub anerkannt und in Verzeichnis-
Arbeitnehmer haben in den meisten Bundesländern sen und Datenbanken durch entsprechende Hinweise
Anspruch auf bezahlte Zeit für Weiterbildung – den gekennzeichnet sein. In zwölf Bundesländern ist
sogenannten Bildungsurlaub. Wie viel Bildungsurlaub der Bildungsurlaub ­gesetzlich
­ verankert. Ausnahmen
gewährt wird, hängt vom jeweiligen Bundesland ab. bilden Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen und
In der Regel sind es fünf Arbeitstage pro Kalenderjahr. ­ Thüringen.
Dabei ist unerheblich, ob die Maßnahme einen

bildungsurlaub in Deutschland

Schleswig-
Holstein
Mecklenburg-
Vorpommern
Bremen Hamburg

Berlin
Nieder-
sachsen
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Nordrhein-
Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen

Rheinland-
Pfalz

Saarland¹ Bayern
Baden-
Württemberg²

10 Arbeitstage im Jahr
innerhalb von 2 Jahren
5 Arbeitstage im Jahr
3 Arbeitstage im Jahr
1 Arbeitnehmer muss im gleichen Umfang Urlaub einbringen
2 Fünf Arbeitstage im Jahr in Planung Kein gesetzlich
Quelle: Stiftung Warentest, Stand: Juli 2011 festgelegter ­Anspruch
20 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

förderprogramme des bundes Meisterkurse, sondern für ganz unterschiedliche


Aufstiegsfortbildungen gewährt – etwa für die Auf-
Auch wer sich aus eigener Initiative und ohne Unter- stiegsfortbildung zur Staatlich Geprüften Technikerin,
stützung seines Arbeitgebers weiterbilden möchte, zum Geprüften Fachkaufmann, zur Geprüften Fach-
muss dies nicht unbedingt komplett aus der eigenen krankenpflegerin, zum Programmierer, zur Betriebs-
Tasche zahlen. Um möglichst vielen Erwerbstätigen informatikerin oder zum Geprüften Betriebswirt.
eine berufliche Weiterbildung zu ermöglichen, bietet Informieren Sie sich dazu in Ihrem Betrieb, bei Ihrer
der Staat zahlreiche finanzielle Unterstützungsleistun- zuständigen Kammer, bei einem Bildungsanbieter
gen an. Für fast jeden Weiterbildungsinteressierten gibt oder im Internet: www.meister-bafoeg.info
es passende Förderangebote.
Weiterbildungsstipendium
aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (afgb) Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist der erste
Damit werden Meister gemacht. Aber nicht nur: Denn große Schritt auf dem Karriereweg. Die Weiterquali-
das sogenannte „Meister-BAföG“ wird nicht nur für fizierung besonders begabter Berufseinsteiger unter

aufsteigen mit dem


­Meister-bafög

interview mit brahim hamouche, haben Sie eine finanzielle unterstützung


­Dachdeckermeister ­erhalten?
Ich habe das Meister­BAföG gewählt, weil ich
für welchen beruflichen Weg haben Sie damit meine Weiterbildung in Vollzeit absolvieren
sich entschieden? konnte. Die Alternative wäre die Abendschule
Mit 17 Jahren habe ich angefangen, einige Jahre gewesen. Dann hätte meine Fortbildung aber
als Dachdeckerhelfer zu arbeiten. Anschließend mindestens drei Jahre gedauert.
absolvierte ich meine Dachdeckerlehre und arbei­
tete mehrere Jahre als Geselle im Dachbau. Seit Welche erfahrungen haben Sie gemacht?
2004 arbeite ich als Dachdecker für verschiedene Meine Erfahrungen mit dem Meister­BAföG sind
Firmen. 2009 fasste ich dann den Entschluss, sehr gut, das Geld kam immer sehr pünktlich
meinen Meister zu machen. Ein Jahr lang dauerte und auch die Rückzahlungsmodalitäten sind fair.
die Weiterbildung. Direkt im Anschluss bin ich
bei einer Firma in Berlin als Bauleiter ein­ und Welchen Stellenwert hat berufliche
­ aufgestiegen. Weiterbildung für Sie?
Weiterbildung ist wichtig, weil man damit seinen
Warum haben Sie diese Weiterbildung absolviert? beruflichen Horizont erweitern kann. Die Technik
Ich wollte gerne anspruchsvolle Hausbauprojekte entwickelt sich ständig weiter. Damit ich meine
realisieren und mehr Verantwortung übernehmen. Kunden gut beraten kann, muss ich immer auf
Ich habe einen Lehrgang besucht, mit dem ich dem neuesten Stand sein.
mich zum Dachdeckermeister weiterentwickeln
konnte. Auf diese Weise konnte ich mich beruflich
verbessern.
3 SChRiTT fÜR SChRiTT zuR PaSSenDen beRufliChen WeiTeRbilDung 21

25 Jahren (in begründeten Fällen unter 28 Jahren) wird förderprogramme der bundesländer
durch das Weiterbildungsstipendium gefördert. Es
kann für Meister- oder Technikerlehrgänge ebenso in In zahlreichen Bundesländern gibt es Programme zur
Anspruch genommen werden wie für fachübergreifen- finanziellen Förderung der beruflichen Weiterbildung,
de Weiterbildungen, etwa für EDV-Kurse oder einen die sich vor allem an Mitarbeiter kleiner und mittlerer
Intensivsprachkurs. In manchen Fällen wird auch ein Unternehmen richten. Konkrete Beispiele für solche
berufsbegleitendes Studium gefördert. regionalen Förderprogramme sind etwa:
Weitere ­Informationen: www.sbb-stipendien.de • Baden-Württemberg: Förderprogramm
für Fachkurse
aufstiegsstipendium • Bayern: Förderung von Beschäftigten aus
Wer seine Berufserfahrung um ein Hochschulstudium kleinen und mittleren Unternehmen
ergänzen möchte, für den kann das Aufstiegsstipendi- • Brandenburg: Bildungsscheck, Förderung
um das Richtige sein. Die Unterstützung richtet sich individueller Qualifizierung für Beschäftigte
altersunabhängig an Berufstätige, die einen besonders • Bremen: Bremer Weiterbildungsscheck
guten Ausbildungsabschluss haben und über mindes- • Hessen: Qualifizierungsscheck Hessen
tens zwei Jahre Berufserfahrung verfügen. Bei Interesse • Niedersachsen: Individuelle Weiterbildung
informieren Sie sich unter: www.sbb-stipendien.de in Niedersachsen (IWiN)
• Nordrhein-Westfalen: Bildungsscheck
bildungsprämie • Rheinland-Pfalz: QualiScheck
Die Bildungsprämie ist im wahrsten Sinne des Wortes • Sachsen: Weiterbildungsscheck Sachsen
eine Prämie für Bildung. Denn der Staat trägt für Per- • Schleswig-Holstein: Zukunftsprogramm Arbeit
sonen mit niedrigerem Einkommen bis zu 50 Prozent • Thüringen: Weiterbildungsscheck
der Kurskosten einer Weiterbildungsmaßnahme (maxi-
mal 500 Euro). Die Bildungsprämie fördert Erwerbs-
tätige (einschließlich Selbstständige), Beschäftigte in
Mutterschaftsurlaub und Elternzeit. Die Bildungsprämie
ist ein Angebot für diejenigen, die sich beruflich weiter- förderprogramme
bilden wollen, die Kosten dafür aber nicht allein tragen der bundesländer
können. Beratungsstellen gibt es in ganz Deutschland,
dazu die kostenlose Hotline 0800 262 3000. Weitere
­Informationen: www.bildungspraemie.info
Detaillierte Informationen zu den Förderpro­
grammen einzelner Bundesländer erhalten
Sie bei der Bundesagentur für Arbeit unter:
www.arbeitsagentur.de, Suchwort: „Förderung“.
informationen zu staatlichen Und in der Förderdatenbank des Bundesminis­
förderprogrammen geben: teriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) unter:
www.foerderdatenbank.de

• die Arbeitsberatung der Arbeitsagentur,


• Ihre Personalabteilung,
• Ihr Betriebs- oder Personalrat,
• das Amt für Ausbildungsförderung,
• Ihre zuständige Kammer,
• die Weiterbildungsanbieter selbst.
22 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

Weiterbildungsangebote suchen – Handwerkskammern, Gewerkschaften, Berufsver-


und finden bände, Volkshochschulen und die Bildungsberatungs-
stellen der Kommunen und Kreise.

Sie wissen, wo Sie stehen, was Sie erreichen Weitere Möglichkeiten für eine erfolgreiche Suche
wollen, wie Sie besonders gut lernen und welche bieten Weiterbildungseinrichtungen, freie Bildungs-
förderprogramme es gibt? Dann gilt es nun, das berater, Personalberater sowie Ansprechpartner auf
passende angebot zu finden. Berufs- und Weiterbildungsmessen. Dabei sollten
Sie aber unbedingt darauf achten, dass die Beratung
kundenorientiert erfolgt und keine kommerziellen
Weiterbildungsangebote richten sich stark an der Interessen im Vordergrund stehen.
Nachfrage aus und sind eng an Bedürfnisse von
Beschäftigten und Unternehmen gekoppelt. Klären Neben der persönlichen Beratung ist vor allem das
Sie also nicht nur, welche Weiterbildungsangebote Ihr Internet sehr hilfreich bei der Suche nach Weiter-
Arbeitgeber bereithält. Es lohnt sich auch eine Suche bildungsangeboten. Dort halten allgemeine und
bei Bildungsinstitutionen, öffentlichen Einrichtungen branchenspezifische Datenbanken oder Weiterbil-
oder Verbänden: Kompetente Anlaufstellen sind die dungsportale alle wichtigen Informationen rund
Arbeitsagenturen, die für Sie zuständigen Kammern, um die berufliche Weiterbildung bereit.
etwa die Industrie- und Handelskammern oder die
3 SChRiTT fÜR SChRiTT zuR PaSSenDen beRufliChen WeiTeRbilDung 23

Qualität zählt

Angesichts der Fülle an Weiterbildungsanbietern berufliche Weiterbildung


empfiehlt es sich, nicht nur die Kosten, sondern auch auf einen klick*
die Qualität der Angebote genau zu vergleichen.
Qualitätsunterschiede zeigen sich meist erst im Detail.
Wichtig ist daher, alle Angebote und Unterlagen
systematisch und sorgfältig nach den folgenden Berufsinformationen der Bundesagentur für Arbeit:
Punkten zu prüfen. Fragen Sie ergänzend möglichst www.berufenet.arbeitsagentur.de
auch ehemalige Teilnehmer nach ihren Erfahrungen.
Die Volkshochschulen – Weiterbildung in der
ziele und inhalte ­Region: www.meine-vhs.de
Aufbau, Inhalte und Methoden der Weiterbildungs-
maßnahme sollten möglichst passgenau an Ihre InfoWeb Weiterbildung – Recherche, Beratung,
beruflichen Ziele anknüpfen. Fragen Sie deshalb den Förderung: www.iwwb.de
Anbieter: Wie und warum bringt mich Ihr Angebot
persönlich weiter? Kursnet – Portal für berufliche Aus­ und
­Weiterbildung:
Praxisbezug und Marktfähigkeit http://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs
Insbesondere für die Aneignung fachlicher Kenntnisse
und Fertigkeiten ist die Verbindung von theoretischem Weiterbildungsberater der Kammern:
und praktischem Wissen unverzichtbar. Wie stellt der www.handwerkskammer.de
Anbieter den Praxisbezug seiner Weiterbildungsmaß-
nahme sicher? Hat er sich vorab mit Betrieben abge- Weiterbildung – Zentralverband des Deutschen
stimmt? Verfügt das Lehrpersonal über einschlägige Handwerks (ZDH):
Praxiserfahrung? Werden praktische Übungen oder www.zdh.de/themen/bildung/weiterbildung.html
Praxisphasen durchgeführt? Sind die Zertifikate oder
Abschlussbescheinigungen des Anbieters durch ihre WIS – Weiterbildungs­Informations­System des
enge Anbindung an die Praxis marktfähig und bei Deutschen Industrie­ und Handelskammertages
­Unternehmen anerkannt? (DIHK): www.wis.ihk.de

abschlüsse und zertifikate zfu – Portal für Fernunterricht und Distance


Nehmen Sie Einblick in die Lehrpläne und Prüfungs- ­Learning: www.zfu.de
ordnungen. Klären Sie, ob die Weiterbildungsmaßnah-
me mit einer Prüfung, einem Berechtigungsnachweis * Beschreibungen der Links in Kapitel 5, Seite 58
oder einer Teilnahmebescheinigung abgeschlossen
wird. Fragen Sie den Anbieter, ob der angestrebte
Abschluss dazu berechtigt, eine anerkannte Berufs-
bezeichnung zu tragen. Erkundigen Sie sich, ob gege-
benenfalls eine reine Teilnahmebescheinigung von Ar-
beitgebern als Qualifikationsnachweis akzeptiert wird.
24 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

Vertragsgestaltung und Rechtsgrundlage Wie werden üblicherweise im Lauf des Kurses auf-
Auch die Gestaltung des Weiterbildungsvertrags und tretende Probleme gelöst?
der allgemeinen Geschäftsbedingungen gibt Aufschluss
über die Qualität des Anbieters. Sind die Gesamtkosten lernformen und Methoden
der Weiterbildungsmaßnahme inklusive etwaiger Die eingesetzten Lernformen und Methoden sollten
Zusatzkosten wie Prüfungsgebühren samt Mehrwert- den Inhalten und Zielen der jeweiligen Maßnahme
steuer und Zahlungsweise aufgeschlüsselt? Sind die und den Bedürfnissen der Lernenden entsprechen.
Kündigungs- und Rücktrittsmodalitäten akzeptabel Die klassischen Vermittlungsformen in Seminar und
und gibt es eine – kostenfreie – Möglichkeit zur Unter- Unterricht werden zunehmend durch aktivierende
brechung der Teilnahme? Sind in dem Vertrag Ziele, Methoden ergänzt: selbstgesteuertes Lernen, Projekt-
Dauer, Inhalte und Durchführungsbedingungen der arbeit, Vorträge, Rollenspiele, Praktika und Exkursio-
Weiterbildung geregelt? Wird auf Art und Geltungsbe- nen. Auch das Lernen mit digitalen Medien setzt sich
reich der angestrebten Qualifikation eingegangen? Sind immer mehr durch. Welche Angaben zu Lehrmate-
Angaben zu den Zulassungsbedingungen oder Bestim- rialien und Lernformen sind in den Lernplänen und
mungen der Prüfungsordnungen enthalten? Wurden Unterlagen enthalten? Werden für den vorgesehenen
Rechtsbelehrung, Angaben zum Gerichtsstand und Einsatz digitaler Medien spezielle Vorkenntnisse
­allgemeine ­Geschäftsbedingungen beigefügt? benötigt? Was macht der Anbieter, wenn in einer Lern-
gruppe Menschen mit unterschiedlichem Lerntempo
lehrpersonal und betreuung zusammenarbeiten? Wie groß sind die Lerngruppen?
Hinweise auf die Qualität eines Weiterbildungsan-
bieters liefern zudem Angaben zum Lehrpersonal. lernort und ausstattung
Dozenten sollten nicht nur fachkompetent und praxis- Auch die technische Ausstattung der Seminar- oder
erfahren, sondern auch methodisch-didaktisch versiert Übungsräume sollte den Zielen der Weiterbildungs-
sein. Fragen Sie den Anbieter: Über welche Qualifikati- maßnahme entsprechen und den Teilnehmenden aus-
onen verfügt das Lehrpersonal? Insbesondere bei Fern- reichend Möglichkeiten zum Üben sowie zur Vor- und
kursen ist die Form der Betreuung während der Maß- Nachbereitung bieten. Sind Lernort und Ausstattung
nahme wichtig. Wie sind die Lehrkräfte erreichbar? erwachsenengerecht und auf dem aktuellen Stand
In welchem Rhythmus ist der Kontakt vorgesehen? der Technik?
3 SChRiTT fÜR SChRiTT zuR PaSSenDen beRufliChen WeiTeRbilDung 25

gütesiegel und Qualitätsmanagement-


zertifikate für Weiterbildungsanbieter

Die Qualität eines Anbieters wird durch die lQW – lernerorientierte Qualitätstestierung
­Nutzung von Qualitätsmanagementsystemen in der Weiterbildung
dokumentiert. In der Praxis haben sich unter­ Ein speziell für den Weiterbildungsbereich mit
schiedliche Modelle etabliert: Förderung des Bundesministeriums für Bildung
und Forschung entwickeltes Qualitätsmanage­
azaV – akkreditierungs- und zulassungs- mentsystem.
verordnung arbeitsförderung Es ist neben der DIN EN ISO 9000ff das im
Dieses Siegel ist für Anbieter erforderlich, deren deutschsprachigen Raum am weitesten verbreitete
Angebote von der Agentur für Arbeit gefördert Modell.
werden.
efQM – european foundation for Quality
Din en iSo 9000ff – Richtlinie des Deutschen ­Management
instituts für normung Dieses nicht speziell auf Bildungsdienstleistungen
Diese übergreifenden Normen dokumentieren ausgerichtete Qualitätsmanagementsystem
die Grundsätze für Maßnahmen zum Qualitäts­ des sogenannten Total Quality Managements ist
management. Das Zertifikat bescheinigt die Pro­ in der Wirtschaft sehr anerkannt.
zessqualität des Qualitätsmanagements (nicht die
Qualität des Angebots). Die Norm ist nicht speziell
auf den Weiterbildungsmarkt zugeschnitten, dort Verbreitet sind auch gütesiegel entsprechender
aber sehr verbreitet. Qualitätsringe oder Gütesiegelvereinigungen –
etwa Weiterbildung Hamburg e. V., Weiterbildung
Din iSo 29990 – Richtlinie der internationalen Hessen e. V. oder Wuppertaler Kreis.
organisation für normung.
Als erste international anerkannte Norm für Aus­
und Weiterbildung ist sie ein Servicestandard für
Lerndienstleistungen und gleichzeitig ein Qualitäts­
managementsystem für Lerndienstleister in der
Aus­ und Weiterbildung. Diese Norm gibt es erst
seit 2010, erste Anbieter sind bereits zertifiziert.
26 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

Dauer und zeitliche aufteilung lernfortschritt und Qualitätsmanagement


Dauer und zeitliche Aufteilung der Weiterbildungs- Ein guter Anbieter wird Sie vor Ihrer Entscheidung
maßnahme sollten in einem angemessenen Verhältnis für ein Angebot ausführlich beraten und dabei nicht
zum Weiterbildungsziel und Ihren persönlichen Ein- nur bisherige Erfolge benennen, sondern auch auf
satzmöglichkeiten stehen. Angeboten werden häufig Herausforderungen hinweisen. Dazu gehören Haus-
berufsbegleitende Fort- und Weiterbildungen – die in aufgaben, Tests und Klausuren. Fragen sie den Anbieter,
Blöcken, als Wochenend- oder Abendseminare durch- wie der Lernfortschritt und Lerntransfer überprüft
geführt werden. Daneben gibt es Weiterbildungsmaß- und gesichert wird. Wie wird auf die Prüfungen vor-
nahmen, die über einen bestimmten Zeitraum hinweg bereitet? Ebenso wichtig ist das Qualitätsmanagement
ganztägig in Vollzeit stattfinden. Zeitaufwendige des Anbieters. Gibt es Untersuchungen über den Ver-
Maßnahmen wie Meisterkurse werden meist in beiden bleib der Absolventen und dokumentiert der Anbieter
Formen angeboten, sodass Sie frei wählen können. kontinuierlich Abbruch-, Durchfall- und Erfolgs-
quoten? Nutzt er ein anerkanntes Qualitätsmanage-
mentsystem und verfügt er über eine entsprechende
Zertifizierung? Fragen Sie auch, wo oder bei wem Sie
sich über den Anbieter und die konkrete Maßnahme
Qualität beim lernen informieren können. Nutzen Sie insbesondere bei On-
aus der ferne lineangeboten entsprechende Diskussionsforen, etwa
www.fernstudium-infos.de oder www.fernstudi.net.

Fernlehrgänge müssen staatlich zugelassen sein.


Zuständig ist die Staatliche Zentralstelle für Fern­
unterricht (ZFU). Zugelassene Kurse tragen das
ZFU­Siegel und erfüllen damit die Standards der
ZFU mit Blick auf inhaltliche Aktualität und päda­
gogische Betreuung. Zugelassene Fernlehrgänge
finden Sie in der ZFU­Weiterbildungsdatenbank
unter: www.zfu.de
3 SChRiTT fÜR SChRiTT zuR PaSSenDen beRufliChen WeiTeRbilDung 27

Weiterbildungsberatung nutzen

Um bei der Wahl der richtigen Weiterbildung wirklich Woran erkenne ich
alle Aspekte zu berücksichtigen, können Sie auch ein gute beratung?
professionelles Beratungsangebot nutzen. Fachkundige
Beratung in Sachen berufliche Weiterbildung bieten
Arbeitsagenturen, zuständige Kammern, etwa die
Industrie- und Handelskammern oder die Handwerks- • N immt der Berater Bezug auf Ihre individuelle
kammern, Gewerkschaften, Berufsverbände, Volks- Situation – etwa Ihren Lebenslauf?
hochschulen sowie die Bildungsberatungsstellen der • Haben Sie den Eindruck, dass der Berater Sie
Kommunen und Kreise. und Ihr individuelles Anliegen versteht?
• Werden gemeinsam das Beratungsanliegen
Zu einer professionellen Beratung gehört mehr als und Ziele für die Beratung definiert?
die reine Information über Weiterbildungsangebote. • Bekommen Sie konkrete Orientierungs- und
Entscheidend ist eine am Einzelfall orientierte Entscheidungshilfen an die Hand?
Bildungsberatung – etwa zu den Zulassungsvoraus- • Gewinnen Sie durch die Beratung einen besse­
setzungen für Prüfungen, den künftigen Chancen am ren Einblick in Ihre Situation?
Arbeitsmarkt, beruflichen Anforderungen oder mit • Wird das Gesprächsergebnis zusammengefasst?
Blick auf Finanzierungsfragen. Professionelle Berater • Werden Ihnen weitere Beratungsmöglichkeiten
sollten die wichtigsten Informationsquellen kennen, aufgezeigt?
relevante Informationen bereithalten – und so auf- • Werden abschließend Ihre nächsten Schritte
bereiten, dass Sie diese bequem nutzen können. Aber besprochen?
bedenken Sie: Eine gezielte Beratung setzt Ihre Mit-
arbeit voraus. Nur so können Sie gemeinsam die für Sie
beste Lösung finden. Bereiten Sie sich auf die Beratung
vor, überlegen Sie, was Sie sich von der Beratung ver-
sprechen, bringen Sie alle wichtigen Unterlagen wie
Ihren Lebenslauf oder Informationen über mögliche
Weiterbildungsangebote mit und sammeln Sie schon
vorab alle Fragen, auf die Sie eine Antwort suchen.
28 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

4 Aufstieg mit System –


und anerkannten Abschlüssen
berufliche Weiterbildung, die für neue Verant- der betrieblichen Realität benötigt werden. Sie haben
wortungsbereiche und führungsaufgaben darüber hinaus durch das Bestehen einer anspruchs-
qualifiziert – gerade bundeseinheitlich geregelte vollen Fortbildungsprüfung ihre anhaltende Leistungs-
fortbildungsabschlüsse eröffnen arbeitnehmern bereitschaft und erweiterte Kompetenzen unter Beweis
vielversprechende ­Perspektiven. gestellt.

Die Fortbildungsordnungen des Bundes werden


In Deutschland gibt es derzeit rund 230 bundesrecht- gemeinsam von Sachverständigen der Sozialpartner
lich geregelte Fortbildungsordnungen auf Grundlage und Wirtschaftsorganisationen erarbeitet. Damit ist
des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) und der Handwerks- gewährleistet, dass die Inhalte dem aktuellen und ab-
ordnung (HwO) – wie etwa zum Industrie- oder Hand- sehbaren Qualifikationsbedarf des jeweiligen Bereichs
werksmeister. Hinzu kommen zahlreiche gleichwertige entsprechen und Betrieben sowie Absolventen breite
Fortbildungsabschlüsse nach landesrechtlichen Rege- Einsatzmöglichkeiten eröffnen.
lungen – etwa der Staatlich Geprüfte Techniker oder
der Staatlich Geprüfte Betriebswirt. Darüber hinaus
existieren rund 3.000 Regelungen einzelner Kammern
zu Fortbildungsprüfungen. Diese gelten jedoch nur
in den Kammerbezirken, die sie erlassen haben. Sie Stimmen aus der
können in diesem Ratgeber nur begrenzt aufgegriffen ­Weiterbildungsforschung
werden. Im Mittelpunkt stehen vielmehr die bundes-
weit einheitlich geregelten Fortbildungsabschlüsse.
Weiterführende Informationen zu den landesspezifi-
schen Regelungen und den sogenannten Kammer- Stefan koscheck,
regelungen bieten Ihnen die jeweils zuständigen Kam- bundesinstitut für berufsbildung (bibb)
mern, etwa Ihre Industrie- und Handelskammer oder „Abschlüsse geregelter Fortbildungen gewährleisten
Ihre Handwerkskammer bzw. die Fachschulen vor Ort. Arbeitgebern Transparenz über die Qualität der
erworbenen Kompetenzen. Auf dieser Basis können
Das deutsche Berufsbildungssystem bietet mit den Beschäftigten höherwertige Aufgaben übertragen
bundesrechtlich geregelten Fortbildungsabschlüssen werden, was den Arbeitsplatz sichern und zum
einen im internationalen Vergleich besonderen beruflichen Aufstieg beitragen kann.“
beruflichen Fortbildungsweg: Grundlage ist die duale
Berufsausbildung, in der umfassende berufliche Hand-
lungskompetenzen erworben werden, die zu einer
eigenständigen und eigenverantwortlichen Berufs-
ausübung befähigen. Darauf baut die sogenannte Auf-
stiegsfortbildung auf und qualifiziert praxisbezogen
für höhere Fach- und mittlere Führungsaufgaben. Die
erworbenen Kompetenzen werden in einer Prüfung
qualitätsgesichert unter Beweis gestellt und können
unmittelbar im Arbeitsumfeld genutzt werden.

Die staatlich geregelten Fortbildungsabschlüsse bilden


mit diesem eigenständigen Profil eine Alternative
zu einem Hochschulstudium, die in der Wirtschaft
hohe Anerkennung findet. Die Absolventen sind
praxiserfahren: Sie verfügen durch eine entsprechende
Erstausbildung und mehrjährige Berufserfahrung
über die beruflichen Handlungskompetenzen, die in
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 29

Vorteile bundeseinheitlich Wichtige Regelungen


geregelter fortbildungsabschlüsse nach bbig und hwo

abschluss in allen bundesländern anerkannt Fortbildungs­ bzw. Meisterverordnungen werden


Die bundeseinheitlichen Fortbildungsordnungen, auf Grundlage von § 53 Berufsbildungsgesetz
die als Rechtsverordnungen des Bundes vom [BBiG] beziehungsweise §§ 42, 45 und 51a Hand­
zuständigen Bundesministerium (etwa dem werksordnung [HwO]) von einem Bundesministe­
BMBF oder dem BMWi) erlassen werden, besitzen rium erlassen. Die Gewerbe, für die Meisterverord­
bundesweite Gültigkeit. Die Fortbildungsord­ nungen im Handwerk erlassen werden, sind durch
nungen des Bundes werden gemeinsam mit den die Handwerksordnung (Anlage A und B) gesetz­
Sozialpartnern und Spitzenorganisationen der lich festgelegt. Die übrigen Fortbildungen werden
Wirtschaft erarbeitet. Damit ist gewährleistet, in der Regel von Arbeitgeberverbänden und Ge­
dass die Prüfungsinhalte der Fortbildung dem werkschaften initiiert. Die Fortbildungsordnungen
aktuellen und absehbaren Qualifikationsbedarf sind bundesweit anerkannt und beinhalten
des jeweiligen Bereichs entsprechen. Bundes­ bundesweit einheitliche Prüfungsregelungen.
einheitliche Fortbildungsordnungen sind etabliert
und als „Marke“ anerkannt. Nach § 54 BBiG, § 42a HwO können aber auch
die sogenannten zuständigen Stellen regionale
garantiertes Qualifikationsniveau Regelungen zu Fortbildungsprüfungen erlassen,
Da alle Absolventen ihre Prüfungen nach den sogenannte Kammerregelungen. Zuständige
gleichen Regeln ablegen, garantiert jedes Ab­ Stellen sind beispielsweise die Industrie­ und
schlusszeugnis nach einer bundeseinheitlich Handelskammern (IHK) oder die Handwerks­
geregelten Fortbildungsordnung auch das gleiche kammern (HWK), §§ 71 ff. BBiG. Prüfungen nach
Qualifikationsniveau. Für diejenigen, die studieren diesen Regelungen können lediglich in dem je­
wollen, aber keine Hochschulreife mitbringen, weiligen Kammerbezirk durchgeführt werden. Bei­
lohnt sich die sogenannte Aufstiegsfortbildung spiel: Die Fortbildungen „Gestalter im Handwerk“
doppelt. Denn auch ohne Abitur haben Meisterin­ und „Restaurator im Handwerk“, die auf der soge­
nen, Techniker, Fachwirtinnen oder Absolventen nannten Meister­Plus­Ebene angesiedelt sind, sind
mit gleichwertigen Abschlüssen die gleiche Hoch­ nicht bundesrechtlich geordnet. Aber sie werden
schulzugangsberechtigung wie Abiturienten. den Kammern durch den Deutschen Handwerks­
kammertag zur Anwendung empfohlen.
feste orientierungsgröße für arbeitgeber
Durch die Ausrichtung der Qualifikation an der
Berufspraxis bieten bundeseinheitlich geregelte
Fortbildungsabschlüsse eine feste Orientierungs­
größe bei der Besetzung von Stellen. Arbeitgeber
können sich darauf verlassen, dass Absolventen
fachlich anspruchsvollen Aufgaben oder Führungs­
funktionen gewachsen sind.
30 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

Die drei Ebenen der meister oder die Geprüften Operativen IT-Professio-
­Aufstiegsfortbildung nals. Solche Fortbildungen qualifizieren für mittlere
Führungsaufgaben. Im Handwerk sind mit ihnen auch
selbstständiges Unternehmertum und die pädagogische
aufstiegsfortbildungen nach dem berufsbildungs- Kompetenz zur Ausbildung des eigenen Fachkräfte-
gesetz und der handwerksordnung werden nachwuchses verbunden. Auf dieser zweiten Ebene
nach drei Qualifikationsebenen unterschieden. sind auch die nach Landesrecht geregelten Fortbil-
dungsordnungen wie der Staatlich Geprüfte Techniker
und der Staatlich Geprüfte Betriebswirt angesiedelt,
In Industrie und Handel liegen auf der ersten Ebene – die an Fachschulen angeboten werden. Auf der dritten
unmittelbar über der Erstausbildung und anschließen- Ebene liegen schließlich in den Bereichen von Indus-
der Berufspraxis – Fortbildungsabschlüsse wie der trie und Handel Fortbildungsabschlüsse wie die Ge-
Geprüfte Fachberater oder die Zertifizierten IT-Spezia- prüfte Betriebswirtin nach dem Berufsbildungsgesetz,
listen; im Handwerk Abschlüsse wie der Kfz-Service- der Geprüfte Technische Betriebswirt, die Geprüfte
techniker. Besonders prägend und auch bekannter ist Berufspädagogin und der Strategische IT-Professional;
die zweite Ebene mit den Abschlüssen der Meister im im Handwerk der Fortbildungsabschluss Geprüfter
Handwerk und im Bereich von Industrie und Handel Betriebswirt nach der Handwerksordnung, der auch
etwa die Geprüfte Fachwirtin, der Geprüfte Industrie- für die strategische Unternehmensführung qualifiziert.

Die drei ebenen der aufstiegsfortbildung

ebene 3 Geprüfte Betriebswirte, Strategische IT­Professionals etc.

berufspraxis

ebene 2 Fachwirte, Meister, Techniker, Operative IT­Professionals etc.

berufspraxis

ebene 1 Fachberater, Kfz­Servicetechniker, IT­Spezialisten etc.

berufspraxis

berufsausbildung

Quelle: Berufliche Weiterbildung im Betrieb, Info­ und Toolbox für Personalverantwortliche, Betriebs­ und Personalräte, BMBF 2013
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 31

Fortbildungen der ersten Ebene verfolgen das Ziel, Absolventen dieser Aufstiegsfortbildungen können
berufliches Know-how für spezielle berufliche Funk- damit Positionen in Unternehmen erreichen, in
tionen wie Kundenberatung zu erweitern und zu denen vielfach Hochschulabsolventen tätig sind.
vertiefen. Die zweite Ebene beinhaltet Qualifikationen
für operative Führungsaufgaben in Unternehmen. Für jede Qualifikationsebene gibt es klare Zulassungs-
Dazu gehören auch volkswirtschaftliches Urteilsver- voraussetzungen. Es haben auch Seiteneinsteiger
mögen und betriebswirtschaftliche Entscheidungs- mit langjähriger Berufserfahrung eine Chance –
fähigkeit. Die dritte Ebene qualifiziert Absolventen in ihrem Beruf erfahrene Profis also, die ihre beruf-
für die Führung von Unternehmen und bescheinigt lichen Kompetenzen nicht auf dem üblichen Weg
strategische Planungs- und Entscheidungskompetenz. ­
erworben haben.

fortbildungsordnungen
in der Weiterbildungspraxis

interview mit Dr. Jorg-günther grunwald, Wie kann ich prüfen, ob mich eine bestimmte
bundesinstitut für berufsbildung (bibb) fortbildung auch im falle eines arbeitgeber-
wechsels weiterbringt – also ob sie branchenweit
Was hat es mit den drei ebenen der aufstiegs- oder bundesweit anerkannt ist?
fortbildungen auf sich? Muss man alle ebenen
der Reihe nach durchlaufen oder können ebenen Die Fortbildungsbezeichnung gibt auf diese Frage
übersprungen werden? oft leider keinen eindeutigen Hinweis. Deshalb ist
es wichtig, sich zu informieren und entsprechen­
Wer eine Aufstiegsfortbildung absolvieren will, de Beratung zu suchen: bei den für die Prüfung
muss praxiserfahren sein und über Kompetenzen zuständigen Stellen, dem jeweiligen Berufs­ oder
verfügen, die in der betrieblichen Realität benötigt Branchenverband oder den Arbeitsagenturen.
werden. Unter gewissen Voraussetzungen ist ein Dort sollte man sich unbedingt nach der Akzep­
Überspringen einzelner Fortbildungsebenen mög­ tanz des jeweiligen Fortbildungsabschlusses er­
lich. So kann sich beispielsweise ein Fortbildungs­ kundigen. Die Liste der bestehenden bundesweit
interessierter nach erfolgreichem Ausbildungsab­ gültigen Fortbildungsordnungen in der Zustän­
schluss und mehrjähriger Berufspraxis direkt zur digkeit des Bundesministeriums für Bildung und
Fortbildungsprüfung der zweiten Ebene melden. Forschung (BMBF) ist auch über das Internet
Ein Abschluss der ersten Ebene ist somit in den abrufbar. Außerdem hat das Bundesinstitut für
meisten Fällen nicht zwingende Voraussetzung Berufsbildung eine Checkliste* online gestellt,
für die Zulassung zur Prüfung der zweiten Ebene. die Weiterbildungsinteressierten die Auswahl
­
Allerdings setzt ein Abschluss der dritten Ebene geeigneter
­ beruflicher Weiterbildungsangebote
­
mindestens die Qualifikationen der zweiten Ebene erleichtern soll.
voraus, sodass hier in der Regel ein Überspringen
nicht möglich ist. * Siehe: www.bibb.de/checkliste
32 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

Die erste ebene


Geprüfte Fachberaterin, Geprüfter Kraftfahrzeug-
Servicetechniker, Zertifizierte IT-Spezialistin oder
Geprüfter Fremdsprachenkorrespondent – dies sind
Beispiele für Fortbildungsabschlüsse der ersten Ebene.
Die Abschlüsse befähigen für die Übernahme von
speziellen Aufgaben. Oft handelt es sich um Beratungs-
aufgaben, aber auch für Betreuungs-, Entwickler- und
Projektleiteraufgaben kann man sich qualifizieren.

fortbildungsberufe
der ersten ebene

zum beispiel geprüfte fachberaterin im Vertrieb/ zum beispiel geprüfte kraftfahrzeug-


geprüfter fachberater im Vertrieb Servicetechnikerin/geprüfter kraftfahrzeug-
Voraussetzung ist üblicherweise der Abschluss Servicetechniker
einer dreijährigen kaufmännischen oder verwal­ Wer seine Ausbildung als Kraftfahrzeugmecha­
tenden Berufsausbildung sowie eine mindestens troniker erfolgreich abgeschlossen hat oder
sechsmonatige Berufspraxis. Fachberater arbeiten eine vergleichbare Qualifikation, etwa durch
in Unternehmen fast aller Wirtschaftszweige. Sie qualifizierte Berufspraxis, nachweist, kann sich
identifizieren Marktchancen, planen und steuern zum Kraftfahrzeug­Servicetechniker fortbilden
eigene Tätigkeitsbereiche im Vertrieb, arbeiten lassen. Diese übernehmen dann als Systemspe­
Informationen zielbezogen und sachgerecht auf, zialisten in den Bereichen Technik, Organisation,
führen Verkaufsgespräche und entwickeln indivi­ Kooperation und Kommunikation sogenannte
duelle Vertriebskonzepte im Kundenkontakt. Sach­ und Organisationsaufgaben. Sie beraten
beispielsweise Kunden umfassend in Bezug auf
die Instandhaltung, Reparatur und Inspektion,
den Einbau oder Austausch von Zubehör, Zusatz­
und Sonderausstattung. Sie führen auch an­
spruchsvolle Wartungs­ und Instandhaltungs­
arbeiten selbst aus oder veranlassen diese
und unterstützen die Geschäftsleitung bei der
Einführung technischer Neuerungen.
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 33

Die zweite ebene


Bei den Aufstiegsfortbildungen der zweiten Ebene
geht es um Qualifikationen für die Leitung von kaufmännische
Fachbereichen in Unternehmen. Absolventen sind be- fortbildungsabschlüsse
fähigt, betriebliche Leistungsprozesse verantwortlich
zu steuern sowie Mitarbeiter zu führen. Klassisches
Beispiel: Handwerksmeister, die ihre eigenen Betriebe
führen und Lehrlinge ausbilden. Auf dieser Ebene geprüfte fachwirtin/geprüfter fachwirt
stehen also Fortbildungsabschlüsse, die auf Selbst- Absolventen dieser bundesrechtlich geregelten
ständigkeit, mittlere Führungsfunktionen oder für ge- Fortbildung haben ein branchenorientiertes kauf­
hobene Sachaufgaben in Unternehmen vorbereiten. männisches Qualifikationsprofil. So haben etwa
Mediengestalter praktische Berufserfahrung mit
Druckerzeugnissen oder Internetseiten. Im Rah­
men der Fortbildung zum Fachwirt lernen sie füh­
rungsbezogene sowie kalkulatorische, medien­
Meisterin/Meister rechtliche und marketingtechnische Aspekte hinzu.
Die Fortbildung wird mit der Prüfung vor einer
Industrie­ und Handelskammer abgeschlossen.

geprüfte fachkauffrau/geprüfter fachkaufmann


Der Handwerksmeisterbrief ist vermutlich der Fachkaufleute zielen ebenfalls auf kaufmännische
­bekannteste Aufstiegsfortbildungsabschluss. Er Führungspositionen ab. Im Rahmen dieser Fortbil­
bescheinigt neben einer vertieften praktischen dung werden insbesondere betriebswirtschaftliche
und theoretischen Fachkompetenz auch betriebs­ Fähigkeiten erweitert. Der Fachkaufmann kann in
wirtschaftliche, rechtliche sowie berufs­ und verschiedenen Wirtschaftszweigen tätig sein; sein
arbeitspädagogische Kompetenzen. Handwerks­ Qualifikationsprofil ist auf einzelne betriebliche
meister verfügen damit über die nötigen Kompe­ Funktionen wie Controlling, Marketing, Logistik
tenzen, einen Betrieb zu führen. Der Meisterbrief bezogen und stellt damit das funktionsorientierte
ist darüber hinaus Voraussetzung für das selbst­ Pendant zum branchenbezogenen Fachwirt dar.
ständige Betreiben eines zulassungspflichtigen Der Fachkaufmann ist ein bundesrechtlich
Handwerks – etwa im Zimmerer­, Elektrotech­ geregelter Fortbildungsabschluss, der durch eine
niker­ oder Augenoptiker­Handwerk. Prüfung vor der Industrie­ und Handelskammer
erlangt wird.
Davon zu unterscheiden sind Geprüfte Industrie­
meister – zum Beispiel der Fachrichtungen
Chemie, Elektrotechnik oder Metall. Solche
Abschlüsse bereiten nicht auf die Selbstständig­
keit, sondern auf eine Führungsrolle in der
Industrie vor. Industriemeister sind immer häufi­
ger Bereichsmanager und Mittler zwischen der
planenden Ingenieurs­ und der ausführenden
Facharbeiterebene.

Der Meisterbrief wird von der für die jeweilige


Prüfung zuständigen Kammer vergeben.
34 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

Meister seines fachs

interview mit Moritz Reiser, Rollladen- Warum haben Sie diesen berufsweg gewählt?
und Sonnenschutztechnikermeister Der Beruf des Rollladen­ und Sonnenschutz­
mechatronikers vereint durch die Vielfalt der ver­
für welchen beruflichen Weg haben Sie sich wendeten Materialien die Eigenschaften unter­
­entschieden? schiedlicher Berufe wie Schreiner, Elektriker oder
Ich habe mich nach dem Gymnasium für eine Metallbauer. Man kommt mit Holz, verschiedenen
Ausbildung zum Rollladen­ und Sonnenschutz­ Metallen, Stoff und Tüchern, also verschiedenen
mechatroniker entschieden. Im Oktober 2010 Materialien in Kontakt und muss diese ver­ bzw.
habe ich in Wiesbaden mit dem Meisterkurs zu bearbeiten. Es ist die Vielfalt an Tätigkeiten, die
den Teilen eins und zwei, also Theorie und Praxis, diesen Beruf so interessant macht. Mit dem Meis­
begonnen und sie erfolgreich abgelegt. Den Vorbe­ terbrief habe ich jetzt sogar eine allgemeine Hoch­
reitungskurs für die Teile drei und vier in Betriebs­ schulzugangsberechtigung und könnte noch
führung und Ausbildereignung habe ich in studieren. Ich habe durch meinen beruflichen Wer­
Ingolstadt von März bis Mai 2011 besucht und be­ degang die Erfahrung gemacht, dass man – wenn
standen. Seit Mai 2011 bin ich wieder bei meinem man wirklich will – einiges erreichen kann. Wenn
Ausbildungsbetrieb angestellt – jetzt als Meister. man die Möglichkeit hat, sich weiterzubilden, sollte
Seit September 2012 haben wir in der Firma einen man diese nutzen. Nur so kann man sich beruflich
neuen Lehrling eingestellt, den ich zusammen mit von der Masse abheben.
meinem Chef ausbilde. Seit Oktober 2012 besuche
ich die Weiterbildung zum Betriebswirt in Teilzeit
für ein Jahr.
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 35

Die dritte ebene


Fortbildungen dieser Ebene sind für berufserfahrene
mittlere Führungskräfte wie Meister und Fachwirte
konzipiert, die sich für die Leitung von Unternehmen
qualifizieren wollen oder höhere Fachkarrieren in
einem Berufsfeld anstreben. Fortbildungsziel ist die Be-
fähigung für verantwortliche strategische Funktionen.

fortbildungsberufe
der dritten ebene

zum beispiel geprüfte betriebswirtin/geprüfter zum beispiel geprüfte Technische betriebswirtin/


betriebswirt nach der handwerksordnung geprüfter Technischer betriebswirt
Geprüfte Betriebswirte nach der Handwerks­ Geprüfte Technische Betriebswirte besitzen
ordnung übernehmen branchenunabhängig die unternehmerische Handlungskompetenz,
qualifizierte kaufmännische Fach­ und Führungs­ ­Problemstellungen
­ ­
im betrieblichen Führungs­
aufgaben in größeren Handwerksbetrieben. Sie und Leistungsprozess zu lösen. Dazu gehört
besitzen die Kompetenz, die angestrebte Entwick­ das selbstständige und eigenverantwortliche
lung kleiner und mittlerer Unternehmen an den Gestalten und Führen betrieblicher Prozesse, das
Zukunftserwartungen des Marktes auszurichten. Leiten von Projekten, das Koordinieren technisch­
Schwerpunkte sind Unternehmensstrategie, Un­ wirtschaftlicher Prozessschnittstellen sowie das
ternehmensführung, ­Personalmanagement
­ und Führen von Mitarbeitern und Prozessbeteiligten.
Innovationsmanagement. Dabei spielt insbeson­
dere die Reflexion gesamtwirtschaftlicher Zusam­ Zur Prüfung wird zugelassen, wer eine mit Erfolg
menhänge eine zentrale Rolle. abgelegte Prüfung zur Industriemeisterin oder
eine vergleichbare technische Meisterprüfung,
Zur Prüfung zugelassen wird, wer die Meister­ eine mit Erfolg abgelegte staatlich anerkannte
prüfung in einem Handwerksberuf oder eine Prüfung zum Techniker, eine mit Erfolg abgelegte
Abschlussprüfung als Industriemeisterin, Fach­ Prüfung zur Technischen Fachwirtin oder eine mit
meister, Fachwirtin, Fachkaufmann, Staatlich Ge­ Erfolg abgelegte staatlich anerkannte Prüfung
prüfte Technikerin oder eine Abschlussprüfung zum Ingenieur mit wenigstens zweijähriger ein­
einer staatlichen bzw. staatlich anerkannten schlägiger beruflicher Praxis nachweist.
Hochschule mit vergleichbaren Qualifikationen
und eine mindestens einjährige Berufspraxis nach­
weisen kann oder über eine Abschlussprüfung
mit anderen einschlägigen Qualifikationen und
eine mindestens dreijährige Berufspraxis verfügt.
36 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

Fortbildungsabschlüsse Die Liste aller geltenden Fortbildungsordnungen in der


nach Berufsfeldern Zuständigkeit des Bundesministeriums für Bildung
und Forschung (BMBF) ist auf der Homepage des BMBF
abrufbar: www.bmbf.de/de/6406.php
aufstiegsfortbildungen verbessern den blick
fürs ganze und bereiten auf fachkarrieren und Eine Liste aller seit 1998 modernisierten Meisterver-
führungspositionen vor. ordnungen im Handwerk finden Sie auf den Seiten des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
(BMWi): www.bmwi.de/DE/Themen/Mittelstand/
Von Beschäftigten wird immer mehr die Kompetenz Mittelstandspolitik/Handwerk/meisterpruefungs-
erwartet, Geschäftsabläufe in ihrer Gesamtheit zu verordnungen.html
begreifen und mitzugestalten. Im Folgenden sollen
Beispiele aus dreizehn zentralen Berufsfeldern zeigen,
wie vielfältig die Berufs- und Qualifikationschancen
sind, um einen beruflichen Aufstieg zu mehr Fach-
und Führungskompetenz anzugehen.
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 37

kaufmännischer bereich

Mit bundeseinheitlich geregelten kaufmännischen fort- Qualifizieren Sie sich –


bildungsabschlüssen erschließen Sie sich komplexere etwa als . . .
aufgabenfelder und qualifizieren sich schrittweise als
führungskraft. Sie können sich auch fachlich spezialisie-
ren oder sich beruflich selbstständig machen.
• G epr. Aus- und Weiterbildungspädagoge/
„Handel ist Wandel“ – dieses alte deutsche Sprichwort ­pädagogin
wird gerne aufgegriffen, wenn es darum geht, die • Gepr. Berufspädagoge/-pädagogin
andauernd notwendige Veränderungsbereitschaft in • Gepr. Betriebswirt/-in nach dem
diesem Berufsfeld prägnant auf den Punkt zu bringen. ­Berufsbildungsgesetz
Heute lauten die Stichworte vor allem Finanzialisie- • Gepr. Betriebswirt/-in nach der
rung, Globalisierung und Informatisierung. Die Aus- ­Handwerksordnung
wahl an bundeseinheitlich geregelten Fortbildungs- • Staatl. Gepr. Betriebswirt/-in
berufen und passenden Fortbildungsangeboten ist • Gepr. Bilanzbuchhalter/-in
entsprechend vielfältig. • Gepr. Controller/-in
• Gepr. Fachberater/-in im Vertrieb
Von der buchhaltung bis zum Marketing • Gepr. Fachkaufleute – etwa für Außenwirtschaft,
Steuerrecht und betriebliche Steuerlehre, das Erstellen Büro­ und Projektorganisation, Einkauf und
von Zwischen- und Jahresabschlüssen sowie das ­Logistik, Marketing
Auswerten und Interpretieren des Zahlenwerks für • Gepr. Handelsassistent/-in Einzelhandel
Managemententscheidungen – damit werden Sie • Gepr. Handelsfachwirt/-in
sich etwa zur Vorbereitung auf die Fortbildungsprü- • Gepr. Immobilienfachwirt/-in
fung zum Geprüften Bilanzbuchhalter beschäftigen. • Gepr. Industriefachwirt/-in
Sich verändernde Marktgegebenheiten, neuartiges • Gepr. Leasingfachwirt/-in
Kundenverhalten, innovative Marketingmethoden und • Gepr. Personaldienstleistungsfachwirt/-in
-instrumente – das sind Herausforderungen, mit denen • Gepr. Personalfachkaufmann/-frau
Sie sich in den Prüfungen zur Geprüften Industriefach- • Gepr. Wirtschaftsassistent/-in Industrie
• Gepr. Wirtschaftsfachwirt/-in

wirtin, zum Geprüften Fachberater im Vertrieb oder


zur Fachkauffrau für Marketing auseinandersetzen.
Fortbildungen mit Blick auf Managementaufgaben
oder den Bereich Personalwesen, etwa zum Geprüften
Personalfachkaufmann oder zum Geprüften Fach-
kaufmann für Büro- und Projektorganisation, stellen
das Planen und Organisieren von Geschäftsprozessen
sowie Mitarbeiterführung in den Vordergrund. Als
angehende Führungskraft im Einkauf – etwa als Ge-
prüfter Fachkaufmann für Einkauf und Logistik – wird
vor allem Ihre betriebswirtschaftliche Entscheidungs-
fähigkeit gestärkt, etwa im Umgang mit Budgets und
Umsatzzahlen.
38 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

banken, Versicherungen, freie berufe

Stimmen aus der Mit fortbildungen in diesem bereich qualifizieren


­Weiterbildungspraxis Sie sich für fachaufgaben und leitungsfunktionen
in unternehmen der kredit- und Versicherungs-
wirtschaft oder für verantwortungsvolle Tätigkeiten
­
bei Steuerberatern, ­Wirtschaftsprüfern oder
Michael eggert hat Industriekaufmann gelernt, ­Rechtsanwälten.
ist bei seinem Ausbildungsbetrieb geblieben und
hat sich Stück für Stück nach vorn gearbeitet. Eine Kaum ein wirtschaftliches Segment hat sich in den
Weile war er im Vertrieb beschäftigt, inzwischen vergangenen Jahrzehnten so schnell entwickelt wie der
hat der ehemalige Azubi die Leitung von Einkauf Markt für Finanz- und Versicherungsdienstleistungen.
und Logistik übernommen. Flankierend absolviert Die Öffnung und Deregulierung der Finanzmärkte
der Flensburger deshalb die Fortbildung zum führte zu einer enormen Ausweitung des Angebots
Geprüften Fachkaufmann für Einkauf und Logistik. an Finanzprodukten. Der gesellschaftliche Trend zur
„Mein Chef erklärte sich bereit, die Kosten für individuellen Alters- und Gesundheitsvorsorge brachte
den Lehrgang zu übernehmen. Schließlich bietet eine Vielfalt neuer Versicherungsleistungen. Angesichts
meine Fortbildung auch große Vorteile für das der steigenden Anforderungen gibt es heute eine
Unternehmen“, sagt Eggert. Und das nicht erst Vielzahl an bundeseinheitlich geregelten Fortbildungs-
nach dem Abschluss: Denn schon jetzt wendet abschlüssen. Bei den freien Berufen spielen auch nicht
der angehende Fachkaufmann erworbenes Wissen bundeseinheitlich geregelte Abschlüsse der jeweiligen
an und entwickelt etwa neue Kennzahlen für die Kammern eine wichtige Rolle – wie der Steuerfachwirt.
Arbeit der Einkaufsabteilung. Sein Fazit zur Halb­ Die Fortbildungsregelung zum Steuerfachwirt basiert
zeit: „Ich habe schon so viel gelernt, das kann mir auf einer Musterprüfungsordnung der Bundessteuer-
niemand mehr nehmen.“ beraterkammer, ist aber nicht bundesrechtlich geregelt.
Dieser Abschluss wird auch als eine Voraussetzung für
die Prüfung zum Steuerberater anerkannt und kann
dann mit entsprechender Berufserfahrung bis zum
­Wirtschaftsprüfer führen.
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 39

Von finanzfragen bis zur Mandantenbetreuung


Auf Basis von Marktanalysen, durch gesellschaftliche
Veränderungen und gesetzliche Regelungen werden Stimmen aus der
bei Banken und Versicherungen immer wieder neue ­Weiterbildungspraxis
Produkte erstellt. Entsprechend sind etwa Neuent-
wicklungen am Markt für Finanzdienstleistungen
und Versicherungen, Weiterentwicklungen im Bereich
des Onlinebankings oder des Wertpapiergeschäfts so- Silvia brandmüller, geprüfte fachwirtin für
wie neue finanz- und vertragsrechtliche Regelungen Versicherungen und finanzen:
Gegenstand der Fortbildungsprüfungen zur Geprüften „Nach meinem Abschluss als Versicherungskauffrau
Bankfachwirtin, zum Geprüften Fachwirt für Ver- habe ich bei meiner Versicherung zunächst als
sicherungen und Finanzen, zur Geprüften Fachberate- Sachbearbeiterin gearbeitet. 2005 habe ich mich
rin für Finanzdienstleistungen oder zum Geprüften zur Versicherungsfachwirtin weitergebildet. In
Fachwirt für Finanzberatung. der Filialdirektion kümmerte ich mich dann um die
Rechtsfachwirte übernehmen häufig organisatorische Azubis, gleichzeitig nahm ich an einem Personal­
Leitungsaufgaben in Anwaltskanzleien und unter- entwicklungsprogramm teil. 2007 übernahm ich
stützen Rechtsanwälte bei der Mandantenbetreuung. die Leitung des Vertriebsinnendienstes in Würzburg.
Der Abschluss als Versicherungsfachwirtin war
notwendig, um diese Position zu erreichen.“

Qualifizieren Sie sich –


etwa als . . .

• G epr. Aus- und Weiterbildungspädagoge/


­pädagogin
• Gepr. Bankfachwirt/-in
• Gepr. Berufspädagoge/-pädagogin
• Gepr. Fachberater/-in für
­Finanzdienstleistungen
• Gepr. Fachwirt/-in für Finanzberatung
• Gepr. Fachwirt/-in für Finanzdienstleistungen
• Gepr. Fachwirt/-in für Versicherungen und
­Finanzen
• Gepr. Rechtsfachwirt/-in
• Gepr. Sozialversicherungsfachwirt/-in
Fachrichtung gesetzliche Renten­ und
­knappschaftliche Sozialversicherung
• Steuerberater/-in
• Steuerfachwirt/-in
• Wirtschaftsprüfer/-in
40 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

logistik

Mit geregelten beruflichen fortbildungsabschlüssen Qualifizieren Sie sich –


im bereich der logistik qualifizieren Sie sich für etwa als . . .
fach- und führungsaufgaben – nicht nur bei Transport-
und Verkehrsunternehmen, sondern in unternehmen
aller branchen, die über einen eigenen logistikbereich
verfügen. • G epr. Aus- und Weiterbildungspädagoge/
­pädagogin
„Just in time“ – das ist das Motto der Logistikbranche. • Gepr. Berufspädagoge/-pädagogin
Lagerung, Transport, Bereitstellung und Verteilung von • Gepr. Betriebswirt/-in nach dem
Gütern, Personen und Material wird in diesem Bereich Berufsbildungsgesetz
­
nach einer ausgeklügelten, perfekt ineinandergreifen- • Staatl. Gepr. Betriebswirt/-in
den Systematik sichergestellt. Die Logistik begleitet den • Gepr. Fachkaufleute für Einkauf und Logistik
Produktionsprozess nicht mehr nur, sie bestimmt ihn • Gepr. Fachkaufleute für Logistiksysteme
zum großen Teil – womit einschlägige Qualifikationen • Gepr. Fachwirt/-in für Personenverkehr und
und Kompetenzen im heutigen Wirtschaftsleben Mobilität
immer wichtiger werden. • Gepr. Fachwirt/-in für Güterverkehr und
­
Logistik
Von der güterannahme bis zur flugzeugabfertigung • Gepr. Logistikmeister/-in
Neue Entwicklungen im Bereich der Transport- und • Gepr. Meister/-in für Kraftverkehr
Logistiksysteme, in der Materialwirtschaft, im Ver- • Gepr. Techn. Betriebswirt/-in
kehrsrecht und Verkehrswesen, innovative Fahrzeug- • Gepr. Techn. Fachwirt/-in
oder Schienentechnik sowie veränderte Anforderungen
an Sicherheit und Umweltverträglichkeit – mit solchen
Themen befassen Sie sich in der Vorbereitung auf
die Prüfung zur Geprüften Verkehrsfachwirtin, zum
Geprüften Logistikmeister oder zur Geprüften Meiste-
rin für Kraftverkehr.
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 41

Druck, Papier und Medien


Mit den nachfolgend dargestellten bundesrechtlich
fortbildungsprofil geregelten fortbildungsabschlüssen qualifizieren Sie
geprüfte logistikmeisterin/ sich für fach- und führungsaufgaben in unternehmen
geprüfter logistikmeister der Druck- und Medienbranche, aber auch für verant-
wortungsvolle Tätigkeiten im ­Veranstaltungsbereich.
­

Als Geprüfter Logistikmeister nehmen Sie in Ob mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in


Betrieben unterschiedlicher Größe und Branchen­ einem der anerkannten Ausbildungsberufe im Bereich
zugehörigkeit Sach­, Organisations­ und Füh­ Druck- und Medien, mit einem Abschluss einer
rungsaufgaben wahr. Sie sind in der Lage, sich auf vollzeitschulischen Qualifizierung, einem Abschluss
Veränderungen in der Logistik, auf neue Formen bei einer privaten Bildungseinrichtung oder nur
der Arbeitsorganisation sowie auf neue Anforde­ einschlägiger Berufserfahrung in der Druck- und
rungen der Organisationsentwicklung und der Medienbranche; ob als Freiberufler, abhängig Beschäf-
Personalführung einzustellen sowie den organi­ tigte oder zurzeit Arbeitssuchender – für all diese Ziel-
satorisch­technischen Wandel im Betrieb mitzu­ gruppen kann eine Aufstiegsfortbildung die berufliche
gestalten. Entwicklung voranbringen.
Bundesrechtlich geregelte berufliche Fortbildungs-
zur Prüfung wird zugelassen: abschlüsse für Druck- und Medienberufe sind hier
• wer eine abgeschlossene Berufsausbildung im durchaus eine Alternative zu einem Studium. Sie kön-
Bereich der Logistik und danach eine mindes­ nen berufsbegleitend oder in einzelnen Fällen auch in
tens einjährige Berufspraxis nachweist oder Vollzeitform absolviert werden. Sie knüpfen an beruf-
• wer eine abgeschlossene Berufsausbildung in liche Vorleistungen an und orientieren sich inhaltlich
einem sonstigen anerkannten Ausbildungs­ an typischen Berufsprofilen.
beruf und danach eine mindestens zweijährige Diese Fortbildungen erweitern fachliche Kompetenzen
Berufspraxis nachweist oder und schaffen Voraussetzungen zur Übernahme von
• wer eine mindestens vierjährige einschlägige mehr Verantwortung. Absolventen können als Team-
Berufserfahrung nachweist. leiterin, Gruppenleiter, Meisterin, Projektverantwortli-
cher oder Ausbilderin eingesetzt werden. Auch der Weg
in die Selbstständigkeit kann damit einfacher werden.
42 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

Von der Drucktechnik bis zur kundenberatung und einschlägig Berufserfahrene mit mindestens fünf-
Nicht nur Produkte und Prozesse der Print- und Digi- jähriger Berufserfahrung. Angebote zur Vorbereitung
talmedienproduktion, sondern auch rechtsbewusstes auf die Meisterprüfung kommen von Bildungsträgern,
und betriebswirtschaftliches Handeln, Methoden der insbesondere an den großen deutschen Medienstand-
Information, Kommunikation und Planung sowie die orten. Schwerpunkte sind berufs- und arbeitspädago-
Zusammenarbeit im Betrieb sind wichtige Inhalte für gische Qualifikationen, Betriebsmanagement und
die Fortbildung zum Geprüften Medienfachwirt Digital Projektmanagement. Ziel ist sowohl die Befähigung zur
bzw. Print. Produkte und Prozesse der Print- und Digi- Übernahme von Aufgaben der Personal- und Betriebs-
talmedienproduktion, Printmedienproduktion, Druck- führung als auch die Befähigung, Bild- und Tonpro-
und Druckweiterverarbeitungsprozesse sowie Print- duktionen organisatorisch, technisch und gestalterisch
medienkalkulation und Produktionsplanungssysteme verantwortlich vorzubereiten, durchzuführen, zu
gehören zu den handlungsspezifischen Qualifikationen, steuern, zu überwachen und abzuschließen.
die für angehende Industriemeister der Fachrichtung
Printmedien wichtig sind.

Für Beschäftigte im Bereich der audiovisuellen Medien


wurde 2012 eine neue bundeseinheitliche Fortbil- Qualifizieren Sie sich –
dungsregelung zum Meister Medienproduktion Bild etwa als . . .
und Ton geschaffen. Zur Prüfung zugelassen sind aus-
gebildete Mediengestalterinnen Bild und Ton, Film-
und Videoeditoren mit einjähriger Berufserfahrung,
Absolventinnen anderer gewerblich-technischer Aus- • G epr. Aus- und Weiterbildungspädagoge/
bildungsberufe mit einer zweijährigen Berufspraxis ­pädagogin
• Gepr. Berufspädagoge/-pädagogin
• Gepr. Betriebswirt/-in nach dem
Berufsbildungsgesetz
­
• Gepr. Betriebswirt/-in nach der
Stimmen aus der Handwerksordnung
­
­Weiterbildungspraxis • Staatl. Gepr. Betriebswirt/-in
• Buchbindermeister/-in
• Druckermeister/-in
• Gepr. Industriemeister/-in
Joachim Siegrist, geprüfter Medienfachwirt: Fachrichtung Buchbinderei
„Wir arbeiten mit Werbeagenturen zusammen. Da • Gepr. Industriemeister/-in
ist jeder Tag eine berufliche Herausforderung, weil Fachrichtung Printmedien
wir viel experimentieren und neue Wege gehen.“ Der • Gepr. Medienfachwirt/-in Digital
gelernte Mediengestalter und Werbefotograf bringt • Gepr. Medienfachwirt/-in Print
dafür alle Voraussetzungen mit: Er weiß zum Bei­ • Gepr. Meister/-in für Veranstaltungstechnik
spiel, was mit einer Digitaldruckanlage technisch • Gepr. Meister/-in Medienproduktion
möglich ist und er hat als Fachwirt gelernt, wie Bild und Ton
man Angebote erstellt, einen Auftrag von A bis Z • Gepr. Industriemeister/-in Fachrichtung
begleitet, mit Mitarbeitern und Kunden umgeht. Papier­ und Kunststoffverarbeitung
Siegrist hat sich in einem Vollzeitkurs ein Jahr lang • Gepr. Industriemeister/-in
auf die Medienfachwirtprüfung vorbereitet. „Das Fachrichtung Papiererzeugung
war eine gute Entscheidung. So hatte ich den Kopf • Siebdruckermeister/-in
frei fürs Lernen.“ • Gepr. Veranstaltungsfachwirt/-in
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 43

informationstechnik für die Prüfungsvorbereitung zum Certified IT Techni-


cal Engineer oder zum Certified IT Business Engineer.
Mit aufstiegsfortbildungen nach der iT-fortbildungs-
verordnung können Sie sich vom zertifizierten iT-Spezi-
alisten über den geprüften operativen iT-Professional
bis zum geprüften Strategischen iT-Professional
qualifizieren – und damit zu einer ausgewiesenen Qualifizieren Sie sich –
führungskraft im unternehmensmanagement. etwa als . . .

Mit dem Einzug moderner Informations- und


Kommunikationstechnik in unseren Berufsalltag stieg
auch die Nachfrage nach IT-Fachkräften. Heute ist • G epr. Aus- und Weiterbildungspädagoge/
das Geschäftsleben ohne Textverarbeitung, Internet ­pädagogin
oder E-Mail nicht mehr vorstellbar: Informationstech- • Gepr. Berufspädagoge/-pädagogin
nik bildet das zentrale Nervensystem unserer Wirt- • Gepr. Betriebswirt/-in nach dem
schaft. Begleitet wurde diese Entwicklung von einer ­Berufsbildungsgesetz
bundesweit einheitlichen Regelung der IT-Fortbil- • Gepr. Betriebswirt/-in nach der
dungsberufe. ­Handwerksordnung
• Staatl. Gepr. Betriebswirt/-in
Von der entwicklung bis zum iT-Markt • Informationstechnikermeister/-in
In der Hard- und Softwareentwicklung stehen vor der
Programmierung Arbeitsschritte wie Konzeption und zertifizierte iT-Spezialisten
Analyse. IT-Spezialisten und Operative IT-Professionals • IT Administrator
verfügen über vertiefte Kenntnisse dazu. In der IT-Ad- • IT Sales Advisor
ministration erarbeiten Sie neue technische Konzepte • IT Service Advisor
für den Systembetrieb und entwickeln Systeme nach • IT Trainer
bedarfsgerechten und wirtschaftlichen Gesichtspunk- • IT Project Coordinator
ten. Im Bereich IT-Kundenbetreuung wird telefonisch • IT Quality Management Coordinator
oder per E-Mail Support geleistet. Die Fortbildungen • IT Security Coordinator
zum Certified IT Business Manager oder zum Certified • Digital Media Developer
IT Systems Manager umfassen Kompetenzen zur Steue- • IT Solution Developer
rung von Projekten und betrieblichen IT-Prozessen. • IT Tester
Projekt- und Geschäftsbeziehungen, strategische Pro- • Software Developer
zesse und Personalmanagement sind wichtige Themen • Component Developer
• Industrial IT Systems Technician
• Security Technician

gepr. operativer iT-Professional


• Certified IT Systems Manager
• Certified IT Business Manager
• Certified IT Business Consultant
• Certified IT Marketing Manager

gepr. Strategischer iT-Professional


• Certified IT Technical Engineer
• Certified IT Business Engineer
44 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

gesetzlich geregelte fortbildung im iT-bereich:


Das iT-Weiterbildungssystem

erste ebene: iT-Spezialisten der Fortbildungen im IT­Bereich. Strategische


Vom Entwickler digitaler Medien über den IT­Professionals arbeiten überwiegend in der
IT­Vertriebsbeauftragten bis zum IT­Sicherheits­ Geschäftsführung kleinerer und mittelständischer
techniker– in insgesamt 14 Profilen finden sich Unternehmen oder als Abteilungs­ und Haupt­
die IT­Spezialisten wieder. Sie sind eng an der abteilungsleiter in Großunternehmen. Voraus­
Praxis der Branche ausgerichtet – nach den fünf setzungen für die Aufstiegsfortbildung ist der
Arbeitsfunktionen Software und Solution Developer, Abschluss als Operativer IT­Professional gefolgt
Customer Advisor, Administrator, Coordinator von mindestens zwei Jahren Berufspraxis bezie­
und Technician. Absolventen schließen mit einem hungsweise ein erfolgreich absolviertes Studium
bundes­ und europaweit anerkannten Zertifikat ab, der Informations­ und Telekommunikationstech­
das von den Zertifizierungsstellen vergeben wird. nik. Im letzteren Fall sind zusätzlich Kenntnisse
Zum zertifizierten IT­Spezialisten kann sich weiter­ im Bereich Mitarbeiterführung und Personal­
bilden, wer in einem anerkannten IT­Beruf aus­ management nachzuweisen. In beiden Fällen
gebildet ist oder über entsprechende berufliche sind englische Sprachkenntnisse erforderlich.
­Erfahrung verfügt.
Weitere Informationen unter:
zweite ebene: operative iT-Professionals www.it-fortbildung.net
Diese Aufstiegsfortbildung qualifiziert zu den
vier operativen Bereichen Geprüfte IT­Entwicklerin
(Certified IT Systems Manager), Geprüfter IT­Pro­ zehn Jahre iT-aufstiegsfortbildung
jektleiter (Certified IT Business Manager), Geprüfte Rund zehn Jahre nach Einführung des IT­Weiter­
IT­Beraterin (Certified IT Business Consultant) bildungssystems hat das Bundesinstitut für
und Geprüfter IT­Ökonom (Certified IT Marketing Berufsbildung (BIBB) den Nutzen der Fortbildung
­Manager). Geprüfte Operative ­IT­Professionals
­ zu Operativen und Strategischen IT­Professionals
werden meist in der mittleren Führungsebene untersucht. Ergebnis: Die Befragten bewerten die
eingesetzt. Zur Prüfung wird zugelassen, wer über IT­Weiterbildungsabschlüsse durchgehend als
eine abgeschlossene Erstausbildung und entspre­ gut. Von den Absolventen einer IT­Weiterbildung
chende Berufserfahrung verfügt. Eine Zertifizie­ zum Operativen IT­Professional gaben rund
rung als IT­Spezialist wird ebenfalls als Vorausset­ 40 Prozent der Befragten an, im eigenen Unter­
zung anerkannt. Absolventen schließen mit einem nehmen beruflich aufgestiegen oder eine höher
Zeugnis einer Industrie­ und Handelskammer ab. qualifizierte Arbeit in einem anderen Unterneh­
Es erfolgt eine Anrechnung auf Prüfungsanforde­ men erhalten zu haben.
rungen nach der Ausbilder­Eignungsverordnung.

Dritte ebene: Strategische iT-Professionals


Geprüfter Informatiker (Certified IT Technical
Engineer) und Geprüfter Wirtschaftsinformatiker
(Certified IT Business Engineer) – das sind
die Abschlüsse der dritten Ebene im System
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 45

elektronik, elektrotechnik und Mechatronik Elektrotechnik arbeiten in unterschiedlichsten


Branchen hauptsächlich in der Herstellung oder
Mit geregelten fortbildungsabschlüssen im bereich Instandhaltung elektrischer Anlagen und Bauteile
elektronik, elektrotechnik und Mechatronik quali- und organisieren, koordinieren und überwachen die
fizieren Sie sich für fach- und führungsaufgaben Arbeitsabläufe. Aktuelle Entwicklungen im Bereich
in betrieben des elektrotechniker-, informationstech- der Montage-, Fertigungs- und Produktionstechniken
niker- oder elektromaschinenbauer-handwerks und sind entsprechend wichtige Themen. Für Geprüfte
der elektroindustrie sowie bei herstellern und nutzern Industriemeister der Fachrichtung Mechatronik gehö-
von elektrotechnischen anlagen und elektronischen ren innovative Produktions- und Fertigungsverfahren
bauelementen. in der Mechatronik, Elektronik, Informatik und Auto-
matisierungstechnik zu den zentralen Inhalten. Als
Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist in der Geprüfter Prozessmanager der Elektrotechnik oder
Elektrotechnik, der Elektronik und der Mechatronik Mikrotechnologie steuern Sie vor allem Produktions-
nach wie vor groß. Dabei sind die beruflichen An- prozesse. Neue Methoden im Prozess- und Projekt-
forderungen durch immer kürzere Innovationszyklen management sind deshalb Schwerpunkte der Prüfung.
einem ständigen Wandel unterzogen. Die duale
Erstausbildung bietet deshalb zwar zur Bewältigung
immer neuer Anforderungen eine solide Basis. Klar
ist aber auch, dass im Laufe des Berufslebens eine
ständige Weiterentwicklung des Wissens notwendig ist. Stimmen aus der
­Weiterbildungspraxis
Von der Mikroelektronik bis zum Management
Die Fähigkeit, einen Handwerksbetrieb selbstständig
zu führen, Leitungsaufgaben in den Bereichen Technik,
Betriebswirtschaft, Personalführung und -entwicklung Marian Müller,
wahrzunehmen, die Ausbildung durchzuführen und geprüfter industriemeister elektrotechnik:
seine berufliche Handlungskompetenz selbstständig „Viele Führungskräfte im Kraftwerksbereich gehen
umzusetzen und an neue Bedarfslagen in diesen Be- bald in Rente. Es muss Nachwuchs her“, beschreibt
reichen anzupassen, dies wird dem Elektrotechniker- der Industriemeister die aktuelle Situation. Als
meister und dem Informationstechnikermeister be- er sich entschlossen hatte, diesen Aufstiegsweg zu
scheinigt. Geprüfte Industriemeister der Fachrichtung gehen, beteiligte sich deshalb auch der Arbeitgeber
an den Kosten und gewährte ihm freie Tage zur
Prüfungsvorbereitung. Rückblickend sagt Müller:
„Stressig war das alles schon, aber der Kontakt mit
Gleichgesinnten im Kurs hat auch Spaß gemacht.“
46 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

Metall und fahrzeugtechnik

Qualifizieren Sie sich – Mit bundeseinheitlich geregelten fortbildungsabschlüs-


etwa als . . . sen im bereich Metall und fahrzeugtechnik qualifizieren
Sie sich für ausgewiesene fach- und führungsaufgaben
in der Metallindustrie, in unternehmen des Maschinen-,
anlagen-, fahrzeug- und Werkzeugbaus wie auch in
• A pplikationsexperte/-expertin betrieben des Metall- und feinmechaniker-handwerks,
• Gepr. Aus- und Weiterbildungspädagoge/ der fahrzeugtechnischen handwerke und bei handwerk-
­pädagogin lichen Spezialbetrieben.
• Gepr. Berufspädagoge/-pädagogin
• Gepr. Betriebswirt/-in nach dem In diesem Berufsfeld ist Präzision, Know-how sowie die
­Berufsbildungsgesetz Beherrschung modernster Maschinen gefragt – und
• Gepr. Betriebswirt/-in nach der das immer auf dem aktuellen Stand des Wissens sowie
­Handwerksordnung unter Einhaltung neuester Sicherheitsvorschriften. Das
• Staatl. Gepr. Betriebswirt/-in Angebot an bundeseinheitlich geregelten Fortbildungs-
• Elektromaschinenbauermeister/-in prüfungen ist entsprechend breit gefächert.
• Elektrotechnikermeister/-in
• Fertigungsspezialist/-in Elektrotechnik Von neuen Werkstoffen bis zur oberflächenvergütung
• Gepr. Industriemeister/-in Als Industriemeister Metall sind Sie darauf vorbereitet,
Fachrichtung Elektrotechnik Sach-, Organisations- und Führungsaufgaben in
• Gepr. Industriemeister/-in Betrieben unterschiedlicher Größe und Branchenzu-
Fachrichtung Mechatronik gehörigkeit sowie in unterschiedlichen Bereichen und
• Informationstechnikermeister/-in Tätigkeitsfeldern wahrzunehmen. Industriemeister
• Gepr. Konstrukteur/-in gestalten den technisch-organisatorischen Wandel im
Fachrichtung Elektrotechnik Betrieb mit. Deshalb sind Methoden und Systeme in
• Montagespezialist/-in Elektrotechnik
• Prozessexperte/-expertin
• Gepr. Prozessmanager/-in Elektrotechnik
• Gepr. Prozessmanager/-in Mikrotechnologie
• Gepr. Prozessmanager/-in
­Produktionstechnologie
• Servicespezialist/-in Elektrotechnik
• Spezialist/-in für
Mikrotechnologie – Einzelprozesse
• Spezialist/-in für
Mikrotechnologie – Prozessintegration
• Systemspezialist/-in Elektrotechnik
• Gepr. Techn. Betriebswirt/-in
• Gepr. Techn. Fachwirt/-in
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 47

der Produktion, Strukturen der Arbeitsorganisation


und Methoden der Organisationsentwicklung sowie
der Personalführung und -entwicklung wichtige Qualifizieren Sie sich –
Themen. Vertiefte fachtheoretische Kenntnisse in etwa als . . .
der Metallbautechnik, der Auftragsabwicklung und der
Betriebsführung spielen für die Fortbildungsprüfung
zum Metallbauermeister eine wichtige Rolle. Lösungen
für den Bereich der Steuerungstechnik, Probleme der • A pplikationsexperte/-expertin
Materialbearbeitung und -verarbeitung, Eigenschaften • Gepr. Aus- und Weiterbildungspädagoge/
und Verhalten zu verarbeitender Werkstoffe sowie die ­pädagogin
Prozessautomatisierung und -mechanisierung – dies • Gepr. Berufspädagoge/-pädagogin
sind fachtheoretische Inhalte für den angehenden • Gepr. Betriebswirt/-in nach dem
Feinwerkmechanikermeister. Technische Mathematik, ­Berufsbildungsgesetz
technisches Zeichnen, Werkstoffkunde und Kalkula- • Gepr. Betriebswirt/-in nach der
tion sind wichtige Inhalte für den Galvaniseurmeister. ­Handwerksordnung
Inhalte aus den Themenfeldern Elektromobilität, • Staatl. Gepr. Betriebswirt/-in
Leichtbau und vernetzte Systeme spielen für die Prü- • Büchsenmachermeister/-in
fungen der fahrzeugtechnischen Handwerksmeister • Chirurgiemechanikermeister/-in
eine wichtige Rolle. • Feinwerkmechanikermeister/-in
• Galvaniseurmeister/-in
• Gold- und Silberschmiedemeister/-in
• Gepr. Industriemeister/-in
Fachrichtung Mechatronik
Stimmen aus der • Gepr. Industriemeister/-in
­Weiterbildungspraxis Fachrichtung Metall
• Installateur- und Heizungsbauermeister/-in
• Kälteanlagenbauermeister/-in
• Karosserie- und Fahrzeugbauermeister/-in
francisco lópez, • Klempnermeister/-in
geprüfter industriemeister Metall: • Gepr. Konstrukteur/-in verschiedener
„Meine Mitstreiter und ich hatten fast jeden Abend ­Fachrichtungen
der Woche Unterricht“, berichtet der gelernte • Gepr. Kraftfahrzeug-Servicetechniker/-in
Schiffbauer aus Kiel über seine Fortbildung zum • Kraftfahrzeugtechnikermeister/-in
Industriemeister Metall. Der Arbeitgeber unterstützte • Landmaschinenmechanikermeister/-in
ihn, sodass López parallel zum Lehrgang neue • Metallbauermeister/-in
berufliche Erfahrungen in der Konstruktion und im • Metallbildnermeister/-in
Einkauf machen konnte. Es dauerte nicht lange und • Metall- und Glockengießermeister/-in
der Ehrgeiz packte ihn erneut: „Ich wollte mich • Prozessexperte/-expertin
noch weiter qualifizieren, diesmal zum Technischen • Gepr. Prozessmanager/-in
Betriebswirt.“ Im Lehrgang setzte er sich mit The­ Produktionstechnologie
men aus Volks­ und Betriebswirtschaft, Manage­ • Gepr. Servicetechniker/-in für
ment und Recht auseinander – immer mit Bezug Land­ und Baumaschinen
zur Arbeitsrealität. „Ich habe durch den Unterricht • Schneidwerkzeugmechanikermeister/-in
ein enorm erweitertes und bereichertes Weltbild • Gepr. Techn. Betriebswirt/-in
bekommen, habe jetzt eine ganz andere Sicht fürs • Gepr. Techn. Fachwirt/-in
Betriebswirtschaftliche.“ • Zweiradmechanikermeister/-in
48 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

Chemie und Pharmazie Von neuen Syntheseverfahren bis zu aktuellen


­Rechtsvorschriften
Mit geregelten fortbildungsabschlüssen im bereich Syntheseplanung, Automatisierungs- und Prozess-
Chemie und Pharmazie qualifizieren Sie sich für fach- leittechnik, Technologie oder Betriebscontrolling sind
und führungsaufgaben in der chemischen und pharma- Spezialisierungsgebiete für den Geprüften Industrie-
zeutischen industrie, bei herstellern von chemischen meister der Fachrichtung Chemie. Pharmazeutische
grundstoffen, Wasch- oder körperpflegemitteln und Technologie, das Entwickeln und Herstellen von Dar-
in der lebensmittelindustrie. reichungsformen und die pharmazeutische Qualitäts-
sicherung sind handlungsspezifische Inhalte der
Chemie, Pharmazie, Biologie, Physik, Medizin und Fortbildung zum Geprüften Industriemeister der Fach-
Ingenieurwissenschaften – innovative Produkte und richtung Pharmazie. In beiden Fällen geht es jedoch
Produktionsprozesse sind zunehmend interdisziplinär nicht nur um fachliche Anforderungen, sondern in
angelegt. Unverzichtbar sind deshalb hohe Bildungs- gleichem Maße um Ihre Kompetenzen zur Übernahme
standards bei den Beschäftigten – sie werden mehr und von Sach-, Organisations- und Führungsaufgaben.
mehr gefordert, sich schnell in neue Wissensgebiete
einzuarbeiten und über den eigenen Tellerrand hinaus-
zuschauen. Die Voraussetzung dafür: gezielte berufliche
Fortbildung.
Qualifizieren Sie sich –
etwa als . . .

• A pplikationsexperte/-expertin
• Gepr. Aus- und Weiterbildungspädagoge/
­pädagogin
• Gepr. Berufspädagoge/-pädagogin
• Gepr. Betriebswirt/-in nach dem
­Berufsbildungsgesetz
• Staatl. Gepr. Betriebswirt/-in
• Gepr. Industriemeister/-in
Fachrichtung Chemie
• Gepr. Industriemeister/-in
Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk
• Gepr. Industriemeister/-in
Fachrichtung Pharmazie
• Gepr. Pharmareferent/-in
• Prozessexperte/-expertin
• Gepr. Prozessmanager/-in
Produktionstechnologie
• Staatl. Gepr. Techniker/-in
• Gepr. Techn. Betriebswirt/-in
• Gepr. Techn. Fachwirt/-in
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 49

bau und ausbau

Stimmen aus der Mit geregelten fortbildungsabschlüssen im bereich


­Weiterbildungspraxis bau und ausbau qualifizieren Sie sich für fach- und
führungsaufgaben in unternehmen des baugewerbes
und der bauindustrie, bei handwerksbetrieben,
ingenieur- und architekturbüros.
Mike götz, geprüfter industriemeister
fachrichtung Pharmazie: Die Herausforderung der Zukunft besteht darin,
„Motiviert hat mich der sanfte Druck des Unter­ qualitativ hochwertig, wirtschaftlich und zugleich
nehmens, mich weiterzuqualifizieren.“ Der umweltschonend zu bauen. Dabei kommt es nicht
Produktionsplaner arbeitet bei einem Berliner nur auf der Baustelle auf die perfekte Abstimmung
Pharmahersteller, der ihn bei der Fortbildung zum der verschiedenen Arbeitsschritte an. Auch innerhalb
Industriemeister Fachrichtung Pharmazie unter­ eines Unternehmens muss die Organisation stimmen,
stützte, Lehrgangs­ und Lehrmittelkosten über­ um wirtschaftlich erfolgreich und wettbewerbsfähig
nahm und ihm eine bezahlte Freistellung für die zu sein. Die Fortbildungen berücksichtigen dies und
Prüfungsvorbereitung gewährte. Götz hatte sich vermitteln zusätzliche Kompetenzen in der Mitarbei-
zunächst als Facharbeiter für chemische Produk­ terführung und Betriebswirtschaft.
tion auf Wirkstoffsynthese spezialisiert und in
der kosmetischen und pharmazeutischen Industrie
gearbeitet. Neues Fachwissen, das war das eine,
was der angehende Industriemeister dazulernte.
Hinzu kamen betriebsökonomische Methoden, die Stimmen aus der
er sich aneignete. „Ein Aufstieg“, sagt Götz, „der Weiterbildungspraxis
­
sich finanziell gelohnt hat.“

arne-Rasmus Rathje,
Maurer- und betonbauermeister:
„Nach dem Hauptschulabschluss begann ich eine
Berufsausbildung zum Maurer. Mit etwas Nach­
hilfeunterricht schaffte ich 2001 die Fachhoch­
schulreife. Nur ein Jahr später hatte ich die allge­
meine Hochschulreife in der Tasche. Nach der
Bundeswehr entschied ich mich 2005 für eine
Fortbildung zum Meister. Dieser schloss sich eine
Fortbildung zum Bausachverständigen an. 2010
vertiefte ich diese Fortbildungen nochmals um
den Schwerpunkt ‚Sanierung von Feuchte­ und
Schimmelpilzschädenʻ. Als Meister betreute ich
dann unter anderem Bauvorhaben im Denkmal­
schutz. Noch vielseitiger und interessanter ist aber
meine Tätigkeit beim Ausbildungszentrum Bau in
Hamburg. Hier bin ich seit 2007 als ‚Ausbildungs­
platzentwicklerʻ angestellt und sorge mit meinen
Kollegen für den nötigen Nachwuchs in unserer
Branche.“
50 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

Von baumaschinen bis zur Raumausstattung


Aufbau, Funktion und Einsatzbedingungen von Bau-
maschinen und Baugeräten, Instandhaltungs- und
Instandsetzungstechnik sowie Baubetriebstechnik –
fachliche Inhalte wie diese sind für die Fortbildung
zum Geprüften Baumaschinenmeister von Bedeutung.
Baukonstruktion, Baustoffe und Bauphysik, Auftrags-
abwicklung sowie Betriebsführung und Betriebsorga-
nisation sind wichtige Themen für Maurer- und Beton-
bauermeister. Neben der Verarbeitung der Dämm- und
Hilfsstoffe befassen Sie sich als angehender Industrie-
meister der Fachrichtung Isolierung auch mit mathe-
matischen und naturwissenschaftlichen Grundlagen, lichen Mitarbeitern der Baustelle und dem Leitungs-
technischer Kommunikation und Information, der Or- personal des Bauunternehmens. Insbesondere
ganisation der Baustelle, der Arbeitssicherheit sowie auf die Umsetzung der technischen und zeitlichen
dem Umweltschutz. Geprüfte Poliere im Tief- oder Planungen auf der Baustelle bereitet Sie die ent-
Hochbau sind das Bindeglied zwischen den gewerb- sprechende Fortbildung vor.

Qualifizieren Sie sich –


etwa als . . .

• G epr. Aus- und Weiterbildungspädagoge/ • G epr. Industriemeister/-in – etwa in den


­pädagogin Fachrichtungen Glas, Gleisbau, Rohrleitungsbau
• Gepr. Baumaschinenführer/-in • Gepr. Industriemeister/-in
• Gepr. Baumaschinenmeister/-in Fachrichtung Isolierung
• Gepr. Berufspädagoge/-pädagogin (Wärme­, Kälte­, Schall­ und Brandschutz)
• Betonstein- und Terrazzoherstellermeister/-in • Installateur- und Heizungsbauermeister/-in
• Gepr. Betriebswirt/-in nach dem • Klempnermeister/-in
­Berufsbildungsgesetz • Gepr. Konstrukteur/-in verschiedener
• Gepr. Betriebswirt/-in nach der ­Fachrichtungen
­Handwerksordnung • Gepr. Kundenberater/-in im Tischler-Handwerk
• Staatl. Gepr. Betriebswirt/-in • Maler- und Lackierermeister/-in
• Brunnenbauermeister/-in • Maurer- und Betonbauermeister/-in
• Dachdeckermeister/-in • Ofen- und Luftheizungsbauermeister/-in
• Estrichlegermeister/-in • Parkettlegermeister/-in
• Gepr. Fachbauleiter/-in im Tischler-Handwerk • Gepr. Polier/-in im Hochbau oder Tiefbau
• Gepr. Fertigungsplaner/-in im Tischler-Handwerk • Raumausstattermeister/-in
• Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister/-in • Rollladen- und Jalousiebauermeister/-in
• Gerüstbauermeister/-in • Steinmetz- und Steinbildhauermeister/-in
• Gepr. Gerüstbaukolonnenführer/-in • Straßenbauermeister/-in
• Gepr. Gestaltungsberater/-in • Stuckateurmeister/-in
im ­Raumausstatter­Handwerk • Tischlermeister/-in
• Glasermeister/-in • Wärme-, Kälte- und Schallschutzisoliermeister/-in
• Zimmerermeister/-in
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 51

kunst, kultur und gestaltung Grundsätzlich bereitet Sie eine Fortbildung zum
Handwerksmeister neben der Vertiefung fachlicher
Mit geregelten fortbildungsabschlüssen im berufsfeld Aspekte darauf vor, einen Handwerksbetrieb selbst-
kunst, kultur und gestaltung qualifizieren Sie sich für ständig zu führen und ihren Fachkräftenachwuchs
fach- und führungsaufgaben. Die berufe sind haupt- eigenständig auszubilden. Hierzu werden Fachkom-
sächlich im bereich des handwerks angesiedelt. Deshalb petenzen im Bereich Betriebswirtschaft und Unter-
ist der handwerksmeister die wichtigste aufstiegsfort- nehmensführung, im Bereich Recht sowie in der
bildung in diesem bereich. ­Berufs- und Arbeitspädagogik
­ vermittelt.

Ein hohes Maß an Kreativität und Gestaltungskompe-


tenz, kunsthistorisches Wissen und die Beherrschung
modernster Maschinen zeichnet die Akteure dieses
Berufsfeldes aus. Berufliche Fort- und Weiterbildung fortbildungsprofil
vertieft und erweitert dieses Wissen – und hilft, inno- handwerksmeisterin/
vative und passgenauere Lösungen für individuelle handwerksmeister
Kundenwünsche zu finden.

Von der Musikgeschichte bis zur Mythologie Die Meisterqualifikation ist das Qualitätsmerk­
Die Prüfung zum Geigenbauermeister setzt Kenntnisse mal für Führungskräfte im Handwerk. Handwerks­
der Stilkunde, etwa der Musik- und Musikinstrumen- meister sind gefragt und genießen im Inland und
tengeschichte voraus. Neben den Kompetenzen Ausland hohes Ansehen.
im Geigenbau sind die Bereiche Restaurierung und
Reparatur inhaltliche Schwerpunkte. Ähnliches gilt Die Meisterqualifikation baut auf der beruflichen
für die Prüfung zum Holzbildhauermeister: Zur Vor- Ausbildung auf. Die sogenannte Aufstiegsfortbil­
bereitung gehört eine Auseinandersetzung mit Kunst- dung ist modular aufgebaut und besteht insge­
geschichte, unterschiedlichen Bau- und Möbelstilen, samt aus vier Teilen. Es werden anwendungsbe­
der Ornamentik, der Heraldik und der Mythologie. zogene Kompetenzen in den Bereichen Fachpraxis
(Teil I), Fachtechnik (Teil II), Betriebswirtschaft
und Recht (Teil III) sowie Berufs­ und Arbeits­
pädagogik (Teil IV) vermittelt. Die Inhalte der
Vorbereitungskurse für die Teile I und II der
Meisterprüfung orientieren sich an den Anforde­
rungen der jeweiligen gewerbespezifischen
Meisterprüfungsteile. Diese sind in den Meister­
prüfungsverordnungen für die einzelnen Hand­
werke festgelegt. Die Teile III und IV sind für alle
Handwerke gleich.

Wer die Meisterprüfung in allen vier Teilen


bestanden hat, erhält den Meisterbrief und darf
sich im Geschäftsverkehr als Handwerksmeister
bezeichnen. Der Meisterbrief ist ein wichtiges
Qualitätssiegel und damit auch ein Marketing­
instrument für den Betrieb.
52 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

Qualifizieren Sie sich –


etwa als . . .

• G epr. Aus- und Weiterbildungspädagoge/ • Holzblasinstrumentenmachermeister/-in


­pädagogin • Keramikermeister/-in
• Gepr. Berufspädagoge/-pädagogin • Klavier- und Cembalobauermeister/-in
• Gepr. Betriebswirt/-in nach dem • Korbmachermeister/-in
­Berufsbildungsgesetz • Kürschnermeister/-in
• Gepr. Betriebswirt/-in nach der • Maßschneidermeister/-in
­Handwerksordnung • Gepr. Meister/-in für Veranstaltungstechnik
• Staatl. Gepr. Betriebswirt/-in • Gepr. Meister/-in Medienproduktion
• Bogenmachermeister/-in Bild und Ton
• Damen- und Herrenschneidermeister/-in • Metallblasinstrumentenmachermeister/-in
• Drechsler- (Elfenbeinschnitzer-) und • Modellbauermeister/-in
Holzspielzeugmachermeister/-in • Modistenmeister/-in
• Gepr. Floristmeister/-in • Orgel- und Harmoniumbauermeister/-in
• Fotografenmeister/-in • Sattler- und Feintäschnermeister/-in
• Geigenbauermeister/-in • Schilder- und Lichtreklameherstellermeister/-in
• Glas- und Porzellanmalermeister/-in • Schuhmachermeister/-in
• Glasbläser- und Glasapparatebauermeister/-in • Seilermeister/-in
• Glasveredlermeister/-in • Uhrmachermeister/-in
• Gold- und Silberschmiedemeister/-in • Gepr. Veranstaltungsfachwirt/-in
• Graveurmeister/-in • Vergoldermeister/-in
• Handzuginstrumentenmachermeister/-in • Zupfinstrumentenmachermeister/-in
• Holzbildhauermeister/-in
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 53

lebensmittel, hotel und gastronomie fachrichtungsspezifische Inhalte der Fortbildung zum


Geprüften Industriemeister, Fachrichtung Lebensmit-
Mit bundeseinheitlich geregelten fortbildungsabschlüs- tel. Für den Geprüften Hotelmeister und den Geprüften
sen im bereich lebensmittel, hotel und gastronomie Restaurantmeister sind neben handlungsspezifischen
können Sie sich für fach- und führungsaufgaben in der Qualifikationen wie dem Planen der Abläufe und Leis-
lebensmittelindustrie, im hotel- und gastronomiege- tungen oder dem Führen und Fördern der Mitarbeiter
werbe und in handwerklich geprägten lebensmittelbe- auch wirtschaftsbezogene Qualifikationen und berufs-
trieben wie bäckereien und fleischereien qualifizieren. und arbeitspädagogische Inhalte Schwerpunkte, die
für die Prüfungsvorbereitung eine wichtige Rolle spie-
Disponieren, Einkaufen, Verwalten und dabei neueste len. Wenn Sie sich für eine Aufstiegsfortbildung zum
Qualitätsanforderungen, Hygiene- und Rechtsvor- Meister der Hauswirtschaft entscheiden, befassen Sie
schriften beachten – auch im Lebensmittelbereich und sich vor allem mit hauswirtschaftlichen Versorgungs-
im Hotel- sowie Gastronomiegewerbe ist berufliche und Betreuungsleistungen, der Betriebs- und Unter-
Fortbildung die Voraussetzung für langfristigen Erfolg. nehmensführung sowie der Berufsausbildung und
In der industriellen Produktion nehmen die Über- ­Mitarbeiterführung.
wachung der Produktionsprozesse und der dafür be-
nötigten Maschinen und Anlagen großen Raum ein.
In einem Hotel oder Restaurant geht es insbesondere
um die ordnungsgemäße Lagerung von Waren und
die Pflege von Geräten und Gebrauchsgütern. Darüber Qualifizieren Sie sich –
hinaus gilt es, ein Team von Mitarbeitern anzuleiten etwa als . . .
und die richtigen betriebswirtschaftlichen Entschei-
dungen zu treffen.

Von der herstellung bis zur hauswirtschaft • G


epr. Aus- und Weiterbildungspädagoge/
Nähr- und Rohstoffkunde, Fertigungstechnik sowie ­pädagogin
Arbeitssicherheit und Umweltschutz sind ebenso • Gepr. Berufspädagoge/-pädagogin
wie Mischungs- und Rezeptberechnungen, technische • Gepr. Betriebswirt/-in nach dem
Kommunikation sowie Betriebstechnik wichtige ­Berufsbildungsgesetz
• Gepr. Betriebswirt/-in nach der
­Handwerksordnung
• Staatl. Gepr. Betriebswirt/-in
• Bäckermeister/-in
• Brauer- und Mälzermeister/-in
• Gepr. Fachhauswirtschafter/-in
• Fleischermeister/-in
• Gepr. Hotelmeister/-in
• Gepr. Industriemeister/-in
Fachrichtung ­Lebensmittel
• Gepr. Industriemeister/-in
Fachrichtung ­Süßwaren
• Konditormeister/-in
• Gepr. Küchenmeister/-in
• Meister/-in der Hauswirtschaft
• Müllermeister/-in
• Gepr. Restaurantmeister/-in
54 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

landwirtschaft

Stimmen aus der Mit fortbildungen im landwirtschaftlichen bereich


­Weiterbildungspraxis qualifizieren Sie sich für fach- und führungsaufgaben
in der agrar- und forstwirtschaft, im garten- und land-
schaftsbau oder der milchverarbeitenden industrie.

Stephanie fluck, Auch im landwirtschaftlichen Bereich gibt es eine


geprüfte fachwirtin im gastgewerbe: Vielzahl an bundeseinheitlich geregelten Fortbildungs-
„Die Leidenschaft zur Gastronomie hat mir meine ordnungen mit staatlich anerkannten Abschlüssen.
Familie mitgegeben. Nach der Ausbildung zur Dabei werden die Fortbildungsinhalte aufgrund der
Fachfrau für Systemgastronomie wurde ich 2005 anhaltenden Entwicklungs- und Veränderungsprozesse
als Assistentin für Marken­ und Produktentwick­ in landwirtschaftlichen oder landwirtschaftsnahen
lung übernommen. Da habe ich eine weitere Betrieben ständig weiterentwickelt. Denn klar ist:
Leidenschaft entdeckt – Marketing. Gleichzeitig Durch ihre Praxisnähe und die Vermittlung von fach-
habe ich berufsbegleitend eine Fortbildung zur lichen Kompetenzen wird die berufliche Fortbildung
Fachwirtin im Gastgewerbe absolviert. 2007 wurde zu einem immer wichtigeren Zugang zu Führungs-
mir die fachliche Leitung der Marketingabteilung funktionen im Agrarbereich.
übertragen. 2010 habe ich dann ein berufsbeglei­
tendes Studium zur Marketing­ und Kommunika­ Von landmaschinen bis zum gartenbau
tionswirtin erfolgreich abgeschlossen. Anschließend Die Planung der Landschaftspflege unter Berück-
wurde mir auch die disziplinarische Leitung der sichtigung einer nachhaltigen Sicherung der Boden-
Marketingabteilung übertragen.“ fruchtbarkeit sowie betrieblicher und regionaler
Erzeugungs- und Vermarktungsstrukturen – das ist
nur ein Thema für den Agrarservicemeister. Auch die
Kundenberatung, das Marketing und die rechtlichen
Bestimmungen für die Produktion, den Umwelt-
und Verbraucherschutz gehören zu den Inhalten für
die Prüfungsvorbereitung auf diesen Fortbildungs-
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 55

abschluss. Als angehender Landwirtschaftsmeister


befassen Sie sich sowohl mit der pflanzlichen wie mit
der tierischen Produktion. Dabei geht es auch um Qualifizieren Sie sich –
den Einsatz der entsprechenden Maschinen und Geräte etwa als . . .
sowie um rechtliche Bestimmungen. Die Planung,
Durchführung und Bewertung von Maßnahmen der
Waldbewirtschaftung, der Ernte, des Einsatzes der
Forsttechnik, der Landschaftspflege, des Naturschutzes • G epr. Aus- und Weiterbildungspädagoge/
und des Jagdbetriebs sind Kernthemen der Fortbildung ­pädagogin
zum Forstwirtschaftsmeister. Die Planung und Abwick- • Gepr. Berufspädagoge/-pädagogin
lung von Bauleistungen und Pflegemaßnahmen, die • Agrarservicemeister/-in
Pflanzenverwendung, die Überwachung des Baus sowie • Gepr. Betriebswirt/-in nach dem
das Erstellen der Abrechnungen – mit solchen Themen ­ Berufsbildungsgesetz
beschäftigen Sie sich als angehender Gärtnermeister • Gepr. Betriebswirt/-in nach der
der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau. Handwerksordnung
­
• Staatl. Gepr. Betriebswirt/-in
• Gepr. Fachagrarwirt/-in der Fachrichtung
Baumpflege und Baumsanierung
• Forstwirtschaftsmeister/-in
fortbildungsprofil • Gärtnermeister/-in verschiedener
landwirtschaftsmeisterin/ ­ Fachrichtungen
landwirtschaftsmeister • Gepr. Kundenberater/-in Gartenbau
• Landwirtschaftsmeister/-in
• Molkereimeister/-in
Landwirtschaftsmeister sind in Betrieben der • Gepr. Natur- und Landschaftspfleger/-in
Agrarwirtschaft für die Planung und Durchführung • Pferdewirtschaftsmeister/-in verschiedener
der landwirtschaftlichen Produktion und den Fachrichtungen
Einsatz der benötigten Maschinen zuständig. Sie • Gepr. Tierpflegemeister/-in
übernehmen aber auch Führungsaufgaben bei • Tierwirtschaftsmeister/-in verschiedener
Dienstleistungsunternehmen wie Maschinenringen Fachrichtungen
­
oder Betriebshilfsdiensten. • Weinküfermeister/-in
• Winzermeister/-in
Die Meisterprüfung ist in drei Abschnitte ge­
gliedert: Produktions­ und Verfahrenstechnik,
Betriebs­ und Unternehmensführung wie auch
Berufsausbildung und Mitarbeiterführung.
Dabei erstreckt sich die Fortbildungsmaßnahme
über einen Zeitraum von zwei Jahren. In diesem
Zeitrahmen finden sowohl die vorbereitenden
Fortbildungsveranstaltungen und Lehrgänge
als auch die Prüfungen statt.
56 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

gesundheit, Sozialwesen und körperpflege Vom Marketing bis zum handwerksmeister


Absolventen der Fortbildung zum Fachwirt im Gesund-
Mit den nachfolgend dargestellten geregelten fortbil- heits- und Sozialwesen übernehmen Management-
dungsabschlüssen qualifizieren Sie sich für leitungs- und Führungsaufgaben, wofür Kenntnisse aus dem
funktionen und Managementaufgaben in verschiedenen medizinischen Bereich, aus der Sozialgesetzgebung und
bereichen, einrichtungen, institutionen und organi- dem Marketing erforderlich sind. Darüber hinaus ver-
sationen des gesundheits- und Sozialwesens, wie etwa mittelt ihnen eine solche Fortbildung Fachwissen zu
krankenhäusern sowie ambulanten, stationären und rechtlichen Neuerungen, zu Veränderungen im Bereich
teilstationären einrichtungen und im gesundheits- der Kostenstrukturen und zu neuen Marktbedingun-
handwerk. gen. Die wichtigsten Fortbildungen im Gesundheits-
Handwerk führen zum Aufstieg als Handwerksmeister.
Das Gesundheitswesen bietet eine kaum überschaubare Ein Meisterkurs bereitet Sie insbesondere auf selbst-
Vielfalt an Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. ständiges Unternehmertum vor – zum Beispiel
Für die Gesundheitsfachberufe – etwa für Gesundheits- als Augenoptiker-, Zahntechniker- oder Hörgeräte-
und Krankenpfleger oder Altenpfleger – gibt es ver- akustikermeister.
schiedenste Fachweiterbildungen. Solche Qualifizie-
rungsangebote sind allerdings nach Gesetzen der
Bundesländer geregelt, nicht durch eine bundesein-
heitliche Fortbildungsordnung. Nur Gesundheitsberufe
im dualen Bildungssystem, sogenannte Gesundheits- Qualifizieren Sie sich –
dienstberufe – also Medizinische, Zahnmedizinische etwa als . . .
oder Tiermedizinische Fachangestellte – und Berufe im
Gesundheits-Handwerk, sind Gegenstand einer bun-
deseinheitlichen Regelung. Für die Gesundheitsdienst-
berufe spielen auch kammergeregelte Fortbildungen • A ugenoptikermeister/-in
eine wichtige Rolle, die allerdings auf bundeseinheitli- • Gepr. Aus- und Weiterbildungspädagoge/
chen Musterprüfungsordnungen basieren. Bei medizi- ­pädagogin
nischen Fachangestellten gilt dies insbesondere für den • Gepr. Berufspädagoge/-pädagogin
Fachwirt für ambulante medizinische Versorgung. Bei • Gepr. Betriebswirt/-in nach dem
zahnmedizinischen Fachangestellten sind in diesem Berufsbildungsgesetz
­
Zusammenhang vor allem der Dentalhygieniker und • Gepr. Betriebswirt/-in nach der
der zahnmedizinische Prophylaxeassistent zu nennen. Handwerksordnung
­
• Staatl. Gepr. Betriebswirt/-in
• Chirurgiemechanikermeister/-in
• Dentalhygieniker/-in
• Fachwirt/-in für ambulante medizinische
Versorgung
­
• Gepr. Fachwirt/-in im Gesundheits- und
Sozialwesen
­
• Friseurmeister/-in
• Hörgeräteakustikermeister/-in
• Gepr. Meister/-in für Bäderbetriebe
• Orthopädieschuhmachermeister/-in
• Orthopädietechnikermeister/-in
• Gepr. Sportfachwirt/-in
• Zahnmedizinische/-r Fachassistent/-in
• Zahnmedizinische/-r Prophylaxeassistent/-in
• Zahnmedizinische/-r Verwaltungsassistent/-in
• Zahntechnikermeister/-in
4 aufSTieg MiT SySTeM – unD aneRkannTen abSChlÜSSen 57

Weitere bundeseinheitlich geregelte


fortbildungsabschlüsse
blick in die
berufspraxis • epr. Abwassermeister/-in
G
• Bestattermeister/-in
• Boots- und Schiffbauermeister/-in
• Bürsten- und Pinselmachermeister/-in
fachwirtin/fachwirt im • Gepr. Dolmetscher/-in und Übersetzer/-in
gesundheits- und Sozialwesen • Gepr. Fachkraft zur Arbeits- und Berufsförderung
in Werkstätten für behinderte Menschen
Das Fortbildungsangebot steht allen Absolventen • Feinoptikermeister/-in
von anerkannten Ausbildungsberufen und von • Gepr. Fremdsprachenkorrespondent/-in
bundes­ und landesrechtlich geregelten Berufen • Gebäudereinigermeister/-in
im Gesundheits­ und Sozialwesen offen. Haupt­ • Gepr. Industriemeister/-in
sächlich richtet es sich an interessierte Gesund­ Fachrichtung Schuhfertigung
heits­ und Krankenpflegerinnen, medizinische und • Gepr. Industriemeister/-in
zahnmedizinische Fachangestellte, Sozialversiche­ Fachrichtung Textilwirtschaft
rungsfachangestelltinnen, Angestellte in kaufmän­ • Gepr. Kraftwerker/-in
nisch­verwaltenden Berufen sowie Altenpflegerin­ • Gepr. Meister/-in für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
nen, die bereits über einen längeren Zeitraum in und Städtereinigung
größeren Versorgungseinrichtungen des Gesund­ • Gepr. Meister/-in für Rohr-, Kanal- und
heits­ und Sozialwesens tätig waren bzw. sind. Industrieservice
­
• Gepr. Meister/-in für Schutz- und Sicherheit
Die Fachwirte lösen komplexe fachliche Aufgaben • Gepr. Schließ- und Sicherungstechniker/-in
unter Nutzung betriebswirtschaftlicher und • Schornsteinfegermeister/-in
personalwirtschaftlicher
­ Steuerungselemente. • Segelmachermeister/-in
Ihre Aufgaben sind insbesondere: • Gepr. Sozialsekretär/-in
• Planen, Steuern und Organisieren betrieblicher • Gepr. Taucher/-in
Prozesse • Textilreinigermeister/-in
• Steuern von Qualitätsmanagementprozessen • Gepr. Tourismusfachwirt/-in
• Steuern und Überwachen betriebswirtschaft- • Vulkaniseur- und Reifenmechanikermeister/-in
licher Prozesse • Gepr. Wasserbaumeister/-in
• Lenken von Kommunikationsprozessen und Ge­ • Gepr. Wassermeister/-in
stalten von internen und externen Schnittstellen
• Führen und Entwickeln von Personal
• Planen und Durchführen von
Marketingmaßnahmen
58 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

5 Nützliche Links im Internet


www.arbeitsagentur.de www.bildungspraemie.info
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) unterstützt Arbeit- Mit der Bildungsprämie unterstützt das Bundesminis-
nehmer auch bei der beruflichen Fort- und Weiterbil- terium für Bildung und Forschung (BMBF) individuelle
dung. Neben allgemeinen Informationen bietet die berufliche Weiterbildungsmaßnahmen. Personen mit
Homepage der BA eine Auflistung aller Weiterbildungs- niedrigerem Einkommen bekommen bis zu 50 Prozent
berufe in Deutschland, eine Lernbörse mit Selbstlern- der Kurskosten einer Weiterbildungsmaßnahme erstat-
programmen und detaillierte Informationen zu den tet (maximal 500 Euro). Das Internetportal zum Pro-
Förderprogrammen von Bund und Ländern. gramm beantwortet Fragen rund um die Prämiengut-
scheine, zu den Möglichkeiten für das Bildungssparen,
www.ausbildungplus.de zu den Beratungsstellen vor Ort und zu Qualitätsan-
Auf diesen Internetseiten bietet das Bundesinstitut forderungen an die Weiterbildungsanbieter.
für Berufsbildung (BIBB) einen Überblick über Aus-
bildungsangebote mit Zusatzqualifikation und duale www.bildungsserver.de
Studiengänge sowie Informationen rund um die Der Deutsche Bildungsserver ist der zentrale Online-
Berufsausbildung. Kernstück ist eine umfangreiche wegweiser zum Bildungssystem in Deutschland.
Datenbank mit hochwertigen Ausbildungsangeboten, Gemeinsam von Bund und Ländern getragen bietet
die aktuell mehr als 2.300 Zusatzqualifikationen und das nationale Webportal allen Weiterbildungsinteres-
etwa 900 duale Studiengänge beinhaltet. Außerdem sierten qualitativ hochwertige und redaktionell aufbe-
finden Interessierte dort Kooperationsbetriebe und reitete Informationen. So werden auf der Themenseite
die Kontaktdaten von Ansprechpartnern. zur „Beruflichen Bildung“ zahlreiche Hintergrund-
informationen zur Verfügung gestellt – etwa zu Insti-
www.berufenet.arbeitsagentur.de tutionen, zum Berufsbildungsrecht, zur Didaktik und
Diese Internetplattform der Bundesagentur für Arbeit ­vielen weiteren Aspekten.
(BA) bietet gestufte Informationen von A bis Z zu allen
Berufen und Weiterbildungsberufen in Deutschland. www.bildungsserver-agrar.de
Für den Agrarbereich hat die Zentralstelle für Agrar-
www.bibb.de dokumentation und -information (ZADI) im Auftrag
Zu allen Fragen der Aus- und Weiterbildung in des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirt-
Deutschland gibt die Homepage des Bundesinstituts schaft (BMEL) und in Zusammenarbeit mit dem aid in-
für Berufsbildung (BIBB) Auskunft. Das BIBB ist das fodienst, den Ländern und Verbänden des Agrarsektors
anerkannte Kompetenzzentrum zur Erforschung den „Bildungsserver Agrar“ aufgebaut. Dort finden Wei-
und Weiterentwicklung der beruflichen Aus- und terbildungsinteressierte neben umfassenden Informa-
Weiterbildung in Deutschland. Eine alphabetische tionen zur Aus-, Fort-
Suche nach Weiterbildungsberufen finden Sie unter und Weiterbildung auch einen Stellenmarkt zu Berufs-
www.bibb.de/berufe feldern im Agrarsektor.

www.bmbf.de/de/6406.php
Auf der Homepage des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung (BMBF) finden Weiterbildungs-
interessierte eine Liste aller geltenden Fortbildungs-
ordnungen in der Zuständigkeit des BMBF.
5 nÜTzliChe linkS iM inTeRneT 59

www.bmwi.de/De/Themen/Mittelstand/Mittelstands- www.fernuni-hagen.de
politik/handwerk/meisterpruefungsverordnungen.html Homepage der Fernuniversität Hagen, der einzigen
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie öffentlich-rechtlichen Fernuniversität im deutschen
(BMWi) bietet auf dieser Internetseite eine Auflistung Hochschulraum. Als echte Alternative zum Präsenz-
aller seit 1998 modernisierten Meisterverordnungen im studium bietet die Fernuniversität Hagen unter-
Handwerk. schiedlichste Fernstudiengänge und hochwertige
Abschlüsse – angefangen bei Angeboten für berufliche
www.dihk-bildung-gmbh.de Weiterbildung über Studiengänge mit Bachelor- und
Die Homepage der DIHK-Gesellschaft für berufliche Masterabschluss bis hin zur Promotion.
Bildung – Organisation zur Förderung der IHK-Weiter-
bildung bietet aktuelle Meldungen und Hintergrund- www.foerderdatenbank.de
informationen zu unterschiedlichsten Aspekten Die Förderdatenbank ist ein Informationsportal des
der beruflichen Weiterbildung, umfangreiche IHK- Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
Lernmaterialien und Informationen zu Prüfungen, (BMWi) und bietet Weiterbildungsinteressierten einen
Prüfungsterminen, Hilfsmittellisten und Prüfungs- schnellen und einfachen Zugriff auf Förderprogramme
aufgaben. des Bundes, der Länder und der Europäischen Union.
Nutzerfreundliche Such- und Zugangswege erleichtern
http://ec.europa.eu/ploteus Ihnen die Erschließung des umfangreichen Daten-
Das Portal PLOTEUS der Europäischen Kommission bestandes.
bietet Hinweise zu Lernangeboten innerhalb der
Europäischen Union und viele nützliche Links. Eine www.freie-berufe.de/themen/berufliche-bildung
Datenbank erlaubt die bequeme Suche nach berufs- Auf dieser Internetseite informiert der Bundesverband
bildenden Schulen und Angeboten für berufliche der Freien Berufe (BFB) rund um das Thema berufliche
Weiterbildung. Darüber hinaus gibt es Informationen Bildung im Bereich der freien Berufe.
zu Bildungssystemen und Bildungseinrichtungen
sowie zu den unterschiedlichen Fördermöglichkeiten. www.na-bibb.de/wer_wir_sind/aufgaben_und_leistun-
gen/ibs.html
www.erasmusplus.de Die IBS informiert seit über 25 Jahren über Programme
Erasmus+, das neue EU-Programm für allgemeine und der beruflichen Aus- und Weiterbildung im Ausland. Als
berufliche Bildung, Jugend und Sport, löst das Pro- zentrale deutsche Serviceeinrichtung im Auftrag und
gramm für lebenslanges Lernen ab (2007-2013), und mit finanzieller Förderung des Bundesministeriums für
integriert die Programme "Jugend in Aktion" sowie die Bildung und Forschung (BMBF) ebnet die IBS jährlich
internationalen EU-Hochschulprogramme mit Dritt- zahlreichen Interessierten den Weg ins Ausland.
ländern. Erasmus+ eröffnet für die Jahre 2014 bis 2020
neue Perspektiven für die Mobilität Lernender und un-
terstützt junge Menschen und Lernende dabei, beschäf-
tigungsrelevante und interkulturelle Kompetenzen zu
erwerben.
60 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

www.handwerkskammer.de www.meine-vhs.de
Als Gemeinschaftsinitiative aller 53 Handwerks- Gut 4.000 Volkshochschulen und regionale Außen-
kammern in Deutschland bietet diese Internetseite stellen gibt es in Deutschland – entsprechend vielfältig
Hintergrundinformationen zur beruflichen Weiter- ist das Kursangebot dieser kommunalen Weiterbil-
bildung im handwerklichen Bereich. Darüber dungszentren. Über die zentrale Internetplattform der
hinaus finden Weiterbildungsinteressierte über eine Volkshochschulen können Weiterbildungsinteressierte
interaktive Deutschlandkarte die nächstgelegene nach Kursen in der eigenen Region suchen und sich
Handwerkskammer und deren Weiterbildungs- über Bildungs- und Förderprogramme informieren.
angebote vor Ort.
www.meister-bafoeg.info
www.it-fortbildung.net Ein Informationsangebot des Bundesministeriums für
Auf dieser Internetseite finden Interessierte Informa- Bildung und Forschung (BMBF) zu allen Fragen rund
tionen rund um das Thema Aus- und Weiterbildung in um das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG).
der Informationstechnologie. Eine eigene Serviceseite Das von Bund und Ländern gemeinsam finanzierte
ist dabei dem dreistufigen IT-Weiterbildungssystem sogenannte „Meister-BAföG“ kann für berufliche Auf-
­ gewidmet. stiegsfortbildungen in Anspruch genommen werden,
wenn es sich um Meisterkurse oder andere auf einen
www.iwkoeln.de/de/themen/bildungspolitik/ vergleichbaren Fortbildungsabschluss vorbereitende
berufliche-bildung/weiterbildung Lehrgänge mit mindestens 400 Unterrichtsstunden
Das Themenportal des Instituts der deutschen handelt.
Wirtschaft Köln liefert aktuelle Nachrichten rund um
die betriebliche Weiterbildung sowie wöchentliche www.mobilitaetscoach.de
Analysen zu wirtschafts-, sozial- und bildungspoliti- Berufsbildung ohne Grenzen fördert das Beraternetz-
schen Themen. Alle Institutsveröffentlichungen zur werk der Handwerks- sowie Industrie- und Handels-
beruflichen Weiterbildung werden auf dieser Inter- kammern. Auf der entsprechenden Internetseite finden
netseite in einer übersichtlichen chronologischen Weiterbildungsinteressierte alles Wichtige rund um
­Darstellung aufgeführt. Auslandsaufenthalte während der beruflichen Bildung
– unter anderem Ansprechpartner für Unternehmen,
www.iwwb.de Auszubildende, junge Fachkräfte und internationale
Die Suchmaschine des deutschen Bildungsservers Organisationen.
für Weiterbildungskurse recherchiert in den Daten-
banken zahlreicher Anbieter im gesamten Weiter- www.na-bibb.de
bildungsbereich und fasst die Ergebnisse übersichtlich Auf dieser Internetseite informiert die Nationale
zusammen – nach Stichwort, Ort und Datum. Darüber Agentur (NA) beim Bundesinstitut für Berufsbildung
hinaus liefert die Suchmaschine aktuelle Hinweise (BIBB) über Förderprogramme des Bundes und
zu Beratungsstellen vor Ort und den zahlreichen der Europäischen Union, die ausbildungs- und
Möglichkeiten einer finanziellen Förderung – und das berufsbegleitendes Lernen im europäischen Ausland
deutschlandweit. unterstützen.

www.kursnet.arbeitsagentur.de
Die Kursdatenbank der Bundesagentur für Arbeit
(BA) ist das Informationsportal für Aus- und Weiter-
bildungsinteressierte in Deutschland. Es bietet
umfassende Recherchemöglichkeiten und detaillierte
Informationen zu über 500.000 Weiterbildungsange-
boten und beruflichen Fortbildungsmöglichkeiten im
gesamten Bundesgebiet.
5 nÜTzliChe linkS iM inTeRneT 61

www.profilpass.de www.unicum.de/beruf/jobtest/test_info.php
Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) Allen Weiterbildungsinteressierten empfiehlt die
bietet ein Beratungssystem, das sowohl Gesprächs- Stiftung Warentest zur gezielten Selbstanalyse den
angebote vor Ort als auch Onlineunterstützung um- kostenlosen Test von Unicum. Er hilft, die eigenen
fasst und bei der Herausarbeitung Ihres persönlichen Stärken und Schwächen zu erkennen, und gibt
Kompetenzprofils hilft. Dieses Profil kann für die Hinweise zu passenden Weiterbildungsangeboten.
berufliche (Neu-)Orientierung, bei anstehendem
Berufs- oder Stellenwechsel, für die Vorbereitung von www.wis.ihk.de
Mitarbeiter- oder Leistungsgesprächen oder auch für Über das Weiterbildungs-Informations-System des
die Formulierung von persönlichen Zielen genutzt Deutschen Industrie- und Handelskammertages
werden. (DIHK) finden Weiterbildungsinteressierte ein großes
Angebot an Weiterbildungsseminaren, Trainern,
www.sbb-stipendien.de Coaches und Dozenten. Außerdem stehen vielfältige
Die Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung Informationen zur Weiterbildung zur Verfügung, unter
(SBB) bietet, finanziert vom Bundesministerium für anderem auch Erläuterungen zu den verschiedenen
Bildung und Forschung (BMBF), zwei Stipendien- Aufstiegsfortbildungen im IHK-Bereich.
programme an: das Weiterbildungsstipendium und das
Aufstiegsstipendium. Damit ist dieses Internetportal www.zav-auslandsvermittlung.de
die erste Anlaufadresse für Weiterbildungsinteressierte, Auf der Seite der Zentralen Auslands- und Fachver-
die sich über die Förderprogramme für begabte Berufs- mittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit (BA)
einsteiger unter 25 Jahren (in begründeten Fällen unter finden Interessierte Bildungs- und Arbeitsangebote
28 Jahren) und altersunabhängig für Berufserfahrene der europäischen Mitgliedsstaaten und des außer-
mit Interesse an einem Hochschulstudium informieren europäischen Auslands. Das Info-Center der ZAV ist
möchten. erste Anlaufstelle zum Thema Arbeiten und Lernen
im Ausland. Das Portal bietet zahlreiche Informationen
www.studieren-ohne-abitur.de zu den Besonderheiten der unterschiedlichen Arbeits-
Als Kooperationsprojekt des Centrums für Hochschul- märkte und Bildungssysteme und gibt weiterführende
entwicklung (CHE) und des Stifterverbands für die Hinweise für die Suche nach Ausbildungs-, Praktikums-
Deutsche Wissenschaft e. V. bietet der Online-Studien- oder Arbeitsplätzen.
führer für alle beruflich Qualifizierten eine umfang-
reiche Datenbank mit über 5.000 Studienangeboten www.zdh.de/themen/bildung/weiterbildung.html
für Personen ohne Abitur und Fachhochschulreife. Auf dieser Internetseite informiert der Zentralverband
Darüber hinaus beantwortet der Qualifizierungs-Check des Deutschen Handwerks (ZDH) über das gesamte
die Frage, mit welcher beruflichen Qualifikation welche bundesweite Weiterbildungsangebot des Handwerks.
Studienmöglichkeiten offenstehen. Über eine interaktive Deutschlandkarte finden Weiter-
bildungsinteressierte die nächstgelegene Handwerks-
www.test.de/bildung-beruf kammer und aktuelle Weiterbildungsangebote vor
Der Internetauftritt der Stiftung Warentest beantwor- Ort – handwerkliche und kaufmännisch-betriebs-
tet viele Fragen rund um die berufliche Weiterbildung. wirtschaftliche sowie persönlichkeitsorientierte
Darüber hinaus werden zahlreiche Publikationen und ­Anpassungs- und Aufstiegsfortbildungen.
Informationsmaterialien als kostenloser Download zur
Verfügung gestellt.
62 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

www.zwh.de
Die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk
(ZWH) ist eine bundesweit tätige Dienstleistungs-
einrichtung für alle handwerklichen Bildungsstätten.
Sie wird getragen von den Handwerkskammern, den
regionalen Handwerkskammertagen und dem Zentral-
verband des deutschen Handwerks (ZDH). Neben
umfangreichen Hintergrundinformationen bietet die
Homepage der ZWH eine Seminarübersicht zu eigenen
Weiterbildungsangeboten, eine Auflistung der
ZWH-Lehrgangsunterlagen und Detailinformationen
zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung.

www.zfu.de
Die Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU)
vergibt Zulassungen für Fernlehrgänge. Der Internet-
auftritt der ZFU erlaubt die Onlinesuche nach zugelas-
senen und registrierten Fernlehrgängen. Außerdem
wird ein Ratgeber für Teilnehmer am Fernunterricht
zur Verfügung gestellt.

infomappen der
berufsinformationszentren

Konkrete Beispiele für Fortbildungen bieten


auch die „durchstarten“­Infomappen in den
Berufsinformationszentren (BiZ) der Agenturen
für Arbeit. Die Infomappen können vor Ort
eingesehen werden und bieten umfassende
Informationen zu einer Vielzahl an Fortbildungen
in zahlreichen Berufsfeldern – vom Bau über
Soziales bis hin zur Finanzwirtschaft.

Welche Infomappe zu Ihrem Weiterbildungs­


wunsch passt, erfahren Sie im Internet unter:
www.durchstarten.biz-medien.de
noTizen 63

Mehr Raum für ihre Weiterbildungsideen:


64 RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

Mehr Raum für ihre Weiterbildungsideen:


65

Impressum

Herausgeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Referat Grundsatzfragen der beruflichen Aus- und Weiterbildung
53170 Bonn
Bestellungen
Schriftlich an
Publikationsversand der Bundesregierung
Postfach 48 10 09
18132 Rostock
E-Mail: publikationen@bundesregierung.de
Internet: www.bmbf.de
oder per
Tel.: 030 18 272 272 1
Fax: 030 18 10 272 272 1
Stand
März 2015
Druck
BMBF
Redaktion und Gestaltung
A&B One Kommunikationsagentur, Berlin
Bildnachweis
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung/
Steffen Kugler: Vorwort (Porträt Prof. Dr. Johanna Wanka)
Thinkstock: Titel, Seite 3, 6, 12, 16, 22, 24, 26, 27, 32, 36, 37, 38, 40,
41, 43, 45, 46, 48, 50, 51, 53, 54, 56
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): Seite 4
Getty Images: Seite 34

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit vom Bundesministerium für


Bildung und Forschung unentgeltlich abgegeben. Sie ist nicht zum gewerblichen Vertrieb
bestimmt. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerberinnen/Wahlwerbern oder
Wahlhelferinnen/Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung
verwendet werden. Dies gilt für Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen sowie für
Wahlen zum Europäischen Parlament. Missbräuchlich sind insbesondere die Verteilung auf
Wahlveranstaltungen und an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Auf-
drucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist
gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Unabhängig davon,
wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift der Empfängerin/dem Emp-
fänger zugegangen ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl
nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Bundesregierung zuguns-
ten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte.

Aktuelle Informationen finden Sie unter


www.praktisch-unschlagbar.de/weiterbildung
RaTgebeR zuM STaRT in Die beRufliChe WeiTeRbilDung

www.bmbf.de

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