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Fakultät Tourismus der Hochschule München | www.hm.

edu | ISSN 1866-3044 | 2,80 €

Heft 01|08 ITB


Tourismus Management

Passport
Bleiben
Sie
Gesund!

www.bad-woerishofen.de
Editorial

Inhalt Editorial
Studium
Tourismus an der Hochschule München
– ein Studium zum Lernen und Leben ......................................4
Tourism at Munich University of Applied Sciences
– a great experiance! .......................................................................5
Bachelorstudiengang „Tourismus Management“ .................7
Masterstudiengänge „Tourismus Management“
und „Hospitality Management“ .................................................8 Liebe Leserinnen und Leser,
Seminare, Seminare … nur eines unter vielen ..................... 10
Fallstudien – Wissenschaft trifft Praxis ................................ 12
die Welt der Hochschulen ist seit einigen Jah-
Fallstudie Wachau ......................................................................... 13
ren in Bewegung geraten, manchmal scheint
Praxis – die Stärke der Fachhochschulen .............................. 14
es, als sei ein Tsunami über die Bildungsland-
Hotellerie
schaft geschwappt.
Akademisierung in der Hotellerie?.......................................... 16
Der europäische Integrationsprozess hat
Die zehn größten Managementfehler .................................. 18
uns Bachelor- und Masterstudiengänge be-
Forschung
schert, Exzellenzinitiativen werden ausge-
Forschung an der Fakultät für Tourismus ............................. 24 lobt und Studienbeiträge eingeführt.
Research at the Department of Tourism ................................. 25 Viele der Maßnahmen weisen in die richtige
EU-Projekt ALPSHEALTHCOMP .................................................. 26
Richtung. Der internationale Austausch hat
EU-Project ALPSHEALTHCOMP ................................................... 28
sich verstärkt (was wir insbesondere im Tou-
Promovieren an der Fakultät für Tourismus ......................... 30
rismus begrüßen), und die Studienbeiträge
IT im Tourismus
(gegen die sich auch die Studierenden kaum gewehrt ha- Professor
E-Tourism Lab.................................................................................. 32 Dr. Theo Eberhard
ben) können oft zur Verbesserung der Lehre beitragen.
International
Dennoch gibt es viele offene Fragen: Wird der Bachelor-
Fakultät international .................................................................. 34 abschluss auch von der Wirtschaft anerkannt (oft kursiert
International Department .......................................................... 35 die unsinnige Meinung, dass dieser Bachelor einem Vordi-
Eine Auswahl der Hochschulen ................................................ 36
plom vergleichbar ist), werden die Studierenden verstärkt
ITHAS 2007 ...................................................................................... 38
Masterabschlüsse anstreben und wie viel Zeit müssen sie
Ertasten der Welt ......................................................................... 39
zusätzlich für Nebenjobs aufwenden, um sich die Studien-
Akivitäten
beiträge leisten zu können?
Studierende als Lehrer ................................................................. 40
Bei allen einschneidenden Veränderungen gibt es
Was uns wichtig ist
Reibungsverluste, vieles muss sich einspielen, manche
Ethik im Tourimus ......................................................................... 41
Strukturen müssen neu justiert werden. Sicher ist, dass
Die Fakultät
wir mit diesen Maßnahmen flexibler und besser auf die
Professoren Fakultät für Tourismus ........................................ 42 Anforderungen der Zukunft reagieren können und sich die
Unsere Mitarbeiter ....................................................................... 43 Startchancen für unsere Studierenden verbessern.
Externe Lehrende Mit diesem Heft wollen wir Ihnen einen Überblick
Lehrbeauftragte an unserer Fakultät ..................................... 44 über Inhalte und Struktur der Fakultät für Tourismus an
Internationale Gastprofessoren ............................................... 45 der Hochschule München vermitteln. Machen Sie sich
Campus Pasing selbst ein Bild.
Studentische Organisationen .................................................. 46
Paoso ................................................................................................. 46
Alumni
Karrieren – Ehemalige stellen sich vor! ................................. 48
Bildung ist unser Business
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ................. 50
Professor Dr. Theo Eberhard
Dekan Fakultät für Tourismus

Herausgeber: Fakultät für Tourismus, Hochschule für angewandte Wissen- Stefanie Blicke (Fakultätsreferentin), Raum KO 232 (Altbau, 2. Stock Westflügel),
schaften – München, Am Stadtpark 20, D-81243 München Internet: Tel.: (0 89) 12 65-21 37, E-Mail: stefanie.blicke@hm.edu V. i. S. d. P: Prof. Dr.
www.tr.fh-muenchen.de, www.hm.edu Dekanat: Helga Nassif, Raum KO 234 Theo Eberhard Redaktion: Stefanie Blicke ISSN: 1866-3044 Verlag: vmm
(Altbau, 2. Stock Westflügel), Tel.: (0 89) 12 65-21 21, Fax: (0 89) 12 65-21 19, wirtschaftsverlag gmbh & co. kg, Maximilianstraße 9, 86150 Augsburg,
E-Mail: nassif@hm.edu Studentensekretariat: Evelyn Veltmann, Melanie www.vmm-wirtschaftsverlag.de Media- und Objektleitung: Hans Peter Engel,
Sturm, Raum KO 231 (Altbau, 2. Stock Westflügel), Tel.: (0 89) 12 65-21 24/ 21 22, Tel. (08 21) 44 05-420, hanspeter.engel@vmm-wirtschaftsverlag.de Bilder:
E-Mail: evelyn.veltmann@hm.edu, melanie.sturm@hm.edu Fakultätsmanage- Hochschule München, vmm-Archiv, Project Photos, MEV, Photocase.de
ment: Birgit Dittrich (Koordinatorin Student Affairs, Erasmus), Raum KO 345 (Alt- Grafik: Anne Gierlich Bildbearbeitung: Peter Besel Druck: Kessler Druck + Medien
bau, 3. Stock Westflügel), Tel.: (0 89) 12 65-21 37, E-Mail: birgit.dittrich@hm.edu; GmbH & Co. KG, Bobingen Anzeigen: Derzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 1/ 2008

Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 3


Studium

Tourismus an der Hochschule München


– ein Studium zum Lernen und Leben!

Theo Eberhard

ines ist sicher, die Wahl des Studi-


E ums und auch der Hochschule ist
nicht leicht. Das hat viel mit den eige-
nen Interessen zu tun, aber auch mit
den Angeboten der einzelnen Hoch-
schulen. Man kann sich im Internet
informieren, die Eltern zu Rate ziehen
oder Freunde fragen. Oder mich.
Ich will hier ein paar Gründe auf-
zählen, warum München und unsere
Fakultät die beste Wahl für euer Stu-
dium ist.
Da ist zum einen natürlich der
Standort. München an sich ist nicht
nur eine Reise wert, ein paar Semes-
ter in dieser Stadt zu studieren, ist
eine unvergessliche Erfahrung. Klar,
München ist teuer, teurer als Heil-
bronn, Wernigerode oder die West-
küste – aber es gibt auch viel mehr
Möglichkeiten, neben dem Studium
zu jobben. schaftslehre, Buchhaltung, Control- Studierende wäh- gut beherrschen und eine feines Ge-
rend einer Pause
Und nachdem ein Studium an der ling, Statistik und Mathematik be- spür für die kulturelle Vielfalt dieser
am Campus Pasing
FH praxisorientiert ist, findet man schäftigt – da müsst ihr durch, doch Welt haben. Dieses Wissen werdet ihr
hier die besten Voraussetzungen die auch diese Fächer können spannend nicht nur in der Hochschule erwer-
„praktische“ Seite eines Studiums mit sein. Im weiten Feld der Betriebswirt- ben, sondern auch bei Auslandsauf-
der Theorie zu verbinden. Neben dem schaftslehre legen wir auf das The- enthalten, insbesondere bei einem
berühmtesten Volksfest der Welt bie- ma Dienstleistung und auf Themen Studiensemester an einer unserer
tet München viele Attraktionen im der Tourismuswirtschaft besonde- Partnerhochschulen oder während
Tourismus. Bedeutende internati- ren Wert. Dazu gehören Fächer wie eurer Praktika im Ausland.
onale Unternehmen im Tourismus Reiseveranstaltungsmanagement Unsere Fakultät gehört zu den
sind hier angesiedelt, die spannen- und -vermittlung, Destinations- und größten Bildungsinstitutionen im
de Möglichkeiten für euer Praktikum Eventmanagement, Regionalplanung Bereich Tourismuswirtschaft und
bieten. Und dann natürlich die Lage: und kommunale Tourismusstrategi- Hospitality-Management in Euro-
In gut einer Stunde ist man im Winter en, Hotelmanagement und Food and pa. Mit über 1000 Studierenden, 20
in den Skigebieten und im Sommer Beverage, touristische Geographie, hauptamtlichen Professoren und ca.
beim alpinen Wandern, in knapp vier nachhaltiger Tourismus u. v. a. m. 60 Lehrbeauftragten sind wir die am
Stunden am Gardasee zum Surfen, Tourismus ist eine sogenannte Quer- schnellsten wachsende Fakultät un-
Österreich und Tschechien liegen vor schnittswissenschaft, die Anleihen serer Hochschule. Sicher, Größe ist
der Haustür. Der Flughafen gehört zu aus vielen anderen Bereichen in sich nicht alles, aber Größe garantiert euch
den wichtigsten Hubs in Europa: ein vereint. Entsprechend vielfältig ist auch eine reiche Auswahl an Themen
Tor zur ganzen Welt! unser Lehrangebot. und eine große Breite des angebote-
Und dann das Studium. Tou- nen Stoffes. So können wir den un-
rismus studieren heißt nicht, sie- Interkulturelle Kompetenz terschiedlichsten Interessen der Stu-
ben Semester lang zu reisen oder Wichtig ist für uns das Thema der „in- dierenden bestens gerecht werden.
sich ausschließlich mit dem The- terkulturellen Kompetenz“. Wenn ihr Gastprofessoren aus der ganzen Welt
ma Eventmanagement zu beschäf- mit dem Bachelor in der Tasche un- ergänzen unser Lehrangebot.
tigen. Die Basis ist eine profunde sere Fakultät verlasst, sollt ihr min- Praxisbezogene Aspekte und eine
betriebswirtschaftliche Ausbildung, destens zwei Sprachen (Englisch und enge Kooperation mit der Touris-
die sich mit Themen wie Volkswirt- Spanisch oder Französisch) ziemlich muswirtschaft liegen uns besonders

4 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


Studium

am Herzen. Anspruchsvolle Praxisse- Einen Studienplatz an unserer Fa- 2007/2008), selbst eine Promotion
mester, Fallstudien, Exkursionen und kultät zu bekommen, heißt, zu den ist dann nicht mehr ausgeschlossen.
eine internationale Summerschool Besten zu gehören. Auf 200 Studien- Um letztlich das Studium erfolg-
(ITHAS) mit KommilitonInnen aus plätze kommen 2.500 Bewerbungen, reich abzuschließen, müsst auch ihr
sechs Nationen sind Highlights wäh- entsprechend hoch ist der NC. Diese einiges dazu beitragen: Wir erwarten
rend eures Studiums. außergewöhnliche Nachfrage ist für von euch Spaß am Lernen, aktive Teil-
uns auch eine hohe Verpflichtung. habe und engagierte Diskussionen
Neben den Studieninhalten bieten Der Bachelor von unserer Fakultät über relevante Themen, Engagement
wir euch ein umfassendes Angebot soll für euch die beste Eintrittskarte bei der studentischen Selbstverwal-
an studienbegleitenden Trainings ins Berufsleben sein. tung und Offenheit für alles Neue.
zur Persönlichkeits- und Sprachaus- Allen, die noch höher hinaus Natürlich kann man auch woan-
bildung – bis hin zur Hilfestellung bei wollen, bieten wir Vertiefungen ders studieren ...
eurer Jobsuche nach dem Studium. bei zwei Masterstudiengängen (ab

Tourism at Munich University


of Applied Sciences – a great experience!

hoosing what to study and whe- in winter and hiking trails in summer; emphasis on the topic of service and
C re is not easy; it depends on your
own inclinations as well as what uni-
in less than four hours you can reach
Lake Garda in Italy, perfect for wind-
special issues of the tourism business.
The management of travel companies,
versities have to offer. You can find surfing; Austria and the Czech Repu- destination and event management,
information on the internet, consult blic are practically at your doorstep. regional planning and communal
your parents or ask friends. Or me. Plus, Munich airport ranks among the tourism strategies, hotel management
most important hubs in all of Europe: and food and beverage, tourism and
I would like to tell you a few reasons a gateway to the whole world! geography, sustainable tourism, and
why Munich and our department is many more, are fields you will study.
the best choice for you. Intercultural competence Tourism is a subject that cuts across
Now let‘s move on to our main subject. many other related fields, which is re-
First, there is the city. Munich is not Studying tourism does not mean that flected in the large variety of classes
only worth a visit; studying a few se- you will travel for seven semesters, nor we have to offer.
mesters in this city is an unforgettable will you be dealing exclusively with We also put a strong emphasis
experience. Yes, Munich is expensive, event management. The groundwork on intercultural competence. When
more expensive than Heilbronn, Wer- consists of gaining a profound know- you graduate from our department
nigerode or other more obscure places ledge in business administration. with the bachelor degree, you should
at the West coast, for example. But the- Economics, accounting, controlling, have good command of at least two
re are also many more opportunities or statistics and mathematics are foreign languages (English and Spa-
Studierende
for working part-time during your central components you will have to nish or French), and you should also und Professoren
time here than elsewhere. deal with, but these subjects also can have gained a good sense of the cul- der Fakultät für
Tourismus
And because studying at the Uni- be really exciting. In the field of busi- tural differences you will encounter in
versity of Applied Sciences is closely ness administration we put a strong the world. You will not only gain this
connected to the real business world,
you will find perfect conditions for
combining the practical side of your
studies with academic theory. Munich
has much more to offer than just the
Oktoberfest. Top international players
in tourism business are located here,
a fact that opens up exciting oppor-
tunities for your internship. And then,
of course, there is the geographical si-
tuation: It takes just about one hour
to reach the skiing areas of the Alps

Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 5


Studium

knowledge at our university, but also global in terms of their career. When you also have the opportunity of gai-
during your stays abroad, especially you graduate, we expect that you will ning a so-called double diploma. This
during a semester at one of our part- have good command of at least two means that you will be awarded a di-
ner universities or during your inter- foreign languages. Apart from Eng- ploma of two universities.
national internships. lish, students can choose between Spa-
Our department belongs to the nish and French. Beginners can add a Information:
biggest educational institutions in the free language course of four hours to
For more information,
field of tourism and hospitality ma- their schedule in the first semester. All
please contact Birgit Dittrich,
nagement in all of Europe. With more classes of intercultural competence
birgit.dittrich@hm.edu
than 1,000 students, 20 professors will be held in the respective foreign
and about 60 associated lecturers, it languages.
is the fastest growing department of We cannot oblige every student to Our world does not stop at the bor-
our university. Of course, size is not study one semester abroad, but we will ders of Europe. We have exchange pro-
everything. But it enables you to choo- do our best to offer this exciting op- grams with the Universidad La Serena,
se from a wide variety of topics and portunity to all interested in it. So far, Chile, and the Sunshine Coast Univer-
subjects. This way we can cater to the we have agreements with 28 partner sity, Australia. We plan to add more
most varied interests of our students. universities in Europe who offer „Eras- universities in Australia and New Zea-
Guest professors from countries all mus“ study programs. Universities in land to the program. In April 2007, we
over the world further enhance what Spain are the most popular with our will sign a cooperation contract with
we have to offer. And apart from the students. Usually, your semester ab- the National University of Hanoi, Vi-
subjects you can study at our depart- road will take place in the fourth or etnam. Our international approach
ment, we also offer a comprehensive fifth semester. also shows in the courses our depart-
program of trainings aimed at per- Of course we also support you if ment offers. Every semester, guest pro-
sonality development and language you plan to spend your practice se- fessors from different countries offer
competence. mester abroad. Our internship data- classes in English or another foreign
base already has a lot to offer. language.
Belonging to the best The so-called „Bologna process“ Many more classes enhance the
Being enrolled at our department aims at unifying university educati- variety of choices and will make you
means you belong to the best. We have on throughout the European Union. think beyond horizons: Regular excur-
more than 2,500 applicants compared The credit point system will make sure sions to our Eastern European neigh-
to about 200 new students we enroll your studies abroad will be accepted bor countries and a summer school
every semester, and accordingly you at your home university in order not every year, composed of students
need to have a high grade average to prolong your studies. Contracts from six countries (ITHAS, Internati-
when applying. For us, this extraor- of the „Erasmus“ program are based onal Tourism and Hospitality Acade-
dinarily high demand is a strong re- on mutuality: For every student who my at Sea – check our website for more
sponsibility: We want our bachelor chooses to study at a partner univer- information) are further highlights of
degree to be your entry ticket to your sity, one of its students comes to study our department.
career. here – and thus we make sure we have
For those who want to take the extra an international flair at our own de- Intercultural competence entails more
step of academic education, we offer partment too. than just speaking another language.
two master programs (beginning in Within Europe, we will be offering It aims at a deeper understanding of
2008). In order to graduate, you will a number of exchange programs to other cultures and economic systems,
have to go to some lengths: We expect Ireland and also to Malta, beginning experiencing foreign worlds and – last
that you will enjoy studying, take an in the winter semester of 2007/2008. but not least – the joy of traveling and
active part in debates on relevant to- Apart from an „Erasmus“ semester discovery...
pics, pull your weight in all matters of
students Ð academic administration –
and last but not least, that you will ap-
proach everything new with an open
mind. Of course, you could also study
somewhere else...

The department – from


an international angle
We would like students at our de-
partment to be at home everywhere,
to meet and understand people and
their cultural backgrounds in all their
various characteristics, and to think

6 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


Studium

Bachelorstudiengang
„Tourismus Management”

Felix Kolbeck zunehmen oder sich selbständig zu zusammenhängende Lehrveran-


machen. Das modular aufgebaute staltungen von insgesamt sechs Wo-
it für den Arbeitsmarkt, besser Studienkonzept bietet eine Kombi- chenstunden Dauer. Aufbauend auf
F als die Mitbewerber – das ist das
Ziel der Bachelorausbildung in Mün-
nation aus betriebswirtschaftlichen
und touristischen Kernbereichen,
den bisher im Studium erworbenen
Kenntnissen werden in den Kompe-
chen! Ein betriebswirtschaftliches ergänzt um ein sinnvolles Spektrum tenzfeldern vertiefende Inhalte, Pro-
Hochschulstudium qualifiziert für an branchenspezifischen Fähigkeiten blemstellungen, Praxisbeispiele und
Management-Funktionen. der Methodenanwendung und der in- Lösungswege (Strategien und Um-
Wir bilden unsere Studierenden terkulturellen Kompetenz. setzungsmethoden) vermittelt. Hier
in einem siebensemestrigen Studien- Sowohl das praktische Studien- kommen neben dem seminaristi-
gang optimal für die Tourismuswirt- semester als auch die Schwerpunkt- schen Unterricht verstärkt Fallstudien-
schaft im weitesten Sinne aus. Dies bildung durch die Kompetenzfelder elemente, Praktiker-Vorträge und Ex-
gilt sowohl für Tourismus- und Hos- bieten die nötigen Freiräume für kursionen zum Einsatz.
pitalitymanagement als auch für Ver- Spezialisierungen und praktische Er- Ein Kompetenzfeld kann durch
kehrsträger, Kongress-, Event-, Mes- fahrungen. Den Studierenden wird zusätzliche Belegung einer entspre-
sewesen und vieles mehr. Grundlage auf diese Weise ein zukunftsorien- chenden Fallstudie und eines the-
unserer Ausbildung ist die Betriebs- tiertes und auf die neuen Qualifika- matisch zugehörigen Seminars zu
wirtschaftslehre, allerdings mit en- tionsprofile der Tourismuswirtschaft einem Studienschwerpunkt ausge-
gem Bezug zur Praxis. Wir greifen die abgestimmtes Fach- und Methoden- baut werden, der dann auch im Ba-
Veränderungen in den verschiedens- wissen vermittelt. chelor-Zeugnis als besondere Quali-
ten Marktbereichen des Tourismus Das Highlight in unserem Bache- fikation ausgewiesen wird. Anstelle
auf und bilden sie in einem moder- lorstudiengang: Kompetenzfelder einer starken Spezialisierung auf ei-
nen, flexiblen Studienkonzept ab. bieten die Freiheit der Spezialisie- nen Studienschwerpunkt können
Von wissenschaftlichen Metho- rung auf Themenkomplexe, die zu die Studierenden aber auch aus ei-
den über Managementstrategien bis besonderer beruflicher Qualifizierung ner breiten Palette von Themen aus-
hin zum Studium an konkreten Fäl- führen. Im 6. und 7. Semester haben wählen. Ein Abschlussprofil nach Art
len der Praxis (case studies) reicht unsere Studierenden die Möglichkeit eines „Studium Generale“ entspricht
die Palette unseres Angebots. Unse- der Spezialisierung, indem sie aus ei- dem Wunsch vieler nach Flexibilität
re Studierenden werden in die Lage nem Katalog von Kompetenzfeldern bei der späteren beruflichen Orien-
versetzt, Entscheidungen zu treffen, zwei auswählen. Ein Kompetenzfeld tierung.
mittlere Führungspositionen ein- umfasst verschiedene, thematisch

7. Kompetenzfelder, BWL-Kernfächer und Bachelor-Arbeit

BWL- Destinations- Touristik- Mobilitäts- Hospitality


Weitere
6. Kernfächer Management Management Management Management

5. BWL TW IKK MK
4. PRAKTISCHES STUDIENSEMESTER

3.
Betriebs- Tourismuswirtschaft Interkulturelle Methoden-
wirtschaftslehre und Ökonomie Kompetenz kompetenz Die Abbildung zeigt
2. den schematischen
Aufbau des Bache-
lorstudienganges.

1.
Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 7
Studium

Masterstudiengänge „Tourismus Management“


und „Hospitality Management”

Volker Letzner vorweisen müssen. kultät und müssen sich nicht auf ein
Die Fakultät für Tourismus der Hoch- – momentan vielleicht gerade modi-
ie wollen in Unternehmen Karri- schule München verfügt im deutsch- sches – Spezialgebiet einlassen, das in
S ere machen und ganz nach oben
kommen? Sie wollen in nationalen,
sprachigen Raum über die größte und
breiteste Lehrkompetenz im Touris-
wenigen Jahren an Aktualität verloren
hat. Die Masterstudiengänge der Fa-
supranationalen oder internationa- mus und ist in der anwendungsori- kultät für Tourismus der Hochschu-
len Institutionen an entscheiden- entierten Tourismusforschung inter- le München ermöglichen eine breite
der Stelle mitmischen? Sie wollen in national präsent. Dieses akademische und professionelle Ausbildung, die
NGOs die Welt verändern? Und Sie Gewicht der Fakultät wird nun auch die Absolventen für die Herausforde-
wollen dies in der Tourismuswirt- in die Entwicklung und Bereitstellung rungen einer beruflichen Top-Karrie-
schaft machen? Hotelketten, Kon- von Masterstudiengängen gesteckt, re fit machen: theoretisch fundiertes
zerne der Verkehrsindustrie, globale um jungen und engagierten Men- Managementwissen, hervorragende
Veranstalter, Beratungsunternehmen schen eine Top-Karriere in der Touris- Methodenkenntnisse und interkul-
oder große Destinationen wollen von muswirtschaft zu ermöglichen. Das turelle Kompetenz sind hierfür die
Ihnen gestaltet werden? Die Welt des Angebot wird sich zuerst auf konseku- besten Voraussetzungen.
Tourismus ist groß, bunt, professio- tive, also an den ersten akademischen Ab voraussichtlich Sommerse-
nell und herausfordernd und sie bie- Abschluss anschließende Masterstu- mester 2009 sollen zwei konseku-
tet faszinierende Facetten. Dies ist die diengänge konzentrieren, die in einer tive Masterstudiengänge gestartet
eine Seite ... zweiten Phase um berufsbegleitende werden, die eine high-level-Ausbil-
... auf der anderen Seite werden Angebote erweitert werden. Im Un- dung im Bereich Tourismus darstel-
die Ansprüche der Unternehmen und terschied zu manchen anderen sehr len und Studierende auf höhere Ma-
Organisationen an ihren Führungs- spezifischen, engen und an einem nagementaufgaben in international
nachwuchs immer umfangreicher. bestimmten Berufsbild orientierten agierenden Unternehmen der Tou-
Nicht nur internationale Konzerne, Angeboten diverser Institutionen rismuswirtschaft vorbereiten. Die
sondern auch regional operierende werden die Masterstudiengänge un- modular gestalteten konsekutiven
Mittelständler benötigen hoch qua- serer Fakultät auf einer breiten tou- Vollzeitmaster laufen über drei Se-
lifizierte Mitarbeiter. Und wer sich rismusökonomischen Basis stehen mester und finden teilweise in Eng-
nicht mit einer Sachbearbeitungs- und eine individuelle Spezialisierung lisch statt, um interessierten Auslän-
stelle zufrieden geben will, sondern in Kompetenzfeldern und Fallstudien dern den Einstieg zu ermöglichen und
in das gehobene und höhere Ma- ermöglichen. Die Studierenden unse- um deutsche Studierende bei der Ver-
nagement strebt, wird zukünftig im- rer Fakultät profitieren somit von der vollkommnung ihrer Kenntnisse der
mer häufiger eine Masterausbildung ganzen akademischen Breite der Fa- internationalen Managementsprache

Master Courses
Die Abbildung zeigt
Case Studies and Master Thesis den schematischen
Aufbau der Master-
studiengänge.
M&A Finance Technology Innovation Special Others
10. Tourism
Industries

9. Advanced Tourism or Hospitality International Advanced


Business Management Economics Management
8. Administration Skills

■ Internationale Business-Strategie ■ Advanced Mobility Management ■ Tourismus im System ■ Interdisziplinäres


■ M&A, Global Sourcing ■ Regionalentwicklung und -management ■ der Weltwirtschaft … ■ Forschungsprogramm …
■ Change Management … ■ Nachhaltige, erbeorientierte
■ Destinationsentwicklung
■ Strategic Hospitality Management …

8 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


Studium

zu unterstützen. Die Teilnahme steht Die Einbindung in die angewandte wicklung, z. B. Advanced Mobility
guten Studierenden mit tourismus- Forschung der Fakultät stellt sicher, Management, nachhaltige, erbeori-
spezifischen Bachelorabschlüssen dass die Masterabsolventen über ein entierte Destinationsentwicklung
aus dem In- und Ausland offen und hohes Maß an selbständigem und ■ Strategic Hospitality Management
für Interessenten mit betriebswirt- strategischem Denken verfügen. Ge- ■ Tourismus im System der Weltwirt-
schaftlichen Abschlüssen werden zu- rade die Verknüpfung mit der an- schaft
sätzliche Module angeboten, die die gewandten Forschung ermöglicht ■ Führungs- und interkulturelle Kom-
Aneignung der touristischen Grund- den Masterstudenten eine Einheit petenzen im Bereich der Soft Skills
lagen ermöglichen. von Forschung und Lehre, die schon
Die kleine Anzahl an Studieren- immer als der Königsweg zur Errei-
den, die enge Zusammenarbeit mit chung höchster Ziele galt. Hohe Pra-
der Industrie in den Case Studies xiskompetenz durch Fallstudien in
und die strikte Verknüpfung mit den Verbindung mit theoretischer Refle-
Forschungsfeldern der Fakultät in in- xionsfähigkeit stellen sicher, dass die
terdisziplinären Forschungssemina- Masterabsolventen die unternehme-
ren stellen sicher, dass die hohen Er- rischen Aufgaben der Zukunft an ver-
wartungen aller Beteiligten, also der antwortlicher Stelle meistern und ge- Informationen:
Studierenden, der Industrie, der in- stalten können.
Interessenten mögen sich bitte gegen Ende des Jahres
und ausländischen Lehrenden und
2008 auf der Homepage der Fakultät über die genauen
der Forschenden erfüllt werden und Beispiele für Themen innerhalb der
Start-, Ablauf- und Aufnahmebedingungen der Master-
dass auf diese Weise Lehre und an- oben skizzierten Module werden studiengänge informieren und sich ausführliches Infor-
gewandte Forschung Hand in Hand sein: mationsmaterial zukommen lassen.
gehen. Die hohe Flexibilität der Mas- ■ Finance und Investment im glo- Sie können sich bei stefanie.blicke@hm.edu vormerken
terstruktur und die große Nähe zur balen Tourismusmangement, z. B. lassen und bekommen dann die aktuellsten Informatio-
Industrie stellen sicher, dass die Mas- M&A, Global Sourcing, Change- nen per E-Mail.
terabsolventen immer mit den ak- Management
tuellsten Themen konfrontiert sind. ■ Destinations- und Regionalent-

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Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 9


Studium

… Seminare, Seminare
– nur eines unter vielen

der Ströer Deutsche Städte Medien


U nsere Studenten entwickeln Wer-
bekampagnen für das Tourismus-
amt München und Sport Scheck.
GmbH über die Grundsätze der „pla-
kativen Kommunikation“, Techno-
logien und Gestaltung eines Plakats
Im Wintersemester 2007 erlebten informiert. Unter Realbedingungen
Studierende der Hochschule Mün- erarbeiteten studentische Werbe-
chen praxisnahes Lernen anhand teams Kommunikationsstrategien
der Umsetzung einer Plakatkampa- und Plakatmotive für zwei echte Kun-
gne auf 9-qm-Großflächen: von der den: Das Tourismusamt München,
Idee über die Realisierung bis hin unter der Schirmherrschaft von Frau
zur Erforschung der Werbewirkung. Dr. Weishäupl, und die Firma Sport
Für diese sinnvolle Kombination von Scheck. Beide Kunden formulierten
Theorie und Praxis kooperierten die ihre Werbeziele in Briefings, so wie sie
Fakultät Tourismus von Prof. Dr. Theo auch professionellen Werbeagentu-
Während der
Eberhard und Prof. Dr. Robert Goecke ren vorgelegt werden. Die Umstände
Pressekonferenz
mit der Ströer Deutsche Städte Medi- waren dabei noch härter: wenig Zeit,
en GmbH, vertreten durch Geschäfts- noch weniger finanzielle Mittel und
führer Rüdiger W. Storim und Projekt- technische Schwierigkeiten mussten
leiter Herbert Lang. bewältigt werden. Nur vier Wochen
In den ersten drei Seminarstun- hatten die Gruppen Zeit, ihre Ideen
den wurden die Studierenden seitens umzusetzen.

Süddeutsche
Zeitung vom
16.01.2008

10 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


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Beispiele zum Methodeneinsatz
Fallstudien werden von den Städten
im Rahmen von Fallstudien
oder Regionalverbänden aktiv unter-
S tudierende der Fakultät für Touris-
mus analysieren die Marktposition,
das touristische Potential und die Mög-
stützt.
Nach einer detaillierten Vorana-
■ Verdeckte Erhebung der Servicequalität
bei Buchungsanfragen (mystery booking)
lichkeiten der Vermarktung von Zielor- lyse nehmen die Arbeitsgruppen von
■ Analyse der Qualität von Prospektmaterial
ten und Zielgebieten. etwa 12–15 Studierenden für einige
Tage die Recherche in Form von Befra- und Internet-Auftritt
In Fallstudien und praxisnahen Se- gungen und Beobachtungen direkt in ■ Befragung ausgewählter Experten
minaren erhalten die Studierenden der Region auf. Im Anschluss werden per Telefon oder Fachgespräch
der Fakultät gegen Ende des Studi- die Ergebnisse der Marktforschungs-
ums Gelegenheit, ihr in der Theo- tätigkeiten aufbereitet und analysiert. ■ Persönlich-mündliche Befragungen vor Ort

rie erworbenes Wissen anzuwenden Auf dieser Basis werden fundierte Vor- ■ Fachgespräche und Gruppendiskussionen vor Ort
und Problemlösungskompetenz zu schläge zur Verbesserung der Marke-
erwerben. tingmaßnahmen erarbeitet, die dem ■ Online-Befragung von Verbrauchern oder Reise-
Ob konzeptionelle Arbeiten an Auftraggeber präsentiert und zur Ver- büromitarbeitern im deutschsprachigen Raum
der Produktentwicklung oder Mar- fügung gestellt werden.
■ Schriftliche Befragung ausgewählter
ketingstrategie touristischer Regio-
Bisherige Fallstudien – Personenkreise
nen: die Studierenden liefern mit Ar-
beiten in Fallstudien und Seminaren eine Auswahl ■ Beobachtungen vor Ort
wertvolle Beiträge für externe Part- ■ Touristisches Angebot und Positio- (offene oder verdeckt teilnehmende Beobachtung)
ner. Diese haben bereits in zahlrei- nierung des Bereichs “Wellness” in
chen Fällen die von der Hochschule Badenweiler
München gelieferten Erkenntnisse ■ Analyse des Sektors “Outdoor” im ■ Touristische Profilierungsmöglich-
in konkrete Maßnahmen umgesetzt. Oberen Isartal keiten der Weinregion Rheinhessen
Die Fallstudien haben damit direk- ■ Wein und Tourismus in Iphofen ■ Marktposition und Zielgruppen-
ten wirtschaftlichen Nutzen für die ■ Touristisches Potential und Ver- potential der Region Wachau-
untersuchten Städte, Regionen oder marktung der Urlaubsregion Fran- Kremstal-Kamptal
Verbände. kenwald ■ Zielgruppenstrategien für eine
Eine Fallstudie beinhaltet meist ■ Regionale Analyse von Image Fluggesellschaft
die Untersuchung einer Region hin- und Effizienz der Organisation ■ Repositionierungsstrategie und
sichtlich ihres touristischen Poten- wein.kaltern eine Tourismusanalyse für die Ge-
tials und der Möglichkeiten ihrer ■ Das touristische Entwicklungs- meinde Grainau
Vermarktung. Dabei finden die Ar- potential der Stadt Karlstadt ■ Wettbewerbsfähigkeit alpiner Des-
beiten nicht nur an der Hochschule am Main tinationen am Bsp. Schenna

Studierende in
der Pinakothek
der Moderne

12 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


Studium

Fallstudie Wachau

m November 2007 nahm eine material, durch Internetrecherchen


I Gruppe von 15 Studentinnen unter
Leitung der Professoren Dr. Eberhard
und durch „Mystery Booking“-Akti-
onen vorbereitet. Vor Ort fanden Ge-
und Dr. Voigt die österreichischen Re- spräche, Beobachtungen und Grup-
gionen Wachau – Kremstal – Kamptal pendiskussionen statt. Unterstützt
unter die Lupe. wurde die Fallstudie Wachau von der
Die viertägige Reise begann mit Donau Niederösterreich Tourismus
einer Besichtigung des Stift Melk. Ei- GmbH in Spitz/ Donau.
nen eindrucksvolleren Einstieg in die
Auseinandersetzung mit der Wachau Die Arbeit an der Fallstudie Wachau
hätte es nicht geben können. Kaum war im Wintersemester 2007/ 2008
ein anderer Ort vereint in solch über- in folgende Themen strukturiert:
wältigender Weise touristische Res- ■ Marktposition im deutschen Reise-
sourcen wie Kunst und Architektur, markt (Basis: Marktforschung, An-
schützenswerte Naturlandschaft und gebotsanalyse)
spirituelle Anregung wie das weltbe- ■ Touristische Ressourcen (natürli-
rühmte Benediktinerkloster über der che Ressourcen)
Donau. ■ Hotellerie und Gastronomie (Gü-
Als weiteres Beispiel der einzig- tesiegel, Qualitätsstrategien, Kuli-
artigen Klöster Österreichs (Stich- narik)
wort „Klösterreich“) konnten die Stu- ■ Sonstige touristische Infrastruktur
dentinnen am nächsten Tag das Stift und touristische Organisation
Göttweig kennen lernen, das sich in ■ Kulturelles Angebot in der Wachau
seinem Charakter – weit weniger tou- und in Krems
ristischer Brennpunkt und weit mehr ■ Spirituelles Angebot (Klöster, Ja-
Ort der Spiritualität – beeindruckend kobsweg)
von Melk abhebt. Ein hoch informati- ■ Weinerlebniswelten Winzer Krems,
ves Gespräch mit einem jungen Bene- Loisium, Wein und Tourismus
diktinerpater bildete den Höhepunkt ■ Touristische Zielgruppen für die Re-
des Klosterrundgangs. gion (Realität und Möglichkeiten)
Die Wachau und ihre angrenzen- ■ Touristischer Auftritt (Prospekte,
den Täler beeindrucken Besucher al- Internet, Servicequalität bei An-
ler Alterstufen mit landschaftlicher fragen)
Schönheit (Weltkulturerbe) ebenso
wie mit Kultur und Kulinarik. Einen Der Aufenthalt war für die Gruppe
besonderen Attraktionsfaktor stellt ein Erlebnis, das zum Verständnis der
der Wein dar, dem in seiner heutigen touristischen Probleme einer Region
Spitzenqualität nicht nur das wach- in einer Weise beigetragen hat, wie es
sende Interesse der Weinwelt, son- eine Vorlesung oder ein Seminar nie-
dern auch das zunehmende Interes- mals könnten.
se des Tourismus zuteil wird.
Und doch hat die Wachau auf tellerie fehlen weitestgehend. Winzer Kultur – einer der
wichtigsten Attrak-
dem Reisemarkt Probleme, die den sind im Umgang mit dem Tourismus toren im Tourismus
Tourismusverantwortlichen Kopf- teils unbeholfen, die Flusskreuzfahrt-
zerbrechen bereiten. Die Besucher- schiffe bringen der einheimischen
zahlen aus Deutschland sind rückläu- Wirtschaft nicht die gewünschten
fig, Reiseprogramme werden in Form Umsätze, Möglichkeiten zur Anspra- Informationen:
relativ billiger und von den Gemein- che junger Zielgruppen sind rar – um Weltkulturerbe Wachau unter
den oft unerwünschter Busreisen an- nur einige Aspekte der touristischen www.wachau.at/donau/WN/
geboten, das Image der Wachau wird Situation zu nennen.
als verstaubt erkannt, Investitionen Die Arbeit an einer Fallstudie
der gehobenen internationalen Ho- wurde durch Analyse von Prospekt-

Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 13


Studium

Praxis – die Stärke der Fachhochschulen

bsolventen von Fachhochschulen ihre beruflichen Zielsetzungen, da USA bis zu Australien und China. Da-
A haben durch das Praxissemester
im Rahmen ihres Studiums gegen-
sie über einen Zeitraum von mehre-
ren Monaten den beruflichen Alltag
durch sammeln sie neben dem fach-
lichen Wissen auch interkulturelle
über den Universitätskollegen im- leben und an konkreten Projekten ar- Erfahrung und vertiefen ihre fremd-
mense Vorteile beim Eintritt in den beiten. Nicht selten findet sich auch sprachlichen Kompetenzen. Unsere
Arbeitsmarkt. eine interessante Fragestellung, die angehenden Praktikanten haben die
Im Rahmen des Studiums ist ein die Studierenden später in Zusam- Wahl zwischen Unternehmen aus ver-
mindestens 18-wöchiges Praxisse- menarbeit mit ihrem ehemaligen schiedensten Branchen, von den klas-
mester vorgesehen. Es wird entweder Praktikumsbetrieb in der Bachelor- sischen Tourismus-Firmen wie Reise-
im vierten oder fünften Semester ab- arbeit untersuchen. Die geknüpften veranstaltern, Hotels, Reisebüros und
solviert und soll den Studierenden er- Kontakte und der Aufbau eines ersten Fluggesellschaften über Eventagentu-
möglichen, die bis dahin erworbenen Netzwerkes erleichtern zudem häufig ren und Kongressveranstalter bis hin
theoretischen Kenntnisse und Fähig- den Berufseinstieg in die gewünschte zu Unternehmensberatungen oder
keiten in der Praxis anzuwenden und Branche. sogar Versicherungen und Autopro-
auszubauen. Auf diese Weise vertie- In einwöchigen Seminaren vor duzenten.
fen sie ihr theoretisches Wissen und und nach dem Praxissemester wer-
sammeln zusätzlich wertvolle prakti- den die Studierenden zum einen gut
sche Erfahrungen, die ihnen den be- vorbereitet, zum anderen arbeiten
ruflichen Alltag näher bringen und sie im Nachgang das Praktikum auf
den späteren Berufseinstieg erleich- und vertiefen einige Themenschwer-
tern sollen. punkte.
Diese Erfahrungen bilden für die Viele unserer Studierenden leis-
Studierenden oftmals einen ersten ten ihr Praktikum im Ausland ab
wichtigen Orientierungspunkt für – von Europa über Afrika und die

Während einer
Seminar-Reise
in Vietnam.
Volker Letzner

14 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


1 VS F  &O U TQB O O VO H  VO U FS  E FS  4 PO O F  4 àE U J S PM T   

-!*%34)#7%,,.%33$!93
MAJESTIC WELLNESS DAYS "%,,!6)4!7/#(%
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7ENNDAS!U”ERGEWÚHNLICHELEICHTUNDALLTËGLICHWIRD DANNSIND3IEINEINEM(AUSVOLLERWOHLTUENDERÄBERRASCHUNGEN
BEIUNSANGEKOMMEN4AGTËGLICHMITVIELENLIEBEVOLLEN$ETAILS KULINARISCHEN'ENàSSEN WOHLIGEN7ELLNESSWONNENFàR
HÚCHSTE!NSPRàCHE EINEMINDIVIDUELLENUNDABWECHSLUNGSREICHEN!KTIVITY0ROGRAMMKURZGESAGT%IN5RLAUBSRESORT
MITVIEL(ERZUND3àDTIROLER#HARMEINEINEMAU”ERGEWÚHNLICHENSTILVOLLEN!MBIENTE

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3àDTIROL)TALIENq4EL qINFO HOTEL MAJESTICIT WWWHOTEL MAJESTIC IT
Hotellerie

Akademisierung in der Hotellerie?

G emeinsame Untersuchung des


Hotelverbandes Deutschland
(IHA) und der Fakultät für Tourismus.

Eine im deutschsprachigen Raum


kontrovers geführte Diskussion über
die Anforderungen an zukünftige
Führungskräfte der Hospitality-In-
dustrie stellt die Ausgangssituation
für die bisher einzige umfangreiche
Erhebung unter den größten 10 deut-
schen, 10 europäischen sowie 10 US-
amerikanischen Hotelgesellschaften
bezüglich der derzeitigen und zu-
künftigen Akademikerrate in den
betreffenden Unternehmen (nebst
Anforderungen, Einstiegspositionen,
Gehälter etc.) dar.
Neben dem Vergleich betriebs-
wirtschaftlicher Kennzahlen der Ho-
telunternehmen und deren Korrela-
tion mit der Akademikerrate ist des
Weiteren die Bedeutung der Hotel-
branche für die Volkswirtschaft der
relevanten Länder Gegenstand der
umfangreichen Untersuchung. Mit Verkaufsdirektorin langsam an ihre Podiumsdiskussion zum Thema Akademisie-
rung der Hotellerie, Messe Gäste 2007, Leip-
ersten Ergebnissen kann im Sommer Freizeit denken. Im Sommer geht
zig, (v.l.n.r.): Prof. Dr. A. Gruner (Hochschule
2008 gerechnet werden. die Deutsche meistens noch an den München), Prof. Dr. D. Hettinger (FH Worms),
Strand oder eine Runde Golfen. Aber Prof. Dr. K. Henschel (Hochschule Harz),
Dr. A. Schulz (Baltic College), H. Bohne (IHA)
um diese Jahreszeit wird es auch auf
Vom Koch zum Hoteldirektor? Mallorca früh dunkel. „Es ist schon
Das war einmal. eine sehr schöne Destination, mit Das damals vierjährige Studium mit
Von Gunda Achterhold, Auszüge aus hoher Lebensqualität“, stellt die 30 Schwerpunkt Marketing habe sie Or-
dem Hochschulanzeiger der Frank- Jahre alte Salesmanagerin fest. Sie ganisationsvermögen, Stressfähigkeit,
furter Allgemeinen Zeitung vom 29. wollte ins Ausland, das stand für sie mathematisches Verständnis und Lo-
Januar 2007 schon zu Beginn des Studiums an der gik gelehrt, stellt sie rückblickend fest.
Fachhochschule in München fest, der
Hotelketten angloamerikanischer größten touristischen Hochschule im
Accor hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis
Prägung drücken auch der Hotellerie deutschsprachigen Raum. Mit dem
zum Jahr 2012 mindestens 40 Hoteldirekto-
in Deutschland ihren Stempel auf. Diplom für Hospitality Management
ren über einen Bachelor- und 10 über ei-
Eine akademische Ausbildung wird in der Tasche, stieg sie bei Starwood/ nen Masterabschluss verfügen sollten.
immer wichtiger. Vor allem an den ArabellaSheraton in München ein
Schaltstellen von Sales, Marketing und schaffte zwei Jahre später den Agostino Cisco
Director Human Resources Development
oder Vertrieb werden zunehmend Sprung auf die Balearen. Als Director Accor Hotellerie Deutschland GmbH, November 2007
Profis aus den Wirtschaftswissen- of Sales ist sie verantwortlich für zwei
schaften eingesetzt. Häuser der Kette auf Mallorca. „Es ist
„Wenn ich die Gäste so am Pool eine reizvolle Mischung aus Büroar- „Ein großer Teil meiner Arbeit vor Ort
liegen sehe, werde ich schon manch- beit und Kundenkontakt“, so Melanie ist mittlerweile administrativ“, so die
mal neidisch“, gibt Melanie Schnei- Schneider. Allein im Jahr 2005 war Leiterin eines vierköpfigen Teams.
der zu und lacht auf. Es geht auf den sie fast 100 Tage auf Geschäftsrei- „Wir prüfen die Ergebnisse, erarbeiten
Abend zu, in der Hotelanlage des sen unterwegs, um Kunden zu besu- die Budgets und arbeiten eng mit der
Golfhotels Son Vida kann auch die chen oder auf Messen präsent zu sein. Controlling-Abteilung zusammen,

16 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


Hotellerie

was Zahlen- und Buchhaltungsver-


ständnis voraussetzt.“ [...] To get to the top in the hospitality industry,
Die Verbindung Hotelerfahrung a Master degree is becoming the norm.
und akademische Laufbahn hat in
Prof. Dr. Chekitan S. Dev
Deutschland keine Tradition. Die Associate Professor of Marketing and Economics
Fusionswelle des vergangenen Jahr- Cornell University, NY, USA, November 2007
zehnts hat jedoch auch die deutsche
Hotellandschaft umgekrempelt. In-
ternational operierende Ketten wie Position des Revenue Managers, und und Networking schnell lernen. Wie
Starwood oder Hilton verdrängen die die werden mit Fachleuten besetzt. ist die Company aufgebaut, wer ist
eigentümergeführte Hotellerie und Selbst Geisteswissenschaftler finden für was zuständig, wie sieht die Un-
setzen Standards angloamerikani- im Hotelfach ihre Nischen. „Unsere ternehmensphilosophie aus? „Man
scher Prägung. PR-Managerin ist Germanistin“, so muss sofort versuchen, so viele inter-
„Der Verteilungswettbewerb spie- Faßbender. Das ist noch mal ein ganz ne Trainings wie möglich mitzuma-
gelt sich auch in der Führungsstruk- anderer Background, der aber unbe- chen“, rät Faßbender. Auch wenn das
tur wider“, sagt Axel Gruner, Profes- dingt notwendig ist. Die Akademisie- heißt, dass man seinem Vorgesetzten
sor für Hospitality Management in rung sei voll im Gange, sagt der 28- ständig auf den Füßen stehen muss.
München. „Ich selbst habe noch als Jährige, der während seines Studiums Er selbst profitiert tagtäglich von sei-
Koch angefangen und war zuletzt ge- an der FH Bad Honnef ein Jahr in Ari- nem akademischen Know-how. „Ein
schäftsführender Direktor.“ [...] zona verbracht und dort den Bachelor Studium vermittelt einen strategi-
gemacht hat. Im Ausland trifft man schen Blick auf die Dinge und eine
„Die Manager von heute brauchen nur noch auf Leute mit Studium. Ein systematische Herangehensweise
vernetztes Denken“, so Gruner. „Ob Director of Finance ohne Master wäre und erleichtert den Einstieg, stellt er
der Löffel so oder so richtig liegt, die- in Amerika undenkbar. fest.“ [...]
ses Wissen spielt für sie nahezu keine
Rolle mehr.“ Das ist in Deutschland noch nicht der
Fall. Ausgerechnet die Dynamik der Die Branche befindet sich in einem Wandel.
Das sieht Patrick Faßbender, Ver- Branche gehört hier zu den größten Die Ausbildung an Fachhochschulen und
kaufsdirektor bei Marriott in Köln, Barrieren für Hochschulabsolventen. Universitäten wird zukünftig einen noch
genauso: „In unserer Zentrale in Esch- „Wer in der Hotellerie hart arbeitet größeren Stellenwert für die Karriere von
born arbeiten Spezialisten in ganz und mit seiner Leistung überzeugt, Hotelmanagern einnehmen als bisher.
verschiedenen Disziplinen wie in Sa- übernimmt früh Verantwortung
Mit dem HDV-Wissenschaftspreis Hotelle-
les und Marketing zum Beispiel oder und kann schnell aufsteigen. Stu-
rie möchten wir Absolventen branchenrele-
in der Rechtsabteilung“, und fügt la- denten sind da natürlich erst mal im
vanter Studiengänge unterstützen und dem
chend hinzu: „Die mussten noch nie Nachteil“, stellt Sales-Manager Patri- Nachwuchs gleichzeitig einen Einblick in
einem Gast etwas servieren.“ Dafür ck Faßbender fest. Ohne Hochschul- die Arbeit unserer Vereinigung geben.
sieht der Diplom-Betriebswirt in den ausbildung wären sie in derselben
Ralph Huber
Häusern einen deutlichen Trend zur Zeit schon zwei Positionen weiter.
1. Vorsitzender
Professionalisierung. Es werden im- Gerade in weltweit agierenden Kon- der Hoteldirektorenvereinigung Deutschland (HDV)
mer mehr Stabsstellen entwickelt, zernen müssen Quereinsteiger ihre
im Finance etwa oder mit der neuen Lektionen in Unternehmens-Spirit

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HDV schaftspreis Einsendeschluss ist der


Wissen 30. Oktober 2008
Hotellerie Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Preise:
Mit dem Wissenschaftspreis Hotellerie werden von der Sommerkurse Cornell University
Hoteldirektorenvereinigung Deutschland e.V. einmal jährlich
Weiere Informationen und
herausragende Diplom-, Bachelor-, Master- oder Fachschul-
Ausschreibungsunterlagen unter
abschluss-Arbeiten zum Thema Hotelmanagement ausge-
www.hdvnet. de
zeichnet.

Unsere Partner:

Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 17


Hotellerie

Die zehn größten Managementfehler


in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft
und wie man sie vermeidet!
Edgar E. Schaetzing Management werden nun transpa-
rent. Die Direktion konzentriert sich
lle Beiträge für ein erfolgreiches dann folgerichtig voll auf die Korrek-
A Management in der Tourismus-
und Freitzeitwirtschaft nähern sich
tur der gemachten Fehler in der Ver-
gangenheit und hat kaum noch Zeit,
dem Thema von der positiven Seite. an Zukunftsvisionen für den Betrieb
Konstruktiv werden unterschiedli- am Markt zu denken.
che Verfahren aufgezeigt, wie man So wie jeder Pilot am Flugsimu-
„managen“ sollte. Es wird jedoch nie lator den „Ernstfall“ – jede in der
erläutert, was alles daneben gehen Praxis vorgekommene Notfallsi-
könnte. tuation – übt, sollen im folgenden
Ganz gewiss sind diese positiv zehn Managementfehler im Touris-
formulierten Managementtechniken mus in schwierigen Zeiten heraus-
auch in einer „heilen Welt“, unter ide- gestellt und mit positiven Gegen-
alen Bedingungen sehr wertvoll und maßnahmen kommentiert werden.
einsetzbar.
Worauf muss das Management
aber in Zeiten des chaotischen Wan-
dels achten? Wie „managed“ man
Die 10 größten Managementfehler im Tourismus
Tourismusbetriebe in „ Notfällen “?
Wie verhält man sich, wenn alles an-
ders läuft als es in Lehrbüchern und
1 Qualität wird verwechselt mit Zufriedenheit der Gäste
Fachbeiträgen so schön beschrieben
ist? Wie kann man in wirtschaftlich
schlechten Zeiten Managementfeh- 2 Das Führungsteam hat aufgehört, sich weiter fortzubilden
ler korrigieren oder besser noch ver-
meiden? Wie „segelt“ man bei auf-
3 Fehlerhaftes Zeitmanagement
kommendem Sturm? Es ist leicht
erklärbar, dass in „fetten Zeiten“ des
Tourismus mit hoher Reiseintensi- 4 Rationalisierung am falschen Platz
tät, Zimmer- und Bettenauslastung
auf dem Land und in der Stadt, einer
optimalen Hotelzimmerrate, maxi-
5 Mittelmäßigkeit wird akzeptiert
maler Sitzplatzfrequenz in der Gas-
tronomie und mit einem kaum noch 6 Kein Total Quality Service (TQS)
steigerungsfähigen F&B-Umsatz vie-
le Managementfehler in allen Berei-
chen des Tourismus gar nicht erst be- 7 Führungskräfte sind keine Coachs und Trainer
merkt werden. Die guten Zahlen, die
hervorragenden Ergebnisse sprechen 8 Kein Empowerment – keine Motivation
dann eine eigene Sprache und über-
decken allzu oft krasse Management-
fehler in diesen „Hoch-Zeiten“. Erst 9 Keine Entwicklung der Kreativität
wenn die Zahlen schlechter werden,
Budgets und die Ergebnisse des letz-
10 Traditionsbewusstsein hemmt das lernende Unternehmen
ten Jahres nicht mehr erreicht wer-
den und die Talfahrt beginnt, weiß
plötzlich jedermann, was falsch ge-
macht wird, Fehlentscheidungen im

18 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


Hotellerie

1 Qualität wird verwechselt len will, darf nicht bei allgemein- gegenüber den Mitbewerbern zur
mit Zufriedenheit der Gäste gültigem und vergleichbarem Qua- Überraschung, statt nur zur Zu-
litätsniveau stehen bleiben. friedenheit bei Ihren Gästen bei.

2 Das Führungsteam hat aufge-


Fehlerhafte Ansätze: Positive Korrekturen: hört, sich weiter fortzubilden
■ Alle Marketingstrategien, die nur ■ Mit Liebe zum Detail müssen Pro-
auf die Zufriedenheit der Gäste dukte und Dienstleistungen ge-
ausgerichtet sind, verkennen, dass schaffen werden, die Attribute wie Fehlerhafte Ansätze:
es immer mehr gleichwertige und „bezaubernd, faszinierend, glän-
qualtitätsbewusste neue Mitbewer- zend, begeisternd, einmalig, groß- ■ Seminare, Fortbildungsveranstal-
ber am Markt der Hotellerie und artig und aufregend“ verdienen. tungen, Teilnahme an Messen &
Gastronomie gibt und geben wird. ■ Lassen Sie die banalste Dienstleis- Kongressen für Hotellerie und Gas-
■ Allein die Vermeidung von Dienst- tung zu etwas Besonderem werden. tronomie werden weder angeboten
leistungsfehlern darf nicht mit ■ Gewinnen Sie die Zuneigung Ihrer noch erfragt.
Qualitätsmanagement verwech- Gäste. ■ Der Betrieb stellt seinen Mitarbei-
selt werden. ■ Nur mit Dienstleistungen lassen tern keinerlei Fachzeitschriften
■ Die einseitige Konzentration auf sich gefühlsmäßige Verbindun- und Fachmagazine zur Verfügung.
kopierbare Produktqualität im Be- gen zum Gast aufbauen und somit ■ Jegliche Änderungen (z. B. die Ein-
herbergungs- und Food & Beve- nicht kopierbare emotionale Qua- führung von EDV, die Umstellung
rage-Bereich vernachlässigt die lität schaffen. auf flexible Arbeitszeiten im Gast-
„emotionale Qualität“ – die Bezie- ■ In allen Gastkontakt-Abteilun- gewerbe) stoßen auf Widerstand.
hung zum Gast. gen muss über den Grundnutzen Unter dem Deckmantel der bewähr-
■ Wiederholungsgäste (Stammgäs- (= Zufriedenheit) ein Zusatznutzen ten Tradition ist man nicht bereit,
te) kann man nicht mit nur zufrie- (= Überraschung, Erlebnis) für die sich weiter zu entwickeln.
denstellenden Dienstleistungen an Gäste geschaffen werden. ■ Die tägliche Routine, das zu bewäl-
den Betrieb binden. ■ Tragen Sie mit Produkt- und tigende Arbeitsvolumen mindern
■ Wer höhere Preise am Markt erzie- Dienstleistungsdifferenzierung das Interesse an „Neuem“; niemand
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Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 19


Hotellerie

stellt mehr Fragen – es kommen ■ Leer- und Wartezeiten gepaart mit Gastorientierung muss im Vorder-
keine Verbesserungsvorschläge. geringer Dienstleistungsprodukti- grund stehen. Vom Einkauf bis zum
■ Das Führungsteam hat keinen In- vität. Verkauf werden die Bedürfnisse der
ternet-Zugang, weltweite Informa- ■ unnötige Überstunden und über- Gäste und die Gegebenheiten des
tionen für jeden Bereich bleiben höhte Personalkosten pro „Arbeits- Marktes nicht berücksichtigt.
ungenutzt. und Umsatzstunde“. ■ Mitarbeiter der durch Rationali-
■ Stress und Arbeitsüberlastungen sierung betroffenen Abteilungen
für die Mitarbeiter. werden nicht um Rat und Unter-
Positive Korrekturen: ■ Motivationshürden bei Mitararbei- stützung gefragt.
■ Monatlich bespricht das Manage- ter-Überbesetzung – keine „zeitleis-
mentteam letzte Entwicklungen tungsgerechte Bezahlung“ (Bedie-
am Markt und auch neue Beiträge nungsgeld, Tip etc.). Positive Korrekturen:
der gängigen Fachliteratur. ■ Sparen Sie nach „innen“. Gehen
■ Besuchte Managementseminare Sie konsequent gegen jede Art von
werden ausgewertet und für alle Positive Korrekturen: Verschwendung vor. Achten Sie auf
Teammitglieder zusammengefasst. ■ Externe und interne Zeitfehler wer- Zeitfallen. Stellen Sie Ihre stündli-
■ Für jede Abteilung und für alle Mit- den für jeden Arbeitsbereich erfasst chen Umsätze Ihren stündlichen
arbeiter wird ein Schulungsbud- (Zeittagebuch) und korrigiert. Personalkosten gegenüber. Ratio-
get geplant und ausgegeben. Eine ■ Eine A-B-C-Analyse der Zeitver- nalisieren Sie nur b i s zum Gast,
„Trainingskarte“ pro Mitarbeiter wendung sorgt für Prioritäten und nie m i t dem Gast.
schreibt den Schulungsbedarf fort. Reihenfolge bei den Führungsauf- ■ Sie können nicht zuviel rechnen.
■ Mit betriebsinternen Datenbanken gaben; Seminare zum Zeitmanage- Alternative Problemlösungen müs-
sollten interessante Ideen für den ment unterstützen die Planungsfä- sen sich „rechnen“. Bevor man rati-
Beherbergungs- und den Food & higkeit für den Zeiteinsatz. onalisiert, muss der langfristige
Beveragebereich gesammelt wer- ■ Die Einführung „flexibler Arbeits- Effekt bei der Gewinnsituation in
den; jedermann hat Zugang zu mo- zeit“ beinhaltet zum Beispiel: Bezug auf Qualität, Kosteneinspa-
dernstem Fachwissen. Ein „internes Staffelung der kapazitäts- und rung, Gäste- und Mitarbeiterreakti-
Internet“ (Datenbank) sammelt die gastorientierten Arbeitszeit un- on berücksichtigt werden.
gemachten Erfahrungen über Jahr- ter weitgehender Selbstbestimm- ■ Alles andere, was in gastgewerbli-
zehnte und steht abrufbar bereit. barkeit (Steigerung der Zeitsou- chen Betrieben an Produkten und
veränität) mit turnusmäßigen Dienstleistungen erbracht wird
3 Fehlerhaftes Wunschdienstplänen seitens der und nicht den Produktwert erhöht,
Zeitmanagement Mitarbeiter, faire Verrechnung der gilt nicht als wertschöpfend – also
Arbeitszeit mit Zeitkonten, verbes- als Verschwendung.
serte Planungsmöglichkeit der per- ■ Rationalisierung mit dem Ziel der
sönlichen Freizeit, die Schaffung Arbeitsvereinfachung will ein Ma-
Fehlerhafte Ansätze:
von Anreizsystemen für unattrakti- ximum an Leistung mit einem Mi-
■ Aufgrund der permanenten Dienst- ve Dienstzeiten und Produktivitäts- nimum an Aufwand in personeller
leistungsbereitschaft wird mit der steigerungen in allen Bereichen. und materieller Hinsicht erreichen:
Zeit in Hotellerie & Gastronomie z. B. Standardisierung der Angebots-
recht sorglos, planlos und ver- 4 Rationalisierung palette ohne Flexibilitätsverlust,
schwenderisch umgegangen. am falschen Platz Straffen und Vereinfachung aller
■ Die Direktion verzichtet auf die De- Betriebsabläufe vom Einkauf bis
legation, glaubt, die Arbeit selbst zum Verkauf, Verbesserung der Pro-
besser und schneller erledigen zu duktivität, Planung, Durchführung
Fehlerhafte Ansätze:
können. Sie kommt vor lauter Rou- und Kontrolle gastgewerblicher
tinearbeit nicht zu unternehmeri- ■ Es werden Personalkosteneinspa- Dienstleistungen, schnelles Anpas-
schen Tätigkeiten. rungen bei „Gastkontakt“-Mitar- sen der Unternehmensziele auf die
■ Auch bei der Arbeitszeit der Mitar- beitern vorgenommen. Die kurz- sich ändernde Gästenachfrage.
beiter (Dienstpläne) wird die mo- fristige Kosteneinsparung wirkt
natlich, wöchentlich, täglich, ja sich langfristig negativ auf die
stündlich schwankende Kapazitäts- Qualitätsdienstleistung für den
auslastung in allen Bereichen kaum Gast aus.
berücksichtigt; althergebrachte ■ Lean Management in Hotelle-
„Arbeitsschichten“ (Schichtdienst- rie und Gastronomie wird nur als
pläne) verursachen in der Folge kurzfristiges Kostensenkungspro-
Problemfelder: gramm verstanden.
■ Qualitäts-, Service- und Umsatz- ■ Rationalisierungsmaßnahmen wer-
verluste bei Unterbesetzung. den nicht sensibel behandelt. Die

20 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


Hotellerie

5 Mittelmäßigkeit ■ Verstärken Sie Ihre Stärken: Versu-

wird akzeptiert chen Sie nicht, allen Gästen alles zu


bieten. Machen Sie eine Schlank- Positive Korrekturen:
heitskur bei Ihren Schwächen und ■ Ihre Mitarbeiter sind Botschafter
stellen Sie Ihre Stärken ins rechte der Qualität. Qualitätssicherung
Fehlerhafte Ansätze: Licht. Lassen Sie Ihre Stärken zum als Präventivmaßnahme; die Null-
■ Mittelmäßige Gemischtwarenlä- unverwechselbaren Markenzeichen Fehler-Strategie ist besser als eine
den der Hotellerie & Gastronomie Ihres Betriebes werden. nachfolgende Qualitätskontrolle.
können alles und nichts richtig. Ver- ■ Seien Sie der Entwicklung stets ei- ■ Qualität ist eine Summe von Selbst-
wechseln Sie nicht Spezialisierung nen Schritt voraus: Üben Sie die verständlichkeiten, die von allen
mit Profilierung. Zukunft in der Gegenwart. Fort- Mitarbeitern mit der Liebe zum De-
■ Farblose gastronomische Einheits- schrittliche gastgewerbliche Unter- tail von vornherein stets fehlerfrei
betriebe sind am gefährdetsten. Im nehmer sind als Pioniere ihrer Zeit gelöst werden.
Restaurant lassen sich lieber zwan- stets allen absehbaren Entwicklun- ■ Standardisieren Sie Ihren Betrieb.
zig Speiseartikel professionell ver- gen einen Schritt voraus. Checklisten für Routinearbeiten
markten als dreißig mittelmäßig. ■ Will man seine Mitarbeiter för- sorgen für Arbeitserleichterungen,
■ Das Management vergleicht den dern, muss man sie fordern. Durch- Festlegung von Prioritäten, Mög-
Betrieb nur mit „durchschnittli- schnittliche Leistungen bedeuten lichkeiten zur Delegation sowie Er-
chen Betriebsvergleichen“ und be- Rückschritt. Vereinbaren Sie im folgsbestätigung und führen zur
treibt kein Benchmarking. Team hohe Qualitätsziele. Qualitätssicherung und Arbeits-
■ Gleichgültige Routineleistungen bei verbesserung.
den Mitarbeitern werden akzeptiert. 6 Kein Total Quality Service ■ Machen Sie Urlaub in Betrieben, die
(TQS) ein wenig besser sind als Ihr eigener
Betrieb. Stellen Sie Ihre Leistungen
Positive Korrekturen: immer wieder in Frage. Jeder Ser-
■ Vergleichen Sie sich nur mit den Fehlerhafte Ansätze: vice lässt sich verbessern.
Besten der Branche: Gewinn ist das ■ Qualität ist immer Teamleistung:
Benzin Ihres Betriebes. Verlangt ■ Der Begriff „Qualität“ im Gastgewer- hochwertige Serviceleistungen
wird Sparsamkeit nach innen. Kon- be wird einseitig als kostspielige Ver- werden von motivierten Mitarbei-
zentrieren Sie Ihr Angebot. Tren- besserung der Produktqualität (Hard- terteams erbracht.
nen Sie sich von unrentablen Pro- ware) verstanden. ■ Zu den Schlüsselelementen des
dukten und Dienstleistungen, die ■ Gastorientierte Servicequalität (Soft- Total Quality Service gehören vier
der Gast auch nicht mehr bereit ist ware) wird von „oben“, von der Direk- Bausteine:
entsprechend zu honorieren. tion verordnet. ■ 1 Kaizen als ständige Verbesserung
■ Reagieren Sie einfühlsam und flexi- ■ ISO 9000 kann Gastlichkeit nicht mit ■ 2 Qualitätssicherung statt Kontrolle
bel auf den Wertewandel bei Ihren Qualitätshandbüchern normieren. ■ 3 Jedermann trägt Verantwortung Korrektes
Gästezielgruppen. ■ 4 Emotionale Bindung zum Gast Zeitmanagement

Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 21


Hotellerie

7 Führungskräfte sind der Mitdenken, Initiative und der unternehmerischem Denken ge-
keine Coachs und Trainer unerschöpfliche Einfallsreichtum wertet und respektiert werden.
nun unternehmerisch denkender ■ Empowerment bedeutet auch, dass
Mitarbeiter als Quelle des Wachs- der einzelne Mitarbeiter mehr Mit-
Fehlerhafte Ansätze: tums zählt. sprache und Kontrolle bei Entschei-
dungen hat, die unmittelbar seinen
■ Abteilungsleiter beharren auf der 8 Kein Empowerment eigenen Arbeitsbereich betreffen.
Vorgesetztenrolle und sind nicht – keine Motivation ■ Jedermann soll sich mit einer po-
teamfähig. sitiven Einstellung als aktiver „Pro-
■ Das Management weiß nicht, wie blemlöser“ wie Mitunternehmer
viele Mitarbeiter schon „innerlich Fehlerhafte Ansätze: fühlen und auch so arbeiten.
gekündigt“ haben und welcher
Verlust an Dienstleistungsproduk- ■ Es gibt keine Verpflichtung zur 9 Keine Entwicklung
tivität damit für das Unternehmen Partnerschaft zwischen Unterneh- der Kreativität
verbunden ist. mensleitung, Gästen, Öffentlich-
■ Orientiert sich das Unternehmen keitspartnern, Lieferanten und Mit-
einseitig auf Gewinnmaximierung, arbeitern. Fehlerhafte Ansätze:
so gehen ihm zwangsläufig früher ■ Mitarbeiter dürfen dem Gast nicht ■ Das schöpferische Potential der
oder später Engagement, Begeis- nachgeordnet werden; Mitarbeiter Mitarbeiter wird kaum zu allseiti-
terung, Mitdenken und Identifi- sind Gäste der Führung. gem Vorteil voll genutzt.
kation seiner Mitarbeiter verloren. ■ Misstrauen als Grundphilosophie, ■ Konventionelles Denken gepaart
■ Mitarbeiter können sich keines- autokratisches Führungsverhal- mit Betriebsblindheit führen all-
wegs zum „Mitdenker“, sondern ten gepaart mit demotivierender zuoft zur Mittelmäßigkeit.
eben nur zum ausführenden Mit- Kontrolle, Launenhaftigkeit mit ■ Das Management unterstützt nicht
arbeiter entwickeln. permanentem „Durch- und Vor- das Engagement und die Ideenviel-
■ Das Management versucht mit beiregieren“, fehlende und unzu- falt der Mitarbeiter. Innovationen-
Richtlinien, Arbeitsplatz – und reichende Informationen, einsame und neue Dienstleistungsideen
Stellenbeschreibungen ihre Arbei- Entscheidungen der Direktion mit können sich nur in einem experimen-
ter ab- und auszurichten, damit ja unterentwickelter Delegationsbe- tierfreudigen Klima entwickeln.
keiner etwas anrichtet. reitschaft gelten als „Frustations- ■ Zu den Kreativitätsmauern gehö-
faktoren“ und bilden die Saat, de- ren: Falsche Mitarbeiterauswahl,
ren Ernte die innere Kündigung Überheblichkeit und satte Zufrie-
Positive Korrekturen vieler Mitarbeiter sein wird. denheit, Organisationsstress und
■ Führungskräfte verhalten sich als ■ Die „inneren Bedrohungen“ eines Arbeitsüberlastung, Mißerfolge
Coachs, Trainer, Teamleader und Betriebes setzen unübersehbare und fehlender Anreiz sowie „Ge-
Koordinatoren für ihre Mitarbei- Zeichen: innerlich gekündigte Mit- sprächskiller“ bei der Arbeit mit
ter, um sie individuell bei der Errei- arbeiter, gesunkenes Verantwor- kreativen Methoden.
chung der persönlichen Ziele und tungsbewusstsein, geringes Enga-
der Bewältigung ihrer Aufgaben zu gement, fehlende Initiative, mehr
unterstützen und zu beraten. Frustration als Motivation, man- Positive Korrekturen
■ Coaching will individuelle Eigenin- gelhafte Identifikation mit den ■ Kümmern Sie sich ständig um die
itiative fördern. betrieblichen Zielen – Mitarbeiter, Verbesserung der Mitarbeiterqua-
■ Macht geht nicht von der Stellung aber nicht Mitdenker. lifikation (fachliche und soziale
oder Position im Betrieb aus, son- Kompetenzen).
dern von der Fähigkeit, Teammit- ■ Keiner weiß soviel wie wir alle zu-
glieder für seine Ideen zu gewinnen Positive Korrekturen: sammen: Die besten Ideen zur
und mit Kollegen positiv zusam- ■ Mehr Zahlentransparenz für Mitar- Arbeitserleichterung, Qualitäts-
menarbeiten zu können. beiter – gemeinsame Zielsetzungen verbesserung für den Gast, zu Ver-
■ Teams denken ganzheitlicher als und Planung steigern das Gefühl kaufsförderungsmaßnahmen und
der Einzelne. Das Team nimmt für Mitverantwortung. Kosteneinsparungen können von
mehr Informationen auf, erkennt ■ Kümmern Sie sich um „Qualitäts- Ihren Mitdenkern kommen. Er-
mehr Probleme und hat ein größe- sterne“ für die Mitarbeiterbehand- muntern Sie zur Kreativität.
res Problemlösungsvermögen. lung im Gastgewerbe. Mitarbeiter- ■ Nutzen Sie den Gast als preiswerten
■ Team-Coaching ist der Schlüssel, führung und Motivation gelten als Betriebsberater.
um aus einem einfachen Mitarbei- unmittelbare Qualitätsquelle für ■ Bekämpfen Sie Ihre ganz natürli-
ter einen fachkundigen und mit- den Erfolg am Markt. che Betriebsblindheit. Halten Sie
denkenden Mitdenker zu machen. ■ Unter Empowerment der Mitarbei- Ihre Augen offen für Verbesserun-
■ Mit Coaching als Führungsaufga- ter soll jeder Mitarbeiter zum ei- gen und Ideen.
be wird eine Kultur entwickelt, in genverantwortlichen Partner mit

22 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


Hotellerie

■ Wir wissen, dass der durchschnittli- ■ Das Management reagiert nur noch same Zielvorstellungen bei der an-
che Mitarbeiter weit mehr kann, als in Zeiten des schnellen Wandels, stehenden Veränderung formuliert
es vielleicht seine gegenwärtige Ar- ein zukunftsorientiertes „Agieren“ werden; verschreiben Sie sich dem
beit verlangt. Mit ein wenig Phan- findet nicht statt. institutionellem Lernen.
tasie könnte jeder Arbeitsplatz zu ■ Das Führungsteam ignoriert Verän- ■ Tradition ist todsicher: Verharren
einer unternehmerischen Heraus- derungen am Markt und der Um- Sie nicht abwartend in tradier-
forderung werden. welt; Managementkonzeptionen ten Problemlösungsmustern und
■ Organisieren Sie die Ideenentwick- wie Total Quality Management Handlungsweisen. Gewohnheiten,
lung mit kreativen Arbeitsmetho- (TQM), Re-engineering, Lean Ma- Unsicherheit dem Neuen gegenü-
den wie Brainstorming, Brainwri- nagement, Benchmarking und KAI- ber, Betriebsblindheit und Risiko-
ting, Methode 6-3-5, Ideendelphi, ZEN werden als theoretische Mode- aversionen helfen, die Zeichen der
Morphologie, Synektik, Funktions- erscheinungen abgetan. Zeit zu verdecken. Veränderungsbe-
analyse u. a. reitschaft lässt agieren und nicht
nur reagieren. Lernen, Vorausden-
10 Traditionsbewusstsein hemmt Positive Korrekturen ken und Planen sorgen für die Ver-
das lernende Unternehmen ■ Nur eine lernende Organisation meidung künftiger Probleme.
kann in der Lage sein, den Wandel
zu gestalten. Die persönliche Be-
Fehlerhafte Ansätze: reitschaft zu lebenslangem Lernen
macht Bildung zur Investition und
■ Unter dem Motto: „Bewahren des Holschuld.
Bewährten“ neigt das traditionelle ■ Die Führungskultur des Betriebes
Management allzuleicht dazu, sich sorgt für möglichst viel Selbstver-
auf seinen Lorbeeren auszuruhen. antwortung und Selbstorganisati-
■ Die vorwiegend eingesetzte ruhige on der Mitarbeiter.
„Routine-Tradition“ steigert die Be- ■ Will man das Lernen lernen, soll-
triebsblindheit. ten offen und detailliert gemein-

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Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 23


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Forschung

Forschung an der Fakultät für Tourismus

Thomas Bausch ■ Kulturspezifische Wahrnehmungs- COMP hat die Fakultät eine europäi-
unterschiede Deutschland/ Italien sche Forschungskooperation im alpi-
er gesetzliche Auftrag zur ange- ■ Zentrale Faktoren des Reiseent- nen Raum aufgebaut.
D wandten Forschung wurde den
Fachhochschulen mit der letzten
scheidungsprozesses bei der Wahl
eines Gesundheits- oder Wellness- Ausblick auf zukünftige
Novellierung des bayerischen Hoch- produktes. Forschungstätigkeiten
schulgesetzes offiziell erteilt. Die Fa- Derzeit arbeitet die Fakultät an neu-
kultät für Tourismus sieht gerade in Die abgeschlossenen wie auch lau- en transnationalen Projekten zum
der angewandten Forschung einen fenden Forschungsarbeiten besitzen Thema der Auswirkungen des demo-
großen Zugewinn für Studierende dabei Laufzeiten von wenigen Wo- graphischen Wandels auf den Touris-
wie auch für die Lehrenden: Neues- chen bis hin zu mehreren Jahren. Die mus. Ebenso laufen Vorbereitungen
te Erkenntnisse zu aktuellen touris- meisten der Ergebnisse werden allge- eines transnationalen Forschungsvor-
muswissenschaftlichen Fragestel- meinzugänglich in Form von Ergeb- habens zu Auswirkungen des Klima-
lungen fließen in Vorlesungen und nisreports veröffentlicht. wandels und Anpassungsstrategien
Seminare ein. Die Mitwirkung an der der Tourismuswirtschaft. Als neue in-
Forschung im Rahmen von Fallstudi- Erfolgreiche Internationalisierung ternationale Forschungspartner steht
en und Diplomarbeiten bietet gerade und Drittmittelakquise im Rahmen die Fakultät mit der Polytechnischen
den an akademischer Arbeit interes- des EU-Projektes ALPSHEALTHCOMP Universität von Turin, der Hochschu-
sierten Studenten eine Möglichkeit Gerade im Bereich des Tourismus ha- le Westschweiz Sierre, der Hochschule
zur Erweiterung ihrer intellektuel- ben viele Fragestellungen einen inter- Zentralschweiz Luzern und der EURAC
len Fähigkeiten. Erstmalig entsteht nationalen Charakter. Verbraucher Research Bozen im Gespräch.
an der Fakultät eine Doktorarbeit in sehen Destinationen häufig als groß-
Kooperation mit der Universität Inns- räumige Einheiten, die über Landes- Informationen:
bruck, die von Tanja Hanslbauer, ei- grenzen hinausgehen. Mit dem seit Mehr zum Thema Forschung in Bayern auf den Seiten
ner unserer Absolventinnen, derzeit 2005 laufenden und von der Euro- des Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft,
angefertigt wird. päischen Union im Rahmen des IN- Forschung und Kunst:
TERREG IIIB Alpenraumprogrammes www.stmwfk.bayern.de/forschung/index.html
Angewandte Forschung geförderten Projekt ALPSHEALTH-
als Leitlinie
Während Universitäten meist der
Theorie zugewandte Grundlagen-
forschung betreiben, widmet sich
die Fakultät konsequent der ange-
wandten Forschung. Es werden ak-
tuelle Praxisthemen aufgegriffen,
die häufig auch aus der Tourismus-
wirtschaft an die Hochschule heran-
getragen werden.

Beispiele hierfür sind:


■ Image- und Positionierungsanaly-
sen von Tourismusorten und Des-
tinationen
■ Qualitätseinschätzung bayerischer
Tourismusregionen durch den Ver-
braucher
■ Auswirkungen der Klimadebatte
auf das zukünftige Winterreisever-
halten der deutschen Verbraucher
■ Wahrnehmung des Alpenraums
Forschung im
als Gesundheits- und Wellness- Tourismus kann
destination so schön sein

24 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


Forschung

Research at the Department of Tourism

he latest re-enactment of the Ba- ■ Effects of the climate-change deba- to which the Department is contribu-
T varian Higher Education Act of-
ficially gave a legal mandate to the
te on the winter-travel behaviour of
German consumers in the future
ting around € 225,000 and which is
part of the INTERREG IIIB Alpine regi-
universities of applied sciences (FHs) ■ Perception of the Alpine region as a on programme, is to increase the com-
to carry out applied research. It is pre- health and wellness destination petitiveness of the Alpine region as a
cisely in applied research that the De- ■ Culture-specific perceptual diffe- health and wellness destination. Part-
partment of Tourism sees great be- rences between Germany and Italy ners in the project are the Free Univer-
nefit for students and teaching staff ■ Central factors in the travel decisi- sity of Bolzano, the University of Inns-
alike: the latest insights concerning on-making process when choosing bruck and the University of Venice.
current issues in tourism studies are a health or wellness product.
being incorporated into lectures and Prospects of research work in the futu-
seminars. Participation in research as Both the completed and the ongoing re: at present the Department is wor-
part of case studies and dissertations research projects vary in length from king on new transnational projects
offers precisely those students interes- several weeks to several years. Most of dealing with the effects of demogra-
ted in academic work the opportunity the research findings are made acces- phic changes on tourism. Preparations
to expand their intellectual skills. For sible to the general public in the form are also under way for a transnational
the first time ever a doctoral thesis is of published reports (www.alpshealth- research project on the effects of cli-
being written at the Department – by comp.org). mate change and adaptation strate-
one of our graduates, Tanja Hanslbau- gies for the tourism industry. As a new
er – in cooperation with the University Successful Internationalization international research partner, the
of Innsbruck. and Acquisition of Third-Party Department is having talks with Turin
Funds as part of the ALPSHEALTH- Polytechnic University, the Hochschu-
Applied Research as Guideline COMP EU Project le Westschweiz Sierre, the Hochschule
Whereas universities normally do In the tourism industry in particular, Zentralschweiz Luzern and the EURAC
theory-oriented basic research, the many issues are of an international Research Bolzano.
Department resolutely devotes itself nature. Consumers often look on des-
to applied research. Current practi- tinations as integrated, cross-border
cal issues which the tourism industry regions covering a wide area. With
also often puts to the FH are taken up. the ALPSHEALTHCOMP project, which Informations:
Examples of such issues are: has been running since 2005 and is More information on research in Bavaria on the website
■ Image and positioning analyses of sponsored by the European Union, of the Bavarian State Ministry of Sciences, Research and
tourist resorts and destinations the Department has set up a European the Arts:
■ Consumer assessment of the quality cooperation research project in the Al- www.stmwfk.bayern.de/en/research/index.html
of Bavarian tourist regions pine region. The focus of this project,

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Axel Gruner (Hrsg.), Waldemar Berg, Christian Buer, Marco A. Gardini, Mario Maxeiner:
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trolling, Hotelentwicklung, Hotelinvestition und -finanzierung.

Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 25


Forschung

EU-Projekt ALPSHEALTHCOMP

Tanja Hanslbauer auf einer Gesamtfläche von 450.000


und Stefan Nungesser km2. Der Tourismus spielt eine wich-
tige Rolle in der Wirtschaft des Alpen-
raums und das „Dach“ Europas, mit
A ngewandte Wissenschaft und
wissenschaftliche Forschung an
der Fakultät für Tourismus, Hochschu-
mehr als 100 Millionen Besuchern
pro Jahr, zählt zu den wichtigsten
le München. und beliebtesten Urlaubsdestinatio-
nen. Der Alpenraum
ist andererseits aber
Die Stärkung des Wettbewerbsfähigkeit
auch ein ausgespro-
des Alpenraums als nachhaltige Gesund-
chen empfindlicher
heits- und Wellnessdestination.
ökologischer Raum
mit wertvollen Na-
turräumen und neue Zielgruppen anzusprechen. Dies
Die Hochschule München als Hoch- Bergregionen, die nachhaltige Ent- kann sich positiv auf das wirtschaft-
schule für angewandte Wissenschaft wicklungsstrategien erfordern. Um liche Wachstum im gesamten Alpen-
arbeitet im Bereich der Forschung diesem Anspruch gerecht zu wer- raum auswirken, vor allem auch in
eng mit national und international den, unterstützt das Alpenraumpro- traditionell eher schwach entwickel-
operierenden Unternehmen und gramm vor allem eine ausgewogene ten Regionen, die sehr stark vom Ver-
Partnern zusammen. Insgesamt exis- wirtschaftliche, soziale und ökologi- schwinden der klassischen bäuerli-
tiert an der HM eine recht lange For- sche Entwicklung. chen Lebensform geprägt sind.
schungstradition, allerdings bislang Ziel des Alpshealthcomp Projektes Insgesamt sind am Alpshealth-
hauptsächlich in den klassischen Be- (http://www.alpshealthcomp.org/) comp-Projekt sieben Partner aus Ita-
reichen wie Maschinenbau und Elek- ist es dabei, durch die Schaffung eines lien, Österreich und Deutschland be-
trotechnik. Seit kurzer Zeit ist hier kompetenten Netzwerkes die Wett- teiligt. Den Projektbeginn stellte die
eine neue Entwicklung zu beobach- bewerbsfähigkeit des Alpenraums Vertragesunterzeichnung im Früh-
ten, die durch eine wachsende An- als ganzheitliche Gesundheits- und ling 2005 dar, zum Abschluss kommt
zahl an Forschungsprojekten in den Wellnessdestination nachhaltig zu si- das Projekt 2008. Das Gesamtbudget
Sozialwissenschaften und auch in der chern. Die Steigerung der Wertschöp- beläuft sich auf circa 971.650 €. Ver-
Tourismuswissenschaft gekennzeich- fung des Alpenraums insgesamt stellt antwortlich für das Projekt an der Fa-
net ist. einen der Schwerpunkte im Projekt kultät für Tourismus sind der Dekan,
Zum ersten Mal nimmt dabei dar. Darüber hinaus soll durch die Prof. Dr. Theo Eberhard, und Prof. Dr.
auch die Fakultät für Tourismus an Verknüpfung des Tourismussektors Thomas Bausch. Als wissenschaftli-
einem großen, transnationalen und mit dem Gesundheitssektor in den che Projektmitarbeiter und Dokto-
intersektoralen Forschungsprojekt Bereichen alpine Gesundheit und randen arbeiten Tanja Hanslbauer
teil. Das Alpshealthcomp-Projekt ist körperliches und seelisches Wohlbe- und Stefan Nungesser, Absolventen
Teil des EU Interreg IIIB Alpenraum- finden die Wettbewerbsfähigkeit des der Fakultät für Tourismus, an unter-
programms (http://www.alpinespace. Alpenraums angekurbelt werden. Im schiedlichen thematischen Schwer-
org/). Der Alpenraum ist die bei wei- Alpshealthcomp-Projekt sind wir der punkten im Rahmen des Forschungs-
tem größte, zusammenhängende Überzeugung, dass es aufgrund der auftrages. Inhaltlich befasst sich das
Berglandschaft Europas. Er ist Lebens- Einzigartigkeit der Wellnessprodukte Forschungsteam hauptsächlich mit
raum für ca. 70 Millionen Menschen im alpinen Raum möglich ist, auch zwei Arbeitspaketen:

26 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


Forschung

Projektpartner

Projektteam
Fakultät
für Tourismus:
Stefan Nungesser,
Tanja Hanslbauer,
Prof. Dr. Thomas
Bausch

Work-Package 7 „Arbeitsmarkt“ sundheits- und Wellnessprodukte


Die Zielsetzung in diesem Arbeitspa- entscheiden. Um dieser Frage auf den
ket ist es, die Wettbewerbsfähigkeit Grund zu gehen wurde eine große, be-
des stark serviceorientierten Gesund- völkerungsrepräsentative Studie in
heits- und Wellnesssektors zu fördern. Deutschland mit circa 1.600 Proban-
Zu diesem Zweck wurde in einer gro- den durchgeführt. Parallel dazu wur-
ßen Studie das Angebot an Aus- und den in Italien etwa 1.000 Probanden
Weiterbildungseinrichtungen im Be- befragt. Die Studien sollen Aufschluss
reich Gesundheitsdienstleistungen darüber geben, welche Wahrnehmun-
im Alpenraum erfasst. In einer daran gen, Motive und Einstellungen Kon-
anschließenden, zweiten Studie wur- sumenten speziell mit alpinen Ge-
den insgesamt 70 Leistungsträger im sundheits- und Wellnessprodukten in
Bereich alpine Gesundheit und Well- Verbindung bringen. Neben der Kon-
ness befragt. Durch eine Synopsis der sumentenperspektive wird in Work-
Studienergebnisse war es möglich, Package 9 aber auch die Anbieterper-
existierende Defizite im Bereich der spektive untersucht. In einer Studie
Aus- und Weiterbildung aufzudecken. wurden 50 Leistungsträger im Alpen-
Basierend auf diesen Ergebnissen raum zu entscheidungskritischen Er-
wurde eine neue, alpinspezifische, folgsfaktoren befragt. Hierbei ging es
modulare Weiterbildungsstruktur vor allem darum, zu untersuchen, wie
konzipiert. einerseits diese Leistungsträger per-
sönlich Erfolg definieren, anderseits
Work-Package 9 war es aber auch von Interesse, wie Er-
„Begleitende Marktforschung“ folg in den jeweiligen Unternehmen
Dieses Arbeitspaket dient vor allem generiert wird.
dazu, den Fortschrittsprozess in den Neben verschiedenen For-
anderen WPs zu begleiten und zu op- schungspublikationen während der
timieren. Zu diesem Zweck wurden re- Projektlaufzeit entstanden aus dem
gionalspezifische Marktdaten, Trends Forschungsprojekt heraus auch ins-
und zukünftige Entwicklungen ana- gesamt 5 Diplomarbeiten, in denen
lysiert, um Erfolgsfaktoren zu iden- spezielle Themenschwerpunkte auf- Commune Arta Terme
tifizieren und um damit auch den gegriffen und ergänzend bearbeitet
nachhaltigen Erfolg des Forschungs- wurden. Darüber hinaus ist eine um-
projektes sicherzustellen. Es entstand fassende Publikation zum Thema „Er-
so insgesamt eine breite Wissensba- folgreiches Marketing von Gesund-
sis, die eine umfangreiche Sammlung heits- und Wellnessprodukten“ für
an Datenmaterial aus den Bereichen das Jahr 2008 geplant.
Ökonomie, Dienstleistungsmarke-
ting und dem Gesundheits- und Informationen:
Wellnesssektor enthält. Eine der gro-
Die Gesamtergebnisse des Forschungsprojektes wurden
ßen, forschungsleitenden Fragen in
in einem „Final Conference Workshop“ am 11. Februar
Work-Package 9 befasst sich darüber
2008 an der Hochschule München präsentiert. Im Inter-
hinaus damit, wie und warum sich net können die Ergebnisse unter folgender Adresse ab-
Konsumenten explizit und noch vor gerufen werden: www.alpshealthcomp.org/news.
anderen Angeboten für alpine Ge-

Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 27


Forschung

EU-Project ALPSHEALTHCOMP

biggest, unbroken mountainous re- pine health and physical and mental
A pplied science and scientific re-
search at the Department of Tou-
rism, Munich University of Applied Sci-
gion in Europe. It is home to around
70 million people and covers an area
well-being fields is intended to boost
the competitiveness of the Alpine re-
ences. of 450,000 sq km. Tourism plays an gion. We in the Alpshealthcomp pro-
important role in the eco- ject are convinced that the uniqueness
nomy of the Alpine region of the wellness products in the Alpine
Boosting the Competitiveness and the “roof” of Europe, region will make it possible to reach
of the Alpine Region as a Sustainable with more than 100 milli- new target groups. This may also have
Healtn and Wellness Destination. on visitors a year, is one of a positive effect on economic growth
the most important and throughout the entire Alpine region,
most popular holiday des- especially in the traditionally rather
tinations. underdeveloped areas where the clas-
The FH Munich as a University of Ap- At the same time, however, the Alpine sical rural way of life is very noticeab-
plied Sciences works closely together region is an extremely sensitive eco- ly disappearing. In all, seven partners
with nationally and internationally logical region with valuable nature from Italy, Austria and Germany are
operating companies and partners. areas and mountain areas which re- participating in the Alpshealthcomp
All in all, the FH Munich can look quire sustainable development stra- project. The signing of the contract
back on quite a long tradition of re- tegies. To meet this requirement, the in the spring of 2005 marked the be-
search, to date admittedly mainly in Alpine region programme supports ginning of the project, which will be
the classical fields of mechanical en- above all a balance between econo- concluded in February 2008. The to-
gineering and electrical engineering. mic, social and ecological develop- tal budget is around € 971,650. At the
Recently, the trend has been towards a ment. The aim of the Alpshealthcomp Department of Tourism the people re-
growing number of research projects project (http://www.alpshealthcomp. sponsible for the project are the Dean,
in the social sciences and in tourism org/) is to create a competent net- Prof. Dr. Theo Eberhard and Prof. Dr.
management. For the first time ever, work and thus guarantee the long- Thomas Bausch. As non-professorial
the Department of Tourism is parti- term competitiveness of the Alpine co-researchers and doctoral candida-
cipating in a large-scale, transnatio- region as a whole as a holistic health tes, Tanja Hanslbauer and Stefan Nun-
nal and cross-sector research project. and wellness destination. Increasing gesser, graduates of the Department
The Alpshealthcomp project is part the value added in the Alpine region of Tourism, are focussing on different
of the EU Interreg IIIB Alpine region is one of the focal points of the pro- subject areas within the scope of the
programme (http://www.alpinespace. ject. Moreover, linking the tourism research contract. Content-wise, the
org/). The Alpine region is by far the sector with the health sector in the Al- research team is working mainly on
two work packages:

Work Package 7 “Job Market”


The aim of this work package is to pro-
mote the competitiveness of the very
service-orientated health and wellness
sector. For this purpose, the range of
training and further education faci-
lities available in the health services
sector in the Alpine region was recor-
ded in a large-scale study. In a second
follow-up study a total of 70 service
providers in the Alpine health and
wellness field were interviewed. A sy-
nopsis of the study findings exposed
existing deficits in the training and
further education sector. Based on
these findings, a new, Alpine-specific,
Hotel Hubertus,
Balderschwang,
modular further education structure
BayernLayfam was designed.

28 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


Forschung

Work Package 9
these service providers define perso-
“Concomitant Market Research”
nal success and, on the other hand, it
This work package above all serves to was also interesting to discover how
accompany and optimize the progress success is generated in the individu-
process in the other work packages. To al companies. In addition to different
this end, regional-specific market data, research publications which appeared
trends and future developments were during the term of the project, the re-
analysed in order to identify success search project also resulted in a total
factors and thus also to ensure the las-
ting success of the research project.
In this way an overall wide know-
ledge base containing an extensive col-
lection of data from the economy, ser-
vice marketing and health and wellness
sectors arose. One of the biggest questi-
ons driving the project in work package
9 also considers why consumers expli-
citly, and in preference to other offers, of 5 dissertations in which special key
decide in favour of Alpine health and issues were taken up and elaborated
wellness products. To get to the bottom on. Moreover, a comprehensive publi-
of this question, a large-scale represen- cation on the subject “Successful Mar-
tative study was carried out in Germa- keting of Health and Wellness Pro-
ny with around 1,600 volunteers. Par- ducts” is planned for 2008.
allel to this, around 1,000 people were
interviewed in Italy. The studies were
intended to provide information on
what perceptions, motives and attitu-
des consumers associate with Alpine
health and wellness products in parti-
cular. In addition to the consumer per-
spective, work package 9 also examines Informations:
the supplier perspective.
All the findings of the research project were presented
Fifty service providers in the Alpine re-
in a “Final Conference Workshop” on 11 February 2008
gion were asked in a study about suc-
at the Munich University of Applied Sciences.
cess factors critical to decision-ma- The findings are available on the internet at the follo-
king. The main aim of the study was wing address: www.alpshealthcomp.org/news.
to investigate how, on the one hand,

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Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 29


Forschung

Promovieren an der
Fakultät für Tourismus

Thomas Bausch im Gespräch übliche Vernetzung mit den unter-


mit Tanja Hanslbauer schiedlichsten Kooperationspartnern
für mich einer der spannendsten As-
anja Hanslbauer ist Absolven- pekte. Neben anderen Hochschulen
T tin unserer Fakultät und arbei-
tet nun im dritten Jahr am EU-For-
und Forschungseinrichtungen sind
es vor allem Leistungsträger aus der
schungsprojekt ALPSHEALTHCOMP Praxis, bspw. ein Hotelier, eine tou-
mit. Im Rahmen des Projektes erstellt ristische Marketingorganisation oder
sie derzeit eine Promotion, die an der auch ein Krankenversicherer, die mit
Wirtschaftsfakultät der Universität ganz praktischen Fragestellungen
Innsbruck abgelegt werden wird. Wir und Problemen an uns herantreten.
sprachen mit Tanja Hanslbauer über Das sorgt für einen, nennen wir es
ihre Arbeit und die Herausforderung mal, „gesunden Realitätsbezug“, der
einer Promotion an der Hochschule sonst während des wissenschaftli-
München. chen Diskurses eher in den Hinter-
grund tritt. Ansonsten sind es mehr
Tanja Hanslbauer
Bausch: Sie arbeiten im EU-Projekt die großen Defizite, was Forschungs-
ALPSHEALTHCOMP mit. Können Sie uns infrastrukturen etc. anbelangt, die bei
kurz sagen, was Sie dort erforschen? einem Vergleich mit einer LMU oder
Hanslbauer: Wir beschäftigen uns TUM schmerzlich ins Auge stechen.
in erster Linie mit alpinen, touristi- Pflicht, die im Projekt generierten
schen Gesundheits- und Wellness- Bausch: Welche Ergebnisse erwarten Untersuchungsergebnisse der Allge-
dienstleistungen. Ein Schwerpunkt Sie sich aus Ihrer Arbeit? meinheit zugänglich zu machen. Alle
liegt dabei im Bereich der Erfolgs- Hanslbauer: Zuallererst soll durch Ergebnisse finden sich zum Download
faktorenforschung. Darüber hinaus unser Projekt ein Netzwerk von Part- auf der Projektseite (www.alpshealth-
nimmt im Projekt die Konsumenten- nern aus den verschiedensten tou- comp.org/). Darüber hinaus wird ein
perspektive eine wichtige Rolle ein. rismusaffinen Bereichen (Leistungs- Teil der Ergebnisse auch unter dem
Hier haben wir uns in unseren Un- träger, Forschungseinrichtungen Bereich „Beratung und Forschung“ auf
tersuchungen aber nicht nur auf den etc.) im Alpenraum entstehen, dass der Seite der Fakultät für Tourismus
deutschen Raum beschränkt, son- auch über das Ende des Projektes (www. tr.fh-muenchen.de) zur Verfü-
dern auch in Italien Konsumenten zu hinaus trägt. Außerdem wird durch gung gestellt. Eine abschließende Pu-
Wahrnehmungen und Einstellungen die Auseinandersetzung mit der blikation fasst die wichtigsten Ergeb-
im Zusammenhang mit alpinen Ge- Thematik, bspw. durch die Publika- nisse darüber hinaus kurz zusammen.
sundheits- und Wellnessprodukten tion von Studienergebnissen, ange-
befragt. Dabei haben wir eng mit dem strebt, eine breite Öffentlichkeit für Bausch: Haben Sie Kontakt mit ande-
CISET, einem Forschungsinstitut der das große Potential des Alpenraums ren Doktorandinnen und Doktoran-
Universität in Venedig, zusammen- in diesem Bereich zu sensibilisieren. den an anderen Hochschulen? Worin
gearbeitet. In meiner Dissertation Unsere Untersuchungsergebnisse unterscheidet sich denn Ihre Situation
beschäftige ich mich mit der Konsu- haben gezeigt, dass hier noch gro- an der Fakultät für Tourismus von den
mentenperspektive und zwar speziell ßer Handlungsbedarf besteht. Dar- KollegInnen an den Universitäten?
mit der dienstleistungsspezifischen über hinaus sind es aber auch ganz Hanslbauer: Wir hier an der Fakultät
Modellierung der Kaufentscheidung. konkrete Forschungslücken, wie im für Tourismus besitzen noch keine
Zusammenhang mit der Frage nach sehr lange Forschungstradition. Die
Bausch: Worin unterscheidet sich denn Erfolgsfaktoren alpiner Leistungsträ- Position eines wissenschaftlichen
Angewandte Forschung an der HM im ger oder der dienstleistungsspezifi- Mitarbeiters gab es bis vor kurzem
Vergleich zur Forschung der Universi- schen Betrachtung der Kaufentschei- noch nicht. An Universitäten hin-
täten? dung, die wir hier schließen wollen. gegen arbeiten Professoren oft mit
Hanslbauer: Traditionell betreiben die mehreren wissenschaftlichen Mitar-
Universitäten eher Grundlagenfor- Bausch: Werden diese Ergebnisse all- beitern gleichzeitig. Damit existiert
schung, während an der HM die ange- gemein zugänglich sein? an einem Institut bzw. einer Fakul-
wandte Forschung dominiert. Dabei Hanslbauer: Wir haben, als ein durch tät an einer Universität ein eigener
ist die in der angewandten Forschung die EU co-finanziertes Projekt, die sogenannter „akademischer Mittel-

30 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


Forschung

bau“. Die Synergieeffekte sind hier Bausch: Haben sich Ihre Erwartungen Bausch: Welche Tipps geben Sie Stu-
vielfältig: Angefangen von dem Sich- erfüllt? dentInnen der Fakultät, die sich auch
Einfinden in das wissenschaftliche Hanslbauer: Eine wirklich schwierige mit dem Gedanken tragen, zu promo-
Arbeiten, bei dem man vom Erfah- Frage, da ich ja noch mitten im Pro- vieren?
rungsschatz der in der Dissertation zess stecke: Ich glaube teils, teils: Ei- Hanslbauer: Vor einer Entscheidung
fortgeschrittenen Kollegen profitie- nerseits ist es thematisch und zeit- sollten auf jeden Fall ganz konkre-
ren kann, über Leidensgenossen, die lich viel anspruchsvoller, als ich es te Überlegungen stehen, ob ein Dis-
einem durch eines der vielen Motiva- mir vorgestellt hatte. Anderseits sertationsvorhaben mit all seinen
tionstiefs helfen, bis hin zu Diskussi- habe ich mich im Dissertationspro- Konsequenzen (oft lange Arbeits-
onspartnern in spannenden wissen- zess persönlich unglaublich weiter- zeiten, die auch das Wochenende
schaftlichen Diskursen in späteren entwickelt und bin sehr stolz auf mit einschließen; relativ geringes
Stadien der Promotion. Demgegen- das, was ich bislang erreicht habe. Einkommen während der Disserta-
über haben wir hier an der HM den tionsphase; Einsamkeit und Moti-
großen Vorteil, dass die Wege zum Bausch: Bei jeder Promotion gibt es vationseinbrüche) überhaupt in die
„akademischen Oberbau“, den Pro- Phasen, in denen man meint, vor kaum persönliche Lebensplanung passt
fessoren, oft wesentlich kürzer und lösbaren Problemen zu stehen. Wie bzw. ob das private Umfeld dies auch
die Beziehungen vielleicht auch per- war das bei Ihnen? mitträgt. Hier ist es wirklich zu emp-
sönlicher bzw. weniger formell sind. Hanslbauer: Diese Phasen treten zy- fehlen, mit Leuten zu sprechen, die
klisch immer mal wieder auf und sind bereits promovieren. Wenn die Ent-
Bausch: Was hat Sie dazu bewogen, auch ein wichtiger Teil des persönli- scheidung dann feststeht und mit
ein Promotionsvorhaben anzugehen? chen Entwicklungsprozesses, den dem persönlichen Umfeld abgespro-
Wenn Sie zurückdenken, was waren man durchläuft. Denkt man beim ers- chen ist, evtl. auch bereits ein Interes-
damals Ihre Erwartungen? ten inhaltlichen Tiefschlag noch, er ist senschwerpunkt identifiziert wurde,
Hanslbauer: Ich glaube, ich war schon das Ende der Welt, so geht man in der würde ich versuchen, einen Mentor
immer sehr neugierig. Während ich Folge mehr und mehr pragmatisch zu finden. Das kann jemand sein,
an meiner Diplomarbeit schrieb, damit um. Es ist sogar so, dass gerade bei dem man in der Vorlesung saß
entdeckte ich die Freude am wissen- diese vermeintlichen Rückschläge die oder den man auf einem Kongress
schaftlichen Arbeiten. Systematisch Arbeit oft um ein neues, wichtiges Mo- oder einer Konferenz getroffen hat ...
Sachverhalte zu analysieren, zu hin- ment bereichern können. Wenn es um
terfragen und dabei vielleicht Neues Probleme eher organisatorischer bzw. Bausch: Haben Sie schon Pläne, wie es
zu entdecken. Als ich meine Diplom- struktureller Art geht, bspw. einen nach der Promotion weitergeht?
arbeit abgeben musste, war ich wirk- Zweitgutachter zu finden, ist es mei- Hanslbauer: Mein Zeitplan sieht vor,
lich traurig, dass es nun vorbei sein ner Ansicht nach vor allem wichtig, die Dissertation bis Ende 2008 weit-
sollte. Auch ökonomische Überle- einen „Mentor“ zu haben, also jeman- gehend abgeschlossen zu haben. Mei-
gungen (z. B. das Einkommensgefäl- den, der sich hier für einen einsetzt. ne persönlichen Kompetenzfelder
le Hochschulabsolventen vs. Fach- liegen im Bereich Dienstleistungs-
hochschulabsolventen etc.) sprachen Bausch: Die bayerischen Universitäten marketing, Dienstleistungsmarkt-
für eine Dissertation. Ich habe mich verweigern sich weitgehend, Absol- forschung und Konsumentenverhal-
dann über Promotionsmöglichkeiten venten der Fachhochschulen als Dok- ten, speziell im Zusammenhang mit
für Fachhochschulabsolventen infor- torandInnen anzunehmen. Welche Er- touristischen Dienstleistungen bzw.
miert und hätte fast entmutigt auf- fahrungen haben Sie hier gemacht? Gesundheits- und Wellnessdienst-
gegeben, denn die Hürden schienen Hanslbauer: Ich hatte den großen Vor- leistungen. Die Arbeit für eine Desti-
zum Teil unüberwindlich. Als sich im teil, dass ich einen Termin bei mei- nationsmarketingorganisation, aber
Rahmen des Alpshealthcomp-For- nem jetzigen Doktorvater in Inns- auch für ein Forschungsinstitut oder
schungsprojektes die Möglichkeit bot, bruck erhalten habe und ihm mein einen Reiseveranstalter in diesem Be-
an der Fakultät für Tourismus zu ar- Promotionsprojekt vorstellen durf- reich könnte ich mir sehr spannend
beiten und parallel zu promovieren, te. Daraufhin hatte ich seine münd- vorstellen. Konkrete Pläne habe ich
habe ich mich beworben und wurde liche Zusage und habe mich sodann allerdings noch nicht.
angenommen. Die Erwartungen, die offiziell für ein Promotionsstudium
ich damit verbunden hatte, waren an der Universität in Innsbruck be- Vielen Dank für das Gespräch und
vielfältig. Ich dachte vor allem, es wür- worben und bin akzeptiert worden. weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Dok-
de schneller gehen und habe den Zeit- Ich habe von anderen Interessenten torarbeit.
aufwand damals nicht ganz realistisch gehört, dass es für Fachhochschul-
eingeschätzt. Dass es auf jeden Fall absolventen schwierig ist, in Bayern
eine große Herausforderung werden einen Doktorvater bzw. eine Doktor-
würde, war jedoch von Anfang an klar. mutter an einer Universität zu finden.

Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 31


IT im Tourismus

E-Tourism Lab

Robert Goecke neuen E-Learning-Angebote und Management Systeme im touristi-


-Demonstratoren eingesetzt. Der Vor- schen Online-Vertrieb.
teil des intensiveren EDV-Einsatzes in Sowohl die Einrichtung des E-Tou-
N eue IT-Plattform für Lehre und
Forschung im Tourismus.
Die Informationstechnik und das
der Lehre ist, dass die Studierenden
neben den Funktionen der Applikati-
rism Lab, als auch die Entwicklung von
praxisnahen Übungsszenarien und
INTERNET sind aus dem operativen onen einen praxisnahen, systemati- die Durchführung des Unterrichts in
Management von Geschäftsprozes- schen Einblick in die durch die EDV den PC-Labors erfordern aber auch
sen in allen Zweigen des Tourismus abgebildeten Kern-Geschäftsprozesse erhebliche Zusatzaufwände an Mit-
nicht mehr wegzudenken. Wer einen von Hotels, Reiseveranstaltern, Tou- teln und Personal. Hard- und Softwa-
Tourismus-Betrieb erfolgreich führen rismusämtern, Reisebüros und Airli- re wurden zum größten Teil aus CIP-
will, muss Office-Anwendungen per- nes erhalten. Mitteln des Bundes, zu einem nicht
sönlich beherrschen und touristische Wer in Protel Gruppenreisen von unerheblichen Teil durch freundliche
Kernapplikationen wie Reservierungs- der Buchungsanfrage bis zum Check- Unterstützung unserer Kooperations-
systeme oder touristische Web-Por- Out abgewickelt, das Content Manage- partner, sowie aus Studiengebühren
tale in ihren branchenspezifischen ment System eines Portals bedient, finanziert.
Einsatzfeldern kennen. Das war der oder die Stammdaten von Pauschal- Entscheidend für den Erfolg un-
einhellige Tenor vieler Gespräche mit reisen im Veranstaltersystem Ocean serer E-Tourism-Ausbildung sind aber
Praktikumsbetrieben im letzten Jahr. angelegt hat, gewinnt tiefgehende insbesondere unsere Lehrbeauftrag-
Ebenso ist die empirische Analyse z. B. Einblicke in die Betriebsorganisati- ten Astrid Blechschmidt (beck et al.
von Marktforschungsdaten mit dem on, die sonst nur ein Praktikum an projects GmbH), Hans Logins (Logins
Computer als wissenschaftliches Ba- der richtigen Stelle ermöglicht hätte. & Partner) und Hans Simon (online-
sisinstrument einer dienstleistungs- Das E-Tourism Lab ist aber auch ein weg.de), die seit Jahren engagiert für
orientierten Betriebswirtschaftsleh- Framework für detaillierte Analysen den kontinuierlichen Wissenstrans-
re unverzichtbar. Das haben unsere des Zusammenwirkens verschiedener fer zwischen Praxis und Hochschule
Erfahrungen in zahlreichen Diplom- IT-Systeme, z. B. von Veranstaltersys- sorgen. Wir danken allen Partnern,
arbeiten, Praxisfallstudien und den temen mit GDS (Global Distribution die ihr Know-how und ihre Touris-
EU- Forschungsprojekten unserer Fa- Systems) wie Amadeus oder Internet mus-Applikationen zu besonderen
kultät immer wieder bewiesen. Booking Engines in der touristischen Konditionen einbringen. Auf diese
Um diesen Anforderungen ge- Wertschöpfungskette. Unser E-Tou- Weise leisten sie einen unverzichtba-
recht zu werden, stellt unser neues E- rism Lab ist somit eine in ihrer Art ren Beitrag zur praxis- und innovati-
Tourism Lab in unseren PC-Labors und einzigartige strategische Plattform onsorientierten Ausbildung an unse-
im Intranet eine Auswahl typischer für zukünftige Forschungsaktivitäten IT-Applikationen
rer Fakultät.
Business- und Tourismus-Applikatio- z. B. zur Analyse innovativer Revenue im E-Tourism Lab
nen bereit: Für Demonstrationen und
Übungen in Lehrveranstaltungen so-
wie zum Einsatz in Fallstudienprojek-
ten und Forschung. Hotels: Veranstalter: Destinationen: Distribution:
Mit der Einführung des Bachelor Protel ISO Travel TISCOVER AMADEUS
Studiums sind Übungen im E-Tou- Solutions Trainingsportal
rism Lab jetzt ein obligatorischer Be- OCEAN Traveltainment
INTOBIS Bistroportal
standteil unserer IT-Basisausbildung.
Airlines: IncomingSoft
Darüber hinaus gibt es in weiter- GIATA EHG
führenden Lehrveranstaltungen wie Results
Reservation
Projektmanagement, Destinations- onlineweg.de
System
management oder dem praktikums-
begleitenden Unterricht ergänzende
Empirische Forschung:
Lehreinheiten zu MS Project, Desti-
SPSS GfK RegioGraph
nationsmanagement-Systemen, SPSS
oder Web-Portalen.
In den höheren Semestern des Office-Applikationen:
Diplom-Studienganges und des Mas- MS-Office MS-Project Web-Editoren
ter-Studiums werden vor allem die

32 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


\ɄȣȵȘιȣȵȐȽȨȽHɤȣɉɄȵȇȨȽȝѳ

(IZJOHS[LUKLU(SS[HN]LYNLZZLUZPJOLPULRSLPUL(\ZaLP[ULOTLUKLU(RR\^PLKLYH\ÅHKLU
+PL5H[\Y]VYKLT-LUZ[LYLYSLILUKLUMYLPLU)SPJRPUZ)SH\KLZIH`LYPZJOLU/PTTLSZZJO^LPMLU
SHZZLU¶KHZPZ[9\OWVSKPUNKHZPZ[KLYUL\L6Y[ULYOVM,PUMHJOa\T>VOSM…OSLU
0T/LYaLUKLY*OPLTNH\LY(SWLUa^PZJOLU4…UJOLU\UK:HSaI\YNWYpZLU[PLY[ZPJOKHZ>VOS
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69;5,9/6-+HZ>VOSM…OSOV[LSÇ-HTPSPL:[LNTLPLYÇ6Y[Ç9\OWVSKPUN
;LSLMVU Ç;LSLMH_ Ç^^^VY[ULYOVMKLÇL4HPS!OV[LS'VY[ULYOVMKL
International

Fakultät international

Theo Eberhard mus-Abkommens beruhen immer Im April 2006 haben wir mit der Na-
auf Gegenseitigkeit: Für jeden Studie- tional University Hanoi, Vietnam,
tudierende an unserer Fakultät renden, der an eine Partnerhochschu- ein Kooperationsabkommen unter-
S sollen sich in der Welt zu Hause
fühlen, Menschen und Kulturen in ih-
le geht, kommt ein/e ausländische/r
StudentIn zu uns – auch so holen wir
zeichnet.

ren unterschiedlichen Ausprägungen uns ein internationales Flair an unse- Unser internationaler Anspruch zeigt
kennen und verstehen lernen und die re Fakultät. sich aber auch bei Lehrveranstaltun-
ganze Welt als ihren Arbeitsplatz be- Innerhalb Europas können wir ab gen an unserer Fakultät. In jedem Se-
greifen. dem WS 06/07 eine Reihe von Studi- mester werden Gastprofessoren von
enplätzen in Irland anbieten, Abkom- der ganzen Welt Vorlesungen und Se-
Von unseren Studierenden erwarten men mit Malta und osteuropäischen minare auf Englisch oder einer ande-
wir nach dem Ende des Studiums die Ländern sollen dazu kommen. Neben ren Fremdsprache anbieten.
Beherrschung von mindestens zwei dem Erasmus-Semester gibt es auch Viele andere Veranstaltungen er-
Fremdsprachen. Neben Englisch kön- die Möglichkeit des „Doppel“-Bache- weitern das Angebot und den Hori-
nen sich die Studierenden noch zwi- lors, bei dem man gleichzeitig einen zont: Wir bieten regelmäßige Exkur-
schen Spanisch und Französisch ent- Bachelortitel von zwei Universitäten sionen in unsere osteuropäischen
scheiden. Allen Anfängern bieten wir erwerben kann (Informationen bei Nachbarländer und jährlich eine
im ersten Semester neben dem Stu- Birgit Dittrich: Birgit Dittrich, birgit. Summerschool mit Studierenden
dium kostenlos einen vierstündigen dittrich@hm.edu). aus sechs Ländern (ITHAS Internati-
Sprachkurs an. Alle Veranstaltungen onal Tourism and Hospitality Acade-
im Bereich der interkulturellen Kom- International leben my at Sea, weitere Informationen auf
petenz werden in den entsprechen- Europa ist nicht genug – die Welt ist unserer Homepage).
den Fremdsprachen gehalten. unser Zuhause. Wir haben Abkom- Es ist viel mehr als eine Sprache zu
Wir können nicht alle Studieren- men mit der Universidad La Serena, beherrschen, es geht um das Verständ-
den verpflichten, ein Semester im Chile, und der Sunshine Cost Univer- nis anderer Kulturen und Wirtschafts-
Ausland zu studieren, wir werden sity, Australien. Weitere australische weisen, das Eintauchen in fremde Wel- Freundschaftliches
Zuckerrohrsaft-
aber alles tun, um allen Interessier- und neuseeländische Universitäten ten und – nicht zuletzt – um den Spaß Trinken in Vietnam
ten diese Möglichkeiten zu bieten. sollen dazu kommen. am Reisen und Entdecken. Volker Letzner
In Europa haben wir bisher schon
mit 28 Universitäten Verträge auf
Basis der „Erasmus“-Abkommen, die
den Austausch von Studierenden er-
leichtern sollen. Ganz besonders be-
liebt sind Universitäten in Spanien.
Für das Auslandssemester ist in der
Regel das 4. oder 5. Studiensemester
vorgesehen.

Natürlich fördern wir auch, dass das


praktische Studiensemester im Aus-
land absolviert wird. Viele Angebote
gibt es bereits jetzt in unserer Prakti-
kantendatenbank.
Der EU-weite „Bologna“-Prozess
soll die Vergleichbarkeit und Trans-
parenz von Studienleistungen er-
leichtern. Das Credit-Point-System
ermöglicht uns die Anerkennung der
im Ausland erbrachten Studienleis-
tungen und soll auf diese Weise nicht
zu einer Verlängerung des Studiums
führen. Verträge im Rahmen der Eras-

34 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


International

International Department

Theo Eberhard abroad, and already have a lot of of- Other Australian and New Zealand
fers in our placement database. universities are to follow.
e want students in our facul- In April 2007 a cooperation agree-
W ty to feel at home anywhere in
the world, to get to know and to un-
The EU-wide “Bologna” scheme is in-
tended to make assessed student per-
ment was signed with the National
University Hanoi, Vietnam.
derstand different peoples and cultu- formances more transparent and Our claim to internationality is
res, and to look on the whole world as easier to compare. The ECTS Credit also reflected in the courses held in our
their workplace. Transfer System allows us to recogni- faculty. Every semester, guest profes-
We expect them to master at least ze academic credits awarded abroad sors from all over the world offer lectu-
two foreign languages by the time and is not intended to prolong the res and seminars in English or another
they have completed their studies. In study programme. Contracts signed foreign language.
addition to English, students can deci- under the Erasmus agreement are al- Many other events offered widen
de between Spanish and French. In the ways reciprocal: for every student of both the programme and horizons:
first semester we offer all beginners, ours who goes to a partner university We offer regular excursions to neigh-
free of charge and in addition to their or college, a foreign student comes to bouring East European countries and
studies, a four-hour language course us. This gives an international flair to every year there is a summer school
in French and Spanish. All events in our faculty. with students from 6 countries (ITHAS
the field of intercultural competence International Tourism and Hospitali-
are held in the language concerned. Within Europe we have been able to of- ty Academy at Sea. For further infor-
fer several study places in Ireland since mation, visit our home page).
We cannot oblige all students to study the 2006/2007 winter semester, and There is much more involved than
one semester abroad but we do every- agreements with Malta are to follow. simply mastering a foreign language.
thing we can to offer those students in- In addition to the Erasmus semester, It is also about understanding other
terested the possibility to do so. In Eu- students also have the possibility to cultures and how they run their eco-
rope we have already signed contracts do a “double” Bachelor’s degree, which nomies, about immersing oneself in
with 30 universities on the basis of the means they are awarded a Bachelor’s foreign worlds and – not least – about
Erasmus agreement, which are inten- degree from two different universities enjoying travelling and discovering.
ded to facilitate student exchanges. As at the same time.
a rule, the 3rd, 4th or 5th semester of the
Bachelor study programme is earmar- Living Internationaly Information:
ked for the semester abroad. Europe is not enough – the world is
For further information, contact Birgit Dittrich at:
our home. We have agreements with
birgit.dittrich@hm.edu
We also, of course, encourage students the Universidad La Serena, Chile and
to spend the practical study semester Sunshine Coast University, Australia.

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Volker Letzner:
Test & Training
Mathe, Logik, Statistik
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Sie müssen in Ihrem Beruf häufig rechnen oder Statistiken erstellen und interpretieren?
Dann ist dieses Buch genau richtig für Sie. Hier wird Zahlenverständnis einfach und
praxisnah vermittel und Sie werden künftig souverän mit Zahlen umgehen.

Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 35


International

Eine Auswahl der Hochschulen,


mit denen wir kooperieren

1 Belgien 8 Niederlande 12 Ungarn


Haute Ecole Lucia de Brouckère, Brüssel NHTV internationale hogeschool Breda University of Pannonia, Veszprém
Christelijke Hogeschool Noord-Nederland/
2 Dänemark Leeuwarden 13 Chile
University of Southern Denmark, Odense Universidad de La Serena
9 Rumänien
3 Finnland Universitatea Lucian Blaga, Sibiu 14 Australien
Jyväskylä University of Applied Sciences Sunshine Coast University
Haaga-Helia University of Applied Science, 10 Slowenien
Porvoo University of Ljubljana 15 Vietnam
National University Hanoi
4 Frankreich 11 Spanien
Université Savoie de Chambéry Universidad de Alcalá
Université Balise Pascal, Clermont-Ferrand Universidad de Alicante
Groupe Sup de Co, La Rochelle Universidad de Almería
Universidad de Deusto, Bilbao
5 Großbritannien Universidad de Deusto, San Sebastian
University of Greenwich Universidad de Cádiz
London Metropolitan University Universidad de Las Palmas de Gran Canaria
University of Lincoln Universidad Rey Juan Carlos, Madrid
Cork Institute of Technology Universidad de Málaga
Universidad de Murcia
6 Irland Universidad de Oviedo
Cork Institute of Technology Universidad de La Laguna, Tenerife
Universidad de Zaragoza, Zaragoza
7 Italien
Universitá Degli Studi di Bologna

2 3

6 8
5 1
10
12
4 9
11 7

15

14
13

36 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


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jchZgZh JciZg]Vaijc\hegd\gVbbh >]gZ A^ZWa^c\hÓabZ Vjh jcY \Zc^ZœZc H^Z Y^ZhZ
Vj[ >]gZb Z^\ZcZc A89"7^aYhX]^gb# <Vco hd! l^Z H^Z Zh kdc YZg [”]gZcYZc
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 :i^]VYljgYZ'%%,WZ^YZcLdgaYIgVkZa6lVgYhojg[”]gZcYZc;aj\\ZhZaahX]V[iYZhB^iiaZgZcDhiZchjcYojg
 WZhiZc;^ghi8aVhh;aj\\ZhZaahX]V[iYZhB^iiaZgZcDhiZch\Zl]aihdl^Z[”gY^ZWZhiZLZWh^iZZ^cZg;aj\\ZhZaa"
 hX]V[iYZhB^iiaZgZcDhiZchVjh\ZoZ^X]cZi#

:i^]VY ^hi Y^Z CVi^dcVaZ ;aj\\ZhZaahX]V[i YZg KZgZ^c^\iZc 6gVW^hX]Zc :b^gViZ#


lll#Zi^]VYV^glVnh#Xdb

6Wj9]VW^š6bbVcš7V]gV^cš7Vc\`d`š7Z^gjiš7g”hhZaš8VhVWaVcXVš8dadbWdš9VbVh`jhš9VbbVbš9]V`Vš9d]Vš9jWa^cš;gVc`[jgi<Zc[
>haVbVWVYš?V`VgiVš?ZYYV]š?d]VccZhWjg\š@V^gdš@VgVihX]^š@]Vgidjbš@dX]^š@jVaVAjbejgš@jlV^išAV]dgZšAdcYdcšBV^aVcYšBVcX]ZhiZg
BVc^aV š BVh`Vi š BjbWV^ š B”cX]Zc š CZj"9Za]^ š CZl Ndg` š EVg^h š EZh]VlVg š G^VY š HnYcZn š IZ]ZgVc š I]^gjkVcVci]VejgVb š Idgdcid
International

ITHAS 2007: Cruise on the Danube River


from Passau to Budapest and back to Passau

Irmela Neu

or the third consecutive time


F ITHAS took place on a cruise – this
year not “at sea”, but “on a river”. Last
year’s topic was “Managing Tourism
in National Parks”, ITHAS 2007 focus-
sed on “Cruise Tourism”. Once again,
135 students and staff from six diffe-
rent countries came together aboard
the “MS Wolga” with a Russian crew to
share the unique ITHAS experience for
one week. Compared to ITHAS 2005
and 2006, the number of participants ambitious pilot project, as well as mo- Our „Seminarboot“ places such as Esztergom and Kalocsa
MS Wolga
and the countries of origin increased tivating the students to get fully invol- (Hungary), Hainburg and Weissenkir-
and would have been even larger, ved in this new kind of learning and chen (Austria). We discovered the rich
thanks to the tremendous success of sharing of experiences. cultural and natural heritage on gui-
ITHAS and the strong interest of the ded excursions and in presentations
students, the demand far exceeded the For the past few years, the participa- informing us about the positive deve-
number of available spaces. The inter- ting universities have been linked in lopment of tourism in these regions.
national group composed of Canadi- an academic network: Zagreb Univer- As tourists, we could immerse oursel-
ans, Croatians, Finns, Germans, Spa- sity Faculty of Economics in Croatia, ves in the dynamics of these cities in
niards and Slovenes, also included 46 Jyvaskyla Politecnic in Finland, the Prof. Dr. transformation, where a rich culture
Nevenka Cavlek,
students from the Faculty of Tourism University of Ljubljana in Slovenia, and tradition are still alive and tan-
Koordinatorin
of the University of Applied Sciences Broc University, Ontario, Canada, and von ITHAS, gibly present. Brilliant sunshine and a
– München. More than 20 professors the Sant Ignasi School of Tourism, Bar- Universität Zagreb clear blue sky contributed to the excel-
accompanied the international stu- celona, Spain. lent mood of the whole ITHAS experi-
dent group – from Munich the head The guest lecturers are world-re- ence. A spirit of creativity was present
of our department, Prof. Theo Eber- nowned experts and professors in the in all the students’ performances, in
hard, the deputy head Prof. Patricia field of tourism. Their workshops and the more academic ones (for example
East and Prof. Irmela Neu, in charge discussions provided theoretical in- when they informed about their uni-
of the ERASMUS Program, and Matt- put and examples of concrete appli- versities and the development of tou-
hias Grüneisl from the Department of cations in case studies: William Gart- rism in their regions), but also in the
Social Sciences who jointly prepared ner from the University of Minnesota artistic ones ( for example, when the
a film with a team of 11 Munich tou- Tourism Center, USA, held a workshop groups presented their own shows).
rism students in order to document entitled “Understanding Tourism’s We were all very impressed by the po-
the whole event. Economic Impact”; Julio Aramberri wer and the vital expressions of what
The “mother”, initiator and head from Drexel University, Philadelphia, experiential learning can activate. Un-
of ITHAS is Prof. Nevenka Cavlek of USA focused on “Heritage Tourism”, derstanding each other’s culture be-
Zagreb University; once again, the and Larry Dwyer from the University came a very human encounter and a
host institution was the Faculty of Eco- of New South Wales, Australia, presen- sharing of meanings and experiences.
nomics and Business. ITHAS combines ted the “Cruise Tourism – Assessing its Tourism management is more than
theoretical lessons, meetings with lo- Economic Significance”. Patricia East know-how and academic knowledge,
cal tourism experts, and the practical from the Faculty of Tourism, Univer- it’s the capacity to create living spaces
experience of traveling, to offer an ide- sity of Applied Sciences, Munich, and for unforgettable meetings like ITHAS.
al platform for theoretical, practical, Vera Krnajski Hršak from the Faculty Thanks to Nevenka’s professionalism
intercultural and emotional learning. of Economics and Business, University and enthusiasm, and thanks to all the
ITHAS is also an example of a highly of Zagreb, Croatia, discussed “Intercul- participants and their dynamic contri-
successful networking due to the tre- tural Negotiating Styles”. butions, we returned enriched with new
mendous effort and enthusiasm of The cruise along the Danube River led motivation, new ideas and new friend-
Nevenka, who motivates all partners us past the capitals Vienna, Bratisla- ships. The ITHAS experience continues
and potential sponsors to support this va and Budapest, as well to smaller in 2008 – so watch this space.

38 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


International

Ertasten der Welt – auf der Suche


nach geeigneten Kooperationspartnern in Asien

Theo Eberhard statt, sondern in Südostasien, Austra-


lien und Neuseeland (der Nahe Osten
ie Welt wächst nicht nur zusam- ist ein Sonderfall, wo ökonomische
D men, es verschieben sich die
ökonomischen Zentren von Nachfra-
Potenz und politische Unsicherheit
sich die Waage halten). Wir können
ge und Angebot und auch die politi- uns im Spektrum der touristischen
schen Pole der Welt werden neu ver- Ausbildung nicht diesen Trends
messen. verschließen und müssen uns den
Waren bisher die USA und Euro- Brennpunkten der Welt öffnen.
pa der Hort von Dynamik und Wirt-
schaftskraft, eine zuverlässige Bank, Auf der Suche nach geeigneten Part-
so reiben wir uns langsam die Augen, nern im südostasiatischen Raum ha-
was in der neuen Welt so alles pas- ben wir Kriterien für eine zukünftige
siert. Die Produktion weltweit, vor Kooperation und eine Rangliste der
allem der Schwellenländer, erreicht südostasiatischen Länder erstellt. 2007 haben wir ein Kooperationsab- Unterzeichnung
Zuwachszahlen, von denen reife Ge- Unsere Wahl fiel auf Vietnam – in der kommen mit der University of Social des Kooperations-
vertrages in Hanoi,
sellschaften nur träumen können. Tabelle stehen die Gründe. Sciences and Humanities, VNU-Hanoi
v.l. Ministerpräsi-
Auch der Tourismus erfährt eine Ach- Länder wie Myanmar, Laos, Kam- unterschrieben (siehe Sonderedition dent Edmund Stoi-
senverschiebung, der wir uns auch in bodscha, Thailand, Malaysia, Indo- Vietnam), wir müssen dem Vertrag nur ber, Präsidentin der
Hochschule Mün-
der Lehre stellen müssen. Die global nesien, Philippinen, Singapore und noch Leben einhauchen, die Studieren- chen Prof. Marion
bedeutendsten Investitionen, ins- China konnten die Summe der Vor- den und wir. Sicher, dazu braucht es Pi- Schick, ehemaliger
Botschafter
besondere in der Hotellerie, finden teile Vietnams nicht in die Waagscha- oniergeist, Mut und die Offenheit für Christian-Ludwig
nicht mehr in Amerika oder Europa le werfen. eine neue Welt – wir haben sie! Weber-Lortsch

Die Gründe für Vietnam als Kooperationspartner


Allgemein Geographisch/ Touristisch Politisch/ Sozio-ökonomisch Strategisch

¸
Größe und Bevölkerungszahl Zentrale Lage in Südostasien, Hohe politische Stabilität Gutes und großes
ungefähr wie Deutschland touristisches Drehkreuz für Universitätssystem
weitere Destinationen Nur zwei Zentren mit Ho Chi Minh
City (Wirtschaft) und Hanoi (Politik,
¸ ¸ Administration und Kultur) ¸ ¸
Traditionell gute Beziehungen Extrem dynamische Tourismus- Extrem hohe wirtschaftliche Dy- „China für Konzerne,

¸
zu Deutschland (DDR, Boat region; kulturelle (Mittelvietnam) namik, hohe Eigendynamik, fast Vietnam für KMU“
People) und natürliche (HaLong, Mekong, ausschließlich „aus eigener Kraft“
2.000 km Küste) Attraktoren vor- entwickelt Hanoi hat die einzige DAAD-
handen Außenstelle in Südostasien
¸ ¸ ¸ (nächste: Peking, Jakarta)
¸
Im Akademikerbereich immer Direktflüge von/ nach Zahlreiche Wirtschaftsbeziehungen Bildungsmarkt jung, dynamisch

¸
wieder sehr gute Deutschkennt- mit Vietnam Airline zu Deutschland und eben in der Entwicklung be-
nisse antreffbar (DDR-Vergan- griffen; zahlungskräftige Bildungs-
genheit, DAAD-Stipendiaten) Sehr sicheres und friedliches Land nachfrage ist vorhanden

¸ ¸ ¸ ¸
Verkehrssprache Englisch Kulturell und landschaftlich Tolerantes Menschenbild Man ist nicht mehr „der Erste, aber
wenig erschlossenes Bergland auch nicht der Letzte“ in Vietnam;
¸ im Tourismus werden wir vermut-
lich mit die Ersten sein und we-
Lateinische Schriftzeichen Sehr toleranter Religionen-Mix sentliche Bereiche besetzen können
(Wiedererkennbarkeit, Tastatur,
Phonetik)
inkl. Römischer Katholizismus ¸ (Möglichkeiten einer Ausgründung
mit Unterstützung des DAAD)
Keine gesellschaftliche und berufli-
¸ ¸ che Diskriminierung von Frauen ¸ ¸
Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 39
Aktivitäten

Studierende als Lehrer

Patricia East

ie Fakultät für Tourismus hilft


D im Rahmen der One World Foun-
dation, Kindern in Sri Lanka Englisch
beizubringen.
„Hallo, what’s your name? Where
do you come from?“ Wenn Sie heu-
te die One World Foundation (OWF)
Schule an der Sandstrand-Westküs-
te Sri Lankas besuchen, kommen die
Kinder auf Sie zu, um Sie freundlich
zu begrüßen. Früher hätten sie ki-
chernd das Gesicht hinter der Hand
versteckt. Ein kleiner Schritt für ein
Schulkind, aber ein großer Schritt für
ein Bildungsprogramm!
Seit der Tsunamikatastrophe vom
Dezember 2004 ist die Fakultät für Katrin Ackermann
Tourismus mit einem Tourismusbil- OWF School
dungsprogramm im Rahmen der One
World Foundation in Sri Lanka aktiv. in der Lage, die gelernten Wörter in samtdurchführung des OWF-Projekts
Ein Teil des Projekts ist der Aufbau ei- Kommunikation umzusetzen. Hin- und bekommen einen Einblick in die
ner kontinuierlichen Begleitung des zu kommt noch, dass aus kulturel- Chancen und die Problematik dieses
Englischunterrichts, um die Englisch- len Gründen die Kinder der sri-lanki- nachhaltigen Tourismusmodells. Zu-
kompetenz der Kinder und Jugendli- schen Dörfer sehr scheu sind und sich sätzlich zur direkten Beteiligung an
chen für die praktische Anwendung kaum trauen, vor der Gruppe oder der OWF-Arbeit entstehen auch Di-
im Tourismus zu fördern. mit Fremden zu sprechen. plomarbeiten zu verschiedenen As-
Angesichts der Tatsache, dass Eng- pekten des Projekts.
Engagement – lischkenntnisse für viele Arbeitsstel-
über das Lernen hinaus len und für jede Arbeit im Tourismus
Hintergrund dieser Projektaktivität vorausgesetzt werden, besteht hier
Information:
ist die Diskrepanz zwischen notwen- Handlungsbedarf. Ziel des Projekts Weitere Informationen unter:
digen Englischkenntnissen und der von Prof. Patricia East ist die Förde- http://www.tr.fh-muenchen.de/srilanka/
dürftigen Schulbildung in den Dör- rung der kommunikativen Englisch-
fern der touristisch geprägten West- kompetenz für die praktische An-
küste Sri Lankas. Die Kinder im Alter wendung im Tourismus durch den
von 7 bis 17 Jahren haben zwar alle Einsatz von StudentInnen der Fakul- Philosophie der OWF:
Englischunterricht in der staatlichen tät für Tourismus.
„Wir wissen, dass Reisen ein Kulturgut und für die Men-
Schule, ihre Englischkenntnisse blei-
schen in den Industrienationen zum Grundbedürfnis
ben jedoch minimal; zur richtigen Im Rahmen dieses Projekts können
geworden ist. Wir wissen aber auch, dass Tourismus in
Kommunikation reichen sie nicht. FH-StudentInnen ein Praktikum in Ländern der „Dritten Welt“ nicht unproblematisch ist.
Seit der Gründung der OWF vor zehn der OWF absolvieren oder als „Volun- Deshalb fördern wir eine Tourismusform, die beiden Sei-
Jahren bietet ihre Schule den Kindern teers“ arbeiten, „spoken English“ leh- ten hilft und auf gegenseitigem Verständnis aufbaut.“
des Dorfes Ahungalla/Wathuregama ren und kommunikative Übungen
Englischkurse, die ihnen zu besseren in den Englischunterricht integrie- Weitere Informationen zur „Free Education Unit“
schulischen Leistungen verhelfen sol- ren. Für die StudentInnen ist diese der One World Foundation unter www.owf.at/
len. Leider bestehen die Kurse jedoch Projektmitarbeit eine interkulturelle
nur aus Grammatik und Vokabeln, Herausforderung. Sie wohnen wäh-
Unterrichtssprache ist Sinhalesisch. rend ihres Aufenthaltes im Gästehaus
Es wird kein gesprochenes Englisch Bogenvillya (Träger der One World
gelehrt, und die Kinder sind nicht Foundation), assistieren bei der Ge-

40 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


Was uns wichtig ist

Ethik im Tourismus

Karlheinz Zwerenz schaftsethik hielt. Auch die bereits ■ Best-Practice-Tourismus-Unter-


beschriebene Zusammenarbeit mit nehmen (von der Lufthansa bis zu
thik ist ein thematisches Muss in der One World Foundation lehrt uns STUDIOSUS)
E einem Studiengang „Tourismus-
Management“ – nicht nur wegen des
alle die Umsetzung ethischer Anfor-
derungen in einer globalisierten Welt. In lebendigen und durchaus kontro-
Booms der Wirtschafts- und Unter- Und schließlich werden Diplom- und versen Diskussionen haben sich die
nehmensethik im Allgemeinen. Im Bachelorarbeiten zum Thema Touris- Studierenden über Ideale und Rea-
Tourismus gibt es ganz besondere musethik vergeben. lität der „Ethik im Tourismus“ aus-
Verantwortlichkeiten, insbesondere Das aktuell durchgeführte Ethik- getauscht. Insgesamt wurde positiv
aufgrund der gegebenen und geleb- Seminar hat sich – neben den Grund- festgestellt, dass der Stellenwert der
ten Globalisierung in der Tourismus- fragen der Wirtschaftsethik – mit fol- Ethik im Tourismus – zumindest in
Branche. genden Themen beschäftigt: Unternehmensleitbildern sowie in
■ Ethik-Kodex der UN-WTO nationalen und internationalen Leit-
An unserer Fakultät ist die Tourismus- ■ ethikbildende Institutionen linien – in den letzten Jahren deutlich
Ethik auf drei verschiedenen Schie- (UNO, EU, Kirchen, Parteien…) gestiegen ist. Die nächsten Seminare
nen auf den Weg gebracht worden. ■ Mindestlöhne werden der Frage nachgehen, wie es
Zum einen wird das Seminar „Wirt- ■ Managergehälter mit der konkreten Umsetzung von
schafts- und Unternehmens-ethik ■ Verantwortung des Tourismus im Zu- Ethik-Leitlinien durch Reiseveranstal-
im Tourismus“ regelmäßig (derzeit sammenhang mit dem Klimawandel ter und Destinationen aussieht.
von Prof. Dr. Karlheinz Zwerenz) an-
geboten und von den Studierenden
gerne belegt. Zweitens beteiligt sich
unsere Fakultät an einer Ringvorle-
sung zu ethischen Fragestellungen, Der Begriff ETHIK:
die in Zusammenarbeit mit dem PA-
Die Ethik (altgriechisch ljNJNjƿ ( ǑNJǔǕƿǍLj) řthikř (epistřmř) „das sittliche
OSO-Team und den beiden Nachbar-
(Verständnis)“, von ljǐǓ řthos „gewohnter Sitz; Gewohnheit, Sitte, Brauch;
fakultäten des Campus Pasing (Be-
Charakter, Sinnesart“, vergleiche lateinisch mos) ist eines der großen Teilge-
triebswirtschaft und Angewandte biete der Philosophie und befasst sich mit Moral.
Sozialwissenschaften) veranstaltet
wird. Hier hatten wir z. B. Prof. Dr. Cicero übersetzte als erster êthikê in den seinerzeit neuen Begriff
Nida-Rümelin von der Universität philosophia moralis, der seitdem in der lateinsprachlichen Philosophie
München (LMU) zu Gast, der eine be- verwendet wurde.
eindruckende Vorlesung über die phi-
losophischen Grundlagen der Wirt-

Anzeige

Karlheinz Zwerenz
Statistik verstehen mit Excel

2., verbesserte Auflage 2008, br. € 32,80


ISBN 978-3-486-58591-9

Managementwissen für Studium und Praxis


Oldenburg Wissenschaftsverlag

Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 41


Die Fakultät

Unsere Mitarbeiter

Helga Nassif Melanie Sturm Evelyn Veltmann

Dekanat Studentensekretariat Studentensekretariat

Birgit Dittrich
Stefanie Blicke
Koordination Student
Affairs Erasmus Fakultätsreferentin

Anzeige
Lehrkraft
für besondere Aufgaben:
Unsere Fakultät wird weiter deutlich wachsen!
Alexander Pesch

STELLENAUSSCHREIBUNG
Rechnungswesen für
Hotellerie und Gastronomie
Professorinnen und Professoren
Rechnungswesen I:
Buchführung
im Tourismus gesucht!
Die Fakultät für Tourismus der Hochschule München ist die
größte akademische Ausbildungseinrichtung für Tourismus im
deutsch-sprachigen Raum und wird auch in Zukunft weiter
wachsen. Deshalb werden in den nächsten Monaten und Jahren
neue ProfessorInnenstellen für folgende Bereiche ausgeschrieben:

→ E-Business im Tourismus

→ Tourismusökonomie

→ Finance & Investment im Tourismus

→ Touristische Regionalentwicklung

→ Sustainable Development im Tourismus

→ Human Resources Management

→ Hospitality Management

Sind Sie an einer Karriere an der Hochschule München interessiert


und verfügen Sie über die entsprechenden akademischen und beruf-
lichen Voraussetzungen? Dann bleiben Sie am Ball! Änderungen und
Präzisierungen sind kurzfristig zu erwarten, so dass alle potentiellen
Interessenten gebeten werden, die konkreten Ausschreibungen in der
Presse und auf der Homepage der Hochschule München zu beachten.

Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 43


Die Fakultät

Professoren
Fakultät für Tourismus

Prof. Dr.
Theo Eberhard Prof. Dr. Prof. Dr.
Volker Letzner Felix Kolbeck
Dekan
Prodekan Studiendekan
Volkswirtschaftslehre, Controlling/
Europäische Wirtschafts- Volkswirtschaftslehre, Rechnungswesen,
und Verkehrspolitik Tourismusökonomie Touristikkonzerne

Prof. Dr. Prof. Dr.


Antonie Bauer Prof. Dr. Irmela Neu
Peter Greischel
Praktikantenbeauf- Frauenbeauftragte
tragte, Pressearbeit Prüfungskommission Auslandsbeauftragte
Vordiplom und Bachelor
Englisch, Intercultural Spanisch, Interkulturelle
Competence and Business Organisation, Landeskunde und Kommu-
Communication Projektmanagement nikation

Prof. Dr. Axel Gruner


Prof. Dr.
Prof. Dr. Studienfachberater Erwin Seitz
Thomas Bausch
Betriebswirtschaftslehre Marketing für Verkehrs-
Projekt Alpshealthcomp Hotellerie u. Gastronomie, träger und Reiseunterneh-
Hotel Operations men/ Marktforschung,
Marketing, Management, Marketing in der Fremden-
Destinationsmanagement, Operations Management verkehrs- und Freizeitwirt-
Tourismuspolitik (Food & Beverage) schaft, Tourismus-Planspiel

Prof. Dr.
Prof. Dr. Peter Voigt
Djamal Benhacine Prof. Dr.
Norbert Klassen Studiengangsleiter
Studienfachberater Bachelor
Mobilitäts und Verkehrsträ-
Französisch im Tourismus, ger-Management, Statistik, Betriebswirtschaftslehre
Tourismus in Nordafrika, Methoden der empirischen Touristik, Empirische Wirt-
Interkulturelle Wirtschafts- und Sozialfor- schafts- und Sozial-
Kommunikation schung forschung

Prof. Dr.
Karlheinz Zwerenz
Prüfungskommission
Diplom
Prof. Dr. Prof. Dr. Gerd Lederer
Patricia East Volkswirtschaftslehre, Sta-
Prüfungsausschuss tistik, Marktforschung im
Englisch, Intercultural Com- Tourismus, Methoden der
petence and Business Com- Arbeitsrecht, empirischen Wirtschafts-
munication Wirtschaftsprivatrecht und Sozialforschung

Prof. Dr. Professorenvertretung:


Alfred Merl
Prof. Dr. Dr.
Robert Goecke Hotellerie, Burkhard von Freyberg
Unternehmensführung,
IT-Beauftragter Marketing, Hotel Operations
Personalmanagement, Management,
IT im Tourismus Tagungswesen Operations Management

42 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


Externe Lehrende

Lehrbeauftragte
an unserer Fakultät
Florian Ballnus Bernhard Schulz Andrea Schmölzer
Alpenraumprogramm Kur- und Verkehrsamt Bernau Communications Starnberg
Alpine Space Contact Point Germany Fallstudie Bernau am Chiemse Freizeit-Soziologie und -Psychologie
Regionalplanung und Ökologie
Dr. Renate Link Dr. Siegfried Schneider
Martin Bauer Trainerin für Sprachen und Wissenschaftlicher Direktor a. D.
Selbstständiger Übersetzer Interkulturelles Management Personalwirtschaft
freiberuflicher Redakteur Business Communication Skills
Grundlagen der Volkswirtschaftslehre Wieland Schöne
Hans Logins Staatl. Berufsschule und FOS Erding
Fritz Billner Logins & Partner Buchführung und Bilanzierung
Oberlandesgericht München Gastronomieconsulting
Wirtschaftsprivatrecht EDV Dr. Isabel Schöntag
Bayern LB
Astrid Blechschmidt Birgit Mau-Endres Europäischer Luftverkehrsmarkt
beck et al projects GmbH Verein für Interkulturelle
EDV und Reservierungssysteme Verständigung e. V. Hans Simon
Interkulturelle Kommunikation Onlineweg.de Marketing
Agostino Cisco GmbH & Co. KGaA
ACCOR Wolfgang Meier EDV und Reservierungssysteme
Seminar Personalentwicklung Kosten- und Leistungsrechnung
Axel Student
Susan Craig Dr. Norbert Moschall Tourismus Management
Universität Augsburg Wirtschaftsprivatrecht
Business Communication Skills Michael Toedt
Georg Overs Toedt, Dr. Selk & Coll
Hector del Valle Tegernseer Tal Tourismus GmbH CRM im Tourismus
Spanisch Management Gesundheits- und
Freizeitbereich Werner Voll
Dieter Gauf Gymnasiallehrer Mathematik
Bus – Seminar Günther Pichler Mathematik
Seminar Deutsche Bahn
Wolfgang Gehra Andrea Vialkowitsch
Organisation Michael Pöllmann Seminar Online-Kommunikation
Messe München GmbH
Susanne Gruber Messe- und Kongressmanagement Dr. Carla Wetzstein
Recht Hotellerie – Gastronomie Englisch
Cecilia Prusa
Dr. Anne Gruhn Dozentin für Spanisch Prof. Fritz Wickenhäuser
Französisch Spanisch Best Western Hotel Cristal
Hotel Dolomit
Dr. Hanno Haiber Willy Ratzinger Dienstleistungsmanagement,
Seminar Flughafen – Infrastruktur BWR GmbH Marketing
ative Rhetorik
Manfred Hanrieder Dr. Peter C. Wolf
freier Marketingberater und -trainer Wolfgang Richter Grundlagen der VWL
Marketing Deutscher Reisepreis-
SicherungsVerein VVaG Günther Zappe
Reinhard Holterman Reise- und Touristikrecht Kosten- und Leistungsrechnung
Rechtsanwälte Holterman & Fischer
Arbeitsrecht Ralph M. Rixner
Computacenter AG & Co. oHG
Frank-Ulrich John Projektmanagement
Bayerischer Hotel- &
Gaststättenverband e. V. Dominik Rossmann
Touristische Geografie ULYSSES Webtourismus
praxisbegleitende LV Planspiele

44 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


Externe Lehrende

Internationale Gastprofessoren

Prof. Dr. Prof. Dr.


Desiderio Meredith Lawley
Garcia Almeida Dr. William
Associate Professor C. Gartner
Profesor de la (Marketing) at the
Universidad de University of the Professor of Applied
Las Palmas de Sunshine Coast (USC) Economics, University
Gran Canaria in Australia of Minnesota, USA

work at the University of Las Pal- er main teaching areas are Re- y main topic is tourism deve-
I mas de Gran Canaria. In the Univer-
sity of Applied Scienses – München I
H search Methods and Services
Marketing. Meredith has taught at the
M lopment with specializations
in image formation and destination
have taught courses on Strategic ma- University of Applied Scienses – Mün- branding.
nagement, Management skills, and chen on three occasions for periods of I started to teach here in Munich
Organisation, obviously applied to time ranging from one week to one one year ago. I teach one intensive
the tourism industry. I have been tea- month. Her first teaching visit was ar- course for University of Applied Sci-
ching courses in Munich since 2004, ranged as part of the ongoing relation- enses – München each semester. I
and this year I completed my third se- ship between USC and Munich. She en- usually teach the course over a one
mester as a Visiting professor there. joyed this visit so much she has been or two week period.
Thus, I have spent the summer semes- happy to return on two further occa- Actually the Dean of the Tourism
ter of 2004, 2006, and 2007 in the Fa- sions and looks forward to continuing Faculty asked me. I was delighted to
culty of Tourism of the University of the relationship in the future. accept the offer and was pleasantly
Applied Sciences. I chose the Faculty surprised at how nice the University
of Tourism because I met one of their and Munich are, so it makes me very
professors as part of the ongoing col- happy to return each semester.
laboration between my university and
yours, and consequently we had the
chance to talk about synergies in the
teaching and research fields.

Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 45


Campus Pasing

Studentische Organisationen
f.a.s.t. – Die Studierendenvertretung
– the students‘ council
ie f.a.s.t. („federation of active students of tourism“) – the ones who are
D ist die offizielle Studierendenvertretung an der Fakul-
tät Tourismus. Spricht man von der f.a.s.t., meint man die
engaged in various
projects and initia-
aktiven Studierenden, welche sich in den zahlreichen Pro- tives.
jekten und Initiativen engagieren. Our tasks fall
Wir sehen unsere Aufgaben vor allem in zwei Berei- into two main cate-
chen: Zum einen vertreten wir im Rahmen unserer Fach- gories: On the one
schaftsaufgaben die Wünsche und Anliegen der Studieren- hand we represent the students vis-à-vis the Department
den gegenüber der Fakultät sowie der Hochschule. Durch and the central administration of the University of Ap-
das traditionell gute Verhältnis zwischen f.a.s.t. und un- plied Sciences. Due to the excellent rapport maintained at
seren Professoren haben wir sehr gute Voraussetzungen, all times between f.a.s.t. and our professors, we have a very
um eine aktive Mitgestaltung der Studienbedingungen zu good basis for ac-
ermöglichen. tive participation Kontakt/ Contact:
Auf der anderen Seite sehen wir es ebenso als unsere in decisions con-
f.a.s.t. – federation of active students of tourism
Aufgabe, den Studierenden gewisse Dienstleistungen an- cerning our study
Am Stadtpark 20 | 81243 München
zubieten. Ein Großteil unseres Teams organisiert kulturelle conditions.
Telefon (0 89) 82 05 487 | Telefax (0 89) 82 05 908
und universitäre Veranstaltungen und unterstützt studen- On the other
info@fast-muenchen.de | www.fast-muenchen.de
tische Initiativen. hand it is also our
Erstsemester-Begrüßung, Tourismuspartys, Exkursio- task to offer cer-
nen zu touristischen Leistungsträgern, Wanderungen, Ski- tain services to our students. The main part of our team
hüttenfahrten, Unterstützung von karitativen Projekten. All organises cultural and study-related events and supports
dies – und noch viel mehr – wird von der f.a.s.t. angeboten. student initiatives. Freshman-welcoming events, tourism-
parties, excursions to tourism service providers, hikes, win-
f.a.s.t. (“federation of active students of tourism”) is the of- ter-cottage-trips, support for charitable projects. All this
ficial students’ council of the Department of Tourism. If – and still much more – is offered by f.a.s.t.
you are talking about f.a.s.t., you mean the active students

Paoso
AOSO – die Hochschulgemeinde in München Pasing
P PAOSO – ein Ort für Kontakt, Gemeinschaft und Ori-
entierung.
Leute kennenlernen – im gemütlichen Café, bei kultigen
Festen und abenteuerlichen Freizeitaktionen. Profil ent-
wickeln und Potenziale entdecken – Seminare und Work-
shops geben die Möglichkeit, kommunikative und emoti-
onale Kompetenzen zu trainieren. Meinungsbildung und
Engagement – aktuelle Diskussionen mit interessanten
Gästen fördern gesellschaftliches und soziales Bewusst-
sein. Sinn und Orientierung – Begleitung bei Entscheidun-
gen oder spiritueller Suche.

Beratung und Coaching – Leben und Studium warten


manchmal mit besonderen Prüfungen auf. Im PAOSO gibt
es ein vertrauliches und hilfreiches Gesprächsangebot.
Für Lerngruppen oder studentische Initiativen stehen un- Herzlich willkommen im PAOSO!
sere Räume bereit. www.paoso.de

46 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


HERKOMMEN,
WOHLFÜHLEN,
DABLEIBEN.

Wenn der Sommer Urlaub macht, dann kommt


er ins wohl schönste Hochtal Europas.
Weil da Sport und Spaß, Genuss und Gaudi,
Entspannung und Erlebnis so nah beieinander
liegen. Da lacht das Herz und da freut sich die Seele.
Bis bald im Tannheimer Tal.

Tel. +43-5675-6220-0 www.tannheimertal.com


Alumni

Karrieren –
Ehemalige stellen sich vor!

Michael Toedt Cord Sielemann


Dipl.-Betriebswirt Michael Toedt ist
geschäftsführender Gesellschafter von Nach meiner Ausbildung zum Koch im Landhaus Ammann in Hannover und
Toedt, Dr. Selk & Coll. Er ist für die Berei- der anschließenden Bundeswehr bin ich zunächst als Golfanimateur in die Tür-
che Marketing-Technologie, Beratung kei gegangen. Anfang 1996 wurde ich dann gefragt, ob ich nicht doch wieder als
und Datenschutz verantwortlich. Koch arbeiten möchte und so kam es im April 1996 zum Start im Ristorante
Acquarello in München. Den Plan, anschließend auf die Hotelfachschule zu ge-
Herr Toedt war vor seiner jetzigen hen, habe ich dann verworfen, da mir die Stadt recht gut gefallen hat und mir
Tätigkeit Regional Vice President der ein Freund erzählte, dass man an der Hochschule München im damaligen Fach-
SANSORA INTERNATIONAL, einer bereich BWL auch den Schwerpunkt Tourismus mit der Vertiefung Hotellerie
Tochter des Schoerghuber Konzerns, studieren kann. Er erzählte mir außerdem, dass dort DER Professor im Bereich
und begleitete diverse Hotelgesell- Hotellerie lehren würde. So kam es, dass ich mich zum WS 1996 bei den Betriebs-
schaften bei der Erstellung zentraler wirten eingeschrieben habe und am 1. Oktober zum ersten Mal in Pasing an einer
Kunden- und Marketingdatenbanken. Vorlesung teilnahm. Neben dem Studium habe ich weiterhin in unterschiedli-
Aufgewachsen im elterlichen Hotelbe- chen Bereichen der Gastronomie gearbeitet und war daneben Studentenvertre-
trieb, absolvierte er nach Beendigung ter im Senat, dem Fachbereichsrat und 4 Jahre lang Vorsitzender der S.A.T. e. V.
einer kaufmännischen Ausbildung, Während dieser Zeit organisierten wir neben Partys auch die Studienreisen nach
eine Lehre zum Koch und arbeitete Belgien, Ungarn, Südafrika/ Namibia, Thailand und Ägypten und gestalteten den
unter anderem im Sterne-Restaurant Messeauftritt auf der ITB.
des Hotel Königshof in München. Zusammen mit dem damaligen Dekan Prof. Gewald veranstalteten wir zum
1995 begann er ein BWL-Studium an Ende meines Studiums auch verschiedene Unternehmenskontaktmessen, durch
der Hochschule München und be- die ich dann auch in Kontakt mit der Deutschen Bahn AG gekommen bin. Nach
suchte während dieser Zeit auch die bestandenem Assessment Center habe ich dann im Dezember 2001 als Trainee
Cornell University, NY. Nach einer im Vertrieb der DB angefangen. Während dieses einjährigen Programms wurde
zweijährigen Beratertätigkeit begann ich an verschiedenen Standorten in unterschiedlichen Projekten eingesetzt und
der diplomierte Betriebswirt bei der habe anschließend die Stelle des Assistenten des regionalen Vertriebsleiters für
Augsburger lebensart global networks Süddeutschland übernommen. Während dieser Assistentenzeit absolvierte ich
AG. Neben seiner Tätigkeit bei Toedt, eine Ausbildung zum Six Sigma Black Belt und begann mein MBA-Studium am
Dr. Selk & Coll. ist Michael Toedt Lehr- Henley Management College. Nach 2 Jahren in dieser Funktion wurde mir die
beauftragter an der Fachhochschule Leitung des DB-Vertriebs am Hauptbahnhof München angeboten. Dies war mei-
München zum Thema „CRM im Tou- ne erste Stelle mit Führungsverantwortung und ich musste viele Dinge lernen,
rismus“, Gastdozent an der Hotel- die im Studium nicht oder nur in Ansätzen behandelt werden. Im Jahr darauf
schule Kaiserhof - Meran, Referent für bin ich nach Karlsruhe gegangen, um dort kommissarisch die Vertriebsleitung
die BTG Bayern Tourist GmbH sowie Baden (das Gebiet reichte von Lauda bis Basel und Schaffhausen und beinhalte-
im Regional-Vorstand der HSMA für te rund 50 Reisezentren sowie 6 DB Reiseland Reisebüros) zu übernehmen. Als
die Region Süd-Ost. dann im Bereich Personenbahnhöfe der Service neu strukturiert werden sollte,
habe ich diese Aufgabe für Bayern übernommen und verantworte den Bereich
bis heute in der Regionalleitung Bayern.

48 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


Alumni

folgte schon bald der Wunsch nach ei- Thomas Osswald


nem weiterführenden Studium. „Die
Hochschule München bot die Mög- Thomas Osswald leitet seit
lichkeit, auf Tourismusmanagement Februar 2006 den Fran-
spezialisiert und vor allem praxisnah chisebereich von TUI Leisu-
BWL zu studieren, noch dazu in einer re Travel. Hier werden die
überaus attraktiven Stadt.“ Nach ei- Aktivitäten des stationä-
nem weiteren Praxisjahr in der Hotel- ren Eigenvertriebs der TUI
lerie begann sie im Oktober 2000 das Deutschland GmbH gebün-
Studium, Schwerpunkt Hotellerie und delt. Mit rund 650 Reisebü-
Silke Leimser (31) Tagungswesen. Ein Praktikum in der ros der Marken TUI ReiseCenter und FIRST REISEBÜRO ist
Manager Personalmarketing Marktforschung der Messe München, TUI Leisure Travel (Franchise) heute die größte Franchise-
Accor Hotellerie Deutschland GmbH ein Auslandssemester in Nordspanien Organisation in Deutschland.
sowie Werkstudententätigkeiten im
Silke Leimser, seit September 2007 Personalbereich bereiteten sie gut auf Sowohl im Franchising als auch in der Touristikbran-
für das Personalmarketing der Accor das spätere Berufsleben vor. che hat Osswald bereits langjährige Erfahrung. Nach sei-
Hotellerie Deutschland zuständig, Der Einstieg nach dem Studium ner Ausbildung als Reiseverkehrskaufmann und seinem
schwärmt von ihrer neuen Tätigkeit: gelang über den Bayerischen Hotel- BWL-Studium mit touristischem Schwerpunkt an der
„Accor ist mit 170.000 Mitarbei- und Gaststättenverband (BHG), der Hochschule München war er bereits langjährig im Außen-
tern in 90 Ländern vertreten, euro- es ihr ermöglichte, neben einem Prak- dienst und in der Geschäftsführung für ein weiteres Rei-
päischer Marktführer und weltweit tikum in der Presse- und Öffentlich- sebüro-Franchisesystem tätig. Nach einem vierjährigem
eine der größten Gruppen im Reise-, keitsarbeit auch ihre Diplomarbeit zu Abstecher in die touristische IT-Branche fand er den Weg
Tourismus- und Dienstleistungssek- schreiben. Nach erfolgreicher Einarbei- zurück zu den Reisebüros. Erfolgreiches Franchising ba-
tor. Auch als Arbeitgeber entspricht tung und Abschluss der Diplomarbeit siert für Thomas Osswald auf einem Dreiklang aus Men-
Accor genau meinen Vorstellungen bot man ihr eine überaus interessante schen, Marken und Technik. Schlüsselwörter sind für ihn
– zumal der Bereich Personalmarke- Stelle als Referentin für Berufsbildung Vertrauen und Identifikation.
ting überaus spannend und heraus- und Marketing an. Um ihre Kenntnisse
fordernd ist.“ im Personalbereich – wo sie langfristig Auch Karriere gemacht?
Ihr beruflicher Weg begann mit ei- ihre Zukunft sah – weiter auszubauen,
Dann meldet euch bei der Redaktion:
ner klassischen Hotelfachausbildung absolvierte sie nebenberuflich über
stefanie.blicke@hm.edu.
im Maritim Hotel Frankfurt. Nach er- die IHK eine 2-jährige Weiterbildung
folgreichem Abschluss der Ausbildung zur Personalfachkauffrau.

Melanie Schneider Integration und Wiedereröffnung des renommierten Cas-


tillo Hotels Son Vida mit zu begleiten. Auch wenn Mallorca
“The Critical Path” ... mit seinen vielen verschiedenen Facetten schon zum Blei-
... so lautet der Name des Excel-Dokuments, das momentan ben einlädt, war der Weg für mich noch nicht zu Ende und
alle meine Schritte bestimmt, der organisatorische Wegwei- der nächste große Schritt kam im August 2007.
ser auf dem Weg zur Eröffnung der beiden neuen St. Regis
Hotels in Mexico City und Punta Mita (Pazifikküste). Wie bin Immer noch bei Starwood Hotels & Resort, für mich das
ich auf diesen kritischen Weg gekommen? Der erste Schritt war 1996, damals innovativste Unternehmen in der internationalen Hotelle-
noch Teil des Fachbereichs 10 BWL, als Studienanfängerin mit Fachrichtung rie, bin ich in unsere lateinamerikanische Division gewech-
Tourismus, Hauptstudium Schwerpunkt Hospitality Management, Diplomar- selt, und nun als Director of Sales & Marketing verantwort-
beit dann im Bereich Key Account Management in der Hotellerie. Verschiedene lich für die beiden im Sommer 2008 zu eröffnenden St.
Praktika im In- und Ausland, in Hotellerie und bei Reiseveranstaltern brachten Regis Hotels in Mexico City und an der Pazifikküste, mit
mich auf den Weg in die Luxushotellerie. zu erwartenden 7,5 Mio. USD Rooms Revenue in den ersten
6 Monaten nach Eröffnung.
Über Kontakte, die ich während der Diplomarbeit in den Praxisinterviews be-
kommen habe, habe ich meinen zukünftigen Arbeitgeber kennen gelernt: Der Definitiv prägend auf diesem Weg war die Zeit an der
1. Juli 2001 war mein erster Arbeitstag als Account Executive Airline & Travel Hochschule München, die Erfahrung in den Praxissemes-
im Complex Sales Office der ArabellaSheraton Hotels in München. tern, und der Einstieg bei Starwood Hotels & Resorts – vie-
Nach zwei Jahren kam der Ruf aus Mallorca: Ich bin als Sales Manager, spä- len Dank an meine damaligen Dozenten!
ter dann Director of Sales, zu den dortigen Hotels Mardavall Hotel & Spa und
ArabellaSheraton Golf Hotel Son Vida gewechselt. Die nächsten fast 4 1⁄2 Jahre
waren sehr interessant und lehrreich, haben mir die Möglichkeit geboten, in
verschiedenen geographischen Märkten und Segmenten zu arbeiten, und die

Ausgabe 01|2008 Tourismus Management Passport 49


Bildung ist unser Business

Die Allgemeine Erklärung


der Menschenrechte

Resolution 217 A (III) vom 10.12.1948


Artikel 26

1. Jeder hat das Recht auf Bildung. Die Bildung ist unentgeltlich, zum
mindesten der Grundschulunterricht und die grundlegende Bil-
dung. Der Grundschulunterricht ist obligatorisch. Fach- und Be-
rufsschulunterricht müssen allgemein verfügbar gemacht werden,
und der Hochschulunterricht muß allen gleichermaßen entspre-
chend ihren Fähigkeiten offenstehen.

2. Die Bildung muß auf die volle Entfaltung der menschlichen Per-
sönlichkeit und auf die Stärkung der Achtung vor den Menschen-
rechten und Grundfreiheiten gerichtet sein. Sie muß zu Verständ-
nis, Toleranz und Freundschaft zwischen allen Nationen und allen
rassischen oder religiösen Gruppen beitragen und der Tätigkeit der
Vereinten Nationen für die Wahrung des Friedens förderlich sein.

3. Die Eltern haben ein vorrangiges Recht, die Art der Bildung zu
wählen, die ihren Kindern zuteil werden soll.

http://www.unhchr.ch/udhr/lang/ger.htm

50 Tourismus Management Passport Ausgabe 01|2008


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