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Wo Grün regiert, ist die Luft besonders dick

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besonders-dick.html

In Stuttgart regiert seit 2011 Winfried Kretschmann, ein Grüner, als Ministerpräsident
Baden-Württembergs. Der Regierungspräsident vor Ort heißt seit 2016 Wolfgang Reimer,
auch er ist Grüner. Und Fritz Kuhn, seit 2013 Oberbürgermeister der Auto-Stadt, ist es
ebenfalls. Grün, wohin man schaut also – und doch bleiben ökologische Heilserwartungen
unerfüllt.

Im Gegenteil, der Überblick zur Stickstoffoxid-Belastung, den das Umweltbundesamt


veröffentlicht hat, hält für die Öko-Partei eine Blamage bereit. München nämlich ist
demnach nicht mehr die Stadt, in der die höchsten NO2-Werte gemessen werden.

Im Jahr 2018 setzte sich Stuttgart mit seiner berüchtigten Messstation Am Neckartor an die
Spitze des amtlichen Rankings. Gleich dahinter, auf Platz zwei, folgt Darmstadt, wo seit 2011
Jochen Partsch als Oberbürgermeister agiert. Der ist, man ahnt es, ein Grüner, wie auch
bekanntermaßen Boris Palmer.

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Stickoxide
„Dieser Grenzwert war schon vor 15 Jahren lächerlich“
Bereits seit zwölf Jahren ist Palmer Oberbürgermeister von Tübingen. Dennoch ist die Luft in
dem Universitätsdorf – gemessen am NO2-Spitzenwert – dicker als in industriell geprägten
Großstädten wie Duisburg, Ludwigshafen oder Wuppertal. Offenbar also wird die umwelt-
und klimagerechte Mobilitätswende auch im grünen Herrschaftsbereich nur im Tempo-30-
Modus angegangen.

Das gilt auch für Berlin, das sich schon vor 15 Jahren eine „Radverkehrsstrategie“ verpasst
hat, die für Lebensqualität und Sicherheit sorgen sollte. Das Resultat ist selbst für Berliner
Verhältnisse ernüchternd.

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Gefährlicher Straßenverkehr
„Wenn mich jemand fast vom Rad holt, fällt mir Gelassenheit schwer“
2018 schnellte die Zahl der Verkehrsunfälle, an denen Radfahrer beteiligt waren, von gut
7000 auf fast 8000 nach oben. Die meisten Unfälle mit Radfahrerbeteiligung wurden in
Mitte und Kreuzberg registriert – Stadtviertel, denen Stephan von Dassel (Grüne) respektive
Monika Herrmann (dito) als Bezirksbürgermeister vorstehen.

Eines immerhin ist Rot-Rot-Grün in der Hauptstadt gelungen: Der NO2-Spitzenwert konnte
binnen Jahresfrist so sehr gesteigert werden, dass man endlich als „Intensivstadt“ durchgeht
– und noch mehr Subventionen aus dem Rest des Landes abgreifen darf.
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