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Dekanatssynode

des
Evang. -Luth.
Dekanatsbezirkes
Leutershausen

Neunkirchen-Wiedersbach
Sonntag, 7. November 2010

Bericht des Dekans Rainer Horn

-1-
Liebe Synodalinnen und Synodale, verehrte Gäste,
liebe Schwestern und Brüder!
Ich begrüße Sie sehr herzlich heute Mittag hier in Wiedersbach zu unserer Herbstsynode
2010. Das Thema Landesstellenplanung nimmt derzeit eine zentrale Rolle ein, nicht nur in
unserem Dekanat. Ich begrüße ebenfalls sehr herzlich Pfarrerin Gudrun Scheiner-Petry
und Diakon Eckehard Roßberg von der Gemeindeakademie Rummelsberg. Sie begleiten
unsere Überlegungen und Planungen nun schon seit zwei Jahren, deshalb freue ich mich,
dass sie auch heute hier sein können, wie schon 2008 zur Synode in Obersulzbach.
Ein sehr herzliches Willkommen geht an Herrn Robert Karr, unseren Synodalen, ebenso
wie an Herrn Ulrich Brühschwein von der Presse.
Bei der gastgebenden Pfarrei Neunkirchen-Wiedersbach, Pfarrer Johannes Repky, den
Kirchenvorständen und allen Helferinnen und Helfern bedanke ich mich für die
gastfreundliche Aufnahme in Kirche und hier im Schützenhaus. Es ist ein gutes und
wegweisendes Zeichen, dass Sie der Synode gemeinsam und miteinander Raum geben.
Bedanken möchte ich mich für die Vorbereitungsarbeiten bei meinen beiden Sekretärinnen
aus dem Dekanatsbüro, Frau Hellmuth und Frau Rummel.
Und schließlich vielen Dank auch all denen, die ihre Jahresberichte für diese Synode
erstellt haben.

1. Ein Blick zurück


In diesem Jahr ist das Grundthema unserer Synode die Landesstellenplanung 2010. Am
12. April teilte die Landeskirche uns den Beschluss der Landessynode zur
Landesstellenplanung mit. Die Modellrechnung einer Kürzung um 0,75 Stellen für das
Dekanat Leutershausen, wie wir sie schon vor einem Jahr besprachen, hat sich bestätigt.
Mittlerweile können wir davon ausgehen, dass es uns bei einer Kombination der 0,75
Stelle aus halber Gemeindestelle und viertel RE-Stelle gelingen wird, tatsächlich 8,75
Pfarrstellen zu besetzen und damit nur 0,25 Stellen abbauen zu müssen.
Es ist uns bewusst, dass jeder Abbau einen schmerzhaften Verlust für unser Dekanat im
Ganzen und für einzelne Gemeinden im Besonderen bedeutet. Dennoch darf weiter
gelten, was für diese Situation vor einem Jahr schon zu sagen war: Wenn jetzt die fetten
Jahre vorüber sind, möge Gott uns zu klugen Verwaltern machen, die den Mut haben, zu
verändern, was verändert werden muss, um zu erhalten, was bleiben soll.
Nehmen wir getrost in Blick, was Gott uns und den Generationen vor uns bereits
geschenkt hat. Rechnen wir damit, dass er uns auch in Zukunft geben kann und wird, was
unsere Gemeinden und wir wirklich brauchen.
Zu Resignation oder Panik gibt es keinen Grund, wohl aber spricht viel dafür, dass wir neu
aussähen, im Vertrauen darauf, dass Gott das Gedeihen gibt.
Nach wie vor gilt: Wir sollten uns nicht auf dem Vergangenen ausruhen, sondern neu
fruchtbar werden im Dienst für Jesus Christus in den unterschiedlichen Bereichen unserer
gemeindlichen Arbeit.

-2-
2. Ein Blick auf Zahlen
Wer am vergangenen Montag die regionale Tageszeitung aufschlug, wurde dort unverhofft
auf das der Landesstellenplanung im wesentlichen zugrundeliegende Thema der
Bevölkerungsentwicklung eingestimmt. Dort waren die Zahlen für den Landkreis Ansbach
im Zeitraum der letzten 10 Jahre veröffentlicht - mit dem Hinweis, dass bis 2002 die
Bevölkerungszahlen noch deutlich stiegen, danach aber deutlich zurückgingen.
In der folgenden Tabelle die Zahlen für Stadt und Land im Dekanat Leutershausen:
2000 2010 +/- +/- %
Buch am Wald 961 940 -21 -2,19
Colmberg 2135 2020 -115 -5,39
Geslau 1414 1375 -39 -2,76
Leutershausen 5651 5564 -87 -1,54
Oberdachstetten 1713 1668 -45 -2,63
11874 11567 -307 -2,59

-1,5

-3

-4,5
Buch
Colmberg
Geslau -6
Leutershausen
Oberdachstetten

Bevölkerungsentwicklung im Dekanat (Landkreis Ansbach) von 2000-2010 in Prozent

Es sei angemerkt, dass nicht alle Kirchengemeinden in diesem Schaubild erfasst sind
(Obersulzbach gehört zu Lehrberg).

Die Zahlen aus der Kirchlichen Statistik liegen uns erst ab dem Jahr 2002 vor. Bis zu
diesem Jahr 2002 gab es laut Zeitungsartikel der Fränkischen Landeszeitung starke
Zuwächse in der Region, danach aber deutlichen Rückgang.
Die Entwicklung der Gemeindegliederzahlen für den Zeitraum 2002-2009 sind der
folgenden Tabelle zu entnehmen. Über den gesamten Zeitraum beträgt das Minus 5,53%.
Der Anblick ist für uns nicht gerade aufbauend. Dennoch sollten wir bei unserem
gemeinsamen Nachdenken und Planen die Zahlen nicht aus dem Blick verlieren.

-3-
Gemeindeglieder im Dekanat Leutershausen

10300

10150

10000

9850

9700
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Wenn die Zahlen so zurückgehen, dann gilt der nächste Blick den Austritts- und
Eintrittszahlen der vergangenen Jahre.

20

15

10

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Eintritte Austritte

In absoluten Zahlen bedeutet die Grafik, dass 98 Austritten in den vergangenen 8 Jahren
61 Eintritte gegenüber stehen. Im Jahr 2009 waren es 17 Austritte und 12 Eintritte. Wie in
der gesamten Landeskirche steigen damit auch unsere Austrittszahlen an, der generellen
Abnahme von 569 Gemeindegliedern steht hier jedoch ein Minus von 37 Austritten
gegenüber.
An der Zahl der Ausgetretenen liegt der deutliche Rückgang nicht.
So richtet sich der Blick auf Taufen und Beerdigungen. Die folgende Grafik enthält
daneben auch Trauungen und Konfirmandenzahlen. In Wellen oder im Zickzack nehmen
die Zahlen in drei Bereichen (Taufen, Konfirmanden, Trauungen) leicht ab, bei den
Bestattungen leicht zu. In einzelnen Jahren gab es mehr Taufen als Bestattungen.

-4-
200
169
158 159
152
143
135 137
150 112 133
113 116
107
101 99 106 104
100 100 98
90
86 87
100
78 74

48 45
50 43 40 38 40 39 35

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Taufen Bestattungen Trauungen Konfis

Die Abnahme der Evangelischen im Dekanat Leutershausen scheint nach Betrachtung der
Zahlen im Wesentlichen aus Wegzügen bzw. fehlenden Zuzügen zu bestehen. Vielleicht
kann uns das Motto der katholischen Jugend Oberösterreich inspirieren: Aufbauen statt
abhauen (Wenn es dort eventuell auch in einem anderen Sinn gemeint ist).
Die Frage an uns könnte sein: Wissen die Menschen, welche Chancen und Möglichkeiten,
und auch welche Herausforderungen sie bei uns finden können?
Sie finden jedenfalls eine Vielzahl von aktiven Gemeinden. Auch das spiegelt sich in den
Zahlen. Es soll nicht ohne Erwähnung bleiben: 909 Gottesdienste waren es 2009, dazu 74
Taufen, 35 Trauungen, 104 Bestattungen, 308 Kindergottesdienste. All das und noch viel
mehr (Bibelwochen, Bibelstunden, Passionsandachten, Glaubenswochen,
Liedandachten…), Angebote in Gruppen und Kreisen, Konzerte, Feste und Feiern,
Gebäudepflege, Spendenaktionen wird von Pfarrern und Pfarrerinnen, Nebenamtlichen
und Ehrenamtlichen angeboten.
Auch im Bereich der Konfirmationsarbeit haben wir in den vergangenen zwei Jahren neue
Schritte unternommen: Gemeindeübergreifende, pädagogisch moderne Konzepte werden
in immer mehr Gemeinden umgesetzt.
Dafür möchte ich Ihnen allen sehr herzlich danken. Lassen Sie die Hände nicht entmutigt
sinken! Freuen Sie sich an dem, was Sie geschafft haben und schaffen werden!

-5-
3. Ein Blick auf die Landesstellenplanung vor Ort
Aus dem Bescheid der Landessynode (vom 12. April 2010) zur Landesstellenplanung geht
hervor: „Für Ihren Dekanatsbezirk wurde ein Rahmenkontingent einschließlich der
Teilkontingente (incl. Kirchenmusik) von 9,50 Planstellen festgelegt. [...]
Laut der Dekanatsbezirksordnung (DBO) § 26 Abs. 3 Buchst. b DBO (RS 310) beschließt
der Dekanatsausschuss „im Benehmen mit den betroffenen Kirchengemeinden über die
Umsetzung der Landesstellenplanung im Bereich des Dekanatsbezirkes“. [...]
Von daher ergeben sich für die Umsetzung folgende Schritte:
Der Dekanatsausschuss erarbeitet einen Verteilungsvorschlag (§ 1 LstplV) und leitet
diesen mit Fristsetzung den Kirchengemeinden zur Stellungnahme zu.
Nach Ablauf der Frist für Einwendungen berät der Dekanatsausschuss erneut über den
Verteilungsvorschlag und fasst abschließend den Verteilungsbeschluss (§ 2 LstplV).
Der Verteilungsbeschluss wird dem Landeskirchenamt mitgeteilt. Dabei werden die
Einwendungen von Kirchengemeinden und das Protokoll der Sitzung des
Dekanatsausschusses sowie die Bestätigung, dass das Benehmen mit den betroffenen
Kirchengemeinden hergestellt wurde, beigefügt. Auch die Dekanatssynode und die
Kirchengemeinden sind durch das Dekanat über den Verteilungsbeschluss zu informieren.
Das Landeskirchenamt prüft den Verteilungsbeschluss und trifft dann die
Festsetzungsentscheidung (§ 3 LstplV). Diese wird dem Dekanatsausschuss, der
Dekanatssynode und den betroffenen Kirchengemeinden mitgeteilt. Die betroffenen
Kirchengemeinden haben dann innerhalb von zwei Monaten nach Zugang die Mög-
lichkeit, gegen diese Festsetzungsentscheidung beim Landeskirchenamt schriftlich
Einwendungen zu erheben (§ 4 LstplV). Diese Festsetzungsentscheidung ist die
Rechtsgrundlage für die Umsetzung der Landesstellenplanung im jeweiligen
Dekanatsbezirk.
Der Verteilungsbeschluss ist dem Landeskirchenamt spätestens bis zum 31.12.2010
vorzulegen. Bei Dekanatsbezirken in Beratungsprozessen ist ein vorläufiger
Verteilungsbeschluss vorzulegen.
Die Umsetzung der Landesstellenplanung muss dann bis zum 31.12.2012 erfolgen.“

Das bedeutet für unseren Dekanatsbezirk, dass bis zum 31.12.2010 ein vorläufiger
Verteilungsbeschluss vorzulegen ist. Sollten wir schon einen Verteilungsbeschluss gefasst
haben, werden wir diesen nach München melden.
Die Gemeindeakademie begleitet und berät uns. Deshalb legten wir unseren Pfarrkonvent
auch in diesem Jahr nach Rummelsberg, um dort einen ersten Blick auf die anstehenden
Kürzungen in Dekanat und Gemeinden werfen zu können. Wichtige dabei war die Frage
einer guten Arbeitsverteilung der Pfarrer zum Wohl der Gemeinden. Leider konnten nicht
alle Kollegen und Kolleginnen teilnehmen.
Die Ergebnisse wurden dem Planungsausschuss übergeben, der Pfarrkonferenz
vorgestellt und schließlich am 16.7.2010 einem auf alle PfarrerInnen und Vertrauensleute
sämtlicher Kirchenvorstände erweiterten Dekanatsausschuss vorgestellt.

-6-
Die Rückmeldungen, vor
allem Aspekte wie: „Wohin
werden wir in Zukunft
gehören?“ „Die Eingriffe
durch Veränderungen sollen
nicht zu dramatisch werden!“
wurden vom
Planungsausschuss
aufgenommen. Als Ergebnis
wurde dem
Dekanatsausschuss am 30.
September die Bildung von
Regionen vorgeschlagen. Aus
drei Modellen entschied sich
der Dekanatsausschuss nach
eingehender Diskussion für
folgenden vorläufigen
Verteilungsvorschlag in zwei
Phasen.
Der Vorschlag ist hier nur
grafisch dargestellt, da Ihnen
das Modell ja bereits in den
Kirchenvorständen
zugegangen ist.

4. Ein Ohr für die


Rückmeldungen
Dieser vorläufige Verteilungsbeschluss wurde den Kirchenvorständen mit der Bitte um
Stellungnahme zugesandt. In zwei Kirchenvorstandssitzungen war ich eingeladen und
anwesend. Die Reaktionen aus den Kirchenvorständen variieren je nach Betroffenheit.
Sie reichen von billigender Zur-Kenntnisnahme mit der eventuellen Anmeldung von
Bedenken für eine Phase 2 über ein „Ja“ zur Veränderung, aber eben bei anderen, bis hin
zu Enttäuschung und Unmut über die Zerstörung dessen, was sich über Jahre und
Jahrhunderte in Gemeinden entwickelt hat. Im Einzelnen geht es um Fragen zukünftiger
Gestaltungsmöglichkeiten: „Wie kann eine Stelle dann noch besetzt werden, wenn… ?“
oder „Wie häufig können wir noch Gottesdienste feiern, wenn wir von Kürzungen bzw.
Zusammenlegungen betroffen sind?“ Aber auch die Frage: „Wie können wir mit einer
eventuell neuen Partnergemeinde gemeinsam eine Pfarrei bilden, wenn uns nicht viel
verbindet?“
Cadolzhofen hat deutlich gemacht, man würde im Falle einer Abtrennung von Binzwangen
eher in Richtung Windelsbach (Dekanatsbezirk Rothenburg) tendieren.
-7-
Der Kirchenvorstand Auerbach begrüßt Phase 1 grundsätzlich, nachdrücklich und
einstimmig, lehnt aber Phase 2 ebenso grundsätzlich ab und schließt mit der Feststellung,
dass eine Trennung von Colmberg als schmerzhaft verstanden würde, eine Verbindung
dann aber eher in Richtung Leutershausen und weniger in Richtung Neunkirchen denkbar
wäre.
Nicht nur in Geslau, auch in Neunkirchen wird die zukünftige Notwendigkeit der Arbeit in
Regionen erkannt und willkommen geheißen. Zugleich wird aber auch das Problem der
regelmäßigen Gottesdienstversorgung in größeren Gemeindeverbünden benannt.
Folgende alternative Vorschläge wurden an den Dekanatsausschuss weitergegeben:
Aus Auerbach kommt die Überlegung in einer Phase 2 Frommetsfelden anstelle von
Auerbach „zu ihrer Pfarreischwester Jochsberg mit in den Süden zu ziehen“.
Die vier Kirchengemeinden der Pfarrei Binzwangen geben folgende Rückmeldung:
Es wird angefragt, ob es denkbar wäre, unter der Voraussetzung des Einverständnisses
der drei Kirchenvorstände der Pfarrei Oberdachstetten, die zweite Phase [...] teilweise
vorzuziehen im Blick auf die Kirchengemeinde Obersulzbach, die dann ab dem 1.1.2013
zur Pfarrei Oberdachstetten gehören würde, zusammen mit den Kirchengemeinden
Oberdachstetten, Mitteldachstetten und Berglein/Dörflein.“
Eine Sitzung mit den Kirchenvorstehern der Gemeinden Mitteldachstetten und Berglein-
Dörflein hat am 28. Oktober zu diesem Thema stattgefunden.
Zusammenfassend schreibt Pfr. Metschl:
„Die Kirchenvorstände von Oberdachstetten, Mitteldachstetten und Berglein-Dörflein
begrüßen es, wenn die Kirchengemeinde Obersulzbach zur Pfarrei hinzukommen will.“ Er
bringt jedoch auch die Betroffenheit zur Sprache, wenn es darum geht, dass der „bisherige
Stand der gottesdienstlichen Versorgung nicht mehr in dieser Form aufrecht erhalten
werden kann.
Die Kirchenvorstände der Gemeinden Oberdachstetten, Mitteldachstetten und Berglein-
Dörflein bitten daher die Dekanatssynode bzw. die Kirchengemeinden des Dekanates um
konkrete Unterstützung bei der Umsetzung dieser Version des Landesstellenplanes.“

5. Was sich daraus derzeit ergibt


Es ist vorstellbar, dass der Dekanatsbezirk einen Verteilungsbeschluss fasst, in dem in
einer 1. Phase Obersulzbach zusammen mit Oberdachstetten, Mitteldachstetten und
Berglein-Dörflein eine neue Pfarrei bildet und die Pfarrei Binzwangen, Stettberg und
Cadolzhofen eine halbe Pfarrstelle wird.
Die Verteilung von 996 Gemeindegliedern pro PfarrerIn im Westen, 1327
Gemeindegliedern im Osten und 1222 Gemeindegliedern im Süden bedarf einer guten
und geklärten Struktur der Zusammenarbeit, sowohl auf Ebene der Gemeinden, der
Regionen und auch des gesamten Dekanates. Wie sich diese Zusammenarbeit gestaltet,
muss im Laufe des kommenden Jahres erarbeitet werden.
Festzuhalten ist, dass eine regionale Zusammenarbeit in den vorgestellten Regionen als
gut und richtig erscheint. Die Verbindungen von Binzwangen nach Colmberg könnten
Einfluss auf zukünftige Veränderungen haben und die Grenzen der Regionen leicht

-8-
verändern, indem Binzwangen später (in einer 2.Phase) zur Region Ost wechselt. Auch im
Bereich Auerbach (evtl. auch Frommetsfelden) wären solche Verschiebungen künftig
denkbar.

6. Aufgaben
Strukturen und Zahlen in Blick zu nehmen ist durchaus notwendig und richtig. Es ist aber
nicht unsere Hauptaufgabe. Den Menschen das Evangelium nahezubringen, sie im
Glauben und im Leben zu begleiten, zu stärken und zu trösten, dazu sind wir miteinander
beauftragt. Dazu müssen die Strukturen dienen und dafür müssen wir uns der Zahlen
bedienen, damit unser Dienst als Gemeinden für die Menschen und die Welt, in der wir
leben, geleistet werden kann.
Darum möchte ich Ihnen noch einmal empfehlen, bei folgenden Themen, auch wenn es
schwierig und schmerzhaft ist, am Ball zu bleiben:

1. Ehrenamt
Unsere Kirchenvorsteherrüstzeit des Dekanates im vergangenen Februar zu diesem
Thema war durchaus erhellend, wenn auch für manche schmerzhaft: Die Bereitschaft
mitzuarbeiten nimmt in der Bevölkerung nicht ab, sondern zu. Allerdings unter veränderten
Bedingungen. Bleiben Sie als Kirchengemeinden an diesem wichtigen Thema!
Als Dekan rege ich an, dass die nächste KV-Rüstzeit Informationen zum Thema der
Gemeindekuratoren bieten wird. Unsere Landeskirche stellt sich gerade die Frage, ob hier
ein möglicher Weg in die Zukunft geht, wenn Ehrenamtliche stärker Verantwortung in der
Leitung einer Kirchengemeinde übernehmen.
-9-
Wenn ich so manche Kirchengemeinde (vor allem kleinere) genau betrachte, so fehlt
vielleicht gar nicht mehr viel. Wir sollten uns auf jeden Fall informieren und prüfen, ob und
was für uns in Frage kommt. Wer weiß, können und wollen wir Erprobungsgemeinden für
die Landeskirche werden.

2. Öffentlichkeitsarbeit
Lassen Sie uns die Möglichkeiten, die gerade wir haben, nutzen und darüber auch reden.
Die Öffentlichkeitsarbeit in den traditionellen Medien ist und bleibt schwierig. Daneben
bieten die neuen Medien vielfältige Möglichkeiten.
Unser Internetauftritt des Dekanates bietet eine schöne Plattform. Hier gibt es die
Möglichkeit sich zu informieren und selbst Informationen aus der Gemeinde zu
veröffentlichen.
Ich bin begeistert, über die fähigen und guten Mitarbeiter aus den Gemeinden, die
Berichte, Bilder und Hinweise online stellen. Jährlich biete ich zwei Mal im Rahmen des
EBW-Leutershausen Fortbildungen dazu an. Schon ab jetzt können alle Gemeinden mit
ausgebildeten Mitarbeitern Artikel aus dem Gemeindeleben ins Internet stellen. Nutzen Sie
die Möglichkeiten zur Öffentlichkeitsarbeit, für unser Dekanat und unsere Region.
Die Arbeit der Redakteure aus den Gemeinden soll in Zukunft auch auf der Startseite des
Dekanates zu sehen sein. Ein Mail-Informationsdienst aus dem Dekanat soll ab nächstem
Jahr monatlich informieren. Gehen Sie auf unsere Seite und abonnieren Sie diese
Monatsmail.

7. Segen
Losung und Lehrtext für den heutigen 7.November lauten:
Singet dem HERRN ein neues Lied, seinen Ruhm an den Enden der Erde. Jesaja 42,10
Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen.
Jakobus 5,13

Im Licht dieser Worte denken wir an die Menschen unter uns, die in diesem Jahr unter
Krankheit zu leiden hatten. Wir haben für sie gebetet und durften auch erleben, dass Gott
Gesundheit und guten Mut schenkt. Dafür sind wir sehr dankbar. Dankbar sind wir auch für
die, die guten Mutes in schweren Zeiten für andere zur Stelle sind.

Ganz besonders dankbar sind wir für die Arbeit von Dekanatskantorin Ulrike Walch. Sie
hat Großes geleistet und uns viel Gutes getan. Am Samstag, den 18.12.2010 um 19 Uhr,
wird sie in St.Peter Leutershausen verabschiedet werden. Damit geht eine gute
gemeinsame Zeit zu Ende. Gott möge sie und uns alle segnen!

Rainer Horn, Dekan

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