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Osnabrück
Jahresbericht
2009
Verteiler
Polizeidirektion Osnabrück
Landeskriminalamt Niedersachsen
Staatsanwaltschaft Osnabrück - Jugendsachen -
Amtsgericht Osnabrück - Jugendrichter -
Stadt Osnabrück - Jugendamt -
Landkreis Osnabrück - Jugendamt -
u.a.
Polizeiinspektion Osnabrück
Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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Inhaltsverzeichnis Seite
0 Vorbemerkung 1
0.1 Leitlinien für die polizeiliche Bearbeitung von Jugendsachen 1
0.2 Begriffserläuterungen 2-3
1. Allgemeine Erkenntnisse 4
1.1 Fallzahlen 4
1.2 Aufklärungsquote 5
1.3 Fallzahlen der Minderjährigen 5
1.4 Bevölkerung Stadt und Landkreis Osnabrück 6
2. Tatverdächtige 7
2.1 Tatverdächtige insgesamt 7
2.2 Minderjährige Tatverdächtige 7
2.2.1 Kinder / Jugendliche 7
2.2.2 Jugendtypische Delikte 8
2.3 Deutsche Tatverdächtige 9
2.4 Nichtdeutsche Tatverdächtige 10
2.5 Aussiedler 10 - 11
2.6 Tatverdächtigenbelastungszahl 12
2.7 Minderjährige Intensivtäter 13
2.7.1 Definition/Bedeutung minderjähriger Intensivtäter 13 - 15
2.7.2 Verfahren / „MIT-Liste“ bei der PI Osnabrück 15 - 16
2.7.3 Kriseninterventionsteam (KIT) 16 - 17
4. Spezielle Deliktsbereiche 18
4.1 Rohheitsdelikte 18
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4.1.1 Allgemeines 18
4.1.2 Körperverletzungen 19
4.1.3 Raubdelikte 20
4.2 Diebstahlskriminalität 21 - 22
4.2.1 Ladendiebstahl 23
4.3 Sachbeschädigung 24
4.3.1 Allgemeines 24
4.3.2 Graffitidelikte 24 - 26
5. Besondere Kriminalitätsformen 27
5.1 Drogenmissbrauch 27 - 28
5.2 Tatörtlichkeit Schule 29
5.2.1 Allgemeines 29
5.2.2 Fallzahlen 29 - 30
5.2.3 Tatverdächtige 31
5.2.4 Qualitativ schwerwiegende Straftaten 31 - 32
5.2.5 GemRd.Erl. MK, MI, MJ vom 30.09.2003, „Zusammenarbeit 32 - 33
Schule, Polizei, Justiz“
5.2.6 Rd. Erl. MK vom 15.02.2005 „Sicherheits- und 33 - 34
Gewaltpräventionsmaßnahmen an Schulen“
5.2.7 Polizeiliche Präventionsmaßnahmen an Schulen 34 - 35
5.3 Gruppenkriminalität Minderjähriger 36
5.4 Waffen und Sprengstoff 37 - 38
5.5 Politisch motivierte Kriminalität 38
5.5.1 Lagedarstellung 38 - 39
6. Jugendgefährdung 40
6.1 Erkenntnisse über minderjährige Opfer von Straftaten 40 - 41
6.1.1 Sexualdelikte 41 - 42
6.1.2 Sexueller Missbrauch von Kindern 42 - 43
6.1.3 Täter-Opfer-Beziehung bei Sexualdelikten 45 - 46
6.3 Misshandlung Schutzbefohlener / Verletzung der Fürsorge- 47
oder Erziehungspflicht
6.3.1 Zusammenarbeit mit dem Jugendamt 48
6.4 Jugendschutz 49
6.5 Alkoholmissbrauch 50 - 52
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6.6 Vermisste Minderjährige 53 - 54
6.7 Suizide und Suizidversuche Minderjähriger 55
6.8 Schulabsentismus 56
7. Prävention 56
7.0 Allgemeines 56
7.1 Präventionsprojekte gegen Sucht 56 - 61
7.2 Gewaltpräventionsprojekte 62 - 66
7.3 Projekte gegen Rechts 66
7.4 Sexueller Missbrauch 66
7.5 Sonstiges (Modelle / Projekte / Materialien) 67
7.6 Sonstige Präventionstätigkeiten 68 - 71
9. Fazit 73 - 74
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0 Vorbemerkung
Hinweis:
Soweit sich nach der Drucklegung des Jahresberichtes 2009 noch Änderungen oder
Abweichungen bei der statistischen Auswertung ergeben haben sollten (was
unterschiedliche Gründe haben kann) wurden die aktualisierten Zahlen des Jahres
2008 in diesem Jahresbericht 2009, soweit möglich, aktualisiert übernommen
(manche Recherchelisten lassen diese nachträglichen Umsetzungen allerdings nicht
zu!).
Um eine Vergleichbarkeit mit den Jahren vor der letzten Polizeireform 2004
herzustellen, musste rückwirkend - zumeist bis zum Jahr 2004 zurück -
Zahlenmaterial der „Altorganisationen“ zusammengefasst und für die „neue“
Polizeiinspektion Osnabrück einheitlich dargestellt werden.
Die einzelnen Elemente dieses Jahresberichts setzen sich sowohl aus den
Bewertungsergebnissen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) als auch aus
Beiträgen der vorgenannten Dienstbereiche zusammen.
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0.2 Begriffserläuterungen
Jugendkriminalität
Unter Jugendkriminalität wird die Delinquenz der Minderjährigen, d.h. die von
Kindern und Jugendlichen verübten Straftaten, verstanden.
Altersstruktur
• Kind ist, wer noch nicht 14 Jahre alt ist,
• Jugendlicher ist, wer 14, aber noch nicht 18 Jahre alt ist,
• Heranwachsender ist, wer 18, aber noch nicht 21 Jahre alt ist,
• Erwachsener im Sinne dieses Berichtes ist, wer 21 Jahre oder älter ist.
Aufgeklärter Fall
ist jede Straftat, für die nach polizeilicher Bewertung im Ermittlungsergebnis min-
destens ein namentlich bekannter Tatverdächtiger festgestellt worden ist.
In Einzelfällen werden durchaus auch mehrere Tathandlungen als sogen.
„fortgesetzte Handlung“ lediglich als ein Fall registriert, z.B. wenn im zeitlichen
Zusammenhang wiederholt der gleiche Geschädigte tatbetroffen ist.
Tatverdächtiger (TV)
ist jeder, der nach dem polizeilichen Ermittlungsergebnis auf Grund zureichender
tatsächlicher Anhaltspunkte verdächtig ist, eine rechtswidrige (Straf-)Tat begangen
zu haben. Dazu zählen auch Mittäter, Anstifter und Gehilfen (Definitionen siehe §§
25 ff. Strafgesetzbuch). Schuldausschließungsgründe bleiben unberücksichtigt.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik zählt als Tatverdächtige z. B. auch schuldunfähige
Kinder (§ 19 StGB) und Personen, die wegen seelischer Störungen schuldunfähig
sind (§ 20 StGB).
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Zur Verdeutlichung ein auf das TV-Attribut „Alter zur Tatzeit“ bezogenes Beispiel:
Ein Tatverdächtiger, der zu Jahresbeginn als Kind einen Ladendiebstahl begeht und
nach seinem Geburtstag Ende des Jahres (jetzt als Jugendlicher) einen Raub, wird
bzw. wurde nach RTB für beide Straftaten als Jugendlicher gezählt.
Bei SsTB hingegen wird er statistisch beim Ladendiebstahl als Kind und beim Raub
als Jugendlicher erfasst. In der Gesamtzahl der Tatverdächtigen (Tatverdächtigen-
echtzählung) schlägt er aber weiterhin nur als einmal gezählter TV zu Buche!
Dies bedeutet, dass die aus den „Untergruppen“ hergeleiteten TV-Zahlen nicht mehr
zusammengezählt werden können, um so automatisch zur Tatverdächtigenechtzahl
zu gelangen. Vielmehr sind bei Vergleichen dieser auf unterschiedliche Weise erho-
benen Zahlenwerte Differenzen zu erwarten.
Nichtdeutsche Tatverdächtige
sind Personen ausländischer Staatsangehörigkeit und Staatenlose.
Opfer
Opfer im Sinne der Polizeilichen Kriminalstatistik sind natürliche Personen, gegen die
sich ein unmittelbarer Täterangriff richtet, der die persönlichen Rechtsgüter Leben,
Gesundheit, Freiheit und sexuelle Selbstbestimmung bedroht.
Der Begriff Opfer ist somit weit spezieller als die Bezeichnung „Geschädigter“.
Täter-Opfer-Beziehung
gibt die, vom Opfer aus gesehen, engste Beziehung, z. B. Verwandtschaft oder
Bekanntschaft, Landsmannschaft, flüchtige Vorbeziehung oder ungeklärte
Vorbeziehung an.
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1. Allgemeine Erkenntnisse
In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) sind für das Jahr 2009 insgesamt 37.849
Straftaten für den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Osnabrück (PI
Osnabrück) erfasst worden; was einer geringfügigen Steigerung gegenüber dem
Vorjahr um 390 Fälle oder 1,04 % entspricht!
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1.2 Aufklärungsquote
Insgesamt wurden 22.676. von 37.849 Taten polizeilich aufgeklärt. Das entspricht
einer Aufklärungsquote von 59,91 %.
Übersicht 6 - Jahresvergleich:
Jahr Aufklärungsquote gesamt Anzahl aufgeklärte Fälle
2009 59,91 % 22.676
2008 55,81 % 20.907
2007 55,88 % 22.154
2006 51,70 % 20.934
2005 50,80 % 20.885
2004 49,60 % 19.516
Den 2.542 unter 18-jährigen TV konnten im Jahr 2009 insgesamt 3.142 aufgeklärte
Straftaten (Vorjahr: 2.870 aufgeklärte Fälle) zugeordnet werden; eine Zunahme um
272 Fälle oder (+ 9,43 % )
Das sind 13,86 % der Gesamtheit aller aufgeklärten Straftaten (Vorjahr 13,72%).
Der Anstieg der Fallzahlen bei allen Jugendlichen (14 – 18 Jahre) wirkt sich
insbesondere bei den Jungen aus, bei den durch die Kinder verübten Taten dagegen
eher bei den Mädchen.
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Der Anteil der Minderjährigen (Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre) an der
Gesamtbevölkerung in Stadt und Landkreis Osnabrück macht mit 96.892 Personen
einen Anteil von 18,57 % aus.
Wie in den Vorjahren bestätigt sich auch in diesem Jahr wieder, dass der Anteil der
Kinder an der Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen mit 4,12 % wesentlich
geringer ist, als ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung mit 13,99 %.
Diesem Umstand wird an anderer Stelle dieses Berichts, beim Erstellen der Tat-
verdächtigenbelastungszahl (TVBZ), Rechnung getragen, bei der der Anteil der
Kinder unter 8 Jahren von der Gesamtzahl der Bevölkerung abgezogen ist (vergl.
lfd. Nr. 2.6)!
Bevölkerung Tatverdächtige
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2. Tatverdächtige (TV)
Der Anteil der unter 18-jährigen an allen ermittelten Tatverdächtigen lag damit bei
16,10 % (Vorjahr: 17,05 %).
Die Zahl der Tatverdächtigen insgesamt ist 2009 um 1.004 TV gestiegen. Bei den
tatverdächtigen Kindern (- 41 TV) ist ein leichter Rückgang zu beobachten. Bei den
Jugendlichen gesamt dagegen ist ein Anstieg um 61 TV zu verzeichnen.
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Der Bereich der Rohheitsdelikte, Raub und Körperverletzung (KV), ergibt ein unein-
heitliches Bild! Die Straßenraubtaten sind zwar um 8 zurückgegangen, gleichzeitig
steigerte sich aber die Anzahl der als Täter ermittelten Kinder auf 4; und auch die
Handtaschenraubzahl liegt mit 5 Taten weit über der des Vorjahrs (1) .
Bei den KV-Delikten ist sowohl die Anzahl der tatverdächtigen Kinder als auch die
der Jugendlichen im Deliktsbereich leichte KV geringfügig zurückgegangen.
Andererseits ist bei der gefährlichen/schweren KV eine deutliche Zunahme der min-
derjährigen TV zu verzeichnen (bei den Jugendlichen noch wesentlich stärker als bei
den Kindern).
Die Zahl der von Minderjährigen begangenen Diebstahlsdelikte ist im vergangenen
Jahr um insgesamt 100 Taten zurückgegangen (fast alle bei den Ladendiebstählen
und hier ganz überwiegend bei den tatverdächtigen Kindern).
Eine geringfügig gegenläufige Entwicklung bzw. Zunahme von ermittelten minderjäh-
rigen TV ist bei den Krad- u. Mopeddiebstählen (+ 7 bei den Jugendlichen) und den
Fahrraddiebstählen (+ 10 bei den Kindern) zu verzeichnen.
Ebenfalls deutlich verringert hat sich die Zahl der Sachbeschädigungs- und Rausch-
giftdelikte, bei denen Kinder und/oder Jugendliche als Tatverdächtige ermittelt
wurden. Dagegen hat die Anzahl der statistisch erfassten minderjährigen „Graffititä-
ter“ (hier fast ausschließlich der TV im Kindesalter) und der Täter im Betrugsbereich
(hier bedingt durch den kräftigen Anstieg der TV im Jugendalter) zugenommen.
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Die Gesamtzahl der deutschen Tatverdächtigen (TV gesamt) stieg in den letzten
6 Jahren von 11.065 auf 13.020 an. Lediglich in den Jahren 2003 zu 2004 war ein
zahlenmäßiger Rückgang zu verzeichnen; seither sind die jährlichen Zahlen
entweder in etwa gleich geblieben oder haben sich jeweils leicht gesteigert.
In der Altersgruppe der Kinder ist zwischen 2008 und 2009 eine Abnahme um 48 TV
erkennbar; bei den jugendlichen Tatverdächtigen gesamt dagegen eine Zunahme um
32 TV (zurückzuführen auf den Anstieg in der Gruppe der 16- bis 18-jährigen).
Anmerkung:
Bei den vorstehenden Ausführungen zu deutschen Tatverdächtigen sind auch
Angehörige der Bevölkerungsgruppe der Aussiedler mit erfasst, da diese die
deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Unter lfd. Nr. 2.5 folgen Angaben, die sich
nur auf die Bevölkerungsgruppe der Aussiedler beziehen.
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2005 gab es einem statistischen „Ausreißer“ bei den nichtdeutschen „TV gesamt“. In
den Folgejahren pendelte sich dieser Wert dann regelmäßig unter 2.700 TV ein und
überstieg erst jetzt, im Berichtsjahr 2009, diese Marke wieder deutlich.
In der Altersgruppe der Kinder war lediglich 2007 ein Anstieg, in den Jahren davor
hingegen regelmäßige Rückgänge, zu verzeichnen. Für 2009 nun ist auch in diesem
Bereich (im Vergleich mit 2008) wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen.
Kinder: + 7 TV
Jugendliche: + 29 TV
2.5 Aussiedler
Seit 2008 erfolgte in der PKS eine automatisierte Erfassung von Aussiedlern nach
den (ab diesem Zeitpunkt neu festgelegten) Kriterien: Geburtsort und Geburtsland.
Seither können auch in diesem Bereich immer noch nur eingeschränkte di-
rekte Vergleiche mit den Zahlen der Vorjahre vorgenommen werden!
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Gemäß der noch nach „alten Kriterien“ erfassten Tatverdächtigenzahl „gesamt“ stieg
diese in den Jahren 2001/2002 an und stagnierte dann drei Jahre bei etwa 1.400 TV.
Analog dazu entwickelten sich die Zahlen bei den minderjährigen tatverdächtigen
Aussiedlern. 2006 fällt für die als Aussiedler ausgewerteten Tatverdächtigen dann ein
eklatanter Rückgang auf und für 2007 dann ein umso stärkerer Wiederanstieg und
zwar sowohl bei der Anzahl der „Tatverdächtigen gesamt“ als auch bei den
„Minderjährigen gesamt“.
Weder für die in 2006 in etwa halbierten Zahlen noch für die dann ab 2007 wieder
extrem angestiegenen Werte lagen und liegen konkrete bzw. nachvollziehbare Er-
klärungsansätze vor!
Festzustehen scheint aber, dass trotz des Anstiegs der als Aussiedler erfassten
Tatverdächtigen „gesamt“ der Anteil der Minderjährigen „gesamt“ rückläufig ist und
zwar durchgängig durch alle Altersgruppen.
Im Bereich „Jugendliche gesamt“ dürften als Schwerpunkte nach wie vor die
Bereiche Diebstahls- und Rohheitsdelikte anzusehen sein (Diebstahl pp.: 104 TV;
Rohheitsdelelikte.: 57 TV).
Im Vergleich dazu die Zahlen aus ´08: Diebstahl pp.: 118 TV; Rohheitsdelikte: 60 TV.
Kinder: - 6 TV
Jugendliche: - 46 TV
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2.6 Tatverdächtigenbelastungszahl
Tatverdächtige Bevölkerung
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Nach wie vor zeigt sich delinquentes Verhalten junger Menschen überwiegend als
Episode. Reaktionen im persönlichen Umfeld, eigene Einsicht und unangenehme
Begegnungen mit Polizei und/oder anderen Institutionen bewirken, dass weitere
Taten oder Auffälligkeiten in der Regel nicht mehr folgen.
2.7.1 Definition
Schwellentäter:
Minderjährige,
liegen
- bei denen Qualität und Quantität der Straftaten sowie ihre soziale Situation zu einer
Negativprognose (Wiederholungsgefahr) führen und
- deren weitere „kriminelle Karriere“ sich zu verfestigen droht.
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Intensivtäter:
Minderjährige, bei denen sich die kriminelle Karriere bereits verfestigt hat. Aufgrund
der persönlichen Entwicklung und der Art, Schwere und/oder Anzahl der zur Last
gelegten Taten ist es geboten, umgehend strafrechtlich und/oder jugendhilferechtlich
zu reagieren.
Entscheidend ist neben den begangenen Straftaten in jedem Einzelfall die krimina-
listische Beurteilung der Täterpersönlichkeit und des sozialen Umfeldes (Familie,
Bezugspersonen; bisherige Maßnahmen nach JGG / SGG VIII erfolglos; Peergroup;
mangelnde Empathie für Opfer; Alkohol-/Drogenprobleme; Schulschwänzen oder
disziplinarische Maßnahmen der Schule; unstrukturiertes Freizeitverhalten; Abgän-
gigkeit).
Ab einer Punktzahl von 35 besteht i.d.R. Anlass zur Klärung, ob die Person als In-
tensivtäter einzustufen ist. Betrachtungszeitraum sind die zurückliegenden 12 Mona-
te. Gezählt werden die Delikte (Faktorisierungen) mit Datum der Tatzeit. Fälle, in
denen der Beschuldigte freigesprochen wurde oder in denen eine Verfahrenseinstel-
lung mangels hinreichenden Tatverdachts (§ 170 Abs. 2 Stopp) erfolgte, sind dabei
nur zur berücksichtigen, wenn die Staatsanwaltschaft das Fortbestehen eines Tatver-
dachts für die Faktorisierung bejaht.
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Die Einstufung als Intensivtäter wird rückgängig gemacht, wenn Polizei oder Staats-
anwaltschaft eine Einstufung nicht mehr für erforderlich halten. Die Person wird von
der Intensivtäterliste gestrichen. Die Kennzeichnung als Intensivtäter in den Aus-
kunfssystemen der Polizei wird umgehend gelöscht.
In dem Konzept findet man unter lfd. Nr. 7 einen dezidiert vor- und beschriebenen
Verfahrensgang, der auch die Rolle und Aufgaben der einzelnen beteiligten Institutio-
nen festlegt.
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Sieben dieser Personen (darunter eine junge Frau) sind in den polizeilichen Aus-
kunftssystemen als „ruhend“ gespeichert, da sie z.Zt. entweder in Jugendhaft oder
ei-ner Jugendeinrichtung fest untergebracht sind. Darüberhinaus werden alle sechs
jungen Männer in diesem Jahr 18 Jahre alt und damit volljährig (heranwachsend)
Die Palette der Taten, die zur Klassifizierung als Intensivtäter führte, reicht von ein-
fachen Ladendiebstählen über Sachbeschädigungen, Körperverletzungsdelikten, Be-
drohung, Nötigung; Schweren Diebstählen, Verstößen gegen das BtM- und
Waffengesetz bis hin zu schweren Raub- und Sexualdelikten.
Ein Intensivtäter wohnt in einer an Osnabrück angrenzenden nordrheinwestfälischen
Nachbargemeinde, kommt aber regelmäßig „über die Grenze“ und begeht Straftaten.
- Die Polizeibehörden halten eine aktuelle Übersicht (Liste) der Intensivtäter vor (sie-
he vorstehende Anmerkung). Diese enthält u.a. auch die jeweilig zuständigen poli-
zeilichen Sachbearbeiter („Paten“) sowie deren Erreichbarkeit; sie wird der StA, der
Schulbehörde und bei Intensivtätern bis einschl. 15 Jahren dem KIT (siehe nach-
gende Ausführungen) zur Verfügung gestellt.
http://www.schure.de/21021/p23,14,51603,1,5,1.htm
Mit Beschluss des Kabinetts vom 25.09.2002 zum "Umgang mit hochgradig
delinquenten Kindern und mehrfach straffälligen Jugendlichen" wurde ihm die
Aufgabe übertragen, schwerwiegende Fälle von Intensivtätern im Kinderbereich zu
untersuchen sowie Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Zusammenarbeit
von Schule, Jugendhilfe und Polizei auf örtlicher und regionaler Ebene zu erarbeiten.
Bei der PI Osnabrück sind in den vergangen beiden Jahren keine Sachverhalte be-
kannt geworden, bei denen aus Sicht der Polizei das KIT hätte eingeschaltet werden
müssen oder sollen.
Ziel ist es, Strafverfahren gegen jugendliche (oder heranwachsende) Täter zeitlich
so zu straffen, dass die Hauptverhandlung spätestens 6 Wochen nach der
polizeilichen Vernehmung des Täters erfolgen kann. Zielgruppe sind hier jugendliche
und heranwachsende Tatverdächtige, bei denen es aufgrund ihrer persönlichen
Entwicklung und der Art, Schwere und/oder Anzahl der ihnen zur Last gelegten Taten
möglich und geboten erscheint, umgehend auch strafrechtlich zu reagieren („Strafe
folgt auf den Fuß“).
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Im Raum Osnabrück und Region hat sich ein Internet – Forum „OS – Community“
sehr nachhaltig etabliert. In diesem „Chatroom“ haben sich bereits etwa 120.000
'User' mit einem Altersdurchschnitt von ca. 18,3 Jahren angemeldet (Osnabrück hat
ca. 168.000 Einwohner).
Mittlerweile hat sich in Osnabrück ein Kreis von Referenten aus verschiedenen Insti-
tutionen und Arbeitsbereichen (u.a. Polizei) zusammengefunden, der gezielt Vorträge
für verschiedene Zielgruppen u.a. zum Thema: Gefahren im Internet pp. anbietet und
in dem auch Mitarbeiter von „OSC“ eingebunden sind. Näheres hierzu siehe auch
lfd. Nr. 7. 5.1.
4. Spezielle Deliktsbereiche
4.1 Rohheitsdelikte
4.1.1 Allgemeines
Die deutliche Diskrepanz zwischen TV-Zahl und Fallzahl im Jahr 2009 bestätigt
erneut, dass gerade diese Straftaten häufig von jungen Tätergruppen begangen
werden.
In solchen Fällen werden zwar nur eine Straftat (Fall), aber mehrere Tatverdächtige
für die gleiche Tat gezählt.
Aus dem Bereich der Rohheitsdelikte soll hier nur auf 2 Deliktsbereiche
(Körperverletzung / Raub) näher eingegangen werden, in denen die unter 18-jährigen
Tatverdächtigen stark vertreten sind.
4.1.2 Körperverletzung
In diesem Deliktsbereich steigerte sich die Zahl: TV gesamt um 299 TV (+ 10,68 %).
Bei den minderjährigen Tatverdächtigen ist eine geringfügige Zunahme von + 25 TV
(+ 5,15 %) festzustellen (die sich ausschließlich bei den 16- bis 18-jährigen nieder-
schlägt).
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4.1.2 Raubdelikte
Raubstraftaten junger Täter stellen sich häufig als Raub auf Straße dar. Neben
Bargeld und Wertgegenständen wie Handys sind gerade bei jungen Tätern auch
Trendbekleidung wie teure Turnschuhe, Jacken und Mützen bevorzugte Beute. Diese
Gegenstände lassen sich die Täter, häufig in Tätergruppen, vom Opfer unter
Drohungen oder Gewaltanwendung geben bzw. nehmen sie ihnen ab, ein Vorgang,
der in entsprechenden Kreisen häufig lapidar mit "abziehen" bezeichnet wird.
Im Raubbereich ergibt sich somit eine leichte Zunahme, die sich bei den Jugend-
lichen von 14 bis u. 16 Jahre ( + 4 ) und auch bei den Kindern ( + 3 ) niederschlägt.
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4.2 Diebstahlskriminalität
Aufgeklärt wurden davon 5.095 Taten (Vorjahr 2008: 5.069). Dies entspricht einer
Aufklärungsquote von 34,14 %.
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Der Schwerpunkt bei den weiblichen Dieben liegt deutlich bei den Diebstählen ohne
erschwerende Umstände. Von den 1.034 Minderjährigen TV waren 409 TV weiblich.
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Gerade der Ladendiebstahl ist eines der Delikte, die sehr häufig von jungen
Straftätern begangen werden. Hier stehen sich häufig geringe Kaufkraft und
Wünsche nach modischer trendiger Bekleidung/ Accessoires, Toilettenartikel,
Unterhaltungselektronik oder nach anderen "Kultgegenständen" konträr gegenüber.
Daneben existieren hier aber auch andere -seltenere- Motive wie altersgemäße
Bereitschaft zu Regelverletzungen, Mutproben pp.
Übersicht: Ladendiebstahl
Von den 2.408 aufgeklärten Fällen des Ladendiebstahls wurden den unter
18-jährigen Tatverdächtigen im Berichtsjahr 692 Fälle (28,73 %) zugeordnet.
21,21 % bzw. 455 TV von allen tatverdächtigen Ladendieben (2.145 TV) waren
Nichtdeutsche.
Bei den minderjährigen Ladendieben (758 TV) waren es 89 TV ( 11,74 %)
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4.3 Sachbeschädigung
4.3.1 Allgemeines
Auch die Sachbeschädigung gilt als jugendtypisches Delikt. Hier kommt es, häufig
aus jugendlichem Übermut, Abenteuerlust, Langeweile oder Gruppendynamik, und
einhergehend mit hohem Alkoholkonsum, zu Taten wie Reifen stechen, Antennen
abknicken, Abtreten von PKW-Spiegeln pp.
Die Anzahl aller angezeigten Sachbeschädigungen verringerte sich auf 4.345 Fälle
(Vorjahr 2008: 4.520), eine Abnahme um 175 Fälle bzw. - 3,78 %.
1.411 der angezeigten Fälle konnten aufgeklärt werden (32,47%); Vorjahr 2008:
1.280 aufgeklärte Fälle (28,31 %).
Den unter 18-jährigen Tatverdächtigen wurden 469 Fälle (= 33,24 % von 1.411)
zugeordnet.
4.3.2 Graffitidelikte
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Während die „Graffiti-Fallzahlen“ für das Jahr 2007 nur mit Einschränkungen aus der
Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) hergeleitet werden konnten, erfolgt seit dem
1.1.2008 über sechsstellige Schlüsselzahlen eine explizite und detaillierte Erfassung
dieser Delikte.
Somit können aus den PKS 2008/09 erstmals entsprechend breit gefächerte
Informationen und Angaben zu Tatorten, -zeiten und insbesondere „angegriffenen“
Objekten etc. entnommen werden.
Eine Vergleichbarkeit mit den (Täter)Zahlen der Vorjahre ist aber wegen der „neuen
bundeseinheitlichen Zählweise“ (ab 2008 sogen. Ausgangsstatistik) immer noch nur
bedingt möglich und wird auch erst in den kommenden Jahren verlässlicher und ge-
nauer werden (dies betrifft z.B. Täter, die innerhalb eines Jahres die Altergruppe
vom Jugendlichen zum Heranwachsenden wechseln und vor und nach diesem
„Wechsel“ Straftaten begehen; vergl. diesbzgl. auch lfd. Nr. 2 dieses Jugend-
berichtes).
In den Berichtszeiträumen 2004 – 2006 wurde eine Auswertung der Graffititaten noch
aus dem Vorgangsbearbeitungssystem Nivadis heraus vorgenommen (mit den Such-
kriterien: Sachbeschädigung aufgrund illegaler Graffitis und Farbschmierereien gem.
§§ 303 u. 304 StGB); wobei anzumerken ist, dass in Nivadis illegale Graffitidelikte
nochmal wieder unter anderen Schlüsselzahlen erfasst sind.
Somit sind bei der Erhebung der Fallzahlen allein in den vergangenen vier Jahren
drei verschiedene Zählweisen zu Grunde gelegt worden, was eine wirklich sichere In-
terpretation, Vergleichbarkeit und Bewertung sehr erschwert. Die sogen. „absoluten“
Zahlen sollen aber laut „ASt-Auswertern“ stimmig und vergleichbar sein und man sei
auch optimistisch, dass es in den kommenden Jahren bei der Erfassung der elektro-
nischen PKS-Daten diesbezüglich keine weiteren Änderungen mehr geben soll.
Die Zuordnung der Vorgänge selber richtet sich nach der erfassten Tatzeit.
Übersicht: Graffiti-Delikte
Die auffällige Diskrepanz zwischen der Zahl aufgeklärter Fälle im Vergleich zur
Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen (TV) spricht dafür, dass eine hohe Anzahl der
geklärten Delikte durch Tätergruppierungen und/oder Mehrfachtäter begangen
wurden.
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Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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Illegale Graffiti-Ermittlungsverfahren werden für den Bereich des Stadtgebiets Osna-
brück im ZKD / FK 6 von zwei Beamten der „AG Graffiti“ bearbeitet.
Im Landkreis liegt die Zuständigkeit für die Bearbeitung dieser Delikte im AF 4 der
Kriminal- und Ermittlungsdienste der Polizeikommissariate bzw. bei den Polizeista-
tionen.
Für die Streckenabschnitte und Liegenschaften der Deutschen Bahn AG, der Nord-
West- Bahn und der Westfalenbahn fallen Aufnahme, Dokumentation und Sach-
bearbeitung von Graffitivorgängen in die Zuständigkeit der Bundespolizeiinspektion
Bad Bentheim, Bundespolizeirevier Osnabrück.
Seit Anfang 2007 führt die hiesige „ASt“ (Analysestelle) gezielte Recherchen und
Auswertungen hinsichtlich aller polizeilich angezeigten bzw. bekannt gewordenen
Graffitistraftaten im Zuständigkeitsbereich der PI Osnabrück durch. Tatzeiten, ver-
wendete Tags, Täterbeschreibungen etc. werden gegenübergestellt, verglichen, ta-
bellarisch festgehalten und den auf die Bearbeitung von Graffitidelikten spezialisier-
ten polizeilichen Sachbearbeitern zur Verfügung gestellt (womit häufig schon frühzei-
tig und effektiv gebietsübergreifende und mobile Tätergruppen und Serien erkannt
werden und ein entsprechender Austausch zwischen den beteiligten Dienststellen
stattfinden kann).
Ein besonderer Augenmerk wird in den letzten Jahren auf den Erlass von
Ordnungsverfügungen gegen Mehrfach(graffiti)täter durch die Ordnungsbehörde/n
gelegt.
Als Mehrfach(graffiti)intensivtäter überführte Beschuldigte werden von den polizei-
lichen Sachbearbeitern einer eigens hierfür eingerichteten Abteilung im Bürger- und
Ordnungsamt der Stadt Osnabrück gemeldet.
Von dieser wird der zugrunde liegende Sachverhalt umgesetzt und dem Betroffenen
eine Ordnungsverfügung erteilt, wonach er für einen bestimmten Zeitraum bestimmte
Stadtteile und/oder –gebiete in Osnabrück nicht aufsuchen und er außerdem fest-
gelegte Gegenstände (Spraydosen, Schablonen, Pinsel, Filzstifte pp.) nicht mitführen
darf.
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Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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5. Besondere Kriminalitätsformen
5.1 Drogenmissbrauch
Mit 1.348 aufgeklärten Fällen (Vorjahr: 1.428 Fälle) lag die Aufklärungsquote bei
96,84 % (Vorjahr 2007: 96,16 %).
Die Anzahl der Tatverdächtigen gesamt (TV gesamt) ist geringfügig zurückgegangen.
Nach dem auffälligen Rückgang der Zahlen in 2007 und dem dann in 2008 wieder
auf das Niveau der Vorjahre zu verzeichnenden Anstieg ist nunmehr
(Berichtszeitraum 2009) bei den Minderjährigen (und hier bei allen Altersgruppen)
wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen (der aber noch lange nicht an das Niveau
der Jahre von vor 2006 heranreicht).
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Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen gleichbleibend, dass überwiegend junge
Leute unter dem Einfluss illegaler Drogen im Zusammenhang mit „Führen von Kraft-
fahrzeugen“ im Straßenverkehr auffallen.
6 Ordnungswidrigkeitenverfahren
1 Strafverfahren
( Zum Vergleich die Gruppe der „Jungerwachsenen“ von 18 – 25 Jahren: 175 OWi-
und 27 Strafverfahren).
Zum Thema Drogen siehe auch lfd. Nr. 7.1 (Präventionsprojekte gegen Sucht)
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5.2.1 Allgemeines
Immer häufiger und intensiver wurde in den letzten Jahren das Thema
"Kriminalität/Gewalt an Schulen" diskutiert, insbesondere nach einzelnen, aber
spektakulären und medienwirksamen Gewaltstraftaten.
Aus Schülerkreisen, aber auch aus den Reihen der Lehrkräfte, war allerdings auch
zu vernehmen, dass verbale Gewalt, psychische Gewalt und Mobbing stärker
zunehmen und häufiger als körperliche Gewalt festgestellt werden.
In der PKS besteht die Möglichkeit unter der Bezeichnung "Tatörtlichkeit Schule"
Straftaten zu recherchieren. Diese Recherche ließ bis Anfang 2004 allerdings die
Schulwege oder schulische Veranstaltungen pp. außer Betracht und deckte somit
nicht das gesamte Umfeld Schule ab.
Mit Wirkung vom 01.01.2004 wurde die „Tatörtlichkeit Schule" in dieser Hinsicht
entsprechend angeglichen und ausgeweitet.
In diesem Deliktsbereich ist die Einschätzung des Dunkelfelds nach wie vor schwer.
Aus verschiedensten Gründen kamen nicht alle Gewaltdelikte an Schulen zur
Strafanzeige. Unter anderem auch aus diesem Grunde wurde per Erlass eine
Anzeigepflicht der Schulen für bestimmte Delikte eingeführt (siehe 5.2.5). Im
September 2005 ist die statistische Erfassung von Delikten im Zusammenhang mit
„Schule“ erneut verändert worden.
Dies und auch ein tatsächlich zu beobachtendes geändertes Anzeigeverhalten sollte
beim Vergleich der PKS-Jahreszahlen 2004 – 2009 beachtet werden!
5.2.2 Fallzahlen
Im Berichtsjahr wurden insgesamt 323 Straftaten (Vorjahr: 374 Straftaten) mit dem
Tatort Schule verzeichnet, bei denen es sich aber überwiegend um Eigentumsdelikte
und Sachbeschädigungen handelte.
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Nach dieser Statistik ist die Anzahl der erfassten Delikte mit „Merker“: Tatörtlichkeit
Schule um 51 Taten gesunken wobei sich in einzelnen Deliktsbereichen die
Verringerung stärker bemerkbar macht, z.B. im Bereich Diebstahl und
Sachbeschädigung.
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5.2.3 Tatverdächtige
Die Zahl der Tatverdächtigen gesamt (TV gesamt) ist im letzten Jahr wieder deutlich
um 169 TV auf das Niveau von 2007 gesunken. Die Abnahme wirkt sich durchgängig
bei allen Altersgruppen aus. Bei den Jugendlichen von 14 – 16 Jahren (-64 TV), 16 –
18 Jahre (-57 TV) und den Kindern unter 14 Jahren (-41 TV).
Einschränkend muss aber auch hier wieder auf die in 2008 geänderte Zählweise in
der PKS hingewiesen werden.
Bei den minderjährigen weiblichen Tatverdächtigen (16 TV) liegt der Schwerpunkt
bei den 14 – 16 jährigen Jugendlichen (9 TV) und den 16 – 18 jährigen (4 TV).
Die Anzahl dieser Delikte und die Veränderungen zum Vorjahr sind aus der Tabelle
unter 5.2.2 ersichtlich.
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Die insgesamt registrierten 7 Fälle: Straftaten gegen die persönliche Freiheit (Schul-
kontext) wurden alle aufgeklärt; alle Taten wurden von Einzeltätern verübt.
Bei den ermittelten Tatverdächtigen handelte es sich um 1 Kind, 3 Jugendliche
und 3 Erwachsene (im Alter von 18 – 60 Jahren).
Gewalt an Schulen/Gruppengewalt,
Verhalten bei Straftaten in der Schule/auf dem Schulgelände, Vandalismus,
Anzeigepflicht der Schulen, Möglichkeiten der Anzeigeerstattung,
bedrohliches Verhalten einzelner Schüler,
Drogenproblematik, Auskünfte zu Hilfeeinrichtungen,
Präventionsmöglichkeiten, - material,
Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe.
Verhalten in Krisensituationen pp, siehe 5.2.6.
Aus dem Erlass ergibt sich für die Schulen noch immer die Verpflichtung, bestimmte
„Straftaten im Schulkontext“ (Katalog) bei Beteiligung von Schülern der Polizei zu
melden. Darauf wird bei Besprechungen aus bestimmten Anlässen auch stets
hingewiesen. Aus Ermittlungsvorgängen und Besprechungen mit Schulen geht
hervor, dass Schulen dieser Verpflichtung weiter nachkommen. Ob tatsächlich alle
„meldepflichtigen“ Straftaten angezeigt werden, steht nicht fest. Ebenso ist nicht
konkret feststellbar, zu welchem Anteil die unter 5.2.2 aufgeführten Fälle auf
Strafanzeigen von Lehrkräften oder anderen Schulangehörigen zurückzuführen sind.
Polizeiinspektion Osnabrück
Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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Für die Polizei ergibt sich aus dem Erlass die Pflicht, Informationen über Personen,
Taten und Sicherheitslagen, welche für den schulischen Bereich zur Abwehr einer
Gefahr oder zur Erfüllung der Aufgaben der Polizei erforderlich sind, der jeweiligen
Schulleitung unverzüglich mitzuteilen.
Im Berichtsjahr erfolgten solche Mitteilungen an die jeweiligen Schulleitungen erneut
über 3 Schüler.
In zwei Fällen handelte es sich um Informationen über Verstöße gegen das
Betäubungsmittelgesetz. Im dritten Fall ging es um wiederholte Körperverletzung,
möglicherweise mit sexuellem Hintergrund.
Im Rahmen von schulinternen Lehrerfortbildungen und Studienseminaren für
Lehramtsanwärter wurden mehrfach der Erlass und die Möglichkeiten der
Zusammenarbeit sowohl im Rahmen der Strafverfolgung als auch der Prävention
erläutert. Seit 2009 wurden diese Veranstaltungen um die Thematik „Amokläufe an
Schulen“ erweitert.
Bezug nehmend auf den Erlass vom Herbst 2003 (s. 5.2.5) hatte das
Niedersächsische Kultusministerium im Februar 2005 den Erlass „Sicherheits- und
Gewaltpräventionsmaßnahmen in Schulen“ herausgegeben.
Wie schon berichtet gab es bis zum Jahre 2008 kaum oder keine Anfragen von
Schulen nach polizeilicher Mitarbeit bei der Erstellung von Sicherheitskonzepten.
Nachgefragt wurde lediglich die Mitarbeit in Präventionskonzepten, siehe auch 5..2.7.
Dies änderte sich im Herbst 2009. Diverse Schulen aus Stadt und Landkreis
Osnabrück meldeten sich beim Präventionsteam bzw. der Sachbearbeitern
Prävention und baten um polizeiliche Unterstützung bei der Erstellung eine
Sicherheitskonzeptes und/oder eines Notfallplanes.
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Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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Dies war nach Auskunft der Schulen zurück zu führen auf einen erneuten Erlass des
Niedersächsischen Kultusministeriums vom 01.10.2009. Bezug nehmend auf o.g.
Erlass von 2005 wurden darin säumige Schulen unter Fristsetzung aufgefordert,
unverzüglich noch fehlende Sicherheitskonzepte vorzulegen. Es wurde ergänzt,
dass auf die Verfügbarkeit eines Notfallplanes bei Ersterstellung, aber auch bei der
regelmäßigen Fortschreibung des Konzeptes, besonderer Wert zu legen sei!
Hingewiesen wurde weiter auf die vom LKA Niedersachsen zur Verfügung gestellte
Handreichung „Zielgerichtete Gewalt und Amokläufe an Schulen“.
Die anfragenden Schulen wurden durch Mitarbeit bei der Erstellung der geforderten
Konzepte und Übermittlung von weiterem Informationsmaterial unterstützt. Siehe
auch 5.2.6.1.
Polizeiinspektion Osnabrück
Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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Wie auch aus den Aufstellungen unter Ziffer 7. des Berichts hervorgeht, betreiben
einige Schulen einen erheblichen Aufwand für Präventionsprojekte und stellen dafür
auch reichlich Unterrichtszeit zur Verfügung.
Umgekehrt erfährt man an manchen Schulen, dass eine Ausweitung von
Präventionsmaßnahmen nicht mehr vertretbar sei. Als Gründe dafür werden u.a.
Verkürzung der Schulzeit ohne Verminderung des zu vermittelnden Lehrstoffs,
Unterrichtsausfälle oder ein Überangebot für Schulen an präventiven Aktivitäten oder
Wettbewerben.
Dennoch waren auch im Jahr 2009 Polizeibeamte in Stadt und Landkreis Osnabrück
wieder sehr häufig in Präventionsmaßnahmen an Schulen eingebunden. Anzuführen
sind hier insbesondere die Mitarbeiter des Präventionsteams der Polizeiinspektion
und die Sachbearbeiter Prävention der 4 Polizeikommissariate im Landkreis
Osnabrück.
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5.3 Gruppenkriminalität Minderjähriger
minderjährige
Tatverdächtige
2009 2008 2007 2006 2005
A B A B A B A B A B
Handtaschenraub 2 2 1 1 0 0 3 3 4 4
Raub auf Straßen 14 7 37 28 34 31 42 39 43 35
leichte
241 27 276 86 284 107 303 119 270 109
KV
gefährl. / schwere
164 82 239 188 314 284 289 225 253 202
KV
Diebstahl
1.198 462 1.320 744 1.405 895 1.399 855 1.401 823
gesamt
davon
692 229 857 423 782 386 811 400 823 397
Ladendiebstahl
davon
116 33 231 150 137 83 159 90 131 3
Fahrraddiebstahl
davon
Krad/Mopeddiebs 19 17 53 44 75 66 46 44 77 60
t.
Sach-
469 239 445 336 423 341 416 328 382 275
beschädigung
Rauschgift-
165 13 114 31 100 33 154 58 178 31
delikte
Graffiti
616 275 593 391 95 k.A. 308 k.A. 413 k.A.
Betrug
326 58 172 56 171 65 241 79 233 70
Erläuterung:
Unter den jeweiligen (Jahres)rubriken ist die Gesamtzahl der ermittelten Tatver-
dächtigen (Spalte A) im Vergleich mit den nicht allein handelnden Tatverdächtigen
(Spalte B) gegenübergestellt.
Heranwachsende und/oder erwachsene (Mit)Tatverdächtige sind hier nicht erfasst.
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Die Aufklärungsquote gesamt betrug 98,76 %; (d.h. 239 von 242 Fällen).
Nach wie vor dürfte sich die im Frühjahr des Jahres 2008 umgesetzte Novellierung
des deutschen Waffengesetzes und dessen Angleichung an europäisches Recht sta-
tistisch ausgewirkt haben.
Während bis zu diesem Zeitpunkt noch die unterschiedlichen, für die Bewertung von
Schusswaffen ausschlaggebenden, Geschossenergien (0,08 Joule im deutschen
Waffenrecht und 0,5 Joule in der europäischen Spielzeugverordnung) zur Einleitung
vieler Strafverfahren (gegen Minderjährige) geführt hatte, spielt dieses Tatbe-
standsmerkmal bei den jetzigen Ermittlungen nach dem WaffG kaum noch eine
Rolle. Die jetzt auch im deutschen Waffengesetz angehobene Geschossenergie-
grenze auf 0,5 Joule wird von den meisten der bei Minderjährigen beliebten und
verwendeten Schusswaffen (meist Softairwaffen etc.) nicht erreicht , womit der o.a.
deutliche statistische Rückgang der Verfahren gegen Minderjährige nach dem WaffG
und deren Entkriminalisierung erklärbar wird.
Andere Delikte nach dem Waffengesetz, die auch Minderjährige nach wie vor
begehen, betrafen insbesondere den Besitz bzw. das Führen verbotener Waffen oder
Gegenstände wie Schlagringe, Butterflymesser, Totschläger etc.
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5.5.1 Lagedarstellung
Politisch motivierte Straftaten unterliegen anderen als den üblichen polizeilichen Mel-
dekriterien und werden nicht in der PKS erfasst. Die Freigabe von Sachverhalten
und Zahlen der „Politisch Motivierten Kriminalität“ (PMK) unterliegen einem Freigabe-
vorbehalt des Niedersächsischen Innenministeriums (NMdI), auf dessen Existenz an
dieser Stelle hinzuweisen ist.
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Phänomenbereich „links“
Phänomenbereich „rechts“
- Bei der Auswertung von Fotos, die anlässlich der Siegerehrung bei den letztjährigen
Bundesjugendspielen einer Schule gefertigt wurden, stellt man fest, dass 4 Jugend-
liche auf dem Bild den Hitlergruß zeigen.
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6. Jugendgefährdung
Opfer im Sinne der Polizeilichen Kriminalstatistik sind natürliche Personen, gegen die
sich ein unmittelbarer Täterangriff richtet, der die persönlichen Rechtsgüter Leben,
Gesundheit, Freiheit und sexuelle Selbstbestimmung bedroht. Der Begriff Opfer ist
somit weit spezieller als die Bezeichnung „Geschädigter“.
Bei der Betrachtung der Opferzahlen – Gesamt - ist festzustellen, dass männliche
Minderjährige mit 57,67 % häufiger Opfer werden.
Bei den Sexualdelikten verhält es sich erwartungsgemäß umgekehrt: Der Anteil der
weiblichen Opfer beträgt dort ca. 86,25 %.
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6.1.1 Sexualdelikte
269 Opfer waren weiblich (2008: 255 TV) und 27 Opfer (2008: 50) waren männlich.
Die Verteilung auf die Altersstufen nach Geschlecht kann der obigen Tabelle
entnommen werden.
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2008 2009 2008 2009 2008 2009 2008 2009 2008 2009
alle gesamt 305 296 15 8 23 24 110 86 56 66
Sexualdelikte männlich 50 27 4 3 10 6 28 14 4 5
weiblich 255 269 11 5 23 18 82 72 52 61
Vergewaltig. gesamt 50 74 0 0 0 1 0 1 16 13
Schw. Verg. männlich 2 1 0 0 0 0 0 0 0 0
schw. sex. weiblich 48 73 0 0 0 1 0 1 16 13
Nötigung
sonstige gesamt 44 47 0 0 1 0 5 2 17 25
sexuelle männlich 4 3 0 0 1 0 2 0 0 2
Nötigung weiblich 40 44 0 0 0 0 3 2 17 23
sonst. sex. gesamt 119 84 15 7 31 20 104 77 ent- ent-
Missbrauch männlich 30 14 4 2 9 5 26 12 fällt fällt
von Kindern weiblich 89 70 11 5 22 15 78 65
Exhibitionis- gesamt 12 0 0 0 0 0 0 0 ent- ent-
mus vor männlich 0 0 0 0 0 0 0 0 fällt fällt
Kindern weiblich 12 0 0 0 0 0 0 0
Im Berichtsjahr 2009 verzeichnet die PKS für den Bereich der PI Osnabrück 71 Delik-
te (Vorjahr: 57) unter dem Oberbegriff „sexueller Missbrauch von Kindern“.
Von den Taten waren 84 Kinder unter 14 Jahren als Opfer betroffen (Vorjahr: 119),
wobei es sich, wie in den Vorjahren, in der Mehrzahl um Mädchen handelte ( 70 w. /
14 m.).
Diese Zahlen beinhalten auch die Fälle des „schweren sexuellen Missbrauchs von
Kindern“ (§ 176a StGB). Dabei handelt es sich u.a. um Taten durch
Wiederholungstäter, Durchführung des Beischlafs durch über 18jährige Täter,
gemeinschaftliche Taten, und Taten, bei denen das Kind in die Gefahr einer
schweren Gesundheitsschädigung oder Schädigung der körperlichen oder
seelischen Entwicklung gebracht wird. Ein schwerer Fall liegt ebenso vor, wenn die
Tat zum Gegenstand eines pornografischen Produktes gemacht werden soll oder
wenn das Kind bei der Tat körperlich schwer misshandelt oder in die Gefahr des
Todes gebracht wird.
Im Jahr 2009 wurden 8 Fälle (Vorjahr: 12) des schweren sexuellen Missbrauchs von
Kindern registriert.
Tatbetroffen als Opfer waren 8 Kinder (Vorjahr: 13), davon 2 Jungen.
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• 2 TV - 8 bis 14 Jahre
• 0 TV - 18 bis 21 Jahre
• 0 TV - 25 bis unter 30 Jahre
• 0 TV - 30 bis unter 40 Jahre
• 0 TV - 40 bis unter 50 Jahre alt
• 0 TV - 50 bis unter 60 J )
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass bei der Polizei zunehmend
Sachverhalte bekannt werden, bei denen sich (meist erwachsene) Täter über Inter-
netforen, Chatrooms o.ä. Kontakt zu Minderjährigen verschaffen, sich deren Ver-
trauen erschleichen und häufig auch persönlichen Treffen arrangieren.
Exemplarisch hierzu eine Fallschilderung aus August 2009: Ein dreizehnjähriges
Mädchen verabredet sich per Chat mit einer „Internetfreundin“. Am Treffpunkt wird es
von einem maskierten Täter in ein Maisfeld gezogen und unter Gewaltanwendung zu
einer offenbar vorbereiteten Decke gebracht. Das Opfer muss sich die Augen verbin-
den, sich bis auf die Unterwäsche ausziehen und verschiedene Posen einnehmen.
Vermutlich wird es hierbei fotografiert. Erst nach ca. 30 Minuten darf es dann das
Maisfeld und den Tatort verlassen.
Durch Auswertung der Chatprotokolle konnte ein 24jähriger Mann aus Südoldenburg
ermittelt werden, der sich als 14jähriges Mädchen ausgab, bereits seit über einem
Jahr Chat-Kontakt zur Geschädigten hielt und während dieser Zeit bereits mehrfach
versucht hatte, sich mit dieser zu treffen.
Die Beziehung zwischen Täter und Opfer verdient gerade im Bereich der „Straftaten
gegen die sexuelle Selbstbestimmung“ einer besonderen Beachtung. Hier ist
bedeutsam, dass die Täter bei den bekannt gewordenen Fällen häufig aus dem
sozialen Nahraum der Opfer (vergl. Nachsatz zur Tabelle) stammen.
Zu beachten ist sicherlich, dass die Anzeigebereitschaft bei fremden Tätern im
Hinblick auf das Ansehen der Familie naturgemäß höher ist, als bei verwandten oder
gut bekannten Personen. Allgemein wird hier von einem hohen Dunkelfeld
ausgegangen.
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Ein junge Frau aus dem ehemaligen Jugoslawien belastete ihren leiblichen Vater, sie
während des gemeinsamen Aufenthalts in Deutschland regelmäßig sexuell miss-
braucht und vergewaltigt zu haben. Die Taten begannen bereits, als die Geschädig-
te erst 12 Jahre alt war und zogen sich über einen Zeitraum von 4 Jahren hin.
Durch den Onkel von zwei zur Tatzeit kindlichen Opfern (Geschwister, Mädchen und
Junge) wurde bei der hiesigen Dienststelle in Absprache mit der Mutter der Geschä-
digten schriftlich eine Anzeige wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern in mehre-
ren Fällen erstattet.
Die beiden Opfer selber erhielten erst durch die Polizei Kenntnis von der Anzeige
bzw. dem eingeleiteten Verfahren. Sie fühlten sich hierdurch überfahren und überfor-
dert und machten keine Angaben zur Sache.
Im Sommer letzten Jahres wurde bei der hiesigen Dienststelle ein Verfahren gegen
einen 67jährigen Mann aus dem Südkreis Osnabrück bearbeitet. Dieser stand im
Verdacht, seine Tochter, eine Enkelin und zwei Nichten im kindlichen bzw. jugend-
lichen Alter sexuell missbraucht zu haben.
Während der Beschuldigte die Taten vehement abstritt und sich über das Verfahren
empörte, musste insbesondere die Enkelin einer psychologischen Behandlung zuge-
führt werden.
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Übersicht: Täter–Opfer -Beziehung der minderjähr. Opfer bei Sexualdelikt. (lt. PKS)
Bekanntschaft
4 1 45 25 27 23
Landsmann
0 0 0 0 0 0
flüchtige
0 0 5 6 7 12
Vorbeziehung
keine
2 0 38 30 11 19
Vorbeziehung
ungeklärt
2 1 6 5 6 8
6.2 Kinderpornografie
Wie sich bereits in den Vorjahren abzeichnete, erfreuen sich digitale Aufnahme-,
Speicher- und Verbreitungsmedien in der Bevölkerung zunehmender Beliebtheit,
womit auch die Anzahl entsprechender strafrechtlicher Verstöße (fast zwangsläufig)
steigt. Neben den ständig mehr werdenden Verfahren wegen div.
Urheberrechtsverletzungen (häufig auch oder gerade gegen Minderjährige) betrifft
dies in besonderem Maße Strafsachen, die illegale Formen der Pornographie zum
Inhalt haben.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) weist für die Jahre 2004 – 2008 für den
Bereich der Polizeiinspektion Osnabrück im Trend steigende Zahlen auf.
Eine Besonderheit bildet das Jahr 2008, in dem eine Vielzahl sog. Umfangs-
verfahren bearbeitet werden musste; aber auch die jetzt aktuellen Fallzahlen für 2009
liegen noch deutlich über denen von 2007 und den Jahren davor.
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Der sich aus den Vorjahren abzeichnende Trend, die Zunahme sogen. „Umfangs-
„verfahren“, hat sich auch 2009 (wenn auch nicht in dem extremen Maße, wie 2008)
bestätigt. Über Adressenverzeichnisse; Log-Daten; IP-Nummern pp. werden häufig
im Rahmen von Ermittlungen gegen Einzeltäter eine Vielzahl weiterer Personen
festgestellt, von deren Internetanschluss aus kinderpornografisches Material
runtergeladen, getauscht, gespeichert oder verbreitet wurde. Die anschließenden
arbeitsintensiven und aufwändigen und die polizeilichen Sachbearbeiter sehr
belastenden Verfahren führen leider nur in vergleichsweise wenigen Fällen auch zur
Aufklärung und Beendigung der zugrunde liegenden sexuellen Missbrauchstaten.
www.polizei-beratung.de/aktionen/Kinderpornografie
Die Seite gibt wertvolle Tipps, benennt Ansprechpartner und Hilfeeinrichtungen und
gibt Verhaltensratschläge für den Fall der Konfrontation mit entsprechenden Inhalten
im Internet.
Polizeiinspektion Osnabrück
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6.3 Misshandlung Schutzbefohlener / Verletzung der Fürsorge- oder Er-
ziehungspflicht
Besonderer Erwähnung bedarf in diesem Zusammenhang eine Familie aus dem öst-
lichen LK Osnabrück. Nachdem bereits im Frühjahr letzten Jahres ein wenige Mona-
te alter Säugling mit vermeintlichem Schütteltrauma in eine Klinik eingeliefert worden
war und entsprechende – schwierige und breit gefächerte – Ermittlungen gegen die
Eltern geführt werden mussten, kam es im Dezember zu einem fast identischen Fall
in der gleichen Familie. Diesmal wurde der ebenfalls noch im Säuglingsalter befind-
liche Bruder mit ähnlichem Verletzungsbild einem Krankhaus zugeführt und wiede-
rum ergab sich gegen die Eltern der Verdacht auf Kindesmisshandlung. Die Verfah-
rensausgänge sind hier bislang noch nicht bekanntgeworden, doch ziehen sich der-
artige Ermittlungen erfahrungsgemäß sehr in die Länge, weil die Beweisführung zu-
meist schwierig ist und sich in der Regel auf Sachverständigengutachten stützt.
Für letztgenanntes Delikt werden in der PKS keine Angaben zu den Opfern
registriert.
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Polizeiinspektion Osnabrück
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6.4 Jugendschutz
6.4.1 Allgemeines
Bei den beiden Fällen aus 2009 handelt es sich um „Verbreitung pornografischer
Erzeugnisse“ an Personen unter 18 Jahren.
Bei den meisten weiteren Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz handelt es sich
um Ordnungswidrigkeiten, die in der PKS nicht erfasst werden.
Diese Ordnungswidrigkeitenverfahren, für deren Verfolgung die jeweiligen Kom-
munen zuständig sind, richten sich in der Mehrzahl der Fälle gegen Personen über
18 Jahren und verantwortliche Betreiber, Konzessionäre, Veranstalter etc., die nach
dem JuSchG zur Einhaltung bestimmter Vorschriften verpflichtet sind.
6.4.2 Jugendschutzkontrollen
Der "gesetzliche Jugendschutz", also die Überwachung der Einhaltung der ent-
sprechenden Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes, ist originäre Aufgabe der
Kommunalverwaltungen. Die Polizei informiert die zuständigen Dienststellen über
jugendgefährdende Orte oder Veranstaltungen, wird im Rahmen der Eilvornahme
tätig oder beteiligt sich im Rahmen der Vollzugshilfe, wenn von den zuständigen
Stellen Jugendschutzkontrollen durchgeführt werden sollen.
Auch im Berichtsjahr 2009 fanden in Städten und Gemeinden des Landkreises
Osnabrück Jugendschutzkontrollen unter Beteiligung bzw. auf Anregung der Polizei
statt. Kontrolliert wurden Gaststätten, Diskotheken, Spielhallen sowie öffentliche
Veranstaltungen wie Scheunenfeten oder Abi-Parties.
Die dabei gemachten Erfahrungen reichen wie in den Vorjahren von „überwiegender
Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen“ bis hin zur Feststellung von Verstößen
gegen das JuschG (insbesondere nach Betreiberwechseln) und Antreffen stark
betrunkener Jugendlicher.
Polizeiinspektion Osnabrück
Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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6.4.3. Jugendschutzprojekt der 7. Bereitschaftspolizeihundertschaft
Über dieses im November 2007 begonnene befristete Projekt wurde bereits berichtet.
Nachdem die Befristung mehrfach verlängert wurde, lief es zum Herbst 2009 aus.
In Absprache mit oder ggfls. unter Beteiligung der entsprechenden Fachbereiche der
Stadtverwaltung und des FK 6 waren an 6 – 10 Projekttagen im Monat Objekte wie
Spielotheken, Discotheken und Gastronomiebetriebe, aber auch informelle
jugendtypische Treffpunkte wie Grünanlagen, Spielplätze, Bushaltestellen und
Parkplätze überprüft worden. Bedingt durch die Einsatzbelastung der 7. BPH
konnten Kontrollen an Wochenenden nur selten durchgeführt bzw. die Planungen
aufrechterhalten werden.
Häufig wurden dabei Kinder und Jugendliche angetroffen, die Tabakwaren bzw. für
ihr Alter nicht zulässige Alkoholika mit sich führten bzw. konsumierten. In diesen
Fällen erfolgten Sicherstellungen, Gespräche mit den Minderjährigen, Information der
Eltern und gegebenenfalls nach Absprache Vernichtung der Alkoholika.
Situationsbedingt schlossen sich Maßnahmen an wie Mitteilung an das Jugendamt,
Platzverweise, Abholen lassen durch Erziehungsberechtigte bzw. Zuführung. Sofern
sich die Herkunft bzw. Abgabestelle der nicht „erlaubten“ Tabakwaren bzw.
Alkoholika klären ließ, wurden Bußgeldverfahren durch die Stadtverwaltung
Osnabrück eingeleitet.
An 57 Kontrolltagen wurden 3757 Personen, darunter 37 Kinder und 1305
Jugendliche angesprochen. Dabei wurde festgestellt, dass 629 Jugendliche (0
Kinder) unter Alkoholeinfluss standen.
Auch nach Beendigung des Projektes sollen entsprechende Kontrollen durch
Beamtinnen und Beamte der 7. BPH im Rahmen der Möglichkeiten der
Bereitschaftsgruppe Innenstadt fortgeführt werden.
6.4.4. Wettbürokontrollen
6.5 Alkoholmissbrauch
Verkannt wird von vielen die Gefahr, die von dem Alkohol als Suchtmittel ausgeht.
Viele Fachkräfte aus der Suchthilfe stimmen darin überein, dass Alkohol die
Einstiegsdroge Nummer 1 für junge Menschen darstellt.
Polizeiinspektion Osnabrück
Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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Daneben hat hoher Alkoholkonsum oft auch eine kriminalitätsfördernde oder auch
-auslösende Wirkung. Viele Straftaten werden unter Alkoholeinfluss begangen,
insbesondere im Gewaltbereich. Hier wird immer deutlicher, dass hoher
Alkoholkonsum oft zu Verhaltensänderungen wie Absenkung der Hemmschwelle
oder Steigerung der Aggressivität führt und dieses auch „ausgelebt“ wird.
Hierzu eine Übersicht der unter Alkoholeinfluss handelnden Tatverdächtigen im
Bereich der PI Osnabrück für den Zeitraum 2004 bis 2009:
Insgesamt lässt sich bei den „Tatverdächtigen gesamt“ und auch bei den tatver-
dächtigen Minderjährigen ein zahlenmäßiger und prozentualer Anstieg in der Rubrik
„Alkoholbeeinflussung bei Tatbegehung“ feststellen (weniger bei den Kindern, jedoch
deutlich bei beiden Jugendlichengruppen). Dennoch bestätigt sich auch 2009 die
Tendenz der Vorjahre, wonach Alkohol als Auslöser, Verstärker und Enthemmer bei
der Begehung von Straftaten (durch Minderjährige) oft eine, wenn nicht die,
entscheidende Rolle spielt.
Bezüglich der sich aus der obigen Tabelle ergebenden sehr augenfälligen „Zahlen-
sprünge nach oben“ zwischen den Jahren 2007 bis ´09 einerseits und den Jahren
davor sei (nochmals) auf eine seit 2007 eingeführte Änderung in der PKS verwiesen.
Die bis dahin vom polizeilichen Sachbearbeiter händisch auszufüllende Rubrik: „Alko-
holbeeinflussung bei der Tat; Ja/Nein/Unbekannt“ wurde in ein nicht zu umgehendes
elektronisches Pflichtfeld umgewandelt, durch das mögliche frühere Ungenauigkeiten
bei der Erfassung weitgehend ausgeschaltet werden konnten und sollten.
Polizeiinspektion Osnabrück
Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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Die zahlenmäßigen Schwerpunkte der alkoholisierten minderjährigen
Tatverdächtigen lagen im Berichtsjahr 2009 bei den Körperverletzungsdelikten (104
TV), bei den Diebstahlsdelikten (60 TV) und bei den Sachbeschädigungen (92 TV).
Den mit Abstand größten Anteil der unter Alkoholeinfluss handelnden minderjährigen
Tatverdächtigen stellten wie in den Vorjahren die männlichen TV.
Im Rahmen des Halt-Projektes bietet der Caritas-Verband seit Herbst 2009 eine
Fortbildung für Auszubildende im Einzelhandel unter dem Titel “Jugendschutz und
Alkoholverkauf“ an. Die wesentlichen Inhalte sind Bewusstseinsschärfung für die
konsequente Umsetzung des JuSchG im Handel, Inhalte des § 9 JuSchG
(Alkoholabgabe), Aufklärung über mögliche Folgen bei Nichteinhaltung, Erarbeitung
und Erprobung von eigenen Handlungsmöglichkeiten, Aufzeigen und Erlernen von
Deeskalationstechniken pp.
Das Angebot wurde zwischenzeitlich auch für die Belegschaften von
Einzelhandelsgeschäften aufgedehnt.
Polizeibeamte des Präventionsteams sowie Sachbearbeiter Prävention beteiligen
sich als Kooperationspartner an den Fortbildungen.
Siehe dazu auch 6.5.2., Fortbildungsangebot statt Bußgeld.
Über die Umtriebe beim „Ossensamstag“ wurde bereits mehrfach berichtet. Auch das
seit 2008 veränderte Konzept der Polizei sowie der städtischen Fachbereiche und
anderer Kooperationspartner wurde erläutert.
Mit einem über die Osnabrücker Schulen verteilten Elternbrief wurden im Vorfeld die
Eltern Osnabrücker Schüler informiert und sensibilisiert.
Nachdem es bereits im Jahre 2008 einen Wettbewerb (originelle Schilder für Feiern
ohne Alkohol) für Jugendliche gab, wurde für 2009 in einem Wettbewerb nach dem
besten Musikstück zum Motto „Musikrausch – Ossensamstag, weniger Alkohol, mehr
Spaß“ gesucht. Die eingereichten Musikstücke wurden von einer Jury prämiert und
beim Umzug gespielt. Den Siegern winkten attraktive Preise.
Polizeiinspektion Osnabrück
Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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Erhebliche Schwankungen bei den Vermissten-/Abgängigenzahlen konnten auch
schon in den Vorjahren beobachtet werden. Hier wirken sich insbesondere
Wiederholungs- bzw. Mehrfachmeldungen aus (meist Jugendliche, die aus
unterschiedlichen Gründen während eines bestimmten Zeitraums immer wieder die
elterliche Wohnung oder ihre Unterkunft in Wohnheimen o.ä. verlassen, aufgegriffen
werden oder von sich aus zurückkehren und dann bei nächstbester Gelegenheit
erneut verschwinden).
Bis auf wenige Ausnahmen handelte es sich nicht um "echte" Vermisstenfälle (mit
mehr theoretischer Gefährdung), sondern um die bekannten Fälle von „auf Trebe
gehen“, Schulschwänzen, Herumtreiben usw.; viele Vermisstensachen stellten sich
als kurzfristiges Entfernen aus dem Elternhaus und/oder dem Heim bzw.
Überschreitung der Ausgangszeiten heraus und erledigten sich dementsprechend
kurzfristig.
Die Motive für das Verlassen des Elternhauses oder Heims sind zumeist in der
persönlichen Biographie der Kinder/Jugendlichen begründet und häufig für
Aussenstehende nicht nachvollziehbar oder erklärbar. Neben den bekannten
Erziehungs-, Generations- oder Schulproblemen wirken sich auch häufig zerrüttete
Familienverhältnisse, Abenteuerlust oder Beziehungsprobleme entsprechend aus.
Hinzu kommt sicherlich auch, dass z.B. die Ausgangszeiten, insbesondere in Heimen
und Einrichtungen, häufig nicht akzeptiert und ständig ignoriert werden.
Die meisten Meldungen erfolgten somit, wie schon in den Vorjahren, aus Heimen,
Wohneinrichtungen und sonstigen Einrichtungen, und dies insbesondere auch bei
den mehrfach vermisst gemeldeten Personen.
Polizeiinspektion Osnabrück
Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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Suicide und Suicidversuche werden bei Bekannt werden von Polizei und
Staatsanwaltschaft auf eine mögliche strafrechtliche Relevanz hin überprüft (was in
eher wenigen Fällen zur Einleitung entsprechender Strafverfahren führt). Bei
Suicidversuchen wird eine Ausfertigung des polizeilichen Reports/Berichts den
jeweiligen Kommunen zur Kenntnis und ggfls. Einleitung von Hilfsangeboten bzw.
-maßnahmen zugesandt; eine Erfassung in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS)
findet hingegen (außer bei den vorerwähnten wenigen Strafverfahren) nicht statt.
Bei vollendeten Suiciden besteht eine Meldepflicht für die den Tod feststellenden
Ärzte an die Polizei als „Nicht natürlicher Todesfall“. Diese Meldungen werden als
„Todesermittlungsverfahren“ bei der Polizei und Staatsanwaltschaft geführt und ggfls.
- bei Anhaltspunkten für ein Fremdverschulden - in ein Strafverfahren umgewandelt.
Für Suicidversuche besteht eine solche gesetzliche Meldepflicht nicht, so dass der
Polizei nur die Fälle bekannt werden, bei denen sie selber eingesetzt war oder von
denen sie auf anderen Weise Kenntnis erhalten hat. Hier muss von einem großen
Dunkelfeld ausgegangen werden.
6.7.1 Suicide
6.7.2 Suicidversuche
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Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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6.8 Schulabsentismus
7. Prävention
Allgemeines
oder
praevention@pi-os.polizei.niedersachsen.de
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Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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Zum Einsatz kommt u.a. auch der Dokumentarfilm „Süchtig – Protokoll einer
Hilflosigkeit“, eine Produktion des WDR. Der Film schildert über einen Zeitraum von
10 Jahren in erschütternder Weise das Leben eines hartdrogenabhängigen
Mädchens, ihren physischen und psychischen Verfall, ihre erfolglosen
Therapieversuche und endet mit dem Tod der dann 25-Jährigen.
Weiter werden insbesondere für Veranstaltungen zum Thema Alkohol oder „Drogen
im Straßenverkehr“ sog. „Rauschbrillen“ eingesetzt, mit denen Beeinflussungen
durch legale und illegale Drogen simuliert werden können.
Beispiele:
Januar 2009
Gesamtschule Schinkel, Osnabrück
Die Gesamtschule führte im Januar für den 8. Jahrgang die „Projekttage Drogen- und
Suchtprävention“ mit verschiedenen Kooperationspartnern durch. Das
Präventionsteam gestaltete dabei Workshops für 7 Klassen.
„Nachtschwärmerparty“ in Südmerzen
Diese überregionale Veranstaltung wurde von der Verkehrswacht Bersenbrücker
Land, den Verkehrsbetrieben und dem Schützenverein Südmerzen organisiert. In
den Verkehrssicherheitstag wurden Übungen mit Rauschbrillen zur Darstellung von
Auswirkungen legaler Drogen eingebunden.
Ferdinand-Rohde-Schule Melle
An der Förderschule wurde das Thema Jugendschutz behandelt, die Wirkungen von
Alkohol und anderen Drogen diskutiert und aufgezeigt. Daran schlossen sich
Übungen mit Rauschbrillen an.
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Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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Realschule Melle
Wirkung von Alkohol, Jugendschutzgesetz, Übungen mit Rauschbrillen, für 4 Klassen
8. Jahrgang der Realschule Melle
Gymnasium Oesede
Beteiligung am Suchtpräventionsprojekt des Gymnasiums Oesede in 8. Klassen des
Jahrgangs 8.
Februar 2009
Realschule Melle-Buer
Wirkung von Alkohol, Jugendschutzgesetz, Übungen mit Rauschbrillen, für 2 Klassen
8. Jahrgang der Realschule Melle-Buer
Gymnasium Bersenbrück
Vortrag im Rahmen der Lehrerfortbildung zum Thema legal/illegale Drogen
März 2009
Domschule (HRS) Osnabrück
alljährliches Drogenprojekt, Teilnehmer 6 Klassen Jahrgang 8, Elternabend
gemeinsam mit einem Referenten der Ameos-Klinik
Gymnasium Artland
Vortrag im Rahmen der Lehrerfortbildung zum Thema legal/illegale Drogen
Völkerschule Osnabrück
An der privaten Berufsfachschule wurde mit 2 Klassen des 12. Jahrgangs das Thema
Drogen/Süchte bearbeitet.
Gymnasium Melle
Wirkung von Alkohol, Jugendschutzgesetz, Übungen mit Rauschbrillen, für 1 Klasse
8. Jahrgang des Gymnasiums
Gymnasium Bersenbrück
Unterrichtseinheit legale/illegale Drogen für Schüler des 12. Jahrgangs
Polizeiinspektion Osnabrück
Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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April 2009
Osnabrück
Auf einer Sitzung des Kreiselternrates wurde gemeinsam mit Mitarbeitern der
Kooperationspartner Diakonie, Caritas und dem Fachdienst Gesundheit über Drogen
und Süchte informiert.
Integrationswerkstatt Belm
Das Thema „Drogen und Alkohol“ wurde mit 22 Schülern der Integrationswerkstatt
im Alter von 15 – 23 Jahren behandelt.
Gymnasium Bersenbrück
Unterrichtseinheit legale/illegale Drogen – Übungen mit Rauschbrillen für 1 Klasse 8.
Jahrgang
Mai 2009
Berufsbildende Schulen Bersenbrück
Unterrichtseinheit legale/illegale Drogen – Übungen mit Rauschbrillen für 1 Klasse
Berufsschüler
Juni 2009
Angelaschule (Gymnasium) Osnabrück,
Drogenprojekt gemeinsam mit dem Caritas-Verband, Teilnehmer 2 Klassen
8. Jahrgang, alljährlich wiederkehrende Veranstaltung
Gymnasium Bramsche
Für die Eltern aller Schüler der Sekundarstufe II wurde ein Elternabend zum Thema
Drogen veranstaltet.
Erich-Maria-Remarque-Realschule Osnabrück
Drogenprojekt mit 3 Klassen 8. Jahrgang der Erich-Maria-Remarque-Realschule
Hauptschule Georgsmarienhütte
Unterrichtseinheiten zu legalen und illegalen Drogen mit Rauschbrillenübungen in 3
Klassen des Jahrgangs 7
Alfhausen/Alfsee
Der Verband für Wohneigentum Niedersachsen führte am Alfsee eine Ferienfreizeit
durch. Den älteren Teilnehmern wurde eine Veranstaltung zu legalen/illegalen
Drogen mit Rauschbrillenübungen angeboten
Polizeiinspektion Osnabrück
Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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Aktionswoche gegen Alkohol
Gemeinsam mit Kooperationspartnern wie Diakonie, Caritas, Jugendämtern und
diversen Sucht-Fachkliniken wurden verschiedene Aktionen im Rahmen der
„Bundsweiten Aktionswoche gegen Alkohol“ durchgeführt. U.A. fand am 13.06.09 vor
dem Osnabrücker Dom ein Eventtag statt. Hier luden diverse Sportangebote zum
Mitmachen ein wie Kletterwand, Trike fahren mit Rauschbrillen oder Soccer court.
Daneben gab es Informationsstände, alkoholfreie Cocktails und Live Musik.
Zusätzlich fand am 15.06.09 eine Podiumsdiskussion zum Thema „Riskanter
Alkoholkonsum bei Kindern und Jugendlichen“ statt
August 2009
Angelaschule (Gymnasium) Osnabrück,
Drogenprojekt gemeinsam mit dem Caritas-Verband, Teilnehmer 4 Klassen
10. Jahrgang, alljährlich wiederkehrende Veranstaltung
September 2009
„drug stop III“
Nunmehr zum dritten Mal fand am 22.08.2009 in Osnabrück ein Präventionssportfest
für Auszubildende im Speditionsgewerbe und ähnlichen Unternehmen statt.
Austragungsort war diesmal das Gelände einer Osnabrücker Spedition. Ziel war es,
gerade den Auszubildenden dieser Gewerbe die Gefahren durch Drogen am Steuer
und Arbeitsplatz aufzuzeigen und sie für diese Thematik zu sensibilisieren. Dies
erfolgte erneut in Form eines Sportevents „der anderen Art“ mit entsprechenden
Aktivitäten unter Beteiligung von Krankenkassen, Suchthilfeträgern, Verkehrswacht,
Polizei pp. unter Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters. 12 Mannschaften
maßen sich u.a. beim Menschenkicker, beim Bungee-Run und beim Trike-Fahren mit
Rauschbrille. Die Gleisanlagen am Austragungsort ermöglichten als weitere
Wettkampfart eine Draisinenwettfahrt, wobei nicht nur die Gesamtzeit gewertet
wurde, sondern auch die „polizeilich per Lasermessung ermittelte
Höchstgeschwindigkeit“. Zusätzlich mussten die Mannschaften einen
Informationsparcours zu Alkohol und anderen Drogen mit Stationen wie LKW-
Überschlagsimulator, Gurtschlitten oder Unfallfahrzeug absolvieren. Die
Veranstaltung wurde von Matthias Witte, Hit-Radio-Antenne, moderiert. Für
musikalische Untermalung sorgten die „pipes and drums der Royal British Legion“.
Der Siegermannschaft winkte ein Wochenende auf Sylt, Zweit- und Drittplazierte
konnten im Hochseilgarten klettern bzw. eine afrikanische Nacht im Osnabrücker Zoo
verbringen.
Polizeiinspektion Osnabrück
Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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Oktober 2009
Gymnasium Bad Iburg
Drogenprojekt für den 7. Jahrgang, Teilnehmer 7 Klassen. Zu dieser alljährlich
wiederkehrenden Veranstaltung wurde zusätzlich ein Elternabend veranstaltet.
Weiter wurde ein ehemaliger Hartdrogenkonsument einbezogen, der die
SchülerInnen über Wege in die Sucht pp. aus erster Hand informieren konnte.
November 2009
Realschule Melle-Neuenkirchen
Wirkung von Alkohol, Jugendschutzgesetz, Übungen mit Rauschbrillen, für 2 Klassen
9. Jahrgang der Realschule Melle-Neuenkirchen
Dezember 2009
Marienschule Schwagstorf
Integrierte Gesamtschule Fürstenau
Unterrichtseinheiten legale/illegale Drogen – Übungen mit Rauschbrillen für 2
Klassen 8. Jahrgang
Realschule Dissen
Unterrichtseinheiten legale/illegale Drogen – Übungen mit Rauschbrillen für 3
Klassen 7. Jahrgang
Jugendwerkstatt Nolle
In der Jugendwerkstatt Nolle wird jungen Menschen im Alter von ca. 16 – 21 Jahren
aus „schwierigen Verhältnissen“ die Möglichkeit geboten, einen Schulabschluss oder
eine Ausbildung nach zu holen. Hier wurde ein Seminar zur Thematik legale/illegale
Drogen abgehalten.
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Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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7.2 Gewaltpräventionsprojekte
Januar 2009
Realschule OS-Eversburg
An der Realschule Eversburg wurden die Themen Gewalt und Jugendkriminalität in
einer Unterrichtseinheit behandelt. Dabei wurden die Strafbarkeit, der Gang des
Ermittlungsverfahrens und die Folgen der Tat erläutert. Teilnehmer: 1 Klasse
Jahrgang 6
Gymnasium Oesede
Unter dem Titel „Jugendliche stark machen“ wurden Unterrichtseinheiten
durchgeführt, in denen die Jugendlichen lernen, Gefahrensituationen zu erkennen.
U.a. durch Rollenspiele und Deeskalationstraining erwerben sie
Handlungskompetenzen für gewaltträchtige Situationen. Teilnehmer: 16 Klassen 6.
und 7. Jahrgang
Februar 2009
BBS Melle
Beteiligung an der Aktionswoche “Penne und Dom“ in den Berufsbildenden Schulen
Melle. Gespräche und Diskussionen anhand der Darstellung eines realen
Strafverfahrens (Körperverletzung) mit insgesamt 4 Klassen
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Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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Kirchengemeinden Bersenbrück
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit den evangelischen Kirchengemeinden wurde
mit mehreren Gruppen 13 – 14 Jähriger zu Themen wie „10 Gebote und die Polizei“
oder „Du sollst nicht töten“ diskutiert, wobei das Thema Zivilcourage einen hohen
Stellenwert hatte.
März 2009
Hauptschule Innenstadt Osnabrück
Jugendgewalt und –kriminalität waren das Thema einer Unterrichtseinheit für 1
Klasse Jahrgang 5 an der HS Innenstadt. Der Verlauf eines Strafverfahrens und die
Folgen der Tat wurden anhand realer Fälle erläutert. Die Unterrichtseinheit wurde
von der Lehrerin mit Rollenspielen ergänzt.
Mai 2009
Haupt- und Realschule Bad Laer
In der Projektwoche „Gesundheit“ beteiligte sich die Polizei mit Workshops zur
Gewalterkennung und Konflikttraining.
Grundschule Im Sande
Am Projekttag der Grundschule wurden Unterrichtseinheiten für Schüler der 5.
Jahrgänge zu den Themen Gewalt/Jugendkriminalität durchgeführt
August 2009
Grundschule Wellingholzhausen
Projekt „Starke Kinder“, Unterrichtseinheit zum Thema Gewalt unter Gleichaltrigen,
Gewalt in der Schule, Mobbing, 1 Klasse 3. Jahrgang
September 2009
Realschule Dissen
„Jugendliche stark machen“ für 4 Klassen 5. Jahrgang
Oktober 2009
Grundschule Gesmold
Projekt „Starke Kinder“, Unterrichtseinheit zum Thema Gewalt unter Gleichaltrigen,
Gewalt in der Schule, Mobbing, je 1 Klasse 3. und 4. Jahrgang
November 2009
Grundschule Wellingholzhausen
Projekt „Starke Kinder“, Unterrichtseinheit zum Thema Gewalt unter Gleichaltrigen,
Gewalt in der Schule, Mobbing, 2 Klassen 3. Jahrgang
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Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung in Stadt und Landkreis Osnabrück 2009
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Wiehengebirgsschule Melle
An dieser Förderschule wurde unter dem Titel „Gegen Gewalt“ im Rahmen einer
Projektwoche gegen Gewalt eine Unterrichtseinheit gestaltet, je 1 Klasse 5. und 6.
Jahrgang
Eine weitere Unterrichtseinheit zu diesem Thema wurde für 10 geistig behinderte
Jugendliche von 15 – 18 Jahren durchgeführt
November/Dezember 2009
Realschule Georgsmarienhütte
„Jugendliche stark machen“ für je 5 Klassen der Jahrgänge 5 und 9 ergänzt um
einen Elternabend.
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„Kinder Stark Machen“
Schulen im Südkreis
Das Projekt “Kinder Stark Machen“ wurde im Jahr 2008 fortgesetzt. In dem Projekt
geht es um das Erkennen von Gefahrensituationen.
Die Kinder sollen Handlungskompetenzen/-fähigkeiten erwerben, um in der
jeweiligen Situation geeignet agieren zu können. Dieses geschieht durch
altersgerechte Rollenspiele. Durch gemeinsame Elternabende mit dem Deutschen
Kinderschutzbund werden auch die Eltern in das Projekt mit einbezogen. Das Projekt
„Kinder stark machen“ wird schon seit 14 Jahren gemeinsam mit dem
Kinderschutzbund durchgeführt und ist an allen 23 Grundschulen im Südkreis
etabliert.
In ähnlicher Form gibt es weiterhin das Angebot „Jugendliche Stark Machen“ für
ältere Kinder/Jugendliche an Schulen im Südkreis.
Über PaC wurde bereits in den Jahresberichten 2005 bis 2008 informiert. Nähere
Informationen sind unter www.pac-programm.de eingestellt. Die Samtgemeinde
Bersenbrück und die Stadt Bramsche bildeten gemeinsam den 3. Modellstandort in
Niedersachsen.
Das PaC-Projekt wird am Modellstandort auch über den vorgesehenen Ablauftermin
weitergeführt werden. Die Stadt Bramsche und die Samtgemeinde Bersenbrück
stellen die dafür notwendigen Finanzmittel zur Verfügung.
Im November 2009 erhielten die beteiligten Institutionen Zertifikate, die gerne in
Empfang genommen wurden. Im Rückblick auf die vergangenen 3 Jahre wurden
Statements zu einzelnen Bausteinen wie Rap-Werkstatt, Mediatorenausbildung,
„Faustlos“ und „Balu und Du“ pp. gehalten. Die Evaluierung wird frühestens 2010
abgeschlossen sein.
„Kickboxen“
Das Kickbox-Angebot an der Sophie-Scholl-Schule (HS) in Georgsmarienhütte wurde
2009 fortgesetzt. Dabei nehmen „schwierige Schüler“ an einem Kickboxtraining des
Polizeisportvereins Georgsmarienhütte teil. Das Projekt wird von Sachbearbeitern
des Polizeikommissariates begleitet. Ziel ist der Abbau von bzw. der Umgang mit
Aggressionen sowie das Erlernen anderer Wege der Konfliktlösung und der
Beachtung von Regeln. Das Angebot wird nunmehr ergänzt durch eine Veranstaltung
zur Gewaltprävention und Konflikttraining.
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Der zu diesem Thema zusammen mit dem Landkreis Osnabrück und dem
Kinderschutzbund Osnabrück entwickelte Vortrag für Eltern wurde ständig
aktualisiert. Bei mehreren Veranstaltungen in Stadt und Landkreis Osnabrück
gemeinsam mit dem Kinderschutzbund wurden die Eltern dabei über Gefahren im
Internet wie jugendgefährdende Seiten, Chattrooms und Kostenfallen/Dialer
aufgeklärt. Die Vorträge wurden 2009 fortgesetzt. Hierbei kamen auch ProPK-
Materialien wie die Broschüre „Klicksmomente“ oder „Im Netz der neuen Medien“ zur
Verteilung bzw. wurde auf seriöse Internetauftritte zum Thema hingewiesen.
Weitere Veranstaltungen wurden gemeinsam mit OSCommunity bzw. dem Caritas-
Verband durchgeführt.
In Osnabrück wurde das „Institut für Internetpädagogik“ gegründet. Das Institut will
durch Veranstaltungen und Informationsangebote die Medienkompetenz von
Lehrern, Mitarbeitern der Jugendarbeit und Pädagogen im Umgang mit dem Medium
Internet stärken. Ein Mitarbeiter des Präventionsteams ist in die Referentenliste
aufgenommen worden.
Siehe auch www.interpaedagogik.de/index.php
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Nunmehr seit 1996 besucht das Verkehrsmobil die Grundschulen in Stadt und
Landkreis Osnabrück. Es handelt sich um einen umgebauten Bus, in dem eine
Puppenbühne und ein Kino installiert sind und der auch als Vortragsraum genutzt
werden kann. Es finden 45 Kinder oder 29 Erwachsene Platz.
Das aufgeführte Puppenstück handelt von Geldforderungen/Abziehen auf dem
Schulweg und bezieht im Spielablauf Verkehrsthemen wie Kindersitz, Sichtbarkeit
bei Dunkelheit und Überqueren der Straße ein.
Das Stück wird in jedem Schuljahr allen Kindern der 2. Klassen (ca. 7.000)
vorgeführt.
Im Jahr 2009 wurde in Eigenarbeit ein Bastelbogen des Verkehrsmobil erstellt.
Dieser wird nach den Vorstellungen an die Schüler verteilt. Zur Nachbereitung des
Puppentheaterstückes können die Schüler im Unterricht damit ein maßstabsgetreues
Papiermodell basteln und dabei mit der Lehrkraft die Themen des Stückes nochmals
besprechen.
Auf dem 14. Deutschen Präventionstag im Juni 2009 in Hannover wurde das
Verkehrsmobil ausgestellt. Mit einem eigens dafür gedrehten Film wurde die Arbeit
der Puppenbühne erläutert.
7.6.1 Vortragstätigkeiten
Der überwiegende Teil der Veranstaltungen entfiel auf alle Formen der allgemein
bildenden bzw. berufsbildendenden Schulen für Schüler, Lehrkräfte und Eltern.
Im September 2009 wurde gemeinsam mit den Stadtwerken Osnabrück und dem
Schulzentrum Sonnenhügel unter dem Motto „Fairness zeigen“ das Projekt Bus-
Scout gestartet. Ziel des Projektes ist es, Schüler dahingehend zu befähigen,
Konflikte oder Gefahrensituationen während der Busfahrt, insbesondere des
Schülerverkehrs, zu erkennen und deeskalierend bewältigen zu können.
19 Schüler des 8. Jahrgangs wurden an fünf Tagen zu jungen Fahrzeugbegleitern
ausgebildet.
Zunächst musste eine umfangreiche Theorieeinheit bewältigt werden. Ziel war die
Ausbildung eines neuen Bewusstseins während der Busfahrt. Dazu werden
Thematiken wie „Warum sind Nothämmer vorhanden?“ und „Wann können
Glasflaschen im Bus gefährlich werden?“ pp. behandelt. In einer praktischen
Vorführung – Vollbremsung eines Busses bei Tempo 30 km/h – wurde den
Busbegleitern hautnah vermittelt, wie wichtig es ist, sich im Bus hinzusetzen oder
sich festzuhalten.
In anschließenden Rollenspielen erlangten die Schüler Selbstsicherheit und lernten
möglichst praxisnah eskalierende Situationen wie „Handydiebstahl“ oder „Füße auf
dem Sitz“ zu entschärfen.
Das Projekt entwickelte sich zu einem Selbstläufer. Mehrere Schulen im Stadtgebiet
und auch im Landkreis Osnabrück bekundeten Interesse. Die Ausbildung von
Schülern zu Busbegleitern wird fortgesetzt.
Brötchentütenaktion
In Kooperation mit der Bäckerinnung zu Osnabrück und den Beratungs- und
Interventionsstellen (Biss) in Stadt und Landkreis Osnabrück wurde diese Aktion in
der Zeit vom 15.11. – 30.11.2009 durchgeführt. Teilnehmende Bäckereibetriebe
gaben dabei Brötchen in Tüten mit der Aufschrift „Häusliche Gewalt kommt nicht in
die Tüte“ an die Kundschaft heraus. Zum Aktionstag am 25.11.2009 wurden in der
Osnabrücker Innenstadt sowie in Städten und Gemeinden des Landkreises an
Informationsständen kostenlos Brötchen in solchen Tüten an Passanten verteilt.
Insgesamt wurden 183.000 Brötchentüten ausgegeben.
Ansonsten wurde auch im Jahre 2009 die gute Zusammenarbeit mit den BISS
fortgesetzt. Neben dem Vernetzungstreffen mit der Justiz, den BISS, den
Jugendämtern und den polizeilichen Sachbearbeitern gab es noch interne
Fortbildungsveranstaltungen für 80 KollegInnen sowie diverse Vorträge zu diesem
Thema.
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7.6.6 Ferienpassaktionen
7.6.7 Kindertagesstätten
Der Weisse Ring setzte in der Region Osnabrück seine Aktion „Kraft gegen Gewalt“
mit der Übergabe von Fitnesspaketen an 2 Schulen fort. Die Übergaben wurden von
der Polizei vorbereitet und begleitet.
Der Inhalt der Fitnesspakete, insbesondere Utensilien aus dem Boxsport, wird in
schulischen Maßnahmen zum Aggressionsabbau, Stärkung des Selbstbewusstseins,
in der Mediatorenbeschulung und im Beratungsraum eingesetzt.
7.6.9 Zivilcourage
Zivilcourage ist nicht erst seit den jüngsten Gewalttaten gegen Helfer ein Thema der
polizeilichen Prävention. Seit Jahren wird diese Thematik bei allen Projekten,
Unterrichtseinheiten, Diskussionen pp. im Rahmen der Gewaltprävention im
weitesten Sinne mit Schülern, Eltern, Lehrkräften pp. behandelt.
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Dies ist insbesondere bei Projekten wie „Starke Kinder“, Kinder und Jugendliche
stark machen“, „Mein und Dein – Respekt vor Eigentum“, „Kids und Cops“, der Bus-
Scout Ausbildung und bei Veranstaltungen zum Thema „Häusliche Gewalt“ oder
„Rechte Gewalt“ der Fall.
7.6.10 Netzwerkarbeit
Prävention ist nicht allein Aufgabe der Polizei und von der Polizei allein auch nicht zu
leisten. Wichtig ist vielmehr ein Zusammenwirken der unterschiedlichsten
Einrichtungen und Institutionen verschiedener Träger und Fachrichtungen. Dies kann
sich zeitlich und örtlich begrenzt für einzelne Maßnahmen oder aber in der Mitarbeit
in dauerhaften Gremien niederschlagen. Wie aus den oben aufgeführten Beiträgen
ersichtlich arbeitet die Polizei im Rahmen der Prävention mit vielen
Kooperationspartnern zusammen.
.
8. Aus- und Fortbildung
Alle bei der PI Osnabrück im Fachkommissariat 6 mit der Jugendsachbearbeitung
befassten Mitarbeiter sind in überörtlichen Speziallehrgängen, Fortbildungs- und
Sachbearbeiterseminaren umfassend und ausreichend auf die Besonderheiten und
Spezialbestimmungen ihres Fachgebiets vorbereitet und mit diesem vertraut
gemacht worden. Gleiches gilt für die jeweiligen Sachbearbeiter in den Arbeitsfeldern
4 (AF 4) bei den Polizeikommissariaten und in den „großen“ Polizeistationen.
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Bedingt durch die Umorganisation der Aus- und Fortbildung bei der Polizei
Niedersachsen werden auch im Bereich: „Speziallehrgänge und –seminare“ neue
Konzepte entwickelt. Ob und wie diese Beschulung der Jugendsachbearbeiter in
diese Planungen mit einbezogen wird, ist bislang noch nicht bekanntgeworden.
Wünschenswert wäre aus Sicht der Praktiker ein Beibehalten der bisherigen, an
zentraler Stelle erfolgenden, Weiterbildungsmaßnahmen (so fände gleichzeitig auch
ein regelmäßiger inspektions- und behördenübergreifender Austausch auf den ver-
schiedensten Ebenen und Themenbereichen statt).
Die Angehörigen des Präventionsteams bzw. die „Sachbearbeiter Prävention bei den
Polizeikommissariaten“, haben, wie auch die „Jugendsachbearbeiter“ im abgelau-
fenen Jahr wiederum an mehreren Fachtagungen und -seminaren teilnehmen
können.
Das PK Bersenbrück organisiert ca. zweimal jährlich für den „Nordkreis“ analoge Be-
sprechungen und Fortbildungsveranstaltungen, zu denen – ebenfalls anlassbezogen
– Jugendstaatsanwälte, Lehrer, Mitarbeiter des Jugendamtes o.ä. eingeladen
werden.
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9. Fazit
Im Berichtsjahr stieg die Gesamtzahl aller Tatverdächtigen um 6,79 %
(+ 1004 TV).
Mit den 3.142 aufgeklärten Straftaten waren den unter 18-jährigen Tatverdächtigen
13,86 % aller aufgeklärten Straftaten zuzuordnen (Vorjahr: 2.870 aufgeklärte Fälle,
entspricht 13,73 %).
Das sind 272 Fälle bzw. 9,43 % mehr als im Vorjahr.
Bei allen Taten haben nach wie vor die sogen. „Jugendtypischen Delikte“ wie Dieb-
stahl, Sachbeschädigung und Körperverletzung den größten Anteil; vergl. Tabelle zu
2.2.2 (Tatverdächtige).
Das Wohnort- und Patenprinzip hat sich eindeutig bewährt. In den notwendigen
Fällen wird energisch und konsequent vorgegangen und koordiniert. Dazu gehört
auch die umgehende Nutzung einer evtl. möglichen Erkennungsdienstlichen
Behandlung und auch DNA – Erhebungen.
In den PK – Bereichen ist der Personaleinsatz speziell für Jugendsachen sehr knapp
gehalten, was in erster Linie aber auf die vernetzte und verschiedenartige Auf-
gabenstruktur innerhalb eines PK zurückzuführen ist und die Schwerpunkte nicht so
wünschenswert häufig im Bereich der Jugenddelikte gesetzt werden können.
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Unser besonderer Dank gilt Hans-Michael Schmidt von der Auswertestelle (ASt) der
PI Osnabrück, der wesentlich am Entstehen dieses und des letztjährigen Jugend-
berichts durch die Erarbeitung und „Zulieferung“ des Zahlenmaterials Anteil hatte.
Wir wünschen ihm alles Gute zu seiner bevorstehenden Pensionierung und uns für
seine Nachfolge eine ähnlich gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
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