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( Der Markt als Treffpunkt von Angebot und Nachfrage)

Alle Unternehmen, die Waren herstellen und anbieten, wollen sie selbstverständlich auch
verkaufen, wobei Verbraucher und Anbieter nicht immer gleichrangige Partner sind, Der
Verbraucher benötigt im Allgemeinen aus der riesigen, unüberschaubaren Anzahl von Gütern
nur eine kleine Menge. Einen umfassenden Überblick über alle angebotenen Güter kann sich
der Verbraucher wegen der rasch wechselnden Angebote kaum verschaffen. In der Überschrift
steht „Verantwortungsbewusstes Verbraucherverhalten“. Doch für wen oder wofür soll
Verantwortung übernommen werden.

ODER
Frisches Obst Dosen -> gesundheitsbewusst?

ODER
Plastiktüten Einkaufskorb -> umweltbewusst?

ODER
Sparsam mit
Handy telefonieren Konto überzogen -> kostenbewusst?

I. Informationsbeschaffung und Informationsverarbeitung


Angenommen, du wünschst dir zu Weihnachten einen Fernseher. Du gehst in einen der
Elektronik-Großmärkte und siehst 10 verschiedene Geräte. Sie unterscheiden sich auf der
ersten Blick durch ihr Äußeres und ihren Preis. Diese beiden Kriterien sind jedoch nicht allein
ausschlaggebend für die Entscheidung.
Fragen z.B. über
• technische Einzelheiten,
• die Handhabung,
• den Service (Dienst am Kunden)
• die Garantieleistung
müssen geklärt werden. Dur die eingehende Beratung eines Fachverkäufers wird helfen die
persönlich richtige Entscheidung zu treffen

Werbung

Fachliche oder konkrete Aussagen über das einzelne Produkt werden in der Werbung kaum
gemacht, oft fehlt die Angabe des Preises. Mit kleinen witzig gemachten Geschichten soll die
Aufmerksamkeit erzeugt werde. Sie soll im Gedächtnis hängen bleiben und den Wunsch
erzeugen, diese Produkte zu besitzen.

Für den Verbraucher ist Werbung nur dann nützlich, wenn sie Informationen enthält, Die
• Vergleiche ermöglichen,
• Angaben über den Preis enthalten,
• technische oder andere inhaltliche Beschreibungen vermitteln.

Da Werbung dies Ansprüche nicht erfüllt, musst di dir die notwendigen Informationen
anderweitig beschaffen.
Kostenlose Informationen bieten z.B.
• die Broschüren der Bundes- bzw. Länderministerien für Wirtschaft,
• viele Banken,
• Radio- und Fernsehsendungen (z.B. „Ratgeber“).

Eine kleine Auswahl von Broschüren:


Weitere objektive und unabhängige Information z.B. Testberichte. Die „Stiftung Warentest“
in Berlin lässt Institute Waren und Dienstleistungen bundesweit prüfen und veröffentlicht die
Ergebnisse ihrer Vergleichstests in der Zeitschrift „test“. Sie wird staatlich gefördert.
Sendungen im Fernsehen (z.B. „Ratgeber Technik“) und im Rundfunk übernehmen diese
Berichte.

Sehr umfangreiche Informationen über alle Fragen des Einkaufs und viele Broschüren mit
Ratschlägen und Erklärungen bieten die Verbraucherzentralen in den Bundesländern an.
Die Verbraucherzentrale in Bayern ist mit 16 Beratungsstellen in ganz Bayern vertreten. Der
Verband möchte die Interessen der Verbraucher wirkungsvoll vertreten und erreichen, dass
sich Verbraucher und Anbieter als gleichrangige Partner im Marktgeschehen gegenüberstehen.
Sie geben zum Ortstarif wöchentlich wechselnde Verbraucher- und Einkaufstipps.

Neben der Zentrale in München gibt es Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Bayern e.V.
Beratungsstellen in Amberg, Augsburg, Hof,
Bamberg, Deggendorf, Germering, Kempten, Ganz wichtig aber sind die Schieds- und
Gröbenzell, Landshut, Memmingen, Rosen – Schlichtungsstellen. Sie helfen dem Käufer
Heim, Nürnberg, Schweinfurt, Weiden und bei Reklamationen und Rechtsstreitigkeiten
Würzburg. und stellen ggf. eigene Fachanwälte. In
Die Beratungsstellen haben rund 50 „Ratgeber“ größeren Städten sind ihnen auch z.B.
im Programm. Zu den Themen wie Gesundheit Schuldnerberatungsstellen und
oder Lebensmittel, Versicherungen oder Ver- Energieberatungseinrichtungen angegliedert.
braucherrecht bieten sie anbieterunabhängige,
verbraucherorientierte Informationen. Die Ratgeber werden laufend aktualisiert und ergänzt.
Persönliche Beratungen können gegen eine geringe Kostenbeteiligung in Anspruch
genommen werden.

II. Bestimmungen und Einrichtungen zum Verbraucherschutz


Zusätzlich zu den Vereinen und Verbänden, die sich dem Verbraucherschutz widmen, hat der
Staat durch Verordnungen Merkmale geschaffen, an denen sich der Verbraucher gut
orientieren kann.

1.Handelsklassen und Güteklassen

Sie kennzeichnen z.B. die Qualität von Eiern, Speisekartoffeln, Obst – und Gemüsearten,
Geflügel.
Handelsklassen oder Güteklassen stellen Vorschriften dar, die dazu dienen sollen, das
Erzeugnisse nach einheitlichen Qualitätskriterien sortiert und angeboten werden. Die Begriffe
„Handelsklassen“ und „Güteklassen“ sind vom Inhalt her als gleichbedeutend anzusehen,
wobei Handelsklassen national, also in der Bundesrepublik Deutschland, Güteklassen
dagegen in allen Mitgliedsstaaten der EU Anwendung finden.
Für Äpfel gelten z.B. vier EU-Güteklassen:
Extra → auserlesene Ware
I → hochwertige Ware
II → gute Ware
III → Haushalts-/ Industrieware

Diese „Wertmaßstäbe“ gelten für das Äußere der Ware; die Früchte müssen ganz, gesund,
sauber, reif sowie sorgfältig gepflückt sein (bei Äpfeln mit Stiel).

Aber: Über Vitamine und Mineralstoffe („innere Werte“) oder gar über verwendete Spritz-
oder Konservierungsmittel sagen die Güteklassen nichts aus!

2.Warenkennzeichen

Kennzeichen wie z.B. „Wool Blend“ (früher „Reine Schurwolle“) oder „Echtes Leder“ sollen
den Verbraucher über das verwendete Material informierten und ihn vor fast gleich
aussehenden, optisch zu verwechselnden Waren aus Kunststoff schützen.

3. Gütezeichen, Gütesiegel

Waren die mit einem Gütekennzeichen versehen sind, flößen dem Verbraucher Vertrauen ein.
Bewertet werden allerdings nur Eigenschaften wie Aussehen, Geruch, Geschmack,
Herkunftsbetriebe. Eine Kontrolle auf Schadstoffe ist nicht vorgesehen.

Obst und Gemüse aus alternativen Landwirtschaftsbetrieben dürfen das Gütezeichen nur
führen, wenn die Betriebe ihre Anbauflächen der Kontrolle des jeweiligen Anbauverbands
unterziehen. Die Siegel sagen aus, dass das Produkt „organisch biologisch“ erzeugt und
„rückstandsfrei“ ist, das heißt, dass keine chemischen Pflanzenbehandlungsmittel eingesetzt
werden dürfen.

4. Prüfsiegel
Diese Siegen, z.B. Funkenstörung, vom TÜV geprüfte Sicherheit, bestätigen eine technische
Überprüfung, sagen aber beispielsweise nichts über Stromverbrauch, Handhabung oder
Serviceleistung aus.

Der Verbraucher erwartet maximalen Schutz seines Lebens und seiner Gesundheit beim
Gebrauch von Gütern. Deshalb werden technische Geräte von unabhängigen Organisationen
(z.B. TÜV) benutzerorientiert geprüft um eventuelle Risiken auszuschließen.

5. Normung

Eine Normung ist die Vereinheitlichung von Gegenständen zum Nutzen der Allgemeinheit.
Technische Normungen sind keine Gesetze, vielmehr unterwerfen sich die Herstellen den
festgelegten Regeln, weil sie unter anderem der Sicherheit für den Verbraucher dienen.
Weltweit gibt es über 10.000 Normen.

DIN ist der bekannteste Zusatz für genormte Artikel. DIN steht für Deutsches Institut für
Normung. Die Bedeutung der Normung kann man ersehen, wenn man z.B. in Amerika ein
deutsches Elektrogerät anschließen will oder ein deutsches Handy benutzen möchte. Auf
Grund anderer, nur für den amerikanischen Markt gültiger Norman funktionierten die
Produkte des hiesigen Marktes nicht.

Das Ergebnis länderübergreifender (für die Europäische Union) Bestimmungen ist in der ISO
zusammengefasst. ISO heißt: Internationale Organisation für Standardisierungen. Nach
diesen Standards hergestellte Kraftstoffe können z.B. von den verschiedenen Motoren
vertragen werden. Musik-Kompakt-Kassetten oder CDs vertragen sich mit den
verschiedensten Abspielgeräten.

6. E-Nummern

Auf allen Verpackungen müssen die Bestandteile in einer so genannten Zutatenliste aufgeführt
werden. Die größte Menge steht dabei am Anfang, die kleinste /z.B. Konservierungsstoffe)
am Schluss der Liste. Die Zutatenliste ist eine wichtige Einkaufshilfe für alle, die
• wissen wollen, was sie eigentlich alles mitessen,
• einige Stoffe nicht vertragen (Allergiker)
• ähnliche Produkte vergleichen wollen
• bestimmte Zusatzstoffe vermeiden wollen (z.B. genetisch veränderte).
• Tierische Bestandteile meiden möchten (Vegetarier).
• Werbung auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen wollen

Alle Zusatzstoffe sind mit E-Nummern gekennzeichnet, die in allen Ländern der EU
gelten. Zusatzstoffe können z.B. sein
• Säuerungsmittel,
• Konservierungsstoffe,
• Verdickungsmittel,
• Emulgatoren (sie verbinden ursprünglich nicht mischbare Stoffe miteinander, z.B.
Fett und Wasser),
• Geschmacksverstärker

Darüber hinaus gibt es noch viele Stoffe ohne E-Nummern, z.B. die Aromastoffe. Man
unterscheidet in der Kennzeichnungspflicht:
• Natürliche Aromastoffe: Sie werden aus Früchten, Gemüse oder Kräutern gewonnen.
Z.B. muss natürliches Himbeeraroma mindestens zu 90 % aus Himbeeren stammen.
• Aroma: Es besteht aus synthetischen (künstlichen) Aromastoffen.

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