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Was ist Gott?

Tobias Rühmer August 2011

Bevor ich angefangen habe diesen Text zu schreiben, habe ich viel darüber nachgedacht was
Gott nun eigentlich ist. Dabei fiel mir einiges auf. Als rational denkender Mensch habe ich
versucht Gott einzuzäunen, ihn zu definieren oder vielleicht sogar zu beweisen. Als erstes
dachte ich darüber nach ob Gott nicht vielleicht das System ist nach dem wir leben. Damit
meine ich, dass radikal wissenschaftlich gesehen unser Handeln oder ein x-beliebiges Ereignis
nur Folge eines anderen ist. Somit ist alles was geschieht ein Resultat aus zufällig
geschehenden Einflüssen. Ob nur für uns zufällig oder allgemein zufällig sei dahingestellt.
Nun dachte ich, dass Gott das System ist, wie diese Einflüsse wirken. Auch ist mir der
Gedanke gekommen, dass Gott damit nicht zeitunabhängig ist, da dieses System ständig im
Wachstum ist. Das würde also heißen Gott verändert sich mit der Zeit.
Nur kann das so wirklich sein? Wozu das ganze ? Gibt es überhaupt Zufall? Man erkennt das
dieses denken über die eine Frage: „ Was ist Gott?“ noch mehr Fragen aufwirft. Dies ist eine
niemals endende Kette. Eine Erkenntnis führt zwangsläufig zu neuen Fragen und diese
wiederum, falls Interesse besteht, zu neuen Erkenntnissen. Aber kann man diese Kette von
Fragen und Antworten oder auf den Alltag angewandt: von Ursachen und Wirkung bis zum
Anfang verfolgen? Und verbirgt sich dort vielleicht unser mysteriöser Gott? Zuerst klingt dies
logisch. Ein Stein fällt weil dieser von der Gravitation angezogen wird. Das geschieht weil er
losgelassen wurde usw. Doch beim erneutem Überlegen, doch nicht eindeutig zum Ziel
führend, denn diese Denkweise setzt voraus, dass Alles Ursachen haben muss oder das es
einen Anfang gibt. Es kann doch gut möglich sein, dass es ein Kreis ist oder eine Gerade ohne
Anfang und Ende. Auch muss es überhaupt keine Ursache geben. Das Fragen nach dem
Warum ist nur eine verklemmte Denkweise die wir besitzen. Außerdem würde man die
Voraussetzung, dass Alles eine Ursache hat, am Ende eines Beweises mit Gott verletzten,
denn dieser hätte auf einmal keine. Somit ist die Voraussetzung nicht gültig. Ich mein, dann
könnte ja schon der Urknall ohne Grund entstanden sein. Auch das führt also nicht zum
gewünschten Ziel. Apropos Ziel. Was ist nun noch mal gleich mein Ziel? Die Aufgabe war
die Frage „Was ist Gott?“ zu beantworten. Um dies mit 100%tiger Richtigkeit zu tun müsste
ich doch eigentlich Gott beweisen oder nicht? Damit will ich sagen, wenn ein Lehrer die
Aufgabe stellt „Was ist Gold?“ muss ich ihm doch auch genau erklären was es ist, oder besser
was die Menschen schon 100%tig darüber wissen. Nun erkenne ich langsam etwas Wichtiges.
Jeder Mensch auf dieser Erde würde gern Gott beweisen können was Gott ist. Doch es hat
noch keiner geschafft. Warum? Handelt es sich um ein Milleniumproblem, wie in der
Mathematik die Aufstellung einer Formel zur Berechnung aller Primzahlen, was bewiesen
werden muss? Handelt es sich bei Gott überhaupt um eine Frage die beantwortet werden
muss, kann was auch immer? Nein! Und hier kommt warum.
Gott ist das totale Gegenteil unserer menschlichen Denkweise. Dies fiel mir auf weil es immer
daran scheiterte, mit rationalen oder logischen Mitteln Gott zu beschreiben.
Kant hatte wahrscheinlich Recht. Der Mensch hat Vernunft. Diese Vernunft oder Verstand
kann erklären warum 1+1=2 ist. Man sieht einen Apfel und dann noch ein und nennt das zwei.
Dieser Verstand kann erkennen, dass ich diesen Text schreibe, weil es Hausaufgabe ist usw.
Aber es ist keine Lücke im Wissen, die wir nicht füllen können, es ist nur eine Lücke im
Denken, Verstehen und in unserer Logik, denn dies sind nur Werkzeuge. Und wie ich mit
einer Säge nur Sägen kann, kann ich mit ihnen nur das tun was ich als Mensch damit nun mal
mache. Außerdem können diese Werkzeuge eine „Lücke“ in unserem Kopf implizieren, die
sie entweder nicht lösen können oder auch gar nicht existiert.
Eine Bakterie bekommt auch nicht mit was Menschen sind.
Eine Ameise begreift nicht was ein Auto ist.
Und Kühe können nicht verstehen was Vernunft ist.

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