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TORSTEN SCHWANKE
Heinrich Heine
Intellektuelles Wesen
Ganz aus Geist und reinem Lichtstoff,
Bild des Göttlichen, des Logos,
Geist im Lichtstoff, Braut des Logos.
Diese intellektuellen
Geister haben Gott verlassen,
In verschiednen Formenwelten
Leben sie nun fern der Gottheit.
In der Totenauferstehung
Werden Selige geschlechtslos
Wie die Engel in dem Lichtleib
Schweben in der Schönheit Gottes.
Siebzehnjährige Geliebte
Offenbar ich meinen Kindern,
Daß der Kosmos wird erneuert
In der makellosen Schönheit.
Makellose Meisterschöpfung
Ist Maria von dem Geiste,
Ihre Konzeption, die reine,
Ist ein Akt des Geistes Gottes.
Christus, Todesüberwinder,
Herr der Herrlichkeit des Himmels,
Laß den Körper deiner Mutter
Heute herrlich auferstehen!
Halleluja, Mediatrix,
Dieser makellose Körper
Überwand den Tod, die Sünde,
Sieger ist dein Körper, Jungfrau!
DIE MEERJUNGFRAU
ERSTER GESANG
ZWEITER GESANG
DRITTER GESANG
O Madonna Aphrodite,
Ach verzeih und hab Erbarmen,
Daß ich lang gezögert habe,
Bin nun dein in Ganzhingabe!
O Madonna Aphrodite,
Rief der Taugenichts ekstatisch.
Sprach die Herrin: Lieber Träumer,
Nenn mich nicht mehr Aphrodite,
VIERTER GESANG
FÜNFTER GESANG
Meeresperle, Margarethe
Schwanke, o Großmutter-Schwanin,
Sing dem Schwanensänger Schwanke
Noch ein Märchen von der Schwanfrau!
Oldenburg im Oldenburger
Land hat eine weisheitsfromme
Universität, studierte
Ein Student dort Platons Schriften.
Lapislazuli am Kettchen
In der Art des Jugendstiles
Für die hochgebenedeiten
Brüste seiner Vielgeliebten,
SECHSTER GESANG
SIEBENTER GESANG
Schaumgeborne, Meergeborne,
Mutter sie der schönen Liebe,
Schlich sie sich in seine Kammer,
Schenkte Wein ein in den Becher.
REINHARD FUCHS
ERSTER GESANG
ZWEITER GESANG
DRITTER GESANG
VIERTER GESANG
FÜNFTER GESANG
SECHSTER GESANG
Reinhard schaute einen Bauern,
Der trug einen großen Schinken.
Reinhard da begann zu lachen,
Leckte lustvoll sich die Lippen.
SIEBENTER GESANG
ACHTER GESANG
NEUNTER GESANG
Reinhard zog in eine Hütte,
Die befand sich in dem Walde,
Wie ein Eremit zu leben,
Um zu beten, beten, beten.
ZEHNTER GESANG
ELFTER GESANG
Gieremunde, Gieremunde,
Reinhard Fuchs hat mich betrogen!
Gieremunde, Gieremunde,
Reinhard Fuchs ist mein Rivale!
ZWÖLFTER GESANG
Isegrimm zu Gieremunde
Sagte: Warum weinst du, Weibchen?
Schenke deinen lieben Körper
Nur nicht mehr dem Bruder Reinhard!
DREIZEHNTER GESANG
VIERZEHNTER GESANG
Bien-aimée, o Vielgeliebte!
Rief er lachend, eilte eilends
In die Burg, wo er zuhause,
Dieses war ein schönes Dachsloch.
SECHZEHNTER GESANG
SIEBZEHNTER GESANG
ACHTZEHNTER GESANG
NEUNZEHNTER GESANG
ZWANZIGSTER GESANG
Lächelnliebende Prinzessin,
Wie der Mona Lisa Lächeln
Ist das zauberhafte Lächeln
Dieser Königin der Elfen.
Diese Paradiesesmädchen,
Fleischgewordne Männerträume,
Waren alles Ideale,
Die im Tanze sich bewegten.
Unbekannten beizuwohnen
Ist Vergnügen ihnen, einzig
Um beim Jucken sich zu kratzen,
Spaß zu haben bei dem Bettsport.
Miterlöserin Maria
Miterlöserin mit Jesus
Ist als Gottesmagd durchs Ja-Wort,
Das sie für die Menschheit sagte.
TORSTEN
ERSTER GESANG
ZWEITER GESANG
Torsten war ein Mensch voll Güte,
Allen gab er viele Gaben,
Gerne schenkte er Geschenke,
Gerne gab er all sein Geld hin.
DRITTER GESANG
VIERTER GESANG
FÜNFTER GESANG
PETER
ERSTER GESANG
Valentin im Kinderspiele
Konnte Peter gar nicht leiden,
Neidisch war er sehr, weil Peter
Schöner war und vielmals klüger.
ZWEITER GESANG
DRITTER GESANG
VIERTER GESANG
Anna und Joachim waren
Alte Leute, unfruchtbare,
Hatten leider keine Kinder,
Gott versagte ihnen Kinder.
FÜNFTER GESANG
Königinnen, Konkubinen
Sollst du schaun, doch widerstehen!
Und erwählen dir die Eine,
Deine Feine, deine Reine!
AVE MARIA!
TALMUD
ERSTER GESANG
ZWEITER GESANG
DRITTER GESANG
VIERTER GESANG
Aber da du so gesprochen:
Wenn ich aber König wäre,
Was bist du erst jetzt gekommen
In mein Königtum von Roma?
So Vespasianus sagte:
Zünde an die Stadt, befreie
Dich von den Barjonen-Räubern
Durch die Reinigung des Feuers!
FÜNFTER GESANG
Ein Gesandter kam aus Roma
Zu Vespasianus, sagend:
O der Kaiser ist gestorben,
Tot ist Cäsar, tot ist Cäsar!
SECHSTER GESANG
SIEBENTER GESANG
ACHTER GESANG
Dieses um so anzudeuten:
Fruchtbar sollt ihr sein, euch mehren
Wie der Hahn tut mit der Henne,
Und bekommen viele Küken!
NEUNTER GESANG
ZEHNTER GESANG
Menschenkinder hingeschlachtet,
Mordend sie auf einem Steine,
Daß ihr Blut zum Blut geflossen
Des Propheten Sekaria,
ELFTER GESANG
Alexandrien in Ägypten
Schaute Hadrian, den Kaiser,
Wie der Kaiser zweimal sechzig
Myriaden Menschen mordet,
ZWÖLFTER GESANG
DREIZEHNTER GESANG
VIERZEHNTER GESANG
FÜNFZEHNTER GESANG
SECHZEHNTER GESANG
SIEBZEHNTER GESANG
ACHTZEHNTER GESANG
Rabbi Eleasar konnte
Wegen eines Mannes, welchen
Er den Häschern ausgeliefert,
Keine Seelenruhe finden.
NEUNZEHNTER GESANG
EINUNDZWANZIGSTER GESANG
ZWEIUNDZWANZIGSTER GESANG
DREIUNDZWANZIGSTER GESANG
VIERUNDZWANZIGSTER GESANG
JUDITH
ERSTER TEIL
ERSTER GESANG
O gewaltiger Eloah,
Adonai, du König Salems!
Dich bekennen, Gott und Herrscher,
Alle ewigen Äone!
ZWEITER GESANG
Arfaxat in Ekbatana
Lebte, Stolz in dem Gemüte,
Und er tat was er nur wollte
In dem Eigentum des Königs.
Nebukadnezar triumphierte,
Wollte König sein der Erde
Und die Königskrone tragen
Als der ganzen Welt Beherrscher.
DRITTER GESANG
In Assyrien gesammelt
Wurden ritterliche Heere,
Starke Ritter, junge Knappen,
Und sie zogen in dem Heerzug.
VIERTER GESANG
FÜNFTER GESANG
SECHSTER GESANG
ACHTER GESANG
NEUNTER GESANG
ZEHNTER GESANG
ZWEITER TEIL
ERSTER GESANG
ZWEITER GESANG
DRITTER GESANG
VIERTER GESANG
Herzog Holofernes ruhte
Schlummernd unterm Mückennetze,
Goldgesticktem Seidenschleier,
Eingewobner Perlenschnüre.
FÜNFTER GESANG
SECHSTER GESANG
SIEBENTER GESANG
ACHTER GESANG
NEUNTER GESANG
ZEHNTER GESANG
ERSTER GESANG
In Europa Leonardo
Starb, zurück blieb nur ein Bildnis:
Gioconda, Mona Lisa
Mit geheimnisvollem Lächeln.
ZWEITER GESANG
DRITTER GESANG
Schöngewölbten Wangenknochen,
Eingesunknen Seelenspiegeln,
Halbgeschlossnen Lippenpaaren,
Einen Schal in Händen haltend.
VIERTER GESANG
Michelangelo in Roma
Schuf die Pieta von Marmor,
Das Konzept, das makellose,
Jugendschöner Todesgöttin,
FÜNFTER GESANG
In dem Santa-Anna-Kloster
Ward gefeiert Minnemaien
Und Marienmond, Maria
Als die Königin des Maien.
Sechzehnhundertachtunddreißig
Johann Khuen schrieb in München
Eine Hymne an Maria,
Die wir heut noch gerne singen:
O Jerusalem im Himmel,
Deine Mauer Edelsteine,
Jaspis, Chalzedon, Sardonyx,
Sardion, Smaragd und Topas
SIEBENTER GESANG
Kupferfarbe, Bronzefarbe,
Rosa und Rosé, so zarte
Farben wie die Morgenröte
Leuchtend überm Garten Eden.
ACHTER GESANG
NEUNTER GESANG
DAS FRAUENBUCH
PLATONISCHE KNABENLIEBE
Unbefleckter, makelloser,
Ganz perfekter Himmelsschönheit,
Schauend in den Spiegel Gottes
Minner ward der Makellosen!
Spanische Oliventöpfe,
Schlichtes Tongeschirr aus Deutschland,
Feines Porzellan aus China,
Alles dies fand sich in Jamestown.
Indianer integrieren
So John Smith in die soziale
Indianische Familie,
Wollten Partnerschaft mit England,
O Prinzessin Pocahontas,
Du bist unsre Retterin!
Doch es kommen neue Siedler,
Frauen kommen an und Kinder.
Im Oktober sechzehnhundert-
Neun Schwarzpulver explodierte
Und John Smith verletzte sich.
Also kehrt er heim nach England.
Starker Indianertabak
War zu stark den Bleichgesichtern.
Weiße rauchen milden Tabak,
War zu herb Virginias Tabak.
Sechzehnhundertsiebzehn, stirbt
Zweiundzwanzigjährig. Ihre
Letzten Worte waren diese:
Alle Menschen müssen sterben!
DICHTER
Einst in jenem Lande, Weiser,
Das da aller Wesen Wonne,
Heil strömt von dem Tempel Gottes,
Welches selig macht die Seelen,
FREUNDE
Wer ist der gerechte Josef?
Wie kam er zum Heil der Seele?
Sag es an, du frommer Dichter,
Gerne hören wir von Josef.
DICHTER
Hört die herrliche Legende,
Die man sich erzählt von Josef.
Sagen will ich und berichten,
Wie es Josef einst ergangen.
Cherubinen, Seraphinen,
Götterthrone, Fürstentümer,
Heilige und reine Geister
Staunten über Josefs Weisheit.
Josefs Sühneopferleiden
Mehrten in der Welt die Liebe,
Daß der Liebe Feuerflamme
Heißer glühte in den Welten.
JESUS
Evi! Eile schnell, Geliebte,
Eile du in Josefs Garten,
Ihn in seinen Sühneleiden
Prüfe du mit deinen Reizen!
EVI
Herr, dein Wort an mir geschehe!
Ich bin Dienerin des Höchsten!
Aber meine Seele zittert
Doch vor banger Angst, vor Zweifel,
DICHTER
Evis Worte hörte Jesus,
Jesus sagte da zu Evi:
JESUS
Alle meine andern Nymphen
Sollen bleiben in dem Himmel.
DICHTER
So sprach Jesus. Nymphe Evi
Mit den blauen Blicken eilte
Mit dem Eros und dem Frühling
In den Hain des Büßers Josef.
JOSEF
Wer und wessen bist du, Schönheit?
Holde mit charmantem Lächeln,
Du beraubst mich des Verstandes!
Sanfte, sage mir die Wahrheit!
EVI
Bin als deine Magd gekommen,
Gärtnerin zu sein des Gartens.
Sag mir deine Wünsche, Frommer,
Was soll ich dir tun zuliebe?
DICHTER
Als er dieses Wort vernommen,
Da verließ ihn seine Weisheit.
Josef fasste Evis Hände,
Führte sie in seine Hütte.
JOSEF
Evi, du kamst heute morgen
Zu mir in den Garten Eden,
Da erblickte ich dein Becken,
Führte dich in meine Hütte.
EVI
Morgens kam ich, weiser Josef,
Das ist Wahrheit, keine Lüge,
Doch Jahrhunderte vergingen
Seit dem Morgen meines Kommens.
DICHTER
Josef sprach zur schönen Evi,
Evi mit den schmalen Augen:
Wie viel Jahre sind vergangen,
Seit wir Liebesspiele spielen?
EVI
Ganz genau gerechnet sind es
Tausend Jahre unsrer Liebe,
Tausend Jahre, sieben Monde
Und drei Tage und drei Nächte.
JOSEF
Schönheit, redest du die Wahrheit?
Oder scherzt du nur und spottest?
Ach ich fühle, erst ein Tag vergangen
Ist seit deinem Kommen, Liebste.
EVI
Wie denn könnte ich, mein Josef,
Je den frommen Mann belügen?
Hast du mich gefragt nach Wahrheit,
Muss ich dir die Wahrheit sagen.
DICHTER
Als der weise Josef dieses
Hörte von den Scharlachlippen,
Rief er: Wehe, wehe, wehe!
Ach, ich bin ein armer Sünder!
JOSEF
Wo sind meine Glaubenswerke,
Wohin schwand mir mein Gelübde!
Ich hab den Verstand verloren!
Ewig locken doch die Weiber!
DICHTER
Als sich nun der Büßer Josef
Selbst verklagte aller Sünden,
Sagte Josef noch zu Evi
Diese bitterlichen Worte:
JOSEF
Wie du willst, so geh denn, Traumfrau!
Was du wolltest, ist geschehen,
Die du mich mit Sinnenfesseln
In die Sinnlichkeit verstricktest!
DICHTER
Dieses sprach der Büßer Josef
Zu der schönen Nymphe Evi,
Ihr erzitterten die Glieder
Und sie schwitzte Schweißes Perlen.
ZWEITER GESANG
DRITTER GESANG
Ewigkeiten-Ewigkeiten
Ruhe ich in Jesu Armen.
Aber dennoch meine Seele
Fand nicht ihre Seelenruhe.
7
In der schönen Gartenlaube
Jesus ruht bei seiner Evi,
Evi in dem Seidenkleidchen,
Oben schimmert schön der Vollmond.
DAS JESUSKIND
II
Salome anbetete
Jesus: O mein Gott und König,
Israel zum Heil geboren
Und den Heiden zur Erleuchtung!
III
IV
VI
10
12
13
14
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17
18
19
20
21
22
JUTTA:
Ich will nun in Heimlichkeit
Gehn in eines Mannes Kleidern,
O mein Buhle, darum kann ich
Deine Hilfe nicht entbehren,
So erfülle meinen Wunsch.
Wählen werde ich als Namen
Den: Johannes Anglicus.
Also wollen wir uns beide
An die Schule von Paris
Wenden, wollen dorten lernen
Und mit Lehrern disputieren,
An den Künsten uns ergötzen,
Bis wir Ruhm und Ehre finden
Bei den Nahen und den Fernen.
23
DÄMON SPIEGELGLANZ:
Sanfte Jungfrau, hoch zu preisen,
Du bist schön und du bist rein!
Tu, um was ich dich gebeten,
Und ich will dich nicht verraten.
Niemals würde ich dir raten,
Was zu deinem Schaden wäre.
24
SATAN:
Sanfte Jungfrau, schön und lieblich,
Ich verkünde dir die Zukunft.
Werde klug und werde weise!
Ja, ich prophezeie dir:
Großen Ruhm wirst du noch finden!
25
KARDINÄLE:
Der Johannes Anglicus
Lebt in großer Sittenreinheit,
Ist erfüllt von jeder Tugend,
Wie man deutlich sehen kann.
26
27
JESUS:
Weil sie sich vermessen hat
Und die weibliche Natur
Und die Fraulichkeit verleugnet
Und gegangen wie ein Mann
Und empfing das Amt des Papstes
Und ist schwanger nun geworden
Mit der Evastöchter Bürde,
Darum muß sie heute sterben.
28
JESUS:
O Maria; o Maria,
O geliebte süße Mutter!
Klagen muß ich dir, o Mutter,
Daß das Weib, das Papst geworden,
Nicht lässt ab von ihrer Bosheit,
Die sie gegen mich begangen.
Und sie will sich nicht bekehren!
Ach dass muß ich klagen, Mutter,
Darum muß ich mich nun wenden
Von der Allbarmherzigkeit
Zur Gerechtigkeit und richten:
Jämmerlich muß sie verscheiden,
Sterben ohne meine Gnade!
29
MARIA:
Nein, mein vielgeliebter Sohn,
Kind, ich bitte dich von Herzen,
Stehe ab von deinem Zorn!
Du hast mich ja auserwählt,
Daß ich deine Mutter bin,
Also lass die arme Seele
Bitte nicht verloren gehen!
Mach ihr einen Weg bekannt,
Daß sie finde deine Gnade.
Spende deine Gnade ihr,
Daß sie nicht zur Hölle muss!
30
JESUS:
Frau, weil du mich für sie bittest
In der Gottesmutterschaft,
Sag ich ihr in dieser Stunde,
Daß sie dich genießen soll!
Fließen lass ich meine Gnade
Heute zu der armen Seele!
31
JESUS
Will sie nun in dieser Welt
Jämmerliche Schmach erleiden
Zur Versühnung aller Sünden,
Will ich ihre Seele retten.
Will sie ihre Schmach nicht dulden,
Wird sie ewig in der Hölle
In dem Höllenfeuer brennen!
32
KARDINÄLE
Was hat das nun zu bedeuten,
Daß es in der Hauptstadt Rom
Hat drei Tage Blut geregnet?
Alle Früchte sind verdorben!
Oh, wir Kardinäle fürchten,
Daß das ist der Zorn des Lammes!
Auch gekommen in die Länder
Ist die große Teuerung!
Auch die Erde bebt sehr heftig,
Wie man in der Welt vernimmt.
Schuld daran, wie wir vermuten,
Ist die Sünde, die begangen
Ward vom Weibe gegen Gott,
Die da unser Papst gewesen.
33
KARDINÄLE
Wir befehlen, einen Papststuhl
Herzustellen, da der neue
Papst betastet werden kann,
Wie es um ihn steht im Sexus,
Ob er Hahn sei oder Henne.
34
LUZIFER:
Schaut nur hin in jenen Garten,
Wie dort geht die schönste Jungfrau!
Jutta ist der Jungfrau Name.
Sie will fort aus England ziehen
Mit dem Schreiber, ihrem Buhlen,
Wählt sich einen neuen Namen,
Daß sie nicht ein Mensch erkenne,
Gehn will sie in Männerkleidern,
Nach des Mannes Art und Weise,
Und als neuen Namen wählt sie
Den: Johannes Anglicus.
Ihr dämonischen Genossen,
Ratet nun dem schönen Weibe,
Daß sie ihren Plan vollbringe,
Möge bald es uns Dämonen
Doch gelingen, dieses Weib
In die Hölle zu verführen
Zu dem Unglück ihrer Seele!
35
STUDENT:
Ja, Geliebte, schönes Weib,
Was du willst, das soll geschehen,
Gerne will ich mit dir reisen
In die Schule von Paris!
36
JUTTA:
Mein Genosse, recht gesprochen!
Ich will nun dein Page werden!
Meine Kleider leg ich ab,
Ohne mich darum zu schämen,
Ziehe Männerkleider an
Und will dann von hinnen scheiden.
37
JUTTA:
Mein Genosse, mein Geliebter!
Sei bereit mit Schnelligkeit!
Laß uns unser Heil besorgen
Und zur Mutter Roma pilgern
Zu des Papstes Audienz
Und zu allen Papst-Genossen.
38
39
JUTTA:
Jesus Christus, Herr und Gott,
Denke heut und allezeit,
Wie wir alle Sünder sind,
Aber dass doch dein Erbarmen
Manchen schlechten Mann bekehrte!
Adam pflückte einst die Feige
Der verbotenen Erkenntnis,
Du vergabst ihm, lieber Gott.
Zwar Sankt Peter war dein Freund,
Hat doch dreimal dich verleugnet.
Thomas war ein großer Zweifler,
Dem vergabst du, lieber Gott.
Paulus jagte einst die Christen
Und doch fand er Gottes Gnade.
Magdalena war Hetäre,
Die ergötzt sich nun an dir!
40
LUZIFER:
Hörst du, mein Genosse Satan,
Alles, was je Gott beleidigt?
Heute geht aus ihrem Haus
Jenes Weibsstück Magdalene.
O, ein wunderschönes Weib!
Fleißig dient sie den Dämonen
In der Eitelkeit der Welt.
Laß uns bei ihr bleiben, Satan,
Laß uns sie im Netze fangen,
In der Unzucht goldnem Netze!
Holen wir sie in die Hölle!
41
MAGDALENA:
Nun vernehmt, ihr stolzen Laien,
Wie in dieser Frühlingszeit
Meinen Köper ich lobpreise,
Denn ich bin ein schönes Weib!
Darum will ich tanzen, tanzen,
Lustvoll biegen meinen Leib,
Lüstern Liebeslieder singen!
42
DIABOLOS:
Ja und ja und ja, mein Mädchen,
O mein süßes Fräuleinwunder,
Ja, dein Leib gehört dir selber,
Deinen Körper voller Liebreiz
Sollst du ewiglich vergötzen!
43
DÄMON SPIEGELGLANZ:
Jutta, du, und du, Student,
Dieses rat ich euch als Dämon:
Morgens früh und abends spät
Seid auf euer Spiel bedacht
Und erfüllt euch eure Wünsche
Und so werdet ihr mit Glück
Noch zu großem Ruhme kommen.
44
SATAN:
Lernet Klugheit, lernet Weisheit!
Ja, ich sage euch noch mehr:
Ihr gelangt zu großem Nachruhm!
Seligpreisen werden euch
Frauen kommender Geschlechter!
45
JUTTA:
Ich will meinen Plan vollenden,
Nehm ich nur ein gutes Ende!
Ehre suche ich und Ruhm
Und ich will nicht Schmach und Schande.
Wenn ich dann ins Alter komme,
Daß dann keiner mich verachtet
Und von meiner Schmach erzählt
Und mich keiner nennt gefährlich.
46
MARIA:
O min leev, min leeve kind,
Kind, ik bidde di, min leev,
Dat du wullest geeven mi:
Dor gekommen is een arme
Seel, de dor begehrt und sökt
Din erbarmen, o min leev!
47
MARIA:
O min leev, wat swiegest du?
Antwort diner moder doch!
O min leev, min leeve sünn,
Geev mi de gewalt un macht,
Dat ik kunn de arme seel
In eer dod to gnade bringen!
48
JESUS
O Marie, min leeve moder,
Warum biddest du so sehr
Vor dat aas, dat stinken tut?
Düsse arme seel hett ja
Dine sötigkeit verlaaten!
Dat is mine klage, moder,
Ach dat deit mi ganz versehren,
Dat is wie een dod am krüz!
Hett de arme seel din milde
Eenmal nur gesmackt, din söten,
Güvv ik disse seel min gnade!
49
JESUS:
Leeve moder min, Marie,
Lat din weinen sin, min leev,
Ik geev di de arme seel!
MARIA ÄGYPTIACA
Ja, in Gottes Namen sing ich,
Hört, ihr Frauen schön und Männer,
Was ich fand geschrieben im
Mittelhochdeutsch frommer Zeiten,
Das ich euch verdolmetscht habe
Hier in diesem kleinen Lied.
Da er also zweifelte,
Trat sie nah zu ihm heran,
Zu dem Priester sprach die Frau:
Denke nicht, ein böser Geist
Mich verzückte in die Lüfte,
Laß nur ab von deinen Zweifeln.
Ich bin Mensch von Fleisch und Blut,
So wie du von Fleisch und Blut,
Doch empfing ich Christi Taufe
Und die Salbung durch den Geist,
Daß ich in der Gnade lebe.
Laß nur ab von deinen Zweifeln,
Denn wer Gott den Höchsten liebt,
Der wird nicht getäuscht vom Bösen.
Nach Weisung seines eigenen Meisters, siedelte Meister Milan in einen Wald über und wohnte dort
in einer Tigerhöhle. Die Ortsgöttin war dem Meister Milan gnädig gesonnen und ließ sich oft in der
schönsten Erscheinung vor ihm sehen. Sie erteilte ihm viele Gnaden, so dass er in der Meditation
gute Fortschritte machte. Damals kamen fünf Novizen zu dem Einsiedler, um von ihm in die
Weisheit eingeweiht zu werden. Die Novizen sprachen: Die Einsamkeit dieses Ortes und alle
Schrecken dieses Ortes sind sicher sehr behilflich, um in der Meditation voranzukommen? Da sang
Meister Milan folgendes Lied, in dem er seine Einsiedelei beschreibt und davon spricht, was der
Meditation förderlich ist:
Dann weihte Meister Milan seine Novizen in die richtige Art der Wahrnehmung ein. Und als er
bemerkte, dass die richtige Art der Wahrnehmung in ihnen aufstieg, da sang er folgendes Lied, das
voller guter Ratschläge ist:
Da fragten die Novizen den Meister Milan, auf welche Weise sie sich anstrengen sollten. Daraufhin
unterwies sie Meister Milan in diesem Lied über die rechte Form der Anstrengung:
Meinen Herrn der Gnade bitt ich,
Daß er Freude uns verleihe
An der Weisheit Unterweisung.
Nun, ihr jugendlichen Schüler,
Sollt vergeuden eure Erbschaft
Nicht bei Bürgern in den Städten,
Das sind allesamt Betrüger,
Manchmal gut, doch meistens böse.
Wendet eure ganze Achtung
Zu dem heiligen Gesetze
Und verliert den Weg des Lichts nicht,
Sondern bleibt beim Meister Milan.
Mehr Verdienst als Lohn sei eure
Frömmigkeit und eure Übung.
Steigt die Weisheit auf im Innern,
Seht ihr auch der Gnade Schleier.
Doch ist das noch nicht genügend,
Sondern strengt euch an, Novizen!
Nachdem Meister Milan dies gesungen, übten sich die Novizen in der Versenkung und darin, den
Dingen des weltlichen Lebens gegenüber gleichgültig zu sein. Da baten die Novizen ihren Meister
Milan, sie in der rechten Art der Versenkung zu unterweisen. Der Meister Milan sagte, sie sollten
das Geld nur für Lebensnotwendiges wie Speise und Kleidung verwenden. Und dann sang er dieses
Lied über die Versenkung:
Als Meister Milan dieses Lied beendet hatte, fragten seine Novizen: O Meister Milan, ist es
ausreichend, einen Meister zu haben und ihm in allem zu folgen? Diese Frage gefiel dem Meister,
und darum sang er folgendes Lied mit dem Inhalt, wie man über den Meister denken soll.
Als Meister Milan dies gesungen hatte, wollten die Novizen ihn in ihre Heimat einladen: Heiliger
Milan, da die Ruhe deines Geistes unzerstörbar ist, so komm du bitte in unser Dorf und nimm die
Opfergabe der Laien an und verkünde allen Kreaturen die heilige Lehre. – Meister Milan aber sagte:
Es ist meine Meditation in der Einsamkeit, die allen Menschen Gutes tut, und die Kraft eines
Einsiedlers beruht auf seinem Verbleiben in der Einsiedelei. Und so sang Meister Milan seinen
Novizen dieses Lied:
Als Meister Milan dies Lied gesungen hatte, sagten die Novizen zu ihm: Das ist alles sehr schön, o
Meister Milan, aber wenn du auch in dieser Einsiedelei wohnst, musst du dir doch gegen die
Bedrohungen eine feste Burg aus Versenkung gebaut haben. – Und Meister Milan sprach: Von der
Burg der Versenkung singe ich euch folgendes Lied:
Nun beschlossen die Novizen, die Welt zu verlassen und weltabgeschieden einsam und allein der
Frömmigkeit zu leben. Und sie erreichten die Grenze der Vollkommenheit. Meister Milans
persönliche Schutzgöttin aber gebot ihm, seinen Blick nach Kalkutta in Indien zu richten und dort
seine Lehre weiter zu entfalten.
ZWEITER TEIL
MEISTER MILANS SCHATZ DES LIEDES
Vorgeschriebner Körperhaltung
Richten sie die Augen starrend
Auf ein Etwas, flüstern Leuten
In die Ohren und betrügen,
Witwen lehren sie und Nonnen,
Nonnen mit geschornen Köpfen,
Weihen ein die kahlen Nonnen,
Nehmen von den Witwen Gelder.
Solcherlei Gebundenheiten
Gib du auf, entsag der Täuschung!
Es gibt andres nichts als Wissen,
Wissen vom geheimen Jenem,
Etwas anderes als Jenes
Kann die Wissenschaft nicht wissen.
Lotosblumen büschelweise,
Lotosblätter, Lotosblüten,
Blütenblätter, Duft und Ranken,
Laß die Unterscheidung fahren,
Dummkopf, quäl dich nicht mit Torheit!
DER ROSENKRANZ
ERSTES GESÄTZ
Chaire, Kecharitomene,
Sprach der Engel zu der Jungfrau,
Voll der Gnade bist du, Herrin,
Von der Stunde der Empfängnis.
ZWEITES GESÄTZ
O du Allgebenedeite,
Allerschönste aller Frauen,
Selig bist du, die geglaubt hat,
Was der Schöpfer dir verkündet.
DRITTES GESÄTZ
VIERTES GESÄTZ
Miterlöserin Maria
Wird den Sohn dem Vater opfern
Und mit dem durchbohrten Herzen
Mutter werden aller Menschen.
FÜNFTES GESÄTZ
Josef und Maria zogen
Nach Jerusalem mit Jesus,
Als zwölf Jahre alt der Knabe
Jesus war, voll Gnad und Weisheit.
ERSTES GESÄTZ
ZWEITES GESÄTZ
DRITTES GESÄTZ
VIERTES GESÄTZ
FÜNFTES GESÄTZ
ERSTES GESÄTZ
ZWEITES GESÄTZ
DRITTES GESÄTZ
VIERTES GESÄTZ
FÜNFTES GESÄTZ
ERSTES GESÄTZ
Da erkannte Magdalena,
Daß der Gärtner Jesus Christus
War, der auferstandne Christus,
Da umschlang sie seine Füße.
ZWEITES GESÄTZ
DRITTES GESÄTZ
ERSTE PLAGE:
HAGEL
Neunzehnhundertvierundneunzig
Lebte ich im tiefen Wahnsinn,
Eine blühende Psychose
Überfiel den Schizophrenen.
ZWEITE PLAGE:
RATTEN
DRITTE PLAGE:
BLUT
Marion, o Marionna,
Marion, du bist wie Myrrhe,
Bitter bist du, wirklich bitter,
Reibt man dich, wie süß du duftest!
Schönste Halluzinationen
Schwebten mir vor meinem Geiste.
Ja, ich schaute Jesus Christus
An dem Tisch des Abendmahles,
VIERTE PLAGE:
SCHLANGEN UND SKORPIONE
Oldenburg im Oldenburger
Land! Im schönen weißen Städtchen
Oldenburg geneste meine
Liebeskranke irre Seele.
Im Terrarium zuhause
Hielt sie eine Strumpfbandnatter.
Strumpfbandnattern sah ich flattern
Auch an ihrem schwarzen Strumpfband!
Giftgeschwollne Feuerschlangen
In den hennaroten Locken
Sah ich rollen sich und züngeln
Und mir beißen in die Seele.
FÜNFTE PLAGE:
FINSTERNIS
In dem Jahr Zweitausend aber,
Da begann die Nacht der Seele.
Nachtgespenst der Nachtgespenster,
Lilith hat mich so verfinstert!
Jeremias lamentierte:
Meine Augen überströmen!
Schaut doch, gibt es solche Schmerzen
Wie die Schmerzen meiner Seele?
SECHSTE PLAGE:
FLIEGEN
SIEBENTE PLAGE:
BEULEN
ACHTE PLAGE:
DONNER
NEUNTE PLAGE:
KREBS
ZEHNTE PLAGE:
VERLUST DES LIEBLINGS
Aber Winkeladvokaten
Nahmen weg mir meinen Liebling.
Diese Winkeladvokaten
Wollten Milan für sich selber.
Um Zwölfhundertsechsundzwanzig
In dem Sommer auf der Wartburg
Trafen sich die Ritter, warben
Um die Gnade ihres Fürsten.
Überschäumender Bedarf an
Lustbarkeit war auf der Wartburg.
Ein Magnet für alle Künstler
War der Hof des Fürsten Ludwig.
TANNHÄUSER SINGT:
REGINA MINERVA
Göttin Providentia
Oder Venus Genitrix,
Sie hat Rom erbaut, dort herrscht
Der ersehnte Weltenheiland,
DIONYSIOS AREOPAGITA
Dieser Dionysios
Ist der Vater aller Mystik
In dem frommen Abendland,
Ist ein großer Kirchenlehrer.
In der Kirchen-Hierarchie
Spiegelt sich die Hierarchie
All der Engelchöre droben,
Nämlich in den Sakramenten.
AUGUSTINUS
LUTHER
HÖLDERLIN
KIERKEGAARD
Vanitates Vanitatem
Ist der ganze Kurs Latein.
Eitelkeit der Eitelkeiten
Ist die ganze Reformation.
Halleluja, Halleluja,
Komm, o Geist der schönen Liebe!
Lobpreis und Anbetung singen
Jungfraun in der jungen Kirche.
Halleluja, Halleluja,
Jesus ist vom Tod erstanden!
Halleluja, Halleluja,
Wir auch werden auferstehen!
Wundertätige Ikone
Du der großen Mutter Gottes,
Siegerin die Muttergottes
Ist in allen Schlachten Gottes!
Lehrten, Sexualität
Von der Bindung abzulösen
Und in Ungebundenheit
Alle Triebe auszuleben.
DAS JESUSKIND
VORSOKRATIKER
Einem Gottes-Intellekt,
Einer göttlichen Vernunft,
Einem Geist der Göttlichkeit
Als dem allerhöchsten Wesen.
Gutheit anzustreben in
Seinem reinen Tugendleben.
Im Daimonium vernimmt der
Menschengeist die Stimme Gottes.
PLATON
In der Abenddämmerung
Ging der Ewige spazieren
Mit dem ersten Menschenpaar
In dem Paradiesesgarten.
DOSTOJEWSKI
O du lächelnde Aglaja,
Eine Grazie reiner Tugend,
Aber stolz und dornenreich
Und unnahbar wie ein Eisberg!
O du reizende Natascha,
Dieses dunkle Frauenleiden,
Sünderin, doch voller Liebreiz,
Unglücklich, begehrenswert!
O der reine Idiot,
Myschkin, dieser Christus Russlands,
Kinder nur verstanden ihn,
Der die Kinder sehr geliebt!
DIE SPEISE
Aber Vegetarier
Pflegen heidnisch einen Tierkult.
Kinder werden abgetrieben,
Für die Frösche demonstriert man.
Vegetarier, willst du
Jesus Christus denn verklagen,
Der als auferstandner Herr
Fische, die er schuf, gegessen?
CHINA
REINHEITSMARTYRIUM
DER ANTICHRIST
Erstgeborner Hurensohn,
Das war Jesreel, der Landmann,
Jesreel heißt: Gott sät ein,
Gott sät Samen in den Acker.
Dionysios erzählt,
Daß man Christus nennt die Liebe,
Nämlich göttliche Agape,
Also nennen ihn die Väter,
Dionysios erzählt,
Daß die Lehrer in der Mystik
Christus auch den Eros nannten,
Aber nur für Eingeweihte.
Christi Evangelium
Ist die Hochzeit mit dem Eros
Zur Vergöttlichung der Psyche
Durch die Kommunion der Liebe.
THEOSIS
GOTTESGEBURT IM MENSCHEN
Gottgebärerin, o Seele,
Sollst du sein auf dieser Erde,
Christus zu den Menschen tragen
Durch die Werke deiner Liebe.
VERGÖTTLICHTE MARIA
Unbefleckt Empfangene
Ist Maria, vorerlöst
In dem Hinblick auf das Kreuz,
Ist bewahrt vor aller Sünde,
ZWEITER GESANG
DRITTER GESANG
VIERTER GESANG
FÜNFTER GESANG
SIEBENTER GESANG
ERSTER GESANG
ZWEITER GESANG
DRITTER GESANG
VIERTER GESANG
FÜNFTER GESANG
SECHSTER GESANG
SIEBENTER GESANG
ACHTER GESANG
NEUNTER GESANG
ZEHNTER GESANG
ELFTER GESANG
Als Pfingsten war gekommen, da
Fiel Geist auf den Apostel Tom,
Da schrieb er Jesu Worte auf
In seinem Evangelium.
ZWÖLFTER GESANG
Die Kirche der Apostel war
Stets angefeindet von dem Trug,
Die Ketzer und Häretiker
Stets lästerten den Petrus-Papst.
DREIZEHNTER GESANG
VIERZEHNTER GESANG
FÜNFZEHNTER GESANG
MAGDALENA
ERSTER GESANG
O Muse, Himmelskönigin,
In diesem Wonnemonat Mai
Will singen Magdalena ich,
So steh du meinem Liede bei!
ZWEITER GESANG
In Magdalenas Seelenschloss
Und seine sieben Kammern goss
Der Herr die sieben Tugenden
Und stärkte Magdalenas Geist.
DRITTER GESANG
VIERTER GESANG
FÜNFTER GESANG
SECHSTER GESANG
SIEBENTER GESANG
O Jesus, du Jungfräulicher,
Du Gottessohn im Zölibat,
Wie hast jungfräulich du gelebt
Denn deine Sexualität?
Maria Magdalena, du
Sollst nehmen diesen Schleier hier
Und gehe mit dem Schleier du
Zu deinem Bräutigam am Kreuz
ACHTER GESANG
Maria Magdalena da
Viel heiße Trauertränen weint,
Denn sie und die Apostel auch,
Sie hielten ihn für Gottes Sohn
ZWEITER GESANG
DRITTER GESANG
VIERTER GESANG
Dieses übertranszendente
Einheitswesen ist die Gottheit,
Welche ist undefinierbar,
Unerkennbar, unergründbar.
Tao ist das Urgeheimnis,
Tao, unaussprechlich dunkel.
Was man sagen kann von Tao,
Das ist nicht das wahre Tao.
Christenmissionare lieben
Sehr das Buch von Te und Tao,
Aber haben sie gelesen,
Tao ist die Große Mutter?
FÜNFTER GESANG
SECHSTER GESANG
SIEBENTER GESANG
ACHTER GESANG
NEUNTER GESANG
ZEHNTER GESANG
ELFTER GESANG
Dieser Sufi-Mystizismus
Gründet auf dem Worte Gottes,
Dem Koran, doch übersteigt er
Mystisch alle Religionen.
Al-Ghazali, Theologe
Der sunnitischen Muslime,
Orthodoxe er versöhnte
Mit dem mystischen Sufismus.
Al-Ghazali sprach vom Herzen,
Das feinstofflich ist, der Fromme
Bildet dieses Herz, das feine,
Das verwandt ist mit den Engeln.
ZWÖLFTER GESANG
DREIZEHNTER GESANG
Bruder Markus kam zum Ritter,
Der die Kabbala studierte,
Dieser las im Buche Sohar
Aus dem dreizehnten Jahrhundert.
FÜNFZEHNTER GESANG
Eucharistische Vermählung
Mit der fleischgewordnen Weisheit
Soll in Kommunion den Christen
In den Gott und Herrn verwandeln!
SECHZEHNTER GESANG
SIEBZEHNTER GESANG
PROLOG
ERSTES KAPITEL
ZWEITES KAPITEL
DRITTES KAPITEL
VIERTES KAPITEL
FÜNFTES KAPITEL
Wankelmütigen Humores
Ist die zweite Frau, die Brüste
Hängen flach und schlaff wie Beutel,
Ihr Gesäß ist nicht gestrafft,
SIEBENTES KAPITEL
ACHTES KAPITEL
NEUNTES KAPITEL
ZEHNTES KAPITEL
ZWÖLFTES KAPITEL
DAS LEID
ERSTER GESANG
3
Manche Menschen haben Leiden,
Die sind ihnen angeboren.
Also geht es Schizophrenen,
Diese Krankheit ist genetisch.
4
Wenn ein Knabe wird erzogen,
Sei es in dem Geist der Gottheit!
Welch ein Leiden für den Knaben,
Leben seine Eltern gottlos!
In geheimnisvoller Sprache
Mussten sie verklausulieren
Ihre Sehnsucht nach der Freiheit,
Nach Amerika, nach Roma,
ZWEITER GESANG
Neunzehnhundertzweiundsechzig
Schloss mein Elternpaar die Ehe.
Meine Mutter war Ostfriesin,
Vater war Hannoveraner.
In Schwarzafrika im Sünden
Kinder haben nichts zu essen,
Können nicht zur Schule gehen,
Müssen Nahrung sich erobern.
In Somalia Muslime
Von Verehrern der Madonna
Das begehrte Maismehl kriegen
Und verteilen selbst den Maisbrei.
In dem Napalm-Bomben-Feuer
Kinder von Vietnam verbrannten
Und es schmolz die Haut der Kinder,
Hing herab die Haut in Fetzen.
Tele-Visionen zeigten,
Wie das Flugzeug ist geschossen
In den hohen Wolkenkratzer,
Der in sich zusammenstürzte.
Und es starben viele Menschen
Und die Terroristen starben,
Dachten, dass sie in den Himmel
Kämen zu den jungen Huris.
DRITTER GESANG
Da er Atheist gewesen,
Hatte diese Witwe keine
Hoffnung auf sein ewges Leben,
Ob der Herr ihn retten konnte.
3
Eine Frau kenn ich von ferne,
Die geboren einen Knaben,
In dem siebten Jahr der Ehe
Erst gebar sie ihren Knaben.
Hinduisten unbarmherzig
Sagen: Das ist eben Karma,
Wenn du lebst in bittrer Armut,
Wenn du stürzt ins bittre Elend.
So ergeht es Schizophrenen,
So ergeht es Depressiven,
In der blühenden Psychose
Bleiben sie unendlich einsam!
VIERTER GESANG
Nationale Sozialisten
Hatten weiland die Gestapo,
Terroristen sie des Staates,
Unrechtmäßigen Regimes.
So die Nordamerikaner
Liebten über alles Wohlstand,
Und sie lebten von Krediten,
Die die Banken gern bewilligt.
Blutbesudelte Germanen!
Aber die Armee der Russen
Siegte über die Germanen,
Hitler hat sich selbst ermordet.
FÜNFTER GESANG
Mephistopheles am Grabe
Sah die schönen Engelknaben,
Wirklich allerliebste Putti,
Lauter süße Jesuskinder!
Ungewaschne Kaffeebecher
Und die Pfannen, voll vom Fette,
Auch verdreckt die Kaffeekanne,
Voll ist längst der Abfalleimer,
7
Welche Leiden litten Juden!
Schon im Neuen Testamente
Schrieb Johannes, dass die Juden
Satanas zum Vater hätten.
Minderwertigkeitsgefühle
Haben nichts gemein mit Liebe.
Einen armen Menschen kenn ich,
Der sich nannte einst Herr Niemand!
SECHSTER GESANG
SHE-DEVIL LILITH
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Hiob hatte jüngst verloren
Frau und Kinder, seine Söhne,
Hiob hatte Eiterbeulen,
Hatte schwere Depressionen.
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Jakob hat der Herr geliebet,
Esau hat der Herr gehasset,
In den Wohnungen von Esau
Werden alte Drachen wohnen.
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Leibesfrüchte abzutreiben
Und die Menschen aufzufressen!
Gottes Fluch auf Satans Werke!
Gott verabscheut diese Sünde!
Salomo entgegnete:
Teufelin der Großen Mutter,
Geist der Katzengöttin Isis,
Zeig nur deine scharfen Krallen
Cherubinen, Seraphinen,
Mächte, Throne und Gewalten,
Tugenden und Fürstentümer,
Die Erzengel, die Schutzengel!
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Da erzitterte Karina
Vor der Allgebenedeiten
Und so schwor es die Dämonin
Bei dem süßen Namen Mirjam:
O Karina, Liebesgöttin,
Mach den Mannessamen stark,
Mach den Frauenschoß empfänglich,
Kinder lass geboren werden!
INDIEN
SAVITRI
Da er Brennholz sammelte,
Da befiel ihn schlimmes Kopfweh.
Schmerzgequält ging er zu ihr:
Sprach: Ich habe solches Kopfweh,
ZWEITES LIED
Viele Gottes-Gnaden-Dichter
Einst bestiegen diesen Brocken,
Also Johann Wolfgang Goethe
Und der Spötter Heinrich Heine.
Eines China-Mediziners,
Der das Chi lässt wieder fließen,
Oder eines Yoga-Gurus,
Der die Energie lässt fließen.
Nebulöse Weltanschauung
Will vernebeln unsre Hirne
Wie mit einem Haschischrausche
Zur Erweitrung des Bewusstseins.
Neunzehnhunderteinundsechzig
Ward gesperrt die Heinrichshöhe
An der innerdeutschen Grenze,
Da errichtet ward die Mauer
Revolutionären Hasses
Kampftrupp, dieser militante,
Radikale Atheismus
Nur versklavte alle Menschen.
Neunzehnhundertneunundachtzig
Wieder ward vereinigt Deutschland,
Sang Tedeum, sang die Ode
An die Freude, Gottes Tochter!
VIERTES LIED
Ilse-Tal, so wildromantisch,
Du Gebirgstal im Südwesten
Von der festen Burg der Ilse:
Feste Burg ist uns der Herrgott!
Großer Schöpfungselemente
Mit den kleinen Elementen
Dieser schönen Schöpfung Gottes,
Bild der großen Schönheit Gottes.
SECHSTES LIED
Die Prinzessin-Ilse-Quelle
Ist der Mineralien Quelle
In dem untern Tal der Ilse
An dem Fuß des Ilsesteines.
Der Prinzessin-Ilse-Quelle
Wasser wurde gern getrunken.
Wie Franziskus will ich beten:
Wasser, keusche Schwester Wasser,
SIEBENTES LIED
Santa Anna!
Wie du da im Lorbeerbaum
Sahest eine Nachtigall,
Eine Mutter, Küken fütternd,
Die Natur so mütterlich,
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O du hochgeliebte Anna,
Ich will von der Welt geschieden
Gottes Wort nur meditieren,
Meister sein im Meditieren.
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Ehelich vereinigen
Will ich mich der Hostia
Immaculata in der Mystik
Der Union mit Gott dem Herrn.
Makellose, Makellose,
Meine Herrscherin Eucharis,
Küss mich mit dem Kuss des Mundes
Und verein dich meinem Leib!
Leibliche Vereinigung
In dem Sakrament der Liebe
Mit der Herrscherin Eucharis
Ich vollzieh im Brautgemach!
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Makellose Konzeption
Ist der Geist in der Drei-Einheit,
Makellose Konzeption
Ist Maria, Braut des Geistes.
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O Göttin Morgenröte, du
Schenkst Nachwuchs uns und neue Kraft
Und viele Kinder schenkst du uns
Und manches Pferd und manche Kuh.
Du strahlende Erregerin
Der süßen Töne unsres Sangs,
Mit Reichtum hast du uns begabt
Von Pferden und von Kühen auch.
O Makellose, wiederum
Durchquerst du alle Himmel und
Dann huschst du durch des Äthers Luft
In einem raschen Augenblick.
Da erinnerte Abraxas
Wieder sich an jenes Siegel.
Und er las in jener Schrift:
Siehe, ein Mysterium
O du Liebesgöttin Ishtar,
Offenbare mir die Kunst,
Wie man reise durch die Zeit,
Du bist ewig, Liebesgöttin!
Epilog
ERSTER GESANG
AISCHA
FATWA
Frage:
Wie alt war unsre Frau Aischa,
Als Mohammed sie sich zur Frau nahm?
Antwort:
Wie alt war unsre liebe Mutter
Aischa, als sie unser Herr
Mohammed,Friede sei mit ihm,
Zur angetrauten Gattin nahm?
Hört nun von mir, was diesbezüglich
Von Weisen überliefert ward.
Der Seher Gottes – Heil und Segen -
Hat mit Aischa sich verlobt,
Als sie sechs junge Jahre jung war.
Vollzogen hat die Ehe er
Mit ihr, als sie neun Jahre alt war.
Das ist nun ein realer Fakt,
Ob manche das auch leugnen wollen.
Die liberalen Modernisten
Behaupten nämlich, dass Aischa
Schon vierzehn Jahre zählte, als
Mohammed sich mit ihr verlobt,
Und dass sie siebzehn Jahre zählte,
Als er den Akt mit ihr vollzog.
Nun fragt ihr mich: Wie kann das sein?
Wie konnte der Prophet Allahs
Mit einem kleinen Mädchen schlafen,
Als sie im zehnten Lebensjahr war?
Nun hört dies, meine frommen Brüder,
Erkennt doch, dass der Fakt authentisch.
Denn wahrlich: Mohammed ward diese
Verlobung von Allah befohlen.
Kannst du dir denken, da sei jemand,
Der gegen den Befehl Allahs
Verstoßen könnte? Das sei ferne!
Wie könnte jemals der Prophet,
Der Frömmste aller Menschenkinder,
Zuwiderhandeln dem Befehl
Allahs, der ihm geoffenbart?
Allahs Gesandter – Heil und Segen -
Sprach zu Aischa: Liebes Mädchen,
Du wurdest dreimal mir im Traum
Gezeigt. Und jedes Mal der Engel
Mit Namen Gabriel sprach lächelnd:
Die Jungfrau werde deine Braut
In diesem und in jenem Leben.
Die Überlieferung, Hadith,
Berichtete, dass jedes Mal,
Wenn Gabriel zum Seher kam,
Der Engel zeigte dem Propheten
Ein aufgerolltes Seidentuch.
Wenn Mohammed das Seidentuch
Entfaltete, sah er darin
Das Bild Aischas. Gabriel
Sprach zum Propheten: Diese ist
Dir die vorherbestimmte Frau
In diesem und in jenem Leben.
Dann sagte immer Mohammed:
Wenn mir die Ehe mit Aischa
Zum Frommen und zum Segen ist,
Nun, so geschehe Gottes Wille.
Und also fasse ich zusammen:
Dass Mohammed Aischa nahm
Und mit dem Mädchen von neun Jahren
Den ehelichen Akt vollzog,
Das war ein göttlicher Befehl,
Inspiration vom Geist des Herrn.
AISCHA SPRICH
AISCHA SPRICHT
AISCHAS EIFERSUCHT
Moderne Araber, Aischa
Besingen, schildern allermeist
Die Eifersucht Aischas auf
Die andern Frauen Mohammeds.
So Ibn Ishaq nennt zum Beispiel
Die Anekdote, da Aischa
Kurz vor dem Tode Mohammeds
An starkem Kopfschmerz leidet, und
Mohammed litt zugleich an Kopfschmerz,
Mohammed sagte zu Aischa:
Was würde es dir schaden, Liebste,
Wenn du vor mir abscheiden würdest
Und ich dich in ein Leichentuch
Einhüllte, über dich die Toten-
Gebete spräche, dich begrübe?
Aischa gab darauf zur Antwort:
Bei #Gott, mir ist, als sähe ich dich
Ganz klar vor mir, wie du nach meinem
Begräbnis in mein Zimmer trittst
Und dort mit deinen andern Frauen
Den ehelichen Akt vollziehst!
Aischa in islamischer
Historia erscheint als eine
Begabte Lehrerin und starke
Und kluge Führerin. Sie war
Den Frommen eine wichtige
Und treue Quelle ihres Wissens
Vom Leben und den Lehren des
Propheten. Auch die alten Schüler
Des Heiligen, wie Omar, häufig
Befragten seine Frau Aischa
In Glaubensfragen, wenn sie Zweifel
Und Fragen hatten, und sie haben
Gefunden stets die rechte Antwort.
Die mächtigen Gelehrten in
Der Tradition der Prophetie,
Die den Hadith zusammenstellten,
Die Lehren des Islam erlernten
Von des Propheten Frau Aischa,
Und ihre Lehre ward verbreitet
Von Indien bis Äthiopien.
Ein Teil von dem, was die Gelehrten
Erfahren hatten von Aischa,
Nahm an die Form von Traditionen,
Belegt durch ihre Autorität.
Aischas Autorität war nämlich
Ein Prüfstein für die wahre Weisheit.
ZWEITER GESANG
FATIMAS HOCHZEIT
DRITTER GESANG
DIE JUNGFRAU MARIA IM ISLAM
BEKENNTNISSE
ERSTER GESANG
LIED AN MEINEN SOHN
DIE ERKENNTNIS GOTTES
DIE PROPHETEN
BEIM ESSEN
VOM WEINTRINKEN
VOM SCHLAF
Du überwinde heldenhaft
Den innerlichen Schweinehund
Und beuge dich vor Gott dem Herrn
Im Sakramente der Versöhnung
Und sag ihm alle deine Sünden,
Denn Jesus will dich ja befreien
Von aller Sünde Sklavenketten
Und neue Lebenskraft dir geben
Zu einem heilig-reinen Leben.
DIE DEMOKRATIE
DIE ARMEN
ZWEITER GESANG
DIE KOMMUNISTISCHE JUGEND
KINDLICHE REBELLION
FRIEDENSBEWEGUNG
Amerika, Sowjetunion!
Im Wettstreit atomarer Rüstung!
Ich war doch gegen alle Waffen
Und noch war ich ein Pazifist.
Amerikas Atomraketen
Bekämpften nur den Völkerfrieden,
Die russischen Atomraketen
Verteidigten den Völkerfrieden.
DIE GENOSSEN
SEXUALKOMMUNISMUS
LENIN
STALINISMUS
PHILOSOPHIE
Am familiären Mittagstisch
Der atheistischen Familie
Der Vater stritt sich mit dem Sohn
Und Streitpunkt war die Politik.
ISKRA
DER OSTERMARSCH
Am Ostersonntag so marschierten
Zehntausende, ja, Hunderttausend,
Die Sozialisten-Demokraten,
Die Funktionäre der Gewerkschaft,
Die Kommunisten, Sozialisten,
Die Leninisten und Trotzkisten,
Die Umweltschützer, Pazifisten,
Linkskatholiken, Protestanten.
ANTI-APARTHEID
NICARAGUA
O revolutionäre Zeit,
Der roten Garden roter Terror!
O revolutionäre Zeit,
Da in Berlin Studenten brüllten:
O Mao, Mao, Mao Tse-Tung!
CHE GUEVARRA
PRAG
DRITTER GESANG
MEINE GELIEBTEN
DÖRTE
KARIN
SONJA
ANGELA
O Angela, o Angela,
Du Engel meiner Pubertät,
Du blonder Engel, immer wenn
Ich Mädchen seh mit blonden Haaren,
Mit langen blonden Haaren, denk ich,
Da seh ich meine Engelin!
Du engelgleiche Angela,
Der Engel Schwester ist Maria
Von Magdala, ist Magdalena,
Und hohe Königin der Engel
Ist die Madonna, ist die Jungfrau,
Sie ist Regina Angelorum.
KISSI
O Christenbrüder, Christenschwestern,
O grüßt euch mit dem Kuss der Liebe!
So gebt einander in der Kirche
Den heilig-keuschen Kuss des Friedens!
Die Kirchenväter warnen nur
Vor solchen Christenbrüdern, die
Die Christenschwestern in der Messe
Gleich zweimal, dreimal küssen wollen.
HEDDA
URSULA
ANNABELLA
MAIKE
SONJA
KATI
ANNEGRET
MARION
KARINE
IRINA
INKA
MIRJAM
VIERTER GESANG
DER MENSCH
PROLOG
In absoluter Traurigkeit
Zu Tod betrübt in Einsamkeit
Verblutete die Geistersonne.
O de profundis, domine!
So schrie ich aus der Nacht der Hölle
Zu dem Erlöser auf dem Blut!
DIE LORELAY
ERSTES LIED
Amelaya lächelte
Nur ironisch, wenn ein Dichter
Sprach vom Neoplatonismus
Oder von der Hohen Minne.
ZWEITES LIED
Violette Akelei
Und Vergissmeinnicht in blau
Und in weiß und auch in rosa.
Und da stand ein Stuhl im Garten,
DRITTES LIED
Absoluter Frauenschönheit.
Wie ihr weißes Antlitz schön war!
Freundlich-ernst nach Art und Weise
Einer Göttin schaute sie.
Dieses schöne Anmuts-Antlitz
Von der goldnen Lockenmähne
War umrahmt wie die Oblate
Von der goldenen Monstranz.
DER BAUER
ERSTES KAPITEL
O du lieber Bauernheiland,
Leonhard mit deinen Ketten,
Was nur denk ich, was nur mach ich?
Otto hatte einen Einfall:
ZWEITES KAPITEL