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Atlantis = Troja?

Seit rund zwei Jahrtausenden halten Vermutungen über die sagenhafte untergegangene Insel
Atlantis viele Menschen in Bann: Im atlantischen Ozean, vor Amerika...viele Orte wurden als
Lage in Betracht gezogen. Ein deutscher Archäologe meint, das das Rätsel von Atlantis gelöst
zu haben. Seine These: Atlantis war Troja, die von den Griechen zerschlagene Metropole am
Hellespont.

Die fantastische Erzählung über die „heilige Insel“ Atlantis, dem Nabel der Welt, wo es Gold,
Elefanten, Obst in Hülle und Fülle gab, stammt vom griechischen Denker Platon (geboren 427
v. Chr. in Athen). Demnach lieferten die üppigen Böden der Insel Speisen und Salböl, sie
bargen Kupfer und Silberherz. Die Könige töteten im „Tempel des Poseidon“ Stiere mit der
Faust und saßen zu Gericht. Das Volk amüsierte sich bei Besuchen der Pferderennbahn und
labte sich im Überfluss an ungerechtem Reichtum. Bis es schließlich vor etwa 11 500 Jahren
zur Katastrophe kam und das Land gurgelnd im Ozean verschwand. Nach diesem Paradies
haben Generationen von Atlantis-Forschern gefahndet. Die verwunschene Stätte wurde auf
Helgoland ebenso vermutet wie auf den Bahamas, in Ostpreußen, vor der Küste Westafrikas...
Der Geoarchäologe Eberhard Zangger hält Platons Erzählung für nichts anderes als eine
„verzerrte Erinnerung“ an die antike Metropole Troja am Hellespont (Dardanellen), die
wahrscheinlich – wie Homer berichtet – im 13. Jh. v. Chr. der List des Odysseus und der
Schlagkraft von 100 000 griechischen Soldaten erlag. Zangger verglich Platons Schilderung
mit Homers Angaben. Bereits das erste Sortieren der einzelnen Puzzleteile brachte
interessante Erkenntnisse:
• Platons Fabelstadt stützt ihre Macht auf „zwölfhundert Schiffe“ – laut Homer umfasste
Trojas Flotte 1185 Schiffe
• In Atlantis bläst ein starker „Nordwind“ – solche Windverhältnisse sind für den
Mittelmeerraum untypisch, prägen aber den sturmumtosten Eingang zum Schwarzen Meer.
• In Atlantis fließen eine warme und eine kalte Quelle – auch in Troja gab es zwei Brunnen:
Einer dampfte laut Homer „wie loderndes Feuer“, der andere war „kalt wie der Hagel“.
• Die Bewohner von Atlantis kennen Messing („orichalkos“) – diese Metalllegierung wurde in
der Antike nur an einem einzigen Ort hergestellt: bei Edremit, rund 80 Kilometer südöstlich
von Troja gelegen.
• Platon gibt den Durchmesser des Stadtzentrums von Atlantis mit „fünf Stadien“ (900
Metern) an – das entspricht exakt der Größe des trojanischen Palastbezirks.
Platon dürfte ein historisches Dokument ausgeschlachtet haben, das auf den athenischen
Staatsmann Solon – einem engen Freund und Verwandten von Platons Ururururgroßvater –
zurückgeht: Demnach hat Solon im 6. Jh. v. Chr. den unterägyptischen Regierungssitz Sais
besucht, wo er gemeinsam mit einem Priester einen Hieroglyphentext übersetzte. Dabei wurde
eine Reihe von Fehlern gemacht:
• Laut den Angaben des Neith-Tempels hätten die Ur-Griechen vor 9000 Jahren eine
waffenstrotzende Macht besiegt. Ihr Name: Atlantis. Diese Zeitangabe erklärt Zangger – im
Gegensatz zu allen bisherigen Historikern – mit der Verwendung verschiedener Kalender in
Ägypten. Nimmt man den Mondkalender als Grundlage, so muss die Zeitspanne durch 12,37
geteilt werden. Daraus ergibt sich ein neues Datum der geschilderten Schlacht: das Jahr 1207
v. Chr. Tatsächlich fochten damals die Griechen einen gewaltigen Kampf aus, die Eroberung
Trojas datiert die griechische Chronik Marmor Parium mit 1209 v. Chr.
• Der Tempel-Chronik berichtet von der Zertrümmerung der griechischen Städte durch
Naturkatastrophen in der „darauf folgenden Zeit“. Alle Verwaltungsstrukturen zerbrachen,
selbst die Kunst des Schreibens ging verloren. Erdbeben führten das Ende des besiegten
Atlantis herbei. Tatsächlich wurde die „mykenische Palastkultur“ (1600 bis 1100 v. Chr.) mit
ihren blühenden Zentren Midea, Pylos, Mykene und Tiryns fast schlagartig ausradiert: So
wurde die Burg von Tiryns 1204 v. Chr. von Erdbeben erschüttert und versank in einer

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