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DIN 18134
D
ICS 93.020 Ersatz für
DIN 18134:2001-09
Baugrund –
Versuche und Versuchsgeräte –
Plattendruckversuch
Soil –
Testing procedures and testing equipment –
Plate load test
Sol –
Méthodes et appareils d’essais –
Essai de charge à plaque
Normen-Download-Beuth-DB International GmbH-KdNr.7562358-LfNr.5790533001-2012-06-01 14:46
Gesamtumfang 24 Seiten
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet.
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Preisgruppe 12
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www.beuth.de 1869979
DIN 18134:2012-04
Inhalt
Seite
Vorwort ................................................................................................................................................................4
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................5
2 Normative Verweisungen ......................................................................................................................5
3 Begriffe ...................................................................................................................................................5
4 Bezeichnung ...........................................................................................................................................6
5 Geräte ......................................................................................................................................................6
5.1 Allgemeines ............................................................................................................................................6
5.2 Belastungswiderlager ...........................................................................................................................6
5.3 Lastplatte ................................................................................................................................................7
5.4 Belastungseinrichtung ..........................................................................................................................8
5.5 Einrichtungen für Kraftmessungen .....................................................................................................8
5.6 Setzungsmesseinrichtung ....................................................................................................................9
5.7 Hilfsgeräte ........................................................................................................................................... 11
5.8 Kalibrierung des Plattendruckgerätes und Funktionsprüfung ...................................................... 11
6 Versuchsbedingungen ....................................................................................................................... 11
7 Durchführung des Plattendruckversuches ...................................................................................... 11
7.1 Vorbereiten der Prüffläche ................................................................................................................. 11
7.2 Aufstellen des Plattendruckgerätes.................................................................................................. 11
7.3 Anordnen der Setzungsmesseinrichtung ........................................................................................ 12
7.4 Vorbelastung ....................................................................................................................................... 12
7.5 Belastung und Entlastung ................................................................................................................. 12
7.5.1 Allgemeines ......................................................................................................................................... 12
7.5.2 Ermittlung des Verformungsmoduls EV ........................................................................................... 12
7.5.3 Ermittlung des Bettungsmoduls ks ................................................................................................... 13
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9 Anwendungsbeispiele ........................................................................................................................ 15
9.1 Bestimmung des Verformungsmoduls EV ....................................................................................... 15
9.2 Bestimmung des Bettungsmoduls ks ............................................................................................... 17
2
DIN 18134:2012-04
Seite
Anhang B (informativ) Grundlagen für die Normalgleichungen zur Berechnung der Konstanten
des Polynoms 2. Grades für die Drucksetzungslinie und zur Berechnung des
Verformungsmoduls EV ...................................................................................................................... 23
Bilder
Tabellen
3
DIN 18134:2012-04
Vorwort
Dieses Dokument wurde vom Arbeitsausschuss NA 005-05-03 AA „Baugrund, Laborversuche (SpA zu
CEN/TC 341/WG 6)“ im Normenausschuss Bauwesen (NABau) des DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
erarbeitet.
Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Texte dieses Dokuments Patentrechte berühren können.
Das DIN [und/oder die DKE] sind nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu
identifizieren.
Änderungen
a) bei der Setzungsmesseinrichtung wurde der Abstand vom Mittelpunkt der Lastplatte bis zur Achse der
Auflager auf mindestens 1,50 m geändert, und es wurden alternative Messeinrichtungen zugelassen;
Frühere Ausgaben
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DIN 18134:2012-04
1 Anwendungsbereich
Diese Norm gilt im Erd- und Grundbau sowie im Verkehrswegebau.
Zweck des Plattendruckversuchs ist es, Drucksetzungslinien zu ermitteln und anhand dieser die
Verformbarkeit und die Tragfähigkeit des Bodens zu beurteilen. Aus den Drucksetzungslinien können der
Verformungsmodul EV und der Bettungsmodul ks ermittelt werden.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
DIN EN 10025-1, Warmgewalzte Erzeugnisse aus Baustählen — Teil 1: Allgemeine technische Liefer-
bedingungen
DIN EN ISO 376, Metallische Werkstoffe — Kalibrierung der Kraftmessgeräte für die Prüfung von Prüf-
maschinen mit einachsiger Beanspruchung
DIN EN ISO 7500-1, Metallische Werkstoffe — Prüfung von statischen einachsigen Prüfmaschinen — Teil 1:
Zug- und Druckprüfmaschinen — Prüfung und Kalibrierung der Kraftmesseinrichtung
DIN ISO 2768-1, Allgemeintoleranzen — Toleranzen für Längen- und Winkelmaße ohne einzelne Toleranz-
eintragung
DIN ISO 2768-2, Allgemeintoleranzen — Toleranzen für Form und Lage ohne einzelne Toleranzeintragung
3 Begriffe
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Für die Anwendung dieser Norm gelten die Begriffe nach DIN 1319-1 und die folgenden Begriffe.
3.1
Plattendruckversuch
Prüfverfahren, bei dem der Boden durch eine kreisförmige Lastplatte mit Hilfe einer Druckvorrichtung
wiederholt stufenweise be- und entlastet wird, wobei die Setzungen der Lastplatte gemessen werden
3.2
Verformungsmodul
EV
Kenngröße für die Verformbarkeit des Bodens, die aus den Sekanten der Drucksetzungslinien der Erst- oder
Wiederbelastung zwischen den Punkten 0,3 · σ0max und 0,7 · σ0max bestimmt wird
ANMERKUNG Die Berechnung des Verformungsmoduls erfolgt nach 8.2 und wird im Anhang B erläutert.
3.3
Bettungsmodul
ks
Verhältnis der Normalspannung σ 0 unter einer Flächenlast und der zugehörigen Setzung s
ANMERKUNG Der Bettungsmodul wird in dieser Norm aus der Drucksetzungslinie der Erstbelastung des Bodens nach
8.3 berechnet.
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DIN 18134:2012-04
3.4
Fehlergrenzen
Abweichungsgrenzbeträge für Messabweichungen eines Messgerätes
4 Bezeichnung
Folgende Bestandteile ergeben die Bezeichnung dieser Norm.
BEISPIEL Bezeichnung eines Plattendruckversuchs nach DIN 18134 mit einem Durchmesser der verwendeten
Lastplatte von 300 mm:
Norm-Nummer
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Merkmale-Block
5 Geräte
5.1 Allgemeines
Für die Durchführung von Plattendruckversuchen sind erforderlich:
a) Belastungswiderlager (Gegengewicht);
b) Plattendruckgerät, bestehend aus: Lastplatte, einstellbarer Dosenlibelle (30'-Libelle), Belastungsein-
richtung mit Hydraulikpumpe, Hydraulikzylinder und Hochdruckschlauch;
c) Einrichtung für die Kraftmessung und die Messung der Setzung der Lastplatte senkrecht zur belasteten
Oberfläche;
d) Rechner für die Berechnung der Verformungsmodule.
5.2 Belastungswiderlager
Für die Ausführung des Plattendruckversuchs ist ein Belastungswiderlager erforderlich, dessen nutzbare Last
um mindestens 10 kN größer als die für den Versuch notwendige höchste Prüflast sein muss. Als
Belastungswiderlager eignet sich z. B. ein beladener Lastkraftwagen, eine Walze oder ein entsprechendes
festes Widerlager.
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DIN 18134:2012-04
5.3 Lastplatte
Als Werkstoff für Lastplatten ist Stahl der Sorte S 355 J0 nach DIN EN 10025-1 zu verwenden. Die Ferti-
gungstoleranzen für Ebenheit und Rauhigkeit der Lastplatten müssen den Angaben nach Bild 1 und Bild 2
entsprechen. Die Lastplatte muss zwei Tragegriffe besitzen (siehe Bild 1).
Maße in Millimeter
Legende
1 Zentrierzapfen für Kraftaufnehmer mit Gelenkkopf
2 Tragegriff
3 Lochkreisdurchmesser, z. B. 85 mm mit 3 Schrauben M6 (gleichmäßig auf Lochkreisdurchmesser verteilt)
4 Messtunnel
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Lastplatten mit einem Durchmesser von 300 mm müssen eine Dicke von mindestens 25 mm haben.
Lastplatten mit einem Durchmesser von 600 mm und 762 mm müssen eine Dicke von mindestens 20 mm
haben und sind mit radialsymmetrisch angeordneten Versteifungsrippen herzustellen, deren Oberseite zum
Aufsetzen der 300-mm-Lastplatte planparallel zur Unterfläche gearbeitet sein muss. Zentrieranschläge (Stifte)
und gegebenenfalls Halteklammern dienen zum Festhalten der aufgesetzten Platte (siehe Bild 2).
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DIN 18134:2012-04
Maße in Millimeter
Allgemeintoleranzen: ISO 2768 – mL
Legende
1 Zentrieranschläge für 300-mm-Lastplatte
2 300-mm-Lastplatte
3 Rippen (t = 20 mm)
4 Bohrungen für Tragevorrichtung
5 drei Halteklammern
a Anordnung der Versteifungsrippen verkleinert und schematisch dargestellt
5.4 Belastungseinrichtung
Die Belastungseinrichtung besteht aus einer Hydraulikpumpe, die über einen Hochdruckschlauch von min-
destens 2 m Länge mit einem Hydraulikzylinder verbunden ist. Sie muss ein Be- und Entlasten der Lastplatte
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Für eine fehlerfreie Kraftübertragung muss der Hydraulikzylinder beidseitig gelenkig gelagert sein. Er ist
gegen Umkippen zu sichern. Seine Ausfahrhöhe muss mindestens 150 mm betragen.
Die Bauhöhe des Plattendruckgerätes sollte im betriebsbereiten Zustand nicht größer als 600 mm sein. Für
den Ausgleich unterschiedlicher Abstände zum Belastungswiderlager müssen Verlängerungselemente
verfügbar sein, die eine Verlängerung des Hydraulikzylinders bis mindestens 1 000 mm ermöglichen. Die
Knicksteifigkeit der verlängerten Belastungseinrichtung ist sicherzustellen.
Die Auflösung der Spannungsanzeige muss für eine Lastplatte mit einem Durchmesser von 300 mm min-
destens 0,001 MN/m2 und für Lastplatten mit einem Durchmesser von 600 mm bzw. 762 mm mindestens
0,0001 MN/m2 betragen.
Die Auflösung einer Kraftanzeige muss der geforderten Auflösung der Spannungsanzeige gleichwertig sein.
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DIN 18134:2012-04
5.6 Setzungsmesseinrichtung
Die Messanordnung ist in Bild 3 schematisch für eine Messeinrichtung mit drehbarem Tastarm (siehe
Bild 3 a)) und mit einem axial verschiebbaren Tastarm (siehe Bild 3 b)) dargestellt.
Die Messeinrichtung mit drehbarem Tastarm ist nur für Versuche in Gruben bis 0,3 m Tiefe geeignet. Die
Messeinrichtung mit axial verschiebbarem Tastarm kann auch bei tieferen Gruben eingesetzt werden.
vertikal beweglichen, torsions- und biegesteifen Tastarm (siehe Nr. 4 in Bild 3),
Der Abstand vom Mittelpunkt der Lastplatte bis zur Achse der Auflager muss mindestens 1,5 m betragen und
darf 1,6 m nicht überschreiten (siehe Bild 3).
Das Hebelverhältnis hP : hM (siehe Bild 3a)) muss fest und formschlüssig einstellbar sein. Es darf nicht größer
als 2,0 sein.
Die Setzungsmesseinrichtung muss im Messbereich bis 10 mm bei Verwendung der Lastplatte mit einem
Durchmesser von 300 mm und 600 mm und im Messbereich bis 15 mm bei Verwendung der Lastplatte von
762 mm Durchmesser die Messung der Plattensetzung mit einer Fehlergrenze von höchstens 0,04 mm
ermöglichen.
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DIN 18134:2012-04
Maße in Meter
a) Nach dem Prinzip des Wägebalkens drehbarer Tastarm; Setzungsmessung unter Berücksichtigung des
Hebelverhältnisses hP : hM
Maße in Meter
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Legende
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DIN 18134:2012-04
Die Messung der Setzung mit alternativen Messeinrichtungen ist zulässig, wenn diese mindestens die gleiche
Auflösung bzw. Fehlergrenze hat und die Unabhängigkeit von Einflüssen der versuchsbedingten Bodenver-
formung gegeben ist. Eine Kalibrierung dieser Setzungsmesseinrichtung ist nach A.4.2 durchzuführen.
5.7 Hilfsgeräte
5.7.1 Spaten
5.7.2 Stahllineale mit einer Länge von 400 mm, 700 mm oder 850 mm
5.7.3 Haarbesen
5.7.4 Maurerkelle, Spachtel, rechter Winkel, Lot, Gliedermaßstab, trockener Mittelsand, Gips, Öl
Das Plattendruckgerät ist vor Auslieferung und nach Reparaturen zu kalibrieren. Die Kalibrierung ist einmal
jährlich zu wiederholen.
6 Versuchsbedingungen
Der Plattendruckversuch darf auf grobkörnigen Böden, auf gemischtkörnigen Böden sowie auf steifen bis
festen feinkörnigen Böden ausgeführt werden. Körner größer als 1/4 des Lastplattendurchmessers dürfen
nicht unmittelbar unter der Lastplatte vorhanden sein.
Bei rasch austrocknenden, gleichkörnigen Sanden, verkrusteten oder an der Oberfläche aufgeweichten
Böden sowie auf Böden, die auf andere Weise in der oberen Zone gestört sind, ist die gestörte Zone vor der
Durchführung des Plattendruckversuches zu entfernen. Die Dichte des zu untersuchenden Bodens muss so
weit wie möglich unverändert bleiben.
Bei feinkörnigen Böden (Schluffe, Tone) lässt sich der Plattendruckversuch nur dann einwandfrei ausführen
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und auswerten, wenn sie eine steife bis feste Konsistenz besitzen. Im Zweifelsfall ist die Konsistenz des
Bodens in verschiedenen Tiefen bis zur Tiefe d (d = Durchmesser der Lastplatte) unter der Oberfläche der
Messstelle zu überprüfen.
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DIN 18134:2012-04
Der Hydraulikzylinder wird mittig auf die Lastplatte und rechtwinklig zu dieser unter das Belastungswiderlager
gestellt und gegen Umkippen gesichert. Der lichte Abstand zwischen Lastplatte und Aufstandsfläche des
Belastungswiderlagers muss mindestens 0,75 m bei einer Lastplatte von 300 mm Durchmesser, mindestens
1,10 m bei einer Lastplatte von 600 mm Durchmesser und mindestens 1,30 m bei einer Lastplatte von
762 mm Durchmesser betragen. Das Belastungswiderlager ist gegen Verschiebung quer zur Lastrichtung zu
sichern.
Zur Messung der Setzung ist die Tastvorrichtung (siehe Bild 3) im Mittelpunkt der Lastplatte anzuordnen. Der
Abstand zwischen dem Auflager des Tragegestelles und der Aufstandsfläche des Belastungswiderlagers
muss mindestens 1,25 m betragen. Der Wegaufnehmer bzw. die Messuhr muss senkrecht zur Versuchsfläche
stehen (siehe Bild 3 a) und Bild 3 b)).
Beim Einrichten der Lastplatte ist darauf zu achten, dass die Tastspitze der Setzungsmesseinrichtung ohne
Behinderung in den Messtunnel des Lastplattensockels eingeführt und im Lastplattenzentrum aufgesetzt
werden kann.
Die Setzungsmesseinrichtung ist gegen Sonneneinstrahlung und Wind zu schützen. Das Plattendruckgerät
und das Belastungswiderlager dürfen während des Versuches nicht erschüttert werden.
7.4 Vorbelastung
Vor Beginn des Plattendruckversuches sind Kraft- und Wegaufnehmer bzw. Messuhr auf Null zu stellen.
Anschließend wird die Lastplatte mit einer Spannung von 0,01 MN/m2 bei Verwendung von Lastplatten mit
300 mm und 600 mm Durchmesser bzw. mit einer Spannung von 0,005 MN/m2 bei Verwendung der Last-
platte mit 762 mm Durchmesser vorbelastet.
Frühestens 30 s nach Aufbringen dieser Vorbelastung wird die Anzeige der Messuhr bzw. des Wegauf-
nehmers auf Null gestellt.
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7.5.1 Allgemeines
Die beim Plattendruckversuch zu erreichende maximale Last und/oder maximale Setzung richtet sich nach
der jeweiligen Zielsetzung des Versuchs sowie nach den Bodeneigenschaften und der Lastplattengröße.
Zur Ermittlung des Verformungsmoduls EV ist die Belastung bei mindestens sechs Laststufen mit etwa gleich
großen Lastintervallen bis zum Erreichen der vorgewählten Maximalspannung aufzubringen. Die Last-
änderung von Laststufe zu Laststufe muss innerhalb von 1 min abgeschlossen sein. Die Lastplatte ist in
3 Stufen − 50 %, 25 %; etwa 2 % − der Höchstlast zu entlasten. Nach der Entlastung ist ein weiterer Belas-
tungszyklus durchzuführen, jedoch nur bis zur vorletzten Laststufe des Erstbelastungszyklus, um im vorbelas-
teten Bereich zu bleiben.
Bei der Be- und Entlastung ist mit der Belastungsänderung zur nächsten Laststufe jeweils 120 s nach
Erreichen der vorhergehenden Laststufe zu beginnen. Bei Tragschichten im Verkehrswegebau darf die Warte-
zeit auf 60 s verkürzt werden. Die Last ist bei den Laststufen konstant zu halten. Die Messwerte sind vor jeder
Belastungsänderung in den Versuchsbericht einzutragen (siehe Tabellen 1 und 2).
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DIN 18134:2012-04
Im Verkehrswegebau wird der Plattendruckversuch in der Regel mit einer Lastplatte von 300 mm Durch-
messer durchgeführt. Dabei wird die Belastung so lange erhöht, bis unter der Lastplatte eine Normalspannung
von 0,5 MN/m2 erreicht ist. Wird vorher eine Setzung von 5 mm erreicht, so gilt die dabei gemessene
Normalspannung als Maximalwert.
Bei Verwendung einer Lastplatte mit 600 mm Durchmesser betragen die entsprechenden Grenzwerte
0,25 MN/m2 und 8 mm, bei einer Lastplatte mit 762 mm Durchmesser entsprechend 0,2 MN/m2 und 13 mm.
Bei außergewöhnlichen Versuchsergebnissen, z. B. starker Verkantung oder großer Einsenkung der Last-
platte, ist der Boden an der Versuchsstelle bis in eine Tiefe, die dem Durchmesser der Lastplatte entspricht,
aufzugraben. Werden dabei örtliche Inhomogenitäten, wie z. B. Böden mit unterschiedlicher Konsistenz oder
Steine angetroffen, so ist dieses im Versuchsbericht zu vermerken.
Der Plattendruckversuch ist bei kleineren Normalspannungen abzubrechen, wenn Böden mit geringer Korn-
festigkeit (z. B. Lavaschlacken) geprüft werden oder wenn bei der Laststeigerung eine starke Zunahme der
Setzungen den nahen Bruchzustand anzeigt.
Wird bei der Belastung versehentlich eine höhere Last als vorgesehen aufgebracht, so darf diese nicht mehr
abgemindert werden, sondern muss beibehalten und im Versuchsbericht vermerkt werden.
ANMERKUNG Zur Kontrolle des Zweitbelastungszyklus kann nach stufenweiser, vollständiger Entlastung ein dritter
Belastungszyklus in entsprechender Weise durchgeführt werden, wobei jedoch nach der zweiten Laststufe unmittelbar die
Endlast des Zweitbelastungszyklus ohne weitere Zwischenbelastungsstufen aufzubringen ist.
Bei der Ermittlung des Bettungsmoduls ks für die Bemessung von Deckenkonstruktionen im Straßen- und
Flugplatzbau wird der Versuch mit einer Lastplatte von 762 mm Durchmesser durchgeführt. Die Vorbelastung
von 0,005 MN/m2 wird so lange aufrechterhalten, bis die Setzungsänderung der Platte kleiner als
0,02 mm/min ist. Danach wird die Belastung auf Laststufen mit Normalspannungen von 0,04 MN/m2;
0,08 MN/m2; 0,14 MN/m2 und 0,2 MN/m2 gesteigert. Bei jeder Laststufe ist so lange zu warten, bis die
Änderung der Setzung nicht mehr als 0,02 mm/min beträgt. Bei der Entlastung genügt eine Zwischenstufe bei
2
einer Normalspannung von 0,08 MN/m .
8.1 Drucksetzungslinie
Die zu jeder Laststufe gehörige mittlere Normalspannung σ0, und die zugehörige Ablesung M an der Messuhr
bzw. am Wegaufnehmer werden protokolliert (siehe Abschnitt 9). Die Ablesung M entspricht für die Messan-
ordnung nach Bild 3 b) der Setzung s der Lastplatte. Bei der Messanordnung nach Bild 3 a) wird die Setzung s
der Lastplatte durch Multiplikation der Setzung sM mit dem Hebelverhältnis hP l hM nach Gleichung (1)
hp
s = sM ⋅ (1)
hM
berechnet.
Die Normalspannungen und Setzungen sind nach 9.1, Bild 4 darzustellen. Den Messpunkten der Erst-
belastung und Wiederbelastung wird jeweils eine ausgleichende Drucksetzungslinie zugeordnet. Die
Messpunkte der Entlastung werden linear miteinander verbunden. Zur Unterscheidung der Be- und Entlastung
sind diese mit entsprechenden Richtungspfeilen zu kennzeichnen.
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DIN 18134:2012-04
Bodenart;
Uhrzeit, Datum;
Versuchsausführende;
Drucksetzungslinien;
Versuchsauswertung;
gegebenenfalls Beschreibung der Bodenverhältnisse unter der Lastplatte nach dem Versuch.
s = a0 + a1 ⋅ σ 0 + a2 ⋅ σ 02 (2)
errechnet, deren Konstanten durch Anpassung an die Messwerte nach dem Verfahren der kleinsten Fehler-
quadrate ermittelt werden (siehe Anhang B).
Dabei ist
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Für die Ermittlung der Konstanten der Erstbelastung wird die erste Laststufe der Erstbelastung (Laststufe 0 in
Tabelle 2) nicht berücksichtigt.
Für die Ermittlung der Konstanten der Zweitbelastung wird die erste Laststufe der Zweitbelastung (Laststufe 9
in Tabelle 3) berücksichtigt.
Zur Berechnung der Konstanten des Polynoms aus den Messwerten der Erst- und Zweitbelastung sind die im
Anhang B aufgeführten Normalgleichungen (B.1), (B.2) und (B.3) auszuwerten. Als Rechenhilfe ist ein
Rechner zu verwenden, der auf die Bildung und Auflösung dieser Gleichungen programmiert ist.
Wird zur Ermittlung des Verformungsmoduls EV ein Rechenprogramm verwendet, so ist dieses Programm mit
dem in 9.1 angegebenen Rechenbeispiel zu überprüfen.
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DIN 18134:2012-04
1
E V = 1,5 ⋅ r ⋅ (3)
a1 + a 2 ⋅ σ 0 max
Dabei ist
2
EV der Verformungsmodul, in MN/m ,
σ0max die maximale mittlere Normalspannung unter der Lastplatte bei der Erstbelastung, in MN/m 2.
Der Verformungsmodul EV der Erstbelastung wird mit einem Index 1, der Verformungsmodul EV der Zweit-
belastung mit einem Index 2 versehen (siehe 9.1). Für die Ermittlung der Parameter der Zweitbelastung wird
ebenfalls σ 0max der Erstbelastung verwendet.
σ0 σ0
ks = = (4)
* 0,00125
s
Dabei ist
Im Straßen- und Flugplatzbau wird mit einer Lastplatte von 762 mm Durchmesser die mittlere Normal-
spannung σ0 gemessen, die der Setzung s* der Lastplatte von 1,25 mm entspricht (siehe Bild 5).
Je nach Verlauf der Drucksetzungslinie ist gegebenenfalls mit einer Wendepunkttangente eine Nullpunkt-
korrektur vorzunehmen und die Setzung s* auf den korrigierten Nullpunkt 0* zu beziehen (siehe Beispiel in
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9.2).
9 Anwendungsbeispiele
Hebelverhältnis:
hP 1,260
= = 1,333 (5)
hM 0,945
Der Verformungsmodul EV1 und der Verformungsmodul EV2 errechnet sich aus den Messwerten der
Tabellen 2 und 3.
Die Drucksetzungslinien sind in Bild 4 dargestellt. Eine Zusammenstellung der Ergebnisse enthält Tabelle 3.
15
DIN 18134:2012-04
0 0,71 0,01 0 0
1 5,65 0,080 0,86 1,15
2 11,31 0,160 1,57 2,09
3 17,67 0,250 2,15 2,87
4 23,33 0,330 2,44 3,25
5 29,69 0,420 2,85 3,80
6 35,34 0,500 3,16 4,21
7 17,67 0,250 2,97 3,96
8 8,84 0,125 2,78 3,71
9 0,71 0,01 1,94 2,59
a0 mm 0,285 2,595
1,5 ⋅ r
EV = MN/m2 29,0 77,7
(a1 + a2 ⋅ σ 0 max )
E V2
2,68
E V1
16
DIN 18134:2012-04
Legende
Messpunkte der Erstbelastung
Messpunkte der Entlastung
Messpunkte der Zweitbelastung
1 Verbindungslinie zwischen dem Punkt (0,01 MN/m2; 0 mm) und dem ersten Belastungspunkt
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Bild 4 — Drucksetzungslinie, Ausgleichskurven nach Tabelle 2 und Tabelle 3 für Erst- und
Zweitbelastung
Der Bettungsmodul kS errechnet sich aus den Messwerten der Tabelle 5. Die Drucksetzungslinien sind in
Bild 5 dargestellt.
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DIN 18134:2012-04
Tabelle 5 — Messwerte
0 4,56 0,010 0
1 18,24 0,040 0,31
2 36,48 0,080 0,56
3 63,85 0,140 0,97
4 91,21 0,200 2,53
5 36,48 0,080 1,16
6 0,00 0,000 0,57
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Legende
s Setzung in mm
σ0 Normalspannung in MN/m2
Ergebnis bei Auswertung mit korrigiertem Nullpunkt 0* und korrigierter Setzung s*:
σ0 0,186 MN/m2
kS = = = 148,8 MN/m3 (6)
s* 0,00125 m
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DIN 18134:2012-04
Anhang A
(normativ)
A.1 Allgemeines
Durch die Kalibrierung werden die Funktionsfähigkeit des Plattendruckgerätes sowie die Einhaltung der
Vorgaben für die Belastungs- und Setzungsmesseinrichtung nachgewiesen.
Die Kalibrierung ist von einer Institution durchzuführen, die über rückgeführte Prüfmittel mit Rückführungs-
nachweis verfügt.
Die regelmäßige Kalibrierung des Plattendruckgerätes ist Voraussetzung für die normgerechte Durchführung
des Plattendruckversuches.
Vor jeder Kalibrierung ist das Plattendruckgerät auf mechanische Beschädigung und auf Funktionsfähigkeit zu
prüfen. Das Prüfergebnis ist im Prüfprotokoll zu vermerken.
Die Kalibrierung ist durch Aufkleber auf der Belastungsmesseinrichtung und auf der Setzungsmesseinrichtung
dauerhaft zu kennzeichnen. Diese Aufkleber müssen den Namen der Kalibrierstelle und die Gültigkeitsdauer
der Kalibrierung ausweisen.
d) Abstand vom Mittelpunkt der Lastplatte bis zur Achse der Auflager (siehe 5.6);
A.3.1 Kraftmesseinrichtung
b) Referenzdruckkraftaufnehmer für Kalibrierzwecke der Klasse 2 nach DIN EN ISO 376 einschließlich
Messverstärker;
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DIN 18134:2012-04
A.3.2 Setzungsmesseinrichtung
a) Mikrometerschraube nach DIN 863-2 oder Parallelendmaße nach DIN EN ISO 3650, Gütegrad 2 mit
Nennmaßen von 1 mm bis 15 mm;
A.4.1 Kraftmesseinrichtung
Zur Kalibrierung der Kraftmesseinrichtung und zur Funktionsüberprüfung der Belastungseinrichtung sind zwei
Belastungszyklen und ein Entlastungszyklus durchzuführen. Die Laststufen werden in Abhängigkeit vom
Durchmesser der Lastplatte nach Tabelle A.1 gefahren. Die Laständerung von Laststufe zu Laststufe muss
innerhalb von 1 min abgeschlossen sein. Der Entlastungszyklus ist in vier Stufen (Laststufe 6-4-2-1 nach
Tabelle A.1) durchzuführen. Bei der Be- und Entlastung ist mit der Laständerung zur nächsten Laststufe
jeweils zwei Minuten nach Erreichen des vorhergehenden Sollwertes zu beginnen. Die Laststufen sind an der
Kraftmesseinrichtung des Plattendruckgerätes einzustellen, an der Anzeige des Referenzdruckkraft-
aufnehmers abzulesen und in den Kalibrierbericht einzutragen.
Anzahl der
Laststufen Last Normalspannung Last Normalspannung Last Normalspannung
F σ0 F σ0 F σ0
kN MN/m² kN MN/m2 kN MN/m2
1. Laststufe 0,71 0,010 0,28 0,001 0,46 0,001
2. Laststufe 5,65 0,080 5,65 0,020 4,56 0,010
3. Laststufe 11,31 0,160 11,31 0,040 9,12 0,020
4. Laststufe 16,96 0,240 22,62 0,080 18,24 0,040
5. Laststufe 22,62 0,320 33,93 0,120 36,48 0,080
6. Laststufe 28,27 0,400 45,24 0,160 54,72 0,120
7. Laststufe 31,81 0,450 56,55 0,200 72,96 0,160
8. Laststufe 35,34 0,500 70,69 0,250 91,21 0,200
Die Prüfung des Plattendruckgerätes ist in einem Temperaturbereich zwischen 10 °C und 35 °C durch-
zuführen (siehe DIN EN ISO 7500-1).
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DIN 18134:2012-04
Die Abweichung der Messwertanzeige q in % wird bezogen auf Fmax nach Gleichung (A.1) berechnet:
Fi − F
q= ⋅ 100 (A.1)
Fmax
Dabei ist
Fmax die Höchstlast beim Plattendruckversuch, in kN (8. Laststufe der Tabelle A.1).
Der Messwert jeder Laststufe muss die Toleranz von 1 % der Höchstlast beim Plattendruckversuch nach 5.5
einhalten.
Beträgt der Unterschied zwischen der Anzeige der Kraftmesseinrichtung des Plattendruckgerätes Fi und der
Anzeige des Referenzdruckkraftaufnehmers F des jeweiligen Messwertes beim Belastungszyklus mehr als
1 % und beim Entlastungszyklus mehr als 2 % von der Höchstlast beim Plattendruckversuch Fmax, ist die
Kraftmesseinrichtung des Plattendruckgerätes entsprechend der Betriebsanleitung des Herstellers zu
justieren und die Kalibrierung zu wiederholen.
Die Nullpunktabweichung darf bei völliger Entlastung nach einer Wartezeit von 1 min nicht mehr als 0,2 % der
Höchstlast Fmax betragen.
A.4.2 Setzungsmesseinrichtung
Die Tastvorrichtung des Plattendruckgerätes ist auf eine feste, horizontale und ebene Unterlage aufzustellen.
Das Setzungsmessgerät (Wegaufnehmer bzw. Messuhr) ist in die Tastvorrichtung des Plattendruckgerätes
einzuspannen.
Die Schrittweite für die Kalibrierung der Tastvorrichtung muss 0,5 mm betragen.
Die zugehörigen Anzeigewerte der Setzungsmesseinrichtung sind für jede der 3 Messreihen in das Kalibrier-
protokoll einzutragen.
Beträgt der Unterschied zwischen der Anzeige der Setzungsmesseinrichtung und dem jeweiligen Parallel-
endmaß bzw. der Mikrometerschraube bei einem Messwert mehr als 0,04 mm, ist die Setzungsmess-
einrichtung des Plattendruckgerätes entsprechend der Betriebsanleitung des Herstellers zu justieren und die
Kalibrierung zu wiederholen.
Bei Plattendruckgeräten mit einer Setzungsmesseinrichtung nach dem Wägebalkenprinzip ist das Hebel-
verhältnis hP / hM zu berücksichtigen.
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DIN 18134:2012-04
A.5 Kalibrierbericht
Der Kalibrierbericht muss folgende Angaben enthalten:
a) Antragsteller;
b) Gerätehersteller;
c) Gerätetyp;
d) Geräte-Nr.;
e) Gerätebaujahr;
g) Datum;
k) Abweichungen der Geometrie der Lastplatte und der Tastvorrichtung von den Sollwerten;
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DIN 18134:2012-04
Anhang B
(informativ)
s = a0 + a1 ⋅ σ 0 + a2 ⋅ σ 02
aus den Versuchsergebnissen (σ01 ; s1), (σ02 ; s2) ... (σ0n ; sn) lauten:
n n n
a0 ⋅ n + a1 ∑ σ 0i + a2 ∑ σ 02i = ∑ si (B.1)
i =1 i =1 i =1
n n n n
a0 ∑ σ 0i + a1 ∑ σ 02i + a2 ∑ σ 03i = ∑ si ⋅ σ 0i (B.2)
i =1 i =1 i =1 i =1
n n n n
a0 ∑ σ 02i + a1 ∑ σ 03i + a2 ∑ σ 04i = ∑ si ⋅ σ 02i (B.3)
i =1 i =1 i =1 i =1
Der Verformungsmodul EV1 errechnet sich nach der Theorie des elastisch isotropen Halbraumes als
Sekantenmodul. Die Sekante wird durch folgende Punkte der quadratischen Parabel bestimmt (siehe Bild 4):
Normen-Download-Beuth-DB International GmbH-KdNr.7562358-LfNr.5790533001-2012-06-01 14:46
∆σ σ − σ1
E V1 = 1,5 ⋅ r ⋅ = 1,5 ⋅ r ⋅ 2
∆s s2 − s1
Der Verformungsmodul EV2 errechnet sich aus der Zweitbelastungskurve ebenfalls mit σ 0 max aus der
Erstbelastung.
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Literaturhinweise
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