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Schweißen von

Kupfer und
Kupferlegierungen

Informationsdruck i.12
Herausgeber:
Deutsches Kupferinstitut
Auskunfts- und Beratungsstelle
für die Verwendung von
Kupfer und Kupferlegierungen

Am Bonneshof 5
40474 Düsseldorf
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der photomechanischen oder
elektronischen Wiedergabe,
vorbehalten.

Auflage 2009

Bearbeitung:
Grit Mayer, Technische Universität Dresden
Betreuung:
Dipl.-Ing. Julia Zähr
Prof. Dr.-Ing. habil. Uwe Füssel

Bildnachweis:
probeam AG & Co. KGaA,
Piel & Adey GmbH & Co. KG,
SLV Berlin,
SLV Duisburg,
Werkzeug- und Maschinenbau Peter Wennrich,
VEM Sachsenwerk GmbH,
Zambelli Fertigung GmbH & Co KG
Schweißen von Kupfer und
Kupferlegierungen

Inhalt

1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 3.12.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18


3.12.2 Elektronenstrahlschweißen. . . . . . . . . . . . . . . . 19
2. Werkstofftechnische Grundlagen . . . . . . . . . . . . 4 3.12.3 Laserstrahlschweißen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
2.1 Eigenschaften von Kupfer und 3.13 Lichtbogenbolzenschweißen . . . . . . . . . . . . . . . 22
Kupferlegierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 3.14 Auftragschweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
2.2 Schweißtechnisch relevante 3.15 Nachbearbeitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Werkstoffeigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
2.3 Metallurgie des Schweißens . . . . . . . . . . . . . . . . 4 4. Schweißeignung von unlegierten
2.4 Einteilung nach Sauerstoffgehalt . . . . . . . . . . . . . 5 Kupferwerkstoffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
2.5 Gasaufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
2.6 Wirkung von Legierungselementen . . . . . . . . . . . 7 5. Schweißeignung von Kupferlegierungen . . . . . . 26
5.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
3. Schweißverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 5.2 Niedrig legierte Kupferwerkstoffe . . . . . . . . . . . 26
3.1 Besonderheiten bei der schweißtechnischen 5.2.1 Nicht aushärtbare Legierungen . . . . . . . . . . . . . 26
Verarbeitung von Kupfer und 5.2.2 Aushärtbare Legierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Kupferlegierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 5.3 Hochlegierte Kupferwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . 30
3.2 Gasschweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 5.3.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
3.3 Lichtbogenhandschweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 5.3.2 Kupfer-Zink-Legierungen (Messing) . . . . . . . . . . 30
3.4 Schutzgasschweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 5.3.3 Kupfer-Zinn-Legierungen (Zinnbronze) . . . . . . . 32
3.4.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 5.3.4 Kupfer-Zinn-Zink-Gusslegierungen (Rotguss) . . . 32
3.4.2 WIG-Schweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 5.3.5 Kupfer-Blei-Zinn-Gusslegierungen . . . . . . . . . . 32
3.4.3 MIG-Schweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11 5.3.6 Kupfer-Nickel-Zink-Legierungen (Neusilber) . . . . 33
3.4.4 Wolfram-Plasmaschweißen . . . . . . . . . . . . . . . 12 5.3.7 Kupfer-Nickel-Legierungen . . . . . . . . . . . . . . . 33
3.5 Widerstandsschweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 5.3.8 Kupfer-Aluminium-Legierungen . . . . . . . . . . . . 34
3.5.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
3.5.2 Widerstands-Punkt- und – 6. Thermisches Fügen von Kupfer mit anderen
Rollennahtschweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 metallischen Werkstoffen und Schweißen von
3.5.3 Buckelschweißen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 kupferplattierten Stahlblechen . . . . . . . . . . . . 36
3.5.4 Pressstumpfschweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
3.5.5 Abbrennstumpfschweißen . . . . . . . . . . . . . . . . 15
7. Schweißsicherheit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
3.5.6 Widerstandspressschweißen mit
7.1 Schweißnahtvorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Hochfrequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
7.2 Schweißzusatzwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
3.5.7 Impulsstrom-Schweißen
(Ultrapuls- oder Kurzzeitschweißen) . . . . . . . . . 15
3.6 Ultraschallschweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 8. Qualitätssicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
3.7 Reibschweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
3.8 Rührreibschweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 9. Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
3.9 Sprengschweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 9.1 Liste der Schweißverfahren. . . . . . . . . . . . . . . . 43
3.10 Diffusionsschweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 9.2 Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
3.11 Kaltpressschweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 9.3 Normen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
3.12 Strahlschweißverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 9.4 Verlagsprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Informationsdruck i.12 |1
1. Einleitung

Kupfer ist ein Werkstoff, der bereits seit thermische Leitfähigkeit sowie die gute Unter Berücksichtigung der besonderen
tausenden von Jahren auf Grund sei- Beständigkeit gegen atmosphärische physikalischen und mechanischen
ner speziellen Eigenschaften vom Men- und vielfach auch chemische Einflüsse, Eigenschaften sind viele Kupferwerk-
schen genutzt wird. Da er gelegentlich wichtig. Kupfer kann mit vielen ver- stoffe gut schweißbar. In Abhängigkeit
auch in metallisch reiner Form (gedie- schiedenen Metallen Legierungen bil- vom eingesetzten Werkstoff sind die
gen) vorkommt, wurde er schon früh den, so dass eine Vielzahl von Legie- entsprechenden Fertigungsparameter
wegen seiner guten Umformbarkeit rungssystemen vorhanden sind, bei wie Schweißverfahren, -zusätze sowie
und seiner Farbe eingesetzt. Kupfer denen bestimmte mechanisch-techno- Vor- und Nachbehandlungen zu wäh-
wurde damit zum ersten Gebrauchs- logische Eigenschaften wie Härte, Zug- len. Die in Abb. 1 dargestellten Ein-
metall des Menschen. Mit der zuneh- festigkeit, Dehngrenze, chemische flussgrößen auf die Schweißbarkeit
menden Industrialisierung wurden Beständigkeit, Verschleißwiderstand müssen beachtet und aufeinander
außerdem noch andere Eigenschaften, und andere Eigenschaften gezielt abgestimmt werden.
z. B. die sehr gute elektrische und beeinflusst werden können.

x Schmelzpunkt x Zähigkeit x Seigerungen


x Thermische Leitfähigkeit x Gefügeausbildung x Schmelzbadverhalten
x Ausdehnungsverhalten x Korngröße x Heißrissneigung
x Festigkeit x Anisotropie x Einschlüsse
Schweißeignung
(Kap. 5)
Werkstoff

Schweißbarkeit
 Beanspruchbare
Konstruktion
 Ausreichende Sicherheit
 Geringste Kosten

Schweißmöglichkeit Schweißsicherheit
(Kap. 4) (Kap. 6)
Fertigung Konstruktion

x Energieprofil x Nahtform
x Energieeinbringung x Nahtfläche
x Energieführung x Werkstückdicke
x Energiemenge x Steifigkeitsunterschied
x Einkoppelverhalten x Kerbform und -wirkung
x Schweißverfahren x Anordnung der Schweißnähte
x Art der Zusätze und Hilfsstoffe x Art, Größe und Geschwindigkeit der
x Stoßart Beanspruchung
x Fugenform x Kraftfluss im Bauteil
x Schweißfolge x Räumlichkeitsgrad der Spannungen
x Vorwärmen x Betriebstemperatur
x Wärmebehandlung x Korrosion

Abbildung 1: Abhängigkeit der Schweißbarkeit

2 | Deutsches Kupferinstitut
Der vorliegende Informationsdruck gibt rensbeeinflusster Grund- bzw. Grund- Das Verbindungsschweißen ist das
den derzeitigen Stand der Technik in und Zusatzwerkstoff) und unbeeinflus- unlösbare Verbinden zweier oder
der industriellen Anwendung von Kup- stem Grundwerkstoff. Durch Auf- mehrerer Werkstücke.
fer und seinen Legierungen wieder, schmelzen des Grundwerkstoffes und/ In der DIN ISO 857-1 sind weiterhin die
erhebt jedoch keinen Anspruch auf oder thermische Gefügeveränderungen einzelnen Verfahren zum Schweißen
Vollständigkeit. Da die Forschungs- und im festen Grundwerkstoff entstehen von Metallen mit Prinzipskizzen
Entwicklungsarbeit auf diesem Gebiet eine Schmelzlinie und/ oder eine Wär- erklärt.
weitergehen, sollte man sich bei Anfra- meeinflusszone. Dabei können Weitere Begriffe, z. B. Schweißzusatz
gen direkt an die entsprechenden Schweißnaht, Schmelzlinie und Binde- und Schweißhilfsstoff, sind in DIN
Institute und Einrichtungen wenden. zone identisch sein (siehe Abb. 2). 1910-100 definiert.
Zwei wichtige thermische Fügeverfah- Nach [2] ist die Schweißbarkeit eines Ein Schweißzusatz ist ein der Schweiß-
ren sind das Schweißen und das Löten. metallischen Werkstoffes gegeben, stelle zugeführter Werkstoff, der beim
Da die entstandene Verbindung unab- wenn beim Fügen mit einem gegebe- Schmelzschweißen in flüssigem
hängig vom Herstellungsverfahren die nen Schweißverfahren unter Einsatz Zustand mit dem aufgeschmolzenen
letztendlichen Bauteileigenschaften eines geeigneten Fertigungsablaufes Grundwerkstoff zusammenfließt.
bestimmt, werden diese beiden Füge- der Stoffschluss erzielt werden kann. Hilfsstoffe wie Schweißpulver,
verfahren nach [1] hinsichtlich der Die hergestellten Schweißnähte müs- Schweißpasten und zum Schweißen
chemischen Bindung sowie der chemi- sen mit ihren Eigenschaften und ihrem verwendete Gase erleichtern oder
schen Zusammensetzung des Grund- Einfluss auf die Gesamtkonstruktion ermöglichen das thermische Fügen.

Wärme-
einflußzone

Schweißnaht Wärme-
einflußzone Unbeeinflußter
Grundwerkstoff

Schmelzlinie, Unbeeinflußter Schweißnaht,


Bindezone Grundwerkstoff Bindezone (Bindefläche)

Schmelzschweißverbindung Pressschweißverbindung

Abbildung 2: Aufbau von Schweiß- und Lötverbindungen

werkstoffes (oder der Grundwerkstoffe) die gestellten Anforderungen erfüllen Die Lötbarkeit eines Bauteils bezeich-
in Bezug auf den Zusatzwerkstoff (siehe Abb. 1). [2] net dessen Eigenschaft, durch eine
unterteilt. Sowohl beim Schweißen als Das Metallschweißen wird nach DIN ISO Lötverbindung die an das Werkstück
auch beim Löten entsteht eine metal- 857-1 unterteilt in Press- und Schmelz- gestellten Anforderungen zu erfüllen
lische Bindung. Jedoch gibt es bei der oder Auftrags- und Verbindungs- [DIN 8514]. Eine Schweißverbindung an
chemischen Zusammensetzung Unter- schweißen. einer Werkstoffkombination bzw. mit
schiede. Während eine Schweißverbin- Beim Pressschweißen wird eine Ver- artfremden Zusatzwerstoffen ist wegen
dung aus Grundwerkstoffen mit glei- bindung unter Anwendung einer der unterschiedlichen chemischen
cher chemischer Zusammensetzung äußeren Kraft, die zu plastischer Ver- Zusammensetzung der Grundwerkstof-
und artgleichem Schweißgut besteht, formung an beiden Fügeflächen führt, fe bzw. von Grundwerkstoff und
besitzt eine Lötverbindung durch die meist ohne Schweißzusatz erzeugt. Schweißgut definitionsgemäß eine
Verwendung eines artfremden Zusatz- Eine mögliche örtlich begrenzte Erwär- Lötverbindung. [1]
werkstoffes ein artfremdes Lötgut. mung erlaubt oder erleichtert das
Eine Schweißverbindung ist eine Schweißen.
unlösbare Verbindung zweier oder Schmelzschweißen wird als Schweißen
mehrerer Werkstücke, die durch Ein- durch Anschmelzen der zu fügenden
wirkung von Wärme und/ oder Kraft Flächen ohne Anwendung von Kraft
mit oder ohne Zusatzwerkstoff herge- mit oder ohne Schweißzusatz defi-
stellt wird. Dabei kann ein nach der niert.
obigen Definition artgleicher Zusatz- Dagegen wird beim Auftragschweißen
werkstoff eingesetzt werden. Schweiß- eine Metallschicht auf dem Werkstück
verbindungen bestehen grundsätzlich erzeugt, um die Abmessungen oder
aus Schweißnaht, Bindezone (verfah- Eigenschaften desselben zu verändern.

Informationsdruck i.12 |3
2. Werkstofftechnische Grundlagen

2.1 Eigenschaften von Kupfer und weise beständiger sein als austeniti- mehr zur Verfügung. Zur Erzeugung
Kupferlegierungen sche Cr-Ni-Stähle und erreichen ähnli- und Aufrechterhaltung des Schmelz-
Kupfer hat eine Dichte von 8,9 kg/dm3 che Festigkeitswerte [3]. flusses muss eine konzentrierte Wär-
und gehört zu den Nichteisen-Metal- meeinbringung realisiert oder eine
len. Auf Grund der Kubischflächenzen- 2.2 Schweißtechnisch relevante Vorwärmung des Bauteils durchgeführt
trierten (kfz)-Gitterstruktur verfügt es Werkstoffeigenschaften werden.
über eine sehr gute Tieftemperaturzä- Kupferwerkstoffe sind unter Berück- Bei der Erwärmung von reinem Kupfer
higkeit und Kaltverformbarkeit. Durch sichtigung der physikalischen Eigen- erzeugt das im Vergleich zum Stahl
eine Umformung im kalten Zustand schaften ebenso gut schweißbar wie geringere Temperaturgefälle auf Grund
wird eine Festigkeitssteigerung erzielt. Stahlwerkstoffe. Nachteilig ist jedoch der hohen Wärmeleitfähigkeit (siehe
Des Weiteren hat Kupfer eine hohe die generelle Neigung der NE-Metalle Abb. 3) eine große Ausdehnung über
elektrische und thermische Leitfähig- zur Aufnahme atmosphärischer Gase große Bereiche des Bauteils und damit
keit (Verhältnis elektrischer zu thermi- beim Schweißen, wodurch eine Ver- große Verformungen. Zusätzlich treten
scher Leitfähigkeit konstant) und ver- schlechterung der mechanisch-tech- beim Erstarren gefügebedingte
fügt über eine gute Korrosionsbestän- nologischen Gütewerte der Schweiß- Schrumpfungen auf.
digkeit gegenüber einer Vielzahl von naht eintritt (siehe Kap. 2.5). Deshalb
Medien. müssen alle Bereiche, in denen wäh- 2.3 Metallurgie des Schweißens
Kupferwerkstoffe werden daher nach rend des Schweißens Temperaturen von Unlegiertes Kupfer ist einphasig und
dem Behandlungszustand eingeteilt mehr als 600 K auftreten, mit Hilfe kann durch Umformung kaltverfestigt
in: inerter Schutzgase (Schmelzschweißver- werden. Auch die meisten Kupferlegie-
t"VTTDIFJEVOHTIµSUFOEF8FSLTUPGGF fahren) bzw. anderer geeigneter Maß- rungen sind in Abhängigkeit der
(z. B. CuBe-Legierungen) und nahmen, z. B. durch Beschichtungen Menge der Legierungselemente ein-
t,BMUWFSGFTUJHUF8FSLTUPGGF, (Widerstandsschweißverfahren), vor phasig. Sie können bei ausreichender
beziehungsweise nach der Werkstoff- Luftzutritt geschützt werden. [3] Duktilität ebenfalls kaltverfestigt wer-
zusammensetzung in: Weitere, für die schweißtechnische den. Durch das Zulegieren von Ele-
tFJOQIBTJHF8FSLTUPGGF (z. B. reines Verarbeitung von Kupfer wichtige menten wie Cr, Ni mit Si oder P oder
Cu) beziehungsweise Legierungen, Eigenschaften sind die Wärmeleitfä- Sn, Be, Co, etc. können Kupferwerk-
die vollständig aus Mischkristallen higkeit sowie die Wärmeausdehnung. stoff ausscheidungsgehärtet werden.
bestehen (z. B. CuNi-Legierungen, Im Vergleich zu unlegiertem Stahl hat Ähnlich wie beim Stahl entsteht bei
einphasiges Messing) und reines Kupfer den Kupferwerkstoffen durch die Wär-
tNFISQIBTJHF8FSLTUPGGF (z. B. t eine ca. 6-fach höhere Wärmeleit- meeinbringung neben der Schweißzo-
zweiphasiges Messing) unterteilt. [3] fähigkeit bei Raumtemperatur ne ein thermisch beeinflusster Bereich,
Im Gegensatz zum Stahl finden bei (siehe Tab. 1) und eine 15-fach die Wärmeeinflusszone (siehe Abb. 2).
Kupfer und den meisten seiner Legie- höhere bei 1000 °C [3], Die entstehende Kornvergröberung und
rungen beim Schweißen keine Gitter- t eine um den Faktor 1,4 höhere Wär- die Breite dieser Zone sind abhängig
umwandlungen statt. medehnung (siehe Tab. 1) [3] und von der Höhe der Wärmeeinbringung
Zur Verbesserung wichtiger werkstoff- t eine ca. doppelt so große Schrump- sowie der Vorwärmtemperatur. Bei
technischer Eigenschaften wie bei- fung beim Erstarren. [79] Werkstoffen mit einem kfz-Gitter bzw.
spielsweise Festigkeit und Korrosions- Die hohe Wärmeleitfähigkeit führt zu Į-Gefüge (z. B. reines Kupfer) ist das
beständigkeit wird Kupfer häufig mit einer Ableitung eines Großteils der Kornwachstum geringer, da diese
Elementen wie z. B. Ni, Mn, Zn, Sn, Al, eingebrachten Schweißenergie in den Metalle thermisch stabiler sind als
Fe, Be, Cr und Si legiert. Die so ent- umliegenden Grundwerkstoff. Die Werkstoffe mit einem Kubischraum-
standenen Kupferlegierungen können abgeführte Energie steht zum Auf- zentriert krz-Gitter bzw. ȕ-Gefüge
in stärker reduzierenden Medien teil- schmelzen des Grundwerkstoffes nicht (z. B. Kupfer mit 50% Zn). [3]

Werk- Ausdehnungs- elektrische Wärmeleitfähig-  %FIOHSFO[F Zugfestigkeit Bruchdehnung


stoff- Koeffizient Leitfähigkeit LFJUCFJÙ$ 3Q VOHFGµIS Rm min. A min.
gruppe 10-6/K m/(1tNN
8 Nt,
/NN /NN 
$V 17 60 395 40 … 80 200 … 250 max. 60

$V;O 18 … 20,3 15,0 … 33,3 117 … 243 60 … 420 240 … 460 4 … 20

$V/J;O 16,5 … 17 3,5 … 4,0 27 … 33 270 … 580 380 … 650 0…9

$V4O 18,4 … 18,5 7,5 … 10 67 … 85 220 … 550 330 … 620 0…5

$V/J 14,5 … 17,6 2,04 … 6,4 21 … 48 90 … 500 280 … 560 0 … 14

$V"M 17,0 … 18 5 … 10 40 … 83 110 … 680 350 … 830 0 … 25

4UBIM VO 12 5,5 … 7 48 … 58 175 … 355 290 … 630 18 … 26


legiert

Tabelle 1: Vergleich der physikalischen und mechanischen Eigenschaften von Kupfer, wichtigen Kupferleitungen und unlegiertem Stahl

4 | Deutsches Kupferinstitut
Durch das Erhitzen und Abkühlen kön- spröderen Phase schlechter kaltum- wird der optimale Ausscheidungszu-
nen unerwünschte Gefüge entstehen. formbar. stand zerstört. Es sinken die Zähigkeits-
Anfällig dafür sind folgende Werkstoffe: Intermetallische Phasen, die sich im und Festigkeitswerte im Bereich der
t Werkstoffe mit Verunreinigungen, Grundwerkstoff befinden oder sich Wärmeeinflusszone. Durch geeignete
die niedrig schmelzende Phasen beim Schweißen bilden, sind zu beach- Zusatzwerkstoffe und eine kontrollierte
oder versprödende Ausscheidungen ten. Sie sind hart und spröde und kön- Wärmeeinbringung, deren Höhe vor der
bilden, nen Risse verursachen. Vor Allem in Schweißfertigung experimentell
t Ausscheidungshärtende Werkstoffe, mehrfach legierten Werkstoffen besteht bestimmt werden sollte, wird der Ver-
t Legierungen mit einem großen die Wahrscheinlichkeit, dass zwei vor- lust an Zähigkeit und Festigkeit
Erstarrungsintervall, die nach dem handene Elemente miteinander inter- begrenzt. Bei hohen Anforderungen an
Schweißen kristallgeseigerte Berei- metallische Phasen bilden. [3] die mechanischen Gütewerte ist eine
che aufweisen. umfangreiche Wärmebehandlung mit
Lösungsglühen, Abschrecken und Ausla-
gern erforderlich. Diese Verfahren sind
jedoch aufwändig und auf Grund der
Bauteilgröße oft nicht realisierbar [3].
Kaltverfestigte Werkstoffe: Bei kalt-
verfestigten Werkstoffen geht bei einer
Erwärmung über die Rekristallisati-
onstemperatur, vor Allem bei Schweiß-
vorgängen, die Verfestigung verloren.
Die Festigkeitskennwerte sinken auf
das Niveau des unverformten Werk-
stoffs. Je länger der Werkstoff im Rekri-
stallisationsgebiet gehalten wird, das
heißt je größer die Wärmeeinbringung
ist, desto größer werden die Wärme-
einflusszone und der Härteabfall. Des-
halb sollte die eingebrachte Wärme-
menge so gering wie möglich sein.
Abbildung 3: Temperaturverlauf beim Schweißen von Stahl und Kupfer (DKI 4668)

2.4 Einteilung nach Sauerstoffge-


Die unerwünschten Gefügeverände- Ausscheidungshärtende Legierungen: halt
rungen im Schweißgut und in der Diese Werkstoffe verfügen im Allgemei- Die chemische Zusammensetzung der
Wärmeeinflusszone lassen sich nur nen über eine unbefriedigende einzelnen Kupfer-Sorten ist in der DIN
schwer beseitigen. Das dendritische, Schweißeignung. Die Ausscheidungs- CEN/TS 13388 festgelegt.
stengelige Gussgefüge der Schweißnaht prozesse in der Wärmeeinflusszone Der Sauerstoff-Gehalt im Kupfer hat
bleibt erhalten. führen beim Schmelzen und Wiederer- einen entscheidenden Einfluss auf die
Einphasige Werkstoffe: Diese Werk- starren zu ungünstigen Gefügeände- Schweißbarkeit. Anhand dieses Kriteri-
stoffe sind auf Grund ihrer hervorra- rungen. Die beim Erhitzen gelösten ums sollte die Schweißeignung dieser
genden Zähigkeit in Abhängigkeit des festigkeitssteigernden Teilchen scheiden Werkstoffe bewertet werden.
Sauerstoff-Gehaltes im Allgemeinen sich beim Abkühlen in ungünstiger Sauerstoff wird zur Oxidation von Ver-
sehr gut schweißgeeignet. Dagegen Form oder nicht vollständig, vorrangig unreinigungen, die die Leitfähigkeit
sind Werkstoffe mit krz-Kristallgitter an den Korngrenzen, aus. Diese inho- mindern, während der Raffination
schlechter und mit hexagonal-(hdp) mogene Verteilung führt zu Festigkeits-, zugegeben und ist vorrangig in den
Kristallgitter extrem schlecht schweiß- Härte- sowie Zähigkeitsverlusten [3]. elektrisch hochleitfähigen Kupfer-Sor-
geeignet. Beim Schweißen einphasiger Bei mehrfach legierten Werkstoffen ten zu finden, die in der Elektrotech-
Metalle können neben Kornvergröbe- besteht außerdem die Gefahr, dass sich nik und Elektronik genutzt werden.
rung in der Wärmeeinflusszone bei bei rascher Erwärmung niedrig schmel- Dieser Sauerstoff-Gehalt im Kupfer
einer bestimmten Menge an nichtlösli- zende Phasen und/ oder Eutektika bil- bewirkt bei zusätzlicher Aufnahme von
chen Verunreinigungen auch Wieder- den, die zu Wiederaufschmelzrissen in Wasserstoff die so genannte Wasser-
aufschmelzrisse oder Ausscheidungen der Wärmeeinflusszone führen können. stoffkrankheit. Um diese Gefahr zu
auftreten. [3] Zur Verhinderung dieses Prozesses muss verhindern, müssen Maßnahmen
Mehrphasige Werkstoffe: Die Schweiß- die Wärmeeinbringung minimiert wer- getroffen werden, die letztendlich die
barkeit dieser Werkstoffe wird im All- den. Diese Maßnahme begünstigt Schweißbarkeit herabsetzen.
gemeinen durch die schlechter jedoch hohe Eigenspannungszustände Kupfersorten, die im Apparate- und
schweißbare Phase bestimmt. Diese und damit Risse in den ausgehärteten, Behälterbau eingesetzt werden, sind
Werkstoffe sind im Allgemeinen durch schwer verformbaren Werkstoffen [3]. meist mit Phosphor zum Binden von
das Vorhandensein mindestens einer Durch eine zu große Wärmeeinbringung Sauerstoff desoxidiert. Diese Behand-

Informationsdruck i.12 |5
Abbildung 4: Sauerstoffhaltiges Kupfer – Cu2O-Verteilung im Grundwerkstoff und im Übergang zur Schweiße (DKI 4670).

lung wirkt sich positiv auf die 2.5 Gasaufnahme Werkstoff führt zur Reduktion des an
Schweißbarkeit, jedoch negativ auf die Im flüssigen Zustand neigt Kupfer Sauerstoff gebundenen Kupfers unter
Leitfähigkeit aus. Bei diesen Werkstof- dazu, Gase aus der Atmosphäre, z. B. Bildung von Wasserdampf, der beim
fen sind jedoch die Festigkeits- und Sauerstoff oder Wasserstoff, aufzuneh- Abkühlen auf Grund der Größe seiner
Dehnungseigenschaften sowie das men. Sauerstoff ist im Kupfer im festen Moleküle nicht wieder nach außen dif-
Korrosionsverhalten wichtiger. Zustand bei der Erstarrungstemperatur fundieren kann und zunächst unter
Sauerstoffhaltige Kupfer-Sorten sind des Eutektikums (1065 °C) lediglich zu hohem Druck im festen Gefügeverbund
nicht oder nur unter besonderen 0,09 % löslich. Bereits bei geringen eingeschlossen bleibt. Durch Aufwei-
Bedingungen schmelzschweißbar. Mengen wird durch die eutektische tung der Korngrenzen verschafft er sich
Durch die Gefahr der Bildung spröder Reaktion der Restschmelze Cu(I)-Oxid einen Ausweg. Die entstehende Rissbil-
Gefügephasen, z. B. des Cu-Cu2O- (Cu2O) gebildet. Diese spröde Phase dung bzw. Gefügelockerung wird als
Eutektikums, und die Reaktion von scheidet sich weitgehend im interden- „Wasserstoffkrankheit“ bezeichnet. [79]
Cu2O mit Wasserstoff können Risse ent- dritischen Bereich an den Korngrenzen Diese Erscheinung tritt hauptsächlich
stehen („Wasserstoffkrankheit“, siehe ab (siehe Abb. 4) und verringert die beim Autogenschweißen auf. In Abb. 5
Kap. 2.5). Deshalb empfiehlt es sich, Schweißnahtzähigkeit [79]. unten ist dieser Effekt dargestellt.
bei Schmelzschweißkonstruktionen Im Gegensatz dazu kann Kupfer sowohl Beim Schutzgasschweißen von sauer-
sauerstofffreie Kupfer-Sorten zu ver- im flüssigen als auch im festen Zustand stoffhaltigem Kupfer mittels WIG- und
wenden [79]. Wasserstoff lösen. Dessen Eindringen in MIG-Verfahren entstehen besonders in
den hocherhitzten, sauerstoffhaltigen der Nähe der Übergangszone von der

Abbildung 5: Wasserstoffkrankheit - links: Aussehen einer Biegeprobe – rechts: Wasserstoffkranke Zone mit Cu-Cu2O-Korngrenzen-Eutektikum (DKI 3936)

6 | Deutsches Kupferinstitut
Schweißnaht zum Grundwerkstoff des unlegierten Kupfer wirkt sich
spröde Gefügesäume mit Cu-Cu2O- negativ auf die Schweißeignung aus.
Eutektikum an den Korngrenzen (siehe Da Legierungselemente generell mit
Abb. 4). Bei hohen Anforderungen an zunehmender Menge die Leitfähigkeit
die Festigkeitseigenschaften der senken (siehe Abb. 6), sind Kupferle-
Schweißnaht sind sauerstoffhaltige gierungen in dieser Hinsicht besser
Kupfer-Sorten deshalb nicht geeignet. schweißgeeignet als unlegiertes Kup-
In diesen Fällen muss sauerstofffreies, fer.
mit Phosphor desoxidiertes oder sau- Bleihaltige Legierungen sind jedoch
erstofffreies, nicht desoxidiertes Kupfer nur bis zu einem Gehalt von < 0,03 %
eingesetzt werden. als uneingeschränkt schweißgeeignet
zu bezeichnen, da auf Grund der
2.6 Wirkung von Legierungsele- Unlöslichkeit im Kupfer und des nied-
menten rigen Schmelzpunktes (327 °C) beim
Legierungselemente haben einen gro- Schweißen Warmrisse entstehen.
ßen Einfluss auf die Schweißeignung Schwefel führt beim Schmelzschweißen
von Kupfer und Kupferlegierungen. zu einer Versprödung der Naht.
Chemische Elemente, die Mischkristalle Chemische Elemente wie Mn und P, die
mit Kupfer bilden, senken bereits in als Oxidationsmittel eingesetzt wer-
kleinen Mengen die elektrische und den, verbessern dagegen die Schweiß-
thermische Leitfähigkeit stark, wohin- eignung. Mn bindet außerdem S, so
gegen unlösliche Elemente wie Pb dass diese Legierungen gut schweißbar
oder S die Leitfähigkeit nur durch die sind. Die Wirkung weiterer Elemente
Querschnittsverminderung des Leiters ist in Tab. 2 zusammengefasst.
beeinflussen. Die hohe Leitfähigkeit

Abbildung 6: Einfluss der Legierungselemente auf die


elektrische Leitfähigkeit [63]

Informationsdruck i.12 |7
3FLSJTUBMMJ
TBUJPOT
UFNQFSBUVS Elektrische Korrosions-
Oxid- Wärme- 8BSN Festigkeit/ Verschleiß- 'BSC
Element Besonderheiten Leitfähig- beständig- %FIOHSFO[F
bildung leitfähigleit festigkeit Härte festigkeit änderung
keit keit
O- O-
IBMUJHGSFJ

ĺbleibt annähernd gleich


Ag Erhöhung Zeitstandfestigkeit ĹĹ nein ĺ ĺ Ĺ Ĺ

8 | Deutsches Kupferinstitut
AI ja Ļ Ļ Ĺ Ĺ Ĺ Ĺ

As Ermöglichen der Aushärtbarkeit ĹĹ nein ĻĻ ĻĻ

Be Ermöglichen der Aushärtbarkeit nein ĻĻ ĻĻ Ĺ ĹĹ Ĺ

$P ĺ nein ĻĻ ĻĻ

$S Ermöglichen der Aushärtbarkeit Ĺ nein ĻĻ ĻĻ Ĺ Ĺ Ĺ

Ĺsteigt
Fe kornfeinende Wirkung, begrenzte Löslichkeit,
Ermöglichen der Aushärtbarkeit, ĺleichtĹ ja ĻĻ ĻĻ Ĺ Ĺ Ĺ
Verbesserung Gleiteigenschaften

nicht ausgefüllte Spalten: keine Informationen vorhanden


Mn Desoxidation, Abbinden Schwefel, Ĺ PLW$OXQG
nein ĻĻ ĻĻ Ĺ Ĺ
Verbesserung Gießeigenschaften (mit Si und Al) 6L

Tabelle 2: Wirkung von Legierungselementen von Kupferwerkstoffen


Ni Erhöhung Dauerschwingfestigkeit, Anlaufbeständigkeit,
gute Verformbarkeit, Erhöhung Schmelztemperatur, in
ĺĺ nein Ļ Ļ Ĺ Ĺ Ĺ Ĺ x
Verbindung mit anderen Elementen (z. B. P, Si)
Ermöglichen der Aushärtbarkeit

ĹĹsteigt stark
O Oxidation unerwünschter Verunreinigungen,
ĺ ja ĻĻ ĻĻ
Mischkristallbildung

P Mischkristallbildung, Desoxidation, Verbesserung Gieß-


barkeit und Gleiteigenschaften, Verschlechterung ĹleichtĹ nein ĻĻ ĻĻ
Warmformbarkeit
spanbrechende Wirkung, Unlöslichkeit, Erhöhung

Ļsinkt
Pb
8BSNSJTTFNQmOEMJDILFJU 7FSTDIMFDIUFSVOH ĹleichtĹ nein Ļ Ļ ĻEHL7HPSĹ
Warmformbarkeit

4 Unlöslichkeit ĺĺ ja Ļ Ļ ĻEHL7HPSĹ

4C IµVmHWPSLPNNFOEF7FSVOSFJOJHVOH ĹĹ nein ĻĻ ĻĻ ĻEHL7HPSĹ

4F Unlöslichkeit OHLFKWĹOHLFKWĹ nein Ļ Ļ ĻEHL7HPSĹ

4J Mischkristallbildung, Desoxidation,
Ĺ nein ĻĻ ĻĻ
Ermöglichen der Aushärtbarkeit

ĻĻ sinkt stark
4O gute Verformbarkeit ĺĹ nein Ļ Ļ Ĺ Ĺ Ĺ x

Te Unlöslichkeit, gute Zerspanbarkeit OHLFKWĹOHLFKWĹ nein Ļ Ļ Ĺ ĻEHL7HPSĹ

Zn ĹELV
Verbesserung Verformbarkeit, Desoxidation Ĺ ja ĺ ĺ Ĺ Ĺ
=QGDUEHUĻ

Zr HFSJOHF,FSCFNQmOEMJDILFJU nein Ļ Ļ Ĺ
3. Schweißverfahren

3.1 Besonderheiten bei der werden. Beim Schweißen von alumini- geringer als die des Grundwerkstoffs
schweißtechnischen Verarbeitung umhaltigen Kupferlegierungen wird sind, ist stark von den Fertigkeiten des
von Kupfer und Kupferlegierungen durch das Anlegen der Elektrode an Schweißers abhängig. Zur Verbesserung
Für die schweißtechnische Verarbei- den Pluspol eine Reinigung der Ober- der Festigkeit können die einzeln
tung von Kupferwerkstoffen steht eine fläche von den dichten und festhaften- gefertigten Nahtabschnitte in der Rot-
Vielzahl von Verfahren zur Verfügung. den Al-Oxidschichten erzielt. Die Elek- wärme (über 700 °C) hammervergütet
Diese sind im folgenden Kapitel aufge- trode wird bei dieser Technik durch die werden (siehe Kap. 3.15) [79]. Dabei
führt. Die Bezeichnungen und Ord- hohe Geschwindigkeit der auftreffen- wird das entstandene Gussgefüge der
nungsnummern der Schweißprozesse den Elektronen thermisch stark bela- Schweißnaht in feinkörnigeres Gefüge
sind der DIN EN ISO 4063 entnommen. stet, weshalb meist Wechselstrom umgewandelt [79].
Eine Liste der Schweißverfahren finden angewendet wird. Durch die negativen Auf Grund der aufgeführten Nachteile
im Anhang. Stromanteile sinkt die thermische Bela- hat das Autogenschweißen bei Kupfer-
Auf Grund der hohen Wärmeleitfähig- stung der Elektrode, während die werkstoffen in den letzten Jahren stark
keit besonders der un- und einiger gewünschte Reinigungswirkung in den an Bedeutung verloren und wird nur
niedriglegierter Kupferwerkstoffe soll- positiven Phasen statt findet. noch sehr selten, z. B. zu Reparatur-
ten entweder Verfahren mit einer zwecken, eingesetzt.
hohen Energiedichte, z. B. das Laser- 3.2 Gasschweißen
oder Elektronenstrahlschweißen, ein- Beim Gasschweißen (311) entsteht der
gesetzt oder die Werkstücke vorge- Schmelzfluss durch unmittelbares, ört- 3.3 Lichtbogenhandschweißen
wärmt werden. Die Höhe der Vor- lich begrenztes Einwirken einer Brenn- Das Verfahren (111) nutzt eine manuell
wärmtemperatur richtet sich dabei gas-Sauerstoff-Flamme. Im Unterschied geführte, abschmelzende, meist positiv
nach der Leitfähigkeit des jeweiligen zum Schweißen von Stahlwerkstoffen gepolte Stabelektrode. Durch Berühren
Werkstoffes und der Bauteilgröße [80]. muss wegen der hohen erforderlichen des Werkstücks mit der Elektrode wird
Zur Gewährleistung der Herstellung Wärmeeinbringung eine größere Düse ein Lichtbogen im Kurzschluss gezün-
von sauberen und fehlerfreien eingesetzt werden. Schweißwärme und det. Es sollte mit weichem, energiear-
Schweißnähten und als Schutz der –zusatzwerkstoff werden getrennt mem Lichtbogen geschweißt werden.
Wurzelseite können Flussmittel einge- zugeführt. Um die Wirtschaftlichkeit zu Zur Erstarrung des Schweißgutes muss
setzt werden. Sie werden vor dem steigern und den Bauteilverzug zu ver- wegen der niedrigen Schweißtempera-
Schweißen auf die Werkstückoberflä- ringern, kann für Stumpfnähte an Bau- tur nur wenig Wärme abgegeben wer-
che aufgebracht, lösen während der teilen ab ca. 5 bis 6 mm Wandstärke den, so dass diese bei Werkstücken mit
Erwärmung die vorhandenen Oxid- das gleichzeitig-beidseitige Schweißen sehr kleinem Schmelzintervall abrupt
schichten und verhindern deren Neu- in steigender Position angewendet erfolgt. Schmelzbad und Lichtbogen
bildung. Sie sind meist pastös und werden. sind durch Schlacken und Gase aus der
bestehen aus Borverbindungen mit In Abhängigkeit der Blechdicke ist je Elektrodenumhüllung vor Atmosphä-
Zusätzen von oxidlösenden Metallsal- nach Leitfähigkeit des Kupferwerkstoffs renzutritt geschützt. Die für Kupfer-
zen (für CuAl-Legierungen fluoridhalti- ein Vorwärmen zwischen 300 und 600 °C werkstoffe anwendbaren Elektroden
ge Sonderflussmittel [80], siehe Kap. notwendig. Es wird ebenfalls mit der sind in der nicht mehr gültigen Norm
5.3.8). Ihre Verwendung beschränkt gleichen Gerätetechnik durchgeführt. DIN 1733-1 aufgeführt. Ein neuer Nor-
sich auf die konventionellen Schmelz- Beim Fügen von Kupferwerkstoffen mentwurf für umhüllte Stabelektroden
schweißverfahren wie Autogen-, Licht- müssen immer Flussmittel eingesetzt ist geplant.
bogenhand- und WIG-Schweißen. Für werden, die im Allgemeinen sowohl auf In Abhängigkeit der Leitfähigkeit der
Gas- und Lichtbogenhandschweißen die Nahtfugen als auch auf die Kupferwerkstoffe ist eine Vorwärmung
müssen sie immer eingesetzt werden. Schweißstäbe gestrichen werden. Es bis ca. 500 °C (unlegiertes Kupfer)
Beim WIG-Schweißen kommen Fluss- sind auch Schweißzusätze mit Flussmit- erforderlich. Es sind ebenfalls immer
mittel jedoch nur noch selten und telumhüllung oder Flussmittelfüllung Flussmittel notwendig, die z. B. in der
beim MIG gar nicht mehr zum Einsatz erhältlich. Elektrodenumhüllung enthalten sein
[42], auch wenn sie allgemein für das Das Gasschweißen hat den Vorteil, können.
Schutzgasschweißen empfohlen wer- dass es unabhängig von der Stromver- Die Wärmeleistung der Elektroden ist
den. Für Arbeiten mit hohen Vorwärm- sorgung anwendbar und die Geräte- wegen der begrenzten Strombelastbar-
temperaturen (ab ca. 300 °C [42]) soll- technik einfach und preiswert ist. Das keit für Kupferwerkstoffe in der Regel
ten sie als Kantenschutz der Schweiß- Verfahren ist jedoch nur schwer zu gering, um eine ausreichende Auf-
flanken eingesetzt werden. Bei mehr- mechanisier- und automatisierbar. Aus schmelzung zu erzielen. Deshalb muss
lagigen Schweißungen (Blechdicke > 10 diesem Grund wird es hauptsächlich vorgewärmt werden.
mm) ist es vorteilhaft, auch die manuell angewendet. Durch die gerin- Der Einsatz des Lichtbogenhand-
Zusatzwerkstoffe dünn mit Flussmittel ge Energiedichte und die damit ver- schweißens für Kupferwerkstoffe ist
zu bestreichen. bundenen hohen Fertigungszeiten und daher auf wenige Anwendungsberei-
Die oberflächenreinigende Wirkung der den hohen Fertigungsaufwand ist es che, z. B. Instandsetzungsschweißun-
Flussmittel kann durch den Einsatz des jedoch nicht wirtschaftlich. Die Güte gen und Restaurationsarbeiten,
Lichtbogens z. B. verstärkt oder ersetzt der Naht, deren Festigkeitswerte beschränkt.

Informationsdruck i.12 |9
3.4 Schutzgasschweißen gesteigert werden (siehe Abb. 7). Gleichstrom und negativ gepolter Elek-
Nachteil ist der hohe Preis dieses Edel- trode durchgeführt [4], Wechselstrom
3.4.1 Allgemeines gases. Deshalb wird meist ein Ar-He- ist möglich. Das Zünden beim WIG-
Die Schutzgasschweißverfahren (13) WIG Gemisch eingesetzt. Mit den zur Schweißen wird mittels Hochspan-
und MIG haben für die schweißtechni- Anwendung kommenden Schweißzu- nungsanregung realisiert, da ein Auf-
sche Verarbeitung von Kupfer außer im sätzen werden auf Grund der Legie- setzen der Elektrode zu deren Ver-
Elektronikbereich die größte Bedeu- rungszusammensetzung sowie der schmutzung führen und die Lichtbo-
tung erlangt und werden am häufig- guten Homogenität des Schweißguts genzündung verschlechtern würde. Mit
sten eingesetzt [42], [80]. Schutzgas- Verbindungen erzeugt, deren Festig- neueren Technologien ist auch ein
schweißen ist der Oberbegriff für alle keitseigenschaften denen von weich- berührendes Zünden mit stark redu-
Lichtbogenschweißverfahren, bei geglühtem Kupfer entsprechen oder ziertem Kurzschlussstrom (Lift-Arc-
denen die Elektrode, der Lichtbogen diese übersteigen. Technik) möglich [4]. Als Schutzgase
und das Schmelzbad durch ein Schutz- Das WIG-Schweißverfahren liefert im werden Ar, He und Ar-He-Gemische
gas gegen die Atmosphäre abgeschirmt Gegensatz zum MIG-Verfahren qualita- (ca. 50/50) eingesetzt. Das WIG-
sind. tiv hochwertigere, insbesondere Schweißen kann sowohl mit als auch

Abbildung 7: Notwendige Vorwärmtemperaturen beim WIG- und MIG-Schweißen in Abhängigkeit des verwendeten Prozessgases [22] (DKI 578) (DKI 611)

Zur Verhinderung einer Schmelzbadre- porenärmere Nähte. Das MIG-Verfah- ohne Zusatzwerkstoff ausgeführt wer-
aktion mit Luftsauerstoff werden inerte ren wird zum Ausbringen größerer den.
Schutzgase wie Ar, aber auch ArHe- Mengen an Zusatzwerkstoff eingesetzt. In Abhängigkeit der Bauteilgröße und
oder ArN-Gemische verwendet (siehe Die Wärmeeinbringung ist im Vergleich der Leitfähigkeit der Kupferwerkstoffen
DIN EN ISO 14175). Die Art des Schutzga- zum WIG-Verfahren höher. Damit sind ist ein Vorwärmen bis zu 600 °C erfor-
ses spielt für die schweißtechnische höhere Schweißgeschwindigkeiten derlich. Mit Schweißgeräten, die einen
Verarbeitung eine wichtige Rolle. He möglich. Schweißstrom von 500 A liefern, kann
hat gegenüber Ar eine deutlich höhere Beide Verfahren müssen bei einem es sogar entfallen [5]. Die Anwendung
Wärmeleitfähigkeit und benötigt eine Einsatz für Arbeiten im Freien vor Zug- von Flussmitteln wird für das WIG-
höhere Lichtbogenspannung zur luft geschützt werden, da es sonst zur Schweißen empfohlen, jedoch werden
Gewährleistung der notwendigen Ioni- Störung des Schutzgasmantels und in diese auf Grund des zusätzlichen Fer-
sierungsenergie. Im Vergleich zum Folge dessen zu starker Porenbildung tigungsaufwands nur noch selten
Schweißen mit reinem Ar entstehen kommen kann. genutzt. Vorteilhaft ist ihre Anwen-
ein heißeres Schmelzbad mit geringe- dung vor Allem beim Arbeiten mit
rer Viskosität und ein tiefer, gleichmä- 3.4.2 WIG-Schweißen hohen Vorwärmtemperaturen ab ca.
ßiger Einbrand. Auf Grund der verän- Bei diesem Verfahren (141) brennt der 300 °C [42]. Sie werden dann als Kan-
derten Schmelzbadbewegung wird Lichtbogen frei zwischen einer nicht tenschutz der Nahtflanken verwendet.
eine bessere Entgasung erreicht und es abschmelzenden Wolfram-Elektrode Beim Schweißen mehrerer Lagen soll-
werden porenärmere Nähte erzeugt. und dem Werkstück. Zusatzwerkstoff ten die Schweißstäbe ebenfalls mit
Durch den Einsatz von He kann außer- und Lichtbogen werden dem Prozess Flussmittel bestrichen werden.
dem die Vorwärmung deutlich redu- getrennt zugeführt. Das Verfahren wird Eine Teil- oder Vollmechanisierung
ziert oder die Schweißgeschwindigkeit bei Kupferwerkstoffen vorrangig mit oder Automatisierung des Verfahrens

10 | Deutsches Kupferinstitut
ist sehr gut möglich. Beim vollmecha- angewendet. Außerdem wird es häufig Die kontrollierte, niedrige Wärmeein-
nischen und automatisierten Schwei- im Apparate-, Behälter- und Rohrlei- bringung senkt beim Schweißen von
ßen müssen Führungs- und Haltevor- tungsbau sowie in der Luft- und heißrissempfindlichen Werkstoffen mit
richtungen der Werkstücke und die Raumfahrt oder in der Reaktortechnik großen Bauteildicken die Gefahr der
Nahtvorbereitung exakt sein, um ein eingesetzt [4], [7]. Heißrissbildung und verringert den
Verschmutzen der Elektrode durch Auf- Mögliche Verfahrensvarianten sind Verzug.
setzen auf das Werkstück zu vermei- WIG-Heißdraht-, -Impulslichtbogen-, Ein weiterer Vorteil des MIG-Schwei-
den. Bei Verwendung eines Zusatz- -Punkt- und -Orbitalschweißen. ßens ist die selbsttätige Stromregelung,
werkstoffes ist eine gesonderte Draht- Beim WIG-Heißdrahtschweißen wird die auch als „Innere Regelung“
zufuhr-Einrichtung notwendig. über eine zweite Stromquelle der bezeichnet wird. Wenn der Abstand
Die Vorteile dieses Verfahrens bestehen Zusatzwerkstoff erhitzt. Die Lichtboge- zwischen Werkstück und Elektrode
in der hohen Qualität der erzeugten nenergie kann somit vollständig zum größer wird, sinkt auf Grund des
Schweißnähte und der guten Aufschmelzen des Grundwerkstoffs höheren Widerstandes im Lichtbogen
Nahtoberfläche sowie der Spaltüber- genutzt werden. die Stromstärke und auf Grund dessen
brückbarkeit. Es zeichnet sich außer- Mit dem WIG-Impulslichtbogen wer- die Abschmelzleistung. Durch die kon-
dem durch die im Vergleich zum Auto- den vorrangig dünnere Bleche mit ver- tinuierliche Drahtvorschubgeschwin-
gen- und Lichtbogenhandschweißen bessertem Schweißnahtaussehen und digkeit wächst das freie Drahtende, bis
hohen Schweißgeschwindigkeiten, niedrigerer Leistung verbunden. Es ist sich der ursprüngliche Abstand zum
durch beidseitig saubere Nahtoberflä- außerdem das Schweißen von Werk- Werkstück wieder einstellt. Bei einer
chen und porenarme Schweißnähte stoffen mit unterschiedlicher Wärme- geringeren Lichtbogenlänge sinkt der
aus und ist sehr gut für das Arbeiten leitfähigkeit bzw. Wärmeableitung Widerstand im Lichtbogen und die
in Zwangslagen geeignet [4]. Durch die (Dickenunterschiede) möglich [8]. Auf Stromstärke sowie die Abschmelzlei-
stabile Bogenentladung handelt es Grund der geringen Wärmeeinbringung stung steigen und das freie Drahtende
sich um einen ruhigen Schweißprozess ist das Schmelzbad viskos und kann wird kürzer. Mit dieser Regelung kön-
mit einer geringen Spritzerbildung. Auf gut modelliert werden. Das ist beson- nen beim vollmechanisierten und
Grund der konzentrierten Wärmeein- ders bei Zwangslagenschweißungen automatisierten MIG-Schweißen Ober-
bringung durch den Lichtbogen wird mit Spaltüberbrückung von Vorteil. [76] flächenunebenheiten sowie Ungenau-
weniger Wärme in das Bauteil einge- Das WIG-Orbitalschweißen wird für igkeiten bei der Werkstückpositionie-
bracht als beim Gas- und Lichtbogen- mechanisierte Rohrschweißungen ein- rung in z-Richtung und beim teilme-
handschweißen, was sich in einer gesetzt. Der Brenner wird dazu mit chanisierten Schweißen Abstands-
schmaleren Wärmeeinflusszone einer Vorrichtung am Rohr befestigt schwankungen auf Grund der manuel-
bemerkbar macht. Auf Grund der Tren- und zum Schweißen um das Rohr len Brennerführung ausgeglichen wer-
nung von Schweißzusatz und Brenner bewegt. den.
können Wärmeeinbringung und Beim MIG-Schweißen werden mehrere
Abschmelzleistung einzeln verändert 3.4.3 MIG-Schweißen Lichtbogenarten unterschieden, die
werden, weshalb die Gefahr von Bin- Beim MIG-Schweißen (131) brennt der durch den Werkstoffübergang definiert
defehlern im Vergleich zum MIG- Lichtbogen zwischen einer abschmel- sind. Der Lichtbogentyp beeinflusst
Schweißen verringert ist. Das WIG- zenden Elektrode, die gleichzeitig den den Materialübergang sowie die Sprit-
Schweißen wird deshalb häufig für das Schweißzusatz bildet, und dem Werk- zerbildung beim Schweißen. Die Sprit-
Schweißen der Wurzellage bei mehrla- stück. Das Verfahren wird ausschließ- zerbildung tritt vorrangig bei den mit
gigen Nähten verwendet. Durch die im lich mit Gleichstrom und positiv gepol- geringen Stromstärken arbeitenden,
Vergleich zum MIG-Schweißen gerin- ter Elektrode angewendet. Durch die kurzschlussbehafteten Kurz- und
gere Abschmelzleistung und die daraus hohe und im Vergleich zum WIG- Übergangslichtbögen auf. Mit zuneh-
resultierende geringere Produktivität Schweißen direkte Strombelastung der mender Stromstärke nimmt die Trop-
wird es außerdem vorrangig für Elektrode schmilzt diese leichter und fengröße ab und die Kurzschlussgefahr
besonders hochwertige Nähte und schneller ab, so dass mit dem Zusatz- sinkt. Der Werkstoffübergang bei den
geringe Blechdicken verwendet. Bei werkstoff zusätzlich Wärme in das leistungsintensiven Lichtbögen, Sprüh-
poren- oder oxidationsanfälligen Schmelzbad eingebracht wird [7]. Die und Impulslichtbogen, ist meist fein-
Werkstoffen muss dabei auf einen Zündung des Lichtbogens erfolgt tropfig und die Wahrscheinlichkeit von
entsprechenden Wurzelschutz geachtet berührend. Die verwendeten Schutzga- Spritzern gering. [4] Die letztgenann-
werden [4]. se sind Ar, aber auch ArHe- (ca. 50/50) ten Lichtbogenarten werden vorrangig
Das automatisierte WIG-Schweißen oder ArN-Gemische (< 30 % N bei für das Schweißen von Kupfer und
wird vorteilhaft bei der Herstellung Sprühlichtbogen, siehe DIN EN ISO 14175) Kupferlegierungen verwendet [7].
längsnahtgeschweißter kupferner [42]. Ein Vorwärmen ist nur bei höhe- Der Sprühlichtbogen arbeitet mit den
Kabelmäntel mit einer Wanddicke von ren Bauteildicken erforderlich. Es wer- höchsten Lichtbogenleistungen, so
etwa 0,5 mm aus Kupfer-Walzband den keine Flussmittel eingesetzt [42]. dass der Werkstoffübergang immer
oder zur Herstellung endloser dünn- Das MIG-Verfahren ist sehr gut auto- kurzschlussfrei und ohne Spritzer
wandiger Rohre aus strukturierten matisierbar, kann aber auch voll- oder erfolgt. Durch die hohe erreichbare
Kupfer-Bändern ohne Zusatzwerkstoff teilmechanisiert ausgeführt werden. Abschmelzleistung wird er für Füll-

Informationsdruck i.12 | 11
eine hohe Abschmelzlei- 3.4.4 Wolfram-Plasmaschweißen
Drahttransport- stung (bis zu 6 kg/h [4], bei Ein Plasma ist ein hoch ionisiertes Gas,
rollen Hochleistungsprozessen bis das aus Ionen, freien Elektronen,
20 kg/h [7]) aus und wird Lichtquanten und Atomen bzw. Mole-
Drahtelektrode vorwiegend für Kehlnähte külen besteht. Die Konzentration der
Stromkontakt- und Dickblech-Schweißun- Ladungsträger ist in Etwa gleich,
düse gen eingesetzt. Es ist im weshalb das Plasma nach außen hin
Schweiß-
Schutzgasdüse Vergleich zum WIG-Schwei- praktisch neutral wirkt. Es besitzt
energiequelle Schutzgas ßen jedoch porenanfälliger. jedoch sowohl eine gute elektrische
Durch den Einsatz entspre- als auch thermische Leitfähigkeit, so
chend legierter Schweißzu- dass im Plasma hohe Temperaturen
Lichtbogen
sätze kann die Porenbil- herrschen [4].
dung in der Schweißnaht Das Plasmaschweißen (15) ist ein Pro-
minimiert werden (siehe zess, bei dem ein von einer Wolfram-
Kap. 7.1 und Tab. 15). Zur Elektrode zum Werkstück brennender
weiteren Verbesserung der Lichtbogen von einer zweiten wasser-
Qualität von MIG-Nähten gekühlten Düse (Plasmadüse) durch
können diese nach dem einen zusätzlichen Gasmantel einge-
Schweißen noch hammer- schnürt wird. Auf Grund dieser Ein-
Abbildung 8: MIG-Schweißen
vergütet werden (siehe schnürung werden Lichtbogendiver-
auch Kap. 3.15). genzen von etwa 6° erreicht (Vergleich
und Decklagen eingesetzt [4]. Auf Eine weitere Steigerung der freier Lichtbogen beim WIG-Schwei-
Grund der hohen Wärmeeinbringung Abschmelzleistung kann durch ver- ßen: Divergenz etwa 45°) [7]. Für das
ist das Schmelzbad überhitzt und schiedene Varianten des MIG-Schwei- Plasmaschweißen kommen z. B. Ar, He
dünnflüssig und kann nur in den Posi- ßens erzielt werden. Die Zweidraht- oder Gemische aus beiden als Schutz-
tionen PA und PF verschweißt werden. Technik wird unterteilt in Doppel- gase zum Einsatz. Es kann mit oder
Es entstehen sehr glatte und flache draht- und Tandemschweißen. Bei ohne Zusatzwerkstoff ausgeführt wer-
Nähte [7]. ersterem wird mit zwei Drähten in den, wobei der Schweißzusatz wie
Beim Impulslichtbogen wird mit einem Kontaktrohr gearbeitet. Bei der beim WIG-Verfahren getrennt zuge-
einem dem Grundstrom überlagerten zweiten Verfahrensvariante wird ein führt wird.
Impulsstrom gearbeitet. Der Grund- Doppelbrenner mit zwei Kontaktrohren Gegenüber dem WIG-Schweißen hat
strom wärmt Werkstück und Elektrode- und zwei getrennten Stromquellen das Plasma-Verfahren eine Reihe von
nende vor und hält die Ionisation der verwendet, wodurch eine bessere Pro- technischen Vorteilen. Durch die starke
Lichtbogenstrecke aufrecht. Der zessregelung und -kontrolle erreicht Einschnürung des Lichtbogens erreicht
Impulsstrom dient der Tropfenablö- wird. dieser eine sehr hohe Energiedichte
sung. Ar wird hier auf Grund der im Das MIG-Schweißen wurde außerdem und ist unempfindlicher gegenüber
Vergleich zu He höheren Lichtbogen- mit Hilfe neuester Prozesssteuerungs- Abstandsschwankungen. Deshalb ist
stabilität als Schutzgas eingesetzt. [7] und –regelungstechniken für Anwen- dieses Schweißverfahren sehr gut voll-
Da Grund- und Impulsstrom sowie die dungen im Dünnblechbereich unter mechanisier- und automatisierbar. Auf
Impulsdauer bzw. -frequenz frei ein- Verwendung eines Kurzlichtbogens Grund der hohen Temperaturen und
gestellt werden können, entstehen weiterentwickelt. Bei diesem Lichtbo- dem daraus resultierenden hohen
auch bei kleinen Lichtbogenleistungen gentyp findet der Werkstoffübergang Ionisierungsgrad ist der Lichtbogen
nur selten Spritzer. Es lassen sich im Kurzschluss statt, wodurch es mit sehr stabil, auch bei sehr niedrigen
dünne Bleche auch mit dickeren Elek- konventioneller Technik zu einem Schweißstromstärken (unter 1 A im
troden verschweißen [4]. Außerdem ist hohen Kurzschlussstrom und starker Dünnblechbereich) und bei einer
dieser Lichtbogentyp gut für das Arbei- Spritzerbildung kommt. Es wurde durch Abbrand veränderten Elektro-
ten in Zwangslagen geeignet. durch die Entwicklung neuer Drahtvor- denspitze. Die Schweißparameter
Die in weiten Grenzen steuerbare Wär- schubregelungen (Cold-Metall-Trans- haben nur einen geringen Einfluss auf
meführung erlaubt die Optimierung von fer-Prozess, CMT [7]) bzw. durch die die Lichtbogenform. Außerdem ent-
Schweißbedingungen für das Auftrag- Entwicklung hochdynamischer Steue- steht nur eine geringe Ablenkung des
schweißen von Kupferwerkstoffen auf rungstechnik (ColdArc, [43]) ein nahezu eingeschnürten, richtungsstabilen
Stahlwerkstoffe, wobei Aufmischungs- stromloser Werkstoffübergang ohne Plasmalichtbogens durch Kanten (Blas-
grad und Kupfer-Eindringung im Stahl Spritzer und mit geringer Wärmeein- wirkung) [4]. Mit der hohen Energie-
niedrig sind. Deshalb wird das MIG- bringung erreicht. Sie wird bereits dichte, dem tiefen Einbrand und der
Impulslichtbogenschweißen häufig zum industriell zum Verschweißen von höheren Schweißgeschwindigkeit las-
Auftragschweißen von Kupfer und Kup- Kupfer-Folien eingesetzt und könnte sen sich schmalere Schmelzzonen in
ferlegierungen auf Stahlwerkstoffe in Zukunft für die Verarbeitung von Kombination mit einer geringeren
genutzt (siehe Kap. 3.14). Kupferwerkstoffen an Bedeutung Wärmeeinbringung sowie weniger Ver-
Das MIG-Verfahren zeichnet sich durch gewinnen. zug realisieren [4], [7]. Durch die kon-

12 | Deutsches Kupferinstitut
zentrierte Energieeinbringung wird ßen gearbeitet, allerdings mit geringen stoff-Gehalte der dort verwendeten,
außerdem eine bessere Entgasung des Stromstärken (I = 0,1 … 50 A [4]) und meist unlegierten Kupfer-Sorten die
Schmelzbades erreicht. ohne Stichlocheffekt. Für das Ver- Widerstandsschweißbarkeit nicht
Nachteilig sind die Notwendigkeit schweißen von dünnwandigen Teilen beeinflussen.
einer exakten Schweißnahtvorberei- (0,01 bis 1 mm [4]) wirken sich die Für das Widerstandsschweißen von
tung, die hohen Investitionskosten Richtungsstabilität des Lichtbogens Kupfer sind die Verfahren Widerstands-
und der im Vergleich zum WIG- und die Lichtbogenstabilität günstig Punkt-, -Rollennaht- und Buckel-
Schweißen größere Brenner sowie der aus. Auch im Mikroplasmabereich gibt sowie Pressstumpf- und Abbrenn-
notwendige geringere Abstand zum es interessante Anwendungen für Kup- stumpfschweißen von Bedeutung.
Werkstück, wodurch Probleme mit der fer, z. B. das Anschweißen von dünnen
Zugänglichkeit entstehen können [7]. Kupfer-Drähten (d = 0,05 mm ø) an 3.5.2 Widerstands-Punkt- und –Rol-
Das Wolfram-Plasmaschweißen (WP) Lötfahnen von 0,5 mm Dicke und lennahtschweißen
wird unterteilt in das Plasmastrahl- längsnahtgeschweißte dünnwandige Beim Widerstands-Punkt- und –Rol-
(WPS), das Plasmalichtbogen- (WPL) Rohre [8]. lennahtschweißen (21 und 22) wird die
und das Plasmastrahl-Plasmalichtbo- Eine weitere Verfahrensvariante ist das Fügestelle zwischen den Werkstücken
genschweißen (WPSL). Beim WPS-Ver- Plasma-MIG-Schweißen. Dabei wird durch zwei stift- oder rollenförmige
fahren brennt der Lichtbogen zwischen die Wolfram- durch eine ringförmige Wolfram-Elektroden unter Druck durch
der negativ gepolten Wolfram-Elektro- Kupfer-Elektrode ersetzt. Die MIG- Widerstandserwärmung lokal so weit
de und der Plasmadüse (nicht übertra- Drahtelektrode wird durch die Kupfer- erhitzt, dass sich zwischen den Füge-
gener Lichtbogen), beim WPL-Verfah- Anode geführt. Beide sind positiv teilen eine Schweißlinse bildet. Dieser
ren zwischen der Wolfram -Elektrode gepolt. Mit dieser Technik werden vor Druck wird während des gesamten
und dem Werkstück (übertragener Allem die Abschmelzleistung und die Schweißvorgangs aufrecht erhalten,
Lichtbogen). Beim WPSL-Verfahren Schweißgeschwindigkeit erhöht [7]. um eine rissfreie Erstarrung der
wird mit übertragenem und nicht Kupferlegierungen lassen sich bis ca. 6 Schweißlinse sicherzustellen. Die Ver-
übertragenem Lichtbogen gearbeitet. mm Blechstärke mit diesem Verfahren bindungsausbildung erfolgt bei diesen
Das WP-Verfahren wird hauptsächlich fügen. Verfahren somit im schmelzflüssigen
zum Verbindungsschweißen eingesetzt, Zustand.
ist aber auch zum Auftragschweißen 3.5 Widerstandsschweißen Für diese Schweißverfahren sind
geeignet. Geschweißt wird hauptsäch- besonders die Stoff- und Kontaktwi-
lich in PA-Position, bedingt sind 3.5.1 Allgemeines derstände von Bedeutung. Während
ebenfalls PB und PC möglich [4]. Beim Widerstandsschweißen (2) wird die Stoffwiderstände zu Beginn der
Bei Blechdicken bis ca. 3 mm wird das die zum Fügen erforderliche Wärme Schweißung gering und die Kontaktwi-
oberflächennahe Wärmeleitungs- durch den elektrischen Widerstand der derstände, bei Kupfer besonders zwi-
schweißen angewendet, bei Wanddik- Schweißzone während des Fließens von schen Elektrode und Fügeteilen, groß
ken größer als 3 mm wird mit einer Strom erzeugt (Widerstandswärme, sind, ändert sich dieses Verhältnis
erhöhten Energiedichte der Stichloch- Joulesche Wärme). Die Verfahren kön- schon nach kurzer Zeit. Die Besonder-
effekt (WPL-Verfahren) erzeugt. Bei nen mit oder ohne Anwendung von heit beim Schweißen von un- und
letzterem Verfahren wird infolge der Kraft und mit oder ohne Verwendung niedriglegiertem Kupfer liegt in dessen
Wärmeleitung tiefer liegendes Material eines Schweißzusatzwerkstoffes durch- geringem elektrischen Werkstoffwider-
aufgeschmolzen und im Strahlzentrum geführt werden. Meist wird unter Kraft- stand und den eingesetzten Elektroden
verdampft. Dabei bildet sich eine aufbringung und ohne Zusatzwerkstoff aus Wolfram, und Molibdän oder
Dampfkapillare, die von einem flüssi- gearbeitet. Die Anwendung dieser Ver- Legierungen auf Basis dieser Werkstoffe.
gen Mantel umgeben ist und ein noch fahren ist einerseits metallurgisch Auf Grund dieser Aspekte befindet sich
tieferes Eindringen des Plasmastrahls wesentlich besser, einfacher und der größte elektrische Widerstand
ermöglicht. Durch die Relativbewegung schneller als das Schmelzschweißen mit nicht im Fügespalt, sondern an den
zwischen Werkzeug und Werkstück der Gasflamme oder dem Lichtbogen, Kontaktflächen zwischen Elektrode
fließt das an der Strahlvorderseite auf- andererseits aber schränkt die teilweise und Werkstück. Da die Fügezone erst
geschmolzene Material um die Dampf- sehr hohe elektrische Leitfähigkeit der durch Wärmeleitung erhitzt wird, wird
kapillare herum und erstarrt hinter ihr. Kupfer-Werkstoffe die Größe der ver- vom konduktiven Widerstandsschwei-
Bei Kupfer lässt sich die Methode des schweißbaren Querschnitte ein. ßen gesprochen.
Stichlocheffekts bei der Blechschwei- Mit Verfahren dieser Gruppe wird men- Der Oberflächenzustand und die
ßung im Wanddickenbereich von 3 bis genmäßig das meiste Kupfer ver- Wärmeleitfähigkeit der Bleche und
5 mm gut anwenden. Diese Schwei- schweißt, da Verbindungen metallur- Elektroden beeinflussen das Wider-
ßungen sind nur automatisiert reali- gisch hoher Güte kostengünstig erzielt standsschweißen deshalb stark, da
sierbar [4]. Die Zuführung eines strom- werden können und der Einsatz in der z. B. Oxidschichten den Stromdurch-
losen Zusatzdrahtes (0,8–1 mm ø) ist Massenfertigung möglich ist. Das gang stören und zu hohe Wärmeablei-
ebenfalls möglich [8]. Widerstandsschweißen von Kupfer hat tungsverluste das Fügen behindern
Beim Mikroplasmaschweißen wird für die Elektrotechnik besondere können [4].
grundsätzlich wie beim Plasmaschwei- Bedeutung gewonnen, weil die Sauer-

Informationsdruck i.12 | 13
Die Besonderheit des Rollennaht- zu erreichen, werden kurze Schweißzei- Schweißpunkte gleichzeitig. Bei elektri-
schweißens ist das Erzeugen einer ten im Bereich von Millisekunden bis schen Kontakten werden jedoch auf
linienförmigen Naht durch Aneinan- Sekunden eingestellt. Das Schweißer- Grund der nur bedingt möglichen Pro-
derreihung einzelner Punktschweißun- gebnis beeinflussen neben den Werk- zess- und Qualitätskontrolle und der
gen (siehe Abb. 9). Es gibt drei Mög- stoffeigenschaften vor Allem die Form Wichtigkeit jedes einzelnen Kontaktes
lichkeiten der Stromführung: Zum und Abmessung der Elektroden. Sie nur einzelne Schweißstellen erzeugt.
einen können die Rollenbewegung bestimmen die Wärmeleitung, Strom- Dabei wird neben dem Stromfluss auch
und der Wechselstrom bei wechseln- dichte, Widerstände, Schweißpunktgrö- der Einsinkweg der Elektrode über-
den Umdrehungszahlen kontinuierlich ße, etc. Für gut leitende Werkstoffe wacht. Auf Grund der großen Auflage-
sein. Das führt jedoch zu erheblichem werden meist ballige Elektroden ver- fläche der meist flach gestalteten Elek-
Verzug bei Blechdicken von mehr als 1 wendet. Damit sie während des troden und der geringen spezifischen
mm. Andere Möglichkeiten bietet das Schweißvorganges ihre Form nicht Stromdichte ist deren Abnutzung
Impulsschweißen bei kontinuierlicher verändern, ist eine gute Kühlung gering. Deshalb ist dieses Verfahren gut
Rollenbewegung oder das Schweißen notwendig [4]. für die Massenfertigung geeignet.
mit unterbrochenem Stromfluss, wobei Bei Bauteilen aus Kupferwerkstoffen Das Verfahren kann z. B. zum Fügen
die Rollenbewegung stromlos ausge- können auf Grund der hohen Leitfähig- von Mischverbindungen wie CuSn8 mit
führt und bei ruhenden Rollen keit nur Überlappstöße im Dünnblech- CuZn15 genutzt werden [60], [86].
geschweißt wird. Diese beiden Varian- bereich gefügt werden. Besonders in Für die Verarbeitung von unlegiertem
ten ermöglichen ein Verschweißen der Elektro- und Feinwerktechnik wer- Kupfer ist es dagegen nur bedingt
auch von dickeren Blechen mit nur den häufig Kleinteile aus unterschied- geeignet [80].
geringem Verzug. Generell ist beim lichen Materialien mit metallischen Durch das Schweißen mit Kondensator-
Rollennahtschweißen die Neben- Überzügen benötigt, die teilweise entladung kann der Prozess noch
schlusswirkung sehr hoch, so dass im ebenso gut mit dem Widerstands- schneller und wirtschaftlicher ausge-
Vergleich zum Punktschweißen nur punktschweißen verbunden werden führt werden. [4] Dieser Prozess ist
halb so dicke Bleche gefügt werden können wie unbeschichtete [78]. jedoch ohne Regelung, definierte
können [4]. Schweißzeiten sind nicht einstellbar.
Für diese Verfahren werden keine 3.5.3 Buckelschweißen Aus diesem Grund ist das Verfahren nur
Schutzgase und selten Zusatzwerkstoffe Beim Buckelschweißen (23) als eine für bestimmte Anwendungen und nur
eingesetzt. Ein Vorwärmen kann unter Sonderform des Widerstandspunkt- eingeschränkt für Kupferwerkstoffe ein-
Umständen von Vorteil sein, da die schweißens wird der Stromfluss durch setzbar.
elektrische und thermische Leitfähig- die Bauteilform bestimmt. Vor der
keit mit zunehmender Temperatur Schweißung werden durch mechanische 3.5.4 Pressstumpfschweißen
sinkt. Bearbeitung Erhebungen in eins oder Bei diesem Verfahren werden die
Um die Verbindungsqualität und die beide Fügeteile eingebracht und wäh- Fügeflächen der Werkstücke durch das
Gefügeeigenschaften zu verbessern rend des Fügevorgangs wieder einge- Aufeinanderpressen mit konstantem
sowie eine schmale Wärmeeinflusszone ebnet. Es entstehen oft mehrere oder zeitlich veränderlichem Druck bis
auf die atomare Ebene angenähert.
Die Arbeitstemperaturen beim
Pressstumpfschweißen (25) liegen
unterhalb des Schmelzpunktes, so dass
die Verbindung vorrangig durch Diffu-
sionsprozesse und Verformung herge-
stellt wird. Es wird ohne Schutzgase,
Zusatzwerkstoffe, Flussmittel und Vor-
wärmen gearbeitet.
Beim vollmechanisierten oder auto-
matisierten Pressstumpfschweißen
werden die Fügeflächen als planparal-
leler Stumpfstoß ausgeführt. Sie müs-
sen in Form und Maß übereinstimmen.
Oxide und Verunreinigungen sind von
den Fügeflächen zur Gewährleistung
einer guten Schweißnahtqualität und
zur Vermeidung von Bindefehlern zu
entfernen. Dies geschieht durch che-
mische oder mechanische Oberflä-
chenreinigung vor dem Schweißen.
Abbildung 9: Mit dem Rollennahtschweißen gefertigter Meisterstutzen zur Dachentwässerung aus Durch die Anwendung von zeitlich ver-
0,6 mm dickem Cu-DHP [64] änderlichem Druck finden Rekristalli-

14 | Deutsches Kupferinstitut
sationsvorgänge statt, wodurch ein jedoch das Verschweißen von größeren der Frequenz immer mehr auf die
feinkörnigeres, festeres Gefüge als bei Querschnitten [7]. Oberfläche des leitenden Werkstoffes
zeitlich konstantem Druck entsteht. Das Abbrennstumpfschweißen kann begrenzt bleibt. Die wirksame
Auf Grund der sehr guten elektrischen sowohl vollmechanisiert als auch Schweißwärme wird deshalb mit stei-
Leitfähigkeit von Kupfer sind die Über- automatisiert eingesetzt werden. Kon- gender Frequenz günstiger verteilt und
gangswiderstände auch zwischen den struktive Voraussetzung dieses Verfah- durch die Hochfrequenz mit weniger
Fügepartnern gering, so dass hohe rens sind planparallele Stoßflächen. elektrischer Leistung erreicht.
Stromstärken zum Erhitzen notwendig Eine Vorreinigung der Oberflächen ist Eine besondere Wirkung wurde mit der
sind. Dieser Vorgang ist vergleichswei- nicht notwendig, da während des so genannten Radiofrequenz (300 bis
se lang, wodurch breite Wärmeein- Schweißprozesses Verunreinigungen, 500 kHz) erzielt, wobei die zugeführte
flusszonen entstehen und die Fügever- Oxide, Schlacke und ähnliches ver- Energie auf den Fügeflächen eine
bindungen nur geringe dynamische brannt, ausgeschleudert oder aus der hauchdünne flüssige Schicht erzeugt,
Festigkeitswerte aufweisen. Ein weite- Schweißfuge in den Stauchgrat gedrückt weshalb sich das Verfahren für die
rer Nachteil des Verfahrens sind die werden. Die entstehenden Verbindun- kontinuierliche Fertigung geschweißter
entstehenden Wulste an den Verbin- gen sind von hoher Qualität mit gerin- dünnwandiger Rohre und Profile eig-
dungsstellen. Sie müssen nach dem gen Schweißeigenspannungen und net. Kupfer -Rohre mit einem Durch-
Fügen abgearbeitet werden. besitzen eine schmale Wärmeeinfluss- messer von 12,5 mm und 0,127 mm
Wegen der genannten Nachteile ist zone, so dass die Schweißnaht weder Wanddicke können z. B. mit einer
der Einsatz dieses Verfahrens für den metallurgisch noch maßlich auffindbar Geschwindigkeit von 92 m/min
Werkstoff Kupfer nur auf Sonderfälle ist. Nachteile des Verfahrens sind das geschweißt werden.
begrenzt. Vorrangige Anwendung ist Spritzen flüssigen Metalls, der hohe
das Verlängern von Drähten. Die technische Aufwand der Anlagen und 3.5.7 Impulsstrom-Schweißen
Größe des maximal möglichen Quer- die notwendige sehr hohe Schweiß- (Ultrapuls- oder Kurzzeitschweißen)
schnitts ist bei Kupfer wegen der energie des Transformators. Die erforderliche Schweißtemperatur
guten elektrischen Leitfähigkeit und Das Abbrennstumpfschweißen wird wird mit Hilfe eines Stromimpulses von
der Oxidationsneigung auf ca. 50 mm² zum Schweißen von Stumpfstößen an 1500 bis 3500 A und kurzer Dauer (3 bis
[6] begrenzt. [4], [7] Profilen genutzt und ist bei Werkstük- 6 ms) bewirkt, der meist aus einer
ken gleicher Abmessungen sowie grö- Kondensatorentladung stammt. Das
3.5.5 Abbrennstumpfschweißen ßeren Stückzahlen wirtschaftlich. Mit Schmelzen der Oberfläche wird in 1 bis
Das Abbrennstumpfschweißen (24) ist dem Verfahren werden Stromschienen 3 ms erreicht. In etwa demselben Zeit-
eine Abwandlung des Pressstumpf- und Walzdraht aus Kupfer mit Quer- raum sinkt die Temperatur der
schweißens, mit dem größere Quer- schnitten von ca. 60 bis 500 mm² ver- Schweißstelle auf den Ausgangswert.
schnitte verschweißbar sind. Die Ver- schweißt. Die maximal fügbare Quer- Dieses Verfahren ist für den Mikroap-
bindung wird bei diesem Verfahren schnittsfläche dieses Verfahrens paratebau und in der Elektronik von
durch lokales Kontaktieren der Füge- beträgt ca. 1500 mm². Es können auch Bedeutung. Es kann für Aufgaben, die
flächen erreicht. Die jeweils zur großformatige Bleche bzw. Bänder mit eine exakte Wärmeführung erfordern,
Berührung kommenden Unebenheiten Breiten bis 820 mm und Dicken bis 5,5 eingesetzt werden. Dieses Wider-
werden auf Grund der hohen Strom- mm aus CuSn-, CuZn- und CuNiZn- standspressschweißverfahren wird vor-
dichte sehr schnell verflüssigt und ver- Legierungen sowie einige niedrigle- rangig für das Fügen von Klein- und
dampft. Es kommt zum Abbrennen der gierte Kupfer-Sorten gefügt werden. Kleinst-Teilen eingesetzt.
Stoßenden durch Ausschleudern von Jedoch müssen beim Schweißen dieser
flüssigem Werkstoff [4]. Die Fügeflä- Kupfer-Bänder hohe Stauchwege bis 3.6 Ultraschallschweißen
chen werden abhängig vom Material- zu einem Fünffachen der Blechdicke Die Werkstücke werden zwischen Sono-
verlust langsam aufeinander zu realisiert werden, weshalb eine hohe trode und Amboss gelegt und mit Druck
bewegt und nach einer definierten Zeit Gefahr des Einknickens besteht. Aus beaufschlagt. Durch die hochfrequenten
bzw. Abbrennlänge schlagartig gegen- diesem Grund sind Bänder aus wei- Schwingungen der Sonotrode wird das
einander gestaucht und somit verbun- chen Kupfer-Sorten nicht für das obere Blech in Schwingung versetzt und
den. Der notwendige Stauchdruck liegt Abbrennstumpfschweißen geeignet. erzeugt durch Reibung mit dem Füge-
zwischen 400 und 1000 N/mm². Es bil- Neben artgleichen Verbindungen kön- partner Wärme. Die statisch einwirken-
det sich ein schmaler, scharfer Stauch- nen auch Werkstoffkombinationen, z. de Druckkraft nähert durch mikrosko-
grat, der noch im warmen Zustand B. Cu und Al, verschweißt werden [7]. pisch kleine Verformungen die Atome
entfernt wird. Durch den hohen Druck beider Werkstückoberflächen auf Gitter-
des verdampfenden Materials von 50 3.5.6 Widerstandspressschweißen abstand aneinander an. Durch diese
bis 150 MPa kann ohne Schutzgas mit Hochfrequenz beiden Effekte entsteht eine Verbindung
gearbeitet werden (Ausnahme: Rohr- Wegen der hohen Wärmeleitfähigkeit im festen Zustand. Das Entfernen von
verbindungen) [7]. Bei diesem Verfah- des Kupfers wird die Erwärmung der eventuell vorhandenen Fett- und
ren werden weder Zusatzwerkstoffe Stoßflächen in besonderen Fällen mit Schmierstoffresten vor dem Schweißen
noch Flussmittel eingesetzt. Vorwär- hochfrequentem Wechselstrom durch- ist für eine haltbare Verbindung Voraus-
men ist nicht notwendig, ermöglicht geführt (291), weil dieser mit steigen- setzung, um die notwendige Reibung

Informationsdruck i.12 | 15
zwischen den Fügeteilen und eine einer Axialkraft erzeugt. Die entstehen- rotierend in die Stoßflächen der Werk-
mechanische Bindung zu gewährleisten. de Reibungswärme führt zu lokaler stücke gedrückt. Diese müssen gut
Die Schweißzeiten für diesen Prozess Erweichung der Bauteile. Nach Errei- gegeneinander und auf einer Unterla-
liegen im Bereich von 0,001 bis 3 s und chen einer bestimmten werkstoffab- ge befestigt sein, um die entstehen-
die Anpresskraft beträgt zwischen 0,01 hängigen Temperatur wird der zum den Kräfte aufzunehmen und ein Ver-
und 5000 N. Es wird je nach Maschi- Verbinden erforderliche Stauchdruck rutschen zu verhindern. Wie beim
nenleistung mit Frequenzen im Bereich aufgebracht und die Schweißverbin- Reibschweißen wird der Werkstoff auf
von 20 bis 25 kHz (0,5 … 8,0 kW), 36 bis dung unter Wulstbildung hergestellt. Grund der entstehenden Reibungs-
44 kHz (0,02 … 0,5 kW) oder 56 bis 75 Örtliches Auftreten von Schmelzfluss ist wärme plastifiziert und dann vom
kHz (0,001 … 0,02 kW) gearbeitet. Diese möglich, zur Herstellung einer optima- Werkzeug nach oben und außen
Leistung bestimmt auch die maximal zu len Verbindung aber nicht erforderlich. transportiert. Durch die Unterlage und
verschweißende Blechdicke des an der Es wird ohne Schutzgas und Zusatz- die Stirnfläche des Zapfens bleibt das
Sonotrode anliegenden Bauteils. Es werkstoff gearbeitet. feste Schweißgut im Stoß eingeschlos-
kann auf einer Unterlage fast beliebiger Das Reibschweißen (42) gehört zu den sen und bildet die Schweißnaht. [4],
Dicke aufgeschweißt werden. [4], [71] voll mechanisierten und automatisier- [7] (siehe Abb. 10)
Da die Verbindung im festen Zustand baren Pressschweißverfahren und fügt Mit diesem automatisierten Verfahren
erzeugt wird, sind die Werkstoffverän- Stumpfstöße hauptsächlich an rotati- sind sowohl linien- als auch punkt-
derungen im Schweißübergang ver- onssymmetrischen Teilen für die Mas- förmige Verbindungen im Stumpf- und
nachlässigbar gering. Praktisch sind alle senfertigung. Durch neuere Entwicklun- Überlappstoß möglich [4]. Es werden
Werkstoffpaarungen möglich, wenn sie gen in der Anlagentechnik können auch gute Festigkeits- und Zähigkeitswerte
eine ausreichende metallische Festigkeit Rechteck- und Vielkantquerschnitte mit erreicht, da die für das Reibschweißen
aufweisen. Unter den erprobten Werk- hoher Genauigkeit unter Schutzgas charakteristischen feinkörnigen Rekri-
stoffkombinationen sind lediglich Cu gefügt werden [7]. Das Reibschweißen stallisationsgefüge entstehen. Poren-
und Sn bzw. CuNi und Sn nicht ultra- ermöglicht auch das gleichzeitige Fügen und Heißrissbildung, Gasaufnahme,
schallschweißgeeignet. Selbst Verbin- zweier Schweißstöße. Es können Rund- Verzug und andere Probleme, die
dungen von Kupfer mit Glas [4] oder stäbe mit Durchmessern zwischen 3,5 beim Fügen im schmelzflüssigen
Keramik mit einer Zwischenschicht [70], und 100 mm und Rohre bis maximal Zustand auftreten, werden vermieden.
[75] konnten gefügt werden. 250 mm Außendurchmesser [4] sowie Nachteilig sind die hohen Anlagenko-
Das Ultraschallschweißen (41) wird in artfremde Werkstoffkombinationen [11] sten, die aufwändigen Spannvorrich-
der Kondensatorenfertigung, im Moto- gefügt werden. Da die Verbindung tungen und die begrenzte Auswahl an
ren- und Transformatorenbau ange- zumindest teilweise aus der festen Werkzeugmaterialien ausreichender
wandt sowie zur Herstellung von Kabel- Phase heraus entsteht, müssen die Festigkeit und Härte für das Ver-
bäumen eingesetzt. Ein anderes, großes Fügeflächen vor dem Schweißen von schweißen von Kupferwerkstoffen.
Anwendungsgebiet ist die optische und Verunreinigungen und Fremdstoffen, Deshalb ist das Verfahren nur für Son-
feinmechanische Industrie [4]. Zum Ver- z. B. Zunder, Schmiermittel und dereinsätze und hohe Stückzahlen
binden von lackisolierten Kupfer-Dräh- Beschichtungen, befreit werden. wirtschaftlich. Angewendet wird es
ten [58] bzw. metallisch beschichteten Die Festigkeitswerte der geschweißten beispielsweise für das Verschweißen
Drähten mit Blechen [72] ohne vorheri- Bauteile liegen bei optimalen Ferti- von Kupfer-Kanistern mit 50 mm
ges Abisolieren ist dieses Verfahren gungsparametern immer über den Wer- Wandstärke, in denen abgebrannte
ebenfalls geeignet. ten des weicheren Werkstoffs, da auf Brennelemente gelagert werden sollen
Durch Resonanzerscheinungen beim Grund der ständig ablaufenden Rekri- [57], [67], [69] und für Mischverbin-
Ultraschallschweißen können jedoch stallisation ein sehr feinkörniges Gefüge dungen z. B. mit Al [84], [89].
Beschädigungen an den Bauteilen her- entsteht. Dies ist aber auch Grund
vorgerufen werden, weshalb das Ver- dafür, weshalb bei gehärteten Werk- 3.9 Sprengschweißen
fahren in der Elektrotechnik bzw. Elek- stoffen Entfestigungen auftreten kön- Das Sprengschweißen (441) ist ein
tronik nur mit entsprechender Vorsicht nen. Mit diesem Verfahren können Plattierverfahren, mit dem überwie-
eingesetzt werden sollte. In diesem neben Cu-Al- [87], [91] auch Cu-Stahl- gend blechförmige, großformatige
Bereich wird hauptsächlich das Draht- Verbindungen erzeugt werden [88]. Werkstücke flächig miteinander ver-
bonden, eine Verfahrensvariante des
Ultraschallschweißens, das statt einer 3.8 Rührreibschweißen Verfahrensprinzip
Sonotrode einen Bondkeil nutzt, zum Das Rührreibschweißen (43) ist ein
internen Kontaktieren von Halbleiter- Verfahren, bei dem die Prozesswärme
bauelementen und Hybridschaltungen und der notwendige Druck von einem
Fügeteil
eingesetzt. externen Werkzeug durch Rotation
Werkzeug-
erzeugt werden. Das Werkzeug besteht schulter
3.7 Reibschweißen aus einem rotierenden Zapfen, an Schweiß-Pin mit
Die zum Schweißen notwendige Energie dem ein Stift zentrisch befestigt ist. Er Spezialprofil
wird durch die Rotation eines oder ist im Allgemeinen kürzer als die zu
zweier Fügepartner unter Anwendung verschweißende Blechdicke und wird Abbildung 10: Rührreibschweißen

16 | Deutsches Kupferinstitut
bunden werden können. Dazu wird Kupfer beachtliche technische und Eingesetzt wird es z. B. in der Ener-
auf ein Auflageblech, welches über wirtschaftliche Vorteile auf. gie- und Hochvakuumtechnik, im
dem Grundblech in gleichmäßigem Das Sprengschweißen von Kupferwerk- Flugzeug- und Raketenbau sowie in
Abstand angeordnet ist, Sprengstoff stoffen wird großtechnisch durchge- der Kerntechnik. Beispiel für Werk-
deponiert. Durch die Zündung der führt, beispielsweise zur Herstellung stoffpaarungen ist das Verschweißen
Sprengladung wird das Auflageblech von Elektrodentragarmen für Stahl- von Metall mit Keramik. Kupfer lässt
mit hoher Geschwindigkeit (*500 m/s Schmelzöfen (Cu auf Stahl oder Al), die sich mit diesem Verfahren z. B. mit
[44]) auf das Grundblech „aufgerie- keine eigene Stromzuführungen (Kup- Stahl, Al2O3-, SiC- und ZrO2-Keramik
ben“. Die Oberflächen der beiden fer-Kabel) mehr benötigen. Die ver- gut verschweißen [4], [74], [90].
Werkstoffe nähern sich durch plasti- wendeten Verbundwerkstoffe bestehen
sche Verformung bis auf den atomaren aus Stahlblechen mit 15 bis 30 mm 3.11 Kaltpressschweißen
Gitterabstand aneinander an, so dass Wanddicke, plattiert mit einer Kupfer- Das Verfahren (48) verbindet begrenzte
die Bindungskräfte der metallischen Auflage von 5 bis 20 mm Dicke [16], Oberflächenbereiche unterhalb der
Bindung wirksam werden. Es kommt [44]. Weitere, häufig eingesetzte Werk- Rekristallisationstemperatur unter
dabei nicht zu einem nennenswerten stoffkombinationen sind Stahl mit hohem Druck durch plastische Verfor-
Legierungsaustausch im Sinne einer CuNi30Fe und Cu mit Al, Ni, Ti [68] mung. Dabei werden die Fügeflächen
Diffusion. Die Fügezone ist durch eine oder Ta [44]. überlappend zwischen keilförmigen
wellenförmige Struktur gekennzeich- Druckstempeln oder stumpf mit
net, aus der die hohe Verbindungsfe- 3.10 Diffusionsschweißen beschränktem Durchmesser in engen
stigkeit folgt. Sie hat eine durch- Beim Diffusionsschweißen (45) werden Kontakt gebracht [9], so dass die
schnittliche Breite von 300 μm. entweder nur die Fügeflächen oder Kohäsionskräfte beider Oberflächen
In Abhängigkeit vom Material lassen die gesamten Bauteile erwärmt und, eine Bindung bewirken. Da die Ver-
sich Plattierungen standardmäßig mit unter statischer Druckeinwirkung und bindung im festen Zustand gebildet
2 bis 15 mm Dicke ausführen Darüber geringer Verformung, durch Diffusion wird, können praktisch alle metalli-
hinaus lassen sich Materialien teilwei- der Atome über die Stoßflächen hin- schen Werkstoffe mit einer ausrei-
se mit Dicken von bis zu 25 mm plat- weg miteinander verbunden. Zur Ver- chenden Duktilität (Umformgrad bis zu
tieren. Das Grundblech kann beliebig meidung von Oxidation wird in 300 %) miteinander verbunden wer-
dick sein. Voraussetzung für den Plat- Schutzgasatmosphäre oder unter den [90]. Für harte bzw. gehärtete
tierprozess sind metallisch blanke Vakuum gearbeitet. Es werden auf Werkstoffe ist dieses Verfahren nicht
Oberflächen. Neu gebildete Oxide wer- Maß gearbeitete Einzelteile, die aus einsetzbar.
den im Prozess durch den plasmaarti- unterschiedlichen Werkstoffen beste- Bedingung für eine stabile Verbindung
gen Zustand unmittelbar vor der Füge- hen können, verschweißt. Die Para- sind saubere, fett- und oxidfreie
zone beseitigt [4]. Die entstandenen meter Zeit, Druck und Temperatur Fügeflächen, eine ausreichende Kalt-
Verbindungen besitzen auf Grund der bedingen einander, so dass bei verformbarkeit mindestens einer Kom-
prozessbedingten Verformung in der erhöhter Temperatur die Schweißzeit ponente, da erst nach einem
Fügezone meist höhere Scherfestigkei- verkürzt bzw. der Druck gesenkt wer- bestimmten Umformgrad eine Verbin-
ten, verglichen mit den Streckgrenzen den kann. Abhängig vom Werkstoff dung entsteht, und eine geeignete
der beteiligten Werkstoffe. Schwierig- beträgt die Schweißzeit zwischen eini- Festigkeit der Werkstoffe. Metalle mit
keiten treten nur bei spröden bzw. gen Minuten und mehreren Stunden, kfz-Gitterstruktur, z. B. Cu, sind des-
schockempfindlichen Werkstoffen auf, weshalb das Diffusionsschweißen halb für das Kaltpressschweißen
die die einwirkende Schockbelastung hauptsächlich für mit anderen Füge- bestens geeignet.
nicht aushalten. Dazu zählen z. B. verfahren schwer schweißbare Werk- Beim Schweißen von Überlappstößen
bestimmte Gussbronzen. [44] stoffkombinationen eingesetzt wird. entsteht immer eine Querschnittsver-
Der große Vorteil des Sprengschweißens Vorteile dieses Verfahrens sind die minderung (für Cu 85 %), bei Stumpf-
besteht in der möglichen Kombination Möglichkeit, fertig bearbeitete Bauteile stößen dagegen eine Oberflächenver-
verschiedener Werkstoffe, die mit zu verschweißen und die nahezu größerung (für Cu 250 %) [4]. Das Ver-
anderen Verfahren nicht oder nur mit unbegrenzte Größe der Fügefläche fahren findet heute Anwendung für
großem Aufwand gefügt werden kön- (Querschnitte von 1 bis 5*105 mm²), elektrische Leitersysteme [10], zum
nen. Damit können Bauteile funktions- die nur durch die Art und Weise der Verschweißen von Fahrdrähten elektri-
gerecht und wirtschaftlich gestaltet Druckaufbringung und die Wärmeein- scher Kupfer-Bahnen, zur Herstellung
werden. Der Trägerwerkstoff liefert z. B. bringung (gleichmäßige Durchwär- von Bimetallkontakten und Drahtver-
die Festigkeit, während der Plattie- mung der Bauteile) eingeschränkt bindungen aus Cu und Al [4] sowie in
rungswerkstoff den Korrosionsschutz wird. der Verpackungsindustrie.
übernimmt. Bei kritischen Beanspru- Neben den zum Teil sehr langen
chungen, wie z. B. hohen Temperatur-, Schweißzeiten und dem aufwändigen
Druck-, Vakuum- sowie Druckwechsel- Equipment sind die hohen Anforde-
und Temperaturwechselbeanspruchun- rungen an die Fugenvorbereitung
gen, weisen kupferplattierte Verbund- (Sauberkeit und Genauigkeit, geringe
werkstoffe im Vergleich z. B. zu Massiv- Rauheit) Nachteile des Verfahrens.

Informationsdruck i.12 | 17
3.12 Strahlschweißverfahren Hervorzuheben ist, dass das Elektro- In Abb. 11 ist der Vergleich des Wir-
nen- und das Laserstrahlschweißen kungsgrades beider Schweißverfahren
3.12.1 Allgemeines nicht miteinander konkurrieren, da zu sehen.
Die beiden wichtigsten Strahlschweiß- sich die Anwendungsbereiche prinzip- Eine Gegenüberstellung der prinzip-
verfahren (5) sind das Elektronen- und bedingt unterscheiden. Beide Verfah- bedingten Vor- und Nachteile zeigt
das Laserstrahlschweißen. In Tab. 3 ren besitzen für spezielle Anwendun- Tab. 4.
sind die gemeinsamen Vor- und Nach- gen in Abhängigkeit der Rahmenbe-
teile beider Verfahren aufgeführt. dingungen ihre Bedeutung.

Vorteile /BDIUFJMF
Prozess Hohe Leistungsdichte Hohe Prozesskosten
Kleiner Strahldurchmesser hohe Anforderungen an Reinheit der Bauteile
Hohe Schweißgeschwindigkeit –
Berührungsloses Werkzeug –
Schweißen unter Atmosphäre möglich –
Wärmeleitungs- und Tiefschweißen –
Werkstück Minimale thermische Belastung "VGXµOEJHF/BIUWPSCFSFJUVOH
Geringer Verzug Exakte Positionierung
Schweißen fertig bearbeiteter Teile Aufhärtungsgefahr
Schweißen an schwer zugänglichen Stellen Rissgefahr
4DIXFJ•FOWPO8FSLTUPGGLPNCJOBUJPOFO Schweißen WPO8FSLTUPGGFONJUIPIFN"OUFJMOJFESJH
schmelzender Phasen oder gelöster Gase sowie beschichte-
ter Bauteile schwierig
"OMBHF Kurze Taktzeiten 4DIVU[WPSFOUTUFIFOEFS4USBIMVOHOPUXFOEJH
Mehrstationenbetrieb möglich )PIF*OWFTUJUJPOTLPTUFO
"OMBHFOWFSGŸHCBSLFJU

Gute Automatisierbarkeit

Tabelle 3: Gemeinsame Vor- und Nachteile der Strahlschweißverfahren, nach [7], [12]

Abbildung 11: Vergleich des Wirkungsgrades von Elektronen- und Laserstrahl (Co2 Laser) (ISF Aachen)

18 | Deutsches Kupferinstitut
Kriterium Elektronenstrahlschweißen Laserstrahlschweißen
 BCIµOHJHWPO-FJTUVOH 8FMMFOMµOHF
Wärmeeinbringung  BCIµOHJHWPO#FTDIMFVOJHVOHTTQBOOVOH
"CTPSQUJPO3FnFYJPO8FSLTUPGG

Breite Naht << <


in Abhängigkeit der Leitfähigkeit,
7FSIµMUOJT5JFGF#SFJUF bis zu 50
maximal bis zu 25
Verzug << <
Kosten Schutzgas  7BLVVNo4USPNLPTUFO

&OFSHJFWFSCSBVDI niedrig hoch
HFSJOH /E:"( 'BTFSMBTFS
Wirkungsgrad (siehe Abbildung 11) IPDI y
<>
NBYJNBM
<>
Materialien nur Metalle (Kriterium: elektrische Leitfähigkeit) alle (Al und Cu schwer schweißbar)
Dickblechbereich (Reines Cu: max. 95 mm; Dünnblechbereich
Anwendung
$V/JNBYNN
<> 'BTFSMBTFSCJTNN
<>
3FnFYJPOTOFJHVOHWPO.FUBMMFO LFJO&JOnVTT hoch
Strahlablenkung durch Magnetismus möglich nicht möglich
'FTUL¤SQFSVOE'BTFSMBTFSFJOGBDI ŸCFS
Strahlführung und- formung einfach 'BTFSO
(MBTGBTFSBVGXFOEJH 
Spezialoptiken
-FJTUVOHTWFSMVTUFBOPQUJTDIFO&MFNFOUFO nein ja
4DIVU[WPS4USBIMVOH notwendig (Röntgenstrahlung) notwendig

&OUTUFIVOHWPOHFGµISMJDIFO%µNQGFOBV•FS
Ja (Ozon) ja (Ozon)
Metalldämpfe

<< sehr niedrig < niedrig >hoch >> sehr hoch


Tabelle 4: Vergleich Elektronen- und Laserstrahlschweißen, Eigenschaften, nach [7], [45]

3.12.2 Elektronenstrahlschweißen möglich. [12], [53], [54], [55] unter Luftatmosphäre arbeitet. Dafür
Bei diesem Verfahren (51) werden Elek- Bei den Strahlschweißverfahren müs- wird zusätzlich He als Schutzgas ein-
tronen aus einer Kathode gelöst, mit sen die Nahtflanken immer vorgerei- gesetzt. Der Einsatz eines Zusatzwerk-
Hilfe von elektrischen Feldern zu nigt werden, da Verunreinigungen stoffes ist möglich, meist wird aber
einem Strahl geformt und in Richtung explosionsartig verdampfen und zu ohne geschweißt. Vorwärmen ist im
der Anode beschleunigt. Dabei errei- Poren und Einschlüssen führen kön- Allgemeinen nicht notwendig, kann
chen sie Geschwindigkeiten von bis zu nen. Legierungen mit einem hohen aber gleichzeitig zum Schweißen zur
zwei Drittel der Lichtgeschwindigkeit. Anteil an niedrig schmelzenden Pha- Verringerung von Spannungen im Bau-
Beim Eindringen in den Grundwerk- sen, vor Allem Zn, sind mit diesem teil durchgeführt werden. [54], [55]
stoff werden sie abgebremst, so dass Prozess nur bedingt schweißbar. Die Wichtige Vorteile des Verfahrens sind
ihre kinetische Energie fast vollständig Verdampfung der niedrig schmelzen- die hohe Energiedichte und die somit
in Wärme umgewandelt wird. Ab einer den Bestandteile führt zur Porenbil- geringe Wärmeeinbringung, die eine
Leistungsdichte von über 0,5*105 W/ dung in der Schweißnaht. Die Ver- sehr schlanke Schweißnaht und einen
cm² entsteht der sogenannte Tief- dampfung von niedrig schmelzenden geringen Verzug bedingen. Außerdem
schweißeffekt [53]. Elementen ist auch beim Schweißen ist der Strahl sehr exakt und schnell
Die Beschleunigungsspannung der von oberflächenbeschichteten Bautei- lenkbar auf Grund seiner geringen
Elektronen beträgt etwa 30 bis 150 kV len zu beachten. Wird jedoch ein Masse. Die Herstellung einer Naht ist
und die typischen Strahldurchmesser Bereich von 0,2 mm neben der Füge- im Gegensatz zu vielen anderen
liegen zwischen 0,1 und 1 mm. Damit fläche nicht beschichtet, sind Nähte Schweißverfahren fast unabhängig von
können Leistungsdichten zwischen 106 hoher Qualität herstellbar [55]. Auch der Materialdicke und erfolgt meist in
und 109 W/cm² erzielt werden. ein hoher Gasgehalt (O und/oder H) einem Durchgang. Je größer das Bau-
Bei Cu-Werkstoffen sind bereits beeinträchtigt die Schweißbarkeit teil und die Einschweißtiefe deshalb
Prozessgeschwindigkeiten bis zu einiger Kupfer-Sorten mit dem Elek- ist, desto wirtschaftlicher ist das
120 mm/s (bei 3 mm dickem Blech) tronenstrahl [55]. Schweißen mit dem Elektronenstrahl
realisiert worden. Das Schweißen der Für das Elektronenstrahlschweißen im Vergleich zu anderen Schmelz-
Werkstücke wird vorrangig durch die werden keine Schutzgase benötigt, da schweißverfahren. [54], [55]
Ablenkung des Elektronenstrahls es prinzipbedingt im Vakuum erfolgt. Nachteilig ist der sogenannte Thermo-
erreicht. Bei sehr großen Bauteilabma- Es wurde jedoch auch eine Verfahrens- Couple-Effekt, der durch magnetisierte
ßen ist eine Kombination aus der variante entwickelt, bei der der Strahl Bauteile oder Vorrichtungen auftreten
Bewegung von Werkstück und Strahl über mehrere Druckstufen hinweg und den Strahl von der eigentlichen

Informationsdruck i.12 | 19
Fügestelle ablenken kann [55]. Durch keit eine schnelle und hohe lokale Mehrfokusschweißen (siehe Abb. 12).
die Entwicklung von neuen Anlagenty- Energieeinbringung erforderlich ist. Es ist ein Mehrstrahlschweißen mit
pen, wie z. B. Schleusenanlagen, die Auch die hohe Schweißgeschwindigkeit veränderlicher Brennweite, so dass der
bis zu vier Mal produktiver sind als wirkt der Wärmeableitung entgegen. Strahl beim Springen zwischen zwei
Kammeranlagen, konnten die hohen Beim Schweißen mit dem Elektronen- festgelegten Brennweiten gleichzeitig
Nebenzeiten zur Vakuumerzeugung strahl entstehen sehr schmale und eine tiefe Naht mit dem Fokus im
(Bearbeitung von Cu im Feinvakuum, tiefe Nähte. Zur Erzeugung breiterer Werkstück sowie an der Oberfläche
ab ca. 10-2 mbar) kompensiert bzw. Nähte kann der Strahl defokussiert eine Glättungsnaht herstellen kann.
reduziert werden [45]. Trotzdem müs- oder oszillierend eingestellt werden. Mit einer kontinuierlichen Oszillation
sen Energie und Zeit für die Erzeugung Auch das Nebeneinanderlegen mehre- wird eine bessere Nahtausbildung
des Vakuums berücksichtigt werden. rer Schweißnähte oder das gleichzeiti- erreicht. Mit einer Kombination aus
ge Schweißen mehrerer Ebenen ist Mehrstrahl- und Mehrfokustechnik ist
Bei Atmosphärenanlagen befindet sich möglich und wurde bereits erfolgreich ein gleichzeitiges Vorwärmen, Schwei-
nur der Elektronenstrahlerzeuger im eingesetzt. Auf Grund der geringen ßen und Glätten möglich. [54]
Vakuum. Der Strahl wird über Druck- Strahlaufweitung von etwa 0,6 ° ist Das Elektronenstrahlschweißen ist ein
stufen an die Atmosphäre und zum das Schweißen in engen Spalten häufig angewandtes Schmelzschweiß-
Werkstück gebracht. Da die Elektronen durchführbar. [55] verfahren zum Schweißen von Kupfer
sehr leicht sind, werden sie nach Kol- Der Strahl kann mit hoher Geschwin- und Kupferlegierungen (siehe Abb. 13).
lision mit Luftpartikeln stark gestreut. digkeit zwischen mehreren Schweiß- Es ist sowohl das Fügen feinster Folien
Dies bewirkt eine starke Verbreiterung stellen bewegt werden, so dass die als auch das Fertigen von Tiefen-
des Strahls, so dass Werkstücke in ei- Dampfkapillaren erhalten bleiben, schweißungen möglich. Auf der einen
nem Abstand zwischen 10 und 20 mm jedoch keine Schmelzspur erzeugt Seite sind mikromechanische Bauteile
von der Austrittsdüse bearbeitet wer- wird. Durch das symmetrische Schwei- ebenso wie Rumpfsegmente von
den müssen. Durch den Einsatz von ßen an mehreren Stellen, die so U-Booten und Flugzeugen schweißbar.
He als Schutzgas wird die Reichweite genannte Mehrstrahltechnik, entsteht Dieses Verfahren kann bei Einzelteilen
des Strahls erhöht. Zur Aufrechterhal- nur ein geringer Bauteilverzug. [54] für die Luft- und Raumfahrt genauso
tung dieses „weichen“ Strahls sind Mit dem Mehrstrahlschweißen können angewendet werden wie für die Mas-
hohe Beschleunigungsspannungen mittlere Geschwindigkeiten und Ein- senfertigung im Elektronikbereich und
(150 … 200 kV) notwendig, die jedoch schweißtiefen eingestellt werden. Es im Automobilbau. [54]
auch große Schweißgeschwindigkeiten lassen sich auch nicht parallele Das Schweißen von Kleinteilen wird
möglich machen. [12], [54] In [62] Schweißnähte gleichzeitig realisieren, heute nur noch in Ausnahmefällen
konnte nachgewiesen werden, dass weshalb dieser Prozess häufig zur Pro- durchgeführt, z. B. bei Bauteilen, bei
Kupferwerkstoffe auch mit dieser Tech- duktivitätssteigerung verwendet wird. denen die besonderen Eigenschaften
nik im Dünnblechbereich bis 4 mm Des Weiteren ist es möglich, Bauteile des Elektronenstrahls gefordert sind.
schweißbar sind. an bestimmten Stellen neben der Die Gasgeneratoren von Airbags gehö-
Schweißnaht zu erwärmen und so ren dazu und werden auf Grund der
Das Elektronenstrahlschweißen ist prä- Druckspannungen einzubringen bezie- Explosionsgefahr elektronenstrahlge-
destiniert für die Bearbeitung von rei- hungsweise das Werkstück vor- oder schweißt. Auch bei Werkstücken, bei
nem Kupfer, da bei diesem Werkstoff nachzuwärmen. [54] denen die Strahlpositionierung durch
auf Grund der hohen Wärmeleitfähig- Eine weitere Verfahrensvariante ist das die Rückstreuelektronen erreicht wer-

Abbildung 12: Elektronenstrahlgeschweißtes Kupferblech Abbildung 13: Elektronenstrahlgeschweißte Bronzebuchse aus CuSn12Pb
mit Mehrfokustechnik [65] mit 68 mm Einschweißtiefe [56]

20 | Deutsches Kupferinstitut
den kann und damit automatisierbares sächlich Laser mit hohen Ausgangslei- dotierte Halbleiterkristalle eingesetzt.
Schweißen großer Lose möglich ist, stungen verwendet. Die industriell am [12], [13]
wird der Elektronenstrahl angewendet. häufigsten eingesetzten Laser sind Der Diodenlaser zeichnet sich durch
[55] CO2-, Nd:YAG- und Diodenlaser. eine kleine und kompakte Bauweise
und ein geringes Gewicht aus. Er lie-
3.12.3 Laserstrahlschweißen CO2-Laser sind auf Grund ihrer Wellen- fert eine hohe Leistungsdichte, hat
Das Laserstrahlschweißen (52) ist ein länge und der damit verbundenen jedoch eine verhältnismäßig schlechte
Schmelzschweißverfahren, bei dem mit geringen Absorption nur bedingt zum Strahlqualität (große Strahldivergenz),
inerten Schutzgasen und ohne Zusatz- Schweißen von Kupferwerkstoffen weshalb er nicht zum Tiefschweißen
werkstoff meist Stumpf- und Über- geeignet. eingesetzt werden kann. Er wird häu-
lappstöße an dünnen Kupfer-Blechen Festkörperlaser unterscheiden sich fig zum Auftragschweißen oder zum
ausgeführt werden. Die Eigenschaften durch das Medium, das aus einem mit Beschichten genutzt. [12] Zur Bearbei-
eines Lasers werden hauptsächlich von laseraktiven Ionen dotierten Kristall tung von Cu-Werkstoffen ist er wegen
drei Komponenten bestimmt: dem besteht. Häufig wird ein mit Neodym- der schlechten Strahlqualität nicht
laseraktiven Medium, dem Resonator Ionen (Nd) dotierter Yttrium-Alumini- geeignet.
und der Pumpquelle. Die Wellenlänge um-Granat (YAG) in Stabform einge- Das zur Einschätzung der Schweißeig-
des Systems wird durch das verwende- setzt. Die Anregung erfolgt durch opti- nung eines Werkstoffes Ausschlag
te Medium festgelegt, die Strahlquali- sches Pumpen mit Lampen oder gebende Kriterium ist die Absorption
tät von den anderen Komponenten Diodenlasern. Auf Grund seiner Wel- bzw. Reflexion der Laserstrahlung.
beeinflusst. Unterscheidungskriterien lenlänge kann dieses Licht mit Licht- Deshalb ist der Einsatz des Laserstrahl-
sind deshalb: leitfasern transportiert und somit weit schweißens für un- und niedriglegier-
t Das laseraktive Medium entfernt von der eigentlichen Laser- tes Kupfer verhältnismäßig kompliziert
(z. B. CO2, Nd:YAG), quelle genutzt werden. Der Wirkungs- [4], [7]. Auf Grund der bei den derzei-
t Der Aggregatszustand des grad dieser Systeme ist verhältnismä- tig industriell eingesetzten Lasertypen
laseraktiven Mediums (gasförmig, ßig niedrig, da eine aufwändige Küh- geringen Absorption der Strahlung
flüssig, fest), lung des laseraktiven Mediums erfor- (siehe Abb. 15) zu Beginn des Schweiß-
t Art der Anregung (elektrisch oder derlich ist. Lampengepumpte Stablaser prozesses müssen Anlagen mit einer
optisch), haben einen Wirkungsgrad von etwa 4 hohen Leistung eingesetzt werden
t Geometrie des laseraktiven Materi- %. Durch das Pumpen mit Diodenla- (mind. 5 kW). Nach dem lokalen Auf-
als (Stab-, Slab-, Scheiben-, Faser- sern und den Einsatz von scheiben- schmelzen steigt die Absorption im
laser) und oder faserförmigen Geometrien kön- Schmelzbad stark an und mit der Aus-
t Betriebsmodus (kontinuierlich oder nen Wirkungsgrade von rund 30 % bildung der Dampfkapillare beträgt sie
gepulst). [12] erzielt werden. [12], [13] fast 100 %. Neuere Entwicklungen bei
Heutzutage sind etwa 10.000 laserakti- Auch der Diodenlaser gehört zu den Festkörperlasern, z. B. Scheiben- oder
ve Medien bekannt, mit denen Strah- Festkörperlasern, wird aber im Gegen- Faserlaser, erzielen eine bessere
lung mit Wellenlängen zwischen 10 satz zu diesen direkt durch das Anle- Strahlqualität bei gleichzeitig höherem
und 1.000.000 nm erzeugt werden gen von Strom angeregt, wodurch die Wirkungsgrad (siehe Abb. 14). Sie ver-
können, so dass Laser mit verschiede- Umwandlung von elektrischer Energie bessern die Schweißeignung von Kup-
nen Eigenschaften für die jeweilige in optische entfällt. Dies macht sich in fer, was sich an qualitativ besseren
Anwendung erhältlich sind. Für die einem erhöhten Wirkungsgrad (siehe Bearbeitungsergebnissen zeigt. [41] Zur
Materialbearbeitung werden haupt- Tab. 5) bemerkbar. Als Medium werden Vermeidung von Beschädigungen oder

'FTUL¤SQFSMBTFS
(MBTMBTFS<> <> %JPEFOMBTFS<> <> 'BTFSMBTFS<>
<> <>

Medium CO2 Nd:YAG Halbleiter (z. B. GaAs) Ytterbium

"HHSFHBU[VTUBOE.FEJVN gasförmig fest fest fest

8FMMFOMµOHF<μN> 10,6 1,06 0,75 … 0,92 1,07

Hochfrequenz oder Gleich-


Anregung optisch Gleichstrom optisch
strom

"VTHBOHTMFJTUVOH<L8> 0,1 … 40 0,02 … 6 bis 6 1 … 50

8JSLVOHTHSBE<> 10 … 15 4 … 30 50 30

Betriebsmodus gepulst und kontinuierlich gepulst und kontinuierlich gepulst und kontinuierlich gepulst und kontinuierlich

Tabelle 5: Übersicht über wichtige Laserarten

Informationsdruck i.12 | 21
Zerstörung der Laseroptiken durch ausreichender Qualität hergestellt wer- fache und kostengünstige Gerätetech-
Rückreflexion muss mit einem geneig- den. nik ist das Bolzenschweißen sehr wirt-
ten Laserkopf gearbeitet werden. In den letzten Jahren wurden Hybrid- schaftlich. [61]
Durch den Einsatz neuer Punkt- prozesse entwickelt, die z. B. den Laser Die Verfahren „Kondensatorentla-
schweißtechniken, z. B. das SHADOW- mit dem Metall-Schutzgasschweißen dungs-Bolzenschweißen mit Hubzün-
oder das Mikroring-Verfahren, wird kombinieren und somit die Vorteile dung (785)“ und „Kondensatorentla-
eine ständige Bewegung des Strahls beider Verfahren kombinieren und die dungs-Bolzenschweißen mit Spitzen-
erreicht, was die Voraussetzung für ein Nachteile, wie die geringe Spaltüber- zündung (786)“ kommen für Kupfer,
reproduzierbares Laserstrahlfügen an brückbarkeit, kompensieren können. CuZn-Legierungen und Mischverbin-
Kupferwerkstoffen ist. Auch die Mög- [7], [12], [15] dungen zur Anwendung. Einige
lichkeit einer gezielten Pulsformung Schweißparameter sind in nachfolgen-
trägt zur Verbesserung der Qualität bei. 3.13 Lichtbogenbolzenschweißen der Tabelle 6 zu finden.
Vorteilhaft ist außerdem, dass Laser Unter Bolzenschweißen ist das Verbin-
mit verschiedensten Wellenlängen den von stiftförmigen Teilen mit flä- 3.14 Auftragschweißen
erhältlich sind (siehe Abb. 15). Kupfer chigen Werkstücken durch Das Auftragschweißen ist ein Beschich-
hat im Bereich von etwa 0,6 μm einen Pressschweißen zu verstehen. Der Bol- tungsverfahren und wird zu Repara-
Absorptionsgrad von rund 30 %, was zen wird mit einer Pistole oder einem turzwecken sowie zum Erzeugen eines
ungefähr dem von Stahl für den Bolzensetzgerät auf das Werkstück auf- Werkstoffverbundes aus verschiedenen
Nd:YAG-Festkörperlaser entspricht. Mit gebracht. Das Anschmelzen der Ober- Materialien mit bestimmten Eigen-
einem Laser dieser Wellenlänge ist ein fläche wird mit Hilfe eines Lichtbogens schaften genutzt. Beim Auftragen von
wirtschaftliches Fügen von unlegiertem realisiert. Die Verbindung erfolgt im verschleißfesten Schichten wird vom
Kupfer problemlos möglich, wenn flüssigen Zustand der Schweißzone. Panzern, bei chemisch beständigen
diese mit den entsprechenden Lei- Zum Schutz des Schmelzbades wird Schichten vom Plattieren und bei
stungen erhältlich sind. Da Cu-Legie- entweder mit Schutzgas oder mit Werkstoffkombinationen mit Zwi-
rungen prinzipiell eine geringere einem Keramikring gearbeitet [DIN EN schenschichten aus Zusatzwerkstoff
Reflexion und einen höheren Absorp- ISO 14555], [49], [61]. von Puffern gesprochen. [7], [49]
tionsgrad als reines Kupfer aufweisen, Vorteile dieses Verfahrens (783 bis 786) Das Auftragschweißen mit Kupfer wird
können sie entsprechend besser laser- sind die kurzen Schweißzeiten und vorzugsweise zum Oberflächenbe-
strahlgeschweißt werden. Eine Aus- hohen Stromstärken, die einen gerin- schichten von korrosionsbeanspruch-
nahme bilden CuZn- Legierungen, die gen Einbrand ermöglichen und nur ten Bauteilen eingesetzt, die z. B. auf-
auf Grund der Zn-Ausdampfung und geringe Fügekräfte verlangen. Das grund der Bauteilgeometrie nicht aus
der so entstehenden porösen Schweiß- Arbeiten ist durch die handlichen, walz- oder sprengplattierten Halbzeu-
nähte mit zunehmendem Zn-Gehalt leichten Pistolen in allen Positionen gen hergestellt werden können. Da die
schlechter für das Laserstrahlschwei- auch auf Baustellen möglich. Es wer- Beschichtung von Bauteilen mit Kupfer
ßen geeignet sind [14]. Mit entspre- den Verbindungen hoher Festigkeit meist dem Korrosionsschutz dient,
chenden Maßnahmen zum Schutz der und Reproduzierbarkeit mit nur gerin- handelt es sich bei dieser Beschich-
Laseroptik können jedoch Nähte von gem Verzug hergestellt. Durch die ein- tung um eine Schweißplattierung. Die
g

Abbildung 14: Laserstrahlgeschweißte Verbindung aus 4 mm dickem Abbildung 15: Wellenlängen sowie Absorptionsgrad verschiedener
CuCn6, hart, mit 4 kW Faserlaser [41] Materialien für Lasertypen [66]

22 | Deutsches Kupferinstitut
#PM[FOEVSDINFTTFS<NN> 4QJU[FOTUSPN<"> 4DIXFJ•[FJU<NT> 'ŸHFLSBGU</>
,POEFOTBUPSFOUMBEVOHT
#PM[FOTDIXFJ•FONJU 2 bis 8 5000 3 bis 10 < 100
Hubzündung
,POEFOTBUPSFOUMBEVOHT
#PM[FOTDIXFJ•FONJU 2 bis 8 10000 1 bis 3 < 100
4QJU[FO[ŸOEVOH

Tabelle 6: Schweißparameter für das Lichtbogenbolzenschweißen [61]

Schichtgüte ist in erster Linie von der Cu-DHP ein Cu-Gehalt von 95 % wird oft das Hämmern und/ oder Rich-
Vermischung des angeschmolzenen ermittelt. Es wurde weiterhin gefun- ten eingesetzt. Mit dem Hämmern
Grundwerkstoffs mit dem Schichtwerk- den, dass die Zusammensetzung des werden die Festigkeitswerte der
stoff abhängig, was vor Allem durch Schweißpulvers die Schichtgüte in Schweißnaht positiv beeinflusst. Die
die Einbrandtiefe im Grundwerkstoff hohem Maße beeinflusst. Naht wird in der Rotwärme bei mehr
bestimmt wird. Kleine Auftragschwei- Das Elektroschlackeschweißen ist dem als 700 °C durch das Hämmern einge-
ßungen werden in der Regel manuell UP-Verfahren sehr ähnlich, arbeitet ebnet und gleichzeitig wird das Gefüge
mittels gebräuchlicher Verfahren der aber mit höheren Schweißgeschwin- verfeinert, das heißt die Gussstruktur
Lichtbogenschweißung ausgeführt, digkeiten und erzeugt einen geringe- der Wärmeeinflusszone und der Naht
wobei auf niedrige Streckenenergie ren Einbrand. Es kann auch für Kupfer wird größtenteils in feines Rekristalli-
und geringe Aufschmelzung zu achten anstelle des UP-Schweißens eingesetzt sationsgefüge umgewandelt. Außer-
ist. Für die wirtschaftliche und tech- werden [85]. dem werden Druckeigenspannungen
nisch optimale Beschichtung von groß- Schweißplattierungen aus Kupfer wer- eingebracht, so dass zähe und gut
flächigen Bauteilen mit korrosionsbe- den häufig an Dichtflächen der verformbare Verbindungen entstehen.
ständigen metallischen Werkstoffen Flanschverbindungen von kupferplat- Durch das Richten bekommt das Werk-
werden vorzugsweise Hochleistungs- tierten oder mit Kupfer ausgekleideten stück seine ursprüngliche Form zurück,
verfahren eingesetzt. Bauteilen aufgebracht, wobei die die durch das Erwärmen und Abkühlen
Für großflächige Schweißungen von Beschichtung in der Regel an die Plat- und die dabei entstandenen Span-
Kupfer-Zusatzwerkstoff auf Stahl- tierungsauflage oder Auskleidung aus nungen verändert wurde.
Werkstoffe werden vor Allem das MIG- Kupfer gebunden wird. Auch eine erneute Wärmebehandlung
Impulsschweißen, das UP-Schweißen Auch weitere Hochleistungsverfahren kann nach dem Schweißen nötig wer-
mit Bandelektrode und das Elektro- wie Plasma-Pulver-Auftragschweißen den, um eine vollständige Aushärtung
schlackeschweißen eingesetzt. wurden untersucht. Dabei musste fest- bzw. einen Spannungsabbau im Werk-
Für die Schweißplattierung von Stahl- gestellt werden, dass die Diffusion von stoff zu erreichen.
Werkstoffen mit Kupfer-Werkstoffen Kupfer in den Stahlwerkstoff nur durch
wird vorzugsweise das MIG-Impuls- Aufbringen einer Zwischenschicht aus
schweißen angewendet, oft in Kombi- Ni verhindert werden kann [73]. Die
nation mit dem WIG-Verfahren. Die Beschichtung bzw. Legierung von Kup-
Schweißparameter sind dahingehend fer mit dem Plasma- und dem WIG-
zu optimieren, dass vor Allem Stahl- Auftragschweißen konnte sowohl mit
Aufschmelzungen und Loteindringung eisen- als auch mit nickelhaltigen
in Stahl so niedrig wie möglich gehal- Zusatzwerkstoffen durchgeführt wer-
ten werden. den. Damit konnte eine Erhöhung der
Das Schweißplattieren nach dem UP- Verschleißfestigkeit auf rund das Dop-
Verfahren mit Bandelektroden aus pelte erreicht werden [77].
Kupfer wurde eingehend untersucht
[47]. Hierbei wurde an einer ein- 3.15 Nachbearbeitung
schichtigen Schweißplattierung aus Wenn eine Nachbearbeitung nötig ist,

4DIXFJ•WFSGBISFO 1MBTNB)FJ•ESBIU 1MBTNB1VMWFS &MFLUSPTDIMBDLF 61NJU#BOEFMFLUSPEF


ca. 30 (Draht), 30 … 60
"VGNJTDIVOH<> < 5 … 60 ca. 5
5 … 10 (Band) (Drahtelektrode)
4DIJDIUEJDLF<NN> 2…7 0,5 … 5 ca. 4 … 5 mm
BCIµOHJHWPO
3 … 5, 30 … 35 BCIµOHJHWPO eingesetzter Elektrode
4DIJDIUCSFJUF<NN> 20 … 50
mit Pendeln eingesetzter Elektrode
"CTDINFM[MFJTUVOH<LHI> 10 … 30 0,5 … 10 13 10

Tabelle 7: Vergleich der Leistungsparameter verschiedener Auftragsschweißverfahren

Informationsdruck i.12 | 23
4. Schweißeignung von unlegierten Kupfersorten

Unlegiertes Kupfer besitzt nahezu kein der Wärmeeinflusszone ist nach dem von 500 bis 600 °C und große Schwei-
Schmelzintervall (ca. 3 K). Deshalb tritt Schweißen ein Grobkorngefüge vor- ßerfahrung.
der Werkstoffübergang von fest zu handen. In diesen Bereichen hat die Das MIG-Verfahren erreicht im Ver-
flüssig rasch und ohne Farbänderung Verbindung eine geringe Festigkeit und gleich zum WIG-Verfahren höhere
ein. Die entstehende Schmelze ist sehr Härte und muss deshalb nachbehan- Energiekonzentrationen. Dadurch sind
dünnflüssig, weshalb eine Badsiche- delt werden. Dazu wird die Schweiß- höhere Abschmelzleistungen sowie
rung oder das Schweißen von zwei naht bei Temperaturen über 700 °C größere, zu verschweißende Blechdik-
Seiten notwendig ist und nur begrenzt verformt („hammervergütet“), ken möglich. Das Verfahren wird bei
Zwangslagenschweißungen durchge- wodurch ein feinkörniges Gefüge durch großen Wandstärken und großen Men-
führt werden können. Als Zusatzwerk- Rekristallisation gebildet wird. Das gen an Zusatzwerkstoff eingesetzt.
stoffe werden darum vorrangig mit Ag führt zu einer deutlichen Festigkeits- Punkt- und Rollennahtschweißen ist
oder Sn legierte Kupfer-Drähte oder steigerung. wegen der hohen Leitfähigkeit nur bei
-Stäbe verwendet (siehe Tab. 8). Diese Mit Schutzgasschweißverfahren sind geringen Blechdicken anwendbar. Die
Legierungen ermöglichen durch ihr qualitativ hochwertige Schweißnähte Stumpfschweißverfahren sind für das
Erstarrungsintervall eine bessere erzeugbar. Die beste Qualität wird mit Fügen besser geeignet.
Modellierbarkeit der Schmelze [3]. dem WIG-Schweißen erreicht. Es wird Andere Verfahren zum Verschweißen
Die hohe Wärmeleitfähigkeit der unle- bis zu einer Wandstärke von 4 mm von unlegiertem Cu sind das Kalt-
gierten Kupfer-Sorten erschwert das einseitig ausgeführt. Für Wanddicken press-, Ultraschall-, Reib- und Rühr-
thermische Fügen und schränkt die von 4 bis etwa 16 mm ist das gleich- reib- sowie das Diffusionsschweißen.
Schweißeignung ein. Da Cu-DHP im zeitig-beidseitige Schweißen mit zwei Da die thermische und elektrische
Vergleich zu anderen unlegierten Kup- WIG-Brennern vorteilhafter, da mit Leitfähigkeit bei diesen Verfahren nur
fer-Sorten phosphordesoxidiert und dieser Technik die Vorwärmung wegen einen geringen Einfluss hat, sind sie
sauerstofffrei ist und eine geringe der konzentrierten Wärmeeinbringung für größere Querschnitte und Blech-
Wärmeleitfähigkeit besitzt, ist dieser reduziert werden kann. Selbst bei Ble- stärken als das Punkt- und Rollen-
Werkstoff am besten schweißgeeignet chen bis 12 mm Wanddicke ist nur am nahtschweißen einsetzbar.
und wird deshalb häufig im Bauwesen Nahtanfang bzw. bei Schweißbeginn Die hohe Reflexion des Kupfers ist
eingesetzt. In Abb. 9 ist ein rollen- ein Vorwärmen auf 300 bis 400 °C (für beim Laserstrahlschweißen zu berück-
nahtgeschweißter Meisterstutzen aus Schweißen mit Ar) erforderlich. Diese sichtigen. Mit einem Faserlaser mit 4
0,6 mm dickem Cu-DHP Blech zu Technik wird aber nur selten einge- kW Leistung können Bleche bis 4 mm
sehen. setzt. Sie liefert im Vergleich zum ein- Dicke verschweißt werden. Das Elek-
Auf Grund der hohen Wärmeleitfähig- seitigen WIG-Schweißen einen gerin- tronenstrahlschweißen eignet sich gut
keit von reinem Kupfer wird ein Vor- geren Verzug. Durch die konzentrierte für das sauerstofffreie Kupfer Cu–OF.
wärmen der Bauteile empfohlen. Die Wärmeeinbringung sind auch Heftstel- Sauerstoffhaltige Kupfer-Sorten erwei-
Höhe der Vorwärmtemperatur richtet len zulässig. Auf Grund der großen sen sich beim Elektronenstrahlschwei-
sich nach der Bauteildicke und dem Wärmedehnung sollten längere Nähte ßen als rissanfällig. Bei Cu-PHC/ Cu-
Verfahren. Beim Gasschweißen ent- aber mit Klemmfixierung geschweißt HCP wird Porenanfälligkeit beobachtet.
steht durch das langsame Abkühlen werden [3]. Das einseitige WIG- Als Ursache hierfür können im Grund-
eine sehr breite Wärmeeinflusszone. Schweißen von Blechdicken ab 4 mm werkstoff verbliebene Desoxidations-
Sowohl in der Schweißnaht als auch in erfordert hohe Vorwärmtemperaturen rückstände (Rest-Phosphor-Gehalt)

Abbildung 16: WIG-geschweißte Doppellamellenverbindung aus Cu-ETP mit Abbildung 17: WIG-geschweißter Stromring aus 6 mm Cu-ETP mit
Zusatzwerkstoff CuSn1 unter Ar, Grundplatte 15 mm, Lamellen je 0,5 mm [81] Zusatzwerkstoff CuAg1 unter Ar, V-Naht mit Kohlebadsicherung [82]

24 | Deutsches Kupferinstitut
angesehen werden [17], [59]. achtet [21]. Die Ursachen der Versprö-
Untersuchungen der mechanischen dung werden auf eine ungünstige
Eigenschaften bei erhöhten Tempera- Gefügestruktur im Schweißgut und auf
turen ergaben, dass mit zunehmender Eigenspannungszustände in der Naht
Beanspruchungstemperatur ein deutli- zurückgeführt, wodurch bei statischer
cher Abfall von Festigkeit, Dehnung Beanspruchung die Bildung von inter-
und Einschnürung in der Schweißnaht kristallinen Poren begünstigt wird, was
zu verzeichnen ist, während die 0,2 schließlich zum Abschälen der Korn-
%- Dehngrenze etwa das gleiche Ver- grenze führt. Dieser Vorgang wird ver-
halten wie der Grundwerkstoff zeigt mutlich unterstützt durch S- und Bi-
[18], [19]. Die Versprödung tritt bei Ausscheidungen [21].
Temperaturen oberhalb 200°C ein. Als
Ursache dieses ausgeprägten Deh-
nungsabfalls wird eine kritische Aus-
scheidungsbelegung von Spurenele-
menten geringer Löslichkeit an den
Korngrenzen der faserartigen Stengel-
kristalle angenommen [20]. Untersu-
chungen [21] haben gezeigt, dass an
elektronenstrahlgeschweißten Kupfer-
Blechen aus Cu-OF und Cu-PHC/ Cu-
HCP im weichen, halbharten und har-
ten Zustand sowohl mit schmaler als
auch mit breiter Nahtgeometrie stets
ein Temperaturbereich mit deutlich
verminderter Duktilität vorliegt, wobei
eine Temperatur ab 200°C als kritisch
anzusehen ist. Im Temperaturbereich
von 300 °C bis 420 °C wird deutlich
ausgeprägte Warmsprödigkeit beob-

unlegierte n i c h t BVT$V$"5) $3"


OBDI&/IFSHFTUFMMU
Kupfersorten 4BVFSTUPGGHFIBMUJO1
1IPTQIPSHFIBMUJO1)

Cu-ETP max. 0,040 (bis 0,060 möglich, wenn nicht gesondert festgelegt
TBVFSTUPGGIBMUJH $V'3)$ [XJTDIFO,µVGFSVOE-JFGFSBOUWFSFJOCBSU
nicht gesondert festgelegt
$V'351 max. 0,100 nicht gesondert festgelegt
TBVFSTUPGGGSFJ OJDIUNJU1
$V0' -2) nicht gesondert festgelegt
desoxidiert
Cu-PHC -2) 0,001 bis 0,006
Cu-HCP -2) 0,002 bis 0,007
TBVFSTUPGGGSFJNJU1EFTPYJEJFSU Cu-DLP nicht gesondert festgelegt 0,005 bis 0,013
Cu-DXP nicht festgelegt 0,040 bis 0,060
Cu-DHP nicht festgelegt 0,015 bis 0,040

unlegierte BVT$V$"5) $3"


OBDI&/IFSHFTUFMMU
Kupfersorten 4BVFSTUPGGHFIBMUJO1
1IPTQIPSHFIBMUJO1)
TBVFSTUPGGIBMUJH Cu-ETP1 max 0,040 (As+Cd+Cr+Mn+P+Sb) max. 0,0015

TBVFSTUPGGGSFJ OJDIUNJU1 $V0' -2) (As+Cd+Cr+Mn+P+Sb) max. 0,0015


desoxidiert $V0'& -2) 0,0003
TBVFSTUPGGGSFJ NJU1IPTQIPS
Cu-PHCE -2) 0,001 bis 0,006
desoxidiert
1) Unter %-Angaben ist immer der Massengehalt in % zu verstehen.
2) Der Sauerstoffgehalt muss vom Hersteller so eingestellt werden, dass der Werkstoff die Anforderungen zur Wasserstoffbeständigkeit nach EN 1976
erfüllt.
Tabelle 8: chemische Zusammensetzung unlegierter Kupfersorten.

Informationsdruck i.12 | 25
5. Schweißeignungen von Kupferlegierungen

5.1 Allgemeines wie bei unlegiertem Cu zum Einsatz normt sind, ist nur ein niedrig legier-
Die elektrische und thermische Leitfä- (siehe Kap. 4). ter aushärtbarer Gusswerkstoff, CuCr-C,
higkeit von Kupfer wird durch ver- Außer CuZn-Legierungen, die häufig in der DIN CEN/TS 13388 zu finden.
schiedene Elemente wie P, Fe, Co, Si, noch autogen geschweißt wird, hat
Cd, Ag, Ni, Zn, Sn und Al teilweise sich das Schutzgas- und Plasma- 5.2.1 Nicht aushärtbare Legierungen
stark reduziert. Dies wirkt sich häufig schweißen auch für Kupferlegierungen
positiv auf die Schweißeignung von durchgesetzt. 5.2.1.1 Allgemeines
Cu-Legierungen aus, da weniger oder In den folgenden Kapiteln werden die Bei diesen Legierungen ist eine Steige-
nicht mehr vorgewärmt werden muss. Hauptlegierungsgruppen der Kupfer- rung der mechanischen Festigkeit im
Ab 10 bis 15 mm Blechdicke ist trotz- werkstoffe, die nach ISO/TR 15608 ein- Allgemeinen nur durch Kaltumformung
dem ein Vorwärmen empfehlenswert geteilt wurden, näher erläutert. möglich. Es ist zu beachten, dass beim
[3]. Einige Elemente, z.B. Mn, Si und Schweißen die Festigkeitseigenschaften
Al verbessern auf Grund ihrer desoxi- 5.2 Niedrig legierte Kupferwerk- (Zugfestigkeit, 0,2 %-Dehngrenze) des
dierenden Wirkung die Schweißbarkeit stoffe wärmebeeinflussten Grundwerkstoffs
sauerstoffhaltiger Legierungen. Wie Niedrig legierte Kupferwerkstoffe ent- in der Regel einen deutlichen Abfall
bereits in Tab. 2 gezeigt, können halten Legierungszusätze bis maximal erleiden (siehe Kap. 2.3).
andere Elemente wie z.B. Pb jedoch 5 %, die vorwiegend in der Elektro-
auch negative Auswirkungen auf die technik, aber auch für bestimmte 5.2.1.2 Kupfer-Silber
Schweißeignung haben. Einsatzbereiche im Apparatebau zur Die hochleitfähigen CuAg-Legierungen
Außer beim MIG-Schweißen wird für Anwendung kommen. mit 0,03 bis 0,12 % Ag ( Ȝ ~ 380 … 385
die meisten Kupferlegierungen der Die Knetlegierungen können eingeteilt W/m·K; Ʉ ~ 54 … 57 MS/m) werden in
Einsatz von Flussmitteln beim werden in der Elektronik für Kommutatorlamellen
Schmelzschweißen empfohlen. Es t nicht aushärtbar und und Ankerwicklungen sowie als Elek-
kommen mit Ausnahme von CuAl- t aushärtbar. trodenwerkstoffe für Widerstands-
Legierungen die gleichen Flussmittel Während viele Knetlegierungen ge- schweißmaschinen eingesetzt. Beim

nicht aushärtbar
Legierungstyp $V4 $V5F $V"H $V"H $V4J.O
Vertreter $V41 $V5F1 $V"H  $V"H 1 $V4J.O
elektrische Leit-
54 … 55 §54,5 55 … 57 54 … 56 3,8 … 4
GµIJHLFJUJO.4N
Wärmeleitfähigkeit
370 … 375 §368 §385 §380 38
CFJ„$JO8 Nt,

Rp DBJO/NN 50 50 250 … 360 260 … 890


Rm min. in N/mm 200 … 260 200 … 260 250 … 360 380 … 900
"NJOJO 7 … 35 7 … 35 2 … 20 8 … 50
Entfestigungs-
„$ „$ „$ -
UFNQBSBUVS
;FSTQBOFO - + ++ ++
6NGPSNFOLBMU ++ ++ - -
XBSN + + ++ ++
4DIVU[HBTTDIXFJ•FO 0 ++ + +
Klemmen in der Bauteile im
Basen für Dioden
Elektronik, Automa- (chemischen)
und Transistoren, Kommutatorlamellen, Induktoren, PKW-Kühler,
"OXFOEVOH tendrehteile, Düsen Apparatebau,
Schrauben, Muttern, Druckplatten für das graphische Gewerbe
für Schweiß- und Schrauben, Bolzen,
Schweißbrennerdüsen
Schneidbrenner .VUUFSO 'MBOTDIF
geringe elektrische
Leitfähigkeit, sehr
gute Korrosionsbe- gute Korrosionsbe- IPIF'FTUJHLFJU 
hohe Zeitstandsfestigkeit
ständigkeit ständigkeit bessere Korrosions-
&JHFOTDIBGUFO beständigkeit als
unlegiertes Cu
giftige Dämpfe und
Stäube beim Schwei-
ßen und Zerspanen

Tabelle 9: Eigenschaften, chemische Zusammensetzung und Anwendung von einigen nicht aushärtbaren, niedrig legierten Kupferwerkstoffen

26 | Deutsches Kupferinstitut
Schmelzschweißen verhalten sie sich hart- oder weichgelötet. Von den Flussmitteln ist zu empfehlen.
wie Rein-Cu. An den sauerstoffhaltigen Widerstandsschweißverfahren sind Von den Widerstandsschweißverfahren
Legierungen CuAg0,04, CuAg0,07 und wegen der hohen Leitfähigkeit Punkt- sind Punkt- und Rollennahtschweißen
CuAg0,1 sind wegen der Neigung zur und Rollennahtschweißen nur bei wegen der hohen Leitfähigkeit nur mit
Versprödung durch Wasserstoffkrank- dünnen Blechen und die Stumpf- Einschränkung anwendbar.
heit brauchbare Schutzgasschweißun- schweißverfahren nur bei kleinen Durch den geringen Zusatz von Zn sind
gen nur bei vorsichtiger Handhabung Querschnitten anwendbar. keine Schwierigkeiten durch das Aus-
und ausreichender Erfahrung zu erzie- Verfahren wie Kaltpress-, Ultraschall-, dampfen desselben zu erwarten.
len. Die sauerstofffreien Sorten Rührreib- und Diffusionsschweißen, Stumpf- und Strahlschweißverfahren
CuAg0,04P, CuAg0,07P und CuAg0,1P mit mit denen eine Verbindung im festen sind deshalb gut zum Fügen von Bau-
0,001 bis 0,007 % P sind nach allen Zustand erzeugt wird, sind besser, das teilen aus dieser Legierung geeignet.
Verfahren mit den Schweißzusätzen Reibschweißen ist wegen des mögli- Verfahren, mit denen eine Verbindung
CuSn1 und CuAg1 nach DIN EN 14640 chen Schmelzflusses nur bedingt im festen Zustand erzeugt wird, wie
bzw. ISO 24373 einwandfrei schmelz- geeignet. Kaltpress-, Ultraschall-, Reib-, Rühr-
schweißbar. CuAg1 sollte beim reib- und Diffusionsschweißen, sind
Schmelzschweißen nur bei besonderen 5.2.1.5 Kupfer-Tellur ebenfalls sehr gut einsetzbar.
Anforderungen an die elektrische Leit- CuTe-Legierungen enthalten 0,4 bis
fähigkeit der Schweißverbindung 0,7 % Te zur Verbesserung der Zer- 5.2.1.7 Kupfer-Blei
bevorzugt werden. Die sauerstofffrei- spanbarkeit und 0,003 bis 0,012 % P CuPb -Legierungen sind zerspanbare
en, nicht desoxidierten Sorten zur Gewährleistung der Wasserstoff- Automatenwerkstoffe hoher Leitfähig-
CuAg0,04(OF), CuAg0,07(OF) und Beständigkeit. Sie sind hervorragende keit ( Ȝ ~ 350 W/m·K; Ʉ ~ 50 MS/m)
CuAg0,1(OF) enthalten kein P und wei- Werkstoffe für Drehteile aller Art, an mit ca. 1 % Pb und ca. 0,01 % P, die
sen deshalb eine sehr hohe Leitfähig- die hohe Anforderungen bezüglich z.B. für Steckverbinder und andere
keit auf. Sie sind unter Beachtung die- Leitfähigkeit ( Ȝ ~ 368 W/m·K; elektronische Anwendungen eingesetzt
ser Eigenschaft ebenfalls mit allen Ver- Ʉ ~ 54,5 MS/m) gestellt werden. CuTeP werden.
fahren und den gleichen Schweißzu- wird selten durch Schmelzschweißen Wegen des Pb-Gehaltes sind Schmelz-
sätzen schmelzschweißbar. verbunden, weil es zur Rissbildung und Strahlschweißen ebenso wie das
Für die Anwendbarkeit der Wider- und Porigkeit neigt [4]. Die Wärmeein- Widerstandsschweißen nicht zu emp-
stands- und Strahlschweißverfahren flusszone weist nur eine geringe fehlen. Am besten werden Verbindun-
sowie für Kaltpress-, Ultraschall-, Zähigkeit auf. Insbesondere bei hoch- gen hart- oder weichgelötet.
Reib- und Rührreib- und das Diffusi- beanspruchten Teilen oder Verbindun- Verfahren wie Kaltpress-, Ultraschall-,
onsschweißen gelten die gleichen gen, die aufgrund ihrer Konstruktion Rührreib- und Diffusionsschweißen,
Angaben wie bei unlegiertem Kupfer. leicht zur Rissbildung führen können, mit denen eine Verbindung im festen
sollte auf das Schmelzschweißen ver- Zustand erzeugt wird, sind etwas bes-
5.2.1.3 Kupfer-Magnesium zichtet und Fügen am besten durch ser, das Reibschweißen wegen des
CuMg-Legierungen mit 0,3 bis 0,8 % Hart- oder Weichlöten ausgeführt wer- möglichen Schmelzflusses nur bedingt
Mg und hoher Leitfähigkeit ( ~ 120 … den. geeignet.
240 W/m·K; ~ 18 … 36 MS/m) müssen Für das Widerstandsschweißen und die
als Werkstoffe für Freileitungen kaum anderen, in Kap. 5.2.1.4 aufgeführten 5.2.1.8 Kupfer-Silizium
durch Schmelz- oder Strahlschweißen Verfahren gelten die gleichen Angaben CuSi- und CuSiMn-Legierungen mit 0,8
verbunden werden; es liegen daher wie für Kupfer-Schwefel. bis 3,2 % Si und 0,7 bis 1,3 % Mn
wenig Erfahrungen vor. haben ausgezeichnete mechanische
Von den Widerstandsschweißverfahren 5.2.1.6 Kupfer-Zink Eigenschaften. Sie sind beständig
wird das Pressstumpfschweißen zum Bei CuZn-Legierungen mit 0,1 bis 1,0 % gegen viele Säuren, Laugen sowie
Verbinden von Drähten eingesetzt. Zn ist die Leitfähigkeit ( Ȝ ~ 385 Salzlösungen und finden vorwiegend
Auch das Ultraschall-, Kaltpress-, W/m·K; Ʉ * 52 MS/m) höher als dieje- im allgemeinen Apparatebau Anwen-
Reib- und Rührreib- sowie das Diffu- nige von Cu-DHP. dung. Die Wärmeleitfähigkeit dieser
sionsschweißen können angewendet Diese Legierung wird z. B. für Kon- Legierungen entspricht etwa der von
erden. struktionsteile, Wärmetauscherele- Stahl. In Kombination mit der desoxi-
mente und wegen ihrer ausgezeichne- dierenden Wirkung von Mn besitzt
5.2.1.4 Kupfer-Schwefel ten Tiefziehfähigkeiten zur Herstellung diese Werkstoffgruppe eine gute
CuS-Legierungen sind Zerspanungs- von Hohlwaren aller Art verwendet. Schweißeignung. Von den Schmelz-
werkstoffe hoher Leitfähigkeit ( Ȝ ~ 370 Durch den Zn-Gehalt ist die Legierung schweißverfahren sind Gas- und Licht-
... 375 W/m·K; Ʉ ~ 54 ... 55 MS/m) mit sauerstofffrei. Das Schmelzschweißen bogenhandschweißen nicht anwend-
0,2 bis 0,7 % S und 0,003 bis 0,012 % P. ist sowohl mit Hilfe des Gasschweißens bar. Es wird ausschließlich das WIG-
Wegen der Sprödigkeit der Schweißzo- als auch des WIG-Verfahrens möglich. und MIG-Schweißen eingesetzt. Die
ne ist das Schmelzschweißen (inklusive Als Schweißzusätze kommen CuAg1 Festigkeitseigenschaften dieser
Strahlschweißen) nicht zu empfehlen oder CuSn1 nach DIN EN 14640 bzw. ISO Schweißverbindungen genügen den
[4]. Am besten werden Verbindungen 24373 zur Anwendung. Der Einsatz von Anforderungen des Druckbehälterbaus.

Informationsdruck i.12 | 27
aushärtbar
Legierungstyp $V#F $V$P#F $V$S $V$S;S $V/J4J $V;S
Vertreter $V#F $V$P#F $V$S $V$S;S $V/J4J $V;S
elektrische
Leitfähigkeit in 8 … 18 « 26 … 47 26 … 48 10 … 23 26 … 54
.4N
Wärmeleitfähig-
LFJUCFJ„$JO 92 … 125 « « « 67 … 120 167 … 330
8 Nt,

Rp DBJO
140 … 1150 140 … 730 60 … 380 60 … 380 90 … 620 40 … 260
N/mm
Rm min. in
420 … 1300 250 … 800 200 … 470 200 … 470 260 … 640 180 …350
N/mm
"NJOJO 2 … 35 5 … 25 8 … 30 8 … 30 8 … 35 18 … 30
Entfestigungs-
„$ „$ „$ „$ „$ -
UFNQBSBUVS
;FSTQBOFO + + 0 0 0 0
6NGPSNFOLBMU 0 0 0 0 0 0
XBSN + + ++ + + +
4DIVU[HBT-
+ + + + + +
TDIXFJ•FO
UFDIOJTDIF'FEFSO
stromführende TUSPNGŸISFOEF'F-
und Membranen,
'FEFSO 4USBOH- dern, Lagerbuch- Kommutatorla-
funkensichere stromführende
gusskokillen, sen, höherfeste Klemmen für mellen, Elektroden
"OXFOEVOH Werkzeuge, Zahn- 'FEFSO 4DIXFJ•-
Elektrodenhalter korrosionsbestän- 'SFJMFJUVOHFO für Nahtschweiß-
und Schnecken- elektroden
und Einblasdüsen dige Schrauben, maschinen
räder, Spritzguss-
in Elekroöfen Oberleitungen
formen
gute Korrosions- gute elektrische HVUF'FTUJHLFJU  hohe elektrische
beständigkeit, und thermische gute Verschleiß- Leitfähigkeit nach
SFMBUJWIPIF,FSC- gute Zeitstands-
&JHFOTDIBGUFO hohe Verschleiß- Leitfähigkeit, hohe bestänigkeit, hohe Aushärtung, gute
FNQmOEMJDILFJU festigkeit
beständigkeit, Aushärtungsge- Korrosionsbestän- Zeitstandsfestig-
LBMU[µICJT„$ schwindigkeit digkeit keit

Tabelle 10: Eigenschaften, chemische Zusammensetzung und Anwendung von einigen aushärtbaren, niedrig legierten Kupferwerkstoffen

Beim WIG-Verfahren wird mit Gleich- Kaltpress-, Ultraschall-, Reib-, Rühr- Vorfeld Maßnahmen zur Reduzierung
strom und dem Zusatzwerkstoff reib- und Diffusionsschweißen sind bzw. Vermeidung des Festigkeitsabfalls
CuSi3Mn1 nach DIN EN 14640 bzw. ISO ebenfalls gut geeignet. getroffen werden. Das ist z. B. durch
24373 geschweißt. Bei mehrlagigen eine geringe Wärmeeinbringung und
Schweißnähten sollte die Oxidhaut auf 5.2.2 Aushärtbare Legierungen geeignete Zusatzwerkstoffe möglich.
den Zwischenlagen vor dem Über- Aus den genannten Gründen ist der
schweißen durch scharfes Bürsten auf- 5.2.2.1 Allgemeines Einsatz von Schweißverfahren, bei
gerissen und das Schweißbad wegen Bei dieser Legierungsgruppe ist eine denen der Grundwerkstoff nicht auf-
der Heißrissneigung möglichst schmal Festigkeitssteigerung außer durch geschmolzen wird, zu bevorzugen.
gehalten werden. Diese Legierungen Kaltumformung vor Allem durch geeig-
weisen bei Temperaturen zwischen nete Wärmebehandlung möglich. Wie 5.2.2.2 Kupfer-Beryllium
950 °C und 800 °C einen Bereich der bereits in Kap. 2.3 beschrieben, geht CuBe-Legierungen enthalten 1,6 bis
Warmsprödigkeit auf, der beim die Festigkeitssteigerung durch Aus- 2,1 % Be (und maximal 0,3 % Ni sowie
Schweißen und auch beim Umformen härtung beim Aufschmelzen und maximal 0,3 % Co). Sie werden als
an geschweißten Bauteilen berück- Erstarren des Grundwerkstoffes verlo- aushärtbare Werkstoffe hoher Festig-
sichtigt werden muss. ren. Durch eine dem Schweißen nach- keit und Leitfähigkeit ( Ȝ ~ 92 ... 125
Für das MIG-Schweißen gelten die gelagerte Wärmebehandlung und W/m·K; Ʉ ~ 8 ... 18 MS/m) für Federn
gleichen Ausführungen wie beim WIG- erneutes Auslagern kann dieser Effekt aller Art, verschleißfeste Teile und
Schweißen. rückgängig gemacht werden. Da dies nichtfunkende Werkzeuge verwendet.
Widerstands- und Stumpfschweißver- jedoch zusätzliche Kosten verursacht Grundsätzlich können alle bekannten
fahren sind wegen der niedrigen Leit- und teilweise auf Grund der Bauteil- Verfahren zum Verschweißen von Tei-
fähigkeit gut anwendbar. größe nicht möglich ist, sollten im len aus CuBe-Legierungen angewendet

28 | Deutsches Kupferinstitut
werden, wobei immer auf saubere, gebracht werden, sofern die Schweiß- Co und 0,4 bis 0,7 % Be sind ebenfalls
oxidfreie Oberflächen zu achten ist zeiten kurz sind. aushärtbare Legierungen. Wegen ihrer
[22], [23]. Beim Schweißen von CuBe- Kaltpress-, Ultraschall-, Reib-, Rühr- vergleichsweise hohen Leitfähigkeit
Legierungen kann es jedoch zu Rissen reib- und Diffusionsschweißen ist ( Ȝ ~ 192 ... 239 W/m·K; Ʉ ~ 25 ... 32
in der Wärmeeinflusszone kommen ebenfalls anwendbar. MS/m nach Aushärtung auf maximale
[42]. Festigkeit) wird sie auch als „Berylli-
Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass, 5.2.2.3 Kupfer-Eisen um-Leitbronze“ bezeichnet. Sie ist ein
je nach Höhe der Wärmeeinbringung, CuFe-Legierungen mit 2,1 bis 2,6 % Fe hervorragender Werkstoff für Wider-
der Aushärtungseffekt in der Wärme- und kleinen Gehalten an P sind Werk- stands-Schweißelektroden, wird aber
einflusszone teilweise oder vollständig stoffe mit guter Leitfähigkeit ( Ȝ ~ 200 auch in großem Umfang für Strom füh-
abgebaut wird. Dies ist besonders ... 260 W/m·K; Ʉ ~ 17 ... 38 MS/m) und rende Federn eingesetzt.
beim Autogenschweißen deutlich aus- werden in der Elektronik, z. B. für Für das Schweißen gelten die unter
geprägt. Sofern sich das Schmelz- Steckkontakte in der Halbleiterferti- 5.2.2.2 für CuBe gemachten Ausführun-
schweißen aus fertigungstechnischen gung sowie im Elektro- und Fahrzeug- gen auch für CuCoBe. Ausnahme ist
Gründen nicht vermeiden lässt, sollten bau, z. B. für Strom leitende Federn, das Elektronenstrahlschweißen, das
das WIG- oder MIG-Schweißen mit verwendet. Die Legierung ist sauer- bei zirkonhaltigen Legierungen zu Ris-
Zusatzwerkstoffen auf der Legierungs- stofffrei. sen führen kann.
basis CuAl angewendet werden. Für Von den Schmelzschweißverfahren sind
das WIG-Schweißen können auch das Gas- und vor Allem das Schutzgas- 5.2.2.5 Kupfer-Nickel-Beryllium
Zusatzwerkstoffe eingesetzt werden, schweißen (WIG und MIG) gut geeig- Bei dieser Legierung wurde Co teilwei-
die der chemischen Zusammensetzung net. Als Schweißzusätze kommen CuAg1 se durch Ni ersetzt (1,4 bis 2,4 % Ni
des Grundwerkstoffs ähnlich sind. oder CuSn1 nach DIN EN 14640 bzw. ISO und 0,2 bis 0,6 % Be). In den mecha-
Es ist darauf hinzuweisen, dass CuBe- 24373 in Frage. Der Einsatz von Fluss- nischen und physikalischen Eigen-
Legierungen grundsätzlich auch für das mitteln ist empfehlenswert. schaften ist diese Legierung praktisch
Schutzgasschweißen als bedingt Bei den Widerstandsschweißverfahren identisch mit der bewährten Legierung
schweißgeeignet gelten. Das Elektro- mit einer Elektrode aus W, Mo oder CuCoBe.
nenstrahlschweißen bietet sich auf- Mo-Basislegierungen besteht das Pro-
grund der sehr niedrigen Streckenen- blem des Anlegierens von Fe an den 5.2.2.6 Kupfer-Chrom-Zirkon
ergie zum Schweißen dieser Legierun- Elektrodenwerkstoff. Andere Elektro- Die CuCrZr-Legierung ist durch eine
gen an und hat sich hierfür gut den sind noch nicht verfügbar. Das sehr hohe elektrische Leitfähigkeit und
bewährt. Geschweißte Verbindungen Verfahren ist für diesen Werkstoff des- eine hohe Temperaturbeständigkeit
verhalten sich bezüglich ihrer Festig- halb nicht zur Massenfertigung geeig- gekennzeichnet. Sie enthält 0,5 bis
keitseigenschaften weitgehend wie der net. 1,2 % Cr und 0,03 bis 0,3 % Zr und
Grundwerkstoff [20]. Alle besprochenen Strahlschweißver- wird als Elektrodenwerkstoff für
Das Laserstrahlschweißen ist im Dünn- fahren sind anwendbar. Dies gilt Widerstandsschweißmaschinen ein-
blechbereich ebenfalls möglich. ebenso für Kaltpress-, Ultraschall-, gesetzt.
Von den Widerstandsschweißverfahren Reib-, Rührreib- und Diffusions- Dieser Werkstoff lässt sich jedoch nur
sind die Stumpfschweißverfahren gut schweißen. unter großen Schwierigkeiten schmelz-
geeignet. Auf ausgehärteten Federn schweißen [4]. Wenn überhaupt, wird
können an unkritischen Stellen auch 5.2.2.4 Kupfer-Kobalt-Beryllium er meist im lösungsgeglühten Zustand
durch Punktschweißen Kontakte auf- CuCoBe-Legierungen mit 2,0 bis 2,8 % nach dem WIG- oder MIG-Verfahren

Abbildung 18: Mit dem Elektronenstrahl eingeschweißte Passstücke an Eingusskokillen aus CuCrZr für die Stahlindustrie (Einschweißtiefe: 40 mm) [56]

Informationsdruck i.12 | 29
unter Verwendung von CuSn1 als Zusatz tes Cu schmelzschweißen. Es ist zu möglichen Schmelzflusses nur bedingt
geschweißt, und zwar im Allgemeinen beachten, dass die Schweißnähte und geeignet.
in Bereichen, in denen eine Einbuße die wärmebeeinflussten Zonen etwa
an Härte ohne Bedeutung ist. Erneutes die gleichen Festigkeitseigenschaften 5.3 Hochlegierte Kupferwerkstoffe
Homogenisieren kann erforderlich wie der weichgeglühte Grundwerkstoff
werden. Mit den Strahlschweißverfah- haben. 5.3.1 Allgemeines
ren, insbesondere dem Elektronen- Alle Widerstandsschweißverfahren und Hochlegierte Kupferwerkstoffe beste-
strahlschweißen, ist dieser Werkstoff die für unlegiertes Cu aufgeführten hen zu mehr als 5 % aus Legierungs-
ebenfalls fügbar. Ein Beispiel dafür ist Verfahren sind anwendbar. elementen. Beispiele für die Schweiß-
in Abb. 18 zu finden. Ansonsten ist für eignung sowie die Verwendung einiger
das Fügen das Weichlöten zu empfeh- 5.2.2.8 Kupfer-Nickel-Blei Legierungen sind in Tab. 11 aufgeführt.
len, denn auch beim Hartlöten können CuNiPb-Legierungen sind Werkstoffe
Festigkeitsverluste auftreten. mit hoher Festigkeit, guter Zerspan- 5.3.2 Kupfer-Zink-Legierungen
Von den Widerstandsschweißverfahren barkeit und guter Leitfähigkeit (Messing)
kommt das Stumpfschweißen in ( Ȝ ~ 245 W/m·K; Ʉ > 32 MS/m) mit ca. CuZn-Legierungen (Messing) enthalten
Betracht. Punkt- und Rollennaht- 1 % Ni und Pb sowie ca. 0,25 % P. Ein- Zn als Hauptlegierungselement. Eini-
schweißen sind wegen der hohen Leit- gesetzt wird diese Legierung z.B. für gen Legierungen wird zur Verbesserung
fähigkeit nur an dünnen Querschnitten zerspanend hergestellte Steckverbinder der Zerspanbarkeit bis zu 3 % Pb
anwendbar. in der Elektronik und Elektrotechnik. zugesetzt. Anderen Legierungen
Kaltpress-, Ultraschall-, Reib-, Rühr- Wegen des Pb-Gehaltes sind Schmelz- (Mehrstoff-Legierungen) werden zur
reib- und Diffusionsschweißen sind und Strahlschweißen ebenso wie das Verbesserung bestimmter Eigenschaf-
hingegen gut geeignet. Widerstandsschweißen und auch das ten Elemente wie Al, Fe, Ni, Mn, Si und
Hartlöten nur bedingt geeignet. Am Sn, zugegeben.
5.2.2.7 Kupfer-Nickel-Silizium besten werden Verbindungen weich- Al und Sn erhöhen die Festigkeit und
CuNiSi-Legierungen mit 1,0 bis 4,5 % gelötet. Korrosions- sowie Erosionsbeständig-
Ni und 0,4 bis 1,3 % Si sind aushärt- Verfahren wie Kaltpress-, Ultraschall-, keit. Sie engen den Į-Bereich eben-
bare Werkstoffe für Freileitungsarma- Rührreib- und Diffusionsschweißen, falls ein. Durch Ni wird die Korrosions-
turen, Schrauben und Bolzen ( Ȝ ~ 59 mit denen eine Verbindung im festen beständigkeit erhöht, Mn wird in Ver-
... 126 W/m·K; Ʉ ~ 8 ... 24 MS/m). Sie Zustand erzeugt wird, sind etwas bes- bindung mit Al und Si zur Verbesse-
lassen sich grundsätzlich wie unlegier- ser, das Reibschweißen wegen des rung der Gleiteigenschaften und zur

Schweißeignung für
Anwendungshinweise
Gas WIG MIG
Knetlegierungen
CuZn37 R300 sehr gut gut * gut ** Hauptlegierung für Kaltumformen, Kühlerbänder, Schrauben, Druckwal-
zen, Seewasserleitungen
CuZn20Al2 R330 schlecht sehr gut gut **
CuSn6 R350 gut sehr gut sehr gut #MFDIFGŸS"QQBSBUFCBV 3PISF 'FEFSO (MFJUMBHFSCVDITFO BCSJFCVOE
korrosionsfest
CuSn8 R370 gut sehr gut sehr gut
$V/J'F.O3 schlecht sehr gut sehr gut Apparatebau, Meerestechnik, Meerwasserentsalzung, Kondensatoren,
8µSNFUBVTDIFS LBWJUBUJPOTCFTUµOEJH
$V/J.O'F3 schlecht sehr gut sehr gut
$V"M'F3 schlecht sehr gut sehr gut IPIF'FTUJHLFJU DIFNJTDIFS"QQBSBUFCBV
$V"M/J'F3 schlecht sehr gut sehr gut Kondensatorböden, Verschleißteile, Wellen, Lagerteile, Papierindustrie
(Saugwalzen)
Gusslegierungen
CuZn34Al2-C schlecht gut * gut ** Ventilsitze, Steuerungsteile, Kegel
CuZn15Si4-C gut gut * gut ** Maschinenbau, Schiffbau, Elektroindustrie
CuSn10-C gut gut gut Armaturen, Pumpen, Gleitlager
CuSn10Zn-C schlecht gut gut Gleitlagerschalen, Schnecken
CuNi10-C schlecht gut gut Chemische Industrie, Meerestechnik, Meerwasserentsalzung, Pumpen
CuNi30-C schlecht sehr gut sehr gut
$V"M'F$ schlecht gut gut Schaltgabeln, Ritzel, Kegelräder
CuAl10Ni-C schlecht gut gut Schiffspropeller, Heißdampfarmaturen

* Zinkfreier Zusatzwerkstoff empfohlen ** Zinkfreier Zusatzwerkstoff erforderlich


Tabelle 11: Schweißeignung und Anwendung hochlegierter Kupferwerkstoffe

30 | Deutsches Kupferinstitut
Erhöhung der Verschleißbeständigkeit Das Gasschweißen wird für CuZn- bringung und Wärmeführung in wei-
eingesetzt. Durch den Zusatz von Fe, Legierungen vergleichsweise oft ange- ten Grenzen verändert und den Werk-
das eine kornfeinende Wirkung hat, wendet. Ein eingestellter Sauerstoff- stoffeigenschaften optimal angepasst
werden CuZn-Legierungen fester und Überschuss der Flamme bewirkt, dass werden. Das WIG-Impuls-Verfahren
weisen bessere Gleiteigenschaften auf. die abschmelzenden Tropfen des wird besonders für das mechanisierte
Bis zu einem Zn-Gehalt von ca. 37 % Schweißzusatzes und das Schweißbad Schweißen eingesetzt.
ist Messing einphasig mit kfz-Kristall- mit einer dünnen Oxidhaut überzogen Beim MIG- und MIG-Impuls-Verfahren
gitterstruktur. Zwischen 37 und 46 % werden, die die Ausdampfung ein- werden meist zinkfreie Drahtelektro-
bildet sich eine spröde zweite Phase, schränkt. Der Sauerstoff-Überschuss in den wie CuSn6P oder CuSn1 eingesetzt.
die auf Grund ihrer krz-Struktur die der Schweißflamme sollte ca. 30 % Die Anwendung von zinkhaltigen
Werkstofffestigkeit erhöht, die Zähig- betragen. An dieser Stelle ist der Ein- Zusatzwerkstoffen sollte auf solche
keit jedoch senkt. Legierungen mit satz von Flussmitteln zum Binden des Fälle beschränkt sein, wo dies zwin-
höheren Zn-Gehalten (> 46 %) beste- Sauerstoffs notwendig. Ein Zusatz von gend notwendig ist, z. B. bei beson-
hen aus der spröden ȕ-Phase und Silikaten im Flussmittel ist vorteilhaft. deren Anforderungen an das Bestän-
sind ohne technische Bedeutung. [3], Bei CuZn-Legierungen mit weiteren digkeitsverhalten oder an die Farb-
[79] Legierungszusätzen (Mehrstoff-Legie- gleichheit der Schweißverbindung.
Homogene CuZn-Legierungen mit einer rung) beträgt der Sauerstoff-Über- Aluminiumhaltige Legierungen werden
kfz-Kristallgitterstruktur sind ebenso schuss bis zu 50 %. Der Schweißzusatz vorzugsweise mit dem WIG-Verfahren
wie unlegiertes Kupfer hervorragend CuZn40SnSiMn enthält 0,2 bis 0,4 % Si. geschweißt unter Verwendung der
kaltverformbar. Bei Warmumformung Dieser Si-Zusatz fördert die Bildung Zusatzwerkstoffe CuSn6P oder CuAl8
sollte ein Versprödungsbereich bei einer der Zn-Ausdampfung entgegen- nach DIN EN 14640 bzw. ISO 24373. Es
Temperaturen zwischen 400 und 520 °C wirkenden Oxidhaut auf den ist zu empfehlen, je nach Wanddicke
beachtet werden. [3] abschmelzenden Tropfen und dem auf 200 bis 300 °C vorzuwärmen. Bei
Heterogene Messinge sind auf Grund Schweißbad. [79] Wanddicken größer 4 mm ist ein
der krz-Phase deutlich fester aber Das Lichtbogenhandschweißen ist für gleichzeitig-beidseitiges Schweißen zu
auch korrosionsanfälliger und durch CuZn-Legierungen nur bedingt empfehlen, weil hierbei eine bessere
den höheren Zn-Gehalt schlechter anwendbar. Beim WIG-Verfahren wer- Nahtgüte vor Allem hinsichtlich der
wärmeleitfähig als homogene. Damit den mit zinkhaltigen Zusatzwerkstoffen Legierungsreinheit erzielt wird [24].
müssen diese Legierungen meist nicht wie CuZn40SnSiMn Schweißnähte Für die Gusslegierungen nach DIN EN
vorgewärmt werden. Wenn ein Angriff erzielt, die besonders bei Anwendung 1982 ist zur Ausbesserung kleiner Fehl-
durch Spannungsrisskorrosion zu von Flussmitteln eine geringere Poren- stellen an Gussstücken oder zum
erwarten ist, sollten heterogene Mes- anfälligkeit aufweisen als gasge- Schweißen von Armaturen das WIG-
singe bei Temperaturen zwischen 250 schweißte Nähte. Als Schweißzusätze Verfahren mit den genannten
und 370 °C spannungsarm geglüht für die Schutzgasschweißverfahren Schweißzusätzen geeignet [22].
werden. [3], [79] werden aber in der Regel zinkfreie Von den Widerstandsschweißverfahren
Das Schmelzschweißen der Knetlegie- Legierungen wie CuSn1, CuSn6P, kommen für CuZn-Legierungen vor
rungen (besonders Schutzgas- sowie CuSi3Mn1 oder CuAl8 nach DIN EN 14640 Allem das Punkt- und Stumpfschwei-
Strahlschweißen) bereitet insofern bzw. ISO 24373 eingesetzt. Das einge- ßen in Frage. Auf Grund des partiellen,
Schwierigkeiten, als durch den niedri- setzte Schutzgas sollte keinen Stickstoff oberflächlichen Anschmelzens von
gen Siedepunkt des Zn (906 °C) beim enthalten [42]. Messing und seiner Neigung zum
Schweißen Zn ausdampft. Dies kann zu Grundsätzlich kann ein Vorwärmen Spritzen selbst bei der Herstellung
porigen Schweißnähten und Heißrissen (bei < 20 % Zn empfohlen [42]) vor- einer Diffusionsverbindung im plasti-
führen. Deshalb sinkt die Schweißeig- teilhaft sein, da hierdurch die Wärme- schen Zustand wird der Einsatz von
nung von CuZn-Legierungen mit stei- einbringung beim Schweißen verrin- Widerstandsschweißverfahren nicht
gendem Zn-Gehalt. Die Ausdampfung gert wird, was der Zn-Ausdampfung empfohlen. Zusätzlich bereitet die
kann durch geringere Wärmeeinbrin- entgegenwirkt. Auch ein Nachwärmen starke Oxidation von Zn Schwierigkei-
gung und schnelles Schweißen [42] kann helfen, Spannungsrisse zu ver- ten. Die Festigkeit der Fügestellen
verringert werden. Bleihaltiges Messing meiden [42]. Beim WIG-Schweißen mit weist in der Regel große Schwankun-
ist grundsätzlich schlecht schweißge- Wechselstrom ist der Wärmeeintrag in gen auf.
eignet. Diese Legierungen sollten nicht den Werkstoff geringer als beim Strahlschweißverfahren sind auf
geschweißt werden, da Pb einen nied- Schweißen mit Gleichstrom. Der Wech- Grund der Anfälligkeit für Poren durch
rigen Schmelz- und Siedepunkt hat selstromlichtbogen bewirkt außerdem Zn-Ausdampfung nur eingeschränkt
und bereits ein Gehalt von 0,03 % einen „Reinigungseffekt“ an der nutzbar.
ebenfalls zur Bildung von Poren und Metalloberfläche, was sich günstig auf Kaltpress-, Ultraschall-, Reib-, Rühr-
Heißrissen führt [3]. Im Vergleich zu die Nahtgüte (geringere Porigkeit) aus- reib- und Diffusionsschweißen sind
anderen Cu-Werkstoffen werden CuZn- wirkt [6]. MIG- und WIG-Impuls- dagegen gut einsetzbar, da sie unter-
Legierungen seltener durch Schmelz- Schweißen bieten sich ebenfalls zum halb der Siedetemperatur von Zn
schweißen verbunden. Bevorzugt wer- Fügen von CuZn-Legierungen an. Bei arbeiten.
den Lötverfahren. diesem Verfahren kann die Wärmeein-

Informationsdruck i.12 | 31
5.3.3 Kupfer-Zinn-Legierungen mungsabfall, hinter dem Verunreini- Legierungen vorzugsweise bei großen
(Zinnbronze) gungen an den Korngrenzen vermutet Nahtquerschnitten und Blechdicken
CuSn-Knetlegierungen enthalten als werden. Bei einer Warmumformung in sowohl für Stumpfnähte als auch für
Hauptlegierungszusatz bis zu 8,5 % Sn diesem Bereich kann es allein auf Kehlnähte zum Einsatz.
und sind einphasig mit kfz-Gitter. Sie Grund vorhandener Eigenspannungen Zum Schmelzschweißen von CuSn-
sind auf Grund des elastischen Verfor- durch plastische Verformung zu Rissen Gusslegierungen, z. B. von Formguss-
mungsvermögens des Sn u. a. ausge- im Schweißgut und in der Wärmeein- stücken in Kunstgießereien, haben sich
zeichnete Lager- und Federwerkstoffe flusszone kommen. Dieser Effekt kann sowohl das WIG- als auch das MIG-
für den Maschinenbau bzw. die Elek- durch entsprechendes Vorwärmen Verfahren mit CuSn6P und CuSn12P als
trotechnik. minimiert werden, da so der Aufbau Schweißzusätze bewährt [22], [25].
Die Zugabe weiterer Elemente beein- von zu hohen Schrumpfspannungen Das Widerstandsschweißen lässt sich
flusst z. B. die Breite des Erstarrungs- verhindert wird [79]. auf Grund der geringen Wärmeleitfä-
intervalls, die Phasengrenze und die Das Schmelzschweißen der CuSn-Knet- higkeit an CuSn-Legierungen gut
elektrische und thermische Leitfähig- legierungen ist insbesondere im che- durchführen. Eine zu hohe Wärmeein-
keit. Durch Zn werden das Erstarrungs- mischen Apparatebau von Bedeutung. bringung muss jedoch durch die Ein-
intervall eingeengt, Festigkeit und Infolge des hohen Siedepunktes von haltung bestimmter geometrischer
Warmformbarkeit in geringem Maße Sn (etwa 2270 °C) ist eine Sn-Aus- Verhältnisse zwischen den Fügepart-
verbessert sowie die Leitfähigkeit dampfung nicht zu befürchten. Es nern vermieden werden, da sie zur
etwas gesenkt. Zn wirkt neben P können jedoch Seigerungen auftreten. Anreicherung von Sn an den Korngren-
außerdem als Desoxidationsmittel. P Legierungen mit höheren Gehalten an zen führt und somit Heißrissbildung
wird zu maximal 0,4 % den Legierun- Pb gelten als nicht schmelzschweißbar. hervorruft.
gen beigemengt. Es verbessert zudem Das Gasschweißen hat für CuSn-Legie- Auch das Reib- und Rührreibschwei-
allgemein die Gießbarkeit sowie die rungen kaum noch Bedeutung. Es ist ßen sowie Ultraschall-, Kaltpress- und
Gleiteigenschaften bei CuSn8, erweitert mit artgleichen Schweißzusätzen, z. B. Diffusionsschweißen können gut ange-
hingegen das Erstarrungsintervall und mit CuSn6P oder CuSn12P, und Fluss- wendet werden.
senkt neben der Leitfähigkeit auch die mitteln durchführbar. Um Eindringen
Warmformbarkeit. Dies gilt ebenso für von Wasserstoff und damit Porenbil- 5.3.4 Kupfer-Zinn-Zink-Gusslegie-
Pb, das zur Verbesserung der Zerspan- dung in der Schweißnaht zu verhin- rungen (Rotguss)
barkeit als auch der Gleiteigenschaf- dern, ist die Flamme leicht oxidierend Die CuSnZn-Gusslegierungen enthalten
ten, insbesondere bei Gusswerkstof- einzustellen. Nach dem Schweißen Sn und Zn als Hauptlegierungselemen-
fen, eingesetzt wird. Ni bewirkt eine kann die Naht zur Beseitigung von te und zum Teil auch Pb. Zu ihren
Steigerung der Schmelztemperatur und Spannungsspitzen bei Raumtemperatur Anwendungsgebieten gehören das
verringert die Festigkeit. Es verringert gehämmert werden. Bauwesen, Armaturen für den Appa-
außerdem die Leitfähigkeitswerte und Das Lichtbogenhandschweißen hat ratebau sowie Gleitlager für den
verschiebt die Phasengrenze zu niedri- ebenfalls nur noch untergeordnete Maschinenbau. Als Gusswerkstoffe
geren Sn-Gehalten. Bedeutung. CuSn-Legierungen werden werden sie seltener geschweißt.
Auf Grund ihres großen Erstarrungsin- vorzugsweise mit dem WIG- oder MIG- Die bleihaltigen Legierungen gelten als
tervalls neigen CuSn-Legierungen zu Verfahren geschweißt. Wegen der nicht schmelzschweißbar (inklusive
Heißrissen und zu Kristallseigerung. niedrigen Wärmeleitfähigkeit ist ein Strahlschweißen). Für die Legierungen
Die größte Heißrissanfälligkeit ist bei Vorwärmen auch bei Wanddicken bis ohne oder mit geringen Pb-Gehalten
2 % Sn zu beobachten. Heterogene ca. 12 mm nicht erforderlich, wird aber () 1,5 % Pb) hat sich aber sowohl das
CuSn-Legierungen sind demnach empfohlen (150 … 200 °C) [3]. WIG- als auch das MIG-Verfahren als
weniger heißrissanfällig als homogene. Nach dem WIG-Verfahren hergestellte geeignet erwiesen. Als Schweißzusätze
Beim Abkühlen bilden sich erst sehr Schweißnähte haben eine geringe werden je nach Legierungszusammen-
kupferreiche Mischkristalle, so dass ein Porenanfälligkeit. Die Festigkeitseigen- setzung CuSn6P und CuSn12P einge-
dünner Film zinnreicher Schmelze an schaften der Schweißverbindungen setzt.
den Korngrenzen verbleibt und zu genügen den Anforderungen nach dem Widerstandsschweißen kommt für
spröden ȕ-Mischkristallen kristallisiert. Arbeitsgemeinschaft Druckbehälter (AD) diese Gusswerkstoffe kaum zur
Aus den ȕ-Mischkristallen werden Regelwerk. Für Bleche mit ca. Anwendung.
dann intermetallische Phasen, die zu 5 bis 12 mm Wandstärke ist das gleich- Ultraschall-, Kaltpress- und Diffusi-
einer starken Abnahme der Kaltver- zeitig-beidseitige Schweißen zu em- onsschweißen können ebenso wie
formbarkeit führen. Diffusionsvorgänge pfehlen. Für die im Apparatebau ver- Reib- und Rührreibschweißen gut
im Cu-Sn-System laufen sehr träge ab, wendete Legierung CuSn6 (DIN CEN/ TS angewendet werden.
so dass die Zustandsschaubilder nicht 13388) findet der Schweißzusatz CuS-
die realen Verhältnisse wiederspiegeln n6P mit P ) 0,01 % Anwendung, der 5.3.5 Kupfer-Blei-Zinn-Gusslegie-
[79]. die porenfreie Ausbildung der rungen
Im Temperaturbereich von 400 bis Schweißnaht garantiert. Die CuSnPb-Gusslegierungen werden
650 °C unterliegen einphasige CuSn- Das MIG-Verfahren kommt unter Ver- vorwiegend als Lagerwerkstoffe einge-
Legierungen einem starken Verfor- wendung von CuSn6P oder CuSn12P für setzt und enthalten außer Sn auch

32 | Deutsches Kupferinstitut
höhere Gehalte an Pb, deshalb sind 5.3.7 Kupfer-Nickel-Legierungen schweißen von Legierungen mit höhe-
sie nicht schmelzschweißbar (inklusive In den CuNi-Legierungen ist Ni der ren Ni-Gehalten ist zu beachten, dass
Strahlschweißen). Hauptlegierungszusatz. Beide Elemente die Verwendung ungeeigneter
Widerstandsschweißen kommt für bilden eine lückenlose Mischkristallrei- Schweißzusätze bei höheren Tempera-
diese Gusswerkstoffe ebenfalls nicht in he, so dass alle Legierungen einphasig turen im Schweißbad die Bildung
Betracht. sind. Meist enthalten die Legierungen zähflüssiger Schlacken aus Ni-Oxiden
Ultraschall-, Kaltpress- und Diffusi- zusätzlich Mn und Fe zur Verbesserung und Oxidgemischen zur Folge haben
onsschweißen könnten ebenso wie der Beständigkeit in Meerwasser. kann, die den Schweißablauf beein-
Reib- und Rührreibschweißen einge- Mn wird zu maximal 2 % den Legie- flussen.
setzt werden, es liegen aber noch rungen zugesetzt und wirkt als Desoxi- Um die genannten Problem zu vermei-
keine Erfahrungen vor. dationsmittel und Binder für Schwefel. den, sollten die Fügeteile und die
Es verbessert zudem sowohl die Gieß- Zusatzwerkstoff gut gesäubert werden.
5.3.6 Kupfer-Nickel-Zink-Legierun- eigenschaften als auch die Festigkeit Es ist empfehlenswert, vorhandene
gen (Neusilber) und die Entfestigungstemperatur. Sn Schichten wie Walzhäute und Oxid-
Die CuNiZn-Legierungen enthalten als verbessert die mechanischen Eigen- schichten durch Ätzen oder Schleifen
Hauptlegierungszusätze Ni und Zn. schaften und das Anlaufverhalten. Fe, vor dem Schweißen zu beseitigen. [3]
Bleihaltige Legierungen enthalten zur mit maximal 3 % in CuNi-Legierungen Beim Gasschweißen, das bei CuNi-
Verbesserung der Zerspanbarkeit bis zu enthalten, bewirkt auf Grund seiner Legierungen nur noch in sehr gerin-
4 % Pb. Die Schmelzschweißeignung begrenzten Löslichkeit die Aushärtbar- gem Umfang angewendet wird, ist die
wird hierdurch erheblich beeinträch- keit bei höheren Fe-Gehalten und Flamme auf einen geringen Acetylen-
tigt. erhöht neben der Korrosions- und überschuss einzustellen. Ferner sind
Das Gasschweißen führt bei bleifreien Erosionsbeständigkeit auch die Rekri- Flussmittel zu verwenden, die Gasauf-
Legierungen zu Verbindungen mit stallisationstemperatur sowie die Tem- nahme und Oxidbildung verhindern.
guter Nahtqualität. Zur Einschränkung peratur der magnetischen Umwand- Der Grundwerkstoff sollte so wenig wie
der Zn-Ausdampfung ist das Nach- lung. CuNi-Legierungen können in möglich aufgeschmolzen und schnell –
links-Schweißen anzuwenden und die Abhängigkeit der Temperatur und des möglichst ohne Absetzen – geschweißt
Schweißflamme leicht oxidierend ein- Ni-Gehaltes sowohl para- als auch werden. Als Schweißzusatz dient
zustellen. Der Ni-Gehalt verringert die ferromagnetisch sein. Als Werkstoffe CuNi30 nach DIN EN 14640 bzw.
Zn-Ausdampfung. Die leicht oxidieren- mit hohem elektrischen Widerstand, ISO 24373.
de Flamme fördert jedoch die Bildung guter Verformbarkeit und Tieftempera- Das Lichtbogenhandschweißen ist bei
von Ni-Oxiden. Es sind daher Fluss- turzähigkeit sowie ausgezeichneter CuNi-Legierungen mit umhüllten Stab-
mittel erforderlich. Korrosionsbeständigkeit [3], z. B. elektroden durchführbar, wird aber
Das WIG-Verfahren ist wie bei Messing gegenüber Meerwasser, finden sie nur noch in geringem Umfang ange-
(siehe Kap. 5.3.2.) anwendbar und als Widerstandswerkstoffe in der Elek- wendet. In der Regel wird artgleich
führt zu guten Ergebnissen. Das MIG- trotechnik und im Schiffbau Verwen- geschweißt. Für das Verschweißen von
Schweißen ist auf Grund der hohen dung. CuNi10Fe1Mn mit CuNi30Mn1Fe hat sich
Wärmeeinbringung nur eingeschränkt Allgemein gelten CuNi-Legierungen als der Zusatzwerkstoff NiCu30Mn3Ti nach
einsetzbar, da die Neusilberlegierun- gut schweißbar [3], [22], [26], [27]. Auf DIN EN ISO 14172 bewährt.
gen leicht überhitzbar sind und an Grund ihrer niedrigen elektrischen Das WIG-Verfahren wird bei CuNi-
den zu schweißenden Teilen Wärme- Leitfähigkeit müssen sie nicht vorge- Legierungen vorrangig angewendet. Es
stau zu vermeiden ist. Da mit dem wärmt werden. Es sind alle gebräuch- werden in der Regel die Zusatzwerk-
MIG-Verfahren wegen der Überhitzbar- lichen Schmelzschweißverfahren stoffe CuNi10 und CuNi30 eingesetzt.
keit nicht mit artgleichem Zusatzwerk- anwendbar. Die Halbzeuge sollten Hiermit werden porenarme Schweiß-
stoff geschweißt werden kann, ist es möglichst im weichgeglühten Zustand verbindungen mit guten Festigkeits-
bei Anforderungen an die Farbgleich- vorliegen. Auf Grund des Anteils an und Zähigkeitseigenschaften erzielt.
heit nicht anwendbar. N als Schutz- hochreaktivem Ni neigen CuNi-Legie- Das gleichzeitig-beidseitige WIG-
gasbestandteil ist für Neusilberlegie- rungen generell zur Porenbildung, da Schweißen hat sich gut bewährt und
rungen nicht geeignet [42]. sie mit zunehmender Temperatur und wird bei Wanddicken ab ca. 12 mm in
Für das Widerstandsschweißen sind steigendem Ni-Gehalt mehr H lösen Kombination mit dem MIG-Verfahren
die bleifreien Legierungen besser können. Außerdem sind sie sehr emp- angewendet.
geeignet als die bleihaltigen. findlich gegen niedrigschmelzende, Mit dem MIG-Schweißen – insbeson-
Zur Vermeidung von Überhitzung sind unlösliche Phasen, die sich an den dere unter Berücksichtigung der
die Verfahren, mit denen die Verbin- Korngrenzen ablagern und zu Heißris- Impulstechnik – sind bei Verwendung
dung im festen Zustand erzeugt wird, sen führen können. Kritische Elemente der Drahtelektrode CuNi30 gute
gut geeignet. Das betrifft das Reib- sind z. B. Ag, B, P, Pb, Sn, Zn und ganz Schweißergebnisse erzielbar.
und Rührreibschweißen ebenso wie besonders S (Ni-NiS-Eutektikum, Gussstücke aus CuNi-Legierungen las-
das Ultraschall-, Diffusions- und Kalt- Schmelztemperatur: 650 °C) [3]. Des- sen sich mit dem WIG- und MIG-Ver-
pressschweißen. halb sollte auf geeignete Schweißzu- fahren mit CuNi30 nach DIN EN 14640
sätze geachtet werden. Beim Schmelz- bzw. ISO 24373 schweißen [50]. Auf

Informationsdruck i.12 | 33
diese Weise werden Gussbauteile, wie weist. Zum Nachweis der Schweißeig- den kann. Wenn gasgeschweißt wer-
z. B. Pumpen und Ventilkörper, mit nung von CuNi10Fe1Mn erweist sich den muss, wird hauptsächlich CuAl8
Rohrstutzen und Flanschen verbunden. daher die Permeabilitätsmessung als als Zusatzwerkstoff verwendet. Es muss
Zur Verbesserung der Schweißeignung eine aussagefähige und wenig auf- mit neutraler Flammeneinstellung
enthalten CuNi-Gusslegierungen wendige Prüfmethode [28]. Bei dieser geschweißt werden, um eine Neuoxi-
Zusätze von Si und Nb. Legierung verhält sich die Schweißnaht dation gering zu halten und eine ver-
Für CuNi10Fe1Mn1-C ist die Schweiß- in elektronenstrahlgeschweißten Ver- stärkte Wasserstoff-Aufnahme zu
eignung gewährleistet, wenn das bindungen bezüglich ihrer Festigkeits- unterbinden. Das Gasschweißen erfor-
Verhältnis Nb:Si im Grundwerkstoff der eigenschaften bei erhöhten Tempera- dert im Wesentlichen aus Fluoriden
(MFJDIVOH/Cx  t4J
Þ  turen weitgehend wie der Grundwerk- bestehende Sonderflussmittel, um die
genügt. Zur besseren Schweißeignung stoff [20]. sich bildenden hochschmelzenden Al-
von CuNi30Fe1Mn1-C wird empfohlen, Oxidhäute (ca. 2000 °C) rasch und voll-
0,4 % Si mit 0,8 % Nb zu kombinieren 5.3.8 Kupfer-Aluminium-Legierun- ständig aufzulösen [80]. Das Entfernen
[50]. gen der Oxide ist ausschlaggebend für die
Wegen ihrer geringen Wärmeleitfähig- CuAl-Legierungen enthalten Al als schweißtechnische Verarbeitung der
keit lassen sich CuNi-Legierungen sehr Hauptlegierungszusatz (Zweistofflegie- CuAl-Legierungen und die Güte der
gut Widerstandsschweißen. Sie sind rungen) und oft noch weitere Legie- Schweißverbindungen. Diese Flussmit-
dadurch aber auch empfindlich gegen rungselemente, wie Fe, Ni, Sn und Mn tel lösen bei den hohen Arbeitstempe-
Überhitzung. Das Widerstandsschwei- (Mehrstofflegierungen), vor Allem zur raturen außer dem Al-Oxid auch Oxide,
ßen kommt z. B. zum Verbinden sehr Verbesserung von Festigkeit und Korro- die sich aus anderen Legierungsbe-
dünner Drähte sowie beim Zusammen- sionsbeständigkeit. Zweistofflegierun- standteilen bilden. Das Flussmittel
bau elektrischer Instrumente in Frage. gen sind im Allgemeinen besser muss nach dem Schweißen wieder
CuNi-Knetlegierungen können durch schweißgeeignet als Mehrstofflegie- entfernt werden [3]. Eine weitere
den mangelnden Reinheitsgrad und rungen. Nachbehandlung der Schweißnaht
falsche Wärmebehandlung, häufig Auf Grund ihrer Beständigkeit gegen- durch Warm- oder Kalthämmern ist
rissanfällig sein. Das ferromagnetische über vielen Medien, die auf die spon- nicht erforderlich.
Verhalten ist die Ursache für die Licht- tane Bildung einer Al-Oxidschicht Für die Durchführung des Lichtbogen-
bogenablenkung beim Schweißen, zurückzuführen ist, finden sie Anwen- handschweißens stehen umhüllte,
wodurch eine einwandfreie Schweiß- dung im chemischen Apparatebau. nicht mehr genormte Stabelektroden
ausführung beeinträchtigt wird. Es hat Ferner werden sie im Maschinenbau zur Verfügung, mit denen sowohl Ver-
sich bei der Legierung CuNi10Fe1Mn als hoch belastbare Gleitwerkstoffe bindungsschweißungen an CuAl-Legie-
gezeigt, dass eine hohe Permeabilität verwendet. rungen als auch Auftragschweißungen
sowohl auf einen großen Anteil an CuAl-Knetlegierungen sind bis etwa auf ferritisch-perlitische Stähle ausge-
NiFe-reichen Ausscheidungen als auch 7,5 % Al einphasig und bis rund 14 % führt werden können. Abgesehen von
auf erhöhte Heißrissanfälligkeit hin- Al zweiphasig. Homogene Legierungen Instandsetzungsschweißungen und
sind gut kalt- und mäßig warmum- Auftragschweißungen auf Stahl hat das
formbar sowie umwandlungsfrei. [3], Lichtbogenhandschweißen für CuAl-
[79] Legierungen eine untergeordnete
Die heterogenen CuAl-Legierungen Bedeutung. Für die Schweißausfüh-
sind im Gegensatz zu den homogenen rung sind die Angaben und Vorschrif-
sehr gut warmumformbar und auf ten des Elektrodenherstellers genau zu
Grund der spröderen ȕ-Phase fester beachten.
und durch den höheren Al-Anteil bes- Wie bei anderen Kupferlegierungen
ser schweißgeeignet. Werden diese werden vorrangig WIG- und MIG-
Legierungen abgeschreckt, zeigen sie Schweißen zum Fügen von CuAl-Legie-
ähnlich wie bei der Martensitbildung rungen eingesetzt.
ein nadelige, harte ‘-Phase [3], [79]. Das WIG-Verfahren wird sowohl mit
CuAl-Legierungen lassen sich relativ Hochfrequenz überlagertem Wechsel-
gut durch Schmelzschweißen verbin- strom ohne Flussmittel („Reinigungs-
den [22], [29]. Das zum Einsatz kom- effekt“ des Lichtbogens, siehe Kap. 4.1)
mende Schweißverfahren muss in der als auch mit Gleichstrom, Elektrode am
Lage sein, die sich beim Schweißen Minuspol, unter Verwendung von
verstärkt bildenden hochschmelzenden Flussmittel zur Lösung der hoch-
Al-Oxide zu entfernen. Vorwärmen der schmelzenden Al-Oxidhaut eingesetzt.
zu schweißenden Teile ist im Allgemei- Beim letztgenannten Verfahren bietet
nen nicht erforderlich [30]. sich zum Schweißen von Stumpfnähten
Abbildung 19: Schwenklager aus 6 mm dickem Das Gasschweißen wird nur selten im Wanddickenbereich von 4 bis 10
CuAl11Fe6Ni6-C-GM, unter Ar WIG-geschweißt angewendet, obwohl es mit Hilfe mm das gleichzeitig-beidseitige
mit Zusatzwerkstoff CuAl8 [83] wirksamer Flussmittel eingesetzt wer- Schweißen an. Diese Methode hat sich

34 | Deutsches Kupferinstitut
bestens bewährt. Der Bauteilverzug ist ßen, dass an Schweißverbindungen
gering, und es werden nahezu poren- aus vorzugsweise einphasigen Legie-
freie Nähte mit sehr guten mecha- rungen (z. B. CuAl5As) Heißrisse ver-
nisch-technologischen Eigenschaften einzelt in der Wärmeeinflusszone oder
erzielt. Das Flussmittel muss nach dem Nahtübergangszone auftreten können.
Schweißen jedoch sorgfältig entfernt Aus diesem Grund ist es empfehlens-
werden [3]. wert, diese Schweißverbindungen
Das MIG-Schweißen wird vorzugsweise stichprobenweise zerstörungsfrei mit
bei größeren Blechdicken und zum Durchstrahlungs- oder Oberflächenris-
Schweißen von Kehl- und Ecknähten sprüfung zu prüfen.
mit positiv gepolter Drahtelektrode [3] Bei Beachtung der vorgenannten Emp-
angewendet. Vorwärmen ist selbst bei fehlungen sind einwandfreie Schweiß-
größeren Wanddicken nicht erforder- verbindungen erzielbar, welche den
lich. Bei Stumpfnähten ist die wirt- Anforderungen im Druckbehälterbau
schaftliche Anwendung schon bei genügen.
Wanddicken ab ca. 6 mm gegeben. Für Gusslegierungen nach DIN CEN/TS
Das MIG-Impulsschweißen ist ebenfalls 13388, z. B. Reparaturschweißungen
gut anwendbar. oder zur Ausbesserung von Gussfeh-
Beim Schutzgasschweißen von einpha- lern, ist das WIG- und MIG-Verfahren
sigen CuAl-Legierungen werden bei unter Verwendung von solchen Zusatz-
Verwendung von artgleichen Zusatz- werkstoffen nach DIN EN 14640 bzw.
werkstoffen bzw. beim Schweißen ISO 24373, die in ihrer chemischen
ohne Zusatzwerkstoff Heißrisse in der Zusammensetzung den Grundwerk-
Naht beobachtet. Diese Erscheinung ist stoffen ähnlich sind, zu empfehlen
damit zu erklären, dass einphasige [25], [32]. Widerstandsschweißungen
und schwach zweiphasige Legierungen an CuAl-Legierungen sind im Allge-
beim Schweißen zu deutlich ausge- meinen gut durchführbar.
prägtem Grobkorn in der Naht neigen.
Dieses Kornwachstum ist besonders
bei Legierungen mit einem Al-Gehalt
< 7 % deutlich vorhanden und wird
begleitet von Korngrenzenausschei-
dungen in Form von aluminiumreichen
Korngrenzenfilmen, welche bei Tem-
peraturen oberhalb 500 °C ein ausge-
prägt sprödes Verhalten zeigen [31],
was schließlich zu Heißrissigkeit führt.
Dieser Heißrissigkeit kann u. a. durch
legierungstechnische Maßnahmen bei
den Zusatzwerkstoffen entgegenge-
wirkt werden, z. B. durch Anhebung
des Al-Gehaltes und Zulegierung von
Ni und Fe [31]. Gleichzeitig sollte dar-
auf geachtet werden, dass nur wenig
Wärme durch schnelles Schweißen
ohne Pendeln eingebracht wird und
nur kleine Schweißbäder erzeugt wer-
den. Im Übrigen sollten die zu schwei-
ßenden Halbzeuge im weichgeglühten
Zustand vorliegen, um einen deutlich
ausgeprägten unsteten Korngrößen-
und Härteverlauf im Nahtbereich ent-
gegenzuwirken. Hierdurch wird gleich-
zeitig bei einphasigen Legierungen mit
Al-Gehalten < 7,5 % die Heißrissnei-
gung in der Wärmeeinflusszone ver-
mindert.
Es ist auch bei sorgfältiger Schweiß-
ausführung nicht völlig auszuschlie-

Informationsdruck i.12 | 35
6. Thermisches Fügen von Kupfer mit anderen
metallischen Werkstoffen und Schweißen von
kupferplattierten Stahlblechen

Prinzipiell ist das Herstellen von Kupfer mit Ni und Ni-Legierungen der Technischen Überwachungs-Orga-
Mischverbindungen mit jedem sollte die Kupfer-Seite vorab mit nisation (TÜO) erfüllt werden konnten
Schweißverfahren möglich. Einschrän- einem Zusatzwerkstoff auf Ni-Basis [32]. Als Zusatzwerkstoff wurde
kungen ergeben sich aus metallurgi- gepuffert werden, welcher auch mit CuAl8Ni2 (DIN EN 14640 bzw. ISO 24373)
scher Sicht durch die in der Fügezone dem Ni-Basis-Schweißzusatz metallur- eingesetzt.
entstehenden Phasen der Werkstoff- gisch verträglich für die Fügeverbin- Mit den genannten Verfahren lassen
paarung. Durch das Schmelzen der dung ist. sich auch verschleißfeste Auftragungen
Werkstoffe werden unabhängig vom Für das WIG-Schweißen von Kupfer mit aus Kupferlegierungen (CuSn- und
eingesetzten Verfahren häufig spröde Ni eignet sich z. B. der Schweißzusatz CuAl-Legierungen) auf C-Stahl aufbrin-
intermetallische Phasen gebildet, die NiTi3 nach DIN EN ISO 14172 sowohl für gen [37]. Bei der Verkleidung von
Risse in der Verbindungszone verursa- das Herstellen der Pufferschicht auf Schiffskörpern mit Blechen aus CuNi-
chen können. Durch die Wahl des Kupfer als auch für die anschließende Legierungen muss das Fügen der Ver-
Schweißprozesses kann lediglich die Fügeverbindung. Für das WIG-Schwei- kleidungsbleche mit Stahl vorzugswei-
Größe dieser Phasen beeinflusst wer- ßen von Kupfer mit Nickelbasislegie- se in Zwangslagen erfolgen. Auch hier
den. Unproblematisch sind Verbindun- rungen eignet sich ebenfalls der bietet sich das MIG-Impulslichtbogen-
gen mit vollständiger Löslichkeit beider Schweißzusatz NiCu30Mn3Ti (DIN EN ISO schweißen mit dem Zusatzwerkstoff
Komponenten (z. B. Cu und Ni). Bei 14172). ERNiCu7 (ASME Boiler and Pressure Ves-
vollständiger Unlöslichkeit können Mit dem Elektronenstrahlschweißver- sel Code – Section II, Part C, SFA-5.14,
Schweißzusätze bzw. Zwischenschich- fahren lassen sich Verbindungen von Edition 1986) als wirtschaftliches und
ten, die mit beiden Komponenten Kupfer mit Kupferlegierungen (Aus- technisch gut geeignetes Verfahren an
Mischkristalle bilden, eingesetzt wer- nahme: zinkhaltige Legierungen [38].
den. Auch große Unterschiede in der wegen Ausdampfung) und Cu und Cu- Vergleichbar gute Ergebnisse werden
Dichte und den Schmelzpunkten bzw. Legierungen mit Ni und Ni-Legierun- auch bei MIG-Impulsschweißungen an
–intervallen können Schwierigkeiten gen, mit Co-Legierungen (Ausnahme: Baustahl mit dem Zusatzwerkstoff
bereiten. Durch den Einsatz von Hartstoffe mit hohem Carbidanteil) CuSn1 erzielt. Empfehlungen für das
Pressschweißverfahren, die eine Ver- und mit hochlegierten Stählen mit Fügen von Cu-Werkstoffen mit Stahl
bindung im festen Zustand erzeugen, sehr niedrigem C-Gehalt herstellen enthält Tab. 13 und Abb. 20. Grund-
werden diese Probleme vermieden. [14]. sätzlich sollten anhand von Versuchen
Deshalb können mit diesen Prozessen Beim Fügen von Kupfer mit Fe-Werk- die optimalen Fertigungsbedingungen
alle Metalle und Legierungen gefügt stoffen besteht die Gefahr der Lotein- für eine Fügeaufgabe ermittelt werden.
werden. [4] dringung in Stahl („Lotrissigkeit“). Beim Verbinden kupferplattierter
Im Apparate- und Druckbehälterbau Darunter ist das Eindringen z.B. von Stahlbleche richten sich Nahtvorberei-
werden Kupfer und Kupferlegierungen Cu-Werkstoffen im flüssigen Zustand tung und Schweißfolge in der Regel
untereinander, mit anderen NE-Metal- entlang der Korngrenzen des Stahles nach den Angaben in DIN EN ISO
len und mit Fe-Werkstoffen häufig zu verstehen [33], [34], [35]. Diese 9692-4 und DIN EN 1011-5.
schmelzgeschweißt. Erscheinung tritt auf, wenn Stahl mit Die plattierungsseitige Grundlagen-
Beim Schweißen von Kupfer mit Kup- hochkupferhaltigen Zusätzen schweißung mit Zusätzen aus Kupfer-
ferlegierungen sind bei der Verbindung (> 50% Cu) unmittelbar gefügt wird. werkstoffen sollte mit niedriger Strek-
die Unterschiede in Festigkeitseigen- Die mit Kupfer angereicherten Korn- kenenergie ausgeführt werden, um
schaften bei erhöhten Temperaturen grenzen des Stahls stellen Schwach- den Aufmischungsgrad und die Lotein-
und in den physikalischen Eigenschaf- stellen im Gefügeverbund dar. In vie- dringung im Stahl so niedrig wie mög-
ten (Wärmeleitfähigkeit und -ausdeh- len Fällen ist die Loteindringung lich zu halten. Die Güte von Verbin-
nung, Schmelzwärme und -tempera- zusätzlich mit Korngrenzenaufbrüchen dungen an Cu-plattierten Stahlblechen
tur) zu berücksichtigen. Empfehlungen im Stahl gekoppelt. Austenitische ist unter anderem dadurch gekenn-
für einige technisch bedeutsame Stähle gelten als hochgradig anfällig zeichnet, dass die Loteindringung im
Werkstoffkombinationen enthält Tab. für Loteindringung. Bei diesen Verbin- Stahl niedriger als 0,5 mm und der Fe-
12. dungen müssen geeignete Maßnah- Gehalt in der Plattierungsdecklage
Die gleichzeitig-beidseitige WIG- men zur Verhinderung oder Verminde- geringer als 0,5 % ist [46].
Schweißung hat sich hierbei für einige rung von Loteindringung getroffen Bei Verbindungen und Auftragschwei-
Werkstoffkombinationen gut bewährt. werden. Das kann beispielsweise ßungen mit geringer, untergeordneter
Bei Verbindungen, wo schlecht leiten- durch Fügen mit niedriger Streckenen- mechanischer Beanspruchung führt
de und gut leitende Werkstoffe mit- ergie und geringem Aufmischungsgrad Loteindringung in Stahl erfahrungsge-
einander zu schweißen sind, ist der erreicht werden. Mit dem MIG-Impuls- mäß nicht zwangsläufig zum Versagen
gut leitende Werkstoff (z.B. Cu) vorzu- lichtbogenschweißen ist es gelungen, des Bauteils. Bei höher beanspruchten
wärmen. Beim Fügen muss der Licht- an Verbindungen aus E355 und Fügeverbindungen und besonders bei
bogen so geführt werden, dass der CuAl10Ni5Fe4 Wärmeeinbringung und dynamischer Belastung, muss die
schlechter leitende Werkstoff (bei- Vermischungsgrad sowie Loteindring- Loteindringung auf ein unkritisches
spielsweise CuNi-Legierung) nicht tiefe so niedrig zu halten, dass die Maß beschränkt bleiben, was durch
überhitzt wird. Bei der Verbindung von sicherheitstechnischen Anforderungen geeignete Prüfungen und Gefügeun-

36 | Deutsches Kupferinstitut
Werkstoff 1 8FSLTUPGG 4DIXFJ•WFSGBISFO ;VTBU[XFSLTUPGG Bemerkungen
Kupfer CuSi2Mn, CuSi3Mn WIG, MIG CuSn6P BCNN#MFDIEJDLF$V4FJUF
WPSXµSNFO yÙ$

Kupfer CuZn-Legierung WIG CuSn6P oder CuSn1 KFOBDI8BOEEJDLF$V4FJUFWPSXµS-


men (200 … 500 °C)
Kupfer CuSn-Legierung WIG, MIG CuSn6P
Kupfer CuNi-Legierung WIG, MIG $V/J'F.O

Kupfer CuAl-Legierung WIG, MIG CuAl8Ni2 oder CuSn6P

Tabelle 12: Thermisches Fügen von Cu mit Cu-Legierungen [46]

tersuchungen nachzuweisen ist.


Für die Herstellung von Verbindungen
an plattierten Stahlblechen mit Aufla-
gewerkstoff aus CuNi10Fe1Mn kann
plattierungsseitig zunächst eine Puf-
ferlage aus Ni oder einer NiCu-Legie-
rung aufgebracht werden. Es ist darauf
zu achten, dass die Fe-Aufmischung in
der Plattierungsdecklage aus Gründen
des Beständigkeitsverhaltens in Meer-
wasser 5 % nicht übersteigt [39], [40].

Abbildung 20: Thermisches Fügen von Mischverbindungen mit


Stahl

Werkstoff 1 8FSLTUPGG #FBOTQSV- 4DIXFJ•WFSGBISFO 4DIXFJ•[VTBU[ Bemerkung


chung
Kupfer unleg. Stahl untergeordnet WIG, MIG- bzw. MIG- CuSn6P, CuAl8, Cu-Seite auf ca. 200 … 500 °C
Impulslichtbogen NiCu30MnTi, WPSXµSNFO
Lichtbogenhand NiCu30Mn3Ti (E)
Kupfer unleg. oder hoch WIG, MIG- bzw. MIG- NiTi4, NiTi3 (E), NiCr20Nb, Cu-Seite mit WIG und NiTi4 oder
austenit. Stahl Impulslichtbogen /J$S'F.O &
NiCr20 puffern, auf ca. 200 …
Lichtbogenhand Ù$WPSXµSNFOPIOF7PSXµS-
men Verbindungsschweißen mit
/J$S/CPEFS/J$S'F.O &

CuMn2 unleg. Stahl - WIG, MIG- bzw. MIG- CuSn6P, CuAl8, CuAl8Ni2 Stahlseite mit MIG-Impulslichtbo-
Impulslichtbogen gen und CuSn- oder CuAl-Zusatz
puffern; Verbindungsschweißen mit
CuSn- oder CuAl-Zusatz
CuZn-Legierungen unleg. Stahl - WIG CuSn6P, CuAl8 Stahlseite mit MIG-Impulslichtbo-
gen und CuSn- oder CuAl-Zusatz
puffern; Verbindungsschweißen mit
CuSn- oder CuAl-Zusatz
CuSn-Legierungen unleg. Stahl - WIG, MIG- bzw. MIG- CuSn1, CuSn6P Stahlseite mit MIG-Impulslichtbo-
Impulslichtbogen gen und CuSn6P puffern; Verbin-
dungsschweißen mit CuSn6P oder
CuSn1
CuNi-Legierungen unleg. Stahl - Lichtbogenhand WIG, NiCu30Mn3Ti (E), Stahlseite bei Lichtbogenhand-
MIG- bzw. MIG- NiCu30MnTi schweißen und WIG mit NiCu-Zusatz
Impulslichtbogen puffern
CuAl-Legierungen unleg. Stahl - WIG, MIG- bzw. MIG- CuAl8, CuAl8Ni2 Stahlseite MIG-Impulslichtbogen
Impulslichtbogen mit CuAl-Zusatz puffern

Tabelle 13: Hinweise zu Schweißverfahren und Zusatzwerkstoffen beim Fügen von Mischverbindungen [16]

Informationsdruck i.12 | 37
7. Schweißsicherheit

7.1 Schweißnahtvorbereitung MIG-Schweißen nach DIN 8552-3 und Außerdem muss der durch die Wärme-
Die Schweißbarkeit eines Bauteils wird für Plasma-, Laser- und Elektronen- einbringung verursachte Spannungs-
neben dem Werkstoff und dem strahlschweißen sind in Tab. 14 a-c abfall berücksichtigt werden. Er ist je
Schweißverfahren durch die Konstruk- aufgeführt. Bei Verfahren, bei denen nach Höhe und Dauer der Wärmeein-
tion beeinflusst. Durch den Konstruk- kein Zusatzwerkstoff verwendet wird, ist wirkung verschieden und somit ver-
teur müssen die Bauteilabmaße, die der Stoß als I-Naht auszuführen. fahrensabhängig (siehe Abb. 21).
Stoßart sowie die Fugenform unter Zur Gewährleistung einer kostengünsti- Auf Grund der hohen Wärmedehnung
Berücksichtigung von verfahrens- und gen und haltbaren Konstruktion sollten von un- und niedriglegierten Cu-
werkstofftechnischen Randbedingun- die Spannungszustände der Werkstoffen sollten beim manuellen
gen festgelegt werden. Bei der Vorbe- geschweißten Bauteile so niedrig wie Gas-, Lichtbogenhand- und Schutz-
reitung der Bauteile für die Schweiß- möglich gehalten werden. Dies lässt gasschweißen der Schweißspalt durch
verbindung ist zwischen Stumpf- und sich z. B. durch eine geeignete Anord- gekeilte oder verschraubte Laschenver-
Kehl- sowie sonstigen Nähten zu nung der Schweißnähte oder durch bindungen, die im Zuge des Schweiß-
unterscheiden. Kehl- und Überlapp- Vorwärmen (geringerer Temperaturgra- ablaufs nacheinander entfernt wer-
nähte sind für Lichtbogenschweißun- dient) realisieren. Hier gelten die allge- den, aufklaffend gehalten werden. Der
gen gut, für Gasschweißungen dage- mein bekannten Regeln zur Schweiß- Spalt sollte außerdem konisch verlaufen.
gen nur bedingt geeignet. Stumpfstöße spannungsminimierung. Bei der Gefahr [4], [6], [80]
können u. a. als I-, V- und X-Fuge von hohen Spannungen innerhalb der Beim Gasschweißen ist eine hohe Vor-
ausgeführt werden. Die für Kupfer und Schweißkonstruktion sind entsprechen- wärmung notwendig, welche durch
Kupferlegierungen einsetzbaren de Vor- und/ oder Nachbehandlungs- ein langsames Schweißen erreicht
Fugenformen für das Gas-, WIG- und verfahren vorzusehen. wird.

Werkstück- Art der .B•FJO<NN>


Prozess dicke Ausführung 4DIXFJ•OBIU 4DIOJUU Bemerkung
UJO<NN> WPSCFSFJUVOH Winkel 4QBMUa 4UFHI¤IF

)2 ohne Zusatz-
einseitig Bördelfuge – – –
werkstoff

)4 ohne Zusatz-
einseitig *'VHF – )4 –
werkstoff

gleichzeitig beid-
3)t)5 beidseitig *'VHF – 3)b)5 –
seitig Schweißen

einseitig oder
3 ) t ) 12 7'VHF § 60° 3)b)6 – –
beidseitig
Gas

 einseitig :'VHF § 60° 3)b)6 §3 –

gleichzeitig beid-
seitig Schweißen
 beidseitig %:'VHF § 60° 4)b)8 §4
h1 & h2
möglich

a: Maße für gehefteten Zustand, abhängig von Schweißprozess und -position


Tabelle 14 a: Fugenformen für Kupfer und Kupferlegierungen

38 | Deutsches Kupferinstitut
Werkstück- Art der .B•FJO<NN>
Prozess dicke Ausführung 4DIXFJ•OBIU 4DIOJUU Bemerkung
UJO<NN> WPSCFSFJUVOH Winkel 4QBMUa 4UFHI¤IF

)2 ohne Zusatz-
einseitig Bördelfuge – – –
werkstoff

)4 einseitig *'VHF – )3 – –

gleichzeitig beid-
3)t)5 beidseitig *'VHF – )4 –
seitig Schweißen

mit Beilage (siehe


5 ) t ) 12 einseitig 7'VHF § 60° )6 –
DIN EN ISO 17659)

WIG

einseitig oder
) 12 7'VHF § 70° )6 – –
beidseitig

auch ohne
 einseitig 6'VHF § 20° )3 §3 Beilage in
Zwangslage

%7'VHF
6 ) t ) 18 beidseitig § 60° )6 – –
9'VHF

a: Maße für gehefteten Zustand, abhängig von Schweißprozess und -position


Tabelle 14 b: Fugenformen für Kupfer und Kupferlegierungen

Bei einer Blechstärke von 3 mm beträgt des geringen Verzugs am Ende der Fer- läuft der Strahl parallel und bei der
die notwendige Vorwärmtemperatur tigung und sogar nach thermischen Radialnaht senkrecht zur Drehachse.
etwa 300 °C, bei mehr als 10 mm bis Prozessen wie Härten durchgeführt Radialnähte eignen sich gut für die
zu 600 °C. Das Schweißteil wird groß- werden. Die Fugenform ist in Tab. 14 Massenfertigung und für höchst bela-
flächig erwärmt, weshalb durch den zu finden. Es ist zu beachten, dass die stete Bauteile. Sie liefern gute Eigen-
geringen Temperaturgradienten und Rauheit der Fügeflächen nicht zu spannungsverhältnisse und erfordern
den geringen Elastizitätsmodul ein gering sein darf, um die Ausgasung im keine komplizierte Vorbereitung der
großer Bauteilverzug auftritt. Deshalb Fügespalt bei Tiefschweißungen zu Teile.
ist das Fixieren mit Heftstellen beim gewährleisten. Bei Axialnähten muss die auftretende
Gasschweißen wegen der Gefahr des Nahtformen werden eingeteilt in Querschrumpfung berücksichtigt wer-
Aufreißens nicht sinnvoll. Längs- und Rundnähte. Rundnähte den, die zur Spaltbildung gegenüber
Bereits bei der Konstruktion sollten wiederum werden unterteilt in Axial- dem Nahtanfang führt. Wird sie
Bauteile verfahrensgerecht gestaltet und Radialnähte, was sich auf die behindert, können Risse auftreten.
werden. Bei den Strahlschweißverfah- Stellung des Strahls zur Bauteildreh- Durch Wahl einer geeigneten Passung
ren kann der Schweißprozess wegen achse bezieht. Bei einer Axialnaht ver- und möglichst schlanker Nähte kann

Informationsdruck i.12 | 39
Werkstück- Art der .B•FJO<NN>
Prozess dicke Ausführung 4DIXFJ•OBIU 4DIOJUU Bemerkung
UJO<NN> WPSCFSFJUVOH Winkel 4QBMUa 4UFHI¤IF

4)t)6 beidseitig *'VHF – )3 – –

mit Beilage (siehe


5 ) t ) 20 einseitig 7'VHF § 60° )6 –
DIN EN ISO 17659)

mit Beilage (siehe


 einseitig 6'VHF § 20° )6 §3
DIN EN ISO 17659)

8VS[FMWPSUFJMIBGU
%7'VHF
 beidseitig § 60° )3 – WIG gleichzeitig-
9'VHF
beidseitig

einlagig, ohne
)5 einseitig *'VHF – – – Zusatzwerk-
stoffe

Plasma

mehrlagig, mit
 einseitig :'VHF – – – Zusatzwerk-
stoffe

< 95 (un-
) 0,3
Elektro- leg. Cu)
einseitig *'VHF – – (0,1 … –
nenstrahl < 120  tU

(Cu-Leg.)

In Abhän-
Laser )5 einseitig *'VHF – – ) 0,3 gigkeit des
Lasersystems

a: Maße für gehefteten Zustand, abhängig von Schweißprozess und -position


Tabelle 14 c: Fugenformen für Kupfer und Kupferlegierungen

40 | Deutsches Kupferinstitut
dies verhindert werden. Es sollten
jedoch radiale Nähte wegen der bes-
seren Eigenspannungsverhältnisse
immer bevorzugt werden.
Wenn nötig ist auch ein Schweißen mit
Badsicherung möglich, die entweder
konstruktiv am Bauteil vorgesehen
wird oder die aus einem anderen
Werkstoff besteht und durch Einlegie-
ren die Eigenschaften des Schweißguts
positiv beeinflusst. Häufig werden
I-Nähte an T- oder Überlappstößen
eingesetzt, die zwar nur geringe
Festigkeitswerte aufweisen, aber gute
Gestaltungsmöglichkeiten bieten.
Bei der Gestaltung der Schweißvorrich-
tungen ist darauf zu achten, dass der
austretende Strahl Platz braucht oder Abbildung 21: Härteverlauf bei verschiedenen Schmelzschweißverfahren (DKI 4669)
mit auswechselbaren Vorrichtungstei-
len abgebremst wird. So kann auch
eine unnötige Werkstückerwärmung
verhindert werden. 7.2 Schweißzusatzwerkstoffe in Fällen eingesetzt, in denen die
Der Zuschnitt der Kupfer-Werkstücke Die zum Schweißen einsetzbaren elektrische Leitfähigkeit der Schweiß-
wird meist mechanisch oder mit dem Zusatzwerkstoffe sind in DIN EN 14640 naht wichtig ist, da das Schmelzbad
Wasserstrahlschneiden realisiert. Die bzw. ISO 24373 aufgeführt. Zum Ver- leichtflüssig und die Naht porenanfäl-
Fugenvorbereitung beinhaltet die Her- schweißen von un- und niedriglegier- liger ist. Das Schweißgut ist weich und
stellung der Fuge und die Reinigung, tem Kupfer wird meist CuSn1 eingesetzt gut verformbar [48]. Beispiele für
die entweder chemisch oder mecha- [42], da dieser Zusatz ein zähflüssiges andere Zusatzwerkstoffe sind in Tab. 15
nisch erfolgen kann. Dann wird, wenn Schmelzbad und ein porenfreies zu finden.
nötig, vorgewärmt. Schweißgut ermöglicht. CuAg1 wird nur

Wärmeleitfähigkeit 4DINFM[CFSFJDI (SVOEXFSLTUPGGF 7FSXFOEVOHGŸS


;VTBU[XFSLTUPGG
8 Nt,
Ù$ ,OFUVOE(VTTXFSLTUPGGF (BT WIG MIG
CuAg1* 220 … 315 1070 … 1080 unlegiertes Cu sehr gut sehr gut gut
CuSn1 120 … 145 1020 … 1050 unlegiertes Cu gut sehr gut sehr gut
CuSi3Mn1 35 910 … 1025 unlegiertes Cu, CuSi-, CuZn-Legierun- schlecht sehr gut sehr gut***
gen, Auftragschweißen auf ferritisch-
perlitische Stähle
CuSn6P 75 910 … 1040 CuSn-Legierungen gut sehr gut sehr gut
CuSn12P 55 825 … 990 CuSn-Legierungen gut sehr gut sehr gut
CuZn40SnSiMn 120 890 … 910 CuZn-Legierungen sehr gut gut schlecht***
CuAl8 65 1030 … 1040 CuAl-Legierungen, Auftragschweißen schlecht sehr gut sehr gut
auf ferritisch-perlitische Stähle
CuAl10 57 – CuAl-Legierungen, Auftragschweißen – – –
auf ferritisch-perlitische Stähle
CuAl8Ni2 50 1030 … 1050 CuAlNi-Legierungen schlecht sehr gut sehr gut
CuAl9Ni5 35 – CuAlNi-Legierungen – – –
CuMn13Al7 30 – seewasserbeständige zinkfreie CuAl- – – –
Legierungen, Auftragschweißen auf
ferritisch-perlitische Stähle
CuNi10 45 – $V/J'F.O – – –
CuNi30** 30 1180 … 1240 $V/J'F.O $V/J.O'F schlecht sehr gut sehr gut

* für Gasschweißen mit P > 0,02 %, für Schutzgasschweißen mit P ) 0,02 % ** zum UP-Schweißen als UP-CuNi30Fe
*** Messing mit < 30 % Zn mit CuSi3Mn1 oder CuAl11Fe schweißbar, darüber nicht empfohlen
Tabelle 15: Eigenschaften und Verwendung ausgewählte Schweißzusatzwerkstoffe

Informationsdruck i.12 | 41
8. Qualitätssicherung

Im Gegensatz zu Stahl und Al gibt es Kupfersorten den einzelnen Pro- Normen ist im Anhang zu finden.
nur wenige Normen für Kupferwerk- duktformen zuordnet. In der DIN EN ISO 15614-6, der Norm für
stoffe. Deshalb gelten bei der Die Kupferwerkstoffe wurden nach der die Anforderungen und Qualifizierung
schweißtechnischen Verarbeitung von Produktform in verschiedene Normen von Schweißverfahren, sind die emp-
Kupfer die entsprechenden allgemei- aufgeteilt. Mögliche Formen sind z. B. fohlenen Schweißnahtprüfverfahren
nen Normen für das Fügen von Metal- Rohr, Stange, Profil und Draht. für das Lichtbogen- und Gasschweißen
len. In Abb. 22 sind die für die Schweiß- mit den entsprechenden Normen auf-
Neben den Werkstoffnormen sind dies technik wichtigsten Normen aufge- geführt. Es wird in dieser Norm emp-
die jeweiligen Verfahrens- sowie Prüf- führt. Das Qualitätsmanagementsystem fohlen, Nahtunregelmäßigkeiten bei
normen. Es sind zusätzlich zu den DIN EN ISO 9001 und das Qualitätssi- lichtbogengeschweißten Kupferwerk-
Normen auch Merkblätter des Deut- cherungssystem DIN EN ISO 3834 sind stoffen nach der DIN EN ISO 10042
schen Verbandes für Schweißen und allgemeine Normen bzw. Empfehlun- (Lichtbogenschweißen von Al) zu
verwandte Verfahren (DVS) erhältlich. gen, DIN EN ISO 9606 oder die, und bewerten. In Abhängigkeit der Anfor-
Sie gelten oftmals für die schweiß- teilweise speziell für Kupferwerkstof- derungen an das Bauteil und des ein-
technische Verarbeitung von Metallen fen. Dazu gehören u.a. die bereits gesetzten Bereichs (geregelt, ungere-
und Al und können allgemein auf das beschriebene DIN CEN/TS 13388, die DIN gelt) wird eine Bewertungsgruppe der
Schweißen von Kupferwerkstoffen EN 14640, in der die Schweißzusatz- DIN EN ISO 10042 gewählt, der die
angewendet werden. werkstoffe für Kupfer und seine Legie- Schweißnaht genügen muss. Dafür
Die wesentlichen Kupferwerkstoffe rungen aufgeführt sind und die DIN EN werden alle Nahtunregelmäßigkeiten
sind in der DIN CEN/TS 13388 aufge- ISO 15614, die Schweißverfahrensprü- einbezogen und gewichtet.
führt. Dort sind die alten Werkstoff- fungen auch für Kupferwerkstoffe ent- Für die Strahlschweißverfahren gibt es
normen sowie die darin aufgeführten hält. noch keine Norm. Da es jedoch große
Kupfersorten im Vergleich zu den neu Eine wichtige Norm in diesem Zusam- Unterschiede z. B. bei der Bewertung
genormten Werkstoffen zu finden. Die menhang ist die DIN EN 1011, in der von Poren in einer Kupfer- und einer
Tabellen mit der chemischen Zusam- Empfehlungen zum Schweißen von Al- oder Stahlschweißnaht gibt, wird
mensetzung der Kupferwerkstoffe sind Metallen mit dem Schutzgas-, Elektro- ein DVS-Merkblatt angestrebt.
ebenfalls enthalten. Außerdem wurde nen- und Laserstrahlschweißen zu fin-
eine Übersicht eingefügt, welche die den sind. Eine Liste aller wichtigen

Betrieb
Kundenanforderung
DIN ISO 9001 / ISO/TS 16949
Q-Anforderungen
ISO 3834
Personal
Prüfung/Bewertung Schweißaufsicht ISO 14731
Schweißnahtprüfung und Schweißer DIN EN ISO 9606- 3
Schweißnahtbewertung u.a. Bediener DIN EN 1418
DIN EN 10042
Qualitätsanforderungen
Schweißtechnik

Arbeitssicherheit Schweißverfahren
Stromquellen DIN EN 60974 DIN EN ISO 15607 bis 15614
Vorschriften Berufsgenossenschaft DIN EN ISO 15614 - 6
…………. Werkstoffe
Grundwerkstoffe
DIN CEN/TS 13388
Schweißzusätze DIN EN 14640
(ISO 24373)

Abbildung 22: Sicherstellung der Produktqaulität durch Erfüllung normativer Bediingungen

42 | Deutsches Kupferinstitut
9. Anhang

9.1 Liste der Schweißverfahren nach DIN EN ISO 4063


Schweißverfahren
Bezeichnung Nummer
Lichtbogenhandschweißen 111
Metall-Schutzgasschweißen 13
Metall-Inertgasschweißen mit Massivdrahtelektrode 131
Wolfram-Inertgasschweißen mit Massivdraht- oder Massivstabzusatz; WIG-Schweißen 141
Plasmaschweißen 15
Gasschweißen mit Sauerstoff-Acetylen-Flamme 311
Widerstandsschweißen 2
Widerstandspunktschweißen 21
Rollennahtschweißen 22
Buckelschweißen 23
Abbrennstumpfschweißen 24
Pressstumpfschweißen 25
Widerstandspressschweißen mit Hochfrequenz 291
Ultraschallschweißen 41
Reibschweißen 42
Rührreibschweißen 43
Sprengschweißen 441
Diffusionsschweißen 45
Kaltpressschweißen 48
Strahlschweißen 5
Elektronenstrahlschweißen 51
Laserstrahlschweißen 52
Hubzündungs-Bolzenschweißen mit Keramikring oder Schutzgas 783
Kurzzeit-Bolzenschweißen mit Hubzündung 784
Kondensatorentladungs-Bolzenschweißen mit Hubzündung 785
Kondensatorentladungs-Bolzenschweißen mit Spitzenzündung 786

Informationsdruck i.12 | 43
9.2 Quellen [13] EICHLER, J.; EICHLER, H. J.: Laser: [23] MURAIL, E.: Schweißen von Kupfer-
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KG

Informationsdruck i.12 | 45
[65] DOBENECK, Dietrich von: Elektro- [74] DRAUGELATES, Ulrich; SCHRAM, [85] PATON, B. E.; DUDKO, D. A.; YUSH-
nenstrahlschweißen. Eine Schlüssel- Antonia; DÜWEL, Volker: Diffusions- CHENKO, K. A.; LYCHKO, I. I.; SUSHCHUK-
technologie im Fahrzeugbau für Straße, schweißverbindungen zwischen Metall SLYUSARENKO, I. I.: Electroslag Welding:
Schiene, Wasser, Luft und Weltraum. und Keramik mit veränderter Makro- A Status Report. Welding Journal Nr. 12,
Deutschland: Eigendruck im Selbstver- geometrie der keramischen Fügefläche. Jg. 76 (1997)
lag pro-beam AG & Co. KGaA, 2007 Schweißen und Schneiden Nr. 4, Jg. 51
(1999) [86] GUTH, Wolfgang; HUND, Paul;
[66] DÜRR, U.: Reproduzierbares Laser- SCHWAB, Rainer: Buckelschweißen der
Schweißen. In: Deutsches Kupferinsti- [75] ZUCKSCHWERDT, Klaus; GREITMANN, Werkstoffpaarung Bronze/ Messing mit
tut: Fügen von Kupferwerkstoffen. Martin; ROOS, Eberhard; KUßMAUL, Karl: Gleich- und Wechselstrom. Schweißen
Anwendung und Optimierung. Duis- Ultraschallschweißen von unterschied- und Schneiden Nr. 1, Jg. 39 (1987)
burg, 2008 lich beschichteten Oxidkeramiken mit
Anschlussteilen aus Kupfer. Schweißen [87] MESHRAM, S. D.; MOHANDAS, T.;
[67] CEDERQVIST, Lars: A Weld that Lasts und Schneiden Nr. 10, Jg. 51 (1999) MADHUSUDHAN REDDY, G.: Friction wel-
for 100,000 Years – Friction Stir Welding ding of dissimilar pure metals. Journal
of Copper Canisters for Spent Nuclear [76] DZELNITZKI, D.; KILLING, R.: WIG- of Materials Processing Technology Nr. 1
Fuel. DVS-Berichte 237, Düsseldorf: DVS- Impulsschweißen in verschiedenen Fre- – 3, Jg. 184 (2007)
Verlag, 2005 quenzbereichen. Der Praktiker Nr. 3, Jg.
51 (1999) [88] DOMBLESKY, Joseph; KRAFT, Frank;
[68] KAHRAMAN, Nizamettin; GÜLENÇ, DRUECKE, Benjamin; SIMS, Bart: Welded
Behçet: Microstructural and mechanical [77] GEBERT, Andreas; DUITSCH, Uta; preforms for forging. Journal of Materi-
properties of Cu-Ti plates bonded SEMMLER, Ulrich; BOUAIFI, Belkacem; als Processing Technology Nr.1, Jg. 171
through explosive welding process. AIT-MEKIDECHE, Azedine: Erhöhung der (2006)
Journal of Materials Processing Techno- Verschleißfestigkeit von Kupfer durch
logy Nr. 1, Jg. 169 (2005) Legieren und Dispergieren mittels Plas- [89] OUYANG, Jiahu; YARRAPAREDDY,
ma- und Wolfram-Inertgasschweißen. Eswar; KOVACEVIC, Radovan: Microstruc-
[69] MÜLLER, Christina; ELAGUINE, Schweißen und Schneiden Nr. 10, Jg. 51 tural evolution in the friction stir wel-
Mistislav; BELLON, Carsten; ZSCHERPEL, (1999) ded 6061 aluminum alloy (T6-temper
Uwe; SCHARMACH, Martin; REDMER, condition) to copper. Journal of Materi-
Bernhard; RYDEN, H.; RONNETEG, Ulf: [78] DORN, L.; STÖBER, E.: Mikro-Wider- als Processing Technology Nr. 1, Jg. 172
Reliability evaluation of NDT techniques standsschweißen von Metallkombina- (2006)
for Cu-welds for risk assessment of tionen mit metallischen Überzügen.
nuclear waste encapsulation. Material- Metall Nr. 3, Jg. 39 (1985) [90] WIESNER, Peter: Pressschweißver-
prüfung Nr. 3, Jg. 48 (2006) fahren. Kalt-, Reib-, Diffusionsschwei-
[79] ANIK, Salâhaddin; DORN, Lutz: ßen. In: Deutsches Kupferinstitut:
[70] IMAI, Hisashi; MATSUOKA, Sin-ichi: Metallphysikalische Vorgänge beim Fügen von Kupferwerkstoffen. Anwen-
Direct Welding of Metals and Ceramics Schweißen von Kupfer und Kupferlegie- dung und Optimierung. Duisburg, 2008
by Ultrasonic Vibration. JSME Internatio- rungen – Werkstoffliche Grundlagen.
nal Journal Series A Nr. 3, Jg. 49 (2006) Schweißen und Schneiden Nr. 12, Jg. 39 [91] KATO, Kazuyoshi; TOKISUE, Hiroshi:
(1987) Friction Welding of Aluminum to Cop-
[71] WODARA, Johannes: Ultraschallfü- per. Journal of the Light Metal Welding
gen und –trennen. Fachbuchreihe [80] ANIK, Salâhaddin; DORN, Lutz: & Construction Nr. 8, Jg. 43 (2005)
Schweißtechnik 151. Düsseldorf: Verlag Metallphysikalische Vorgänge beim
für Schweißen und verwandte Verfah- Schweißen von Kupfer und Kupferlegie-
ren DVS-Verlag GmbH, 2004 rungen – Schweißverfahren. Schweißen
und Schneiden Nr. 9, Jg. 40 (1988)
[72] ADAM, Tino; GOUREEV, Vladimir;
MARTINEK, Irmhild: Ultraschallschweißen [81] Werkzeug- und Maschinenbau
von metallisch beschichteten Bauteilen Peter Wennrich
in der Elektronik und Elektrotechnik.
Schweißen und Schneiden Nr. 3, Jg. 55 [82] VEM Sachsenwerk GmbH
(2003)
[83] Piel & Adey GmbH & Co. KG
[73] MATTHES, K.-J.; SCHÖNIG, S.; DRAU-
GELATES, U.; REITER, R.: Plasma-Pulver- [84] KNIPSTRÖM, Karl-Erik; PEKKARI,
auftragschweißen von Kupfer auf Stahl. Bertil: Friction Stir Welding Process Goes
Schweißen und Schneiden Nr. 5, Jg. 49 Commercial. Welding Journal Nr. 9, Jg.
(1997) 76 (1997)

46 | Deutsches Kupferinstitut
9.3 Normen*
%*/$&/54 Kupfer und Kupferlegierungen. Übersicht über Zusammensetzungen und Produkte; Deutsche Fassung
CEN/TS 13388:2008
%*/ Schweißen. Werkstoffbedingte Begriffe des Metallschweißens

%*/ 4DIXFJ•FOVOEWFSXBOEUF1SP[FTTFo#FHSJGGFo5FJM.FUBMMTDIXFJ•QSP[FTTFNJU&SHµO[VOHFO[V
DIN EN 14610:2005
%*/&/ Kupfer und Kupferlegierungen. Blockmetalle und Gußstücke

%*/ Lötbarkeit

%*/ 4DIXFJ•OBIUWPSCFSFJUVOHo'VHFOGPSNFOBO,VQGFSVOE,VQGFSMFHJFSVOHFOo5FJM(BTTDINFM[TDIXFJ•FOVOE
Schutzgasschweißen
%*/ 'FSUJHVOHTWFSGBISFO'ŸHFO5FJM'ŸHFOEVSDI4DIXFJ•FO&JOPSEOVOH 6OUFSUFJMVOH #FHSJGGF

%*/ 'FSUJHVOHTWFSGBISFO'ŸHFO5FJM'ŸHFOEVSDI-¤UFO&JOPSEOVOH 6OUFSUFJMVOH #FHSJGGF

%*/'BDICFSJDIU 2VBMJUµUTBOGPSEFSVOHFOGŸSEBT4DINFM[TDIXFJ•FOWPONFUBMMJTDIFO8FSLTUPGGFOo5FJM3JDIUMJOJF[VS&JOGŸISVOH
$&/*4053 WPO*40 *4053

%*/&/ 4DIXFJ•FO&NQGFIMVOHFO[VN4DIXFJ•FONFUBMMJTDIFS8FSLTUPGGF5FJM4DIXFJ•FOWPOQMBUUJFSUFO4UµIMFO

%*/&/ Schweißen – Empfehlungen zum Schweißen metallischer Werkstoffe – Teil 6: Laserstrahlschweißen

%*/&/ Schweißen. Empfehlungen zum Schweißen metallischer Werkstoffe. Teil 7: Elektronenstrahlschweißen

%*/&/ 4DIXFJ•FOVOEWFSXBOEUF1SP[FTTF#FHSJGGFGŸS.FUBMMTDIXFJ•QSP[FTTF%SFJTQSBDIJHF'BTTVOH

%*/&/ 4DIXFJ•[VTµU[F.BTTJWESµIUFVOETUµCF[VN4DINFM[TDIXFJ•FOWPO,VQGFSVOE,VQGFSMFHJFSVOHFO&JOUFJMVOH

%*/&/*40 2VBMJUµUTBOGPSEFSVOHFOGŸSEBT4DINFM[TDIXFJ•FOWPONFUBMMJTDIFO8FSLTUPGGFOo5FJM,SJUFSJFOGŸSEJF"VTXBIM
der geeigneten Stufe der Qualitätsanforderungen (ISO 3834-1:2006)
%*/&/*40 2VBMJUµUTBOGPSEFSVOHFOGŸSEBT4DINFM[TDIXFJ•FOWPONFUBMMJTDIFO8FSLTUPGGFOo5FJM6NGBTTFOEF2VBMJUµUTBO-
forderungen (ISO 3834-2:2006)
%*/&/*40 2VBMJUµUTBOGPSEFSVOHFOGŸSEBT4DINFM[TDIXFJ•FOWPONFUBMMJTDIFO8FSLTUPGGFOo5FJM4UBOEBSE2VBMJUµUTBO
forderungen (ISO 3834-3:2006)
%*/&/*40 2VBMJUµUTBOGPSEFSVOHFOGŸSEBT4DINFM[TDIXFJ•FOWPONFUBMMJTDIFO8FSLTUPGGFOo5FJM&MFNFOUBSF2VBMJUµUTBO-
forderungen (ISO 3834-4:2006)
%*/&/*40 4DIXFJ•FOVOEWFSXBOEUF1SP[FTTF-JTUFEFS1SP[FTTFVOE0SEOVOHTOVNNFSO *40

%*/&/*40 4DIXFJ•FOo4DINFM[TDIXFJ•WFSCJOEVOHFOBO4UBIM /JDLFM 5JUBOVOEEFSFO-FHJFSVOHFO PIOF4USBIMTDIXFJ•FO



o#FXFSUVOHTHSVQQFOWPO6OSFHFMNµ•JHLFJUFO *40

%*/&/*40 4DIXFJ•FOVOEWFSXBOEUF1SP[FTTF&NQGFIMVOHFO[VS4DIXFJ•OBIUWPSCFSFJUVOH5FJM-JDIUCPHFOIBOETDIXFJ-
•FO 4DIVU[HBTTDIXFJ•FO (BTTDIXFJ•FO 8*(4DIXFJ•FOVOE4USBIMTDIXFJ•FOWPO4UµIMFO *40

%*/&/*40 4DIXFJ•FOVOEWFSXBOEUF1SP[FTTF&NQGFIMVOHFOGŸS'VHFOGPSNFO5FJM.FUBMM*OFSUHBTTDIXFJ•FOVOE
8PMGSBN*OFSUHBTTDIXFJ•FOWPO"MVNJOJVNVOE"MVNJOJVN-FHJFSVOHFO
%*/&/*40 4DIXFJ•FOVOEWFSXBOEUF1SP[FTTF&NQGFIMVOHFO[VS4DIXFJ•OBIUWPSCFSFJUVOH5FJM1MBUUJFSUF4UµIMF

%*/&/*40 4DIXFJ•FO&MFLUSPOFOVOE-BTFSTUSBIM4DIXFJ•WFSCJOEVOHFO-FJUGBEFOGŸS#FXFSUVOHTHSVQQFOGŸS6OSFHFM
mäßigkeiten Teil 1: Stahl
%*/&/*40 4DIXFJ•FO&MFLUSPOFOTUSBIMVOE-BTFSTUSBIM4DIXFJ•WFSCJOEVOHFO3JDIUMJOJFGŸS#FXFSUVOHTHSVQQFOGŸS
UnregelmäßigkeitenTeil 2: Aluminium und seine schweißgeeigneten Legierungen
%*/&/*40 4DIXFJ•[VTµU[F6NIŸMMUF4UBCFMFLUSPEFO[VN-JDIUCPHFOIBOETDIXFJ•FOWPO/JDLFMVOE/JDLFMMFHJFSVOHFO
Einteilung (ISO 14172:2009)
%*/&/*40 4DIXFJ•[VTµU[Fo(BTFVOE.JTDIHBTFGŸSEBT-JDIUCPHFOTDIXFJ•FOVOEWFSXBOEUF1SP[FTTF *40

%*/*40 4DIXFJ•FOVOEWFSXBOEUF1SP[FTTF#FHSJGGF5FJM.FUBMMTDIXFJ•QSP[FTTF *40

%*/'BDICFSJDIU 4DIXFJ•FOo3JDIUMJOJFOGŸSFJOF(SVQQFOFJOUFJMVOHWPONFUBMMJTDIFO8FSLTUPGGFO
$&/*4053
&%*/&/*40 4DIXFJ•FOVOEWFSXBOEUF1SP[FTTFo-JTUFEFS1SP[FTTFVOE0SEOVOHTOVNNFSO *40%*4

%*/&/*40 1SŸGVOHWPO4DIXFJ•FSO4DINFM[TDIXFJ•FO5FJM,VQGFSVOE,VQGFSMFHJFSVOHFO

%*/&/*40 "OGPSEFSVOHVOE2VBMJm[JFSVOHWPO4DIXFJ•WFSGBISFOGŸSNFUBMMJTDIF8FSLTUPGGFo4DIXFJ•BOXFJTVOH
Teil 1: Lichtbogenschweißen (ISO 15609-1:2005)
%*/&/*40 "OGPSEFSVOHVOE2VBMJm[JFSVOHWPO4DIXFJ•WFSGBISFOGŸSNFUBMMJTDIF8FSLTUPGGFo4DIXFJ•BOXFJTVOH
Teil 2: Gasschweißen (ISO 15609-2:2001)
%*/&/*40 "OGPSEFSVOHVOE2VBMJm[JFSVOHWPO4DIXFJ•WFSGBISFOGŸSNFUBMMJTDIF8FSLTUPGGFo4DIXFJ•BOXFJTVOH
Teil 3: Elektronenstrahlschweißen (ISO 15609-3:2004)

Informationsdruck i.12 | 47
&%*/&/*40 "OGPSEFSVOHVOE2VBMJm[JFSVOHWPO4DIXFJ•WFSGBISFOGŸSNFUBMMJTDIF8FSLTUPGGFo4DIXFJ•BOXFJTVOH
5FJM-BTFSTUSBIMTDIXFJ•FOVOEQMBUUJFSFO *40%*4

%*/&/*40 "OGPSEFSVOHVOE2VBMJm[JFSVOHWPO4DIXFJ•WFSGBISFOGŸSNFUBMMJTDIF8FSLTUPGGFo4DIXFJ•BOXFJTVOH
Teil 5: Widerstandsschweißen (ISO 15609-5:2004)
%*/&/*40 "OGPSEFSVOHVOE2VBMJm[JFSVOHWPO4DIXFJ•WFSGBISFOGŸSNFUBMMJTDIF8FSLTUPGGFo4DIXFJ•WFSGBISFOTQSŸGVOH
5FJM-JDIUCPHFOVOE(BTTDIXFJ•FOWPO,VQGFSVOETFJOFO-FHJFSVOHFO *40

%*/&/*40 "OGPSEFSVOHVOE2VBMJm[JFSVOHWPO4DIXFJ•WFSGBISFOGŸSNFUBMMJTDIF8FSLTUPGGFo4DIXFJ•WFSGBISFOTQSŸGVOH
Teil 7: Auftragschweißen (ISO 15614-7:2007)
%*/&/*40 "OGPSEFSVOHVOE2VBMJm[JFSVOHWPO4DIXFJ•WFSGBISFOGŸSNFUBMMJTDIF8FSLTUPGGFo4DIXFJ•WFSGBISFOTQSŸGVOH
Teil 11: Elektronen- und Laserstrahlschweißen (ISO 15614-11:2002)
%*/&/*40 "OGPSEFSVOHVOE2VBMJm[JFSVOHWPO4DIXFJ•WFSGBISFOGŸSNFUBMMJTDIF8FSLTUPGGFo4DIXFJ•WFSGBISFOTQSŸGVOH
Teil 12: Widerstandspunkt, Rollennaht und Buckelschweißen (ISO 15614-12:2004)
%*/&/*40 "OGPSEFSVOHVOE2VBMJm[JFSVOHWPO4DIXFJ•WFSGBISFOGŸSNFUBMMJTDIF8FSLTUPGGFo4DIXFJ•WFSGBISFOTQSŸGVOH
Teil 13: Pressstumpf und Abbrennstumpfschweißen (ISO 15614-13:2005)
%74.FSLCMBUU Bolzenschweißprozesse für Metalle

* Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gültig sind jeweils die neuesten Ausgaben der Normen.

48 | Deutsches Kupferinstitut
9.4 Verlagsprogramm
Dach und Wand Richtwerte für die spanende Bearbeitung Ammoniakanlagen und Kupfer-Werkstoffe?;
Verhalten von Kupferoberflächen von Kupfer und Kupferlegierungen; Bestell-Nr. s. 210
an der Atmosphäre; Bestell-Nr. i. 18 ……
Bestell-Nr. s. 131 Kupferwerkstoffe in Ammoniakkälteanlagen;
…… Elektrotechnik Bestell-Nr. s. 211
Dachdeckung und Optimale Auswahl und Betriebsweise von ……
Außenwandbekleidung mit Kupfer; Vorschaltgeräten für Leuchtstofflampen; Kupferrohre in der Kälte-Klimatechnik,
Bestell-Nr. i. 30 Bestell-Nr. s. 180 für technische und medizinische Gase
…… …… Bestell-Nr. i. 164
Ausschreibungsunterlagen für Brandsichere Kabel und Leitungen;
Klempnerarbeiten an Dach und Fassade Bestell-Nr. s. 181 DKI-Fachbücher*
…… …… Kupfer
Blau-Lila-Färbungen an Kupferbauteilen Verteiltransformatoren ……
Bestell-Nr. s. 182 Chemische Färbungen von Kupfer und
Sanitärinstallation …… Kupferlegierungen
Kupfer in Regenwassernutzungsanlagen; Energiesparen mit Spartransformatoren; ……
Bestell-Nr. s. 174 Bestell-Nr. s. 183 Kupfer in der Landwirtschaft
…… …… ……
Metallene Werkstoffe in der Trinkwasser- Wechselwirkungen von Blindstrom- Kupfer im Hochbau
Installation; Bestell-Nr. i. 156 Kompen-sationsanlagen mit Oberschwingungen; EUR 10,00***
…… Bestell-Nr. s. 185 ……
Die fachgerechte Kupferrohrinstallation; …… Planungsleitfaden Kupfer – Messing – Bronze
Bestell-Nr. i. 158 Messungen und Prüfungen an Erdungsanlagen; EUR 10,00***
…… Bestell-Nr. s. 190 ……
Kupferwerkstoffe in der Trinkwasseranwendung - …… Architektur und Solarthermie
den Anforderungen an die Zukunft angepasst; Sparen mit dem Sparmotor; Dokumentation zum Architekturpreis
Bestell-Nr. s. 196 Bestell-Nr. s. 192 EUR 10,00
……
Werkstoffe Bedarfsgerechte Auswahl von CD-ROM des Deutschen Kupferinstituts
Schwermetall-Schleuder- und Strangguss - Kleintransformatoren; Werkstoffdatenblätter
technische und wirtschaftliche Möglichkeiten; Bestell-Nr. s. 193 EUR 10,00
Bestell-Nr. s. 165 …… ……
…… Energiesparpotentiale bei Motoren Solares Heizen
Zeitstandeigenschaften und Bemessungs- und Transformatoren; EUR 10,00
kennwerte von Kupfer und Kupferlegierungen Bestell-Nr. i. 1 ……
für den Apparatebau; …… Neue Last in alte Netze?
Bestell-Nr. s. 178 Kupfer in der Elektrotechnik – EUR 10,00
…… Kabel und Leitungen ……
Ergänzende Zeitstandversuche an den beiden …… Faltmuster für Falzarbeiten mit Kupfer
Apparatewerkstoffen SF-Cu und CuZn20AI2; Kupfer spart Energie Muster für Ausbildungsvorlagen in der
Bestell-Nr. s. 191 Klempnertechnik
…… Umwelt/Gesundheit EUR 10,00
Einsatz CuNi10Fe1Mn plattierter Bleche für Versickerung von Dachablaufwasser; ……
Schiffs- und Bootskörper Bestell-Nr. s. 195 Werkstofftechnik – Herstellungsverfahren
Use of Copper-Nickel Cladding on Ship and …… EUR 10,00
Boat Hulls; Kupfer in kommunalen Abwässern und
Bestell-Nr. s. 201 Klärschlämmen; Lernprogramm
…… Bestell-Nr. s. 197 Die fachgerechte Kupferrohr-Installation
Kupfer-Nickel-Bekleidung für Offshore- …… EUR 10,00 **
Plattformen Sachbilanz einer Ökobilanz der Kupfer-
Copper-Nickel Cladding for Offshore Structures; erzeugung und -verarbeitung; Filmdienst des DKI
Bestell-Nr. s. 202 Bestell-Nr. s. 198 Das Deutsche Kupferinstitut verleiht kostenlos
…… …… die nachstehend aufgeführten Filme und Videos:
Werkstoffe für Seewasser-Rohrleitungssysteme Sachbilanz zur Kupfererzeugung unter
Materials for Seawater Pipeline Systems; Berücksichtigung der Endenergien; „Kupfer in unserem Leben“
Bestell-Nr. s. 203 Bestell-Nr. s. 199 Videokassette oder DVD, 20 Min.
…… …… Schutzgebühr EUR 10,00
Kupfer-Zink-Legierungen Untersuchung zur Bleiabgabe der Messing- Verleih kostenlos
(Messing und Sondermessing) legierung CuZn39PB3 an Trinkwasser – ……
Bestell-Nr. i. 5 Testverfahren nach British Standards „Fachgerechtes Verbinden von Kupferrohren“
…… BS 7766 and NSF Standard 61; Lehrfilm, DVD, 15 Min.
Kupfer-Zinn-Knetlegierungen Bestell-Nr. s. 200 Schutzgebühr EUR 10,00
(Zinnbronzen) …… Verleih kostenlos
Bestell-Nr. i. 15 Kupfer – Lebensmittel – Gesundheit; ……
…… Bestell-Nr. i. 19 „Kupfer in der Klempnertechnik“
Kupfer-Zinn- und Kupfer-Zinn-Zink- …… Lehrfilm, Videokassette, 15 Min.
Gusslegierungen (Zinnbronzen) Recycling von Kupferwerkstoffen; Schutzgebühr EUR 10,00
Bestell-Nr. i. 25 Bestell-Nr. i. 27 Verleih kostenlos
…… ……
Kupfer - Werkstoff der Menschheit Kupfer und Kupferwerkstoffe ein Beitrag zur
…… öffentlichen Gesundheitsvorsorge;
Messing – Ein moderner Werkstoff mit Bestell-Nr. i. 28
langer Tradition ……
…… Kupfer – der Nachhaltigkeit verpflichtet
Von Messing profitieren – ……
Drehteile im Kostenvergleich Doorknobs: a source of nosocomial infection?
……
Messing ja – Entzinkung muss nicht sein! Spezielle Themen
…… Kupferwerkstoffe im Kraftfahrzeugbau;
Bronze – unverzichtbarer Werkstoff der Moderne Bestell-Nr. s. 160 * Fachbücher des DKI sind über den
…… Fachbuchhandel zu beziehen oder ebenso
Verarbeitung Die Korrosionsbeständigkeit metallischer wie Sonderdrucke, Informationsdrucke und
Konstruktive Gestaltung von Formgussstücken Automobilbremsleitungen - Mängelhäufigkeit Informationsbroschüren direkt vom Deutschen
aus Kupferwerkstoffen; in Deutschland und Schweden; Kupferinstitut,
Bestell-Nr. s. 133 Bestell-Nr. s. 161 Am Bonneshof 5, 40474 Düsseldorf.
…… ……
Kupfer-Zink-Legierungen für die Herstellung Kupfer – Naturwissenschaften im Unterricht ** Sonderkonditionen für Berufsschulen
von Gesenkschmiedestücken; Chemie;
Bestell-Nr. s. 194 Bestell-Nr. s. 166 *** Sonderkonditionen für Dozenten und Studenten
Auskunfts- und Beratungsstelle
für die Verwendung von
Kupfer und Kupferlegierungen

Am Bonneshof 5
40474 Düsseldorf
Telefon: (0211) 4 79 63 00
Telefax: (0211) 4 79 63 10
info@kupferinstitut.de

www.kupferinstitut.de

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