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3. Teil
Schuldrecht
Besonderer Teil
o. Univ.-Prof. Dr. Dr. Arthur Weilinger Grundzüge des Rechts SS 2017
Rechtsgeschäftliche Gesetzliche
Schuldverhältnisse Schuldverhältnisse
Verträge
Ungerecht- Geschäfts-
Schaden- Gläubiger-
fertigte führung ohne
ersatz anfechtung
Bereicherung Auftrag
§§ 1293ff ABGB, §§ 877, 921,1041 ff, §§ 1035 ff ABGB AnfO, §§ 27ff IO
Sondergesetze 1174, 1431 ff ABGB,
(PHG, EKHG etc) § 4 KSchG
T3/K1/ 2
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Vertragliche Schuldverhältnisse
Gebrauchs-
Veräußerungs- Dienstleistungs- Sicherungs- Gesellschafts- Vertrags-
überlassungs- Glücksverträge
verträge verträge verträge verträge autonomie
verträge
Arbeits- GesbR-
Kauf Miete Bürgschaft Wette und Spiel Mischverträge
vertrag Vertrag
„neu“
Werk- Pfandbestell- Hoffnungs-
Tausch Pacht entwickelte
vertrag ungsvertrag kauf
Verträge
Leibrenten-
Darlehen Auftrag
vertrag
Versicherungs-
Verwahrung
vertrag
T3/K1/ 4
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Veräußerungsverträge
Veräußerungsverträge
Verträge zur Übereignung einer Sache
T3/K2/ 5
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T3/K2/ 6
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Gebrauchsüberlassungsverträge
Gebrauchsüberlassungsverträge
Verträge über die Nutzung einer Sache auf Zeit
Darlehens-
Bestandsverträge Leihvertrag
vertrag
T3/K3/ 7
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Dienstleistungsverträge
Dienstleistungsverträge
Verträge über Tätigkeiten
Freier Verwahrungs-
Arbeitsvertrag Auftrag Werkvertrag
Dienstvertrag vertrag
§§ 1151 ff ABGB, § 4 Abs 2 ASVG §§ 1002 ff ABGB §§ 1165 ff ABGB § 957 ff ABGB
ArbVG, AngG, Die Arbeitsleistung Verpflichtung zur Verpflichtung zur Übernahme einer
UrlaubsG,… wird nicht in Geschäfts- Herstellung eines fremden Sache
Verpflichtung zur persönlicher besorgung für bestimmten in Obsorge
Arbeitsleistung in Abhängigkeit einen anderen Erfolgs (§ 957 ABGB)
persönlicher erbracht; im auf dessen gegen Entgelt
Abhängigkeit auf Zweifel gegen Rechnung (§ 1151 Abs 1
bestimmte oder angemessenes (§ 1002 ABGB) ABGB)
unbestimmte Zeit; Entgelt
im Zweifel gegen Beachte: Zum Besonderheit:
angemessenes Handeln im Namen Beachte: Gastwirtehaftung
des Auftraggebers
Entgelt Kostenvoranschlag (§ 970 ABGB)
bedarf es zusätzlich
(§ 1151 Abs 1 mit/ohne Gewähr
der Bevollmächtigung.
Entgeltlichkeit?
ABGB)
Konsensual- Konsensual- Konsensual- Realvertrag
Konsensual-
vertrag vertrag vertrag
vertrag
siehe Arbeitsrecht
T3/K4/ 8
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Sicherungsverträge
Sicherungsverträge
Verträge zur Sicherstellung einer Schuld
Konsensualvertrag T3/K5/ 9
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Glücksverträge
Gesellschaftsverträge
Konsensualverträge
Konsensualvertrag Die Gesellschaft entsteht
erst mit Eintragung ins
Firmenbuch
(Vereinsregister)
T3/K7/ 11
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Gesetzliche Schuldverhältnisse
T3/K1/ 12
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Schadenersatzrecht
Schadenersatzrecht
Gefährdungs-
Verschuldenshaftung Eingriffshaftung
haftung
Voraussetzungen: Voraussetzungen: Voraussetzungen:
• Schaden • Gefährlichkeit • Rechtmäßige
• Kausalität einer erlaubten Inanspruchnahme
• Rechtswidrigkeit Tätigkeit eines fremden
(verschuldens- Guts
• Verschulden unabhängig!) • Schaden
• Schaden • Kausalität
• Kausalität
• Rechtswidrigkeit Fälle:
• Notstand
Sonderfall: (§ 1306a ABGB)
Produkthaftung • Immissionen
(PHG) einer behördlich
genehmigten
Anlage
(§ 364a ABGB)
T3/K2/ 13
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Schadenersatzrecht
• Grundsätzlich muss jeder den erlittenen Schaden selbst tragen (§ 1311 ABGB). Einen Sonderfall bildet das
Versicherungsrecht, wo
• Ausnahmsweise hat jemand anderer für den Schaden aufzukommen. ein Versicherer für den
• Das Schadenersatzrecht regelt die Ersatzpflicht des Verursachers. abgedeckten Schaden
aufkommen muss.
Zwecke Begriffe
Immaterieller Schaden
• Unter immateriellen (ideellen) Schäden versteht man nicht in Geld messbare Schäden. Es handelt
sich dabei um „Gefühlsschäden“.
• Immaterielle Schäden sind nur dann ersatzfähig, wenn das Gesetz dies ausdrücklich vorsieht.
Verschuldenshaftung
Kausalität
Schaden Rechtswidrigkeit Verschulden
(Verursachung)
Nachteil am Vermögen, Äquivalenztheorie Verstoß gegen Subjektive Vorwerfbarkeit
den Rechten oder der • Verhalten muss notwendige rechtswidrigen Verhaltens
rechts-
Person des Geschädigten Bedingung für den
Gesetz geschäftliche Voraussetzungen:
(§ 1293 ABGB) Schadenseintritt sein
Pflichten
• Feststellungsmethode: • Diskretionsfähigkeit
conditio sine qua non • Absolut geschützte • Hauptleistungs- (Einsichtsfähigkeit)
Kausalität ist gegeben, wenn das Rechtspositionen pflichten
Fähigkeit, das Unrecht einer
Wegdenken des Verhaltens auch • Die guten Sitten • Nebenleistungs- Tat einzusehen
zum Wegfall des Erfolgs führt • Gesetzliche Ver- pflichten
• Sonderfälle: haltensanordnungen • Nebenpflichten • Dispositionsfähigkeit
(Schutzgesetze, Fähigkeit, sich seiner Einsicht
• Kumulative Kausalität: zB StVO-Normen)
Jede von mehreren gemäß zu verhalten
Handlungen hätte den Einschränkung durch die
Schaden herbeigeführt. • Lehre vom Schutzzweck der Verschuldensgrade:
• Alternative Kausalität: Norm (Rechtswidrigkeits-
zusammenhang) • Leichte Fahrlässigkeit
Nur einer von mehreren Tätern
hat den Schaden herbeigeführt; • Grobe Fahrlässigkeit
es kann jedoch nicht festgestellt • Rechtfertigungsgründe:
werden, welcher von ihnen. • Notwehr: • Vorsatz
• Überholende Kausalität: Abwehr eines gegenwärtigen
Ein Ereignis führt einen Schaden oder unmittelbar drohenden
herbei, den ein anderes später rechtswidrigen Angriffs auf
ebenfalls verursacht hätte. eigene oder fremde
Rechtsgüter im erforderlichen
• Einschränkung durch die
Ausmaß (§ 3 StGB)
Adäquanztheorie:
•Eine Ursache ist adäquat, wenn sie ihrer • Notstand:
Natur nach für die Herbeiführung eines Abwehr einer unmittelbar
solchen Schadens geeignet ist (keine bloß drohenden Gefahr durch
„außergewöhnliche Verkettung von T3/K2/ 16 Eingriff in die Rechtsgüter
Umständen“) eines unbeteiligten Dritten
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Verschuldensformen Beweislast
T3/K2/ 17
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T3/K2/ 18
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Grundsätzlich haftet jeder Schädiger für den von ihm Der Geschädigte muss einen Teil des Schadens selbst
verursachten Anteil am Schaden (§ 1302 ABGB) tragen, wenn ihn an der Beschädigung ebenfalls ein
Solidarhaftung (jeder der Schädiger haftet auf den Verschulden trifft (§ 1304 ABGB).
vollen Betrag) ist dagegen in folgenden Fällen Die Schadenstragung erfolgt im Verhältnis des
vorgesehen: Verschuldens des Schädigers zu dem des
• Mehrere Schädiger handeln gemeinschaftlich und Geschädigten. Ist das Verhältnis nicht feststellbar,
vorsätzlich. tragen beide den Schaden zu gleichen Teilen.
• Mehrere Schädiger handeln zwar unabhängig
voneinander oder fahrlässig, aber ihre jeweiligen
Anteile am verursachten Schaden lassen sich nicht
bestimmen.
Regressrecht (§ 896 ABGB)
Wer im Fall der Solidarhaftung zum Ersatz des
Schadens herangezogen wurde, kann sich bei den
Mithaftenden anteilig regressieren.
T3/K2/ 19
o. Univ.-Prof. Dr. Dr. Arthur Weilinger Grundzüge des Rechts SS 2017
Gefährdungshaftung
ABGB Sondergesetze
EKHG
Haftung für Schäden beim Betrieb eines Kfz
T3/K3/ 20
o. Univ.-Prof. Dr. Dr. Arthur Weilinger Grundzüge des Rechts SS 2017
Bereicherungsrecht
Bereicherungsrecht
Leistungskondiktion Verwendungsanspruch
Schuldrechtlicher Anspruch des Leistenden gegen Schuldrechtlicher Anspruch des Entreicherten gegen
den Leistungsempfänger zur Rückgängig- den Bereicherten, zu dessen Nutzen eine Sache des
machung einer nicht gerechtfertigten Leistung Entreicherten rechtsgrundlos verwendet wurde
Beachte:
Eine „Leistung“ ist eine bewusste Vermögens-
zuwendung durch den Leistenden.
Anspruch auf Ersatz des Anspruch auf Ersatz der Kein Anspruch auf
notwendigen und Aufwendungen in jener Aufwandersatz
zweckmäßigen Aufwands; Höhe, in der sie zum
unabhängig vom Erfolg Vorteil des
Geschäftsherrn waren
T3/K4/ 22
o. Univ.-Prof. Dr. Dr. Arthur Weilinger Grundzüge des Rechts SS 2017
Gläubigeranfechtung
Gläubigeranfechtung
AnfO, §§ 27 ff IO
Anfechtung von ihn benachteiligenden (= den
Haftungsfonds vermindernden) Rechts-
handlungen des Schuldners durch einen
Gläubiger
Eine zum Nachteil eines Gläubigers gesetzte
Rechtshandlung kann zugunsten dieses
Gläubigers als unwirksam erklärt werden
(§ 1 AnfO)
Anfechtung wegen
Absichts- Vermögensver- Schenkungs- Anfechtung im
Kenntnis der
anfechtung schleuderung anfechtung Konkurs Zahlungsunfähigkeit
Nachteilige Erwerber kannte Unentgeltliche Zusätzliche An-
Rechts- oder musste Zuwendung fechtungstatbe- Durch eine
handlung in benachteiligende des stände (§§ 30f IO): Rechtshandlung
der Absicht, Vermögensver- Schuldners an • wegen erlangt ein
Gläubiger zu schleuderung einen Dritten Begünstigung einzelner
schädigen erkennen (§ 28 (§ 29 IO, § 3 einzelner Insolvenzgläubiger
(§ 28 Z 1- 3 Gläubiger die Sicherstellung
Zif 4 IO, § 2 Z 4 AnfO)
IO, § 2 Z 1-3 • wegen Kenntnis der oder Befriedigung
AnfO) Zahlungsunfähigkeit
AnfO) (§ 31 IO)
T4/K5/ 23