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EUROPA-FACHBUCHREIHE

für Metallberufe

Werkstofftechnik
für Metallbauberufe
von
Dr. Eckhard Ignatowitz

Mit Eigenschafts- und Maßtabellen sowie Bearbeitungsrichtwerten für


– Werkstoffe – Halbzeuge – Normteile – Hilfsstoffe – Bauteile –

4. Auflage

VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL · Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG


Düsselberger Straße 23 · 42781 Haan-Gruiten

Europa-Nr.: 15414
Autor: Dr.-Ing. Eckhard Ignatowitz / Waldbronn

Entwurf der Bilder und des Umschlages: Dr. E. Ignatowitz

Bildbearbeitung: Zeichenbüro des Verlags Europa-Lehrmittel

Fotos: Firmen und Fachinstitute (siehe Seite 305)

Den Herren des Arbeitskreises METALLBAUTECHNIK FACHBILDUNG


StD Erwin Aldinger (Dipl.-Ing. FH), GSR Günter Baumann (Dipl.-Ing. FH), OStD Manfred Kluge (Dipl.-
Ing.), StD Gerhard Lämmlin (Dipl.-Ing.), Armin Steinmüller (Dipl.-Ing.), OStR Hans-Martin Weinstock
(Dipl.-Ing.) dankt der Autor für wertvolle Anregungen bei der Erstellung des Manuskriptes.

Umschlaggestaltung unter Ver- Thyssen AG, Düsseldorf, Sven Körting Geländerbau, Dessau
wendung von Fotos der Firmen: Bemo Fensterbau, Weißenthurm Ernst Leitz GmbH, Wetzlar

Das vorliegende Buch wurde auf der Grundlage der neuen amtlichen Rechtschreibregeln erstellt.

4. Auflage 2003
Druck 5 4 3 2
Alle Drucke derselben Auflage sind parallel einsetzbar, da sie bis auf die Korrektur von Druckfehlern untereinander
unverändert sind.

Diesem Buch liegen die neuesten Ausgaben der DIN-Normblätter, der Europäsichen Normblätter DIN EN, der ISO-Nor-
men und der VDI-Richtlinien zugrunde.
Verbindlich für die Bestellung und Anwendung sind nur die DIN-Normblätter, DIN EN-Normblätter, ISO-Normblätter
und VDI-Richtlinien in der gültigen Fassung mit dem neuesten Ausgabedatum.
Bezug der DIN-, DIN EN- und ISO-Normblätter sowie der VDI-Richtlinien über:
Beuth-Verlag GmbH, Burggrafenstraße 4, 10787 Berlin oder unter www.mybeuth.de

ISBN 10 3-8085-1544-9
ISBN 13 978-3-8085-1544-D

© 2003 by Verlag Europa-Lehrmittel, Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG, 42781 Haan-Gruiten
http:\\www.europa-lehrmittel.de
Satz: B. Krüger, Formel- und Tabellensatz · DTP, 42799 Leichlingen, bk-dtp@gmx.de
Druck: Media-Print Informationstechnologie GmbH, 33100 Paderborn

2
Vorwort

Das Buch WERKSTOFFTECHNIK FÜR METALLBAUBERUFE ist ein Lehr- und Lernbuch für die Ausbil-
dung in Schule und Betrieb sowie ein Nachschlagewerk für die berufliche Praxis in der Werkstatt, im
Betrieb und auf der Baustelle.

Das Buch ist geeignet als unterrichtsbegleitendes Lehrbuch für die Auszubildenden zum
● Handwerksberuf METALLBAUER
(frühere Berufsbezeichnungen: Bauschlosser, Metallbauschlosser, Stahlbauschlosser, Betriebs-
schlosser, Kunstschmied) sowie für den
● Industrieberuf KONSTRUKTIONSMECHANIKER
(frühere Berufsbezeichnungen Stahlbauschlosser, Bauschlosser, Betriebsschlosser, Blechschlosser,
Schiffbauer) und den
● Industrieberuf ANLAGENMECHANIKER
(frühere Berufsbezeichnungen: Kessel- und Behälterbauer, Betriebsschlosser, Blechschlosser,
Kupferschmied, Rohrinstallateur, Hochdruckschlosser, Rohrnetzbauer)
Daneben ist es für alle in diesen Berufen Tätigen eine wertvolle Hilfe zum Auffrischen von Werkstoff-
technikwissen sowie zum Nachschlagen von Werkstoffdaten und Fertigungs-Richtwerten.
Auch für Studenten an Technikerschulen und Fachhochschulen der Fachrichtung Bauingenieurwesen
ist es zur Einführung in die Werkstofftechnik geeignet.
Ziel des Buches ist eine solide Vermittlung von Werkstofftechnik-Fachwissen und das Bereitstellen von
Werkstoffdaten und Fertigungs-Richtwerten für Praktiker.
Das Buch enthält einen Werkstofftechnikteil sowie einen Tabellenteil.

Werkstofftechnikteil
Der Werkstofftechnikteil geht kurz auf die Herstellung der Werkstoffe ein.
Breiter Raum wird der Beschreibung der einzelnen Werkstoffe, ihren Eigenschaften sowie der Verarbei-
tung und Verwendung gewidmet. Besonderer Wert wird dabei auf die metallbau-spezifischen Themen
der Schweißtechnik sowie des Korrosionsschutzes gelegt.

Tabellenteil
Der Tabellenteil enthält Eigenschaften und Maßtabellen der Werkstoffe, der Zusatz- und Hilfsstoffe, der
Metallerzeugnisse (Halbzeuge) und wichtiger Normteile.
Darüber hinaus enthält er Richtwerte für die Fertigungs- und Bearbeitungsverfahren sowie Hinweise
für die Verwendung.
Die Sachthemen sind im Tabellenteil in derselben Reihenfolge wie im Werkstofftechnikteil angeordnet
und sind durch Seitenhinweise leicht aufzufinden.
Durch die gemeinsame Darstellung von Werkstofftechnik sowie Eigenschafts- und Maßtabellen, Ferti-
gungs-Richtwerten und Anwendungshinweisen in einem Buch wird eine Verbindung und Verzahnung
von Werkstofftechnik-Fachwissen mit der Anwendung und Verarbeitung der Werkstoffe erzielt.
Das Buch WERKSTOFFTECHNIK schließt die Lücke zwischen theoretisierenden Werkstofftechnik-
büchern und Tabellenwerken und bietet dem Benutzer eine Lern- und Arbeitshilfe aus einem Guss.
Die vorliegende 4. Auflage entspricht dem aktuellen Stand der Normen, der insbesondere im Bereich
der Werkstoffkurznamen und der Schweißzusätze umfangreiche Veränderungen erfahren hat.
Ergänzungen im Bereich der Zustandsschaubilder von Metallen, dem Härten, dem Schweißen, dem
Schleifen und dem Korrosionsschutz bringen das Buch auf einen aktuellen technologischen Stand.

Der Autor Herbst 2003

3
Inhaltsverzeichnis Werkstofftechnik

1 Übersicht und Einteilung . . . . . . . . . . . 9 6.2 Wichtige Stähle und


1.1 Rohstoffe, Werkstoffe, Hilfsstoffe . . . . . . . 9 Gusseisenwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
1.2 Einteilung der Werkstoffe . . . . . . . . . . . . . . 11 6.2.1 Stahlbaustähle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
6.2.2 Stähle für Bleche und Band . . . . . . . . . . . . 38
2 Werkstoffeigenschaften . . . . . . . . . . . . 12 6.2.3 Nichtrostende Stähle . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
2.1 Physikalische Eigenschaften . . . . . . . . . . . 12 6.2.4 Maschinenbaustähle . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
2.2 Mechanisch-technische Eigenschaften . . . 13 6.2.5 Werkzeugstähle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
2.3 Fertigungstechnische Eigenschaften . . . . 14 6.2.6 Gusseisenwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
2.4 Chemisch-technische Eigenschaften . . . . 15
2.5 Umwelt-Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . 15 7 Stahlerzeugnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
7.1 Langerzeugnisse aus Stahl . . . . . . . . . . . . 47
3 Roheisengewinnung 7.1.1 Warmgeformte Stäbe (Stabstähle) . . . . . . 47
und Stahlherstellung . . . . . . . . . . . . . . . 16
7.1.2 Warmgewalzte Profile (Formstähle,
3.1 Chemische Grundlagen der Profilstähle, Träger) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Metallgewinnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
7.1.3 Geschweißte Profile (Wabenträger) . . . . . 48
3.2 Eisenerze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
7.1.4 Stahlhohlprofile und Stahlrohre . . . . . . . . 48
3.3 Roheisengewinnung im Hochofen . . . . . . 17
7.1.5 Kaltprofile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
3.4 Roheisenerzeugung durch Direkt-
7.2 Rahmen-Hohlprofile (RP-Profile) aus Stahl
reduktions-Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
für Fenster, Türen, Geländer . . . . . . . . . . . 49
3.5 Stahlherstellung mit dem
Sauerstoff-Aufblasverfahren . . . . . . . . . . . 19 7.3 Flacherzeugnisse aus Stahl . . . . . . . . . . . . 51

3.6 Stahlherstellung mit dem 7.4 Stahl-Ausbauerzeugnisse . . . . . . . . . . . . . 52


Elektrostahlverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 7.5 Betonstabstahl und Betonstahlmatten . . 52
3.7 Nachbehandlung des 7.6 Stahldraht und Drahterzeugnisse . . . . . . . 53
flüssigen Stahls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 7.7 Schmiedeeiserne Zier-Bauteile . . . . . . . . 53
3.8 Vergießen des flüssigen Stahls . . . . . . . . 21
Übersicht: Roheisengewinnung 8 Der innere Aufbau der Metalle . . . . . . 54
und Stahlherstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 8.1 Gefüge und kristalline Struktur . . . . . . . . . 54
3.9 Vorgänge im Werkstoff 8.2 Die Kristallgittertypen der Metalle . . . . . . 55
bei der Metallherstellung . . . . . . . . . . . . . . 23
8.3 Der reale kristalline Aufbau . . . . . . . . . . . . 55
8.4 Kristalline Struktur und Eigenschaften . . 56
4 Verarbeitung zu Stahlerzeugnissen . 24
8.5 Gefüge und Eigenschaften . . . . . . . . . . . . 57
4.1 Warmwalzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
8.6 Gefügearten der Eisen-Werkstoffe . . . . . . 58
4.2 Rohrherstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
8.7 Schmelz- und Erstarrungsverhalten
4.3 Strangpressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
der Metalle, Zustandsschaubilder . . . . . . 60
4.4 Kaltumformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
8.8 Das Eisen-Kohlenstoff-
Zustandsschaubild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
5 Kurzbezeichnung der Stähle und
Gusseisenwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . 28
5.1 Kurznamen für Stähle . . . . . . . . . . . . . . . . 28 9 Wärmebehandlung der
Stähle und Gusseisenwerkstoffe . . . 64
5.2 Kurznamen für Gusseisenwerkstoffe . . . . 31
9.1 Glühen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
5.3 Die alten Kurznamen für Stähle
und Gusseisenwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . 32 9.2 Härten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
5.4 Werkstoffnummern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 9.3 Vergüten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
9.4 Verfahren zum Härten der Randzone . . . . 72
6 Die wichtigsten Stähle und 9.5 Wärmebehandlung der Baustähle für
Gusseisenwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . 34 den Stahlbau und das Bauwesen . . . . . . . 73
6.1 Einteilung der Stähle und 9.6 Wärmebehandlung der
Gusseisenwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Vergütungsstähle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

4
9.7 Wärmebehandlung der 13.5 Titan und Titanlegierungen . . . . . . . . . . . 106
Werkzeugstähle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 13.6 Magnesium und Mg-Legierungen . . . . . 106
9.8 Wärmebehandlung der 13.7 Legierungsmetalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107
nichtrostenden Stähle . . . . . . . . . . . . . . . . 75
13.8 Hochschmelzende Metalle . . . . . . . . . . . . 107
9.9 Wärmebehandlung der Stähle
13.9 Edelmetalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107
für Randzonenhärtung . . . . . . . . . . . . . . . 76

14 Lote und Flussmittel . . . . . . . . . . . . . . 108


10 Werkstoffkundliches Wissen beim
Verarbeiten der Werkstoffe . . . . . . . . . 77 14.1 Werkstoffkundliche Vorgänge
beim Löten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
10.1 Umformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
14.2 Lötverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
10.2 Schmieden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
10.3 Spanen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 14.3 Weichlote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110

10.4 Schweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 14.4 Hartlote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111

10.4.1 Wichtige Schweißverfahren . . . . . . . . . . . 81 14.5 Flussmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112


10.4.2 Werkstoffkundliche Gesichtspunkte 14.6 Durchführung der Lötarbeiten . . . . . . . . . 113
beim Schweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
10.5 Löten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 15 Korrosion und Korrosionsschutz . . . 114
10.6 Kleben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 15.1 Elektrochemische Korrosion . . . . . . . . . . 114
10.7 Schraubenverbindungen . . . . . . . . . . . . . 87 15.2 Korrosion bei hohen Temperaturen . . . . 117
15.3 Erscheinungsformen der Korrosion . . . . 117
11 Aluminium und 15.4 Einflussfaktoren auf die Korrosion
Aluminiumlegierungen . . . . . . . . . . . . 88 eines Bauteils . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
11.1 Aluminium-Herstellung . . . . . . . . . . . . . . 88 15.5 Auswahl der Werkstoffe nach dem
11.2 Eigenschaften und Verwendung . . . . . . . 89 Korrosionsverhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
11.3 Aluminium-Werkstoffarten . . . . . . . . . . . . 86 15.6 Korrosionsschutzgerechte Konstruktion . 120
11.4 Kurzbezeichnung von Al-Werkstoffen . . . 90 15.7 Korrosionsschutz von Stahlbauteilen . . . 121
11.5 Härten von Aluminiumlegierungen . . . . 91 15.7.1 Vorbereiten der Stahloberfläche . . . . . . . 121
11.6 Genormte Aluminiumwerkstoffe . . . . . . . 91 15.7.2 Rostgrade und Norm-Reinheitsgrade . . . 122
11.7 Aluminium-Halbzeuge . . . . . . . . . . . . . . . 92 15.7.3 Korrosionsschutzbeschichtungen auf
11.8 Verarbeitung von Al-Werkstoffen . . . . . . 94 Stahlbauten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
11.9 Fügen von Aluminiumbauteilen . . . . . . . 96 15.7.4 Korrosionsschutz durch Feuerverzinken . 124
15.7.5 Feuerverzinkung und Beschichtung
12 Kupfer und Kupferlegierungen . . . . . 98 (Duplex-Systeme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
12.1 Kupfer-Gewinnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 15.7.6 Katodischer Korrosionsschutz
12.2 Allgemeine Eigenschaften von Stahl-Bauteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
und Verwendung von Kupfer . . . . . . . . . . 98 15.8 Korrosion und Korrosionsschutz
12.3 Unlegierte Kupfersorten . . . . . . . . . . . . . . 99 von nichtrostenden Stählen . . . . . . . . . . . 126

12.4 Niedrig legierte Kupferwerkstoffe . . . . . . 100 15.9 Korrosionsschutz von


Aluminium-Bauteilen . . . . . . . . . . . . . . . . 127
12.5 Kupfer-Zink-Legierungen (Messing) . . . . 100
15.9.1 Anodische Oxidation . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
12.6 Kupfer-Zinn-Legierungen und
Kupfer-Zinn-Mehrstofflegierungen . . . . . 102 15.9.2 Farbbeschichtungen und Überzüge
auf Aluminium-Bauteilen . . . . . . . . . . . . . 128
12.7 Kupfer-Nickel-Legierungen und
Kupfer-Nickel-Zink-Legierungen . . . . . . . 103 15.10 Korrosion und Korrosionsschutz
von Kupferwerkstoffen . . . . . . . . . . . . . . . 129
12.8 Kupfer-Aluminium-Legierungen . . . . . . . 103

13 Weitere technisch 16 Sinterwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130


wichtige Metalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 16.1 Herstellung von Sinterteilen . . . . . . . . . . 130
13.1 Zink und Zinklegierungen . . . . . . . . . . . . 104 16.2 Besonderheiten der Sintertechnik . . . . . . 131
13.2 Zinn und Zinnlegierungen . . . . . . . . . . . . 105 16.3 Sintermetalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132
13.3 Blei und Bleilegierungen . . . . . . . . . . . . . 105 16.4 Hartmetalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133
13.4 Nickel und Nickellegierungen . . . . . . . . . 106 16.5 Schneidkeramik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134

5
17 Kunststoffe (Plaste) . . . . . . . . . . . . . . . . 135 19.9 Sicherheitsverglasungen . . . . . . . . . . . . . 161
17.1 Eigenschaften und Anwendung . . . . . . . 135 19.10 Weitere Glasprodukte . . . . . . . . . . . . . . . . 162
17.2 Herstellung und innerer Aufbau . . . . . . . 136
17.3 Technische Einteilung . . . . . . . . . . . . . . . . 138
20 Schmierstoffe und
Reinigungsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
17.4 Thermoplaste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139
20.1 Schmierstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
17.5 Duroplaste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141
20.2 Kühlschmierstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164
17.6 Elastomere (Elaste, Gummi, Kautschuk) 142
20.3 Reinigungsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165
17.7 Bestimmen der Kunststoffart . . . . . . . . . . 143
17.8 Halbzeug- und 21 Baustoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166
Fertigteile-Herstellung (Urformen) . . . . . 143
21.1 Mauerwerksbaustoffe . . . . . . . . . . . . . . . . 166
17.9 Weiterverarbeitung der Halbzeuge . . . . . 145
21.2 Bauwerksteile aus Beton . . . . . . . . . . . . . 167
17.10 Schweißen von Kunststoffen . . . . . . . . . . 146
21.3 Bauholz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167
17.11 Kleben von Kunststoffen . . . . . . . . . . . . . 147
21.4 Verbindungsmittel (Mörtel) . . . . . . . . . . . 168
17.12 Spezielle Anwendungen von
21.5 Einwirkungen von Mörtel
Kunststoffen im Metallbau . . . . . . . . . . . . 148
auf Metall-Bauteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168
21.6 Befestigen von Metall-Bauteilen
18 Verbundwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . 151 an Bauwerken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169
18.1 Innerer Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151
18.2 Faser- und drahtverstärkte 22 Werkstoffprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . 170
Verbundwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 22.1 Einfache Prüfungen in der Werkstatt . . . . 170
18.3 Teilchenverstärkte 22.2 Mechanisch-technische Prüfverfahren
Verbundwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154 für Erzeugnisformen . . . . . . . . . . . . . . . . . 172
18.4 Schichtverbundwerkstoffe . . . . . . . . . . . . 155 22.3 Zugversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174
22.4 Druckversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176
19 Glas und Glasbauteile . . . . . . . . . . . . . 157 22.5 Scherversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176
19.1 Herstellung von Flachglas . . . . . . . . . . . . 157 22.6 Härteprüfungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176
19.2 Eigenschaften von Glas . . . . . . . . . . . . . . 158 22.7 Kerbschlagbiegeversuch nach Charpy . . 180
19.3 Gussglassorten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 22.8 Dauerschwingfestigkeits-Prüfung . . . . . . 180
19.4 Fenster- und Spiegelglas . . . . . . . . . . . . . 158 22.9 Zerstörungsfreie Werkstoffprüfungen . . . 181
19.5 Wärmeschutzverglasungen . . . . . . . . . . . 159 22.10 Metallografische Untersuchungen . . . . . 183
19.6 Verglasungen mit Wärme- 22.11 Prüfung der Werkstoffzusammen-
und Sonnenschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 setzung (Werkstoffanalyse) . . . . . . . . . . . 184
19.7 Schallschutzverglasungen . . . . . . . . . . . . 160 22.12 Prüfung der Kunststofe . . . . . . . . . . . . . . . 185
19.8 Brandschutzverglasungen . . . . . . . . . . . . 161 22.13 Kennwerte wichtiger Kunststoffe . . . . . . 186

Inhaltsverzeichnis Tabellenteil 189

Werkstoffkundliche Grundlagen . . . . . . . . . . . 192 Kurzbezeichnung für


Stähle und Gusseisenwerkstoffe . . . . . . . . . . 197
Periodensystem der Elemente,
physikalische und chemische Eigenschaften Kurznamen für Stähle
der Elemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192 nach europäischer Norm DIN EN 10 027 . . . . . . . 197
Technisch wichtige Chemikalien und
Werkstoffnummern für Stähle
Substanzen, Eigenschaften, Verwendung . . . . . . 193
nach DIN EN 10 027 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199
Physikalische Eigenschaften: Metalle,
Legierungen, Nichtmetalle, Flüssigkeiten, Kurznamen für Gusseisenwerkstoffe
Gase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 nach europäischer Norm DIN EN 1560 . . . . . . . . 200

Physikalische Größen und ihre gesetzlichen Die alten Kurznamen für Stähle und
Einheiten (SI-Einheiten) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196 Gusseisen nach DIN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200

6
Stähle und Gusseisenwerkstoffe . . . . . . . . . . 201 Wärmebehandlung der Stähle und
Unlegierte Baustähle, schweißgeeignete Gusseisenwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229
Feinkornbaustähle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201 Begriffsdefinitionen, Glüh-, Härte- und
Wetterfeste Baustähle, Anlasstemperaturen unlegierter Stähle . . . . . . . . 229
Stähle für Flacherzeugnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202 Wärmebehandlung der Baustähle und
Vergütungsstähle, Vergütungsschaubilder . . . . . . 230
Stähle für Flacherzeugnisse und Rohre . . . . . . . . 203
Wärmebehandlung der Werkzeugstähle . . . . . . . 231
Nichtrostende Stähle und
Maschinenbaustähle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204
Bearbeitung und Verarbeitung von
Werkzeugstähle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205 Stählen und Gusseisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232
Gusseisenwerkstoffe, Stahlguss . . . . . . . . . . . . . . 206 Biegeumformen, Schmieden (Richtwerte) . . . . . . 232
Bohren, Gewindebohren, Sägen mit
Stahlerzeugnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 der Metallkreissäge (Richtwerte) . . . . . . . . . . . . . . 233
Warmgeformte Stäbe (Stabstähle), Drehen: Klemmhalter mit Wendeschneid-
Blankstahlerzeugnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 platte, Richtwerte für das Drehen . . . . . . . . . 234, 235
Warmgewalzte Profile Fräsen: Fräsarbeiten, Richtwerte . . . . . . . . . . . . . . 235
(Formstähle, Profilstähle, Träger) . . . . . . . . 208 … 212 Schleifen, Schleifscheiben, Bezeichnung . . . . . . . 236
Mantelflächen von Oberflächenbearbeitung von
Stahl-Langerzeugnissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213 nichtrostenden Stählen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237
Stahlhohlprofile Schweißverfahren, Schweißnähte, Schweiß-
(quadratisch, rechteckig, rund) . . . . . . . . . . . . . . . . 214 positionen, zeichnerische Darstellung, Brenn-
Stahlhohlprofile, Stahlrohre . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 schneiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238

Festigkeitsberechnungen Gasschmelzschweißen, Schweißstäbe,


an Langerzeugnissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216 Richtwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238, 239
Lichtbogenhandschweißen (E-Schweißen),
Flacherzeugnisse aus Stahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217
Umhüllte Stabelektroden zum E-Schweißen
Stahlblechprofile, Kaltprofile, für die verschiedenen Stahlsorten . . . . . . . . 240, 241
Rahmen-Hohlprofile (Fenster, Türen) . . . . . . . . . . 218
Ermittlung des Elektrodenbedarfs beim
Streckgitter, Gitterroste, Ankerschienen, Lichtbogenhandschweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242
Betonstabstahl, Stahldraht, Drahtseile . . . . . . . . . 219
Schutzgasschweißen (SG-Schweißen),
Rundstahlketten, Drahtgeflechte, SG-Schweißverfahren, Schutzgase . . . . . . . . . . . . 243
Drahtgewebe, Drahtgitter, Wandkassetten . . . . . . 220 Drahtelektroden, Schweißstäbe und
Schmiedeeiserne Zier-Bauelemente . . . . . . . . . . 220 Schweißgut zum Schutzgasschweißen
(MAG, MIG, WIG, WP)
Schraubenverbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211 verschiedener Stahlsorten . . . . . . . . . . . . . . . 244, 245
Übersicht: Einstellwerte und Elektrodenbedarf
Schrauben, Muttern, Scheiben . . . . . . . . . . . . . . . 221 beim Schutzgasschweißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246

Schraubenverbindungen Unterpulverschweißen, Bolzenschweißen . . . . . . 247


für den Stahlbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222, 223
Aluminium und Aluminiumlegierungen . . . 248
Senkungen und Durchgangslöcher
Kurznamen der Aluminiumwerkstoffe,
für Schrauben, Verbindungsarten,
Bezeichnung des Werkstoffzustands . . . . . . . . . . . 248
Schraubengarnituren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224
Alumiumwerkstoffe, Eigenschaften
Zeichnerische Darstellung von Bohrungen,
stranggepresster Werkstoffe und von
Schrauben und Nieten im Metallbau . . . . . . . . . . 225
Al-Gusswerkstoffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249
Mechanische Eigenschaften von Schrauben Aluminium-Halbzeuge: Stangen, Bleche,
und Muttern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225, 226 Schrauben, Rohre, Hohlprofile, Profile . . . . . 250, 251
Vorspannkräfte und Anzugsdrehmomente Verarbeitung von Al-Werkstoffen:
für Schrauben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226 Biegen, Sägen, Bohren, Drehen, Fräsen . . . . . . . 252
Schweißen und Löten von Al-Werkstoffen . 253, 254
Der innere Aufbau der Metalle . . . . . . . . . . . . 227
Das Eisen-Kohlenstoff- Kupfer und Kupferlegierungen . . . . . . . . . . . . 255
Zustandsschaubild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227 Kurznamen, Werkstoffnummern . . . . . . . . . . . . . . 255
Gefügebilder von Stählen und Gusseisen . . 227, 228 Unlegierte Kupfersorten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255

7
Kupferlegierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 Richtwerte für die spanende Bearbeitung
Halbzeuge aus Kupferwerkstoffen . . . . . . . . . 257, 258 der Kunststoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285
Verarbeitung von Kupferwerkstoffen . . . . . . . . . . 259 Schweißen der Kunststoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 286
Schweißen und Löten Kleben: Gestaltung von Klebeverbindungen,
von Kupferwerkstoffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260 Klebstoffe, Vorbehandlung der Klebeflächen . . . .287
Klebstoff-Auswahltabellen für Verklebungen
von Kunststoffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 288
Weitere technisch wichtige Metalle . . . . . . 261
Klebstoff-Auswahltabellen für Verklebungen
Zink-, Zinn-, Blei-, Nickel-
verschiedenartiger Werkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . 289
und Titanwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261

Fensterglas, Verglasungen . . . . . . . . . . . . . . . . 290


Löten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262
Physikalisch-technische Eigenschaften
Lötzusätze zum Hartlöten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262 von Fensterglas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 290
Flussmittel zum Hartlöten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263 Wärmedurchgangszahl, Schalldämmmaß,
Weichlote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263 Preisrelation von Verglasungen . . . . . . . . . . . . . . . 290
Flussmittel zum Weichlöten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263
Lote und Flussmittel für das Löten Schmierstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291
in der Rohrinstallation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264 Schmieröle, Schmierfette, feste Schmier-
stoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291
Korrosion und Korrosionsschutz . . . . . . . . . . 265
Korrosionsverhalten der Werkstoffe . . . . . . . . . . . 265 Werkstoffprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292
Ermitteln des geeigneten Korrosionsschutzes, Zugversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292
Korrosivitätskategorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 266 Druckversuch, Scherversuch, Kerbschlag-
Vorauswahl und Vorbereitung für den biegeversuch, Dauerschwingversuch . . . . . . . . . . 293
Korrosionsschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267 Härteprüfungen: Brinell, Vickers,
Vorbereitung der Stahloberflächen zum Universalhärte, Rockwell . . . . . . . . . . . . . . . . 294, 295
Beschichten, Rostgrade, Norm-Rein- Umwertungstabelle für Härtewerte
heitsgrade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 268, 269 und Zugfestigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 295
Korrosionsschutz-Beschichtungssysteme Funkenbilder von Stählen
für Stahlbauten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270…272 (zur Werkstofferkennung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296
Korrosionsschutz durch Feuerverzinken . . . . . . . . 273 Gefügeschliffbilder von Stählen und Guss-
Korrosionsschutz für Aluminium-Bauteile . . . . . . 274 eisenwerkstoffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297
Bilder von Bruchflächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 298
Sinterwerkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 275
Sinterwerkstoffe: Einteilung, Eigenschaften, Sachwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300
Verwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 275
Schneidstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 276 Bildnachweis und
Anwendungsbereiche der Hartmetalle . . . . . . . . . 276 Quellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305

Kunststoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277
Kurzzeichen für Kunststoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277
Kurzzeichen für Füll- und Verstärkungsstoffe
in Kunststoffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277
Kunststoffsorten, allgemeine, physikalische
und chemische Eigenschaften . . . . . . . . . . . . 278, 279
Bestimmen der Kunststoffart
nach Erkennungsmerkmalen . . . . . . . . . . . . . . . . . 280
Kunststoff-Halbzeuge: Stäbe, Tafeln,
Bahnen, Formmassen, Rohre, Schläuche . . 281, 282
Verstärkte Kunststoffe: Bezeichnung,
Eigenschaften, Verwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283
Verstärkte Kunststoff-Formmassen,
Laminate, Rohre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 284

8
1 Übersicht und Einteilung
1.1 Rohstoffe,Werkstoffe, Hilfsstoffe
Die Werkstoffe werden aus Rohstoffen gewon-
nen.
Die Rohstoffe liefert entweder die belegte Natur
oder sie werden aus der oberen Schicht der Erd-
kruste, z.B. als Erze, entnommen (Bild 1).

Natürliche Werkstoffe
Die natürlichen Werkstoffe, wie z.B. Holz, Leder
oder Graphit, haben dieselbe oder eine ähnliche
Zusammensetzung wie die Rohstoffe, aus denen
Bild 1: Die Erde – unser Rohstofflieferant
sie hergestellt werden. Zu ihrer Herstellung müs-
sen die Rohstoffe lediglich bearbeitet bzw. aufbe-
reitet werden. Bearbeitung natürliche
Rohstoffe
So werden z.B. Tierhäute zu Leder gegerbt, das Aufbereitung Werkstoffe
Graphitmineral zerkleinert und zu Schmierstoff-
pulver verarbeitet oder Baumstämme zu Bauholz Beispiel: Holz
zersägt (Bild 2).
Trocknen, Sägen

Künstlich hergestellte Werkstoffe


Baumstamm Bauholz
Die Mehrzahl der in der Technik verwendeten
Werkstoffe sind keine natürlichen Werkstoffe. Es Bild 2: Natürliche Werkstoffe
sind vielmehr künstlich hergestellte Werkstoffe,
wie z.B. die Metalle, die Kunststoffe oder die Glä-
ser. Sie werden aus den Rohstoffen durch chemi- Chemische künstlich
sche Umwandlung hergestellt (Bild 3). Rohstoffe hergestellte
Umwandlung Werkstoffe
So entsteht Eisen z.B. durch Reduktion, d.h. Sauer-
stoffentzug, von Eisenerz. Die Kunststoffe werden Beispiel: Stahl
durch Synthese aus Erdölprodukten gewonnen
Reduktion
und Glas wird durch Zusammenschmelzen aus
des Erzes
Quarzsand, Kalk und Soda hergestellt.
Eisenerz, Koks, Zuschläge Stähle
Die Werkstoffe dienen zur Herstellung von Bautei-
len, Werkstücken, Werkzeugen, Gebrauchsgegen- Beispiel: Kunststoffe
ständen, Maschinen- und Apparateteilen. Dazu
werden die Werkstoffe bearbeitet oder es wird ih- Synthese
nen eine andere Form gegeben.
Erdölprodukte Kunststoffe
Hilfsstoffe, Hilfsmittel
Bild 3: Künstlich hergestellte Werkstoffe
Zur chemischen Umwandlung der Rohstoffe zu
Werkstoffen sowie zur Bearbeitung und Formge-
bung der Werkstoffe benötigt man Hilfsstoffe und
Hilfs- Hilfs-
Hilfsmittel. Für die Eisenherstellung z.B. sind die stoffe mittel
Hilfsstoffe Koks, Zuschläge und Wasser sowie als Halbzeuge Bauteile
Hilfsmittel Wärme erforderlich. Zum Drehen einer Bearbeitung
Welle z.B. benötigt man als Hilfsstoff ein Kühl- Beispiel: Drehen
schmiermittel sowie als Hilfsmittel elektrischen
Strom (Bild 4). Kühlschmier- Mechanische
mittel Energie
Weitere Hilfsstoffe sind Schmierstoffe, Kühlmit-
tel, Schleif- und Poliermittel, Härtemittel, Lötmit- Drehen
tel, Reinigungsmittel, Treib- und Brennstoffe usw. Stahl-Rundstab Welle
Hilfsmittel sind die Energieträger elektrischer
Strom, Dampf und Wärme. Bild 4:Vom Halbzeug zum Bauteil

9
Erzeugnisse, Bauteile und Werkzeuge aus verschiedenen Werkstoffen

I - Träger aus Baustahl Ziertor aus Schmiedestahl

Fensterrahmen aus Aluminium Chemikalientank aus nichtrostendem Stahl

MIG-Schweißzusatz aus Kupfer-Legierung Dacheindeckung aus Titanzink-Blech

Drehwerkzeug aus Hartmetall Schleifkörper aus Edelkorund/Kunstharz

10
1.2 Einteilung der Werkstoffe
Der Metallbauer sowie der Konstruktions- und Anlagenmechaniker haben es in ihrem Berufsleben mit
einer Vielzahl von Werkstoffen zu tun: Stähle, Gusseisenwerkstoffe, Aluminium, Kupfer, Hartmetalle,
Kunststoffe, Glas usw. (Seite 10).
Er stellt aus ihnen Bauteile her, er bearbeitet vorgefertigte Bauteile und fügt sie zu größeren Bauteilen,
zu Tragwerken, zu Baukonstruktionen, Apparaten, Behältern, Karosserien und Schiffskörpern zusam-
men. Bei dieser Arbeit verwendet er Werkzeuge, die ebenfalls aus Werkstoffen bestehen.

Um einen ersten Überblick über die Vielfalt der Werkstoffe zu gewinnen, teilt man sie in Gruppen ein.

Die Grobeinteilung der Werkstoffe erfolgt in drei Hauptgruppen: die Metalle, die Nichtmetalle und die
Verbundwerkstoffe (Bild 1). Die Metalle und die Nichtmetalle gliedert man zusätzlich in mehrere Un-
tergruppen.

Metalle Nichtmetalle Verbund-


werkstoffe

Eisenwerkstoffe NE-Metalle

Eisen- Leicht- Schwer- Natur- Kunst- Natur- Künst- Faser- und Schicht-
Stähle Guss- metalle metalle stoffe stoffe mine- liche Teilchen- verbunde
werk- (Dichte < (Dichte > ralien Mine- Verbund- und
stoffe 5 kg/dm3) 5 kg/dm3) ralien werk- Struktur-
stoffe verbunde
z.B. z.B. z.B. z.B. z.B. z.B. z.B. z.B. z.B. z.B.
Baustähle Grauguss Aluminium Kupfer Holz PVC Graphit Glas Glasfaserver- Wand-
Werkzeug- Späroguss Magne- Zink Leder Plexiglas Asbest Beton stärkte paneele,
stähle Temperguss sium Blei Bitumen Poly- Marmor Kunst- Kunststoffe, Pkw-
ethylen steine Hartmetalle Stoßfänger

Bild 1: Einteilung der Werkstoffe

Die Metalle
Nach der Zusammensetzung unterteilt man die Metalle in die Eisenwerkstoffe und die Nichteisenme-
talle (kurz NE-Metalle).
Die Eisenwerkstoffe ihrerseits untergliedert man nochmals in die besonders umfangreiche und wich-
tige Gruppe der Stähle sowie die Eisenguss-Werkstoffe. Stähle und Eisenguss-Werkstoffe bestehen
beide überwiegend aus dem Element Eisen. Sie unterscheiden sich wesentlich in ihren Eigenschaften,
jedoch auch in ihrer Zusammensetzung, d.h. in den Beimengungen zum Eisen.
Wichtige Stähle sind z.B. die unlegierten Baustähle, die Feinkornbaustähle oder die Werkzeugstähle.
Bedeutende Eisenguss-Werkstoffe sind Grauguss, Sphäroguss und Temperguss.
Die Nichteisenmetalle (NE-Metalle) unterteilt man in Leichtmetalle und Schwermetalle, wobei als
Grenze eine Dichte von ® = 5 kg/dm3 festgelegt ist. Wichtigstes Leichtmetall ist Aluminium, weitere
Leichtmetalle sind Magnesium und Titan. Schwermetalle sind z.B. Kupfer, Zink und Blei.

Die Nichtmetalle
Die Gruppe der Nichtmetalle umfasst die aus der belebten Natur stammenden Naturstoffe, die syn-
thetisch hergestellten Kunststoffe, die aus der unbelebten Natur abgebauten Mineralien und die aus
Mineralien hergestellten künstlichen Mineralien. Aus dieser Stoffgruppe haben eine Reihe von Werk-
stoffen große Bedeutung erlangt: die Kunststoffe, Glas und Beton.
Die Verbundwerkstoffe
Verbundwerkstoffe bestehen aus zwei oder mehreren Einzelstoffen, die zu einem neuen Werkstoff zu-
sammengefügt sind. Wichtige Verbundwerkstoffe sind z.B. die aus zwei aufeinander gewalzten Blechen
bestehenden plattierten Bleche, oder z.B. die aus Hartstoffkörnern und einer Kunststoffbindung beste-
henden Schleifkörper oder die glasfaserverstärkten Kunststoffe.

11
2 Werkstoffeigenschaften
Die Eignung eines Werkstoffs für einen Verwendungszweck wird durch seine Eigenschaften bestimmt.
In der Metallbautechnik interessieren vor allem Eigenschaften, die eine Aussage über seine Verwend-
barkeit und Verarbeitbarkeit erlauben. Dies sind Eigenschaften, die das Verhalten des Werkstoffs unter
mechanischen Belastungen und unter Umwelteinflüssen oder bei einem Fertigungsverfahren be-
schreiben. Aber auch Eigenschaften, die den Zustand des Werkstoffs oder seine Reaktion bei der Ein-
wirkung anderer Stoffe beschreiben, wie z.B. das Korrosionsverhalten, sind von Bedeutung.
Die Summe aller Eigenschaften ergibt das Eigenschaftsbild des Werkstoffs. Es entscheidet, ob ein
Werkstoff für eine gestellte Aufgabe geeignet ist.
Man unterscheidet physikalische, mechanisch-technische, fertigungstechnische, chemisch-technische
und Umwelt-Eigenschaften.

2.1 Physikalische Eigenschaften


Die physikalischen Eigenschaften beschreiben den Zustand der Dichte m
#=
Werkstoffe bzw. Zustandsänderungen bei Änderung der Temperatur V
(Bild 1).
Die Dichte gibt an, welche Masse ein Werkstoff pro Volumeneinheit be- 1 cm

sitzt. Die Einheit der Dichte ist g/cm3 oder kg/dm3.


1 cm 1 cm3
Die Dichte ® eines Werkstoffs errechnet sich mit der Formel:
1 cm
Es sind:
m
®= m ist die Masse des Bauteils
V
V das Volumen des Bauteils Schmelzpunkt cm
Schweiß- Brenner
Unlegierter Stahl hat z.B. eine Dichte von ® = 7,85 kg/dm3,bei Alumi- zusatz
nium beträgt die Dichte ® = 2,70 kg/dm3. Das heißt, ein Stahlbauteil ist
rund drei Mal so schwer wie ein Aluminiumbauteil gleicher Größe.
Der Schmelzpunkt ist die niedrigste Temperatur, bei der ein Werkstoff
schmilzt. Reines Eisen hat z.B. einen Schmelzpunkt von 1536 °C, Alu-
minium von 659 °C, einige Kunststoffe schmelzen bei rund 150 °C. Werkstoff
mit Schmelz-
Von technischem Interesse ist der Schmelzpunkt beim Löten und temperatur
Schweißen. Reine Stoffe haben einen exakten Schmelzpunkt. Stoff- Thermische
gemische, wie z.B. Legierungen, schmelzen in einem Schmelzbereich, Längenausdehnung Dö
d.h. sie bilden zuerst einen Schmelzbrei und erst bei weiterer Tempe- Dö = a ö1(c2 c1)
ratursteigerung eine vollständig flüssige Schmelze.
ö1 Dö
Die thermische Längenausdehnung beschreibt die Längenänderung
eines Werkstoffes durch eine Temperaturänderung. Der Werkstoffkenn-
Metallstab c1
wert der Längenausdehnung ist der thermische Längenausdehnungs-
koeffizient å. Er gibt die Längenänderung eines 1 m langen Stabes bei
1 °C Temperaturänderung an. erwärmter Metallstab c2
Die Leitfähigkeit für Wärme und Elektrizität beschreibt die Fähigkeit ei-
nes Stoffes, Wärme bzw. Elektrizität in sich weiterzuleiten. Gute Leiter Wärmeleitfähigkeit
sind alle Metalle, insbesondere Aluminium, Kupfer und Stahl. Brenner
Schlechte Leiter sind die meisten Nichtmetalle, wie z.B. die Kunststoffe
und Glas.
Hohe Leitfähigkeit für Wärme muss z.B. der Lötkolben besitzen, er ist Probestab
deshalb aus Kupfer. Niedrige Wärmeleitfähigkeit wird von Wärme-
dämmstoffen gefordert, sie sind z.B. aus Schaumstoff.
Der Werkstoffkennwert zur Charakterisierung der Stromleitung in
Wärmefluss im Stab
einem Werkstoff ist der spezifische elektrische Widerstand ®el.
Werte der physikalischen Eigenschaften wichtiger Werkstoffe und Hilfs- Bild 1: Physikalische
stoffe befinden sich im Tabellenteil Seiten 192, 196. Eigenschaften

12
2.2 Mechanisch-technische Eigenschaften
Die mechanisch-technischen Eigenschaften beschreiben das Verhalten
a) Zugfestigkeit
der Werkstoffe unter der Wirkung mechanischer Kräfte (Bild 1).
Wichtige mechanisch-technische Eigenschaften sind die Festigkeit, die
Härte sowie das Verformungsverhalten.
Als Festigkeit bezeichnet man allgemein die größtmögliche mechani- S
Rm = F
sche Spannung, die ein Werkstoff aushalten kann, ohne zu Bruch zu S
gehen. Je nachdem, ob es sich dabei um eine Zug-, Druck- oder Scher-
belastung handelt, ergibt sich eine Zugfestigkeit, eine Druckfestigkeit
oder eine Scherfestigkeit. F Gewichtskraft

Die Zugfestigkeit Rm z.B. errechnet sich bei einem b) Härte


Tragseil aus der Zugkraft F und der Querschnitts- F
Rm = Prüfkraft
fläche S des Seils (Bild 1a) nach nebenstehender S
Formel.
Prüf- Eindrück-
Die Einheit der Zugfestigkeit Rm ist N/mm2. eindruck körper

Stahl hat z.B. eine Zugfestigkeit von rund 500 N/mm2, Aluminium von Werkstoff-
rund 200 N/mm2. Probe

Hohe Festigkeit müssen Werkstoffe haben, aus denen tragende Bau-


teile, wie Seile, Profile, Tragwerke usw. gefertigt werden. c) Elastizität
Rückfederung
Die Härte gibt den Widerstand an, den ein Werkstoff dem Eindringen F
eines Eindrückkörpers, z.B. einer Hartmetallkugel, entgegensetzt
(Bild 1b). Sehr harte Werkstoffe sind z.B. Diamant, Hartmetalle sowie
gehärteter Stahl. Ungehärteter Stahl und gehärtetes Aluminium sind
Sägeblatt
mittelhart. Weiche Werkstoffe sind Reinaluminium, Blei und Kupfer.
Große Härte ist bei Bauteilen erforderlich, die auf ihrer Oberfläche
großen Kräften und Verschleiß ausgesetzt sind, wie z.B. Zahnräder,
Rollen, Werkzeuge.
d) Plastizität
Mit Elastizität bezeichnet man die Fähigkeit eines Werkstoffs nach
einer Verformung seine Ausgangsform wieder einzunehmen (Bild 1c).
Elastische Stoffe federn zurück. Messerschneidenstahl oder der Stahl Drehstahl
für Sägeblätter ist z.B. elastisch. Torsieren
eines
Plastisch verformbar ist ein Werkstoff, wenn er unter Krafteinwirkung Zirbels

seine Form bleibend verändert, d.h. nicht oder nur geringfügig zurück-
federt (Bild 1d). Plastisch verformbar sind z.B. glühender Schmiede-
stahl, Zinkblech oder Kupferblech.
e) Sprödigkeit
Als Sprödigkeit bezeichnet man die Eigenschaft eines Werkstoffs, unter
Belastung zu brechen, ohne sich vorher merklich zu verformen. Spröde
Werkstoffe zerspringen besonders bei schlagartiger Beanspruchung in
viele Bruchstücke (Bild 1e). Bei der Verarbeitung spröder Werkstoffe,
wie z.B. der Montage eines Waschbeckens aus Keramik, müssen
schlagartige Belastungen, wie z.B. Hammerschläge, vermieden wer-
den. Auch unsachgemäß gehärteter Stahl kann so spröde sein, dass er
bei Schlagbeanspruchung zerbricht.
Unter Zähigkeit versteht man die Eigenschaft eines Werkstoffs, der f) Warmfestigkeit
erwärmter
bleibenden (plastischen) Verformung großen Widerstand entgegenzu- kalter Werkstoff Werkstoff
setzen. Schmiedestahl ist z.B. zäh, Blei hingegen ist leicht biegbar.
Die Warmfestigkeit beschreibt die Festigkeit eines Werkstoffs bei er-
höhten Temperaturen (Bild 1f). Werkstoffe mit geringer Warmfestigkeit Verformung
sind z.B. die Kunststoffe, die bereits bei 100 °C einen Großteil ihrer durch Erwärmung
Festigkeit verlieren. Hohe Warmfestigkeit haben spezielle Werkzeug-
stähle, bei denen ein Abfall der Festigkeit erst bei Temperaturen über Bild 1: Mechanisch-technische
600 °C beginnt. Eigenschaften

13
2.3 Fertigungstechnische Eigenschaften
Die fertigungstechnischen Eigenschaften geben Auskunft über die Eig-
a) Gießbarkeit Bauteil
nung eines Werkstoffs für ein Fertigungsverfahren und über die Bedin- (aufgeschnitten)
gungen bei der Verarbeitung der Werkstoffe.
Wichtige fertigungstechnische Eigenschaften sind die Gießbarkeit, die
spanende Formbarkeit, die Schmiedbarkeit, die Härtbarkeit, die
Schweißeignung und die Kaltumformbarkeit (Bild 1). Guss-
Form-
kästen
Die Gießbarkeit der Schmelze eines Werkstoffs ist die Voraussetzung
zur Verarbeitung zu Gussstücken (Bild 1a). Die Schmelze von Guss-
werkstoffen muss dünnflüssig sein, so dass sie die Gussform vollstän- b) Spanbarkeit
dig ausfüllt. Außerdem dürfen sich im Gussstück während des Erstar-
Drehteil
rens keine Hohlräume (Lunker) bilden.
Klemm-
Um der Forderung nach guter Vergießbarkeit zu genügen, sind von halter
jeder Werkstoffgruppe spezielle Gusswerkstoffe entwickelt worden:
Eisen-Gusswerkstoffe (Gusseisen), Aluminium-Gusslegierungen, Kup-
fer-Zink-Gusslegierungen (Gussmessing) usw.
Schneidplatte
Die spanende Formbarkeit ist eine wichtige Eigenschaft, da fast alle
c) Schmiedbarkeit
Werkstücke und auch viele Bauteile im Laufe ihrer Fertigung durch ein
spanendes Verfahren, wie z.B. Bohren, Sägen, Drehen oder Fräsen be-
arbeitet werden (Bild 1b).
Alle Eisenwerkstoffe sowie die meisten Nichteisenmetalle sind spa-
nend formbar. Nicht oder nur schlecht spanbar sind sehr weiche Werk-
stoffe wie z.B. Gummi oder sehr harte und spröde Werkstoffe, wie z.B.
Glas oder gehärteter Stahl.
Die Schmiedbarkeit ist eine der hervorstechendsten Eigenschaften der
d) Schweißeignung
Metalle (Bild 1c). Man versteht darunter die Fähigkeit eines Werkstoffs,
sich im erwärmten Zustand durch Krafteinwirkung umformen zu las- Schweiß- Schweiß-
zusatz brenner
sen. Das Schmieden findet sowohl im handwerklichen Bereich, aber
auch im industriellen Maßstab Verwendung, da es ein kostengünstiges
und werkstoffsparendes Fertigungsverfahren ist.
Schmiedbar sind die meisten Stähle sowie Aluminium-Knetlegierun- Füge- Füge-
gen und Kupfer-Knetlegierungen. Im allgemeinen nicht schmiedbar teil teil
sind die Gusswerkstoffe.
e) Härtbarkeit
Die Schweißeignung eines Werkstoffs ermöglicht ein stoffschlüssiges
glühendes
Fügen von Einzel-Bauteilen zu einem Gesamtbauteil durch Schweißen Bauteil
(Bild 1d). Die Schweißnaht hat bei richtiger Auswahl des Zusatzwerk- Wasserbad
stoffes annähernd dieselbe Festigkeit wie die Fügeteile.
Gut schweißbar sind unlegierte und legierte Stähle mit geringem Koh-
lenstoffgehalt. Aber auch Gusseisen sowie Aluminium- und Kupferle-
gierungen können mit Spezialverfahren geschweißt werden.
f) Kaltumform-
barkeit Ausgangs-
Unter Härtbarkeit versteht man die Eigenschaft eines Werkstoffs durch material
Abschrecken des glühenden Bauteils in Wasser eine wesentliche Ver-
besserung der Härte zu erfahren (Bild 1e). Auch die Festigkeit kann Biege- Biegehebel
durch ein besonderes Härteverfahren, das Vergüten, stark erhöht wer- kern
den. Härtbar sind viele Stähle, einige Eisen-Gusswerkstoffe sowie die
aushärtbaren Aluminium-Legierungen. Biege-
rolle

Die Kaltumformbarkeit beschreibt die Eigenschaft eines Werkstoffs Biegeteil


sich bei Umgebungstemperatur, z.B. durch Biegen, Abkanten, Tiefzie-
hen, Falzen usw. umformen zu lassen (Bild 1f). Kaltumgeformt werden Bild 1: Fertigungs-
vor allem Bleche, Bänder und Rohre. technische Eigenschaften

14
2.4 Chemisch-technische Eigenschaften
Die chemisch-technischen Eigenschaften beschreiben die Stoffumwandlung der Werkstoffe durch die
Wirkung der sie umgebenden Stoffe sowie durch Umweltbedingungen.
Bei normalen Umweltbedingungen laufen die werkstoffzerstörenden Korrosions-
Vorgänge langsam ab. Unter der Wirkung aggressiver Chemikalien, anfälligkeit
wie Säuren, Laugen oder Lösungsmitteln sowie bei erhöhter
Temperatur werden die Werkstoffe rasch zerstört. Wichtige chemisch-
technische Eigenschaften sind die Korrosionsbeständigkeit, die
Wärmebeständigkeit sowie die Brennbarkeit (Bild 1).
Korrosionsbeständigkeit. Als Korrosion bezeichnet man die von der
Oberfläche des Werkstoffs ausgehende Zerstörung durch chemische
oder elektrochemische Reaktionen. Verzunderung
Verstärkt wird die Korrosion durch ungünstige Umwelteinflüsse.
Korrosionsunbeständig sind unlegierte Stähle, d.h. sie rosten an der
Luft. Korrosionsbeständig sind die nichtrostenden Stähle, in der
Umgangssprache rostfreie Edelstähle genannt, sowie Aluminium- und
Kupfer-Werkstoffe. Bauteile aus korrosionsunbeständigen Werkstoffen
müssen gegen Korrosion geschützt werden, z.B. durch Verzinken.
Die Wärmebeständigkeit ist wichtig bei Werkstücken und Bauteilen, die
erhöhter Temperatur ausgesetzt sind. Unlegierte Stähle sind z.B. wär- Brennbarkeit
mebeständig bis ca. 600 °C. Werden sie höher erwärmt, so reagieren
sie mit dem Luftsauerstoff, sie verzundern. Verzunderungsfeste Stähle
dagegen können bis ca. 1100 °C erhitzt werden.
Die meisten Kunststoffe können kaum höher als bis zu 150 °C erwärmt
werden, da sie sich dann zersetzen.
Die Brennbarkeit spielt bei metallischen Werkstoffen praktisch keine
Rolle, da sie unter normalen Bedingungen nicht brennbar sind. Eine
Ausnahme hiervon ist Magnesium (Seite 106). Bild 1: Chemisch-technische
Eigenschaften
Bei Verwendung von Kunststoffen ist die Brennbarkeit zu beachten, da
die Mehrzahl der Kunststoffe brennbar ist.

2.5 Umwelt-Eigenschaften
Neben den Eigenschaften, die die technische Eignung eines Werkstoffs beschreiben, müssen bei der
Werkstoffauswahl auch der Schutz der Gesundheit und der Umweltschutz berücksichtigt werden. Zu
vermeiden sind giftige, gesundheitsgefährliche oder umweltbelastende Werkstoffe.
Giftig sind z.B. die Werkstoffe Blei, Cadmium und Quecksilber. Gesundheitsgefährlich, d.h. krebserre-
gend sind Asbest, Kaltreiniger zum Metallentfetten (Tri oder Tetra) und die Ausdünstungen aus älteren
Spanplatten (Formaldehyd). Giftige und gesundheitsgefährliche Stoffe sind zu vermeiden. Bei der
Arbeit mit giftigen und gesundheitsgefährlichen Stoffen müssen besondere Vorsichtsmaßnahmen der
Berufsgenossenschaft beachtet werden.
Umweltschonend sind Werkstoffe, die sich nach dem Gebrauch wieder aufarbeiten lassen. Man nennt
das Recycling. Recycelbar sind die metallischen Werkstoffe, begrenzt recycelfähig sind die Kunststoffe.

Wiederholungsfragen
1 In welche drei Hauptgruppen teilt man die Werk- 5 Warum muss die Oberfläche von Zahnrädern
stoffe ein? gehärtet sein?
2 Nennen Sie drei Leichtmetalle und drei Schwer- 6 Beschreiben Sie ein Sägeblatt bezüglich Härte,
metalle. Elastizität, Plastizität, Sprödigkeit.
3 Mit welcher phsikalischen Eigenschaft beschreibt 7 Welche Werkstoffe sind schweißbar?
man, ob ein Werkstoff schwer oder leicht ist? 8 Was versteht man unter Korrosion?
4 Was gibt die Zugfestigkeit an? 9 Welche Werkstoffe sind recycelbar, welche nicht?

15
3 Roheisengewinnung und Stahlherstellung
3.1 Chemische Grundlagen der Metallgewinnung
Die reinen Metalle sind chemisch betrachtet Grundstoffe, auch chemische Elemente genannt. Es gibt
rund 90 natürliche Grundstoffe auf der Erde: 67 sind Metalle, 16 Nichtmetalle und 7 Halbmetalle.
Die Grundstoffe werden der Übersicht wegen in einem Ordnungsschema aufgetragen. Es heißt Peri-
odensystem der Elemente, kurz PSE (Bild 1). Bedeutend für die Werkstofftechnik sind etwa 20 Metalle.
Sie stehen im mittleren Bereich des Periodensystems der Elemente.

1 2
H He
Wasser-
stoff Helium

3 4 5 6 7 8 9 10
Li Be B C N O F Ne
Beryl- Kohlen- Stick- Sauer-
Lithium lium Bor stoff stoff stoff Fluor Neon

11 12 13 14 15 16 17 18
Na Mg Al Si P S Cl Ar
Na- Magne- Alumi- Sili- Phos- Schwe-
trium sium nium cium phor fel Chlor Argon

19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36
K Ca Sc Ti V Cr Mn Fe Co Ni Cu Zn Ga Ge As Se Br Kr
Cal- Scan- Vana- Gal- Germa-
Kalium cium dium Titan dium Chrom Mangan Eisen Cobalt Nickel Kupfer Zink lium nium Arsen Selen Brom Krypton

37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54
Rb Sr Y Zr Nb Mo Tc Ru Rh Pd Ag Cd In Sn Sb Te I Xe
Rubi- Stron- Molyb- Tech- Ruthe- Rho- Palla- Cad- Anti-
dium tium Yttrium Zirkon Niob dän netium nium dium dium Silber mium Indium Zinn mon Tellur Iod Xenon

55 56 57 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86
Cs Ba La Hf Ta W Re Os Ir Pt Au Hg Tl Pb Bi Po At Rn
Cae- Wolf- Rhe- Os- Iri- Queck- Thal- Polo-
sium Barium Lanthan Hafnium Tantal ram nium nium dium Platin Gold silber lium Blei Bismut nium Astat Radon

Leichtmetalle Schwermetalle Edelmetalle Nichtmetalle Gase

Bild 1: Periodensystem der Elemente (gekürzt)

Das technisch wichtigste Metall ist Eisen (Fe). Es steht in der Mitte des Periodensystems. Links und
rechts der Mitte die Leichtmetalle Aluminium (Al), Magnesium (Mg) und Titan (Ti).
Schwermetalle sind Vanadium (V), Chrom (Cr), Mangan (Mn), Cobalt (Co), Nickel (Ni), Kupfer (Cu), Zink
(Zn), Niob (Nb), Molybdän (Mo), Tantal (Ta), Wolfram (W), Zinn (Sn) und Blei (Pb).
Zu den Edelmetallen zählen Silber (Ag), Gold (Au) und Platin (Pt).
Die Eigenschaften der einzelnen Grundstoffe (Elemente) sind im Tabellenteil, Seite 192, beschrieben.
Die Metalle kommen auf der Erde nicht als Grundstoffe vor, sondern als chemische Verbindung. Meist
handelt es sich um Verbindungen der Metalle mit Sauerstoff, also Oxide, oder Verbindungen mit
Schwefel, also Sulfide. Diese Rohstoffe für die Metallgewinnung nennt man Erze.
Zur Gewinnung der Metalle aus den Erzen wird den Metalloxiden der Sauerstoff bzw. den Metallsulfi-
den der Schwefel entzogen. Diesen chemischen Vorgang nennt man Reduktion. Er ist die Umkehrung
der Oxidation. Die Reduktion wird mittels eines Reduktionsmittels durchgeführt, das den Sauerstoff
bzw. Schwefel vom Metall abtrennt und an sich bindet und damit das reine Metall entstehen lässt.

(Metalloxid oder + Wärme +


Erz Metallsulfid)
Reduktionsmittel → Metall Begleitstoffe

Bei der Reduktion des Eisenerzes z.B. wird Kohlenstoff in Form von Koks als Reduktionsmittel verwendet:
Eisenerz →
+ Koks Eisen + Kohlenstoffdioxid
(Eisenoxid)

16
3.2 Eisenerze
Ausgangsstoff der Roheisengewinnung ist das gesteins-
artig aussehende Eisenerz (Bild 1). Es wird aus Lagerstät-
ten im Tagebau abgebaut und besteht aus dem eigent-
lichen Wertanteil, einem Eisenoxid und erdigen Beimen-
gungen, der sogenannten Gangart. Die Gangart wird am
Förderort (Australien, Afrika, Brasilien) weitgehend ab-
getrennt und das angereicherte Erz zum Stahlstandort
transportiert. 4 cm

Die wichtigsten Eisenerze sind Magneteisenstein (che-


misch Fe3O4) und Roteisenstein (chemisch Fe2O3) mit Bild 1: Eisenerz (Roteisenstein)
rund 50 % bis 65 % Eisenerzanteil.
Die Eisen- und Stahlwerkstoffe sind die wichtigsten Werkstoffe der metalltechnischen Berufe. Ihre Her-
stellung erfolgt in großtechnischen Anlagen, die ein eigener großer Industriezweig sind.

3.3 Roheisengewinnung im Hochofen


Weltweit und auch in der Bundesrepublik Deutschland wird das Roheisen zum überwiegenden Teil in
Hochofenanlagen hergestellt (Bild 2, linker Teil). Diese großtechnischen Anlagen bestehen aus dem
rund 60 m hohen Hochofen mit seinen Einzelbauteilen sowie Winderhitzern zur Erzeugung heißer Ver-
brennungsluft und der Erzaufbereitung mit Koks- und Zuschlagsdosierung.

Hochofenanlage Stoffströme und chemische


Vorgänge im Hochofen

Kamin Von oben rutscht das


Eisenerz im Hochofen
Hochofen in die Reduktionszone
C und wird dort reduziert:
Wind- Gicht-
erhitzer gas C Fe2O3 + 3 C
2 Fe + 3 CO
Gicht-
Fe3O4 + 4 C

CO
verschluss
Fe
200 °C 3 Fe + 4 CO
Vorwärm-
zone Fe2O3 + 3 CO
500 °C Fe
2 Fe + 3 CO2
Fe3O4 + 4 CO

CO2
Reduktions-
Koks zone 3 Fe + 4 CO2
erhitzte Möller
Luft 1100 °C
1400 °C
Schmelz- CO
zone
1900 °C Von unten eingeblasene
Roheisen- Heißluft reagiert mit dem
Koks
Abstich CO2 Kohlenstoff des Kokses:
Schlacke 2 C + O2 2 CO
Zu-
Gichtgas- Erz schläge
Luft feuerung
O2 C + O2 CO2
Frischluft CO2 + C 2 CO

Bild 2: Hochofenanlage zur Roheisengewinnung, Stoffströme und chemische Vorgänge

Der Hochofen wird von oben durch den Gichtverschluss lagenweise mit Möller und Koks gefüllt (be-
schickt). Unter Möller versteht man in der Metallurgiefachsprache eine Mischung aus Eisenerz und
Zuschlägen. Die Zuschläge sind Kalk- und Dolomit-Gesteinsmehl, die die spätere Schlacke bilden.
Jeder Bestandteil der Hochofenbeschickung erfüllt eine bestimmte Aufgabe:
Das Eisenerz enthält chemisch gebunden das spätere Produkt, das Eisen.
Die Zuschläge (Kalk, Dolomit) bilden in der Hitze des Hochofens eine gut schmelzende Schlacke und
führen durch Absenken des Schmelzpunkts der erdigen Erzbestandteile zu deren Auflösung in der flüs-
sigen Schlacke.
Der Koks dient als Reduktionsmittel für das Eisenerz. Außerdem erzeugt er durch teilweise Verbren-
nung die zur Reduktion erforderlichen hohen Temperaturen im Hochofen.

17
Vorgänge im Hochofen
Im unteren Teil des Hochofens wird Heißluft eingeblasen (Bild 2, Seite 17) und verbrennt einen Teil des
Kokses zu Kohlenstoffdioxidgas CO2 und Kohlenstoffmonoxidgas CO. Die heißen Gase steigen in die
Erzschüttung hoch und wirken dort als Reduktionsmittel.
Von oben rutscht das Füllgut langsam in immer heißere Zonen des Hochofens nach unten. In der
600 °C bis 1100 °C heißen Reduktionszone wird das Eisenerz Fe2O3 von den aufsteigenden, reduzie-
renden Gasen (CO) und heißem Koks C zum metallischen Eisen Fe reduziert (Bild 2, chemische Vor-
gänge). Das Eisen liegt hier zunächst als fester, poröser Eisenschwamm vor. Beim weiteren Abrutschen
in die rund 1600 °C heiße Schmelzzone schmilzt der Eisenschwamm, tropft in den geschlossenen Bo-
den des Hochofens und bildet die Roheisenschmelze.
Die mit absinkenden Zuschläge (Kalk, Dolomit) schmelzen ebenfalls und nehmen die erdigen Erzbe-
standteile durch Lösen auf. Sie bilden die Schlacke, tropfen nach unten und sammeln sich über dem
flüssigen Roheisen. Schlacke und Roheisen werden getrennt abgelassen.
Das abgelassene Roheisen enthält gelöst etwa 8% Fremdstoffe, die sogenannten Eisenbegleiter: rund
4% Kohlenstoff sowie Mangan, Silicium, Phosphor und Schwefel, die je nach Eisenerz und Zuschlägen
in unterschiedlichen Gehalten auftreten können.
Roheisen mit hohem Siliciumgehalt ist der Ausgangsstoff für Eisen-Gusswerkstoffe. Es wird Gießerei-
Roheisen oder, wegen der grauen Bruchfläche, Graues Roheisen genannt.
Roheisen mit hohem Mangangehalt wird zu Stahl weiterverarbeitet. Es heißt Stahl-Roheisen oder,
wegen seiner hellen Bruchfläche, Weißes Roheisen.
Das Gießerei-Roheisen wird nach dem Abstich zu Masseln (knüppelartige Eisenstäbe) vergossen und
ist der Ausgangsstoff für Eisen-Gusswerkstoffe. Das Stahl-Roheisen wird in fahrbaren Pfannenwagen
und Roheisenmischern gesammelt und durch Einrühren von Entschwefelungsmitteln (Karbid CaC2)
entschwefelt. Dann wird es zur Stahlherstellung in das nahe gelegene Stahlwerk gefahren.
In großen Hochöfen werden pro 24-Stunden-Schicht rund 10000 t Roheisen erschmolzen.

3.4 Roheisenerzeugung durch Direktreduktions-Verfahren


Beim Direktreduktions-Verfahren wird das Eisenerz im Festzustand zu metallischem Eisen reduziert,
ohne flüssig zu werden. Ausgangsmaterial sind Erzpellets, das sind walnussgroße, poröse Erzklum-
pen, die in einem vorgeschalteten Produktionsprozess aus gemahlenem Eisenerzmehl und einem Bin-
demittel zusammengebacken werden.
Die Erzpellets (Wertbestandteil Fe2O3) werden von oben in den Direktreduktions-Schachtofen gefüllt
und rutschen langsam nach unten (Bild 1). Von unten strömt ein Reduktionsgas aus Kohlenstoffmon-
oxid CO und Wasserstoff H2 durch die Erzpelletsschüttung nach oben und reduziert das Eisenerz bei
700 bis 1050 °C zu Eisen. Die gebildeten Eisenpartikel backen zu porösen, schwammartigen Klumpen
zusammen, was zu dem Namen Eisenschwamm für das Endprodukt geführt hat.
Eisenschwamm besteht zu rund 85% Direktreduktions- Erzpellets
aus Eisen, der Rest ist Gangart, Rest- Schacht- chemische Vorgänge
ofen Stoff-
Eisenoxid und Eisenbegleiter. Zur im Schachtofen:
Gicht- ströme
Beseitigung dieser Verunreinigun- gas Fe2O3 + 3 CO 2 Fe + 3 CO2
gen wird der Eisenschwamm an- Reduktions- Fe2O3 + 3 H2 2 Fe + 3 H2O
schließend in einem Elektro-Lichtbo- zone Fe2O3

genofen zu flüssigem Roheisen auf- CO2


Reduk-
geschmolzen (Bild 1) und dann zu tions- Elektro-Lichtbogenofen
Stahl umgewandelt (Seite 19). gas CO Kohle- Licht-
CO, H2 H2 elektroden bogen
Direktreduktions-Anlagen werden Eisen-
Kühlzone
vorteilhaft dort betrieben, wo preis- schwamm Fe
Kühlgas
günstig Erdgas (CH4), Erdöl oder Eisen-
Eisen-
auch minderwertige Kohle zur Her- schwamm schwamm
stellung des Reduktionsgases (CO, Schlacke
H2) zur Verfügung stehen. Es können Roheisen-Schmelze
auch kleinere Anlagen wirtschaftlich
betrieben werden. Bild 1: Direktreduktions-Verfahren

18
3.5 Stahlherstellung mit dem Sauerstoff-Aufblasverfahren
Ausgangsstoff ist das im Hochofen erschmolzene Stahl-Roheisen (Seite 18), das in Pfannenwagen flüs-
sig zum Stahlwerk gelangt. Außerdem werden noch Stahlschrott und Eisenschwamm zugegeben.
Das Roheisen besteht zu 90 bis 95% aus Eisen, 3 bis 5% Kohlenstoff sowie wenigen Prozent Mangan,
Silicium, Phosphor und Schwefel (Bild 1). Die Eisenbegleiter Kohlenstoff, Phosphor und Schwefel
würden das erstarrte Roheisen hart, spröde und nicht schmiedbar machen.
Um Stahl zu erhalten, muss der Kohlenstoff teilweise und die Elemente Phosphor und Schwefel weit-
gehend aus dem Roheisen entfernt werden. Dies geschieht durch Verbrennen, d.h. Oxidieren, der Ei-
senbegleiter in der Stahlschmelze.
Die technische Durchführung der Zusammensetzung von Roheisen: 90 bis 95% Eisen chemische Vorgänge
Verbrennung der Eisenbegleiter im Konverter:
Gehalt der Eisenbegleiter (Beispiel)
Verbrennen der
erfolgt heute in der Bundesrepu- Kohlenstoff Silicium Mangan Phosphor Schwefel
Eisenbegleiter:
4% 0,4 % 1% 2% 0,1 %
blik Deutschland zum Großteil mit C + O2 CO2
dem Sauerstoff-Aufblasverfahren 4 P + 5 O2 2 P2O5
(Bild 1). Hierbei wird das flüssige Sauerstoff
Füllgut: S + O2 SO2
Roheisen zusammen mit Stahl- Roheisen
Si + O2 SiO2
schrott sowie Zuschlägen (zur Stahlschrott
Zuschläge
Blasrohr
Schlackebildung) in einen Konver- Legierungs- Mn + O2 MnO2
elemente
Verbrennen geringer
ter gefüllt. Er fasst rund 300 t. Ausgieß- Mengen von Eisen:
Schlacke loch
Dann fährt ein wassergekühltes 4 Fe + 3 O2 2 Fe2O3
Rohr von oben in den Konverter Steuerbühne
und bläst mit Sauerstoff angerei-
Produkt: Stahl
cherte Luft in die Schmelze. Der
Sauerstoff reagiert heftig mit den
Eisenbegleitern in der Schmelze.
Sie verbrennen unter starker Stahlschmelze Gieß-
pfanne
Wärmeentwicklung zu Oxiden.
Die entstehenden gasförmigen Konverter Zusammensetzung von Stahl (z.B. S 235 JR)
(kippbar gelagert) Gehalt der Eisenbegleiter
Oxide (CO2, SO2) sowie die frei Kohlenstoff Silicium Mangan Phosphor Schwefel
werdende Verbrennungswärme 0,2 % 0,4 % 0,6 % 0,05 % 0,05 %
lassen die Schmelze kochen. Die
entstehenden festen Oxide (P2O5,
MnO2, SiO2) werden in die Bild 1: Stahlherstellung mit dem Sauerstoff-Aufblasverfahren
Schlacke aufgenommen.
Dieser Blasvorgang dauert 10 bis 20 Minuten. Danach werden gegebenenfalls Legierungselemente zu-
gegeben und dann wird der fertige Stahl in Gießpfannen gefüllt.
Der entstehende Werkstoff Stahl hat einen Kohlenstoffgehalt von rund 0,2% und nur noch niedrige
Phosphor- und Schwefelgehalte (Bild 1). In festem Zustand ist er hart, zäh, schmiedbar und härtbar.

3.6 Stahlherstellung mit dem


Elektrostahlverfahren Kohleelektroden Abgase
Besonders zur Herstellung hochlegierter und Deckel
damit hochschmelzender Stahlsorten, aber auch Stahlabguss Licht- Schlacken-
zum Erschmelzen von Massenstahl aus Schrott, bogen abguss
wird das Umschmelzen im Elektrostahlofen,
meist ein Lichtbogenofen, eingesetzt (Bild 2). Der
Elektro-Lichtbogenofen hat eine flache Schmelz-
wanne, die mit einem seitlich schwenkbaren
Deckel zum Füllen abgedeckt ist. Durch ihn ragen
Stahl Stahlschmelze Schlacke
Kohleelektroden in den Ofenraum. Der gesamte
Ofen ist drehbar gelagert und kann zum Ab-
gießen von Schlacke sowie zum Entleeren der
Stahlschmelze gekippt werden. Bild 2: Stahlherstellung im Elektro-Lichtbogenofen

19
Zu Beginn wird die Schmelzwanne gefüllt. Zum Einsatz kommen Stahlschrott bekannter Zusammenset-
zung, Gießereiabfälle, Eisenschwamm und Roheisen. Zur Bildung einer Reinigungsschlacke werden Zu-
schläge beigemischt. Dann werden die Elektroden auf die Füllung abgelassen und der Lichtbogen
gezündet. Er entwickelt Temperaturen bis zu 3000 °C und schmilzt die Füllung unter intensiver Durchmi-
schung auf. Es folgt eine rund einstündige Schmelzzeit, in der zuerst die Verunreinigungen, der Phosphor
und der überschüssige Kohlenstoff ausbrennen (Frischperiode). Im Anschluss daran werden die Oxide
und der Schwefel aus der Schmelze entfernt (Feinungsperiode). Dies geschieht durch schrittweise Zu-
gabe von verschiedenen Schlackebildnern, die die unerwünschten Stoffe der kochenden Stahlschmelze
in die Schlacke binden. Zum Schluss wird auf die gewünschte Zusammensetzung legiert.

3.7 Nachbehandlung des flüssigen Stahls


Zur Herstellung von Stählen mit besonderen Qualitätsanforderungen (Qualitäts- und Edelstähle) wird
der noch flüssige Stahl zusätzlichen Behandlungen unterworfen. Sie dienen der Entfernung letzter un-
erwünschter Bestandteile sowie der Zuführung spezieller Legierungselemente.
Desoxidieren
nicht-desoxidiert vergossen desoxidiert vergossen
Das Desoxidieren dient zum Entfernen von gelös- Gas- flacher tiefer
tem Sauerstoff- und Stickstoffgas aus der Stahl- blasen Kopflunker Kopflunker
(CO)
schmelze. Diese Gase lösen sich beim Frischen Querschnitt
Querschnitt
des Stahls im Konverter (Seite 19) aus dem einge-
blasenen Luft/Sauerstoff-Gemisch im flüssigen
Stahl. Während des Abkühlens der Stahlschmelze
perlen die Gase teilweise wieder aus, die Stahl- Kokillen- Seigerung Kokillen- gleichmäßige
block block Zusammen-
schmelze kocht. Man spricht deshalb von unberu- setzung
higt vergossenem oder nicht-desoxidiert vergos-
senem Stahl. Bild 1: Nicht desoxidiert und desoxidiert vergossener
Ein nicht-desoxidiert vergossener Stahlblock ent- Kokillen-Stahlblock
hält in der Randzone Gasblasen und entmischt
sich während des Erstarrens (Bild 1). Die Eisenbegleiter Kohlenstoff, Phosphor und Schwefel werden
im Blockinneren angereichert, die Randzone ist nahezu frei davon. Diese Entmischung nennt man
Seigerung. Sie führt zu Walzgut mit unterschiedlicher Zusammensetzung.
Durch Zugabe von rund 1% Silicium und Aluminium (Desoxidationsmittel) zur Stahlschmelze, wird der
gelöste Sauerstoff und Stickstoff chemisch gebunden. Die Schmelze ist dann beim Abkühlen ruhig, da
kein Gas ausperlt. Man spricht von beruhigt vergossenem oder desoxidiert vergossenem Stahl.
Desoxidiert vergossene Stahlblöcke enthalten keine Gasblasen (Bild 1, rechts) und sind nicht geseigert.
Ihre Zusammensetzung ist über dem gesamten Blockquerschnitt gleich, das daraus hergestellte Walzgut
hat gleichmäßige Eigenschaften. Nachteilig ist der tiefe Kopflunker des Kokillenblocks.
Die heute üblichen Qualitäts- und Edelstähle sind desoxidiert vergossen. Bei den unlegierten Stählen
kann die Vergießart im Kurznamen des Werkstoffe angegeben sein (Seite 197).
Entschwefeln
Schwefel im Stahl verschlechtert die Eigenschaften des Stahls. Eine teilweise Verringerung des Schwe-
felgehalts erfolgt deshalb im Roheisenmischer durch Einblasen von Entschwefelungsmitteln und auch
beim Frischen im Sauerstoffaufblas-Konverter. Niedrigste Schwefelgehalte erreicht man durch Nach-
entschwefeln (Bild 2, links). Dazu wird durch ein Einblasrohr Kalkpulver tief in die Stahlschmelze ein-
geblasen. Der Kalk bindet den Schwefel und
schwimmt als Schlacke auf. Entschwefeln Spülgasbehandlung
Einblasrohr Kalk Schlacke
Spülgasbehandlung
Schlacke
Sie dient zum Entfernen letzter nichtmetallischer
Verunreinigungen aus der Stahlschmelze (Bild 2, Stahl- Stahl-
schmelze schmelze
rechts). Durch den Boden einer speziellen
Gieß- Gieß-
Gießpfanne oder durch ein Rohr wird chemisch in- pfanne pfanne
aktives Argongas in die Schmelze gepresst und Ausguss
perlt in ihr hoch. Die Verunreinigungen werden Spülgas Argon Ausguss

von den Gasblasen mitgerissen und in die


Schlacke gespült. Bild 2: Entschwefeln und Spülgasbehandlung

20

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