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Wirtschaftsvereinigung Stahl

Marketing
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Schmelztauchveredeltes
Band und Blech
Charakteristische Merkmale 095
Wirtschaftsvereinigung Stahl
Die Wirtschaftsvereinigung Stahl Expertise für die
ist der wirtschaftspolitische Verband der Mitgliedsunternehmen
Stahlindustrie in Deutschland mit Sitz Austausch fachlicher Expertise in
in Düsseldorf und Büros in Berlin und Ausschüssen und Gremien ist ein weiteres
Brüssel. Der Verband vertritt die branchen- Ziel der Wirtschaftsvereinigung Stahl.
politischen Interessen der in Deutschland
ansässigen Stahlproduzenten und assozi- International vernetzt
ierter ausländischer Mitgliedsunternehmen Durch die Mitgliedschaften im
gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffent- europäischen Stahlverband EUROFER
lichkeit. Die wichtigsten Aufgaben sind: und dem Welt-Stahlverband World Steel
Association werden die Interessen der
Das wirtschaftspolitische Mitgliedsunternehmen auch international
Umfeld mitgestalten vertreten.
Zentrales Anliegen ist es, ein wirt-
schaftspolitisches Umfeld zu ermöglichen, Marketing für Stahlanwendungen
das die internationale Wettbewerbsfähig- Markt- und anwendungsorientiert
keit der Stahlunternehmen in Deutschland werden firmenneutrale Informationen
auch in Zukunft sichert. über Verarbeitung und Einsatz des Werk-
stoffs Stahl bereitgestellt. Publikationen
Aufmerksamkeit schaffen, bieten ein breites Spektrum praxisnaher
Meinungen bilden Hinweise für Konstrukteure, Entwickler,
Die Wirtschaftsvereinigung Stahl Planer und Verarbeiter von Stahl. Sie wer-
vertritt die Interessen der Mitgliedsunter- den auch in Ausbildung und Lehre ein-
nehmen gegenüber politischen Entschei- gesetzt. Vortragsveranstaltungen schaffen
dungsträgern, Behörden, anderen wirt- ein Forum für Erfahrungsberichte aus
schaftlichen Branchen sowie der Öffent- der Praxis. Messen und Ausstellungen
lichkeit und den Medien. dienen der Präsentation neuer Werkstoff-
entwicklungen und innovativer, zukunfts-
Bündelung wirtschaftlicher weisender Stahlanwendungen. Alle drei
Interessen Jahre wird der Stahl-Innovationspreis
Die Mitgliedsunternehmen haben (www.stahl-innovationspreis.de) ausge-
gemeinsame Ziele. Diese gilt es zu bün- lobt. Er ist einer der bedeutendsten Wett-
deln und mit einer Stimme an die Politik bewerbe seiner Art und zeichnet beson-
zu richten. ders innovative Stahlanwendungen aus.

1
Inhalt Seite Seite 1 Einführung gearbeitet. Auch das Stahl-Eisen-Werk-
stoffblatt SEW 022, das die Anforderun-
1 Einführung ............................... 3 5.4 Prüfung der Haftung Schmelztauchveredeltes Band und gen für Zink-Magnesium-Überzüge fest-
2 Herstellungsverfahren ............. 3 des Überzugs .............................. 31 Blech ist Qualitätsfeinblech, das durch legte, ist in die DIN EN 10346 aufgenom-
3 Liefermöglichkeiten ................. 6 6 Ausführung des Überzugs .......... 31 einen fest haftenden metallischen Über- men worden.
3.1 Lieferformen und 7 Oberflächenart ........................... 35 zug vor Korrosion geschützt wird. In die- Von Bedeutung für die Automobil-
Abmessungen .......................... 6 8 Oberflächenbehandlung ............ 38 ser Schrift sind die Normen für schmelz- Anwendung ist das
3.1.1 Band (Rolle) ............................. 6 9 Maße und Toleranzen ................ 39 tauchveredeltes Flachzeug und besondere Werkstoffblatt VDA 239-100
3.1.2 Blech (Tafel) ............................ 7 10 Allgemeine Hinweise Hinweise aufgeführt, die der Verarbeiter „Flacherzeugnisse aus Stahl zur Kalt-
3.1.3 Spaltband ................................. 7 für die Verarbeitung ................... 46 von schmelztauchveredeltem Feinblech umformung“.
3.1.4 Stäbe ....................................... 7 11 Besondere Hinweise für die kennen muss.
3.2 Stahlsorten .............................. 8 Verarbeitung von Band ............... 50 Diese Schrift informiert Verbraucher Normen sind:
3.2.1 Schmelztauchveredeltes Blech 12 Bezeichnungen bei der und Verarbeiter von schmelztauchver- DIN EN 10143
und Band aus weichen der Bestellung ............................ 52 edeltem Band und Blech über den der- Kontinuierlich schmelztauchveredeltes
Stählen zum Kaltumformen ..... 8 13 Verpackung, Lagerung, zeitigen Stand der Liefermöglichkeiten. Blech und Band aus Stahl
3.2.2 Schmelztauchveredeltes Transport ................................... 56 Sie ist eine Zusammenstellung der cha- Grenzabmaße und Formtoleranzen
Blech und Band aus Stählen 14 Normen, Regelwerke rakteristischen Merkmale für schmelz-
für die Anwendung und Fachliteratur ........................ 56 tauchveredeltes Band und Blech und soll DIN EN 10346
im Bauwesen (Baustähle) ........ 8 dazu beitragen, Unklarheiten zwischen Kontinuierlich schmelztauchveredelte
3.2.3 Schmelztauchveredeltes Hersteller und Verarbeiter bei Bestellung, Flacherzeugnisse aus Stahl zum Kalt-
Blech und Band aus Stählen Lieferung und Verarbeitung zu vermei- umformen
mit hoher Dehngrenze zum Impressum den. Daher liegt es im Interesse von Ver- Technische Lieferbedingungen
Kaltumformen .......................... 18 brauchern und Verarbeitern, dem Her-
3.2.4 Schmelztauchveredeltes Blech Charakteristische Merkmale 095 steller den vorgesehenen Verwendungs-
und Band aus Mehrphasen- „Schmelztauchveredeltes Band und Blech“ zweck anzugeben.
stählen zum Kaltumformen ..... 21 Ausgabe 2016
4 Normumschlüsselung ISSN 0175-2006 Europäisch einheitlich sind in der Kurz- 2 Herstellungsverfahren
DIN EN 10346 und bezeichnung für schmelztauchveredeltes
VDA 239-100 ............................ 26 Herausgeber: Band und Blech folgende Kennzeichen Seit Ende der 50er Jahre wird in
5 Überzüge .................................. 28 Wirtschaftsvereinigung Stahl eingeführt worden (siehe Abschnitt 4.1): der Bundesrepublik Deutschland schmelz-
5.1 Zusammensetzung Marketing – Z Zinküberzug tauchveredeltes Feinblech auf kontinu-
der Überzüge ........................... 28 Postfach 10 54 64, 40045 Düsseldorf – ZF Zink-Eisen-Legierungsüberzug ierlich arbeitenden Bandveredelungsan-
5.1.1 Überzug aus Zink (Z) ............... 28 – ZA Zink-Aluminium-Überzug lagen hergestellt. Dabei wird schmelz-
5.1.2 Überzug aus Redaktion: – ZM Zink-Magnesium-Überzug tauchveredeltes Band und Blech von her-
Zink-Eisen-Legierung (ZF) ....... 28 Die dieser Veröffentlichung zugrunde – AZ Aluminium-Zink-Überzug vorragender Qualität erzeugt, das sich
5.1.3 Überzug aus liegenden Informationen wurden unter – AS Aluminium-Silizium-Überzug auch für schwierigste Umformvorgänge
Zink-Aluminium (ZA) ............... 28 Mitwirkung von Mitgliedswerken der eignet.
5.1.4 Überzug aus Wirtschaftsvereinigung Stahl mit größter Die Ergebnisse intensiver Normen- In Abb. 1 ist das Schema einer
Zink-Magnesium (ZM) ............. 29 Sorgfalt recherchiert und redaktionell arbeit haben zu einer Straffung der euro- Schmelztauchveredelungsanlage darge-
5.1.5 Überzug aus bearbeitet. Eine Haftung ist jedoch aus- päischen Normen für schmelztauchver- stellt. Das eingesetzte Flachzeug wird in
Aluminium-Zink (AZ) ............... 29 geschlossen. edelte Flacherzeugnisse geführt. Zur Ver- der Regel in einem Durchlaufglühofen
5.1.6 Überzug aus Ein Nachdruck – auch auszugs- besserung der Produktübersicht wurden gereinigt, rekristallisiert oder aufgeheizt
Aluminium-Silizium (AS) .......... 29 weise – ist nur mit schriftlicher Geneh- die früheren Einzelnormen für die ver- und auf die Temperatur der Metallschmel-
5.2 Auflagen ................................... 30 migung des Herausgebers und bei deut- schiedenen Schmelztauchüberzüge wie ze abgekühlt. Anschließend wird es
5.3 Prüfung der Auflagen ............... 30 licher Quellenangabe gestattet. auch die zuletzt gültigen Sortennormen schmelztauchveredelt, indem es durch
in die Gesamtnorm DIN EN 10346 ein- ein schmelzflüssiges Metallbad geführt

2 3
wird. Die gewünschte Überzugsdicke Durch das Schmelztauchverede-
wird mit dem Düsenabstreifverfahren lungsverfahren wird ein Verbundwerk-
(Abb. 2) eingestellt und geregelt. Wäh- stoff mit spezifischen mechanischen und
rend der Erstarrung des metallischen technologischen Eigenschaften und ho-
Überzugs bildet sich eine Kristallstruktur hem Korrosionsschutz erzeugt.
aus, die in Abhängigkeit von der Über-
zugsart und vom Erstarrungsvorgang ein
unterschiedliches Aussehen aufweisen
kann. Das Band wird je nach den Erfor-
dernissen kalt nachgewalzt (dressieren),
streckbiegegerichtet (recken) und übli-
cherweise mit einem Oberflächenschutz Abb. 2:
versehen. Blick auf die
Düsenabstreif-
vorrichtung

Abb. 1: Schema einer Schmelztauchveredelungsanlage

4 5
3 Liefermöglichkeiten 3.1.1 Band (Rolle) 3.1.2 Blech (Tafel) 3.1.3 Spaltband
Das Band wird üblicherweise mit Z Zinküberzug Das Band wird üblicherweise mit
3.1 Lieferformen und einem Rolleninnendurchmesser von 610 Breiten von 600 bis 2000 mm einem Rolleninnendurchmesser von 610
Abmessungen mm geliefert. Dicken von 0,40 bis 3,00 mm mm geliefert.
Längen bis 6000 mm
Für die Maßtoleranzen gilt DIN EN Z Zinküberzug Z Zinküberzug
10143. Aus produktionstechnischen Breiten von 600 bis 2000 mm ZF Zink-Eisen-Überzug Breiten von 20 bis unter 600 mm
Gründen sind nicht alle Dicken-, Breiten- Dicken von 0,40 bis 3,00 mm Breiten von 600 bis 2000 mm Dicken von 0,40 bis 3,00 mm
und Längenkombinationen möglich. Dicken von 0,40 bis 2,50 mm
Die lieferbaren Abmessungen sind ZF Zink-Eisen-Überzug Längen bis 6000 mm ZF Zink-Eisen-Überzug
mit dem Lieferwerk abzustimmen. Breiten von 600 bis 2000 mm Breiten von 20 bis unter 600 mm
Kontinuierlich schmelztauchver- Dicken von 0,40 bis 2,50 mm ZA Zink-Aluminium-Überzug Dicken von 0,40 bis 2,50 mm
edelte Flacherzeugnisse sind in Dicken Breiten von 600 bis 1600 mm
von 0,20 mm bis 6,5 mm lieferbar. In der ZA Zink-Aluminium-Überzug Dicken von 0,40 bis 3,00 mm ZA Zink-Aluminium-Überzug
Praxis übliche Breiten- und Dickenabmes- Breiten von 600 bis 1600 mm Längen bis 6000 mm Breiten von 20 bis unter 600 mm
sungen von Band, Blech und Spaltband Dicken von 0,40 bis 3,00 mm Dicken von 0,40 bis 3,00 mm
sind nachfolgend genannt. ZM Zink-Magnesium-Überzug
ZM Zink-Magnesium-Überzug Breiten von 600 bis 2000 mm ZM Zink-Magnesium-Überzug
Breiten von 600 bis 2000 mm Dicken von 0,40 bis 3,00 mm Breiten von 20 bis unter 600 mm
Dicken von 0,40 bis 3,00 mm Längen bis 6000 mm Dicken von 0,40 bis 3,00 mm

AZ Aluminium-Zink-Überzug AZ Aluminium-Zink-Überzug AZ Aluminium-Zink-Überzug


Breiten von 600 bis 1600 mm Breiten von 600 bis 1600 mm Breiten von 20 bis unter 600 mm
Dicken von 0,40 bis 2,00 mm Dicken von 0,40 bis 2,00 mm Dicken von 0,40 bis 2,00 mm
Längen bis 6000 mm
AS Aluminium-Silizium-Überzug AS Aluminium-Silizium-Überzug
Breiten von 600 bis 1550 mm AS Aluminium-Silizium-Überzug Breiten von 20 bis unter 600 mm
Dicken von 0,40 bis 3,00 mm Breiten von 600 bis 1550 mm Dicken von 0,40 bis 3,00 mm
Dicken von 0,40 bis 3,00 mm
Nach Vereinbarung können geliefert Längen bis 6000 mm Nach Vereinbarung können geliefert
werden: werden:
• Dicken von ≥ 0,20 bis < 0,40 mm und Nach Vereinbarung können geliefert • Dicken von ≥ 0,20 bis < 0,40 mm und
von > 3,00 bis ≤ 6,50 mm werden: von > 3,00 bis ≤ 6,50 mm
• Rolleninnendurchmesser: 508 mm • Dicken von ≥ 0,20 bis < 0,40 mm und • Geringere Breiten
von > 3,00 bis ≤ 6,50 mm • Rolleninnendurchmesser: 508 mm
Rollen werden je nach Breite, Länge und • Größere Längen
Dicke von den Lieferwerken in unter- • Sonderformate In Abhängigkeit von der Spaltband-
schiedlichen Maximal- und Minimalge- breite, den Anlagen- und Versandmög-
wichten geliefert. Kleinrollen werden lichkeiten werden unterschiedliche
durch Umwickeln und Ablängen herge- Maximal- und Minimalgewichte geliefert.
stellt; ihre Innendurchmesser sind mit
dem Lieferwerk abzustimmen.
Fertigungsbedingte Kleincoils müs- 3.1.4 Stäbe
sen in der Regel vom Kunden übernom- Die lieferbaren Abmessungen sind
men werden. mit dem Lieferwerk abzustimmen.

6 7
3.2 Stahlsorten 3.2.1.3 DX53D (Tiefziehgüte) Abb. 3:
Diese Stahlsorte genügt hohen An- Kanäle aus Feinblech
Eine Übersicht über die lieferbaren forderungen an die Umformbarkeit und mit Zinküberzug für die
Stahlsorten geben die Tabellen 1 bis 10. ist für die Herstellung schwieriger Profile Lüftungs-/Klimatechnik
mit größeren Dicken geeignet.

3.2.1 Schmelztauchveredeltes Blech 3.2.1.4 DX54D (Sondertiefziehgüte)


und Band aus weichen Diese Stahlsorte ist für höhere
Stählen zum Kaltumformen Umformansprüche geeignet.
In Tabelle 1 sind die aktuellen
Stahlsortenbezeichnungen den früher ver- 3.2.1.5 DX55D (Sondertiefziehgüte)
wendeten gegenübergestellt. Die mecha- Diese Stahlsorte zeichnet sich durch
nisch-technologischen Kennwerte sind eine erhöhte Hitzebeständigkeit aus und
in Tabelle 3 aufgeführt. Hierbei sind die ist für höhere Umformansprüche geeig-
betreffenden Stähle nach zunehmender net. Sie ist nur mit Aluminium-Silizium-
Eignung zum Kaltumformen geordnet. Überzug (AS) lieferbar.
Für die Verwendbarkeit dieser Stähle
gelten folgende allgemeine Angaben: 3.2.1.6 DX56D (Spezialtiefziehgüte)
Diese Stahlsorte ist für höchste
3.2.1.1 DX51D (Maschinenfalzgüte) Umformansprüche geeignet.
Diese Stahlsorte ist für die Herstel-
lung von einfachen Profilformen sowie 3.2.1.7 DX57D (Supertiefziehgüte)
für einfache handwerkliche Umformungs- Diese Stahlsorte ist für extrem hohe
arbeiten geeignet. Maschinelle Falzungen Umformansprüche geeignet. Abb. 4:
lassen sich im Allgemeinen einwandfrei Feinblech mit Zinküberzug –
bis zu einer Dicke von 1,50 mm sowie Werkstoff für die Haushalt-
Schnappfalze (Steckfalze) bis höchstens 3.2.2 Schmelztauchveredeltes Blech geräteindustrie
0,90 mm herstellen. Falzformmaschinen und Band aus Stählen für die
stellen hohe Anforderungen an die Um- Anwendung im Bauwesen (Baustähle)
formbarkeit des Flachzeugs. Wenn die In Tabelle 2 sind die aktuellen
Umformungsgeschwindigkeit sowie die Stahlsortenbezeichnungen den früher ver-
Einstellung und Form der Rollensätze den wendeten gegenübergestellt. Die mecha-
Werkstoffeigenschaften angepasst sind, nisch-technologischen Kennwerte sind
entstehen keine Schwierigkeiten bei der in Tabelle 4 aufgeführt. Die Stahlsorten
Verarbeitung. sind nach steigenden Werten der Streck-
grenze geordnet.
3.2.1.2 DX52D (Ziehgüte)
Diese Stahlsorte kommt für das Zie-
hen, Prägen und Profilieren von schwie-
rigen Teilen sowie für die Fertigung von
Schnappfalzen bei Dicken über 0,90 mm
in Betracht.

Abb. 5 und 6: Profile aus


Feinblech mit Zinküberzug

8 9
Tabelle 1: Gegenüberstellung der Stahlsortenbezeichnungen und Werkstoffnummern;
weiche Stähle zum Kaltumformen

Aktuell Alt Aktuell Alt


Über- DIN EN 10346 DIN EN DIN EN DIN EN DIN EN Über- DIN EN 10346 SEW 022 DIN EN DIN EN DIN EN
züge Ausgabe 2015 10346 10142 10142 17162 züge Ausgabe 2015 10215 10142 17162
Ausgabe Ausgabe Ausgabe Ausgabe Ausgabe Ausgabe Ausgabe Ausgabe
2009 2000 1991 1988 2010 1995 1991 1988
Stahlsorten- Werkstoff- Werkstoff- Stahlsorten- Stahlsorten- Stahlsorten- Stahlsorten- Werkstoff- Werkstoff- Stahlsorten- Stahlsorten- Stahlsorten-
bezeichnung Nr. Nr. bezeichnung bezeichnung bezeichnung bezeichnung Nr. Nr. bezeichnung bezeichnung bezeichnung

DX51D+Z 1.0917+Z 1.0226+Z DX51D+Z Fe P02 G St 02 Z DX51D+ZM 1.0917+ZM 1.0226+ZM – – –


DX52D+Z 1.0918+Z 1.0350+Z DX52D+Z Fe P03 G St 03 Z DX52D+ZM 1.0918+ZM 1.0350+ZM – – –
DX53D+Z 1.0951+Z 1.0355+Z DX53D+Z Fe P05 G St 05 Z DX53D+ZM 1.0951+ZM 1.0355+ZM – – –
Z ZM
DX54D+Z 1.0952+Z 1.0306+Z DX54D+Z Fe P06 G St 06 Z DX54D+ZM 1.0952+ZM 1.0306+ZM – – –
DX56D+Z 1.0963+Z 1.0322+Z DX56D+Z – – DX56D+ZM 1.0963+ZM 1.0322+ZM – – –
DX57D+Z 1.0853+Z 1.0853+Z – – – DX57D+ZM 1.0853+ZM 1.0853+ZM – – –

DX51D+ZF 1.0917+ZF 1.0226+ZF DX51D+ZF Fe P02 G St 02 ZF DIN EN


DX52D+ZF 1.0918+ZF 1.0350+ZF DX52D+ZF Fe P03 G St 03 ZF 10346
DX53D+ZF 1.0951+ZF 1.0355+ZF DX53D+ZF Fe P05 G St 05 ZF Ausgabe
ZF
DX54D+ZF 1.0952+ZF 1.0306+ZF DX54D+ZF Fe P06 G St 06 ZF 2009
DX56D+ZF 1.0963+ZF 1.0322+ZF DX56D+ZF – –
DX57D+ZF 1.0853+ZF 1.0853+ZF – – – DX51D+AZ 1.0917+AZ 1.0226+AZ DX51D+AZ – St 02 AZ
DX52D+AZ 1.0918+AZ 1.0350+AZ DX52D+AZ – St 03 AZ
DIN EN AZ DX53D+AZ 1.0951+AZ 1.0355+AZ DX53D+AZ – St 05 AZ
10214 DX54D+AZ 1.0952+AZ 1.0306+AZ DX54D+AZ – St 06 AZ
Ausgabe DX56D+AZ 1.0963+AZ – – – –
1995
DIN EN DIN EN
DX51D+ZA 1.0917+ZA 1.0226+ZA DX51D+ZA – St 02 ZA 10346 10154
DX52D+ZA 1.0918+ZA 1.0350+ZA DX52D+ZA – St 03 ZA Ausgabe Ausgabe
DX53D+ZA 1.0951+ZA 1.0355+ZA DX53D+ZA – St 05 ZA 2009 2002
ZA
DX54D+ZA 1.0952+ZA 1.0306+ZA DX54D+ZA – St 06 ZA
DX56D+ZA 1.0963+ZA 1.0322+ZA DX56D+ZA – – DX51D+AS 1.0917+AS 1.0226+AS DX51D+AS – St 02 AS
DX57D+ZA 1.0853+ZA 1.0853+ZA – – – DX52D+AS 1.0918+AS 1.0350+AS DX52D+AS – St 03 AS
DX53D+AS 1.0951+AS 1.0355+AS DX53D+AS – St 05 AS
AS DX54D+AS 1.0952+AS 1.0306+AS DX54D+AS – St 06 AS
DX55D+AS 1.0962+AS 1.0309+AS DX55D+AS – –
DX56D+AS 1.0963+AS 1.0322+AS DX56D+AS – –
DX57D+AS 1.0853+AS 1.0853+AS – – –

10 11
Tabelle 2: Gegenüberstellung der Stahlsortenbezeichnungen und Werkstoffnummern;
Stähle für die Anwendung im Bauwesen (Baustähle)

Aktuell Alt Aktuell Alt


Über- DIN EN 10346 DIN EN DIN EN DIN EN Über- DIN EN 10346 SEW 022 DIN EN DIN EN
züge Ausgabe 2015 10147 10147 10162 züge Ausgabe 2015 10147 10162
Ausgabe Ausgabe Ausgabe Ausgabe Ausgabe Ausgabe
2000 1991 1988 2010 1991 1988
Stahlsorten- Werkstoff- Stahlsorten- Stahlsorten- Stahlsorten- Stahlsorten- Werkstoff- Stahlsorten- Stahlsorten- Stahlsorten-
bezeichnung Nr. bezeichnung bezeichnung bezeichnung bezeichnung Nr. bezeichnung bezeichnung bezeichnung

S220GD+Z 1.0241+Z S220GD+Z Fe E220 G – S220GD+ZM 1.0241+ZM – – –


S250GD+Z 1.0242+Z S250GD+Z Fe E250 G StE 250 Z S250GD+ZM 1.0242+ZM – – –
S280GD+Z 1.0244+Z S280GD+Z Fe E280 G StE 280 Z S280GD+ZM 1.0244+ZM – – –
S320GD+Z 1.0250+Z S320GD+Z Fe E320 G StE 320 Z S320GD+ZM 1.0250+ZM – – –
Z S350GD+Z 1.0529+Z S350GD+Z Fe E350 G StE 350 Z ZM S350GD+ZM 1.0529+ZM – – –
S390GD+Z 1.0238+Z – – – S390GD+ZM 1.0238+ZM – – –
S420GD+Z 1.0239+Z – – – S420GD+ZM 1.0239+ZM – – –
S450GD+Z 1.0233+Z – – – S450GD+ZM 1.0233+ZM – – –
S550GD+Z 1.0531+Z S550GD+Z Fe E550 G – S550GD+ZM 1.0531+ZM – – –

S220GD+ZF 1.0241+ZF S220GD+ZF Fe E220 G – DIN EN 10215


S250GD+ZF 1.0242+ZF S250GD+ZF Fe E250 G StE 250 ZF Ausgabe 1995
S280GD+ZF 1.0244+ZF S280GD+ZF Fe E280 G StE 280 ZF
S320GD+ZF 1.0250+ZF S320GD+ZF Fe E320 G StE 320 ZF S220GD+AZ 1.0241+AZ S220GD+AZ – –
ZF S350GD+ZF 1.0529+ZF S350GD+ZF Fe E350 G StE 350 ZF S250GD+AZ 1.0242+AZ S250GD+AZ – –
S390GD+ZF 1.0238+ZF – – – S280GD+AZ 1.0244+AZ S280GD+AZ – –
S420GD+ZF 1.0239+ZF – – – S320GD+AZ 1.0250+AZ S320GD+AZ – –
S450GD+ZF 1.0233+ZF – – – AZ S350GD+AZ 1.0529+AZ S350GD+AZ – –
S550GD+ZF 1.0531+ZF S550GD+ZF Fe E550 G – S390GD+AZ 1.0238+AZ – – –
S420GD+AZ 1.0239+AZ – – –
DIN EN 10214 S450GD+AZ 1.0233+AZ – – –
Ausgabe 1995 S550GD+AZ 1.0531+AZ S550GD+AZ – –

S220GD+ZA 1.0241+ZA S220GD+ZA – – DIN EN 10154


S250GD+ZA 1.0242+ZA S250GD+ZA – – Ausgabe 2002
S280GD+ZA 1.0244+ZA S280GD+ZA – –
S320GD+ZA 1.0250+ZA S320GD+ZA – – S250GD+AS 1.0242+AS S250GD+AS – –
ZA S350GD+ZA 1.0529+ZA S350GD+ZA – – S280GD+AS 1.0244+AS S280GD+AS – –
AS
S390GD+ZA 1.0238+ZA – – – S320GD+AS 1.0250+AS S320GD+AS – –
S420GD+ZA 1.0239+ZA – – – S350GD+AS 1.0529+AS S350GD+AS – –
S450GD+ZA 1.0233+ZA – – –
S550GD+ZA 1.0531+ZA S550GD+ZA – –

12 13
Tabelle 3: Stahlsorten und mechanische Eigenschaften (Querproben);
weiche Stähle zum Kaltumformen (DIN EN 10346)

Stahlsorte Streck- Zug- Bruch- Senk- Verfesti- Stahlsorte Streck- Zug- Bruch- Senk- Verfesti-
grenze festig- dehnung rechte gungs- grenze festig- dehnung rechte gungs-
Kurzname Werk- keit Aniso- exponent Kurzname Werk- keit Aniso- exponent
stoff- R ea) Rm A 80b) tropie stoff- R ea) Rm A 80b) tropie
Nummer MPa* MPa* % min. r90 min. n 90 min. Nummer MPa* MPa* % min. r90 min. n 90 min.

Z Z 39 1,9 d) 0,21
ZF ZF 37 1,7 d), e) 0,20 e)
ZA ZA 39 1,9 d) 0,21
DX51D g)+... 1.0917 – 270 – 500 22 – – DX56D h)+... 1.0963 120 – 180 260 – 350
ZM ZM 37 1,7d) 0,20
AZ AZ g) 39 1,7e) 0,20
AS AS 39 1,7 d), e) 0,20 e)

Z Z 41 2,1d) 0,22
ZF ZF 39 1,9 d), e) 0,21 e)
ZA DX57D h)+... ZA 1.0853 120 – 170 260 – 350 41 2,1d) 0,22
DX52D g)+... 1.0918 140 – 300 c) 270 – 420 26 – –
ZM ZM 39 1,9d) 0,21
AZ AS 41 1,9 d), e) 0,21 e)
AS
D (Drawing)
Z X Walzzustand (warmgewalzt oder kaltgewalzt) nicht festgelegt
ZF nn Ordnungszahl
ZA D (Dip)
DX53D g)+... 1.0951 140 – 260 270 – 380 30 – –
ZM a) Bei nicht ausgeprägter Streckgrenze gelten die Werte für die 0,2-%-Dehngrenze (Rp0,2),
AZ bei ausgeprägter Streckgrenze jene für die untere Streckgrenze ReL.
b) Abgesenkte Mindestwerte der Bruchdehnung gelten für Erzeugnisdicken:
0,50 mm < t ≤ 0,70 mm (minus 2 Einheiten),
AS
0,35 mm < t ≤ 0,50 mm (minus 4 Einheiten) und
Z 36 1,6d) 0,18 t ≤ 0,35 mm (minus 7 Einheiten).
ZF 34 1,4d) 0,18 c) Für Oberfläche Klasse A der maximale Wert für die Streckgrenze ist R = 360 MPa.
e
d) Für 1,5 mm < t < 2 mm verringert sich der r -Mindestwert um 0,2.
1,6d)
Für t ≥ 2 mm verringert sich der r90-Mindestwert um 0,4.
ZA 36 0,18 90
DX54D h)+... 1.0952 120 – 220 260 – 350
ZM 34 1,6d) 0,18 e) Der r -Mindestwert verringert sich für Erzeugnisdicken:

0,50 mm < t ≤ 0,70 mm um 0,2,


90
AZ 36 – –
AS 34 1,4d), e) 0,18e) 0,35 mm < t ≤ 0,50 mm um 0,4 und
t ≤ 0,35 mm um 0,6.
Der n90-Mindestwert verringert sich für Erzeugnisdicken:
0,50 mm < t ≤ 0,70 mm um 0,01,
DX55D h)+... ASf) 1.0962 140 – 240 270 – 370 30 – –
0,35 mm < t ≤ 0,50 mm um 0,03 und
Die chem. Zusammensetzung der Stahlsorten (mit Ausnahme DX51D) in max. %-Massenanteilen: t ≤ 0,35 mm um 0,04.
C ≤ 0,12 %, P ≤ 0,10 %, Si ≤ 0,50 %, S ≤ 0,045 %, Mn ≤ 0,60 %, Ti ≤ 0,30 % f) Der Mindestwert der Bruchdehnung für DX55D+AS-Erzeugnisse, der nicht der systematischen Ordnung folgt,

sollte beachtet werden. Erzeugnisse aus DX55D+AS sind durch die beste Hitzebeständigkeit gekennzeichnet.
*1 MPa = 1 N/mm 2 g) Die angegebenen mechanischen Eigenschaften sind befristet auf einen Monat, beginnend mit dem

vereinbarten Datum der Verfügbarkeit der Erzeugnisse.


h) Die angegebenen mechanischen Eigenschaften sind befristet auf sechs Monate,

beginnend mit dem vereinbarten Datum der Verfügbarkeit der Erzeugnisse.

14 15
Tabelle 4: Stahlsorten und mechanische Eigenschaften (Längsproben);
Stähle für die Anwendung im Bauwesen (Baustähle) (DIN EN 10346)

Stahlsortea) Dehn- Zugfestig- Bruch-


grenze keit dehnung
Kurzname Werkstoff- R p0,2a) MPa* R mb) MPa* A 80c) %
Nummer min. min. min.

Z, ZF, ZA,
S220GD+... 1.0241 220 300 20
ZM, AZ

Z, ZF, ZA, Abb. 7: Ölfiltergehäuse aus Feinblech mit Abb. 8: Deckel zum Ölfiltergehäuse aus Feinblech
S250GD+... 1.0242 250 330 19
ZM, AZ, AS
Zink-Aluminium-Überzug (ZA) mit Zink-Aluminium-Überzug (ZA)
Z, ZF, ZA,
S280GD+... 1.0244 280 360 18
ZM, AZ, AS
Abb. 9: Fensterprofile mit Zink-
Z, ZF, ZA, Aluminium-Überzug (ZA) und
S320GD+... 1.0250 320 390 17 anschließender organischer Beschichtung
ZM, AZ, AS

Z, ZF, ZA,
S350GD+... 1.0529 350 420 16
ZM, AZ, AS

Z, ZF, ZA,
S390GD+... 1.0238 390 460 16
ZM, AZ

Z, ZF, ZA,
S420GD+... 1.0239 420 480 15
ZM, AZ

Z, ZF, ZA,
S450GD+... 1.0233 450 510 14
ZM, AZ
Abb. 10: Dachverkleidung aus Feinblech
Z, ZF, ZA, mit Aluminium-Zink-Überzug (AZ)
S550GD+... 1.0531 550 560 –
ZM, AZ

S (Structure)
nnn Mindestwert der Dehngrenze R p0,2 in MPa
G Normativer Platzhalter
D (Dip)
Die angegebenen mechanischen Eigenschaften sind befristet auf einen Monat,
beginnend mit dem vereinbarten Datum der Verfügbarkeit der Erzeugnisse.
a) Bei ausgeprägter Streckgrenze gelten die Werte für die obere Streckgrenze R .
eH
b) Für alle Stahlsorten, mit Ausnahme der Sorte S550GD, kann für die Zugfestigkeit eine Spanne

von 140 MPa erwartet werden.


c) Abgesenkte Mindestwerte der Bruchdehnung gelten für Erzeugnisdicken:

0,50 mm < t ≤ 0,70 mm (minus 2 Einheiten),


0,35 mm < t ≤ 0,50 mm (minus 4 Einheiten) und
t ≤ 0,35 mm (minus 7 Einheiten).
Die chem. Zusammensetzung der Stahlsorten in max. %-Massenanteilen:
C ≤ 0,20 %, P ≤ 0,10 %, Si ≤ 0,60 %, S ≤ 0,045 %, Mn ≤ 1,70 %
Abb. 11: Wärmeabweisende Toaster-Innenauskleidung Abb. 12: Kraftfahrzeugtank aus Feinblech
*1 MPa = 1 N/mm 2
aus Feinblech mit Aluminium-Silizium-Überzug (AS) mit Aluminium-Silizium-Überzug (AS)

16 17
3.2.3 Schmelztauchveredeltes Blech Sie ermöglichen bei bestimmten 3.2.3.1 „B“ – Bake-Hardening-Stähle Diese Stähle zeichnen sich durch
und Band aus Stählen mit hoher Anwendungen eine Gewichtsreduzierung Stahl, der nach einer Wärmeeinwir- eine gute Eignung für das Kaltumformen
Dehngrenze zum Kaltumformen ohne Verringerung der Bauteilfestigkeit. kung im Bereich von 170 °C, Haltedauer sowie eine hohe Beständigkeit gegen plas-
Diese Stahlsorten weisen gute Kalt- Zum Erreichen der hohen Streckgrenzen 20 min, Vorverformung von 2 %, eine tische Dehnung (die sich im Fertigteil
formbarkeit bei definierter Streckgrenze werden unterschiedliche Verfahren ange- Erhöhung der Streckgrenze aufweist während der Wärmebehandlung erhöht)
auf, gemäß Tabelle 5/6. Die Stahlsorten wandt, die mit den Buchstaben nach dem (Bake-Hardening-Effekt). und eine gute Beulbeständigkeit aus.
sind nach steigenden Werten der Streck- Streckgrenzenwert gekennzeichnet sind.
grenze geordnet.

Tabelle 5: Stahlsorten und mechanische Eigenschaften (Querproben); Stähle mit hoher


Dehngrenze zum Kaltumformen (DIN EN 10346) für alle Schmelztauchüberzüge

Stahlsorte Dehn- Zug- Bruch- Senk- Verfesti- Streck- H Flacherzeugnisse aus Stählen mit hoher Streckgrenze zum Kaltumformen
grenze festig- dehnung rechte gungs- grenzen- X Walzzustand (warm gewalzt oder kalt gewalzt) nicht festgelegt
nnn Mindestwert der Dehngrenze R p0,2 in MPa
Kurz- Werk- keit Aniso- exponent erhöhung B Bake-Hardening
name stoff- tropie durch Y Interstitial Free (IF-Stahl)
Nummer Wärme- LA Niedriglegiert (mikrolegiert)
einwirkung D Schmelztauchüberzüge
R p0,2a) Rm A 80 b,c) r 90c,d,e) n90e) BH2 a) Bei ausgeprägter Streckgrenze gelten die Werte für die untere Streckgrenze ReL.
MPa* MPa* % min. min. min. MPa* min. b) Abgesenkte Mindestwerte der Bruchdehnung gelten für Erzeugnisdicken:
0,50 mm < t ≤ 0,70 mm (minus 2 Einheiten),
HX160YD f) 1.0910 160 – 220 300 – 360 37 1,9 0,20 – 0,35 mm < t ≤ 0,50 mm (minus 4 Einheiten) und
HX180YD f) 1.0921 180 – 240 330 – 390 34 1,7 0,18 – t ≤ 0,35 mm (minus 7 Einheiten).
c) Bei AS-, AZ-, ZF- und ZM-Überzügen verringert sich der A -Mindestwert um 2 Einheiten und
HX180BDg) 1.0914 180 – 240 290 – 360 34 1,5 0,16 30 80
der r90-Mindestwert um 0,2.
d) Bei Erzeugnisdicken 1,5 mm < t < 2 mm verringert sich der r -Mindestwert um 0,2.

Für Erzeugnisdicken t ≥ 2 mm verringert sich der r90-Mindestwert um 0,4.


90
HX220YDf) 1.0923 220 – 280 340 – 420 32 1,5 0,17 –
HX220BDg) 1.0919 220 – 280 320 – 400 32 1,2 0,15 30 e) Der r -Mindestwert verringert sich für Erzeugnisdicken:

0,50 mm < t ≤ 0,70 mm um 0,2,


90

0,35 mm < t ≤ 0,50 mm um 0,4 und


t ≤ 0,35 mm um 0,6.
HX260YDf) 1.0926 260 – 320 380 – 440 30 1,4 0,16 –
HX260BDg) 1.0924 260 – 320 360 – 440 28 – – 30 Der n90-Mindestwert verringert sich für Erzeugnisdicken:
HX260LADf) 1.0929 260 – 330 350 – 430 26 – – – 0,50 mm < t ≤ 0,70 mm um 0,01,
0,35 mm < t ≤ 0,50 mm um 0,03 und
HX300YDf) 1.0927 300 – 360 390 – 470 27 1,3 0,15 – t ≤ 0,35 mm um 0,04.
f) Die angegebenen mechanischen Eigenschaften sind befristet auf sechs Monate, beginnend mit dem
HX300BDg) 1.0930 300 – 360 400 – 480 26 – – 30 vereinbarten Datum der Verfügbarkeit der Erzeugnisse.
HX300LADf) 1.0932 300 – 380 380 – 480 23 – – – g) Die angegebenen mechanischen Eigenschaften sind befristet auf drei Monate, beginnend mit dem

vereinbarten Datum der Verfügbarkeit der Erzeugnisse.


HX340BDg) 1.0945 340 – 400 440 – 520 24 – – 30
HX340LADf) 1.0933 340 – 420 410 – 510 21 – – – Die mechanischen Werte des Zugversuchs werden im Normalfall quer zur Walzrichtung bestimmt.
Der Kunde kann alternativ die Werte in Längsrichtung vereinbaren. Diese entsprechen nicht den Werten
aus dieser Tabelle. Es wird jedoch nur eine Richtung geprüft und die ermittelten Werte gelten nur für
HX380LADf) 1.0934 380 – 480 440 – 560 19 – – – die geprüfte Richtung.

HX420LADf) 1.0935 420 – 520 470 – 590 17 – – – *1 MPa = 1 N/mm2

HX460LADf) 1.0990 460 – 560 500 – 640 15 – – –

HX500LADf) 1.0991 500 – 620 530 – 690 13 – – –

18 19
Tabelle 6: Chemische Zusammensetzung (Schmelzenanalyse) der Stähle mit hoher 3.2.3.2 „Y“ – Stähle ohne eingelagerte Die Matrix wird durch eine hohe
Dehngrenze zum Kaltumformen (DIN EN 10346) für alle Schmelztauchüberzüge Zwischenatome (Interstitial free) Versetzungsdichte, durch Kornfeinung
Stahl, dessen Zusammensetzung und die Ausscheidung von Mikrolegie-
Stahlsorte kontrolliert ist, um verbesserte r- und n- rungselementen verfestigt.
Massenanteile Werte zu erreichen.
Kurz- Werk- in Diese Stähle weisen durch Misch- 3.2.4.2 „X“ – Dualphasen-Stähle
name stoff- % kristallverfestigung und ihr von Zwi- Das Gefüge der Dualphasenstähle
Nummer schengitteratomen freies Mikrogefüge (alt: DP) besteht aus einer ferritischen
sowohl eine hohe mechanische Festigkeit Matrix, in die eine überwiegend marten-
C Si Mn P S Algesamt Ti Nb als auch eine ausgezeichnete Eignung sitische Zweitphase inselförmig einge-
max. max. max. max. max. max. max. zum Kaltumformen auf. lagert ist. Bezogen auf ihre hohen Zug-
0,025 ≥ 0,010
festigkeiten, besitzen diese Stähle ein nie-
HX160YD 1.0910 0,01 0,30 0,60 0,060 0,12 0,09
0,025 ≥ 0,010
3.2.3.3 „LA“ – Niedrig-/Mikolegierte Stähle driges Streckgrenzenverhältnis und ver-
HX180YD 1.0921 0,01 0,30 0,70 0,060 0,12 0,09
0,025 ≥ 0,015 (low alloy) festigen während der Kaltumformung
HX180BD 1.0914 0,06 0,50 0,70 0,060 0,12 0,09
Stahl, der mit einem oder mehre- (Work-Hardening-Effekt).
HX220YD 1.0923 0,01 0,30 0,90 0,080 0,025 ≥ 0,010 0,12 0,09 ren der Elemente Nb, Ti und V legiert ist,
HX220BD 1.0919 0,08 0,50 0,70 0,085 0,025 ≥ 0,015 0,12 0,09 um die geforderten Streckgrenzenwerte 3.2.4.3 „T“ – Stähle mit durch Gefüge-
zu erreichen. umwandlung bewirkter Plastizität
HX260YD 1.0926 0,01 0,30 1,60 0,10 0,025 ≥ 0,010 0,12 0,09 Durch kombinierte Wirkung der T ist die Abkürzung der englischen
HX260BD 1.0924 0,10 0,50 1,00 0,10 0,030 ≥ 0,010 0,12 0,09 Verfestigung durch Ausscheidungen und Bezeichnung „transformation induced
HX260LAD 1.0929 0,11 0,50 1,0 0,030 0,025 ≥ 0,015 0,15 0,09 Kornfeinung wird eine hohe mechanische plasticity“ (alt: TRIP), übersetzt „durch
Gefügeumwandlung bewirkte Plastizität“.
0,025 ≥ 0,010
Beständigkeit bei reduziertem Anteil an
HX300YD 1.0927 0,015 0,30 1,60 0,10 0,12 0,09
0,025 ≥ 0,010
Legierungselementen (low alloy) erreicht. Diese Stahlsorten werden auch RA-Stähle
HX300BD 1.0930 0,11 0,50 0,80 0,12 0,12 0,09
0,025 ≥ 0,015
Alternativ können Kohlenstoff-Mangan- (Restaustenit) genannt. Das Stahlgefüge
HX300LAD 1.0932 0,12 0,50 1,40 0,030 0,15 0,09 Konzepte in Kombination mit Kornfeinung hat eine überwiegend ferritische Matrix,
0,025 ≥ 0,010
zur Anwendung kommen. in die Restaustenit eingelagert ist. Wäh-
HX340BD 1.0945 0,11 0,50 0,80 0,12 0,12 0,09
0,025 ≥ 0,015
rend der Umformung kann sich der Rest-
HX340LAD 1.0933 0,12 0,50 1,4 0,030 0,15 0,10
3.2.4 Schmelztauchveredeltes Blech und austenit zu Martensit umwandeln (TRIP-
0,025 ≥ 0,015 Band aus Mehrphasenstählen zum Effekt). Wegen seiner starken Kaltverfes-
HX380LAD 1.0934 0,12 0,50 1,5 0,030 0,15 0,10
Kaltumformen tigung erreicht der Stahl hohe Werte der
HX420LAD 1.0935 0,12 0,50 1,6 0,030 0,025 ≥ 0,015 0,15 0,10 Diese Stahlsorten weisen bei guter Gleichmaßdehnung und Zugfestigkeit.
Kaltumformbarkeit eine hohe Zugfestig-
HX460LAD 1.0990 0,15 0,50 1,7 0,030 0,025 ≥ 0,015 0,15 0,10 keit auf, siehe Tabelle 7/8 für kaltge- 3.2.4.4 „C“ – Komplexphasen-Stähle
walzte Erzeugnisse und Tabelle 9/10 C ist die Abkürzung für Complex-
HX500LAD 1.0991 0,15 0,50 1,7 0,030 0,025 ≥ 0,015 0,15 0,10 für warmgewalzte Erzeugnisse. Sie ermög- phasen-Stahl. Der Stahl enthält Martensit
lichen bei bestimmten Anwendungen und/oder Bainit in einem Grundgefüge
H Flacherzeugnisse aus Stählen mit hoher Streckgrenze zum Kaltumformen eine Gewichtsreduzierung. Die Stahlsor- aus Ferrit und/oder verfestigtem Ferrit.
X Walzzustand (warm gewalzt oder kalt gewalzt) nicht festgelegt
ten sind nach aufsteigenden Zugfestig- Die Verfestigung des ferritischen Grund-
nnn Mindestwert der Dehngrenze Rp0,2 in MPa
B Bake-Hardening keitswerten geordnet. gefüges wird durch eine hohe Verset-
Y Interstitial Free (IF-Stahl) zungsdichte oder durch Ausscheidung von
LA Niedriglegiert (mikrolegiert) 3.2.4.1 „F“ – Ferritisch-bainitische Stähle Mikrolegierungselementen verursacht.
D Schmelztauchüberzüge Stähle, die Bainit oder verfestigten Im Vergleich mit Dualphasen-Stäh-
Bainit in einer Matrix aus Ferrit oder ver- len weisen Komplexphasen-Stähle bei
festigtem Ferrit enthalten. gleicher Zugfestigkeit erheblich höhere
Streckgrenzenwerte auf.

20 21
Tabelle 7: Stahlsorten und mechanische Eigenschaften (Längsprobe a) ) Tabelle 8: Chemische Zusammensetzung (Schmelzenanalyse)
für Mehrphasenstähle zum Kaltumformen (DIN EN 10346) für Mehrphasenstähle zum Kaltumformen (DIN EN 10346)
– Kaltgewalzte Erzeugnisse – Kaltgewalzte Erzeugnisse
Schmelztauchüberzüge: +Z, +ZF, +ZA, +ZM Schmelztauchüberzüge: +Z, +ZF, +ZA, +ZM

Stahlsorte Dehn- Zug- Bruch- Verfesti- Bake- Stahlsorte Massenanteile


grenze festig- dehnung gungs- Hardening- in %
Kurz- Werk- keit Exponent Index Kurz- Werk-
name stoff- R p0,2 Rm A 80 b,c) n10-UE BH2 name stoff- C Si Mn P S Algesamt Cr+ Nb+ V B
Nummer MPa* MPa* % MPa* Num- Mo Ti
min. min. min. mer max. max. max. max. max. max. max. max. max.

DP-Stähle DP-Stähle

HCT450X 1.0937 260 – 340 450 27 0,16 30 HCT450X 1.0937 0,14 0,75 2,00 0,080 0,015 0,015 – 1,0 1,00 0,15 0,20 0,005
HCT490X 1.0995 290 – 380 490 24 0,15 30 HCT490X 1.0995 0,14 0,75 2,00 0,080 0,015 0,015 – 1,0 1,00 0,15 0,20 0,005
HCT590X 1.0996 330 – 430 590 20 0,14 30 HCT590X 1.0996 0,15 0,75 2,50 0,040 0,015 0,015 – 1,5 1,40 0,15 0,20 0,005
HCT780X 1.0943 440 – 550 780 14 – 30 HCT780X 1.0943 0,18 0,80 2,50 0,080 0,015 0,015 – 2,0 1,40 0,15 0,20 0,005
HCT980X 1.0944 590 – 740 980 10 – 30 HCT980X 1.0944 0,20 1,00 2,90 0,080 0,015 0,015 – 2,0 1,40 0,15 0,20 0,005
HCT980XG 1.0997 700 – 850 980 8 – 30 HCT980XG 1.0997 0,23 1,00 2,90 0,080 0,015 0,015 – 2,0 1,40 0,15 0,20 0,005

TRIP-Stähle TRIP-Stähle

HCT690T 1.0947 400 – 520 690 23 0,19 40 HCT690T 1.0947 0,24 2,00 2,20 0,080 0,015 0,015 – 2,0 0,60 0,20 0,20 0,005
HCT780T 1.0948 450 – 570 780 21 0,16 40 HCT780T 1.0948 0,25 2,20 2,50 0,080 0,015 0,015 – 2,0 0,60 0,20 0,20 0,005

CP-Stähle CP-Stähle

HCT600C 1.0953 350 – 500 600 16 – 30 HCT600C 1.0953 0,18 0,80 2,20 0,080 0,015 0,015 – 2,0 1,00 0,15 0,20 0,005
HCT780C 1.0954 570 – 720 780 10 – 30 HCT780C 1.0954 0,18 1,00 2,50 0,080 0,015 0,015 – 2,0 1,00 0,15 0,20 0,005
HCT980C 1.0955 780 – 950 980 6 – 30 HCT980C 1.0955 0,23 1,00 2,70 0,080 0,015 0,015 – 2,0 1,00 0,15 0,22 0,005

H Flacherzeugnisse aus Stählen mit hoher X Symbol für DP-Stahl H Flacherzeugnisse aus Stählen mit hoher Streckgrenze zum Kaltumformen
Streckgrenze zum Kaltumformen XG Symbol für DP-Stahl mit erhöhter Streckgrenze C kaltgewalzte Erzeugnisse (cold rolled)
C kaltgewalzte Erzeugnisse (cold rolled) T Symbol für Stahl mit durch Gefügeumwandlung T Minimale Zugfestigkeit (tensile strength)
T Minimale Zugfestigkeit (tensile strength) bewirkter Plastizität (TRIP) nnn Minimale Zugfestigkeit in MPa
nnn Minimale Zugfestigkeit in MPa C Symbol für Komplexphasen-Stahl X Symbol für DP-Stahl
a) Die mechanischen Werte des Zugversuchs werden im Normalfall längs zur Walzrichtung bestimmt. XG Symbol für DP-Stahl mit erhöhter Streckgrenze
Der Kunde kann alternativ die Werte in Querrichtung vereinbaren. Diese entsprechen nicht den T Symbol für Stahl mit durch Gefügeumwandlung bewirkter Plastizität (TRIP)
Werten aus der Tabelle. Es wird jedoch nur eine Richtung geprüft und die ermittelten Werte gelten C Symbol für Komplexphasen-Stahl
nur für die geprüfte Richtung.
b) Abgesenkte Mindestwerte der Bruchdehnung gelten für Erzeugnisdicken
t < 0,60 mm (minus 2 Einheiten).
c) Für ZF-Überzüge gelten für die Mindestbruchdehnung um 2 Einheiten abgesenkte Werte.
Für ZF-Überzüge in Erzeugungsdicken t < 0,60 mm, gelten für die Mindestbruchdehnung
um 4 Einheiten abgesenkte Werte.
Die angegebenen mechanischen Eigenschaften sind befristet auf drei Monate,
beginnend mit dem vereinbarten Datum der Verfügbarkeit der Erzeugnisse. *1 MPa = 1 N/mm2

22 23
Tabelle 9: Stahlsorten und mechanische Eigenschaften (Längsproben c)) Tabelle 10: Chemische Zusammensetzung (Schmelzenanalyse)
für Mehrphasenstähle zum Kaltumformen (DIN EN 10346) für Mehrphasenstähle zum Kaltumformen (DIN EN 10346)
– Warmgewalzte Erzeugnisse – Warmgewalzte Erzeugnisse
Schmelztauchüberzüge: +Z, +ZF, +ZM Schmelztauchüberzüge: +Z, +ZF, +ZM

Stahlsorte Dehn- Zug- Bruch- Ver- Stahlsorte Massenanteile


grenze festigkeit dehnung festigungs- in %
Kurz- Werkstoff Exponent Kurz- Werk-
name Nummer R p0,2 Rm A 80 a) n10-UE b) name stoff- C Si Mn P S Algesamt Cr+ Nb+ V B
MPa* MPa* % Num- Mo Ti
min. min. mer max. max. max. max. max. max. max. max. max.

FB-Stähle FB-Stähle

HDT450F 1.0961 300 – 420 450 24 – HDT450F 1.0961 0,18 0,50 2,00 0,050 0,010 0,015 – 2,0 1,00 0,15 0,15 0,005
HDT580F 1.0994 460 – 620 580 15 – HDT580F 1.0994 0,18 0,50 2,00 0,050 0,010 0,015 – 2,0 1,00 0,15 0,15 0,010

DP-Stähle DP-Stähle

HDT580X 1.0936 330 – 450 580 19 0,13 HDT580X 1.0936 0,14 1,0 2,20 0,085 0,015 0,015 – 1,0 1,40 0,15 0,20 0,005

CP-Stähle CP-Stähle

HDT750C 1.0956 620 – 760 750 10 – HDT750C 1.0956 0,18 0,80 2,20 0,080 0,015 0,015 – 2,0 1,00 0,15 0,20 0,005
HDT760C 1.0998 660 – 830 760 10 – HDT760C 1.0998 0,18 1,00 2,50 0,080 0,015 0,015 – 2,0 1,00 0,25 0,20 0,005
HDT950C 1.0958 720 – 950 950 9 – HDT950C 1.0958 0,25 0,80 2,70 0,080 0,015 0,015 – 2,0 1,20 0,25 0,30 0,005

H Flacherzeugnisse aus Stählen mit hoher Streckgrenze zum Kaltumformen H Flacherzeugnisse aus Stählen mit hoher Streckgrenze zum Kaltumformen
D Warmgewalzte Erzeugnisse D Warmgewalzte Erzeugnisse
T Minimale Zugfestigkeit T Minimale Zugfestigkeit
nnn Minimale Zugfestigkeit in MPa nnn Minimale Zugfestigkeit in MPa
F Symbol für ferritisch-bainitischen Stahl F Symbol für ferritisch-bainitischen Stahl
X Symbol für Dualphasen-Stahl X Symbol für Dualphasen-Stahl
C Symbol für Komplexphasen-Stahl C Symbol für Komplexphasen-Stahl
a) Für ZF-Überzüge kann sich die Mindestbruchdehnung um 2% vermindern.
b) n-Wert bei 10% bis zur Gleichmaßdehnung bestimmt (uniform elongation).
c) Die mechanischen Werte des Zugversuchs werden im Normalfall längs zur Walzrichtung bestimmt.

Der Kunde kann alternativ die Werte in Querrichtung vereinbaren. Diese entsprechen nicht den
Werten aus der Tabelle. Es wird jedoch nur eine Richtung geprüft und die ermittelten Werte gelten
nur für die geprüfte Richtung.

Die angegebenen mechanischen Eigenschaften aller hier aufgeführter Stahlsorten sind befristet
auf drei Monate, beginnend mit dem vereinbarten Datum der Verfügbarkeit der Erzeugnisse.

*1 MPa = 1 N/mm2

24 25
4 Normumschlüsselung vereinheitlichte Entwicklungs-, Einkaufs- Tabelle 11: Normumschlüsselung DIN EN 10346 in Werkstoffdatenblatt VDA 239-100*
und Qualitätsmanagementprozesse für
DIN EN 10346 und Stahl zur Kaltumformung. Güte nach Güte nach Güte nach Güte nach
VDA 239-100 Eine Revision des Werkstoffdaten- DIN EN 10346 VDA 239-100 DIN EN 10346 VDA 239-100
blatt VDA 239-100 ist für 2016 vorge-
Im Rahmen einer Projektgruppe des sehen. Weiche Stähle Mehrphasenstähle
zum Kaltumformen zum Kaltumformen (kaltgewalzt)
VDA (Verband der Automobilindustrie) In Tabelle 11 werden die Stahl-
wurde das Werkstoffdatenblatt 239-100 güten nach DIN EN 10346 den Güten DX51D nicht in VDAb) HCT690T CR400Y690T-TR
entwickelt und im August 2011 veröffent- nach VDA 239-100 gegenübergestellt. Die DX52D CR1 HCT780T CR450Y780T-TR
licht. Ziel war die Verringerung von natio- Gegenüberstellung findet auf Basis des DX53D CR2
nalen, regionalen und werkseigenen Nor- finalen Entwurfs der VDA 239-100 von DX54D CR3 HCT450X nicht in VDA b)
men. Global anwendbare und akzeptierte 2016 statt. Die Tabelle dient zur Orientie- DX56D CR4 HCT490X CR290Y490T-DP
Werkstoffbezeichnungen und Werkstoff- rung, eine 100%ige Übereinstimmung DX57D CR5 HCT590X CR330Y590T-DP
beschreibungen ermöglichen weltweit gibt es nicht. HCT780X CR440Y780T-DP
Stähle mit hoher Dehngrenze nicht genormt a) CR440Y780T-DH
Abb. 13: Pkw-Innentür aus Feinblech zum Kaltumformen HCT980X CR590Y980T-DP
mit Zinküberzug mit Laserschweißnaht HCT980XG CR700Y980T-DP
nicht genormt a) CR210LA nicht genormt a) CR700Y980T-DH
HX260LAD CR240LA
HX300LAD CR270LA HCT600C nicht in VDA b)
HX340LAD CR300LA HCT780C CR570Y780T-CP
HX380LAD CR340LA HCT980C CR780Y980T-CP
HX420LAD CR380LA nicht genormt a) CR900Y1180T-CP
HX460LAD CR420LA
HX500LAD CR460LA Mehrphasenstähle
zum Kaltumformen (warmgewalzt)
HX160YD CR160IF
HX180YD CR180IF HDT580X HR330Y580T-DP
HX220YD CR210IF
HX260YD CR240IF HDT750C nicht in VDA b)
HX300YD nicht in VDAb) HDT760C HR660Y760T-CP
HDT950C nicht in VDA b)
HX180BD CR180BH
HX220BD CR210BH HDT450F HR330Y450T-FB
HX260BD CR240BH HDT580F HR440Y580T-FB
HX300BD CR270BH nicht genormt a) HR600Y780T-FB
HX340BD nicht in VDAb)

Abb. 14: Karosserieteile, zum Teil * keine 100%ige Übereinstimmung zwischen den Güten nach DIN EN 10346 und VDA 239-100
lasergeschweißt, aus Feinblechen a) Stahlsorte, die in VDA 239-100 gelistet ist, nicht aber in DIN EN 10346

mit Zinküberzug b) Europäisch genormte Stahlsorten, die nicht in die VDA 239-100 aufgenommen wurden

Abb. 15: Bodengruppenteil


eines Pkw aus Mehrphasen-
stahl mit Zinküberzug

26 27
5 Überzüge Schicht umgewandelt. Aufgrund der 5.1.4 Überzug aus Zink-Magnesium (ZM) 5.1.6 Überzug aus Aluminium-Silizium (AS)
Wärmebehandlung zeigt die Oberfläche Der Überzug besteht aus einer Zink- Der Überzug besteht aus einer
5.1 Zusammensetzung ein mattgraues Aussehen. Der Zink-Eisen- legierung mit Anteilen von Magnesium Aluminium-Legierung mit 8–11 Massen-
der Überzüge Überzug hat einen Eisenanteil von übli- und Aluminium von 1,5 bis zu 8 Massen- prozent Silizium (Abb. 21).
cherweise 8–12 Massenprozent. Im inter- prozent, der Mindestanteil an Magnesium
5.1.1 Überzug aus Zink (Z) nationalen Sprachgebrauch wird dieser ist 0,2 Massenprozent. Der Rest ist Zink
Der Überzug besteht aus einer Überzug als „galvannealed“ bezeichnet (Abb. 19).
Zinkschicht mit einem Gehalt von min- (Abb. 17).
destens 99 Massenprozent Zink (Abb. 16). 5.1.5 Überzug aus Aluminium-Zink (AZ)
5.1.3 Überzug aus Zink-Aluminium (ZA) Der Überzug besteht aus einer
5.1.2 Überzug aus Zink-Eisen-Legierung (ZF) Der Überzug besteht aus einer Zink- Legierung mit 55 Massenprozent Alumi-
Der Zinküberzug wird durch legierung mit ca. 5 Massenprozent Alumi- nium, 43,4 Massenprozent Zink und 1,6
Wärmebehandlung (Diffusionsglühung) nium und einem Zusatz von Mischmetall Massenprozent Silizium (Abb. 20).
in eine verformungsfähige Zink-Eisen- (Abb. 18).

Abb. 16: Abb. 19:


Schematischer Zn- und Al-Oxide Schematischer Al-, Mg- und Zn-Oxide
Aufbau: Überzug Aufbau: Überzug Eutektikum Al / Mg / Zn
Zink
aus Zink (Z) aus Zink-Mag- Zinkreiche Mischkristalle
Al-Fe-Grenzschicht nesium (ZM)
Al-Fe-Grenzschicht
Stahl Stahl

Abb. 17: Abb. 20:


Schematischer Zn- und Fe-Oxide Schematischer Al- und Zn-Oxide
Aufbau: Überzug ς, δ Zn-Fe-Schicht Aufbau: Überzug Primäre Al-reiche
(Eisenanteil ~ 10 %) Dendriten
aus Zink-Eisen- aus Aluminium- Si-Ausscheidungen
Legierung (ZF) Γ1/ Γ Fe-Zn-Schicht Zink (AZ) Zn-reiche interden-
(Eisenanteil ~ 25 %) dritische Phase
Fe-Al-Grenzschicht
Stahl
Stahl

Abb. 18: Abb. 21:


Schematischer Al- und Zn-Oxide Schematischer Al-Oxide
Aufbau: Überzug ZnAl-Eutektikum Aufbau: Überzug Al-Mischkristall
aus Zink-Alu- aus Aluminium- Si-Ausscheidungen
Zn-Primärkristalle
minium (ZA) Silizium (AS) Al-Fe-Si-Grenzschicht
Al-Fe-Grenzschicht
Al-Fe-Grenzschicht
Stahl Stahl

28 29
5.2 Auflagen 5.3 Prüfung der Auflagen reichender Erzeugnisbreite den Angaben Anmerkung: Wird eine ausgeprägte
in Abb. 22 zu entnehmen. Die einzelne (sichtbare) Zinkblume gewünscht, die
Die Tabelle 12 gibt einen Über- Die Tabelle 12 zeigt die üblichen Probe muss eine Größe von mindestens durch einen angehobenen Bleigehalt im
blick über die lieferbaren Auflagen. Die lieferbaren Auflagen in g/m2 zweiseitig 5000 mm2 haben. Zinkbad erzeugt wird, ist dies bei der
richtige Wahl der Auflage ist für die Wei- und die Anhaltswerte der Schichtdicken Die Prüfung der Zink-Eisen-Auflage Bestellung besonders anzugeben. Diese
terverarbeitung entscheidend und muss in µm je Seite. Andere Auflagen können bei Galvannealed erfolgt analog. Zur Ver- Ausführung findet jedoch nur noch in sehr
auf den Verwendungszweck abgestimmt vereinbart werden. Die Prüfung der Auf- meidung von Fehlmessungen durch Auf- wenigen Fällen Anwendung. Produkte
werden (siehe Abschnitt 10). In den Ta- lage erfolgt nach der für das Material lösen von Eisen aus dem Grundmaterial mit ausgeprägter Zinkblume entsprechen
bellen 13 bis 15 sind die lieferbaren Auf- gültigen Norm, z. B. DIN EN 10346, Ab- empfiehlt sich hierbei die Verwendung nicht den EU-Richtlinien 2011/65/EU
lagen mit ihren Ausführungen und Ober- schnitt 8.5.5. eines Inhibitors. Besonders gute Ergeb- für Elektro- und Elektronikgeräten sowie
flächenarten für die verschiedenen Über- Das Gewicht der Auflage wird durch nisse werden mit der coulometrischen 2000/53/EU für Altfahreuge.
züge dargestellt. Andere Auflagegewichte chemisches Ablösen des Überzugs aus Bestimmungsmethode erzielt.
müssen bei der Bestellung besonders ver- der Gewichtsdifferenz der Proben vor 6.1.2 Kleine Zinkblume (M)
einbart werden. und nach dem Ablösen ermittelt. Bei der Diese Ausführung ergibt sich durch
Auf Vereinbarung bei der Bestellung Prüfung nach Abb. 22 ergibt sich der 5.4 Prüfung der Haftung gezielte Beeinflussung des Erstarrungsvor-
sind die schmelztauchveredelten Flacher- Wert für die Dreiflächenprobe als arith- des Überzugs gangs. Die Oberfläche hat verkleinerte
zeugnisse mit unterschiedlichen Auflage- metisches Mittel aus den drei Versuchs- Zinkblumen, die in manchen Fällen mit
gewichten je Seite lieferbar (Differenzver- ergebnissen. Jedes Einzelergebnis muss Die Haftung des Überzugs wird dem bloßen Auge nicht erkennbar sind.
zinkung). Die beiden Oberflächen können den Anforderungen an die Einzelflächen- nach einem werkseitigen Verfahren stich- Diese Ausführung kommt in Betracht,
herstellungsbedingt ein unterschiedliches probe entsprechen. probenartig geprüft. wenn die übliche Zinkblume (siehe 5.1.1)
Aussehen haben. Für die laufenden Überprüfungen den Ansprüchen an das Aussehen der
beim Hersteller können andere Verfah- Oberfläche nicht genügt.
ren – z. B. zerstörungsfreie Prüfungen –
angewendet werden. Im Schiedsfall ist 6 Ausführung
das in der für das Material jeweils gülti- 6.2 Ausführung bei
gen Norm beschriebene Verfahren an- des Überzugs
Zink-Eisen-Legierung (ZF)
zuwenden. Die Lage der Proben für die
Prüfung des Auflagengewichts ist bei aus- In Abhängigkeit von den Bedingun- Dieser Überzug mit einer Zink-Eisen-
gen der Schmelztauchveredelung entste- Legierung üblicher Beschaffenheit ent-
hen Kristalle in unterschiedlichen Grö- steht durch eine Wärmebehandlung, bei
Abb. 22: ßen und mit unterschiedlichem Glanz. der Eisen durch das Zink diffundiert.
Lage der Proben Die Qualität des Überzugs wird hierdurch Die Oberfläche hat ein einheitliches matt-
zur Ermittlung nicht beeinflusst. graues Aussehen.
der Auflage
(Dreiflächenprobe)
50 50 6.1 Ausführung bei Zink (Z) 6.3 Ausführung bei Zink-
Aluminium-Überzügen (ZA)
6.1.1 Übliche Zinkblume (N)
Diese Ausführung ergibt sich bei Diese Ausführung hat einen metalli-
50
50
50

einer unbeeinflussten Erstarrung des Über- schen Glanz und ergibt sich bei einer un-
b zugs. In Abhängigkeit von den Verzin- beeinflussten Erstarrung des Zink-Alumi-
2 kungsbedingungen können entweder nium-Überzugs. In Abhängigkeit von den
b keine Zinkblumen oder Zinkkristalle mit Herstellbedingungen entstehen Kristalle
unterschiedlichem Glanz und unterschied- unterschiedlicher Größe und mit unter-
b = Band- oder Blechbreite (Maße in mm)
licher Größe vorliegen. Die Qualität des schiedlichem Glanz. Die Qualität des
Überzugs wird dadurch nicht beeinflusst. Überzugs wird dadurch nicht beeinflusst.

30 31
Tabelle 12: Lieferbare Auflagen Z, ZF, ZA, ZM, AZ und AS

Auflagen- Mindestauflagenmasse Theoretische Anhaltswerte Dichte Auflagen- Mindestauflagenmasse Theoretische Anhaltswerte Dichte
kennzahl (beidseitig) für Schichtdicken je Seite bei kennzahl (beidseitig) für Schichtdicken je Seite bei
g/m2 der Einflächenprobe (µm) a) g/cm3 g/m2 der Einflächenprobe (µm) a) g/cm3

Dreiflächen- Einzelflächen- Typischer Bereich Dreiflächen- Einzelflächen- Typischer Bereich


probe probe Wert probe probe Wert

Zink-Auflagenmasse (Z) Auflagenmasse der Zink-Magnesium-Legierung (ZM)

Z100 100 85 7 5 – 12 ZM060 60 50 4,5 4– 8


Z140 140 120 10 7 – 15 ZM070 70 60 5,5 4– 8
Z200 200 170 14 10 – 20 ZM080 80 70 6 4 – 10
Z225 225 195 16 11 – 22 ZM090 90 75 7 5 – 10
7,1
Z275 275 235 20 13 – 27 ZM100 100 85 8 5 – 11
Z350 350 300 25 17 – 33 ZM120 120 100 9 6 – 14
Z450 450 385 32 22 – 42 ZM130 130 110 10 7 – 15
Z600 600 510 42 29 – 55 ZM140 140 120 11 8 – 16
ZM150 150 130 11,5 8 – 17 6,2 – 6,6
Auflagenmasse der Zink-Eisen-Legierung (ZF) ZM160 160 130 12 8 – 17
ZM175 175 145 13 9 – 18
ZF100 100 85 7 5 – 12 ZM190 190 160 15 10 – 20
7,1
ZF120 120 100 8 6 – 13 ZM200 200 170 15 10 – 20
ZM250 250 215 19 13 – 25
Auflagenmasse der Zink-Aluminium-Legierung (ZA) ZM300 300 255 23 17 – 30
ZM310 310 265 24 18 – 31
ZA095 95 80 7 5 – 12 ZM350 350 300 27 19 – 33
ZA130 130 110 10 7 – 15 ZM430 430 365 35 26 – 46
ZA185 185 155 14 10 – 20
6,6
ZA200 200 170 15 11 – 21 Auflagenmasse der Aluminium-Zink-Legierung (AZ) b)
ZA255 255 215 20 15 – 27
ZA300 300 255 23 17 – 31 AZ100 100 85 13 9 – 19
AZ150 150 130 20 15 – 27 3,8
Das Gewicht der Auflage wird durch chemische Ablösung des Überzugs ermittelt. AZ185 185 160 25 19 – 33
a) Die Schichtdicken können wie folgt aus den Auflagengewichten berechnet werden. Zum Beispiel
entspricht ein Zink-Auflagengewicht von 100 g/m2 zweiseitig eine Zink-Schichtdicke von etwa Auflagenmasse der Aluminium-Silizium-Legierung (AS) b)
7,1 µm je Seite: Zink-Auflagengewicht (g/m2, zweiseitig)
= Zink-Schichtdicke (µm je Seite)
2 x 7,1 (= Zink-Dichte) AS060 60 45 10 7 – 15
Für andere Überzüge gilt Entsprechendes. AS080 80 60 14 10 – 20
b) Nicht für Mehrphasenstähle AS100 100 75 17 12 – 23 3,0
AS120 120 90 20 15 – 27
AS150 150 115 25 19 – 33

32 33
Tabelle 13: Lieferbare Auflagen, Ausführungen und Oberflächenarten 6.4 Ausführung bei Zink- 7 Oberflächenart
bei Überzügen aus Zink (Z) Magnesium-Überzügen (ZM)
7.1 Übliche Oberfläche A
Diese Ausführung ergibt sich bei
N M einer unbeeinflussten Erstarrung des Zink- Unregelmäßigkeiten wie Poren,
Magnesium-Überzugs und hat ein unter- Riefen, Warzen, Kratzer, unterschiedliche
Auflagenkennzahl a) Oberflächenart a) schiedliches Aussehen von matt bis zum Oberflächenstruktur, dunkle Punkte, strei-
metallischen Glanz. Mögliche Abbildun- fenförmige Markierungen und kleine Pas-
A A B C gen wie eine Tendenz zur Verdunkelung sivierungsflecke sind zulässig. Es dürfen
können auftreten. Streckrichtbrüche und Ablaufwellen so-
Z100 x x x x
wie Rollknicke und Fließfiguren auftreten.
Z140 x x x x Oberflächenart A kann durch oder
6.5 Ausführung bei Aluminium- ohne Kaltnachwalzen erzielt (geliefert)
Z200 x x x x Zink-Überzügen (AZ) werden, wobei die Wahl dem Hersteller
überlassen bleibt.
Z225 x x x x Die Erzeugnisse werden mit üb- Sollte bei Oberfläche A die Lieferung
licher Blume geliefert. „Übliche Blume“ ist einer kalt nachgewalzten Oberfläche nicht
Z275 x x x x eine Ausführung mit metallischem Glanz. erwünscht sein, so ist dies gesondert bei
Sie ergibt sich bei unbeeinflusstem Wach- der Bestellung zu vereinbaren.
(Z350) (x) (x) (x) – sen der Aluminium-Zink-Kristalle unter
normalen Erstarrungsbedingungen.
(Z450) (x) (x) – – 7.2 Oberflächenarten B und C
Wird eine ausgeprägte Zinkblume
(Z600) (x) (x) – – gewünscht, ist dies bei der Anfrage und Diese Oberflächenarten werden
Bestellung besonders anzugeben. durch Kaltnachwalzen erzielt.
a) Die in Klammern angegebenen Auflagen mit den zugehörigen Oberflächenarten sind nach
Vereinbarung lieferbar. 7.2.1 Verbesserte Oberfläche B
6.6 Ausführung bei Aluminium- Bei dieser Oberflächenart sind im
Silizium-Überzügen (AS) geringen Umfang Unregelmäßigkeiten
wie leichte Kratzer, Streckrichtbrüche,
Anders als bei den übrigen schmelz- Dressierabdrücke, unterschiedliche Ober-
Tabelle 14: Lieferbare Auflagen und Oberflächenarten tauchveredelten Erzeugnissen bildet sich flächenstrukturen und Ablaufwellen so-
bei Überzügen aus Zink-Eisen-Legierung (ZF) während des Schmelztauchveredelns auf wie leichte Passivierungsfehler zulässig.
dem Grundwerkstoff eine relativ ausge- Anmerkung: Für besondere An-
prägte Al-Fe-Si-Legierungsschicht. Dies wendungen und auf Vereinbarung zwi-
Auflagenkennzahl Oberflächenart muss bei der weiteren Verarbeitung be- schen Hersteller und Verbraucher können
rücksichtigt werden. Wenn die Einhaltung die schmelztauchaluminierten Erzeug-
A B C eines Höchstwerts für die Masse dieser nisse (AS) mit einer glänzenden Oberflä-
Schicht gefordert wird, sind darüber bei che geliefert werden. In diesem Fall
ZF100 x x x der Anfrage und Bestellung besondere muss die Oberfläche vom Typ B sein.
Vereinbarungen zu treffen.
ZF120 x x x
7.2.2 Beste Oberfläche C
Die geprüfte Seite darf das einheit-
liche Aussehen einer Qualitätslackierung
nicht beeinträchtigen. Die andere Seite
muss mindestens den Merkmalen für die
Oberflächenart B entsprechen.

34 35
Tabelle 15: Lieferbare Auflagen und Oberflächenarten bei Überzügen aus Zink-Aluminium (ZA),
Zink-Magnesium (ZM), Aluminium-Zink (AZ) und Aluminium-Silizium (AS)

Auflagenkennzahl Oberflächenart Auflagenkennzahl Oberflächenart

A B C A B C

Zink-Aluminium-Überzüge (ZA) Zink-Magnesium-Überzüge (ZM)

ZA095 x x x (ZM250) (x) (x) (x)

ZA130 x x x (ZM300) (x) (x) (x)

ZA185 x x x (ZM310) (x) (x) (x)

ZA200 x x x (ZM350) (x) (x) (x)

ZA255 x x x (ZM430) (x) (x) (x)

ZA300 x – – x
Aluminium-Zink-Überzüge (AZ) x (x)

x
Zink-Magnesium-Überzüge (ZM) x x AZ100 x x x

ZM060 x x x AZ150 x x x

ZM070 x x x AZ185 x x x

ZM080 x x x x
Aluminium-Silizium-Überzüge (AS) (x) (x)

ZM090 x x x AS060 x x (x)

ZM100 x x x AS080 x x x

ZM120 x x x AS100 x x x

ZM130 x x x AS120 x x (x)

ZM140 x x x AS150 x (x) (x)

ZM150 x x x (x) nach Vereinbarung lieferbar

(ZM160) (x) (x) (x)

(ZM175) (x) (x) (x)

(ZM190) (x) (x) (x)

(ZM200) (x) (x) (x)

36 37
Bei dem Einsatz von Aluminium- 8.1 Allgemeines 8.3 Geölt (O) Sie verringert die Gefahr der Korrosion
Silizium-Legierung (AS) ist das Erscheinen während des Transports und der Lagerung.
von kleinen unbeschichteten Punkten Schmelztauchveredelte Flacherzeug- Auch diese Behandlung vermindert Schmelztauchveredelte Bänder und Ble-
(in Durchmesser kleiner als 1 mm) mög- nisse erhalten üblicherweise im Hersteller- die Gefahr der Bildung von Korrosions- che, die phosphatiert wurden, sollten
lich. Diese Erzeugnisse können im Auto- werk einen Oberflächenschutz nach den produkten. Die Ölschicht muss sich mit direkt nach zur Verfügungstellung ein-
mobilbau als Bauteile im äußeren Karos- Angaben in 8.2 bis 8.7. Die Schutzwir- geeigneten, die Oberfläche schonenden gesetzt bzw. verarbeitet werden. In Ab-
seriebereich (äußeres Erscheinungsbild) kung ist zeitlich begrenzt (temporär). Für und entfettenden Lösemitteln entfernen sprache mit dem Lieferwerk kann die
nicht eingesetzt werden. die Oberflächennachbehandlung gelten lassen. Das werkseitig aufgebrachte Phosphatierung ggf. als Mikrophospha-
vom Hersteller folgende Gewährleistungs- Korrosionsschutzöl ist kein Ziehöl. tierung ausgeführt werden.
fristen bezüglich der Korrosion bei ord- Auf besondere Vereinbarung kön-
7.3 Rollknickfreiheit und Planlage
nungsgemäßer Lagerung, Transport und nen Prelubes und Hotmelts (Drylubes,
Zur Erzielung von Rollknickfreiheit Verladung sowie Verpackung gemäß Trockenschmiermittel) eingesetzt wer- 8.7 Phosphatiert und geölt (PO)
und einer guten Planlage im Ausliefe- der Merkblätter 114 und 130, maximal: den, die die Umformbarkeit verbessern. Diese kombinierte Oberflächenbe-
rungszustand ist der Einsatz von geeigne- für C – 3 Monate handlung vermindert die Gefahr der Bil-
ten Richtaggregaten erforderlich. Hierbei für O – 3 Monate dung von Korrosionsprodukten und kann
entstehen bei der Oberflächenart A Richt- für CO – 3 Monate 8.4 Chemisch passiviert die Umformbarkeit verbessern.
rollenbrüche quer zur Bandlaufrichtung, für S – 3 Monate und geölt (CO)
die den Verwendungszweck üblicher- für PO – 3 Monate Diese Kombination der Oberflä-
weise nicht beeinträchtigen. für U – keine Gewährleistung chenbehandlungen kann vereinbart wer-
für P – keine Gewährleistung den, wenn ein erhöhter Schutz gegen die
9 Maße und Toleranzen
nach zur Verfügungstellung durch den Bildung von Korrosionsprodukten erfor- 9.1 Allgemeine Hinweise
Hersteller. Die tatsächliche Schutzdauer derlich ist.
hängt von den atmosphärischen und Die nachstehenden Maß- und Tole-
8 Oberflächenbehandlung Lagerbedingungen ab. ranztabellen gelten für die kontinuierlich
Schmelztauchveredeltes Band und Die werkseitige Oberflächennach-
8.5 Versiegelt (S) schmelztauchveredelten Flacherzeugnisse
Blech kann grundsätzlich mit den Ober- behandlung kann Einfluss auf eine spä- Bei der Versiegelung wird ein gemäß Tabellen 3 bis 10. Die zutreffende
flächenbehandlungen tere Nachbehandlung wie z. B. Lackieren transparenter organischer Lackfilm von Maßnorm ist die DIN EN 10143. Die Maß-
– chemisch passiviert C oder Phosphatieren haben, deshalb muss ca. 1 g/m2 je Seite aufgetragen. Dieser und Toleranztabellen sind dem Stand der
– geölt O diese mit dem Lieferanten der späteren bietet einen zusätzlichen Korrosions- Technik angepasst worden. Die Lieferung
– chemisch passiviert und geölt CO Nachbehandlung abgestimmt werden. schutz, insbesondere Schutz vor Finger- erfolgt nach den in dieser Schrift festge-
– versiegelt (sealed) S abdrücken (Antifingerprint), verbessert legten Merkmalen.
– phosphatiert P die Gleiteigenschaften beim Umformen
– phosphatiert und geölt PO 8.2 Chemisch passiviert (C) und kann als Haftgrund für nachfolgen-
werkseitig geliefert werden. Chemisches Passivieren schützt die des Lackieren verwendet werden. 9.2 Dickentoleranzen
Schmelztauchveredeltes Band und Oberfläche temporär vor Korrosion wäh- Um die Richtlinien des Europäi- Die gemessene Dicke gilt für jeden
Blech wird nur auf ausdrücklichen rend der Lagerung und des Transportes. schen Parlamentes und des Rates zur Ver- Punkt mit einem Abstand von mehr
Wunsch und auf Verantwortung des Kun- Örtliche Verfärbungen sind zulässig und meidung von u.a. CrVl-haltigen Stoffen als 40 mm von der Kante. Bei längsgeteil-
den ohne Oberflächennachbehandlung beeinträchtigen nicht die Qualität der (RL 2002/95/EG und RL 2000/53/EG) ein- ten Rollen und Stäben mit einer Breite
(unbehandelt, U) geliefert. Bei Aufträgen Oberfläche. zuhalten, werden von deutschen Liefer- ≤ 80 mm ist die Dicke an der Längsachse
für ungeschützte Erzeugnisse trägt der Die Richtlinien des Europäischen werken CrVl-freie Versiegelungen geliefert. zu messen.
Hersteller nicht das Korrosionsrisiko. Parlamentes und des Rates zur Vermei- Die Dickentoleranzen gelten für die
Der Besteller wird auch darauf hinge- dung von u. a. CrVl-haltigen Stoffen (RL gesamte Länge. Bei den Auflagenkennzah-
wiesen, dass bei derartigen Lieferungen 2002/95/EG und RL 2000/53/EG) werden 8.6 Phosphatiert (P) len Z450 und Z600 und den dazwischen
ein größeres Risiko für das Auftreten von von den deutschen Lieferwerken durch Diese Behandlung verbessert die befindlichen Auflagen mit eingeschränk-
Kratzern bei Verladung, Transport und die Umstellung auf CrVl-freie Passivierun- Haftung und Schutzwirkung einer vom ten Toleranzen nach Tabelle 16 werden
Anwendung bestehen. gen eingehalten (siehe Merkblatt 130). Verarbeiter aufgebrachten Beschichtung. die Werte um ± 0,01 mm erhöht.

38 39
Tabelle 16: Grenzabmaße der Dicke für Stahlsorten in Abhängigkeit
von der Mindestdehngrenze (DIN EN 10143)

Nenndicke Mindest- Normale Toleranzen a) Eingeschränkte Grenzabmaße (S) a) a) Die Grenzabmaße der Dicke dürfen im Bereich
dehngrenze a) für eine Nennbreite für eine Nennbreite der Bandschweißnähte über eine Länge von
10 m um maximal 50 % erhöht sein. Die Er-
≤ 1200 b) > 1200 ≤ 1500 > 1500 ≤ 1200 b) > 1200 ≤ 1500 > 1500 höhung gilt für alle Dicken und – falls bei der
mm mm mm mm mm mm mm Anfrage und Bestellung nicht anders verein-
bart – sowohl für normale als auch für einge-
Rp0,2 < 260 MPa ± 0,04 ± 0,05 ± 0,06 ± 0,030 ± 0,035 ± 0,040 schränkte (negative und positive) Grenzabmaße.
260 MPa ≤ Rp0,2 < 360 MPa Breitband: Breite ≥ 600 mm;
0,35 ≤ 0,40
± 0,05 ± 0,06 ± 0,07 ± 0,035 ± 0,040 ± 0,045 b)
360 MPa ≤ Rp0,2 ≤ 420 MPa ± 0,05 ± 0,06 ± 0,07 ± 0,040 ± 0,045 ± 0,050 längsgeteiltes Breitband: Walzbreite ≥ 600 mm,
420 MPa < Rp0,2 ≤ 900 MPa ± 0,06 ± 0,07 ± 0,08 ± 0,045 ± 0,050 ± 0,060 längsgeteilt in Breiten bis 600 mm

Rp0,2 < 260 MPa ± 0,04 ± 0,05 ± 0,06 ± 0,035 ± 0,040 ± 0,045
260 MPa ≤ Rp0,2 < 360 MPa
> 0,40 ≤ 0,60
± 0,05 ± 0,06 ± 0,07 ± 0,040 ± 0,045 ± 0,050
360 MPa ≤ Rp0,2 ≤ 420 MPa ± 0,06 ± 0,07 ± 0,08 ± 0,045 ± 0,050 ± 0,060
420 MPa < Rp0,2 ≤ 900 MPa ± 0,06 ± 0,08 ± 0,09 ± 0,050 ± 0,060 ± 0,070

Rp0,2 < 260 MPa ± 0,05 ± 0,06 ± 0,07 ± 0,040 ± 0,045 ± 0,050
260 MPa ≤ Rp0,2 < 360 MPa
> 0,60 ≤ 0,80
± 0,06 ± 0,07 ± 0,08 ± 0,045 ± 0,050 ± 0,060
360 MPa ≤ Rp0,2 ≤ 420 MPa ± 0,07 ± 0,08 ± 0,09 ± 0,050 ± 0,060 ± 0,070
420 MPa < Rp0,2 ≤ 900 MPa ± 0,07 ± 0,09 ± 0,11 ± 0,060 ± 0,070 ± 0,080

Rp0,2 < 260 MPa ± 0,06 ± 0,07 ± 0,08 ± 0,045 ± 0,050 ± 0,060
260 MPa ≤ Rp0,2 < 360 MPa
> 0,80 ≤ 1,00
± 0,07 ± 0,08 ± 0,09 ± 0,050 ± 0,060 ± 0,070
360 MPa ≤ Rp0,2 ≤ 420 MPa ± 0,08 ± 0,09 ± 0,11 ± 0,060 ± 0,070 ± 0,080
420 MPa < Rp0,2 ≤ 900 MPa ± 0,09 ± 0,11 ± 0,12 ± 0,070 ± 0,080 ± 0,090

Rp0,2 < 260 MPa ± 0,07 ± 0,08 ± 0,09 ± 0,050 ± 0,060 ± 0,070
260 MPa ≤ Rp0,2 < 360 MPa
> 1,00 ≤ 1,20
± 0,08 ± 0,09 ± 0,11 ± 0,060 ± 0,070 ± 0,080
360 MPa ≤ Rp0,2 ≤ 420 MPa ± 0,10 ± 0,11 ± 0,12 ± 0,070 ± 0,080 ± 0,090
420 MPa < Rp0,2 ≤ 900 MPa ± 0,11 ± 0,13 ± 0,14 ± 0,080 ± 0,090 ± 0,110

Rp0,2 < 260 MPa ± 0,10 ± 0,11 ± 0,12 ± 0,060 ± 0,070 ± 0,080
260 MPa ≤ Rp0,2 < 360 MPa
> 1,20 ≤ 1,60
± 0,11 ± 0,13 ± 0,14 ± 0,070 ± 0,080 ± 0,090
360 MPa ≤ Rp0,2 ≤ 420 MPa ± 0,13 ± 0,14 ± 0,16 ± 0,080 ± 0,090 ± 0,110
420 MPa < Rp0,2 ≤ 900 MPa ± 0,15 ± 0,16 ± 0,18 ± 0,090 ± 0,110 ± 0,120

Rp0,2 < 260 MPa ± 0,12 ± 0,13 ± 0,14 ± 0,070 ± 0,080 ± 0,090
260 MPa ≤ Rp0,2 < 360 MPa
> 1,60 ≤ 2,00
± 0,14 ± 0,15 ± 0,16 ± 0,080 ± 0,090 ± 0,110
360 MPa ≤ Rp0,2 ≤ 420 MPa ± 0,16 ± 0,17 ± 0,19 ± 0,090 ± 0,110 ± 0,120
420 MPa < Rp0,2 ≤ 900 MPa ± 0,18 ± 0,19 ± 0,21 ± 0,110 ± 0,120 ± 0,140

Rp0,2 < 260 MPa ± 0,14 ± 0,15 ± 0,16 ± 0,090 ± 0,100 ± 0,110
260 MPa ≤ Rp0,2 < 360 MPa
> 2,00 ≤ 2,50
± 0,16 ± 0,17 ± 0,18 ± 0,110 ± 0,120 ± 0,130
360 MPa ≤ Rp0,2 ≤ 420 MPa ± 0,18 ± 0,20 ± 0,21 ± 0,120 ± 0,130 ± 0,140
420 MPa < Rp0,2 ≤ 900 MPa ± 0,21 ± 0,22 ± 0,24 ± 0,140 ± 0,150 ± 0,170

Rp0,2 < 260 MPa ± 0,17 ± 0,17 ± 0,18 ± 0,110 ± 0,120 ± 0,130
260 MPa ≤ Rp0,2 < 360 MPa
> 2,50 ≤ 3,00
± 0,19 ± 0,20 ± 0,20 ± 0,130 ± 0,140 ± 0,150
360 MPa ≤ Rp0,2 ≤ 420 MPa ± 0,22 ± 0,22 ± 0,23 ± 0,140 ± 0,150 ± 0,160
420 MPa < Rp0,2 ≤ 900 MPa ± 0,24 ± 0,25 ± 0,26 ± 0,170 ± 0,180 ± 0,190

40 41
Tabelle 18: Grenzabmaße der Breite bei längsgeteiltem Band (DIN EN 10143)

Toleranz- Nenndicke Nennbreite a)


klasse mm mm

< 125 >


– 125 < 250 >
– 250 < 400 >
– 400 < 600

< 0,6 + 0,4 + 0,5 + 0,7 + 1,0

≥ 0,6 < 1,0 + 0,5 + 0,6 + 0,9 + 1,2


Normal
≥ 1,0 < 2,0 + 0,6 + 0,8 + 1,1 + 1,4

≥ 2,0 ≤ 3,0 + 0,7 + 1,0 + 1,3 + 1,6

< 0,6 + 0,2 + 0,2 + 0,3 + 0,5


Abb. 23 und 24: Regale und Lüftungsrohre aus Feinblech
mit Zink-Magnesium-Überzug ≥ 0,6 < 1,0 + 0,2 + 0,3 + 0,4 + 0,6
Eingeschränkt
(S) ≥ 1,0 < 2,0 + 0,3 + 0,4 + 0,5 + 0,7

Engere Toleranzen als die einge- dehngrenzen 420 MPa < Rp0,2 ≤ 900 MPa ≥ 2,0 ≤ 3,0 + 0,4 + 0,5 + 0,6 + 0,8
schränkten Toleranzen können bei der An- bzw. andere Vereinbarungen bei Anfrage a) Die Nennbreite darf nicht unterschritten werden.
frage und Bestellung vereinbart werden. und Bestellung.
Für die Stahlsorte DX51D (ohne
Streckgrenzenfestlegung) gelten die Tole-
ranzen gemäß Tabelle 16, Mindestdehn- 9.3 Breitentoleranzen und 18 gelisteten Toleranzen gelten 9.4 Grenzabmaße der Länge
grenzen 260 MPa ≤ Rp0,2 < 360 MPa. Für für die kontinuierlich schmelztauchver-
alle anderen Stahlsorten ohne Dehngren- Die Breite wird senkrecht zur Längs- edelten Flacherzeugnisse gemäß Tabel- Die Länge wird an der Längsseite
zenfestlegungen gilt Tabelle 16, Mindest- achse gemessen. Die in den Tabellen 17 len 3 bis 10. des Bleches oder des Stabes gemessen.

Tabelle 17: Grenzabmaße der Breite von Blech und Breitband (DIN EN 10143) Tabelle 19: Grenzabmaße der Länge (DIN EN 10143)

Nennbreite a) Normale Eingeschränkte Nennlänge a) Normale Eingeschränkte


Grenzabmaße Grenzabmaße (S) Grenzabmaße Grenzabmaße (S)
mm mm mm mm mm mm

≥ 600 ≤ 1200 +5 +2 < 2000 +6 +3

> 1200 ≤ 1500 +6 +2 ≥ 2000 ≤ 8000b) + 0,3 % der Länge + 0,15 % der Länge

> 1500 ≤ 1800 +7 +3


a) Die Nennlänge darf nicht unterschritten werden.
b) Bei Nennlängen > 8000 mm nach Vereinbarung.
> 1800 +8 +3
a) Die Nennbreite darf nicht unterschritten werden.

42 43
9.5 Ebenheitstoleranzen als 0,3 % von der tatsächlichen Länge Tabelle 20: Ebenheitstoleranzen für Stahlsorten mit einer festgelegten Mindestdehngrenze
(siehe auch Abschnitt 11.6) betragen. von Rp0,2 < 260 MPa (DIN EN 10143)
Für längsgeteiltes Breitband mit
Zur Messung der Ebenheitstoleranz einer Nennbreite < 600 mm kann eine
wird das Blech auf eine horizontale Flä- eingeschränkte Geradheitstoleranz von Toleranz- Nennbreite Maximale Wellenhöhe bei Nenndicke t
che gelegt. Der größte Abstand zwischen 2 mm auf 2 m Länge bestellt werden, klasse mm mm
Blech und der horizontalen Fläche darf diese gilt nicht für längsgeteiltes Breit- > >
< 0,7 – 0,7 < 1,6 – 1,6 < 3,0
die Ebenheitstoleranz nicht überschrei- band aus Stählen mit hohen Streck-
ten. Die Messung wird nur an den Kan- grenzen. < 1200 10 8
ten vorgenommen. Die Ebenheitstoleran-
zen in den Tabellen 20 und 21 gelten Normal ≥ 1200 < 1500 12 10

≥ 1500
nur für Bleche. 9.8 Überlagerung der Maße
Kleinere Ebenheitstoleranzen als 17 15
aus Rechtwinkligkeit und
die in den Tabellen angegebenen können
Geradheit < 1200 5 4 3
bei der Anfrage bzw. Bestellung verein-
≥ 1200 < 1500
bart werden. Bei Blechlieferungen kann bei An- Eingeschränkt
6 5 4
Bei Stahlsorten mit Mindestdehn- (FS)
≥ 1500
frage und Bestellung vereinbart werden,
grenzen von Rp0,2 ≥ 360 MPa oder mit dass ein komplettes Rechteck in der be- 8 7 6
nicht festgelegter Mindeststreckgrenze stellten Länge und Breite mit dem geliefer-
muss die Ebenheitstoleranz bei Anfrage ten Blech überlagert werden kann.
bzw. Bestellung vereinbart werden.
Tabelle 21: Ebenheitstoleranzen für Stahlsorten mit einer festgelegten Mindestdehngrenze
von 260 MPa ≤ Rp0,2 < 360 MPa und für die Stahlsorten DX51D und S550GD
9.6 Rechtwinkligkeitstoleranzen (DIN EN 10143)

Die Abweichung „u“ von der Recht-


winkligkeit, die die senkrechte Projek- Toleranz- Nennbreite Maximale Wellenhöhe bei Nenndicke t
tion einer Querkante auf eine Längskante klasse mm mm
ist, darf 1 % der tatsächlichen Blechbreite
< 0,7 >
– 0,7 < 1,6 >
– 1,6 < 3,0
nicht überschreiten (Abb. 25).
< 1200 13 10

9.7 Geradheitstoleranzen q Normal ≥ 1200 < 1500 15 13

Die Abweichung „q“ von der ≥ 1500 20 19


Geradheit wird an der konkaven Seite der
< 1200 8 6 5
Kante gemessen. Sie ist der größte Ab-
≥ 1200 < 1500
stand zwischen einer Längskante und Eingeschränkt
9 8 6
einer Geraden, die beide Enden der Mess- (FS)
strecke verbindet (Abb. 25). u ≥ 1500 12 10 9
Auf einer Messlänge von 2 m an
einer beliebigen Stelle der Kante darf die
Abweichung von der Geradheit 5 mm
nicht überschreiten. Bei Längen unter Abb. 25: Abweichungen von der Rechtwinkligkeit
2 m darf die Abweichung nicht mehr „u“ und der Geradheit „q“

44 45
10 Allgemeine Hinweise Feinblech verarbeiten. In der Praxis vorgesehenen Verwendungszweck, die Tabelle 22 zeigt eine allgemeine,
ergeben sich jedoch durch die Beson- Art der Formgebung und der Verarbei- vergleichende Bewertung der Eigenschaf-
für die Verarbeitung derheiten dieses Werkstoffes wesent- tung anzugeben. ten schmelztauchveredelter Produkte.
Schmelztauchveredeltes Band und liche Gesichtspunkte, die für bestimmte Einige wichtige Hinweise für die
Blech lässt sich grundsätzlich wie kalt- Weiterverarbeitungen zu beachten sind. Weiterverarbeitung durch Umformen,
gewalztes oder elektrolytisch verzinktes Daher ist es nützlich, dem Hersteller den Verbinden und Beschichten werden im 10.1 Umformen
Folgenden gegeben.
Einige typische Verarbeitungsbei- Die Werkstoffauswahl richtet sich
spiele sind den Produktfotos zu ent- nach den Umformansprüchen und der
nehmen. Endgeometrie des Werkstückes. Bei der
Tabelle 22: Allgemeine Bewertung der Eigenschaften schmelztauchveredelter Produkte
Wahl der Stahlsorte sind die gegenüber
ZF, ZA, ZM, AZ und AS im Vergleich zu Z
kaltgewalztem und elektrolytisch verzink-
Z ZF ZA ZM AZ AS tem Feinblech unterschiedlichen mecha-
Allgemeine Eigenschaften nischen Eigenschaften zu berücksichti-
a) Bei Anwendung im sauren oder basischen Bereich
gen. Außerdem sind die Überzüge und
• Beste Oberfläche 3 5 4 3 2 2 die Oberflächenbeschaffenheit auf die
ist bei geringen Auflagenmassen eine spezielle
• Lackiereignung Prüfung erforderlich, da in Abhängigkeit von den Verarbeitungsverhältnisse abzustimmen.
– Konventionell 3 3 3 3 3 3 Anforderungen oder Testbedingungen die Einord- Gegebenenfalls ist eine Verminderung
– Coil Coating 3 3 4 4 2 2 nung in eine bessere oder schlechtere Klasse mög- der Überzugsdicken notwendig.
– Elektrostatisch 3 3 3 3 3 3 lich ist. Die physikalischen Eigenschaften
– Elektrophoretisch 3 o 3 – 0 3 0 0 b) Bei weichen und/oder dünnen Stahlblechen der Überzüge erfordern eine Anpassung
• Beständigkeit gegen Säuren 3 o 3 o 4 + 3a)++ 5 ++ 5 neigen Klebverbindungen mit Strukturklebstoffen der Verarbeitungswerkzeuge, d. h. Zieh-
• Beständigkeit gegen Basen 3 o 3 o 2 – 3a) –– 1 –– 1 zu adhäsivem Versagen.
spalte und Einziehradien sind größer zu
• Temperaturbeständigkeit 3 o 3 o 3 o 3 + 4 ++ 5 halten als bei unveredeltem Feinblech.
Anmerkung:
Korrosionsverhalten Die Angaben in dieser Tabelle kennzeichnen den Der Kaltschweißneigung kann entgegen-
heutigen Erfahrungsstand und gelten für eine ver- gewirkt werden durch die Wahl des ge-
• Unlackiert gleichbare Erzeugungsdicke und Auflagenmasse. eigneten Überzuges und die Auswahl
– Unverformte Fläche 3 o 0 4 + 5 ++ 5 ++ 5 Dabei sollte berücksichtigt werden, dass beim Über- des geeigneten Werkzeugwerkstoffes.
– Biegeschulter 3 o 0 4 + 4 + 4 + 4 zug ZM eine reduzierte Auflagenmasse angewendet
Bewährt haben sich Sonderwerkstoffe,
– Schnittkante 3 o 0 3 + 5 + 2 + 2 werden kann. Die angegebene Bewertung ist nicht
für jeden Anwendungsfall gültig. Im Zweifelsfall wie z. B. Sintermetalle oder speziell be-
• Lackiert, bandbeschichtet handelte Oberflächen. Der Einsatz von
sollte der Hersteller konsultiert werden.
– Unverformte Fläche 3 o 0 4 + 5 + 4 0
Ziehhilfsmitteln ist in aller Regel notwen-
– Biegeschulter 3 o 0 4 + 4 + 4 0
dig, wobei deren Verträglichkeit mit der
– Schnittkante 3 o 0 3 + 4 + 2 0
Oberfläche und die Wiederentfernbar-
Anwendung Automobilbau 3 o 4 + 0 4 0 0
keit dieser Mittel beachtet werden müs-
Umformeigenschaften sen. Dem andersartigen Fließverhalten
3 o 2 – 5 ++ 2 – 2 – 2
von schmelztauchveredeltem Band und
• (Mikro-) Rissbildung
3 o 2 – 3 o 4 – 2 – 2
Blech muss bei bestimmten Umformver-
• Abrieb
3 o 3 o 5 ++ 4 –– 1 – 2
fahren bezüglich der Maschineneinstel-
• Höchste Umformansprüche
5 Besonders empfehlenswert lung Rechnung getragen werden (z. B.
Fügen 4 Empfehlenswert Niederhalterdruck). Für besonders ober-
• Punktschweissen 3 o 4 + 3 o 3 – 2 – 2 3 Standard flächenempfindliche Ziehteile stehen
• Weichlöten 3 o 2 – 2 – 0 –– 1 – 2 2 Weniger geeignet spezielle Verfahren mit Sonderwerkzeu-
• Kleben 3 o 4 + 3 o 3 b) o 3 o 3 1 Nicht empfehlenswert gen (z. B. Ziehkissen aus Kunststoff) und
• Mechanisches Fügen 3 o 3 o 3 o 3 o 3 o 3 0 Kommt in der Praxis nicht vor hydromechanische Tiefziehverfahren zur
Verfügung.

46 47
10.2 Verbinden (Fügen) Weitere Einzelheiten siehe: ristische Merkmale 093 „Organisch band- 10.4 Alterung, Rollknickfreiheit
– Widerstandspunkt-, Buckel- und Rollen- beschichtete Flacherzeugnisse aus Stahl“. und Fließfiguren
Schmelztauchveredeltes Band und nahtschweißen von feuerverzinktem Darüber hinaus kann die schmelz-
Blech erfordert oberflächenschonende, Stahlblech, DVS-Merkblatt 2910 tauchveredelte Oberfläche grundsätzlich Bei den schmelztauchveredelten
die korrosionsschützenden Eigenschaften Das Laserschweißen von Feinble- zu jedem Zeitpunkt (kurz nach der Liefe- Feinblechsorten, die zuvor im Durchlauf-
erhaltende Fügeverfahren, wie Schrauben, chen mittels Nd:YAG- oder CO 2 -Laser hat rung wie auch nach längerem Einsatz glühofen rekristallisieren, bestimmt die
Nieten, Falzen, Bördeln, Sicken, Klem- in der industriellen Fertigung große Be- eines Bauteils) nachträglich beschichtet Schnellabkühlung und gegebenenfalls die
men, Kleben und dergleichen. Dies sollte deutung erlangt. Das Schweißen schmelz- werden. nachfolgende Überalterungsbehandlung
schon bei der Konstruktion berücksich- tauchveredelter Feinbleche ist heute Stand Der Verarbeiter sollte beachten, die Karbidverteilung im Gefüge und den
tigt werden. der Technik. dass durch die Beschichtung vorhandene Gehalt an übersättigt gelöstem Kohlen-
Grundsätzlich sind bei der Kombi- Im Vergleich zu konventionellen Strukturen der Oberfläche verstärkt sicht- stoff und damit die Alterung. Einen weite-
nation unterschiedlicher Werkstoffe die Verfahren liegen die Vorteile des Laser- bar werden können. Daher sollte die Aus- ren Einfluss auf die Alterung hat der ge-
Probleme der Bimetallkorrosion (Kon- schweißens in der schmalen Wärmeein- wahl der Überzugsausführung und die löste Stickstoffgehalt im Gefüge. Durch
taktkorrosion) zu beachten. flusszone und der sehr geringen Schädi- Oberflächenart (Kennbuchstaben A, B, Abbinden des Stickstoffs mittels Alumi-
Alle in dieser Schrift erwähnten gung des Überzuges im Schweißnaht- C) nach den Ansprüchen an das dekora- nium und/oder Bor in der metallurgischen
Stahlsorten (mit Ausnahme von S550GD) bereich. Die kathodische Schutzwirkung tive Aussehen erfolgen. Für höchste Schmelze kann dieser Alterungseffekt
müssen zum Schweißen nach den übli- bleibt voll erhalten. Ansprüche muss die Oberflächenart C weitgehend beseitigt werden. Bei moder-
chen Schweißverfahren geeignet sein. Ein weiterer wichtiger Vorteil dieses gewählt werden. nen Stählen ist deshalb der Alterungsvor-
Bei größeren Auflagenmassen müssen ggf. Schweißverfahrens ist die gute Verform- Sollen Beschichtungssysteme mit gang weitgehend durch die Kohlenstoff-
besondere geeignete Maßnahmen beim barkeit der Schweißnaht. einer Einbrenntemperatur von über übersättigung vorgegeben. Mit der Ver-
Schweißen getroffen werden. Einzelheiten zum Weich- und Hart- 200 °C aufgebracht werden, so ist dies ringerung der Kohlenstoffübersättigung
Beim Verbindungsschweißen wirkt löten schmelztauchverzinkter Bleche sind dem Hersteller bei der Bestellung anzu- verringert sich auch das Alterungspoten-
sich auf die Qualität der Schweißverbin- dem Merkblatt 235 „Weich- und Hartlöten geben, da dies Einfluss auf die Rollknick- zial. Es kann ein Nachteil sein, wenn die
dungen und die Standzeit der Elektroden von bandverzinktem Feinblech“ zu ent- freiheit haben kann. Zur Erzielung einer Alterung vor der Kaltverformung auftritt,
eine niedrige Auflage positiv aus. nehmen. einwandfreien Haftung der Beschichtung z. B. Bildung von Rollknick- und Fließ-
Als Schweißverfahren werden Schmelztauchveredeltes Band und ist eine Oberflächenbehandlung bzw. dem figuren. Weil die Bildung von Rollknicken
neben dem Schmelzschweißen das Punkt-, Blech kann nach entsprechenden Ober- Abwitterungszustand angepasste Reini- und Fließfiguren zeitabhängig sein kann,
Buckel-, Foliennaht-, Bolzen-, Rollnaht- flächenbehandlungen verklebt werden. gung und Vorbehandlung durchzuführen. sollten die Erzeugnisse möglichst bald
und Drahtnahtschweißen angewendet. Saubere, chemisch passivierte Oberflä- verarbeitet werden.
Dabei wird bei den Buckel- und Folien- chen bilden für die üblichen Beschich- Das Alterungspotenzial kann auch
nahtschweißverfahren der ursprüngliche 10.3 Beschichten tungen einen guten Untergrund. Öle aus einen erwünschten Effekt aufweisen, z. B.
Korrosionsschutz weitgehend erhalten. der Oberflächenbehandlung „Geölt“ oder bei den Bake-Hardening-Stahlsorten und
Beim Widerstandsschweißen von schmelz- Zur weiteren Erhöhung des Korro- sonstige chemische Ablagerungen sind den Mehrphasenstählen, wenn die Alte-
tauchveredeltem Band und Blech müssen sionsschutzes und/oder aus optischen mittels geeigneter Spezialreiniger oder rung nach dem Kaltumformen durch
die Schweißparameter (Elektrodenkraft, und dekorativen Gründen können auf durch eine ammoniakalische Netzmittel- eine künstliche Alterung, z. B. beim Ein-
höherer Schweißstrom und erhöhte Küh- das schmelztauchveredelte Band und wäsche sowie durch gründliches Nach- brennen der Lackierung, erfolgt und damit
lung der Elektroden sowie die Auswahl Blech organische Beschichtungen (Lacke, spülen mit Wasser zu entfernen. Weitere die Streckgrenzen erhöht werden.
von Elektrodenwerkstoff und -form) an- Folien) aufgebracht werden. Abgestimmt Einzelheiten gehen aus den anwendungs- Wünscht der Kunde „Rollknickfrei-
gepasst werden. Zur Wiederherstellung auf die zu erwartende Korrosionsbean- technischen Hinweisen der Lackherstel- heit“, so ist dies bei der Bestellung anzu-
des Korrosionsschutzes im Schweißbe- spruchung und die Weiterverarbeitung ler hervor. geben.
reich empfiehlt sich gegebenenfalls eine (insbesondere Umformen, Fügen), ist Freiheit von Fließfiguren ist nach
geeignete Nachbehandlung (z. B. durch werkseitig bandbeschichtetes Band und dem Kaltwalzen für die Oberfläche B und
Beschichtung mit Zinkstaublack). Blech erhältlich. Siehe hierzu Charakte- C für nachstehende Zeiträume gegeben.

48 49
Die Zeiträume für die Fließfigurenfreiheit stets 610 mm betragen, welches den 11.2.2 Bestellung nach Maximal- und Minimal- 11.5 Wickelzustand
beginnen mit der vereinbarten Zurverfü- Standard darstellt. außendurchmesser bzw. -gewichten
gungstellung: Nach Vereinbarung können auch Wird neben dem maximalen Außen- Die Rollen sollen möglichst kanten-
– 3 Monate Rollen mit einem Innendurchmesser von durchmesser bzw. maximalen Gewicht gerade und fest gewickelt sein. Da sich
für Bake-Hardening-Stähle, wenn die 508 mm gewählt werden. auch ein minimaler Außendurchmesser ein Verlaufen der Windungen nicht
Lagerungstempertur unter 50 °C liegt, Bei Banddicken ≥ 0,90 mm muss bzw. minimales Gewicht gewünscht, immer vermeiden lässt, muss der Ver-
– 6 Monate mit Verbiegungen (Knicken) beim Auf- müssen die Toleranzen ausreichend groß arbeiter mit einem leichten Überstehen
für die Sorten DX54D, DX55D, DX56D wickeln des Bandes auf die Haspel gerech- sein. Darüber sind mit dem Hersteller einzelner Windungen über die Rollen-
und DX57D und die höherfesten IF- net werden. Bei der Bearbeitung müssen besondere Vereinbarungen zu treffen. (Coil-)breite hinaus rechnen.
Stähle (Y), geeignete Anlagen für das Glätten (durch Bei dieser Bestellart dürfen bis zu 10 %
Alle weiteren Stähle haben keine Gewähr- Walzen mit kleinem Durchmesser) einge- des Positionsgewichtes mit Durchmesser-
leistung der Fließfigurenfreiheit. setzt werden. bzw. Gewichtsunterschreitungen gelie- 11.6 Ebenheit
Das Risiko von Rollknicken steigt fert werden, mindestens jedoch eine
mit der Dauer der Lagerung, insbeson- Rolle. Das ergibt sich aus den Fertigungs- Durch das Wickeln auf einen Haspel
dere bei Erzeugungsdicken ≥ 0,90 mm. 11.2 Rollenaußendurch- bedingungen und gegebenenfalls aus den nimmt das Band Spannungen auf. Diese
Bei Z-Feinblech kann es zu Alterung messer, Rollengewichte Bestellvorschriften. Ein Restring sollte bewirken nach dem Abwickeln Abwei-
des Zinküberzuges kommen, was bei Um- nicht unter 800 mm Außendurchmesser chungen von der Ebenheit, z. B. Rollen-
formung zur Rissbildung im Überzug
und Bestellmengen haben. bögen und Einspannknicke.
führen kann. Die unterschiedlichen Produktions- Bei vielen Verarbeitungsvorgängen,
einrichtungen bei Herstellern wie auch wie z. B. beim Tiefziehen, Stanzen und
Verbrauchern bedingen bei Auftragser- 11.3 Schweißnähte Profilieren, stören diese Abweichungen
teilung eine Festlegung der zu liefernden nicht. Will der Verbraucher ebenes Blech
Außendurchmesser der Rollen bzw. der Zur Optimierung der Rollengewich- erhalten, so muss er eine geeignete Richt-
11 Besondere Hinweise für Rollengewichte. Die Lieferwerke arbeiten te kann die Mitlieferung von Schweiß- maschine einsetzen.
die Verarbeitung von Band grundsätzlich mit verschiedenen Erzeu- nähten vereinbart werden. In diesem Fall
gungseinheiten, deren Gewichte von der muss mit den einzelnen Lieferanten ent-
11.1 Abwickelvorrichtung, Blechbreite abhängen. Hierauf ist in der sprechend ihren Möglichkeiten eine ge- 11.7 Abnahme und Probennahme
Rolleninnendurchmesser Bestellung bei der Festlegung der Rollen- sonderte Absprache getroffen werden.
gewichte und der Positionsgröße Rück- Die Lage einer Schweißnaht kann Die Abnahme beschränkt sich auf
Der Haspel sollte spreiz- und regel- sicht zu nehmen. Positionsgrößen sollten nach Absprache mit dem Verarbeiter mar- die mechanischen Eigenschaften, die an
bar sein, um die Rollen fest einspannen eine Erzeugungseinheit oder ein ganzes kiert werden, z. B. durch Lochstanzung Proben vom Anfang oder Ende der Rolle
und beim Ablauf bremsen zu können. Vielfaches davon betragen. Die Rollen- oder Farbmarkierung. ermittelt werden. Für die Prüfverfahren
Dadurch werden Verschiebungen der gewichte sollten der Erzeugungseinheit gelten die Festlegungen in der für das
Bandoberflächen gegeneinander vermie- entsprechen oder durch Teilung ohne Material jeweils gültigen Norm.
den. Von Vorteil ist ein Haspel, von dem Rest daraus herstellbar sein. 11.4 Kantenausführung
die Rollen von oben oder von unten
abgewickelt werden können. Der Durch- 11.2.1 Bestellung nach Maximalgewicht Band wird normalerweise mit 11.8 Fehleranteil bei Lieferungen
messerunterschied zwischen zusammen- Zu empfehlen ist, dass der Besteller schmelztauchüberzogenen Kanten gelie- von schmelztauchveredeltem
gezogenem und gespreiztem Haspel sollte maximale Rollenaußendurchmesser bzw. fert. Hierbei können kleine Kantenrisse Band
mindestens 25 mm betragen. In gespreiz- Maximalgewichte vorgibt. Bei dieser Be- und leichte Unebenheiten in dem Über-
tem Zustand muss der Haspeldorn rund stellart wird der maximale Außendurch- zug auftreten. Schmelztauchveredeltes Es ist technisch nicht möglich, ein
sein. Beim Aufwickeln von Bändern mit messer oder das maximale Rollengewicht Band kann auch mit nach dem Schmelz- fehlerfreies Band zu liefern. Dieser Tat-
größeren Blechdicken ist die Gefahr der nicht überschritten. Das Lieferwerk teilt tauchveredeln beschnittenen Kanten ge- sache muss der Verbraucher Rechnung
Bildung von Haspelknicken gegeben. Um die Erzeugniseinheiten so, dass nach Mög- liefert werden (GK – geschnittene Kante, tragen. Aus diesem Grunde kann es sinn-
diese Gefahr zu verringern, sollte bei die- lichkeit gleich große Rollen ohne Rest besäumt). voll sein, Ausfallregelungen zu vereinba-
sen Dicken der Rolleninnendurchmesser entstehen. ren. Bei Tafellieferung kann ein Teil der

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Fehler aussortiert und damit der Fehler- 11.10 Oberflächenschutz Anwendung der Bezeichnung bei der Bestellung:
anteil geringer werden. Bei der Lieferung
von Rollen sind schadhafte Stellen im Im Hinblick auf den Oberflächen- Beispiel 1
Schweißnahtbereich oder auf den ersten schutz während der Lagerung und
Außen- oder Innenwindungen unvermeid- des Transports sollte folgendes beachtet Band aus Dualphasenstahl mit Zink-Überzug (Z) Band
bar. Deshalb können zur Festlegung der werden: nach DIN EN 10346 DIN EN 10346
Ausfallmenge derartige Teile oder Stücke – alle Arten von Oberflächenschutz
Stahlsorte HCT780X HCT780X+Z
nicht mitgerechnet werden. sichern lediglich eine temporäre Kor-
Zur Beurteilung der Qualität und rosionsbeständigkeit während des Auflage 100 g/m2, beidseitig 100
damit als Basis für Reklamationen können Transports und der Lagerung; Farb-
nur repräsentative Liefermengen heran- änderungen können auftreten In der Ausführung des Überzugs mit M
gezogen werden. Beim Auftreten höhe- – besonders der Schutz durch Ölen ist kleiner Zinkblume M
rer Fehleranteile, auch bei kleinen Liefer- stark von der Lagerzeit abhängig. Der
Mit verbesserter Oberfläche: Oberflächenart B B
mengen, sind die notwendigen Einzel- zunächst gleichmäßige Ölfilm wird
heiten dem Lieferwerk anzugeben. durch das technisch bedingte Band- Mit der Oberflächenbehandlung O
Sollten sich beim Abwickeln einer profil zunehmend ungleichmäßig und geölt O
Rolle wiederkehrende Fehler zeigen, die es können sich blanke Stellen entwi-
vermuten lassen, dass die ganze Rolle ckeln. Unterschiedliche Öle können Die vollständige Bezeichnung für die Bestellung lautet:
bei ihrer Verarbeitung einen stark über- ein unterschiedliches Verhalten zeigen Band DIN EN 10346 – HCT780X+Z100 - MB - O
höhten Ausschuss bringt, so muss der (Grenzabmaße und Formtoleranzen nach DIN EN 10143)
Verarbeiter die Rolle absetzen und um-
gehend den Lieferanten benachrichti-
gen. Fehler dürfen nur dann beanstandet
werden, wenn sie eine der Bestellung 12 Bezeichnungen bei Beispiel 2
angemessene Verarbeitung und Verwen-
dung mehr als unerheblich beeinträch- der Bestellung Band aus weichen Stählen mit Zink-Eisen-Legierüberzug (ZF) Band
tigen. nach DIN EN 10346 DIN EN 10346
Die Lieferung von schmelztauch-
Stahlsorte DX56D DX56D+ZF
veredeltem Band und Blech erfolgt nach
11.9 Aussehen der Oberfläche den gültigen Normen. Auflage 100 g/m2, beidseitig 100

Das Aussehen der Oberfläche kann Mit verbesserter Oberfläche: Oberflächenart B B


variieren und durch Oxidation dunkler O
Mit der Oberflächenbehandlung
werden. Durch Alterung des Überzugs
geölt O
kann die Oberfläche während der Ver-
arbeitung in einem bestimmten Maße
rissig werden, wodurch sich der Wider- Die vollständige Bezeichnung für die Bestellung lautet:
stand gegen Abrieb vermindern kann. Band DIN EN 10346 – DX56D+ZF100 - B - O
Der Anwender sollte dieses Verhalten (Grenzabmaße und Formtoleranzen nach DIN EN 10143)
beachten.

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Anwendung der Bezeichnung bei der Bestellung:

Beispiel 3 Beispiel 5

Band aus weichen Stählen mit Zink-Aluminium-Überzug (ZA) Band Band aus weichen Stählen mit Aluminium-Silizium-Überzug (AS) Band
nach DIN EN 10346 DIN EN 10346 nach DIN EN 10346 DIN EN 10346

Stahlsorte DX53D DX53D+ZA Stahlsorte DX53D DX53D+AS

Auflage 130 g/m2, beidseitig 130 Auflage 80 g/m2, beidseitig 80

Mit verbesserter Oberfläche: B Mit verbesserter Oberfläche: B


Oberflächenart B Oberflächenart B

Mit der Oberflächenbehandlung C Mit der Oberflächenbehandlung CO


chemisch passiviert C chemisch passiviert und geölt CO

Die vollständige Bezeichnung für die Bestellung lautet: Die vollständige Bezeichnung für die Bestellung lautet:
Band DIN EN 10346 – DX53D+ZA130 - B - C Band DIN EN 10346 – DX53D+AS80 - B - CO
(Grenzabmaße und Formtoleranzen nach DIN EN 10143) (Grenzabmaße und Formtoleranzen nach DIN EN 10143)

Beispiel 4 Beispiel 6

Band aus Baustahl mit Aluminium-Zink-Überzug (AZ) Band Band aus Stahl mit hoher Dehngrenze mit Zink-Überzug (Z) Band
nach DIN EN 10346 DIN EN 10346 nach DIN EN 10346 DIN EN 10346

Stahlsorte S250GD S250GD+AZ Stahlsorte HX340LAD HX340LAD+Z

Auflage 140 g/m2, beidseitig 140


Auflage 185 g/m2, beidseitig 185
In der Ausführung des Überzugs mit M
Mit bester Oberfläche: C kleiner Zinkblume M
Oberflächenart C
Mit verbesserter Oberfläche: Oberflächenart B B
Mit der Oberflächenbehandlung CO Mit der Oberflächenbehandlung O
chemisch passiviert und geölt CO geölt O

Die vollständige Bezeichnung für die Bestellung lautet: Die vollständige Bezeichnung für die Bestellung lautet:
Band DIN EN 10346 – S250GD+AZ185 - C - CO Band DIN EN 10346 – HX340LAD+Z140 - M B - O
(Grenzabmaße und Formtoleranzen nach DIN EN 10143) (Grenzabmaße und Formtoleranzen nach DIN EN 10143)

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Anwendung der Bezeichnung bei der Bestellung: VDI 3319 Blatt 1 Merkblatt 109
Verpackungsrichtlinie für Spaltbänder Stahlsorten für oberflächenveredeltes
Beispiel 7 und Coils aus Stahl Feinblech

Band aus Baustahl mit Zink-Magnesium-Überzug (ZM) Band VDA 239-100: Werkstoffblatt Merkblatt 110
nach DIN EN 10346 DIN EN 10346 Flacherzeugnisse aus Stahl zur Kaltum- Schnittflächenschutz und kathodische
formung Schutzwirkung von oberflächenveredel-
Stahlsorte S220GD S220GD+ZM
tem Stahlfeinblech
Auflage 140 g/m2, beidseitig 140 DVS-Merkblatt 2910
Widerstandspunkt-, Buckel- und Rollnaht- Merkblatt 114
Oberflächenart A schweißen von feuerverzinktem Stahlblech Verpackung, Lagerung und Transport
übliche Oberfläche von unbeschichtetem und beschichtetem
Zinc – Magnesium – Aluminium Band und Blech
Oberflächenbehandlung C Coatings for Automotive Industry,
chemisch passiviert Stahlinstitut VDEh, 2013 Merkblatt 127
Beölung von Feinblech in Band und Tafeln
Die vollständige Bezeichnung für die Bestellung lautet: Richtlinie 2011/65/EU
Band DIN EN 10346 – S220GD+ZM140 - A - C des Europäischen Parlaments und des Merkblatt 130
(Grenzabmaße und Formtoleranzen nach DIN EN 10143) Rates vom 8. Juni 2011 zur Beschränkung Chemische Passivierung von metallischen
der Verwendung bestimmter gefährlicher Überzügen auf Stahlfeinblech
Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten
13 Verpackung, DIN EN 10143* Merkblatt 180
Kontinuierlich schmelztauchveredeltes Richtlinie 2000/53/EG Walzprofilieren von Flacherzeugnissen
Lagerung, Transport Blech und Band aus Stahl – des Europäischen Parlaments und des aus Stahl
Grenzabmaße und Formtoleranzen Rates vom 18. September 2000 über Alt-
Die Verpackung ist mit den jewei- fahrzeuge regelt die stoffliche Verwer- Merkblatt 235
ligen Lieferwerken abzustimmen. DIN EN 10169 tung von Kraftfahrzeugen durch Recycling Weich- und Hartlöten von bandverzink-
Das Merkblatt 114 „Verpackung, Kontinuierlich organisch beschichtete innerhalb der Europäischen Union (EU) tem Feinblech
Lagerung und Transport von unbeschich- (bandbeschichtete) Flacherzeugnisse aus
tetem und beschichtetem Band und Stahl – Merkblatt 382
Blech“ sollte ebenfalls herangezogen Technische Lieferbedingungen Schriften der Kleben von Stahl und Edelstahl Rostfrei
werden. Wirtschaftsvereinigung Stahl:
DIN EN 10204 Dokumentation 566
Metallische Erzeugnisse – Charakteristische Merkmale 090 Zink-Magnesium-veredelte Feinbleche –
Arten von Prüfbescheinigungen „Schwingungsdämpfendes Verbundband Weniger ist mehr
14 Normen, Regelwerke und Verbundblech“
DIN EN 10346*
und Fachliteratur Kontinuierlich schmelztauchveredelte Charakteristische Merkmale 092
DIN EN 10021 Flacherzeugnisse aus Stahl zum Kaltum- „Elektrolytisch verzinktes Band und Blech“
Allgemeine technische Lieferbedingungen formen – * Die Tabellen der Schrift enthalten Auszüge
für Stahlerzeugnisse Technische Lieferbedingungen Charakteristische Merkmale 093 aus dieser Norm. Sie sind mit Erlaubnis des
„Organisch bandbeschichtete Flacher- DIN Deutsches Institut für Normung e.V. wieder-
DIN EN 10027-1 und DIN EN 10027-2 VDI 2700 zeugnisse aus Stahl“ gegeben. Maßgebend für das Anwenden der
Bezeichnungssysteme für Stähle – Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen DIN-Norm ist deren Fassung mit dem neuesten
Teil 1: Kurznamen Charakteristische Merkmale 094 Ausgabedatum, die bei der Beuth Verlag GmbH,
Teil 2: Nummernsystem „Feuerverzinkter Bandstahl“ Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin, erhältlich ist.

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