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Die Medien spekulieren über das "Geheimnis", warum Stefan Wisniewski auf seinem Pullover den Satz "Scigajcie

ten slad" stehen hatte.


Übersetzt : "Verfolgt die Spur" - und darunter die Nummer 8179469. Recherchen des SWR im Bundesarchiv ergaben: Es handelt sich um die
NSDAP-Mitgliedsnummer von Siegfried Buback. Der Karte aus der Mitgliederkartei zufolge beantragte der damals 20-Jährige Buback am 11. April
1940 die Aufnahme in die Partei, am 1. Juli wurde dem Antrag stattgegeben.
Manche spekulieren sogar, ob es nicht um ein verklausuliertes Eingeständnis von Stefan handelt, an Bubacks Erschiessung beteiligt gewesen zu
sein.
Es gibt kein Geheimnis, wer den Text von Hanna Krall "Stefan Wisniewski, Sohn eines Zwangsarbeiters" liest, wird Stefans Motivation verstehen.
Während über 30 Jahre nach dem Tod alter NSDAP und SS Mitglieder versucht wird, unter denen, die ohnehin schon summarisch für alle
Aktionen der RAF zu lebenslänglichen Freiheitsstrafen verurteilt wurden, die "konkreten Täter" zu ermitteln, hatte Stefans Vater nicht diese
Aufmerksamkeit.
Stanislaw Wisniewski starb 1953 im alter von 27 Jahren an den Folgen der Sklavenarbeit, der Misshandlungen und des Hungers, die er als
Zwangsarbeiter für das "Deutsche Herrenvolk" erleiden musste. Gisela Wisniewski, Stanislaws Frau, beantragte "Wiedergutmachung" und bekam
zur Antwort:
"Es gebe keinerlei Beweise, dass der Verstorbene aus politischen, rassischen, aus Gründen seines Glaubens oder seiner Überzeugungen verfolgt
worden sei. Wenn er verfolgt wurde, dann aus Gründen der Volkszugehörigkeit... Die Entschädigung dafür sei nicht auf die Erben übertragbar."
Die Opfer der Nationalsozialistischen Mörderbande hatten nach 1945 keine Lobby in Deutschland, während die Täter in Brigadestärke Parteien,
Militär, Justiz, Polizei und Geheimdienste eroberten und nachfolgende Generationen ausbildeten. Die totalitäre Ideologie der Nationalsozialisten,
mit der sie ein ganzes Volk zu Mittätern und Komplizen ihrer in der Menschheitsgeschichte einmaligen Verbrechen gemacht haben, wirkte in der
deutschen Nachkriegsgesellschaft auch weiterhin und lässt sich nicht allein durch die bis in die späten 70er zweifellos bestehenden personellen
Kontinuitäten erklären.
Vielleicht lässt sich aus dieser Tradition die Gnadenlosigkeit verstehen, mit der alle, die sich an den Herrschenden Eliten "vergingen" ,
unabhängig davon ob sie ihre Strafe verbüßt haben, bis an ihr Lebensende verfolgt werden.
Zumindest hypothetisch sollte die Frage erlaubt sein: Wenn nach 1945 alte Nazis wie Globke, Filbinger und Schleyer, um nur einige
stellvertretend zu nennen, da gelandet wären wo sie hingehörten, in einem Sowjetischen Gefangenenlager oder unter einem Galgen der
Alliierten und nicht in den Chefetagen von Politik und Wirtschaft, ob es dann eine RAF, in der Härte und Kompromisslosigkeit wie wir sie
kennen, überhaupt gegeben hätte.
Man sollte diesem unwürdigen Theater ein Ende machen, mit der Menschen die zwischen 17 und 25 Jahren Knast hinter sich haben, mit dem
Mittel der Aussageerpressung durch Androhung von Beugehaft hier öffentlich vorgeführt werden. Die frei werdenden Ressourcen könnten dafür
genutzt werden, weiter im Bundesarchiv nach den Nazileichen im Keller von Politik, Wirtschaft usw, zu suchen. Tut doch keinem mehr weh, alle
Täter sind tot, also Geschichtsaufarbeitung wie sie deutsche Eliten lieben.

Stefan Wisniewski, Sohn eines Zwangsarbeiters


http://www.scribd.com/doc/50204937/Stefan-Wisniewski-Sohn-eines-Zwangsarbeiters

Der dritte Denunziant - Über Hans Martin Schleiers Nazivergangenheit


http://www.scribd.com/doc/22408085/Der-dritte-Denunziant-Uber-Hans-Martin-Schleyers-Nazivergangenheit

Liste der Unternehmen die im Nationalsozialismus von der Zwangsarbeit profitiert haben
http://www.scribd.com/doc/22408203/NS-Zwangsarbeit-Liste-der-Unternehmen-die-im-Nationalsozialismus-von-der-Zwangsarbeit-profitiert-
haben

Karl-Heinz Roth, Terror und Unperson


http://www.scribd.com/doc/23078095/Karl-Heinz-Roth-Terror-und-Unperson

Braunbuch-Kriegs und Nazi Verbrecher in der Bundesrepublik und in West Berlin


http://www.scribd.com/doc/23195251/Braunbuch-Kriegs-und-Nazi-Verbrecher-in-der-Bundesrepublik-und-in-West-Berlin

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