Professional Documents
Culture Documents
2019
Christina Fuxjäger
1. Thema:
"Lösen vor Tun"
Warum ist Lösen vor tun "schwierig" und nicht selbstverständlich im Unterricht?
Unterricht ist wie das Musizieren selbst mehr auf Ziele ausgerichtet und oft weniger
auf den Weg dorthin
o Ziel ist jedoch leichter zu erreichen mit der Regel "Lösen vor Tun"
o der Unterricht soll in Ruhe beginnen, von Null weg, Restspannungen müssen
gelöst werden
unterschiedlich wichtig für SchülerInnen
o LehrerIn soll dies herausfinden
LehrerIn ist in der Unterrichtsroutine (mehrere SchülerInnen hintereinander)
o Lösen/ Entspannen wird oft vergessen
"Woodstock":
o im Sitzen: Hände streichen abwechselnd an den Oberschenkeln auf und ab
o Schulterblätter kommen mit, Schultern sind frei
o Kopf bleibt gerade, in Balance
o Gähnen kommt oft automatisch dazu
-> WICHTIG: Emotion dabei
-> Autosuggestion: Psyche wird beeinflusst; Unterbewusstsein wird trainiert
▪ durch 1-2 gleich bleibende Sätze wie z.B. "Mir ist alles völlig Wurst"
▪ vgl. autogenes Training
▪ Satz selber finden; muss zur Person passen
▪ ist oft nicht passend für den Schüler -> Schüler muss eigenen
passenden Satz finden
Ruhig atmen:
o im Sitzen Augen schließen
o zuerst bewusst atmen -> danach zur natürlichen Atmung finden
o ACHTUNG: Einatmung ist immer heikel (Hochatmung, Stressatmung,
Schnappen)
-> deshalb zuerst mit dem Ausatmen beginnen und den Fokus darauf legen
-> Emotion hineinlegen, z.B. “Seufzen"
Didaktik und Lehrpraxis der Musikphysiologie 11.03.2019
Stefanie Grubbauer
Postisometrische Relaxation: ein Muskel wird dabei gezielt angespannt und danach wieder
entspannt – sehr bekannt: Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen
-> große Vorteile fürs Instrument - “Kraft genau am Punkt” einsetzen lernen (Abbau
von Mitinnervation überflüssiger Muskelgruppen)
mögliche Kritik an Jacobsen: der fehlende mentale Aspekt, die Vernetzung von Geist
und Körper oft sehr wesentlich für die Übernahme in Bewegungsgewohnheiten und
Körperbild
• Beginn: das Becken der freien Körperhälfte sinkt in Richtung Boden, während man
beide Arme diagonal zur anderen Seite dehnt, um eine Länge der Flanke zu
erreichen
• anschließend kommt man aktiv, ausatmend auf “sch” in den aufrechten Sitz hoch – im
Hinuntersinken strömt der Atem von selbst (über Schwerkraft) in den
gedehnten Atemraum unterer Brustkorb/Flanke ein.
Ziel: Erleben des „Atem kommt von selbst“
• Die Abfolge der Aus- und Einatmung kann in dieser Übung auch anders laufen, dann
entsteht aber ein völlig anderes Ziel:
entweder das Entspannen beim Ausatmen, ev. mit Seufzer
oder aktives Ausatmen mit „sch“, löst Zwerchfelldehnung aus
o Bewegung des Beckens wie oben, doch mit Ausholbewegung der Hand auf der freien
Beckenseite (mit guter Schulterblatt-Becken-Verbindung)
o noch intensiver: die Hand zielt nach unten und außen - aktiviert die Zwerchfellatmung und
den Bodenkontakt
Wiederholung aus den Vorlesungen - Vorteile der Aktivierung des Latissimus dorsi
• Wichtige Haltungsunterstützung, Unterstützung der Offenheit und Durchlässigkeit des
Schultergürtels
Dabei die Beobachtung der anderen Körperteile und Muskeln: Ist mein Schultergürtel
angespannt? Ist mein Kiefer frei beweglich? Sind meine anderen Finger angespannt? Etc.
Didaktik und Lehrpraxis der Musikphysiologie 18.03.2019
Marcell Milán Ivony
“OA” Übung = Verbindung von Lösen und Tun in der Atmung (bzw Lösen vor Tun)
Alle solche Übungen sind für die Aktivierung der Körpermitte günstig, die hinunter
fokussieren, z.B. beim Stehen über die Aktivierung des Latissimus dorsi (die Hände in der
Diagonale hinter dem Körper nach hinten und unten führen, kann auf der Ausatmung mit
Silben, sch oder ff, aber auch auf einer sammelnden Einatmung gespürt werden.
Gut geeignet zur Aktivierung des Zwerchfells ist auch das Symbolisieren der
Zwerchfellbewegung mit der Hand, gut zu zeigen anhand eines Skelets oder einer
Zwerchfellabbildung von der Seite.
Die Finger bis Handrücken bilden die Zwerchfellkuppe, das Handgelenk den
Zwerchfellschenkel
• Einatmen: das Gewölbe der Hand flacht sich ab, das Handgelenk zieht nach unten
• Ausatmen: die Hand kehrt zur Kuppelstellung zurück
In der Folge Lösen / Fluss und Sammeln / Intensität als Ablauf, z.B. metrisch eingeordnet
mit der Symbolik O – A einsetzen.
Im Unterricht ist zu erkennen, auf welchen Bereich des Atemablaufes das Hauptaugenmerk
zu legen ist (hängt vom Schüler/Schülerin ab!)