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Einführung

Das Nibelungenlied ist ein Text aus dem 13. Jahrhundert. Wir wissen jetzt, dass die im Text
geformten Geschichten unterschiedliche Ursprünge haben, daher ist auch das Verhalten der
Charaktere mehrdeutig. Eine der wichtigsten ist Kriemhild und das Unglück, das daraus
entsteht. Deshalb werde ich in dieser Arbeit versuchen, diese Figur im ersten Teil des Buches
zu entwickeln. Dazu werde ich meine Abhandlung in fünf Abschnitte aufteilen: im ersten werde
ich die Allgemeines der Arbeit darlegen; im zweiten werde ich den Traum von Kriemhild
verarbeiten; im dritten ihre Verliebtheit und die Hochzeit; im vierten der Streit der Königinnen;
während ich im fünften die Konsequenzen: Hagens Schwur, Mord an Siegfried und die
Reaktion von Kriemhild aus dieser Situation analysieren werde.
Ablauf
Allgemeine Angaben des Werkes
Die Nibelungensage ist ein, im deutschen und skandinavischen Mittelalter weitverbreiteter,
heldenepische Materie, die über Jahrhunderte in zahlreichen voneinander abweichenden
Fassungen überliefert ist: in 38 verschiedenen Handschriften und Handschriftenfragmenten,
die zwischen dem 13. und dem Anfang des 16. Jahrhunderts niedergeschrieben worden sind.
Seine bekannteste schriftliche Fixierung ist das mittelhochdeutsche Nibelungenlied (um 1200,
wahrscheinlich aus dem Raum Passau). Dies wurde das deutsche Nationalepos, das dem
Rolandslied in Frankreich und dem Mio Cid in Spanien entsprach.

Die Saga ist ein


Spiegelbild, das aus dem Ältere Atlilied (altnordisch, aufgezeichnet im 13. Jahrhundert nach
teilweise viel älteren Quellen oder Vorstufen) sowie eine Prosa-Nacherzählung der Eddalieder
in der Edda des Snorri Sturluson (altnordisch, ca. 1220), Völsunga-Saga, (altnordisch, ca.
1250), das Werk mischt Faktoren aus die Geisterwelt der Minnesänger und noch stärker von
den antiken germanischen Sagas: Fantastische-, Legendäre-, Eschatologische- und
Zauberbestandteile aus die paganische Anschauung wurden mit einem wackeligen Christentum
auf dem Text zusammengestellt. Die Ursprünge der Legende reichen bis in die heroische Zeit
der germanischen Migration zurück. Einige Bezugspunkte sind die Zerstörung des
burgundischen Reiches im Raum Worms (um 436), die Schlacht auf den Feldern Kataloniens
im Jahr 451 und die Ereignisse bis zum Tod von Brunehilde der Wisigothen bis 613.
Der Text besteht in der Fassung der Handschrift C aus 2.440 Strophen zu vier paarweise
gereimten Langzeilen. Die berühmte Eingangsstrophe ist ein späterer Zusatz vor dem
Originaltext. Es wurde in Kapitel geteilt, denen normalerweise „ Âventiure“ genannt sind, das
Erste von ihnen stellt uns „Kriemhild“, die die Katastrophenlösung uns vorwegnimmt, auf dem
Text können wir lesen:
„E〈z wuohs〉 in Burgonden ein vil edel magedîn,
daz in allen landen niht schœners mohte sîn,
Kriemhilt geheizen; si wart ein schœne wîp.
dar umbe muosen degene vil verliesen den lîp.“ (Nibelungenlied, 1)
Aus dem früheren Zitat können wir die Bedeutung von Kriemhild im Laufe der
Geschichte folgern, die nächste Linien stellen uns eines der wichtigsten Themen des Werks
vor, nämlich: die Träume.
Kriemhilds Traum
In jedem Fall haben Träume eine mysteriöse und seltsame
Komponente, literarische Träume unterscheiden sich von
echten Träumen, obwohl beide Arten von Träumen der
Auslöser für eine bestimmte Handlung sein können,
literarische Träume haben immer einen erzählenden Grund
und sind es immer bedeutsam. In den meisten
mythologischen Traditionen gibt es Hinweise auf die
Traumwelt, meist in Form von Erzählungen, in denen die
Bedeutung von Träumen interpretiert wird.
Der römische Schriftsteller Ambrosius Theodosius
Macrobius vom 4.-5. Jahrhundert vornimmt eine Einstufung
der Träume, die er in fünf Arten einteilte: somnio, visio,
oraculum, insomnia und visum. Die ersten drei haben mantische Fähigkeiten, somnio als
geheimnisvoller und verschlüsselter Traum, visum als verwirrten Albtraum Die Realität tritt
auf und oraculum als ein bewusst gesuchter Tempelschlaf. Innerhalb von diesen Kategorien
würde der Traum von Kriemhild einem somnio gleichkommen, da sie verschlüsselt träumt und
nach Macrobius muss dieser rätselhafte Traum entschlüsselt werden. Diese Entschlüsselung
sollte nicht von einer anderen Person vorgenommen werden, sondern möglichst der Träumer
selbst, der aus seiner Erfahrung interpretieren
muss. In Kriemhilds erstem Traum wird die
Interpretation jedoch auf Ute übertragen, in
späteren Träumen erkennt Kriemhild selbst, dass es
sich um eine Warnung handelt.
Welche sind die Funktionen von Träumen
in der Literatur und insbesondere im
Nibelungenlied? Schlafepisoden können laut
Speckenbach unterschiedliche Aufgaben
übernehmen. Erstens hat es die Funktion, die Handlung zu fördern: der Traum des Falken führt
Kriemhild zu einem Gespräch mit seiner Mutter, was unter anderem die Information gibt, dass
Kriemhild sich in der minnefähigen Zeit befindet. Ute bringt zum Ausdruck, dass eine Frau nur
durch "Manne Minne" ein vollkommenes Glück erreichen kann, was die Entwicklung eines
Umwerben für Kriemhild ermöglicht, die später folgenden Träume veranlassten Kriemhild, ein
Gespräch mit Siegfried zu suchen und ihn zu warnen. Die Tatsache, dass dieser die Warnung
ablehnt, führt uns zu dem erwähnten Mord, der seinerseits
die Rache des zweiten Teils von Nibelungenlied in Gang
setzt.
Im Nibelungenlied nur werden Frauen, was von
Teilen der Forschung als Klischee der mittelhochdeutschen
Epik angesehen und in diesem spezifischen Fall bestätigt
wird, mit Warnträumen konfrontiert werden, die, wenn sie
ihre Ängste ihren Männern gegenüber aussprechen, von
denselben ignoriert. So träumt Kriemhild insgesamt drei
Mal den Tod ihres geliebten Siegfried. Kriemhild nimmt
diese Träume als Einblicke in die Zukunft ernst und versucht auch dementsprechend aktiv, die
ihr offenbarten Prophezeiungen über Siegfrieds und damit zusammenhängend ihr Schicksal
nicht wahr werden zu lassen.
Die Träume in der Arbeit sind immer prophetischer Natur, dies konnte durch die
verallgemeinerte Theorie der Träume im Mittelalter bewiesen werden, die damals davon
ausging, dass es Gottesträume gab, die in Erfüllung gehen könnten. Obwohl der göttliche
Ursprung eines Traumes in der Poesie nicht betont wird, muss die Erwartung mittelalterlicher
Empfänger, dass der Traum im Laufe der Veranstaltung in Erfüllung gehen wird, dennoch
berücksichtigt werden.
Als weitere Funktion schaffen Träume einen Geisteszustand. Gleich zu Beginn des
Nibelungenlieds wird die Stimmung, der in der gesamten Geschichte erhalten bleibt, durch
ständige Kommentare des Erzählers gekennzeichnet. Spätere Träume spiegeln die Brutalität
und Ohnmacht des Ereignisses wider, außerdem dienen Träume in der Literatur als epische
Vorinterpretationen, so dass die Handlung in ihnen bereits vorgesehen ist. Da dies im
Nibelungenlied so offensichtlich ist, bedarf es keiner weiteren Erklärung: Die drei Kriemhild-
Träume sagen Siegfrieds Mord voraus.
Nicht nur Königin Ute oder der Erzähler, sondern auch
das Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens verleiht
uns Einsichten in die Symbolik des Traumes der Prinzessin.
So stellt sich nach einem Blick in dieses Handwörterbuch des
deutschen Aberglaubens heraus, „dass im deutschen
Mittelalter […] oft der Held oder insbesondere der Geliebte
mit einem Falken verglichen [wird], so im Nibelungenlied.“
(Hanns Bächtold-Stäubli) Und auch in der Forschung herrscht
Einigkeit in diesem Punkt, so dass die allegorische
Verschlüsselung von Siegfried und dem Falken als sicher
vorausgesetzt werden kann.

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