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NEWS OF

FOREST HISTORY
VIENNA - WIEN - VIENNE

IUFRO ÖFV
Research Group S 6.07.00 Arbeitsguppe. Forstgeschichte

Forest History - Forstgeschichte - Histoire des Forêts - Historia Forestal


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Nr. 28 1999 - 09 - 30

ZUR FORSTGESCHICHTE RUMÄNIENS


Ein zusammenfassender Überblick

FOREST HISTORY IN ROMANIA


A General Survey
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 2

NEWS OF FOREST HISTORY

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Herausgegeben von der IUFRO-Research Group 6.07.00 "Forstgeschichte" und der


Arbeitsgruppe "Forstgeschichte" im Österreichischen Forstverein

Edited by the IUFRO-Research Group 6.07.00 "Forest History" and the Working Party
"Forest History" of the Austrian Forest Association

Public sous le IUFRO-Research Groupe S 6.07.00 "Histoire des Forêts" et la Groupe de


travail "Histoire forestière" d'Association Forestière d'Autriche
___________________________________________________________________________

Adresse - Adress - Adresse

Dipl.Forstw. Dr. Elisabeth Johann


Leader
IUFRO-Research Group 6.07.00 Forstgeschichte
Arbeitsgruppe Forstgeschichte im
Österreichischen Forstverein
Austrian Forest Society / Working party Forest History

A- 1130 Wien/Vienna
Wlassakstr. 56
Austria/Europe
Tel. 0043 1 8795885 or 0043 4226 216
Fax. 0043 1 8796101 or 0043 4226 216
e-mail: elis.johann@carinthia.com

Titelblatt / Cover:
Faksimile der erste rumänischen Forstzeitschrift „Revista padurilon“, Nr. 1 / 1881

Facsimile of the first Romanian Journal of Forestry „Revista padurilon“, number 1 / 1881
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 3

Vorwort

Das vorliegende neue Heft der „News of Forest History“ ist diesmal der
Forstgeschichte eines Landes gewidmet, das für viele von uns besonders im Hinblick
auf die Wald- und Forstgeschichte eine weitgehend unbekannte Größe darstellt.
Damit soll die schon seit vielen Jahren bestehende Tradition fortgesetzt werden, den
Mitgliedern unserer internationalen Gruppe Forschung und Lehre auf
forstgeschichtlichem Gebiet, aber auch die Geschichte der Forstwirtschaft und
Forstwissenschaft selbst in einzelnen (bisher nur europäischen) Ländern
vorzustellen. Je nach dem Interesse der Autoren, die sich bereit erklärt haben, diese
mühevolle Aufgabe auf sich zu nehmen, aber auch abhängig von der Datenlage und
den Aktivitäten im Lande selbst, sind die Schwerpunkte in jedem Heft anders gesetzt.
Der Entschluß, sich der Forstgeschichte der Länder, die im östlichen Teil Europas
gelegen sind, verstärkt anzunehmen, liegt darin begründet, daß heute noch die
(immer seltener werdende) Chance besteht, auf das Wissen von Fachleuten
zurückgreifen zu können, die durch ihre Ausbildung sowohl die forstlichen Aspekte
des jeweiligen Landes kennen, als auch durch ihre Sprachkenntnis und
humanistische Bildung in der Lage sind, die in der Landessprache abgefaßten
Quellen und Literatur ausschöpfen zu können. Die forstgeschichtliche Lehre und
Forschung hat in den meisten dieser Länder zur Zeit durch die knappen Geldmittel
und durch die Änderung der politischen Verhältnisse im Land selbst einen sehr
schwierigen Stand. Herr Forstdirektor R. Rösler, ehemaliger Leitender Forstdirektor
an der OFD Regensburg hat sich in dankenswerter Weise bereit erklärt, einen Teil
seiner reichhaltigen forsthistorischen Forschungstätigkeit in diesem Heft
zusammenzufassen. Durch diesen historischen Rückblick können zwar kaum
Möglichkeiten für zukünftige Kontakte geboten werden, da diese durch das Fehlen
diesbezüglicher Forschungstätigkeit oder Lehre zur Zeit nicht existent sind. Doch
liefert das reichhaltige Literaturverzeichnis eine Fülle von Hinweisen für
weiterführende Informationen und Anknüpfungspunkte.

Ich möchte mit diesem Vorwort Ihre Aufmerksamkeit aber auch auf einige
interessante Ereignisse innerhalb der Forschungsgemeinschaft Forstgeschichte der
IUFRO lenken und Sie auf forsthistorisch bemerkenswerte Tagungen außerhalb der
IUFRO hinweisen die im vergangenen Jahr stattgefunden haben oder in den
kommenden Monaten stattfinden werden. Auf diese Weise kann der Kontakt
innerhalb der Gruppe in gewisser Weise gefestigt werden. An allen angeführten
bisher in diesem Jahr veranstalteten Tagungen haben auch eine mehr oder weniger
große Anzahl von Mitgliedern der Research Unit 6.07.00 Forstgeschichte
teilgenommen, Sollten in Ihrem Arbeitsbereich selbst neue Arbeiten erschienen sein
oder interessante Veranstaltungen geplant sein, die Sie einem größeren Kreis
zugänglich machen wollen, so sind Sie herzlich eingeladen, sie mir mitzuteilen, damit
eine entsprechende Information im folgenden Heft der „News“ erscheinen kann.

1. Tagungen 1999
• IUFRO Division VI All Division Conference: Contributions of Science to the
Development of Forest Policies; Januar 7-15, Pretoria, South Africa.
Auf Einladung von Niels Eilers Koch und Perry Brown trafen sich Teilnehmer aus 19
Ländern zusammen mit einer sehr engagierten Gruppe von Delegierten aus acht
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 4

verschiedenen Afrikanischen Ländern erstmals zu einer All-Division VI Konferenz in


Pretoria, an die sich eine mehrtägigen Exkursion in den Nordosten Südafrika
anschloß. Der Druck der zahlreichen interessanten Beiträge ist in Aussicht gestellt.
Kontaktadresse: Niels Eilers Koch, Danish Forest and Landscape Research Institute,
Hoersholm Kongevej 11, DK-2979 Hoersholm, e-mail: nek@fsl.dk

• „Australia´s Ever-Changing Forest“: Fourth National Conference on Australia´s


Forest History, Queensland, 18-22 April 1999 and field tour 22-25 April 1999.
Kontaktadresse: John Dargavell, Australian Forest History Society Inc., 20 Laidley
Place, Florey A.C.T. 2615, Australien
• IX Congreso de Historia Agraria, Bilbao, 15-17. September 1999.
Kontaktadresse: Departamento de Historia e Instituciones Económicas, Facultad de
Ciencias Económicas y Empresariales, Universidad del Pais Vasco, Avda.
Lehendakari Aguirre 83, E – 48015 Bilbao
• International Meeting La Bresse (Vosges), France: 28. September – 1. Oktober
1999:
„La Sapinierère: du mythe de la ligne bleue aux enjeux actuels. Proceedings sind in
Vorbereitung. Kontaktadresse. Claude Michel, balleden @wanadoo.fr
• Deutscher Verband Forstlicher Forschungsanstalten – Sektion Forstgeschichte:
„Die forstliche Ausbildung in Deutschland: Zukunft mit Vergangenheit“. 21.-23.
Oktober 1999 in Eisenach/Deutschland.
Kontaktadresse: Doz. Dr. E.U. Schmidt, Freiburg i.Br., Universität, Institut für
Forstpolitik, Arbeitsbereich Forstgeschichte, Bertoldstr.17

2. Tagungen 20000
• „Learning from Resource Users – A Paradigm Shift in Tropical Forestry?“, Vienna,
Austria, April 28 and 29. 2000.
Organised by the Austrian National Node of the European Tropical Forst Research
Network. Detailed Information:www. http://nuf.bolu.ac.at/calendar.htm#Spring00 or
Ms. Julia Roetzer, University of Agricultural Sciences – BOKU, Institute for Forest
Ecology, Peter Jordan Straße 82, A – 1190 Vienna
• IUFRO-Weltkongreß, 7. bis 12. August 2000, Kuala Lumpur, Malaysia. Thema
des Kongresses "Wälder und Gesellschaft: Die Rolle der Forschung" (siehe Punkt
5)
• Forêts et Vin: Dijon/France, September 2000. Veranstalter: Groupe d´Histoire
des Forêts Francaises.
Kontaktadresse: Prof. Dr. Andrée Corvol, Directeur de recherches au CNRS, 75, rue
du Javelot, F-75645 Paris Cedex 13

3. Neuerscheinungen
• Arnould P., Hotyat, M., Simon, L., 1997: Les Forêts d´Europe.
Collection créée par Henri Mitterand. Série „geographie“ dirigée par Jean-Robert
Pitte. Edition Nathan 1997, 9, rue Mechain, F – 75014 Paris, ISBN. 2-09-190188-
1Université, S 413
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 5

• Brandenburgisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten


Potsdam (Hg.), 1998: In Verantwortung für den Wald. Die Geschichte der
Forstwirtschaft in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR.
Projektberatung: Arbeitskreis Forstgeschichte des Deutschen Forstvereins (Leitung
R. Hinz und S. Wenske), erarbeitet von der Projektgruppe Forstgeschichte
Eberswalde (Milnik, A., Heyde, V., Schult, R.), mit weiteren Beiträgen von
Bormeister, Helbig, Köhler, Römpler, Schwartz, Wagenknecht, Weber, 516 S

• Fedkiw, J., 1999: Managing Multiple Uses on National Forests 1905 – 1995.
United States Department of Agriculture, Forest Service Washington Office, 14 th &
Independence SW P.O. Box 96090, Washington, DC 20090-6090, S 284
• Gundermann E., und Beck, R. (Hg.), 1998: Forum Forstgeschichte.
Ergebnisse des Arbeitskreises Forstgeschichte in Bayern 1997. Forstliche
Forschungsberichte München, Schriftenreihe der Forstwissenschaftlichen Fakultät
der Universität München und der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und
Forstwirtschaft, ISSN 0174-1810, S 181
• Pfauch, W., 1998: Lebensbilder bedeutender thüringischer Forstleute: Johann
Matthäus Bechstein.Verlag Kleinhampl, Erfurt, S 127
• Hessischer Forstverein (Hg.), 1999: 50 Jahre Hessischer Forstverein- 200 Jahre
Forstvereinsgeschichte in Hessen.
Mit Beiträgen von Puchert, Fischer, Henne, Weimann, von Baumbach, Immel,
Hocke, Weber. Zu beziehen durch E. Kalhöfer, Reichardtstr. 12, D – 34537 Bad
Wildungen, S 179
• Küster, H., 1998: Geschichte des Waldes. Von der Urzeit bis zur Gegenwart.
München, C.H. Beck, ISBN 3 406 44058 4, S 267
• Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-
Westfalen (Hg.), 1998: Wald, Krieg und Frieden. Westfälische Wälder im Zeitalter
des Dreißigjährigen Krieges und des Westfälischen Friedens.
Bearbeitung: B. Selter, S. Teutenberg (Forstliche Dokumentationsstelle der
Landesforstverwaltung NRW), 62 S
• The People´s Forest Foundation Ltd. (Hg), 1999: The People´s Forest. A Living
History of the Australian Bush.
Bezugsadresse: The People´s Forest Press, P.O. Box 227 Blackheath, NSW, 2785,
Australien, S 288
• Schwartz, E., 1999: Gottlob König. 1770-1849. Ein Leben für Wald und
Landschaft. Verlag Kleinhampl, Erfurt, S 392
• Milnik, A., 1999: Bernhard Danckelmann. Leben und Leistungen eines
Forstmannes.
Nimrod-Verlag, D – 29556 Suderburg. Buchbestellungen an HEROLD-
Verlagsauslieferung, Kolpingring 4, D – 82041 Oberhaching. Tel.: 089 6138710, 352
S
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 6

4. Veränderungen innerhalb der Struktur unserer Gruppe


Aus beruflichen Gründen hat sich Frau Prof. Dr. A. Zanzi Sulli entschlossen, zu
Anfang dieses Jahres ihre Funktion als Leiterin der Working Party 6.07.04 Ecological
History niederzulegen. Aus demselben Grund war es ihr auch leider nicht möglich,
die bereits für diesen Herbst angekündigte Tagung in Sardinien abzuhalten. Das
Interesse an dieser Veranstaltung war – wie aus den Voranmeldungen ersichtlich
war – sehr groß. Ich möchte an dieser Stelle Frau Prof. Zanzi Sulli herzlich für die
von ihr geleistete Arbeit als Leiterin der Arbeitsgruppe und das von ihr gezeigte
Engagement herzlich danken. Mittlerweile hat sich Prof. Charles Watkins, den einige
von Ihnen als Veranstalter der interessanten Tagung in Nottingham im Herbst 1996
sicherlich in guter Erinnerung haben, bereit erklärt, die Leitung der Working Party zu
übernehmen. Wenn Sie mit ihm Kontakt aufnehmen möchten, so wenden Sie sich
bitte an folgende Adresse: Prof. Charles Watkins, Department of Geography, GB
University of Nottingham, NG7 2RD, England, e-mail:
Charles.Watkins@nottingham.ac.uk
5. IUFRO-Weltkongress 7. bis 12. August 2000 in Kuala Lumpur, Malaysia,
Wie schon im letzten Heft möchte ich Sie auch diesmal noch einmal auf den Weltkongreß der
IUFRO aufmerksam machen, der vom 7. bis 12. August 2000 in Kuala Lumpur, Malaysia,
stattfinden wird. Das Thema des Kongresses "Wälder und Gesellschaft: Die Rolle der
Forschung" wird sowohl in allgemeinen wie speziellen Sitzungen als auch anläßlich von der
Exkursionen behandelt werden. Auch die Fachgruppe Forstgeschichte wird eine spezielle
Sitzung zu diesem Thema abhalten und an der Postersession von Division VI teilnehmen. Der
Schwerpunkt liegt dieses Mal auf der tropischen Forstgeschichte und soll die durch den
Menschen beeinflußte gegenwärtige Entwicklung der tropischen Wälder in Afrika, Asien und
Lateinamerika mit der geschichtlichen Entwicklung der mitteleuropäischen Wälder in
Mitteleuropa vergleichen Dabei sollen nicht nur negative Aspekte sondern – soweit ersichtlich
– auch positive Faktoren eingebracht werden. Für die Sitzung der Research Unit sind seitens
der Veranstalter 2 ¼ Stunden vorgesehen, in denen Invited Papers auf das Tagungsthema
eingehen werden. Darüber hinaus werden auch eine Reihe von Posters verschiedene
zusätzliche Aspekte einbringen. Das vorläufige Programm sieht folgendermaßen aus:
• Invited papers für die Sitzung der Gruppe 6.07.00 Forest History:
1. H. J. Küster, Deutschland: Woodland History in Europe
2. Christian Küchli, Schweiz: What guidelines does the European forest and recourse history offer to think about
future courses of development in the South
3. K. Sivaramakrishnan: Forest History in South Asia, 1800 - 2000
4. J. Kathirithamby-Wells: Forestry and Stewardship in Southeast Asia, with special reference to Peninsular
Malaysia
5. R. Seitz, Brasilien, Synthesis paper: Human impacts on southamerican forests: historical development
6. R. Grove, R., Australien: Synthesis paper: Forest History of Africa and Caribbean

• Bisher angemeldete Posters für die Postersession von Division VI


1. E. Gundermann and R. Rösler, Deutschland: Forest History of the German colonies
2. S. Schwenk, Deutschland: Historical reports on wildlife management and hunting in Africa
3. E. Johann, Österreich: The rise of wasteland and its recultivation in the history of the alpine region
of Austria
4. R. Rösler, Deutschland: Pioniere des Forstwesens Malaysiens. Cornelius Hummel (1880-1972)
5. M. Agnoletti, Italien: Balancing Society and Environment : an historical approach to forest
management problems in Italy in the last 50 years
6. Nik Ismail Azlan, Ph.d, Malaysien : A Historical Chronology and Impact of Urban Forestry : A Case
Study of Kuala Lumpur, Malaysia
Zu Ihrer Information möchte ich Ihnen die einzelnen Arbeitsgruppen, ihre Leiter und die
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 7

Kontaktadresse nochmals in Erinnerung rufen:


Research Unit 6.07.00, Forest History, Leader: Elisabeth Johann, A - 1130 Vienna, Wlassakstr. 56, e-mail:
elis.johann@carinthia.com; Dep. Leader: Paul Arnould, France, Dep. Leader: G. Gundermann, Germany
Working party 6.07.01, Tropical Forest History, Chairman: Ajay Singh Rawat,, Bara Bazar. Mallital, Naini
Tal (U.P.) 263 001/India, Co-Chairman R. Grove, Australia, e-mail: grove@coombs.anu.edu.au>
Working party 6.07.02 , Social and Economic History, Chairman: A. Agnoletti, , Istituto di Assestamento ,
Università degli Studi di Firenze, I-50145 Firenze, e-mail: agnoletti@CESIT1.UNIFI.IT
Working party 6.07.04, Ecological History, Chairman: Charles Watkins, Department of Geography, , GB
University of Nottingham, , NG7 2RD, England, e-mail: Charles.Watkins@nottingham.ac.uk
Working party 6.07.05, History of Hunting , Chairman: S. Schwenk,, Forschungsstelle für Jagdkultur, Grüner
Markt 31, D-96047 Bamberg/ Germany

Wien, im Oktober 1999 Elisabeth Johann

Preface

This time the present issue of the News of Forest History is dedicated to the forest history of a
country which represents an unknown field for many of us - especially with regard to the
forest and forest history -. In this way the tradition already existing for many years should be
continued to introduce to the members of our international group the ongoing research work
and teaching on the field of forst history as well as the history of forestry and forest science of
individual (only up to now European) countries. Depending on the specific interest of the
authors but also depending on the availability of sources and the activities in the country itself
the point of emphasis of each issue is different. The decision to look more and more after the
forest history of the countries being located in the eastern part of Europe is legitimated in the
still remaining chance (becoming more and more rarely at present days) to resort to
knowledge of experts, being able to interprete the original source material and literature due
to their education in forestry science and language. At this time in most of these countries the
situation for teaching and research work on the field of forest history is very problematic
because of the lack of financial resources and the change of the political frame conditions in
the country itself. Mr. Rudolf Rösler, former leading Forest Director at the Forest
Administration Board at Regensburg was kindly prepared to summarize a part of his rich
investigation activities in the field of forest history in this booklet. By this historical
retrospect, possibilities for future contacts can indeed hardly be offered since they are non-
existent by the absence of investigation activities or lessons in forest history at this time. The
rich containing bibliography nevertheless supplies an abundance of references for subsequent
information and link points.

In this preface I also would like to put your attention on some interesting events within the
investigation community forest history of the IUFRO and on remarkable meetings outside of
IUFRO having occurred within the last year or will take place in 2000. In this way the contact
within the group can be consolidated in a certain manner. At all stated meetings in this year
organized up to now a more or less great number of members of the Research Unit 6.07.00
Forest History participated. You are invited cordially to announce recently published research
studies or planned events and meetings in this booklet. In this case I ask you to send a notice
to me, so that a corresponding information can appear in the following issue of the "News".

1. Meetings in 1999
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 8

• IUFRO Division VI All Division Conference: „Contributions of Science to the


Development of Forest Policies“; Januar 7-15, 1999, Pretoria, South Africa.
The first ever all Division VI conference was held in Pretoria and northeastern South
Africa from January 7-15. The conference focused on the timely topic of the
contributions of science to the development of forest policies. Delegates from 19
countries attended with a particularly engaging group of delegates from eight African
countries. The printing of numerous interesting contributions is put into outlook.
Contact postal address: Niels Eilers Koch, Danish Forest and Landscape Research
Institutes, Hoersholm Kongevej 11, DK-2979 Hoersholm, E-Mail: Nek@fsl.dk
• Australia´s Ever-Changing Forest: Fourth National Conference on Australia´s
Forest History, Queensland, 18-22 April 1999 and field tour 22-25 April 1999.
Contact postal address: John Dargavell, Australian Forest History Society Inc., 20
Laidley Place, Florey A.C.T. 2615, Australia
• IX Congreso de Historia Agraria, Bilbao, 15-17. September 1999.
Contact postal address: Departamento de Historia e Instituciones Económicas,
Facultad de Ciencias Económicas y Empresariales, Universidad del Pais Vasco,
Avda. Lehendakari Aguirre 83, E – 48015 Bilbao
• International Meeting La Bresse (Vosges), France: 28. September – 1. Oktober
1999:
„La Sapinierère: du mythe de la ligne bleue aux enjeux actuels ». Proceedings are
under preparation. Contact postal address. Claude Michel, balleden @wanadoo.fr
• German Union of Forest Research Institutes - Section Forest History: „Die forstliche
Ausbildung in Deutschland: Zukunft mit Vergangenheit“, 21-23 October 1999
Eisenach/Germany.
Contact postal address. Doz. Dr. E.U. Schmidt, Freiburg i.Br., University, Institute of
Forest Politicy, Department of Forest History, Bertoldstr.17, Germany

2. Meetings in 2000
• „Learning from Resource Users – A Paradigm Shift in Tropical Forestry?“, Vienna,
Austria, April 28 and 29. 2000. Organised by the Austrian National Node of the European
Tropical Forst Research Network.
Detailed Information:www. http://nuf.bolu.ac.at/calendar.htm#Spring00 or Ms. Julia Roetzer,
University of Agricultural Sciences – BOKU, Institute for Forest Ecology, Peter Jordan
Straße 82, A – 1190 Vienna·
• IUFRO World Congress, August 7 to 12 2000, Kuala Lumpur, Malaysia. Topic of the
Congress "Forests and Society: The Role of Research" (see point 5)
• „Forêts et Vin“: Dijon/France, September 2000. Organizer: Groupe d´Histoire des
Forêts Francaises.
Detailed Information: Prof. Dr. Andrée Corvol, Directeur de recherches au CNRS, 75,
rue du Javelot, F-75645 Paris Cedex 13

3. New publications
• Arnould P., Hotyat, M., Simon, L., 1997: Les Forêts d´Europe. Collection créée
par Henri Mitterand. Série „geographie“ dirigée par Jean-Robert Pitte. Edition
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 9

Nathan 1997, 9, rue Mechain, F – 75014 Paris, ISBN. 2-09-190188-1Université, S


413
• Brandenburgisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Potsdam (Hg.), 1998: In Verantwortung für den Wald. Die Geschichte der
Forstwirtschaft in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR.
Projektberatung: Arbeitskreis Forstgeschichte des Deutschen Forstvereins
(Leitung R. Hinz und S. Wenske), erarbeitet von der Projektgruppe
Forstgeschichte Eberswalde (Milnik, A., Heyde, V., Schult, R.), mit weiteren
Beiträgen von Bormeister, Helbig, Köhler, Römpler, Schwartz, Wagenknecht,
Weber, 516 S
• Fedkiw, J., 1999: Managing Multiple Uses on National Forests 1905 – 1995.
United States Department of Agriculture, Forest Service Washington Office, 14 th &
Independence SW P.O. Box 96090, Washington, DC 20090-6090, S 284
• Gundermann E., und Beck, R. (Hg.), 1998: Forum Forstgeschichte. Ergebnisse
des Arbeitskreises Forstgeschichte in Bayern 1997. Forstliche
Forschungsberichte München, Schriftenreihe der Forstwissenschaftlichen
Fakultät der Universität München und der Bayerischen Landesanstalt für Wald-
und Forstwirtschaft, ISSN 0174-1810, S 181
• Pfauch, W., 1998: Lebensbilder bedeutender thüringischer Forstleute: Johann
Matthäus Bechstein.Verlag Kleinhampl, Erfurt, S 127
• Hessischer Forstverein (Hg.), 1999: 50 Jahre Hessischer Forstverein- 200 Jahre
Forstvereinsgeschichte in Hessen.
Mit Beiträgen von Puchert, Fischer, Henne, Weimann, von Baumbach, Immel,
Hocke, Weber. Zu beziehen durch E. Kalhöfer, Reichardtstr. 12, D – 34537 Bad
Wildungen, S 179
• Küster, H., 1998: Geschichte des Waldes. Von der Urzeit bis zur Gegenwart.
München, C.H. Beck, ISBN 3 406 44058 4, S 267
• Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-
Westfalen (Hg.), 1998: Wald, Krieg und Frieden. Westfälische Wälder im Zeitalter
des Dreißigjährigen Krieges und des Westfälischen Friedens.
Bearbeitung: B. Selter, S. Teutenberg (Forstliche Dokumentationsstelle der
Landesforstverwaltung NRW), 62 S
• The People´s Forest Foundation Ltd. (Hg), 1999: The People´s Forest. A Living
History of the Australian Bush. Adress: The People´s Forest Press, P.O. Box 227
Blackheath, NSW, 2785, Australien, S 288
• Schwartz, E., 1999: Gottlob König. 1770-1849. Ein Leben für Wald und
Landschaft. Verlag Kleinhampl, Erfurt, S 392
• Milnik, A., 1999: Bernhard Danckelmann. Leben und Leistungen eines
Forstmannes.
Nimrod-Verlag, D – 29556 Suderburg. Buchbestellungen an HEROLD-
Verlagsauslieferung, Kolpingring 4, D – 82041 Oberhaching. Tel.: 089 6138710, 352
S

4. Modifications within the structure of our group


News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 10

• At the beginning of this year Prof. Dr. A. Zanzi Sulli for professional reasons decided to
lay down her function as the chairman the Working Party 6.07.04 Ecological History.
Unfortunately for the same reason it was not possible for her to organize the meeting
already announced for this autumn in Saradinien. The interest in this event was very great
- as it turned out by suscribed registration -. At this point I would like to thank Prof. Zanzi
for Sulli cordially for work as head of the team and the commitment achieved by her.
• Meanwhile Prof. Charles Watkins - to some of you certainly in good memory as
organizer of the interesting meeting in Nottingham in autumn 1996 - was ready to
undertake the leadership of the Working Party Ecological History. If you would like to
contact him, please turn to the following postal address: Prof. Charles Watkins,
Department of Geography, GB University of Nottingham, NG7 2RD, England, E-Mail:
Charles.Watkins@nottingham.ac.uk

5. IUFRO World Congress August 7 - 12, 2000, Kuala Lumpur, Malaysia,


Though I have already announced in the last issue of the “News” , I would like to put
your attention once more on the great event of the World Congress of the IUFRO,
which will take place from August 7 to 12 in 2000 in Kuala Lumpur, Malaysia. The
topic of the congress "Forest and Society: The role of Research” will be handled both
in general sessions and specific ones and on the occasion of study trips. Also the
Research Unit Forest History will take part with a specific session on the topic
Tropical Forest History and participate in the poster session of Division VI..
The session is organized with the object of comparing the current evolution of the
tropical forests in Africa, Asia and Latin America influenced by the human being with
the historical evolution of the Central European forests. In doing so the papers
should point out not only forest destruction, but also the positive facts and stories of
hope and success (if any).
On the part of the organizers 2¼ hours are planned for the session the Research
Unit 6.07.00 in which Invited Papers will focus the main topic. Furthermore also a line
of posters will insert different additional aspects. The temporary program looks as
follows:
• List of invited papers for the Group Session 6.07.00 Forest History:
1. H.J. Küster, Deutschland: Woodland History in Europe
2. Christian Küchli, Schweiz: What guidlines does the European forest and recource history offer to
think about future courses of development in the South
3. K. Sivaramakrishnan: Forest History in South Asia, 1800 - 2000
4. J. Kathirithamby-Wells: Forestry and Stewardship in Southeast Asia, with special reference to
Penninsular Malaysia
5. R. Seitz, Brasilien, Synthesis paper: Human impacts on southamerican forests: historical
development
6. R. Grove, Australien: Synthesis paper: Forest History of Africa and Caribbean

• Posters (preliminary number til now) for the poster-session fo Division VI:
1. E. Gundermann and R. Rösler, Deutschland: Forest History of the German colonies
2. S. Schwenk, Deutschland: Historical reports on wildlife management and hunting in Africa
3. E. Johann, Österreich: The rise of wasteland and its recultivation in the history of the alpine region of Austria
4. R. Rösler, Deutschland: Pioniere des Forstwesens Malaysiens. Cornelius Hummel (1880-1972)
5. M Agnoletti, Italien: Balancing Society and Environment : an historical approach to forest management
problems in Italy in the last 50 years
6. Nik Ismail Azlan, Ph.d, Malaysien : A Historical Chronology and Impact of Urban Forestry : A Case Study of
Kuala Lumpur, Malaysia
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 11

To your information I would like to call for you again in memory the individual teams and
their Chairmen;

Research Unit 6.07.00, Forest History, Leader: Elisabeth Johann, A - 1130 Vienna,
Wlassakstr. 56, e-mail: elis.johann@carinthia.com; Dep. Leader: Paul Arnould, France, Dep.
Leader: G. Gundermann, Germany
Working party 6.07.01, Tropical Forest History, Chairman: Ajay Singh Rawat,, Bara
Bazar. Mallital, Naini Tal (U.P.) 263 001/India, Co-Chairman R. Grove, Australia, e-mail:
grove@coombs.anu.edu.au
Working party 6.07.02 , Social and Economic History, Chairman: A. Agnoletti, , Istituto
di Assestamento , Università degli Studi di Firenze, I-50145 Firenze, e-mail:
agnoletti@CESIT1.UNIFI.IT
Working party 6.07.04, Ecological History, Chairman: Charles Watkins, Department of
Geography, , GB University of Nottingham, , NG7 2RD, England, e-mail:
Charles.Watkins@nottingham.ac.uk
Working party 6.07.05, History of Hunting , Chairman: S. Schwenk,, Forschungsstelle für
Jagdkultur, Grüner Markt 31, D-96047 Bamberg/ Germany

Vienna, October, 1999 Elisabeth Johann

Inhaltsverzeichnis /

Table of Content

Kapitel/ Inhalt Seite/

Chapter Content Page


1 Einführung / 15
Introduction
Zusammenfassung 15
Summary
2 Geographische Lage, Klima und Vegetation 16
Geographic site, Climate and Vegetation
Zusammenfassung 16
Summary 17
3 Kurzer Überblick zur Geschichte Rumäniens 18
Survey of the History of Romania
Zusammenfassung 19
Summary 20
4 Zur Forstgeschichte Rumäniens/ 20
Forest History of Romania
4.1. Von der Frühgeschichte bis Ende des Türkenkrieges 1683-1699 20
From Early History to the End of the Turkish War (1683 – 1699)
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 12

4.1.1. Siebenbürgen 20
Transylvania
Die Ansiedlung von "hospites";
Die königlichen Wälder;
Erzabbau und Wald im Banater Bergland;
Zeit der "Türkenfurcht";
Bannwälder und Waldhüter;
Die ersten Forstordnungen;
Das Fürstentum unter türkischer Oberhoheit.
4.1.2. Moldau und Walachei 24
Moldavia and Walachei
Die Wälder als Gemeingut;
Entstehung der Privat- und Klosterwälder;
"Braniste" und "Rote Eichenhaine";
Der Wald als Zufluchtsstätte (natürliche Fliehburg).
Zusammenfassung 25
Summary 26
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 13

4.2. Vom Großfürstentum Siebenbürgen (1688) bis zur Unabhängigkeit 26


des Rumänischen Fürstentums (1877)
From Principality Transylvania to the Independence of the Romanian
Pricipality
4.2.1. Siebenbürgen 26
Die erste Forstordnung;
Die Militärgrenze und ihre Wälder;
Forstwirtschaft und Merkantilismus;
Die Josefinische Waldordnung 1781;
Mitteleuropa und die siebenbürgische Forstwirtschaft;
Einführung des österreichischen Forstgesetzes.
4.2.2. Moldau und Walachei 29
Die Nordmoldau (Bukowina) wird österreichisches Kronland;
Entstehung des griechisch-orthodoxen Religionsfonds der Bukowina;
Die ersten Waldordnungen in den alten rumänischen Landesteilen;
Die erste rumänische Forstlehranstalt;
Das Vereinigte Fürstentum der Moldau und Walachei;
Das Fürstentum Rumänien;
Ursachen der rapiden Waldreduzierung.
Zusammenfassung 33
Summary 34
4.3. Rumänien und Siebenbürgen (als Teil Ungarns) bis zum Ende des 36
1.Weltkrieges (1918)
Romania and Transylvania as a part of Hungary til the End of World
War I (1918)
4.3.1. 4.3.1. Rumänien 36
Die neue rumänische Forstwirtschaft;
Fortschrittliche Maßnahmen;
Der Zollkrieg Rumäniens mit Österreich-Ungarn;
Das Forstgesetz von April 1910;
Modernisierung des Hochschulwesens;
Rumänien im 1.Weltkrieg.
4.3.2. Siebenbürgen als Teil Ungarns (1867-1918) 40
Das ungarische Forstgesetz von 1879;
Kompossessoratwälder;
Die "Sieben-Richter- Waldungen";
Die Grenzregimentwaldungen von Nassod (Nasaud);
Lehre und Forschung;
Holzhandel und Übernutzung der Wälder im 1.Weltkrieg.
Zusammenfassung 44
Summary 45
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 14

4.4. Großrumänien (1919) bis zum Ende des 2.Weltkrieges (1945) 47


Romania from 1919 til the End of World War II (1945)
Forststatistische Erhebungen nach dem Krieg;
Holzverarbeitung und Export;
Zur Forstgesetzgebung;
Vom Urwald zum Wirtschaftswald;
Lehre;
Forschung;
Aufforstungen;
Forstwesen und Naturschutz;
Enge wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Deutschland;
Waldarbeiter und Forstleute aus Rumänien im Dritten Reich.
Zusammenfassung 55
Summary 57
4.5. Das kommunistische Rumänien (1945 – 1989) 58
Romania under the Communist Regime (1945 – 1989)
"Sovrom" und die Kriegsentschädigungen;
Verstaatlichung der Wälder und neue Forstgesetzgebung;
Neue Organisation;
Entwicklung der holzverarbeitenden Industrie;
Lehre;
Forschung;
Das Forst-Landesprogramm 1976-2010
Zusammenfassung 63
Summary 65
4.6. Rumänien heute 66
Romania today
Umstrukturierung der Forstwirtschaft;
Naturschutz.
Zusammenfassung 68
Summary
5. Zusammenfassung 68
Summary 69
6. Literatur 69
Literature
7. Abbildungen 76
Figures
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 15

Abbildung 11

Geographische Lage Rumäniens in Europa (nach D. und R. Rösler, 1985)


Geographic location of Romania (D. und R. Rösler, 1985)

Abbildung 11:

Rumänien - Historische Provinzen (nach Rehder, 1992)


Romania – Historical Provinces (Rehder, 1992)
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 16

ZUR FORSTGESCHICHTE RUMÄNIENS


Ein zusammenfassender Überblick

Rudolf Rösler
Regensburg, Germany

1. Einführung
Introduction
Der Südost-Karpatenraum - das heutige Rumänien - war zur Zeit der römischen
Provinz Dakien bis 80% mit fast unberührtem Urwald bedeckt, im Gebirge geschlossen, im
Flachland von offenen Landstrichen unterbrochen. Bereits im Jahre 74 v.Chr. äußerte der
römische General Gaius Scribonius Curio am Eisernen Tor (Donaudurchbruch) seine
Abneigung, die finsteren Urwälder jenseits der Donau zu betreten, hausten hier doch noch
neben Wisent und Ur auch zahlreiche Bären und Wölfe. So beschrieb der römische
Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus (um 330-395) in seiner "Geschichte des
Römischen Reiches" den Waldreichtum Dakiens (der heutigen Zentralprovinz Rumäniens =
Siebenbürgen) und bezeichnete diese letzte und jüngste römische Kolonie auf europäischem
Boden als ein "wahres Bärenland" (Fischer 1911, Stugren 1988, D.u.R. Rösler 1993).
Die Daker wurden rasch romanisiert und durch die Verschmelzung dieser beiden
Völker, entstanden die Dakoromanen, deren Nachkommen die heutigen Rumänen sind
(Armbruster 1972). Die Rumänen waren und sind in einer gewissen Hinsicht originell: Sie
sind das einzige romanische Volk in einem slawischen Meer und das einzige orthodox-
christliche Volk unter den katholischen Romanen. Sie waren daher immer allein und haben in
der relativ kurzen Dauer der Geschichte des freien rumänischen Staates versucht, geistigen
Anschluß an die großen europäischen Mächte zu bekommen; leider konnte dieser Wunsch
bisher kaum verwirklicht werden.

Zusammenfassung

Der Südost-Karpatenraum - das heutige Rumänien - war zur Zeit der römischen
Provinz Dakien bis 80% mit fast unberührtem Urwald bedeckt, im Gebirge geschlossen, im
Flachland von offenen Landstrichen unterbrochen. Die Daker wurden rasch romanisiert und
durch die Verschmelzung dieser beiden Völker, entstanden die Dakoromanen, deren
Nachkommen die heutigen Rumänen sind.

Summary

At the time of the Roman province Dakien the Southeast of the Carpathian Region -
Romania of this day’s - was covered by undisturbed virgin forests in an extent up to 80%. The
forest area was closed in the mountainous region and interrupted by open areas in the flat.
The tribe of the Daker rapidly became romanized. The result of the fusion of these two tribes
were the tribe Dakoromanen, its descendants are the Romanians of today.
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 17

2. Geographische Lage, Klima und Vegetation

Geographic Site, Climate, Vegetation

2.1. Lage

Rumänien ist mit 237.500 km2 und 23. Mio. Einwohner, der größte südosteuropäische
Staat, gelegen zwischen 48o 15' und 43o 37' n.Br. und 20o 15' und 29o 41' ö.L. (Gherasimov
1960; Abb.1). Das Land - das fast zu gleichen Teilen aus Ebene (33%), Hügeln und
Hochebenen (36%) und Bergen bis um 2500 m NN (Moldoveanu 2543 m in den Südkarpaten)
(31%) besteht - gliedert sich landschaftlich in drei historische Provinzen (nach rumänischer
Sprachweise): Moldau (mit der Südbukowina oder Buchenland), Walachei (Große- und
Kleine Walachei auch Oltenien genannt, sowie Dobrudscha) und Siebenbürgen (mit dem
Banat, Crisana und Maramures) (Rehder 1992; Abb.2).

2.2. Klima

Rumänien hat ein gemäßigt-kontinentales Übergangsklima. Die Niederschlagsmengen


liegen bei durchschnittlich 640 mm pro Jahr, in der Moldau und den anderen östlichen Teilen
400-500 mm, im Süden 500-600 mm, im Nordwesten 600-700 mm und in den Hochgebirgen
600-1000 mm (Gherasimov 1960, Harke 1983, Rehder 1992).

2.2. Vegetation

Die Vegetation Rumäniens ist durch ca. 40% mitteleuropäische Arten gekennzeichnet.
Als Folge des starken Einflusses des mediterranen und kontinentalen Klimas sind xerophile
Pflanzen (insbesondere aus den eurasiatischen Steppen) mit einem Anteil von 10-20%
vertreten. Die klimatisch ungünstigen Gebirgslagen weisen nordalpine Pflanzenelemente auf.
Die Vegetationszonen sind in Abb.3 wiedergeben (Mavrocordat 1971, D.u.R.Rösler
1985, 1987). Rumänien charakterisiert sich durch die ungleichmäßige Verteilung der Wälder
auf dem Staatsgebiet und das Vorherrschen der Laubholzarten. Die
Baumartenzusammensetzung ist folgende: Fichte 22%, Tanne 5%, sonst. Nadelholz 3%
(Nadelholz = 30%), Eichen 19%, Buche 30%, sonst. Laubholz 21% (Laubholz = 70%). Im
Raum Bukarest und an der Schwarzmeerkste ist der Waldanteil 5,1% bzw. 3,3%. Die
waldreichen Gebiete liegen im Norden (Bukowina 51,7%), bzw. sind diese in Form eines
Ringes auf die Karpaten konzentriert. Die durchschnittliche Bewaldung Rumäniens beträgt
27% (Chirita 1981).

Zusammenfassung

Rumänien hat ein gemäßigt-kontinentales Übergangsklima. Die Vegetation


Rumäniens ist durch ca. 40% mitteleuropäische Arten gekennzeichnet. Rumänien
charakterisiert sich durch die ungleichmäßige Verteilung der Wälder auf dem
Staatsgebiet und das Vorherrschen der Laubholzarten. Die durchschnittliche
Bewaldung Rumäniens beträgt 27%.
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 18

Summary

Romania has a modest-continental temporary climate. The vegetation is marked by 40% of


Central European species. The country is featured by an uneven distribution of the forests
area and the prevailing of broadleaf trees. The average percentage of the forest area
conducts 27%.

Abbildung 11:
Die Vegetationszonen Rumäniens (nach D. und R. Rösler, 1985)
Mapping of climax vegetation of Rumania (D. und R. Rösler, 1985)
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 19

3. Kurzer Überblick zur Geschichte Rumäniens

Short Survey of the History of Romania

Die frühe Geschichte der heute zu Rumänien gehörenden Gebiete wurde von den
Dakern und Römern, zwischen dem 3. und 8. Jahrhundert von Wandervölkern (Goten,
Hunnen, Gepiden, Awaren), im 7./8. Jahrhundert von den Slawen, schließlich ab dem 10./11.
Jahrhundert von den in Pannonien staatsgründenden Ungarn, maßgeblich geprägt. Zum
Landesausbau und zur Landessicherung riefen die ungarischen Könige ab dem 12.
Jahrhundert deutsche Siedler in das "Land jenseits der Wälder" (Transsilvanien), dem
heutigen Siebenbürgen.
Die Unabhängigskeitsbestrebungen der im 12. und 13. Jahrhundert formal ungarischen
Landesteile östlich und südlich der Karpaten führte zur Gründung der rumänischen
Fürstentümer Walachei (1330) und Moldau (1359); im 14. Jahrhundert wurden diese dem
Osmanenreich tributpflichtig. 1599-1600 übernahm Michael der Tapfere (1558-1601) kurz
auch die Herrschaft in Siebenbürgen und der Moldau (Vereinigung der Fürstentümer); diese
sollte jedoch keinen Einfluß auf die Wirtschaft haben, geschweige denn auf das Waldwesen
(Daicoviciu 1960/61, Otetea 1971, Pascu 1972, Völkl 1995).

Abbildung 11
Die Landschaften im Rumäniens der Zwischenkriegszeit (nach Völkl, 1995)
Romanian provinces beetween World War I and II (Völkl, 1995)
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 20

Am Ende des 17. Jahrhunderts (nach dem Türkenkrieg 1683-1699) wurde


Siebenbürgen in das Herrschaftsgebiet der Habsburger eingefügt, während die beiden
rumänischen Fürstentümer in osmanischer Abhängigkeit verblieben. Seit dem Rückgang der
türkischen Macht im 18. Jahrhundert lagen die Fürstentümer Walachei und Moldau im
Spannungsfeld zwischen Österreich und Rußland; letzteres erhielt 1829 das Protektorat
darüber, verlor es jedoch nach dem Krimkrieg 1856.
1861 wurden die beiden rumänischen Fürstentümer unter Fürst Cuza vereinigt; 1866
folgte Karl von Hohenzollern-Sigmaringen als Carol I. (bis 1914). Auf dem Berliner Kongreß
1878 wurde die Unabhängigkeit Rumäniens anerkannt; 1881 erklärt sich Rumänien zum
unabhängigen Königreich. Unter Ferdinand von Hohenzollern trat Rumänien an der Seite der
Entente in den Ersten Weltkrieg ein. Durch die Friedensschlüsse 1920 erhielt Rumänien
(Altrumänien) Bessarabien und Siebenbürgen zugesprochen (nun Großrumänien genannt;
Abb.4).
Rumänien verlor 1940 Bessarabien und die Nordbukowina an die Sowjetunion, den
Nordteil Siebenbürgens an Ungarn und einen Teil der Dobrudscha an Bulgarien. Im Zweiten
Weltkrieg nahm Rumänien auf deutscher Seite am Krieg gegen die Sowjetunion teil. Am 23.
August 1944 erklärte Rumänien dem Deutschen Reich den Krieg und geriet nun völlig unter
sowjetischen Einfluß.
1947 wurde die Monarchie abgeschafft und die kommunistische Volksrepublik
ausgerufen; diese wird 1965 zur Sozialistischen Republik Rumänien proklamiert. Im
Dezember 1989 wird N. Ceausescu gestürzt und Rumänien vom kommunistischen Joch
befreit (Weithmann 1993,1995; Schmidt-Rösler 1994, Völkl 1995).

Zusammenfassung

Zum Landesausbau und zur Landessicherung riefen die ungarischen Könige ab dem 12.
Jahrhundert deutsche Siedler in das "Land jenseits der Wälder" (Transsilvanien), dem
heutigen Siebenbürgen.
Die Unabhängigskeitsbestrebungen der im 12. und 13. Jahrhundert formal
ungarischen Landesteile östlich und südlich der Karpaten führte zur Gründung der
rumänischen Fürstentümer Walachei (1330) und Moldau (1359); im 14. Jahrhundert
wurden diese dem Osmanenreich tributpflichtig. Am Ende des 17. Jahrhunderts
(nach dem Türkenkrieg 1683-1699) wurde Siebenbürgen in das Herrschaftsgebiet
der Habsburger eingefügt, während die beiden rumänischen Fürstentümer in
osmanischer Abhängigkeit verblieben. Auf dem Berliner Kongreß 1878 wurde die
Unabhängigkeit Rumäniens anerkannt; 1881 erklärt sich Rumänien zum
unabhängigen Königreich. Durch die Friedensschlüsse 1920 erhielt Rumänien
(Altrumänien) Bessarabien und Siebenbürgen zugesprochen (nun Großrumänien
genannt; Abb.4).
Rumänien verlor 1940 Bessarabien und die Nordbukowina an die Sowjetunion, den Nordteil
Siebenbürgens an Ungarn und einen Teil der Dobrudscha an Bulgarien. Im Zweiten
Weltkrieg nahm Rumänien auf deutscher Seite am Krieg gegen die Sowjetunion teil. Am 23.
August 1944 erklärte Rumänien dem Deutschen Reich den Krieg und geriet nun völlig unter
sowjetischen Einfluß.
Im Dezember 1989 wird N. Ceausescu gestürzt und Rumänien vom kommunistischen
Joch befreit.
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 21

Summary

From the 12th century onwards the Hungarian kings invited German colonizers to settle in
the “country on the other side of the forest" (Transylvania of this day’s) for the purpose of
cultivation and protection of the territory.
The movement for independence taking place in the formally Hungarian part of the
country east and south of the Carpathian Mountains led to the foundation of the
Romanian principalities Walachei (1330) and Moldavia (1359) in the 12th and 13th
century; from the 14th century onwards they had to pay tribute to the Ottoman
empire. At the end of the 17th century (after Turk war 1683-1699) Transylvania was
annexed to the dominion the Habsburg while the two Romanian principalities
remained in Ottoman dependence. As a result of the Congress of Berlin in 1878 the
independence of Romania was officially recognized; in 1881 Romania to itself
explained to an independent kingdom. Through conclusions of peace of 1920
Romania received Bessarabien (old Romania) and Transylvania ( now named “Large
Romania”).
In 1940 Romania lost Bessarabien and the Nordbukowina to the Soviet Union, the northern
part of Transylvania to Hungary and a part of the Dobrudscha to Bulgaria. In the second
world war, Romania participated in war on German side towards the Soviet Union. On
August 23rd, 1944, Romania declared war to the German empire and now completely came
under influence of Soviet Union.
In December 1989th Ceausescu was overturned and Romania of the communist yoke freed.

4. Zur Forstgeschichte Rumäniens.


Forest History of Romania

Die Einteilung der Forstgeschichte Rumäniens erfolgt anhand bedeutender politischer


Ereignisse, die wirtschaftliche Auswirkungen auch auf die Nutzung des Waldes hatten; die
Behandlung des Stoffes wird gesondert nach den historischen Landschaften (Walachei,
Moldau, Siebenbürgen) vorgenommen.

4.1. Von der Frühgeschichte bis Ende des Türkenkrieges 1683-1699.


From Early History to the End of the Turkish War (1683 – 1699)

Es kann angenommen werden, daß die Nutzung des in vor- und frühgeschichtlicher
Zeit unermeßlichen Waldreichtums bis in die Völkerwanderungszeit keinen Beschränkungen
unterlag, weil kein Bedürfnis bestand.

4.1.1. Siebenbürgen

Von nachhaltiger Bedeutung für das Schicksal Siebenbürgens und seiner Wälder war
die ungarische Landnahme, die sich von Westen her bis an den Gürtel der Karpaten verschob
(Rösler 1988). Die Eroberung Siebenbürgens erfolgte wahrscheinlich durch sechsmaliges
Verlegen der jeweiligen Grenze. Diese wurde durch "Verhauzonen" (ung. "gyepü", rum.
"prisac") und Ansiedlung von Hilfsvölkern (das wichtigste waren die Szekler), gesichert
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 22

(Klein 1971, Wagner 1981, Makkai 1988); es war der erste größere Eingriff in die
Urwaldbestände dieses Großraumes.
Noch vor der Anwerbung deutscher Kolonisten war verschiedenen Gefolgsleuten des
ungarischen Königs oder kirchlichen Körperschaften in der ehemals "wüsten", jetzt durch
weiter vorverlegte Grenzverhaue geschützte Zonen, Gelände zuerkannt worden (Adels- und
Kirchengut). Bis zu diesem Zeitpunkt betrieben hier, neben dakoromanisierten Slawen als
Bauern, Angehörige rumänischer Karpaten-Wanderhirten die Praxis der Wechselweide
(Wallner 1986) ohne dabei die Urwälder dieses Gebietes zu nutzen. Im 12./13. Jahrhundert
entstanden in Südsiebenbürgen entlang des Karpatenbogens (also im ungarischen
Herrschaftsgebiet) wlachische (also rumänische) Orts- und Talschaften, gegliedert in Knezate
und kleine Woiwodate (Daicoviciu 1960, Pascu 1972, Rehder 1992). Bei der spärlichen
Bewohnerschaft geht die Vermutung keineswegs fehl, daß die weitausgedehnten Wälder
kaum genutzt wurden.

Die Ansiedlung von "hospites"

Die Ansiedlung von Deutschen erfolgte unter König Geisa II. (1141-1162). Es ist
aufschlußreich, daß der ungarischen Königsmacht - nach vielen vorausgegangenen
Belehnungen an Adlige (auch an walachische Kleinadlige und Knezen, die zum
Katholizismus des ungarischen Adels übertraten) - für die Ansiedlung herbeigerufener
deutscher "hospites" kein geschlossener Landstrich mehr zur Verfügung stand insbesondere.
Der im Überfluß vorhandene Urwald Siebenbürgens stand naturgemäß jeder
Kulturentwicklung, der Landwirtschaft, im Wege, und so bildete im 13. Jahrhundert die
Waldrodung die Grundlage zur Entwicklung der allgemeinen Landeskultur (Witting O. 1929).
Dieser Waldreduzierungsprozess hat infolge Zunahme der Bevölkerungszahl (Wagner 1977)
und der dadurch notwendig gewordenen Vergrößerung der Acker- und Weideflächen bis zur
Mitte unseres Jahrhunderts angedauert.
Zwecks Grenzverteidigung und der Kumanenmission wurde der Deutsche Ritterorden
1211 vom ungarischen König Andreas II. in das Burzenland (Südsiebenbürgen) berufen; in
der Schenkungsurkunde wird diesem das Burzenland (Großraum um Kronstadt, rum. Brasov)
als immerwährendes, freies Besitztum zugesprochen. Die deutschen Ansiedler des
Burzenlandes hatten ein gemeinschaftliches Nutzungsrecht auf Wald, Weide und Wasser, und
zwar spätestens nach der Vertreibung der Ritter 1225.
Die Viehzucht und Ackerbau betreibenden Gemeinen (Rumänen und Ungarn) waren
Leibeigene der ungarischen Adligen und der nun magyarisierten rumänischen Adelsschicht,
mit denen sie teilweise gemeinsam in Dörfern lebten (Rehder 1992). Zum Unterschied zu
diesen, waren die deutschen Ansiedler (Siebenbürger Sachsen genannt) freie Bauern. Der
Goldene Freibrief Andreas II. vom Jahre 1224, welchen König Mathias 1486 für das gesamte
Sachsenland (Siedlungsgebiet der deutschen Kolonisten) bestätigte, verfügte u.a.: "Den Wald
aber mit allem Zuberhör und die Nutzung der Gewässer mit ihren Flußläufen, die allein der
König zu vergeben hat, überlassen Wir zu freiem Gebrauch allen, den Reichen wie auch den
Armen". Die Deutschen Siedler, die überwiegend aus den waldreichen Berggegenden des
Mittelrheingebietes stammten, konnten im Sinne dieser Freibriefe frei und ungehindert die
Bodenbewirtschaftung ihrer Urheimat beibehalten. Danach ging Haus, Hof und Garten in
Privatbesitz über: Wald, Weide und Wasser bildeten hingegen ungeteiltes, gemeinsames und
ausschließliches Eigentum der freien Siedlergenossenschaft.
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 23

Die königlichen Wälder

Schon seit der Zeit des ersten Königs von Ungarn, Stephan I., waren die Wälder aus
dem Besitz der ungarischen Stämme unter die Oberhoheit des Königs geraten und deren
Verwaltung den königlichen Komitats (Grafschafts)-Gespanen übertragen worden. Der
Schutz und die Pflege des Waldes oblag den "Königlichen Forsthegern", einer Körperschaft,
deren Aufgabenkreis sehr groß war. Neben der Forstwirtschaft mußte die Jagd und Fischerei
betreut werden, und in grenznahen Gebieten erstreckte sich ihre Tätigkeit auch auf die
Verteidigung des Landes, bzw. auf die Grenzsicherung. In den späteren Jahrhunderten
schwand allmählich der Einfluß des Königs auf die Waldwirtschaft. Außer den deutschen
Siedlern, wurde die Kirche und besonders verdiente Persönlichkeiten (ungarische Adlige u.a.)
mit Land und Wald belehnt, so lange, bis schließlich im Jahre 1514 der Jagiellone Wladislaw
II. (1490-1516), die Unveräußerlichkeit der Krongüter aussprechen mußte (Kossarz 1984).

Erzabbau und Wald im Banater Bergland

Seit dem 13. Jahrhundert siedelten sich im Bergland Rumänen an (Rehder 1992);
gleichzeitig hatten die Arpaden bayerische und steirische Berg- und Hüttenleute erst in das
Erzgebirge Siebenbürgens und dann auch ins Bergland des Banats berufen, denen bald auch
Zipser Sachsen (damals Nordungarn, heute Slowakei)folgten. Ihre Bergstätte wurden später
von den vordringenden Osmanen vernichtet und ihr Bergland als "Lugosch-Karansebescher
Banat" Siebenbürgen angeschlossen. Unter der Türkenherrschaft wurde der Erzabbau wieder
aufgenommen, doch zeigen die heute noch trostlos kahlen Hügel, mit welch intensivem
Raubbau an den Wäldern die Verhüttung vorangetrieben wurde (Baumann 1989).

Zeit der "Türkenfurcht"

Nach der Regierungszeit König Ludwigs I. (1342-1382), prägte das Denken und
Handeln auch in Siebenbürgen weitgehend das Trauma der "Türkenfurcht" (1395 - erster
Türkeneinfall in das Burzenland). Trotz dieser Bedrohungen wurde die Rodung des Waldes
vorangetrieben, um neuen Ackerboden zu gewinnen (Göllner 1979).
Ursprünglich herrschte in der Waldwirtschaft Siebenbürgens regellose
Plenterwirtschaft; das notwendige Holz wurde willkürlich dem Wald dort entnommen, wo
Transportverhältnisse und die Möglichkeit der leichten Zubringung es zuließen. Das Prinzip
der Walderhaltung kam nur auf, wenn sich Mangel an haubarem Holz oder an gewissen
Holzarten fühlbar machte, und dann, als durch Entwicklung von Gewerbe und Handel die
wirtschaftliche Bedeutung des Holzes immer mehr zunahm.

Bannwälder und Waldhüter

Obwohl in dieser Zeit keine geregelte Waldwirtschaft betrieben wurde, wird doch
schon zu Beginn des 15. Jahrhunderts zwischen vergebenen und königlichen Waldungen
unterschieden. Ab Beginn des 16. Jahrhunderts werden immer wieder Waldhüter und in
Verbot gelegte Wilder (Bannwälder) erwähnt. So werden 1522 in Kronstadt (Brasov) "custodi
silvae" und 1548 bereits "Waldschyczen" erwähnt (O.Witting 1929); die Stadt Bistritz
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 24

(Bistrita) zahlt 1523 dem "Lazar Ciganus custodi silvarum" für ein Paar Stiefel 20 den.
(Dahinten 1944).
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts werden in den "Stadtrechnungen" oft die
Bezeichnungen "Sylva Heg", "Heg" und "Haag" erwähnt (Zaminer 1891). Auch später
werden Bannwälder erwähnt, so z.B. 1611 bei Kronstadt: "Das künftig der herr honn nit nach
seinem wollgefallen holtz ausm heg Pusch sollen hawen lassen, sondern nur soviel, als er für
seines hauses nohtturft bedürffen wirdt" (Rösler 1988).

Die ersten Forstordnungen

Die ältesten Forstordnungen im damals stärker bevölkerten Österreich und


Deutschland sind aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts bekannt (Johann 1983, Hasel
1995) und haben als Schwerpunkt eine polizeiliche Bevormundung der Forstwirtschaft
(Schwappach 1913). ähnlich war die Entwicklung auch in Siebenbürgen. 1514 erschien
Stefan Werböczis (1460-1541) "Tripartitum iuris inclyti regni Hungarie" - das Grundgesetz
für den Komitatsboden. Der Wald wurde, dem damaligen Gesichtspunkt der ungarischen
Magnaten entsprechend, nicht nach dem Wert des Holzes, sondern überwiegend nach
jagdlichen Kriterien beurteilt. Die "freien" und "verbotenen Waldungen" werden gesetzlich
bestimmt; in letzteren konnte eine Nutzung nur mit dem Einverständnis der Gemeindebehörde
und unter Aufsicht der Waldheger durchgeführt werden (Ivanescu 1972). Diese Gesetzgebung
mit ihren Bestimmungen bezüglich der Waldwirtschaft sollte teilweise ihre Gültigkeit bis in
das 18. Jahrhundert behalten.

Das Fürstentum unter türkischer Oberhoheit

Nach der Schlacht von Mohatsch (1526) erkannte König Johann Zapolya den Sultan
als Oberherren an; 1542 mußte auch der Siebenbürgische Landtag die türkische Oberhoheit
über das Fürstentum respektieren. Der an die Türkei zu entrichtende Tribut trug zu einer
ständigen Erhöhung der Steuern bei; dies und die dauernden Unruhen des 17.Jahrhunderts,
denen Hungersnöte, Pest- und Choleraepidemien folgten, führten zu einer restlosen
wirtschaftlichen Auszehrung des Landes. Dieses führte zu einer immer intensiveren Nutzung
des Waldes, bis hin zu "örtlich wahren Devastationen, denen Einhalt geboten werden mußte.
Mit folgenden restriktiven Bestimmungen wurde versucht dem Waldreduzierungsprozess
Einhalt zu gebieten:
- Den Approbaten von 1653: Das Nutzungsrecht (Holz und Eichelmast) wird auf die
alteingesessenen Gemeindeglieder beschränkt; das Roden von Wald wird unter Verbot
gestellt.
- Den "Compilatae constitutiones Transilvaniae" von 1669.
Die Forstordnungen des 16. und 17. Jahrhunderts brachten in Siebenbürgen auf dem
Hintergrund der befürchteten Holznot den Übergang zu einer geordneten Waldwirtschaft.
Diese äußerte sich in der Einführung einer geregelten schlagweisen Hiebführung, in
Verbindung mit mehrjähriger Hege gegen das Vieh, ferner in der Sorge für natürliche und
künstliche Verjüngung.
Zu erwähnen wäre noch, daß in dieser wirtschaftlich schweren Zeit, die auf
Königsboden siedelnden Siebenbürger Sachsen ein eigenes Dekret hatten (1546), welches in
seinen Bestimmungen auch den Wald berücksichtigte (Leonhardt 1941, Rösler 1988).
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 25

4.1.2. Moldau und Walachei

Nach der Begründung der Woiwodschaft (Fürstentum) Moldau, war diese zu Beginn
in Lehensabhängigkeit von Polen, sollte dann ab Mitte des 15.Jahrhunderts dem Osmanischen
Reich tributpflichtig werden. Die im Norden gelegene waldreiche Bukowina (ehem.
Fürstentum Halitsch) wurde im 14.Jahrhundert mit der Moldau vereinigt. Wie in der Moldau,
festigte sich auch in der Walachei ("Kleine Walachei" im Westen und "Große Walachei" oder
Muntenia genannt in Osten des Flusses Alt, rum. Olt) die lokale Herrschaft der Wlachen erst
nach langwierigen Kämpfen gegen innere und äußere Feinde. Nach ihrer Gründung um 1330
unterstand die Woiwodschaft Walachei abwechselnd der Oberhoheit des ungarischen und des
Osmanischen Reiches; ab Anfang des 16.Jahrhunders jedoch nur noch der Hohen Pforte
(Jorga 1908).

Die Wälder als Gemeingut

Die Wälder bildeten Gemeingut und auch unter türkischer Hoheit blieben die
gesellschaftlichen Strukturen (Fürsten, Bojarenadel, Städte, Grund- und
Waldbesitzverhältnisse) unangetastet (Jorga 1908, Nedici u. Zotta 1935, Völkl 1995). Dem
Rechtswesen lagen Jahrhunderte alte Gewohnheitsrechte zugrunde (bis in die Mitte des 18.
Jahrhunderts) die sich auf den Wald ausgesprochen negativ auswirkten. Der Kahlschlag
wurde in großem Umfang z.T. planlos durchgeführt, um dem Anwachsen der Bevölkerung
Siedlungsraum zu gewähren (darunter litten hauptsächlich die unendlichen Eichenwälder).

Entstehung der Privat- und Klosterwälder

In dieser Zeit entsteht auch der Großgrundbesitz der adligen Bojaren, die
Klosterwaldungen (durch Schenkungen) und die Wälder der Gemeinschaften der
"Moschneni" (rum. "mosneni" in der Walachei) und der "Resoschen" (rum. "razesi" in der
Moldau). Es handelt sich hier um eine traditionelle, spezifische Rechtsinstitution, eine
besondere Art des Privatbesitzes dieser Freibauern. Diese beruhen auf Schenkungen
bedeutender Landstriche mit überaus großen Waldflächen durch frühere Woiwoden aus
Erkenntlichkeit für geleistete Kriegsdienste. Die Nachkommen der beschenkten gemeinsamen
Urahnen besitzen das ererbte Gebiet gemeinschaftlich zu ungeteilter Hand und vererben es
ihrerseits in gleicher Weise (Adolph 1917, Leonhardt 1941, Giurescu 1975). Gerade diese
Urwälder sollten später ein lukratives Geschäft für ausländische Holzhändler bilden (Endres
1922).

"Braniste" und "Rote Eichenhaine"

Seit dem 15.Jahrhundert erscheint - "ähnlich wie ein Jahrtausend früher im


Merowingerreich - der Begriff des für die freie Nutzung gesperrten Bannwaldes unter dem
Namen "braniste" (altslawisch "braniti" = verbieten; Giurescu 1975). Es ist dieses eine
Vermittlung aus dem südslawischen Bereich, wo eine ähnliche Staatsbildung wie nördlich der
Donau vorlag. Im 15.Jahrhundert entstanden auch große, künstlich auf Wüstungen oder
großen Rodeflächen geschaffene Wälder, die sogenannten "Roten Eichenhaine" ("dumbrava
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 26

rosie") von Botosani, Cotnar Roman etc. Diese wurden der Sage nach auf den von Blut
gefärbten Schlachtfeldern begründet; die Wiederaufforstungsarbeiten mußten polnische
Kriegsgefangene durchführen.
Darüber berichtete der Chronist Grigore Ureche (1590-1647) in seinem "Letopisetul
Tarii Moldovei" (Chronik des Landes Moldau) wie folgt: "Da hat Fürst Stefan (später "der
Große" genannt, 1457-1504; Anm. d. Verfassers) befohlen die Polen vor den Pflug zu
spannen und einen Berg bei Botosani pflügen, und sie haben Eicheln gesäht und sie haben
einen großen Eichenhain gemacht, so stehn auch heute noch riesige Bäume da" (Lupe 1985).

Der Wald als Zufluchtstätte (natürliche Fliehburg)

Immer wieder drangen von Norden die Polen, von Süden die Türken auf das Gebiet
der beiden Fürstentümer, plünderten und verwüsteten das Land und warfen dadurch die
zivilisatorische Entwicklung um Jahrhunderte zurück. Die Urwälder der Karpaten dienten
damals der Bevölkerung als sicheres Versteck; jenseits der Karpaten - in Siebenbürgen -
bestanden schon die schützenden Kirchenburgen und befestigten Städte. Johann Wilder, der
1611 die Moldau bereiste, berichtete u.a.: "Die bedauernswerten Bauern verlassen überall ihre
Dörfer und verstecken sich in den großen Wäldern".
Aus dieser Zeit sind uns kaum Urkunden übermittelt worden, so daß auch die
rumänische Forstgeschichte kaum konkrete Daten vorweisen kann (Giurescu 1975, Ivanescu
1972, Chirita 1981, Ichim 1988). Die erste "Holzmühle" (Wassersäge) z.B. wird in der
Moldau 1559 erwähnt (Negulescu u. Ciumac 1959). In Siebenbürgen findet die erste Säge im
Jahre 1520 Erwähnung (die "mola serrae" in Kronstadt; Zaminer 1981).

Zusammenfassung

Die Einteilung der Forstgeschichte Rumäniens erfolgt anhand bedeutender politischer


Ereignisse, die wirtschaftliche Auswirkungen auch auf die Nutzung des Waldes hatten; die
Behandlung des Stoffes wird gesondert nach den historischen Landschaften (Walachei,
Moldau, Siebenbürgen) vorgenommen.
Siebenbürgen.
Von nachhaltiger Bedeutung für das Schicksal Siebenbürgens und seiner Wälder
war die ungarische Landnahme, die sich vom Westen her bis an den Gürtel der
Karpaten verschob Die Eroberung Siebenbürgens erfolgte wahrscheinlich durch
sechsmaliges Verlegen der jeweiligen Grenze. Die Ansiedlung von freie deutschen
Bauern (Siebenbürger Sachsen genannt) erfolgte unter König Geisa II. (1141-1162).
In diesem Kapitel werden vor allem die königlichen Wälder, der Erzabbau und Wald
im Banater Bergland, die Bannwälder und Waldhüter sowie die ersten
Forstordnungen behandelt. Ab Beginn des 16. Jahrhunderts werden immer wieder
Waldhüter und in Verbot gelegte Wälder (Bannwälder) erwähnt.
Moldau und Walachei
Die Wälder waren auch unter türkischer Hoheit ein Gemeingut. In diese Zeit fällt auch die
Entstehung des privaten adeligen, bäuerlichen sowie des klösterlichen Waldbesitzes.. Die
Urwälder der Karpaten dienten damals der Bevölkerung als sicheres Versteck; jenseits der
Karpaten - in Siebenbürgen - bestanden schon die schützenden Kirchenburgen und
befestigten Städte. In Siebenbürgen findet die erste Säge im Jahre 1520 Erwähnung (die
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 27

"mola serrae" in Kronstadt).


Summary

The division of the forest history Romania occurs by means of important political events
which also had economical effects on the utilization of the forest area. Relating to the diverse
historical landscapes (Walachei, Moldavia, Transylvania) the development is carried out
separately.
Transylvania
The occupation of the territory by the Hungarians going ahead from the west up to the belt of
the Carpathian Mountains had a sustainable influence to the development of Transylvania
and its forests. The conquest of Transylvania occurred probably by six-time placing of the
respective boundary. The settlement of free German farmers (named “Siebenbürger
Sachsen”) took place under King Geisa II. (1141-1162). This chapter deals with the forests
owned by the crown, ore mines and of forests in the Banater mountain area, it handles
protected forests and forest guardians as well as the first forest orders and laws. From the
beginning of the 16th century onwards forest guardians and forests placed into prohibition
(protected forests) were mentioned again and again.
Moldavia and Walachei
The forests were a common property also below Turkish Highness. The origin of the
private noble, rural as well as the monastic forest ownership also falls into this time.
The virgin forests of the Carpathian Mountains were then used as a secure cache for
the population; on the other side of the Carpathian Mountains - in Transylvania -, the
protecting church castles and the attached cities already existed. In Transylvania the
first sawmill was mentioned in 1520 ("mola serrae" in Kronstadt).

4.2. Vom Großfürstentum Siebenbürgen (1688) bis zur


Unabhängigkeit des Rumänischen Fürstentums (1877).
From Principality Transylvania to the Independence of the Romanian
Pricipality

4.2.1. Siebenbürgen

Der Übergang vom 17. zum 18.Jahrhundert bedeutete für die heutige Zentralprovinz
Rumäniens - Siebenbürgen - die einschneidende Wende zwischen zwei Epochen: nach Auen
hin die Befreiung vom jahrhundertealten türkischen Joch und den Beginn der österreichischen
Herrschaft; im Inneren den Übergang vom mittelalterlichen feudalen Ständestaat zu der
damals modernen Herrschaftsform des Absolutismus.

Die erste Forstordnung

Einen mächtigen Förderer fand sowohl die ungarische als auch die siebenbürgische
Forstwirtschaft im 18.Jahrhundert in der Militärverwaltung bzw. im k.u.k. Kriegsrat. Im Jahre
1754 beschloß die ungarische Regierung, gemeinsam mit dem Höchsten Kriegsrat, eine auf
ganz Ungarn sich erstreckende Forstordnung zu erlassen.
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 28

Damals gab es in Siebenbürgen den Adels- oder Komitatsboden (Grafschaften), den


sehr waldreichen Szeklerboden sowie den Königsboden ("terra regalis") auf dem die Sachsen
("sächsische Nation") siedelten; letztere waren keinem Grundherrn untertan. Aufgrund der
oben genannten Beschlüsse gab Baron Martin von Seeberg im selben Jahr eine Verordnung
für das Gebiet der sächsischen Nation heraus (Binder 1909, Fröhlich 1926, O.Witting 1929),
die Schlagregeln, Verjüngung, Pflege u.a. vorsah.
Es ist zu erwähnen, daß schon in der Regierungszeit der Kaiserin Maria Theresia
(1740-1780) die Vermessung und Kartierung der Wälder angeordnet wurde. Die
Durchführung ist uns heute nur aus den Stadtwaldungen von Kronstadt bekannt; leider sind
diese ersten Operate samt Kartenwerk um die Wende des 18. zum 19.Jahrhundert verloren
gegangen (Zaminer 1891, Fröhlich 1926, Rösler 1988).
Von Bedeutung für die Wälder der im Norden des heutigen Rumänien gelegenen
Provinz war die 1778 vom Kammerpräsidenten Graf Paul Festetics herausgegebene
"Instruktion für die Königliche Cameral-Administration in der Marmarosch" (Kossarz 1984).

Die Militärgrenze und ihre Wälder

Nach der Rückeroberung Ungarns 1699 wurde die in der Türkenverteidigung bewährte
Militärgrenze auf Slawonien, das Banat (1742) und Siebenbürgen (1762/64) ausgedehnt
(Abb.5). Die "österreichische Administration in Siebenbürgen rekrutierte die Grenzer zum
überwiegenden Teil aus der orthodoxen, rumänischen Bevölkerung (Göllner 1974,
Weithmann 1995). Bedeutende Waldflächen wurden nun zwecks Siedlungs- und
landwirtschaftlichen Anbauflächen gerodet. Langfristig sollten die nun entstandenen
Kompossessoratwälder - vergleichbar als Entstehung mit denen der "mosneni" und "razesi"
(Walachei und Moldau) - allmählich eine fahrende Rolle in der später entstehenden neuen
Forstwirtschaft, haben.
Fast unbekannt blieb bis heute die Pionierleistung des Forstmannes Waldfortner; er
organisierte erstmals das Forstwesen im Banat (Costea 1989) nach mitteleuropäischem
Standard. Es war die erste moderne Forstorganisation auf dem Gebiete des heutigen
Rumänien. Den ersten Bewaldungsplan für die Banater Sandwüste hingegen erstellte der
Walddirektor der k.u.k. Banater Militärgrenze Franz Bachofen Edler von Echt-Koblenz
(1782-1849) (Killian 1984, Petri 1992, Rösler 1996).

Forstwirtschaft und Merkantilismus

Für den Merkantilismus des 18.Jahrhunderts war die Land- und Forstwirtschaft vor
allem als Grundlage von Industrie und Gewerbe wichtig. Ein Programm, wie es die
Ungarische Hofkanzlei 1762 vorschlug, war ganz in diesem Sinne gedacht: Verbesserung des
Ackerbaues, der Winzerei, Regelung der Waldwirtschaft, u.a.m.
Die Forstwirtschaft stand in der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts in Siebenbürgen
auf einem unbefriedigenden Niveau. Die Berichte Kaiser Josefs II. (1780-1790) von seinen
Siebenbürgenfahrten schildern, in welch verwahrlostem Zustand er die Wälder fand. Fast alle
Gebirge seien mit herrlichen Wäldern bedeckt, infolge der schlechten Straßenverhältnisse
aber gänzlich ungenutzt, so daß im Binnenland - z.B. in Hermannstadt (Sibiu) - bald
Holzmangel herrschen werde. Dabei ließe sich, bei entsprechender Bewirtschaftung der
Wälder, ein bedeutender Holzhandel nach Ungarn treiben, der die Flüsse Mieresch (Mures)
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 29

und Samosch (Somes) benützen könne. Der Gubernator Graf Auersperg (1771-1774) schlug
die Anstellung des niederösterreichischen Barons von Hohenegg als Walddirektor in
Siebenbürgen vor. Graf Hatzfeld, der damals das führende Amt im Staatsrat bekleidete,
entwarf einen großangelegten Plan zur Verbesserung der Forstwirtschaft Siebenbürgens, in
dem es damals drei Gruppen von Wäldern gab:
- Kameralwälder, die für die Bergwerke bestimmt waren.
- Wälder des Militärgrenzgebietes (Abb.5), die durch den Hofkriegsrat verwaltet
wurden.
- Privatwaldungen.
Die ersten beiden Waldkategorien sollten zuerst neu eingerichtet werden; das
Thesaureat (Schatzamt) müsse forst- und bergbaukundiges Personal zugewiesen erhalten -
hieß es- um die Wälder zu vermessen und in Schläge einzuteilen und die in Ungarn
eingeführte Ordnung auch in Siebenbürgen einleiten (Müller 1961, Göllner 1974). Vermutlich
sind diese Pläne praktisch kaum verwirklicht worden.

Die Josefinische Waldordnung 1781

Einen bedeutenden Platz in der Entwicklung des siebenbürgischen Forstwesens, hat


die Josefinische Waldordnung vom 30.Mai 1781, welche für die damalige Zeit sehr
fortschrittliche Vorschriften bezüglich der Nutzung, Erhaltung und Pflege der Wälder hatte
und grundlegend für die weitere Entwicklung dieses bedeutsamen Wirtschaftszweiges war.
Aufgrund dieser Waldordnung erließ die Stadt Kronstadt z.B. 1784 die vom
Kommunitätssenator Petrus Traugott Clompe (1751-1798) verfaßte "Waldordnung für
Kronstadt" (Stenner 1916, Zaminer 1891, Rösler 1988). Diese unterscheidet "verbotene" und
"erlaubte" Wälder, regelt die Vornutzung (Durchforstungen, Läuterungs- oder
Reinigungshiebe, zufällige Nutzungen wie Windwürfe etc.), die Fällungszeiten, verbietet das
eigenmächtige Anlegen von neuen Waldwegen, den nächtlichen Holztransport etc.
Die späteren Landtagsartikel XXX vom Jahre 1791 und XXXIV von 1811 enthalten
weitere bedeutende Beschlüsse zur Eindämmung der Waldverwüstungen, zur Pflege und
nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder, u.a.m. (O.Witting 1929, Ivanescu 1972, Rösler
D.u.R. 1993).

Mitteleuropa und die siebenbürgische Forstwirtschaft

Schon mehrere hundert Jahre vor der Entstehung der Forstwirtschaft und
Forstwissenschaft (im heutigen Sinne) übertrugen bekanntlich deutsche Bergleute, Förster
und Berufsjäger ihr Können über den Wald und seine Produkte in den Ost- und Südostraum
unseres Kontinents (Rösler 1995,1998). Die Ausstrahlung der Forstlehranstalten wie z.B.
Mariabrunn, Wien, Tharandt, Freiburg, München und Schemnitz wurde auch im Banat und in
Siebenbürgen spürbar. Besonders besucht war die 1808 von Heinrich David Wilckens (1763-
1832) gegründete Königl.Ungarische Forstakademie zu Schemnitz (Rosznyay 1998), damals
noch mit deutscher Unterrichtssprache. Diese Lehranstalt (heute Bansk Stiavnica in der
Slowakei) war die erste Gründung ihrer Art in der k.u.k. Monarchie und in ganz Südosteuropa
und gehört auch heute noch zu den ältesten und berühmtesten Forstuniversitäten der Welt
(Rosznyay 1986). Hier studierten so berühmte Pioniere des Forstwesens und der
Forstwissenschaften Südosteuropas, bzw. des Südost-Karpatenraumes wie: Ch.T. Delius
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 30

(1728-1779, an der Bergakademie), K. Wagner (1830-1879), A.v. Bedö (1839-1918), E.


Belhazy (1840-1898), L.v. Fekete (1837-1916), E. Zaminer (1835-1900), J. Moldovan (1866-
1935), später dann die Brüder Emil (1880-1952) und Otto Witting (1889-1955), A.Comsia
(1891-1974), u.a.m.(Anonymus 1871, Killian 1983/1994).
Aus anderen höheren Forstlehranstalten Österreichs und Deutschlands sollten hier so
bekannte Forstmänner tätig werden wie: W.Freiherr von Berg (1830-1915), A. Böhm (1845-
1916), H. Bretschneider (1834-1904), Ch. Lippert (1830-1899), K. Petraschek (1846-1928),
E. Vadas (1857-1922), J. Wessely (1814-1898), etc. (Ratzeburg 1874, Heß 1885, Fürst 1894,
Killian 1968, 1983/1994, Petri 1992, Myß 1993, Rubner 1994).
In der Mitte des vorigen Jahrhunderts gelang es dem Forstwesen Siebenbürgens, des
Banates und der Bukowina (siehe Moldau) allmählich Anschluß an die mitteleuropäische
Forstwirtschaft zu finden, u.a. dank der zahlreichen oben erwähnten Forstleute
mitteleuropäischer Berufsausbildung. Auch in Siebenbürgen und dem Banat wurden schon ab
Beginn des 19.Jahrhunderts Forstschulen ins Leben gerufen, jedoch nur für den mittleren,
später auch den höheren Forstdienst; die erste Forstschule des Balkans entstand 1817 in
Hermannstadt (Negulescu u. Ciumac 1959, Ivanescu 1972, Giurescu 1975).

Einführung des Österreichischen Forstgesetzes

Im Jahre 1858 wurde das vom Jahre 1852 datierende Österreichische Forstgesetz auch
in Siebenbürgen eingeführt, welches bis zum Österreichisch-Ungarischen Ausgleich im Jahre
1867 seine Gültigkeit behalten sollte. Sämtliche, die Bewirtschaftung der Wälder betreffende
Fragen wurden einer gesetzlichen Regelung unterzogen; diese erstreckte sich von der
Einteilung der Waldungen in die schon erwähnten Gruppen, über die Rodung, Aufforstung,
Waldverwüstung, den Schutz nachbarlicher Wälder gegen Windschäden, Schutzwälder,
Waldservituten, Wirtschaftsplan, Waldweide, Streunutzung, Bestellung von
Wirtschaftsführern für größere Waldkomplexe bis zur Überwachung der
Waldbewirtschaftung durch die politischen Behörden (Fröhlich 1926, Hafner 1983).

4.2.2. Moldau und Walachei

In den Türkenkriegen des 18.Jahrhunderts marschierten russische und "österreichische


Truppen in die Donaufürstentümer Moldau und Walachei ein. Zwischen 1718-1739 war die
Kleine Walachei (Oltenien) "österreichisch (Abb.4 u. 5).

4.2.2.1. Die Nordmoldau (Bukowina) wird "österreichisches Kronland

1775 gliederte sich Österreich die nördliche Moldau ein und erhob diese 1849 zum
Kronland Bukowina; hier sollte nun eine mitteleuropäisch geprägte Forstwirtschaft entstehen.
1812 annektierte Rußland das Gebiet "östlich des Prut (Bessarabien) (Völkl 1995).
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 31

Abbildung 11:

Die Militärgrenze (nach Weithmann, 1995)


The Military Border (Weithmann, 1995)

Zum Besitzstand

Die alten land- und forstwirtschaftlichen Verhältnisse wurden in den


Donaufürstentümern auch während der türkischen Oberhoheit weiterhin beibehalten, da sich
die Osmanen in die Verwaltung nicht einmischten.
Bis zu Beginn des 18.Jahrhunderts wurden große Landwirtschafts- und Forstgüter von
den sehr gläubigen Bojaren und Fürsten den bodenständigen oder griechischen (hauptsächlich
denen vom Berge Athos) Klöstern geschenkt. So gehörten z.B. im Jahre 1803 von 1713
Dörfern in der Moldau (mit Bessarabien) 927 rumänischen Adligen (Bojaren), 546 den
Freibauern, 215 den Klöstern und nur 25 dem Fürsten (Sburlan 1933).
Der Waldbesitz wurde erst 1790 als besonderes Eigentum von den
landwirtschaftlichen Besitzungen getrennt. Die ersten statistischen Daten zur Waldfläche der
Fürstentümer stammen aus dem 19.Jahrhundert, als die Fiskalbücher erstmals erstellt wurden
(1837-1843).

Entstehung des griechisch-orthodoxen Religionsfonds der Bukowina

Bis 1775 waren die Waldeigentumsverhältnisse der Bukowina wie in der Moldau
"geregelt". Nach der Einführung der "österreichischen Forstverwaltung wurde der
"herrenlose" Wald (70.000 ha) als Staatsärar erklärt. Die größten Waldbesitzer waren
bekanntlich die Klöster Putna, Secul, Dragomirnea, Moldowitza u.a. Die Klosterwälder
wurden 1783 zum "Griechisch-orthodoxen Religionsfond" vereinigt, deren Verwaltung bis
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 32

1872 autonom war, dann aber dem "österreichischen Landesministerium zugeteilt wurde
(Sburlan 1933, Ichim 1988). Die erste Waldgesetzgebung der Nordmoldau war die 1782
erlassene Waldordnung der Bukowina. Diese altösterreichische Waldordnung hatte den
Zweck, eine pflegliche Behandlung des Waldes herbeizuführen, hatte sich doch "örtlich ein
schon drohender Holzmangel bemerkbar gemacht; 1852 trat das Reichsforstgesetz auch in der
Bukowina in Kraft (Kossarz 1984, Ichim 1988).

Die ersten Waldordnungen in den alten rumänischen Landesteilen

Im sogenannten Altrumänien (Walachei und Moldau) wurden die Wälder bis zum
Ende des 18.Jahrhunderts als "Nebenwirtschaft des Ackerbaus" betrachtet und
dementsprechend bis zur Verwüstung genutzt, "örtlich stark übergenutzt oder wahllos
gerodet. Die ersten Waldordnungen wurden unter den Fürsten Mihai Sutu (1785), Alexandru
Moruzi 1796 (Fürst der Walachei 1793-1796 und 1799-1801, sowie der Moldau 1792, 1802-
1806 und 1806-1807), Alexandru Calimachi und Sandu Sturza 1824 und 1831 ("Organisches
Reglement") erlassen. Mit letzterem war beabsichtigt, der Waldverwüstung Einhalt zu
gebieten. Mangels ausgebildeten Forstpersonals wurde jedoch praktisch nichts realisiert.
Auch die 1843 und 1847 verfügten Verordnungen zum Schutze des Waldes (sog.
"Parketordnung") in der Moldau und Walachei blieben aus demselben Grund ohne sichtbaren
Erfolg (Sburlan 1933, Ivanescu 1972, Kossarz 1984).
Die nach französischem Muster eingeführte Parkett- oder Reihenwirtschaft (u.a. wurde
verfügt, daß bei der Fällung "80 Samenbäume pro Falsche", das waren 56 Bäume pro Hektar,
als Samenbäume belassen werden), sollte ihre Gültigkeit bis 1881 behalten (Adolph 1917).
Es wäre noch zu erwähnen das der Codex Calimachi von Chr. Flechtenmacher (1785-
1843) u.a. der Österreichischen Gesetzgebung nachempfunden wurde (Joja 1962,1964).

Die erste rumänische Forstlehranstalt

An der "Academia Mihailiana" Jassy (Iasi) wurden 1843 erstmals auch


forstwissenschaftliche Grundkenntnisse gelesen (Catrina 1986). Acht Jahre später (1851)
wurde unter dem Fürsten Stirbei in Bukarest die erste rumänische Forstlehranstalt unter der
Leitung des französischen Ingenieurs Lalanne eröffnet (Chirita 1981). Aus Frankreich wurden
die Forstleute Richmond (Forstinspektor), Richhomme (Unterforstinspektor) und Patras
(Garde General=Oberförster) berufen. Diese sollten sowohl als Lehrkräfte fungieren, als auch
den rumänischen Forstdienst organisieren. Das dreijährige Studium begannen als
Staatsstipendiaten 15 Kandidaten. Die bekanntesten und verdienstvollsten waren die späteren
Forstingenieure M. Ramniceanu, J.Hartel, C.N.Racota und S.Trasnea.
Wegen Unstimmigkeiten (die französischen Forstleute sollten auch die ersten
Forsteinrichtungs-Operate erstellen; wahrscheinlich klappte es jedoch nicht) verließen die drei
Franzosen 1853 das Land und die Schule wurde aus Mangel an Lehrkräften aufgegeben.
M.Ramniceanu wurde auf Staatskosten zum Studium nach Frankreich (Nancy)
geschickt; nach seiner Rückkehr 1857 bemühte er sich um die Wiedererrichtung der
Forstlehranstalt, was ihm auch 1860 gelang (zweijähriges Studium); 1862 wird diese mit der
Landwirtschaftlichen Schule Pantelimon vereinigt, von wo die Land- und Forstwirtschaftliche
Lehranstalt 1869 nach Herastrau verlegt wurde (Grunau 1906, Adolph 1917, Negulescu
u.Ciumac 1959, Ivanescu 1972, Giurescu 1975, Stinghe u. Chirita 1978).
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 33

4.2.2.2. Das Vereinigte Fürstentum der Moldau und Walachei

Im Januar 1859 wählte die Moldau Alexandru Ion Cuza (1820-1873) zum Fürsten.
Einige Wochen später wurde er auch in der Walachei gewählt, so daß sich beide Länder in
einer "Personalunion" zusammenfanden; es war die Sternstunde der Entstehung des
rumänischen Staates. Cuza entwickelte eine Reformpolitik, um Staat, Wirtschaft und
Gesellschaft zu "modernisieren". Sein Ziel war, die Lebensverhältnisse zu verbessern und sie
am Vorbild des westlichen Europa zu orientieren. Damit wurde ein gewaltiges Unterfangen in
Angriff genommen, das eine Daueraufgabe bis heute blieb (Völkl 1995). Auch dem
Waldwesen wurde diesbezüglich gebührende Aufmerksamkeit geschenkt.
Die erste Statistik der Vereinigten Fürstentümer (1861) - mit 4,4 Millionen
Einwohnern - weist folgende Waldflächen (nach den historischen Provinzen gegliedert) auf
(Sburlan 1933):
_______________________________________________________________
Provinz Gesamtfläche Waldfläche Bewaldungsprozent
1000 ha 1000 ha % der Gesamtfläche
_______________________________________________________________
Bessarabien 948 30 3
Walachei 7.330 1.223 17
Moldau 3.871 1.010 19
______________________________________________________________
Gesamt 12.149 2.263 17
______________________________________________________________

Die Waldbesitzverhältnisse standen folgendermaßen: Staatswald 0,8%, Gemeindewald


0,3%, "öffentliche Anstalten 1,9%, Wälder ausländischer Kloster 19,1%, Wälder inländischer
Kloster 9,9%, Freibauernwälder ("mosneni" und "razesi") 14,5%, Privatwälder 53,5%.

4.2.2.3. Das Fürstentum Rumänien

Nach dem unabhängigen Griechenland (Rösler 1995) war das autonome Rumänien der
zweite Staat auf dem Balkan, der einen ausländischen Monarchen auf den Thron holte, u.zw.
1866 den Prinzen Karl von Hohenzollern-Sigmaringen, als Carol I. Fürst von Rumänien. 1877
erklärt Rumänien dem Osmanischen Reich den Kriegszustand und erringt seine
Unabhängigkeit. Ein Jahr darauf erhält Rumänien die Dobrudscha (1878), muß aber Süd-
Bessarabien abtreten (Schmidt-Rösler 1993,1994); dabei gingen rund 30.000 ha Wald an
Rußland verloren.
Von der Gesamtfläche des Fürstentums Rumänien (1.533.600 ha) waren 9% von Wald
bedeckt (145.000 ha). Die Verteilung der Wälder nach Besitzkategorien hat sich nach der
Enteignung (Säkularisation) der Klosterwälder zugunsten des Staates (1863) verändert. 1884
wurden von der Staatswaldfläche ca. 70.000 ha der königlichen Familie zur Nutznießung
überlassen (Sburlan 1933).
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Ursachen der rapiden Waldreduzierung

Die einst großflächigen Eichenwälder hoher Qualität wurden in den letzten 250 Jahren
zu einem erbärmlichen Rest reduziert. Als Hauptgründe sind zu erwähnen:
- Verwüstungen durch Kriegshandlungen, welche die Wirtschaft und die
Staatsorganisation der beiden Fürstentümer ununterbrochen störten. Anläßlich der
zahlreichen Kriege zwischen Rußland und der Türkei, z.B. - welche sich größtenteils auf
rumänischem Gebiet abspielten - wurden aus strategischen Gründen große Waldflächen
niedergebrannt.
- Die Türken forderten entlang der Jahrhunderte als Tribut, ungeheure Mengen von
Bauholz sowohl für den Wiederaufbau der immer wieder niedergebrannten Stadtteile von
Konstantinopel, als auch für den Bau ihrer Flotte. So wurde z.B. anläßlich des
Friedensschlusses zwischen Rußland und der Pforte im Jahre 1802 bestimmt, daß die Türkei
alles nötige Holz aus den Wäldern der Moldau und Walachei unentgeltlich beziehen könne;
sogar die Transportkosten mußten die Fürstentümer tragen.
- Zur Verminderung der Eichenbestände führte auch der damals immense
Holzverbrauch zur Straßenpflasterung nicht nur der größeren rumänischen Städte - wie Jassy
(Iasi), Bukarest, Craiova u.a. - sondern auch Konstantinopels und noch so mancher
osmanischen Stadt.

Zusammenfassung

Siebenbürgen
Die österreichische Administration in Siebenbürgen rekrutierte die Grenzer zum
überwiegenden Teil aus der orthodoxen, rumänischen Bevölkerung. Bedeutende Waldflächen
wurden nun zwecks Siedlungs- und landwirtschaftlichen Anbauflächen gerodet. Langfristig
sollten die nun entstandenen Kompossessoratwälder - vergleichbar als Entstehung mit denen
der "mosneni" und "razesi" (Walachei und Moldau) - allmählich eine führende Rolle in der
später entstehenden neuen Forstwirtschaft, haben.
Die Berichte Kaiser Josefs II. (1780-1790) von seinen Siebenbürgenfahrten schildern,
in welch verwahrlostem Zustand er die Wälder fand. Der Gubernator Graf Auersperg (1771-
1774) schlug die Anstellung des niederösterreichischen Barons von Hohenegg als
Walddirektor in Siebenbürgen vor.
Die Ausstrahlung der Forstlehranstalten wie z.B. Mariabrunn, Wien, Tharandt,
Freiburg, München und Schemnitz wurde auch im Banat und in Siebenbürgen spürbar. In der
Mitte des vorigen Jahrhunderts gelang es dem Forstwesen Siebenbürgens, des Banates und
der Bukowina (siehe Moldau) allmählich Anschluß an die mitteleuropäische Forstwirtschaft
zu finden, u.a. dank der zahlreichen oben erwähnten Forstleute mitteleuropäischer
Berufsausbildung.
Im Jahre 1858 wurde das vom Jahre 1852 datierende Österreichische Forstgesetz
auch in Siebenbürgen eingeführt, welches bis zum Österreichisch-Ungarischen Ausgleich im
Jahre 1867 seine Gültigkeit behalten sollte.

Moldau und Walachei


1775 wurde die Nordmoldau (Bukowina) Österreich eingegliedert und 1849
"österreichisches Kronland“. Zum Zeitpunkt der Eingliederung waren die
Waldeigentumsverhältnisse der Bukowina wie in der Moldau geregelt. Nach der Einführung
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 35

der österreichischen Forstverwaltung wurde der "herrenlose" Wald (70.000 ha) als
Staatsärar erklärt und die ehemaligen Klosterwälder zum griechisch-orthodoxen
Religionsfonds der Bukowina vereinigt.
Im sogenannten Altrumänien (Walachei und Moldau) wurden die Wälder bis zum
Ende des 18. Jahrhunderts als "Nebenwirtschaft des Ackerbaus" betrachtet und
dementsprechend bis zur Verwüstung genutzt, örtlich stark übergenutzt oder wahllos gerodet.
Auch die 1843 und 1847 verfügten Verordnungen zum Schutze des Waldes (sog.
"Parketordnung") in der Moldau und Walachei blieben aus demselben Grund ohne
sichtbaren Erfolg.
An der „Academia Mihailiana“ in Jassy wurden im Jahre 1843 erstmals auch
forstwissenschaftliche Grundkenntnisse gelesen und acht Jahre später wurde unter dem
Fürsten Stirbei in Bukarest die erste rumänische Forstlehranstalt unter Leitung des
französischen Ingenieurs Lalanne eröffnet.
Die erste Statistik der Vereinigten Fürstentümer (1861) - mit 4,4 Millionen
Einwohnern - weist insgesamt eine Waldfläche von 2.263.000 ha und ein Bewaldungsprozent
von 17 auf. Nach den historischen Provinzen gegliedert war Bessarabien mit 3%, die
Walachei mit 17% und die Provinz Moldau mit 19 % der Gesamtfläche bewaldet
Der Waldbesitz gliederte sich in Staatswald 0,8%, Gemeindewald 0,3%, "öffentliche
Anstalten“ 1,9%, Wälder ausländischer Klöster 19,1%, Wälder inländischer Klöster 9,9%,
Freibauernwälder ("mosneni" und "razesi") 14,5%, Privatwälder 53,5%.
1866 wurde Prinz Karl von Hohenzollern-Sigmaringen als Carol I. Fürst von
Rumänien. 1877 erklärt Rumänien dem Osmanischen Reich den Kriegszustand und erringt
seine Unabhängigkeit. Ein Jahr darauf erhält Rumänien die Dobrudscha (1878), muß aber
Süd-Bessarabien abtreten. Dabei gingen rund 30.000 ha Wald an Rußland verloren.
Von der Gesamtfläche des Fürstentums Rumänien (1.533.600 ha) waren 9% von Wald
bedeckt (145.000 ha). Die Verteilung der Wälder nach Besitzkategorien hat sich nach der
Enteignung (Säkularisation) der Klosterwälder zugunsten des Staates (1863) verändert.
Die einst großflächigen Eichenwälder hoher Qualität wurden im Laufe der letzten 250
Jahre aufgrund verschiedener Ursachen (Kriegshandlungen, Tributzahlungen, hoher
Eigenverbrauch) auf einen kleinen Rest reduziert.

Summary

Transylvania
The Austrian administration in Transylvania recruited the colonists at the border to
the predominant part from the orthodox Romanian population. Large former wooded areas
were now cleared for the purpose of settlements and agricultural land. In a long-term space
of time the new-rising “Kompossessoratwälder” whose origin were comparable with those of
the "mosneni" and "razesi" in the Walachei and Moldavia gained a leading role in new
forestry resulting later.

The reports of Emperor Josef II. (1780-1790) relating to his travels to Transylvania
give notice of the destroyed state of the forests found at that time. In consequence the
Gubernator Count Auersperg (1771-1774) recommended the employment of Baron of
Hohenegg from Lower Austria as a forest director in Transylvania.
The influence of the forest teaching institutions such as of
Mariabrunn/Vienna, Tharandt, Freiberg, Munich and Schemnitz also became
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 36

perceptible in the Banat and in Transylvania. In the middle of the former century the
forestry of Transylvania, of the Banates and the Bukowina (compare to Moldavia)
succeeded in finding connections to Central European forestry by and by, among
other things thanks to numerous Central European foresters being mentioned in this
chapter.
The Austrian forest law dating from the year 1852 was also introduced in 1858 in
Transylvania, which one kept its validity til the “Austrian-Hungarian Arrangement” in
1867.
Moldavia and “Walachei”
In 1775 the northern part of Moldavia (Bukowina) was annexed by Austria and
incorporated as an “Austrian crownland” in 1849. At the date of incorporation the forest
ownership structures of the Bukowina were the same as in Moldavia. After the introduction of
the Austrian forest administration, the abandoned forests (70.000 hectares) were declared to
State-owned forests (Staatsärar) and the former cloister forests were united to the Greece-
orthodox Religion Fund (Griechisch-orthodoxer Religionsfond) of the Bukowina.

In the so-called Old-Romania (Walachei and Moldavia), the forests were considered
to be "a secondary economy of farming" until the end of the 18th century and used
correspondingly up to devastation. They were locally strongly over-utilized or cleared
randomly. Regulations to the protection of the forest also provided in the 1843 and 1847 (so-
called "Parketordnung") in Moldavia and the Walachei had no visible success for the same
reason.

In 1843 at that "Academia Mihailiana" in Jassy for the first time also forest scientific
basic knowledge was read and eight years later the first Romanian forest teaching institution
was opened conducted by the French engineer Lalanne and sponsored by the Prince for
Stirbei at Bucharest .

The first evaluation of the United Principalities (1861) - at 4,4 million


inhabitants - show a forest face of 2.263.000 hectares and a forest percent of 17 %.
Organized to the historical provinces Bessarabien was afforested with 3%, the
Walachei with 17% and the province Moldavia with 19% of the total area. With regard
to forest ownership the percentage of State-owned forests ran up to 0,8%, of
municipality forest up to 0,3%, of forests owned by public institutions to 1,9%, of
forests of foreign cloister to 19,1%, of forests of domestic cloister to 9,9%, of free
farmer forests (""mosneni""and""razesi"") up to 14,5% and of private forests up to
53,5%.

In 1866 Prince Karl of Hohenzollern Sigmaringen named Carol I became


Prince of Romania. In 1877 Romania declared state of war to the Ottoman Empire
and achieved its independence. One year later Romania received the Dobrudscha
(1878), however, had to assign Sued-Bessarabien. With it approximately 30.000
hectares of forest area got lost to Russia.

9% of the total area of the principality of Romania (1.533.600 hectares) were covered
with forests (145.000 ha). The distribution of the forests according to ownership categories
varied after the dispossession of the cloister forests for the benefit of state (1863)
(Saecularisation). The once large-areas of oak-forests of high quality were reduced to a small
rest in the course of the last 250 years on account of different causes (war actions, toll
payments, high own consumption).
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 37

4.3. Rumänien und Siebenbürgen (als Teil Ungarns) bis zum Ende
des 1. Weltkrieges (1918)
Romania and Transylvania as a part of Hungary til the End of World War
I - Summary

Die Forstwirtschaft Rumäniens leitete das Kulturministerium, welches schon im Jahre


1860 eine Ministerial-Forstdirektion als eigenständiges "Departement" geschaffen hatte;
diesem gelang es jedoch nicht die alteingesessenen Mißbräuche zu beseitigen (Lazaru 1884,
Endres 1922, Zierau 1930).

4.3.1. Rumänien

1878 bestätigte der Berliner Kongreß die Unabhängigkeit und 1881 wurde Rumänien
Königreich (Abb.6). Nun begann eine neue Zeit für das Forstwesen des Landes, in der es
gelang diesen bedeutenden Wirtschaftszweig allmählich dem mitteleuropäischen Maße
näherzubringen.

Abbildung 11:
Das „Altreich“ am Ende des 19. Jahrhunderts (nach Völkl, 1995)
Romania at the End of the 19th Century (Völkl, 1995)
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 38

Die neue rumänische Forstwirtschaft

Mit dem modernen Forstgesetz (sog. "Cod silvic") vom 19.Juni 1881 beginnt die neue
Ära der rumänischen Forstwirtschaft. Dieses war zugleich auch das erste Schutzwaldgesetz,
dem als Vorbild das Österreichische Reichsforstgesetz von 1852 diente. Nun wurde die
französische Parketwirtschaft abgeschafft und durch die Femelschlagwirtschaft ersetzt; für die
Füllung wurde ein Mindestdurchmesser vorgeschrieben. Dieses hervorragende Gesetz brachte
jedoch nicht die erhofften Erfolge, da es an der forstlichen Exekutive fehlte, die hauptsächlich
durch die Parteipolitik gehemmt wurde. So wurden z.B. Wirtschaftspläne für den großen
Waldbesitz angeordnet, aber 30 Jahre später waren nur etwa 20% eingerichtet worden
(Kossarz 1984).
Die Staats- und Privatwaldungen wurden nach wie vor über ihr Ertragsvermögen
ausgenutzt, verwüstet, verkauft und gerodet. Der Umstand, daß auch in den Staatswaldungen
die Holzverwertung durch Blockverkauf (Aufarbeitung durch den Käufer) erfolgte, hat
sicherlich auch zu weiteren Waldverwüstungen beigetragen.

Fortschrittliche Maßnahmen

Das Forstgesetz von 1881 sollte sich auf diesen bedeutenden Wirtschaftszweig
Rumäniens - das Forstwesen - positiv auswirken, u.a. durch folgende Maßnahmen:
- Einführung eines Spezialforstdienstes für den Wald.
- Berufung verdienstvoller ausländischer Forstleute zur Organisation des
Staatsforstdienstes. So wurde 1890 der "österreichische Forstmann J. Pitschak (+1907 in
Bukarest) vom damaligen Domänenminister P.P.Carp (1837-1918) zwecks
Neuorganisation des rumänischen Forstwesens aus der "österreichischen Bukowina nach
Bukarest berufen.
- Aufhebung der Waldweide.
- Einführung der großflächigen Aufforstung und Anlage zahlreicher Forstgärten; so
wurden z.B. in der Zeitspanne 1884-1910, 11.338 ha neu aufgeforstet.
- Einrichtung der Staats- und Privatwälder.
- Verwertung der Waldnebennutzungen.
- Stipendien für Studierende an deutschen und französischen Forstlehranstalten.
- Flugsandbewaldung in der Donauebene und Aufforstungen in der fast waldlosen
Dobrudscha.
- Errichtung einer höheren Forstlehranstalt.
- Gründung eines Forstvereins und einer Fachzeitschrift.

Der Zollkrieg Rumäniens mit Österreich-Ungarn

Rumänien als ausgesprochenes Agrarland - die Holzausfuhr stand an dritter Stelle


nach Getreide- und Petroleumausfuhr - hatte mit seiner Zollpolitik 1886 bis 1891 die
Österreichisch-ungarische Holzeinfuhr zurückgedrängt. Bis 1886 war bekanntlich die Einfuhr
größer als die Ausfuhr. Durch die zügige Erschließung der rumänischen Forsten und der
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 39

staatlichen Begünstigung der Holzindustrie, kam es zu einer sprunghaften Erhöhung der


kommerziellen Aktivbilanz.
Schon seit alters her wurde die Flößerei auf dem Seret (mit dem Nebenfluß Goldene
Bistritz) und Prut betrieben. Schon 1814 hatte Michael Steier die ersten Versuche auf der
Goldenen Bistritz unternommen. Die moderne Flößerei wurde hier 1833 - von Gottlieb Hügel
(+1864) aus Bistritz (Bistrita) in Siebenbürgen - ins Leben gerufen und betrieben
(v.Wurzbach 1865). 1843 gelang es Peter Strohmeyer die Flößerei bis zum Donauhafen
Galatz (Galati) sicher zu gestalten (Ichim 1988).
Infolge des griechisch-türkischen Krieges 1896 stockte der Holzabsatz nach
Griechenland, Türkei und Ägypten; nun aber wurde das Holz auf dem Seeweg (Galatz-
Schwarzes Meer-Donaudelta-Mittelmeer) bis Rotterdam und die deutschen Rheinhäfen
befördert. Dieses neue Absatzgebiet war für die rumänische Forst- und Holzwirtschaft sehr
ertragreich.

Das Forstgesetz vom April 1910

Obwohl beinahe 20 Jahre seit dem Inkrafttreten des ersten Forstgesetzes vergangen
waren, wurden auch weiterhin die hochgesteckten Ziele nur zögernd verwirklicht, so wie es
seinerzeit H. (1883) vorausgesehen hatte und auch Lazaru (1884) es z.T. bestätigte. Das
Forstgesetz von 1881 wurde 1885 durch ein Reglement erweitert und verbessert, dem 1892
ein Nachtrag folgte, der sich jedoch nur mit einer besseren Regelung des Forststrafwesens
befaßte.
Den immer noch z.T. bestehenden mißlichen Zuständen sollte das Forstgesetz vom
8.April 1910 und das Gesetz vom März/April 1910 über die Errichtung einer Waldkasse
abhelfen (Nedici u.Zotta 1935, Kossarz 1984). Die wichtigsten Bestimmungen dieses
Gesetzes waren: Hinterlegung einer Wiederaufforstungskaution beim nun entstandenen
Ministerium für Landwirtschaft und Domänen; sofortige Aufforstung unbestockter Flächen
(gültig auch für den Privatwald);grundsätzliches Verbot der Waldweide (Sburlan 1933,
Nedici u.Zotta 1935).

Modernisierung des Hochschulwesens

Einen besonderen Erfolg erzielte die Modernisierung des Hochschulwesens. Die


Universitäten Bukarest und Jassy (Iasi) entwickelten sich unentwegt, gefördert durch die
"Universitätsstiftung Carol I." Veröffentlichungen auf hohem Niveau, Bücher und
Zeitschriften, zeugten von wachsendem wissenschaftlichen und kulturellen Engagement
(Völkl 1995).
Mit der Schaffung des Domänenministeriums wurde 1883 in Bukarest die Höhere
Lehranstalt begründet; diese sollte jedoch nur drei Jahre lang funktionieren, um 1886 dann
wieder mit der Landwirtschaftlichen Schule von Herastrau vereint zu werden. 1889 wird in
Branesti (bei Bukarest) eine Forstwartschule eröffnet, der 1894 eine Försterschule
(Brigadierschule) angeschlossen wird (Negulescu u.Ciumac 1959).
Die unter dem Patronat des damaligen Domänenministers Carp entstandene
Lehranstalt leitete eine neue Ära im forstlichen Unterricht Rumäniens ein (Adolph 1917). Ab
dem Jahre 1901 wurden nur Abiturienten zum Forststudium zugelassen und die Lehranstalt
zur Hochschule für Forstwesen erklärt; im Jahre 1918 sollte diese als eigene
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 40

Forstwissenschaftliche Fakultät der Technischen Universität Bukarest angeschlossen werden


(Stanescu 1985).
Auch weiterhin wurden ausländische Forstlehranstalten besucht, inzwischen weniger
in Frankreich (Nancy) sondern vermehrt die Universitäten München und Tharandt.
Dem 1886 gegründeten Rumänischen Forstverein "Progresul Silvic" ("Der forstliche
Fortschritt") wurde 1904 durch königliches Dekret die Eigenschaft einer juristischen Person
verliehen. Der Zweck dieses Vereins war seit seinem Bestehen, die Pflege des Fortschritts in
der Forstwirtschaft und Forstwissenschaft. Seit 1881 erscheint auch die erste rumänische
Forstzeitschrift ("Revista padurilor") (Giurgiu 1985); deren Aufgabe sollte sein (siehe Nr.
1/1881): "...unsere Landsleute auf die außerordentlich großen, in den bestehenden
ausgedehnten Wäldern verborgenen Reichthümer und auf deren Wichtigkeit aufmerksam zu
machen, einer Vergeudung derselben durch eine geregelte bessere Bewirthschaftung
vorzubeugen". Die Begründer und ersten Mitarbeiter waren: Antonescu-Remusi als
Herausgeber und Chefredakteur, B.Pizo - Forstingenieur, Capiteneanu - Generalstabsoffizier
und ehem. Mitarbeiter des Pariser Observatoriums, die beiden Forsting. Eleuterescu und
Chihaia -Zöglinge des Instituts von Nancy, Gavrilescu - Absolvent der Forstlehranstalt
Aschaffenburg, C.Antonescu-Remusi und A.Boicescu beide Dr.med., sowie A.Eusdatiu
Dr.d.Rechte der Fakultät Paris (v.W. 1881, Fürst 1894).
Abbildung 11:
Der Urwald von Slatioara-Bukowina (nach Mühldorf, 1926)
The Virgin Forest of Slatioara-Bukowina (Mühldorf, 1926)
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 41

Zu erwähnen wäre, daß schon 1881 der Bukowinaer Forstverein (als Zweigverein des
Landeskulturvereins für das Herzogtum Bukowina) gegründet wurde, dank der Bestrebungen
damals so bekannter Forstleute wie A.Böhm, A.Ullrich und J.Pitschak (C. 1881). Sieben Jahre
darauf (1888) ist auch das forstliche Forschungs- und Versuchswesen ins Leben gerufen
worden, durch die Eröffnung von drei Versuchsstationen (Ichim et al. 1982).
In der Bukowina wurde das erste Naturschutzgebiet Rumäniens ausgewiesen. 1906
schlug die Forsteinrichtungssektion der Güterdirektion (Orthod. Kirchenfond) Tschernowitz
den Schutz des Urwaldes Slatioara vor, der 1913 zum Naturschutzpark erklärt wurde (Abb.7).
1920 wurde Slatioara als erster Naturschutzpark Großrumäniens anerkannt (Mühldorf 1926).

Rumänien im Ersten Weltkrieg

Nach zweijähriger Neutralität schloß Rumänien den Bündnisvertrag mit den Entente-
Mächten und erklärte am 27.August 1916 der k.u.k. Monarchie den Krieg.
Schon in den ersten Kriegsjahren (1914-1916) hörte der Holzexport Rumäniens wegen
ungünstiger Konjunktur fast in Gänze auf. 1917 waren 2/3 Rumäniens von den Mittelmächten
Deutschland und Österreich-Ungarn besetzt. Die Forstverwaltung des besetzten Gebietes
wurde von einem deutschen forstlichen Militärkommandanten (Wirtschaftsstab -
Holzabteilung) übernommen. Gleich nach der Besetzung wurde das Land von der
Militärverwaltung übermäßig ausgenützt. In dieser Zeit wurde der jährliche Hiebsatz um das
5-6fache überschritten. Die Leitung des Forstwesens in der Besatzungszone wurde - wie
schon erwähnt - von deutschen Forstleuten übernommen, die sich jedoch bemühten, die
Eichenwälder Rumäniens vor gänzlicher Vernichtung zu schützen. Infolge der
unregelmäßigen Hauungen gab es 1916 eine große Windwurfkatastrophe, der anschließend
auch Käferbefall (Ips typographus) folgte (2 Millionen fm Schadholz) (Sburlan 1933).

4.3.2. Siebenbürgen als Teil Ungarns (1867-1918)

Der Ausgleich vom 8.Februar 1867 brachte eine neue Verfassung und die
Habsburgische Monarchie wurde in zwei Reichshälften geteilt. Im Gesetz über die
Vereinigung Siebenbürgens mit Ungarn (1868) wurden die bisherigen Gebiete der drei
ständischen Nationen (Ungarn, Siebenbürger Sachsen und Szekler) aufgelöst; die sächsischen
(deutschen) Stühle und Distrikte blieben aber zunächst als Verwaltungseinheiten bestehen.
Das Gebiet der Nationsuniversität (waldreicher Königsboden in deutschem Besitz) wurde
1876 auf die neu geschaffenen Komitate aufgeteilt (Abb.8).

Das ungarische Forstgesetz von 1879

Dieses bedeutete in der Geschichte der Waldungen Siebenbürgens einen Wendepunkt.


Es sollte vor allem Ordnung und Übersichtlichkeit in das bisherige Chaos der Waldwirtschaft
bringen; deshalb enthielt es hauptsächlich Vorschriften forstpolizeilichen Charakters. Um den
Übergang in eine geregelte Wirtschaft leichter anbahnen zu Können, schrieb das Gesetz
solche wirtschaftlichen Regeln vor, die von den wenigen, damals vorhandenen staatlichen
Inspektionsstellen leicht kontrolliert werden konnten. Um die Nachhaltigkeit der Nutzungen
in den der staatlichen Kontrolle unterworfenen Waldungen sicher zu stellen, forderte das
Gesetz die Aufstellung von Wirtschaftsplänen. Zu termingerechten Ausführungen wurden
staatliche Forstämter errichtet, welche außer der Kontrolle auch die Vermessung und
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 42

Einrichtung der Wälder zu besorgen hatten (Fröhlich 1926).

Abbildung 11:
Verwaltungseinteilung Siebenbürgens 81913) mit den amtlichen ungarischen
Komitats- und Städtenamen (nach Köpeczi, 1990) und den Bewaldungsprozenten
(nach Bedö)
Administration-districts of Transylvania (1913) (Köpeczi, 1990) and forest percentage
(Bedö)

Das ungarische Forstgesetz von 1879 (nach dem bayerischen Forstgesetz entworfen)
enthielt auch Bestimmungen bezüglich das Forststrafrecht, Neuaufforstungen, Förderung der
Forstwirtschaft etc. Eine besondere Aufmerksamkeit wurde folgenden Wäldern geschenkt:
Bannwälder (172.445 ha), Schutzwälder (319.296 ha) und Wälder auf Flugsand (7.225 ha).
(Sburlan 1933).
Dem Forstgesetz von 1879 folgte im Jahre 1898 der XIX.Gesetzartikel "über die
staatliche Verwaltung der Gemeinde- sowie anderer Forste und kahlen Flächen, ferner über
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 43

die Regelung der Bewirtschaftung der im ungeteilten Besitze der Kompossessorate und der
gewesenen Urbarialisten befindlichen gemeinsam benützten Forsten und kahlen Flächen".
Diese Gesetze blieben sowohl in Ungarn als auch in den Nachfolgestaaten auch nach dem
Ersten Weltkrieg in Kraft und wurden erst später durch andere außer Kraft gesetzt. So galten
z.B. beide Gesetze im "österreichischen Burgenland bis 1940, im slowakischen Teil der
damaligen Tschechoslowakei und nach 1939 im unabhängigen Slowakischen Staat bis zum
Ende des Zweiten Weltkrieges (Hafner 1983, Kossarz 1984).

Kompossessoratwälder

Im Jahre 1889 wurde die Überwachung der Kompossessoratwälder bezüglich deren


Nutzung verschärft und deren Aufteilung auf die Berechtigten gänzlich verboten; so wurden
die Kompossessorat- und Gemeindewälder sowie die der "öffentlichen Anstalten unter die
Verwaltung des Staates gestellt. Leider wurde dann 1913 die Aufteilung dieser Wälder mit
Genehmigung des Ackerbauministeriums wieder gestattet. Die Gemeinden und
Kompossessorate erhielten sehr leicht seitens des Ackerbauministeriums die Erlaubnis, ihre
Wälder zur gänzlichen Nutzung zu verkaufen. Aus diesem Grunde wurden die meisten
Kompossessoratwälder kurzfristig zur Schlägerung verkauft, obwohl das Forstgesetz die
Nachhaltigkeit vorsah. Der dem Wald zugefügten Schäden sollten kaum noch gutgemacht
werden.
Eine löbliche Ausnahme machten diesbezüglich u.a. die Kompossessoratwälder des
Komitates Bistritz-Nassod (die sog. Grenzregimentswaldungen von Nassod).

Die "Sieben-Richter-Waldungen"

Die im Zibinsgebirge (Südkarpaten) - darum ein Großteil auf dem Gebiet der
Walachei - gelegenen Sieben-Richter-Waldungen entstanden durch die Verleihung der
Könige Ladislaus (1453) an die Hermannstädter Provinz (das Dominium Talmesch) und
Matthias (1472, Herrschaft Selischte) als Anerkennung ihrer treuen, vorzüglichen Dienste. Im
Laufe der Jahrhunderte war das Sieben-Richter-Vermögen verschiedenen Wandlungen
unterworfen, jedoch immer beispielhaft für rationelle Verwaltung und Nutzung der Wälder
Siebenbürgens. Besonders zu erwähnen sei hier die Tätigkeit der Forstmeister J.Binder und
E.Witting.
Wie schon erwähnt, wurde 1876 die Nationsuniversität (zu der auch diese Waldungen
gehören) auf die neuen Komitate aufgeteilt und so erhielt diese nun die Aufgabe, das
umfangreiche Vermögen (eben das der deutschen Nationsuniversität und der Sieben-Richter)
zu verwalten. Hier sei zu erwähnen, daß der Siebenbürgisch-Sächsische
Landwirtschaftsverein von der Nationsuniversität schon im Jahre 1852 und erneut 1871 den
Auftrag erhielt, den Entwurf eines entsprechenden Forstgesetzes vorzulegen. Das war für die
Forstmeister des Königsbodens Anlaß, sich mit den Fragen der Verbesserung des Forstwesens
intensiv zu befassen und schließlich 1875 auf Initiative des Schäßburger Forstmeisters
K.Gleim eine eigene Forstsektion zu gründen, welche jedoch 1918 ihre Tätigkeit einstellen
sollte (Schuller 1895, Binder 1909, Kepp 1910, Schuster 1910, Wittstock 1931, Wagner 1979,
Rösler 1988, D.u.R.Rösler 1993).

Die Grenzregimentwaldungen von Nassod (Nasaud)


News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 44

Anläßlich der Entstehung der Militärgrenze unter Maria Theresia wurden die
rumänischen Einwohner von 44 Gemeinden des Nassoder Distrikts im sog. II. Rumänischen
Grenzregiment vereinigt und mit 183.000 ha Wald und landwirtschaftlichen Flächen
beschenkt. Als 1851 das Grenzregiment aufgelöst wurde, kamen die Wälder als
gemeinschaftliches Eigentum in den Besitz der 44 Gemeinden. Bis 1890 wurden diese
wertvollen Waldungen (z.T. große Urwaldflächen) ohne jegliche Einmischung des Staates
bewirtschaftet; dieses führte zu wahren Plünderungen und Devastationen immenser
Waldflächen.
Dieser ruinöse Zustand sollte sich auf Grund des Gesetzartikels XIX vom Jahre 1890
grundlegend "ändern. In Bistritz (Bistrita) wurde eine spezielle staatliche Forstdirektion der
Grenzwälder errichtet, der nun die Beförsterung dieser Waldungen oblag. Ab diesem
Zeitpunkt kennzeichneten sich die Grenzwaldungen durch eine zielbewußte und erfolgreiche
Verwaltung, deren Bewirtschaftung auf rein kaufmännisch-wirtschaftlichen Grundsätzen
beruhte. Die nun entstandenen Forstämter wurden immer wieder als beispielhaft im Waldbau
Siebenbürgens jener Zeit, erwähnt (Bedö 1896, Demetrescu-Garbovi 1936).

Lehre und Forschung

Auch weiterhin studierten die Siebenbürger überwiegend in Schemnitz, wo die


forstliche Ausbildung und Forschung schon im Jahre 1773 begann (Bergakademie
Schemnitz). Die zwei königl.-ung. Forstschulen des SO-Karpatenraumes wurden bis 1896 zu
Lasten des Landesforstfonds erhalten, u.zw.: Görgen (ung. Görgenyszentimre, rum. Gurghiu,
entstanden 1893) in den Ostkarpaten Siebenbürgens und Jagdwald (ung. Vadaszerdö, rum
Padurea Verde) bei Temeschwar (Timisoara) im Banat (Bedö 1896, Schwappach 1904).
Die Mehrheit der siebenbürgischen Forstleute waren Mitglieder des 1851 von
Smetatschek, Greiner, Rowland u.a. unter dem Präsidium des Grafen Königsegg gegründeten
Ungarischen Forstvereins, der die Vereinsschrift "Mitteilungen des ungarischen Forstvereins"
in deutscher Sprache herausgab. Erst später (186o) gaben Divald und Wagner die erste
Forstzeitschrift in ungarischer Sprache ("Erdészeti lapok" = Forstliche Blätter) heraus, in dem
zahlreiche Forstleute Siebenbürgens Beiträge veröffentlichten (C.W. 1882, Beauregard 1883).
Da der 1851 gegründete Forstverein als Tagungssprache Deutsch hatte, wurde 1866 ein neuer
ungarischer Forstverein gegründet (Vereinssprache Ungarisch) (Bedö 1896).
Die Forstliche Versuchsanstalt Siebenbürgens befand sich in Görgen (Gheorgheni)
und unterhielt einen bis heute in Rumänien berühmten und wertvollen Versuchsgarten (große
Plantagen mit Arboretum) in Sabed (ung. Szabéd) bei Neumarkt am Mieresch (rum. Tirgu
Mures, ung. Marosvásárhely) (Roth 1905, Dumitriu-Tataranu 1960, Catrina 1986). Dieser
gehörte zu den in den Jahren 1879 bis 1892 von Prof. L. Fekete (1837-1916) begründeten
forstlichen Versuchsflächen zwecks Akklimatisierung von wirtschaftlich wichtigen
exotischen Baumarten (Urgela 1993).

Holzhandel und Übernutzung der Wälder im 1.Weltkrieg

Schon vor dem Krieg kam es zu einer Übernutzung der 830.000 ha Nadelholzwälder.
Außer dem hohen Verbrauch der zahlreichen großen und für damalige Zeit modernen
Sägewerke, mußten auch die Bedürfnisse der vielen Wassersägen, der häusliche Bedarf sowie
der Verbrauch an behauenem Holz (Bauholz), Schindeln, Papier, Zellulose u.a.m.
berücksichtigt werden.
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 45

Von der erzeugten Schnittwarenmenge von 1,6 Millionen fm (80.000 Waggon)


wurden 40% (30.000 Waggon) in Siebenbürgen benötigt, während der Rest exportiert wurde
(20.000 Wag. durch Rumänien über den Donauhafen Galatz nach dem Orient und 30.000
Wag. nach dem Teil Ungarns jenseits der Theis).
Früher, während des Handelsvertrages von 1875-1886 mit Rumänien war die
Holzausfuhr sehr rege, nahm jedoch aus Anlaß der Kündigung dessen(Zollkrieg) schlagartig
ab (Myß 1993, Sburlan 1933). Der Transitverkehr über Galatz belebte sich jedoch ab 1902
nach der Eröffnung der Bahnstrecke Ghimeschpaß (Ostkarpaten)-Galatz. Vom Ausbruch des
Balkankrieges im Jahre 1912, bis zum Ende des Ersten Weltkrieges machten Holzindustrie
und Holzhandel Siebenbürgens besonders kritische Zeiten durch (Frommer 1930, Sburlan
1933).
Auch in Siebenbürgen - wie im Altreich - nahmen die Nutzungen in der Kriegszeit
"örtlich so besorgniserregende Ausmaße an, daß die ungarische Regierung sich gezwungen
sah, im Jahre 1915 einige Einschränkungen zu verordnen, sogar in jenen Wäldern, die bis
dahin laut Gesetz genutzt werden konnten.

Zusammenfassung

Rumänien
Mit dem modernen Forstgesetz (sog. "Cod silvic") vom 19.Juni 1881 beginnt die
neue Ära der rumänischen Forstwirtschaft. Es erfolgt die Einrichtung der Staats- und
Privatwälder. Die moderne Flößerei wurde hier 1833 von Gottlieb Hügel (+1864) aus
Bistritz (Bistrita) in Siebenbürgen ins Leben gerufen und betrieben. In der Bukowina
wurde das erste Naturschutzgebiet Rumäniens ausgewiesen. Im Ersten Weltkrieg
wurde die Leitung des Forstwesens in der Besatzungszone von deutschen
Forstleuten übernommen, die sich jedoch bemühten, die Eichenwälder Rumäniens
vor gänzlicher Vernichtung zu schützen.

Siebenbürgen als Teil Ungarns (1867-1918)


Im Gesetz über die Vereinigung Siebenbürgens mit Ungarn (1868) wurden die bisherigen
Gebiete der drei ständischen Nationen (Ungarn, Siebenbürger Sachsen und Szekler)
aufgelöst; die sächsischen (deutschen) Stühle und Distrikte blieben aber zunächst als
Verwaltungseinheiten bestehen. Das Gebiet der Nationsuniversität (waldreicher Königsboden
in deutschem Besitz) wurde 1876 auf die neu geschaffenen Komitate aufgeteilt.
Das ungarische Forstgesetz von 1879. bedeutete in der Geschichte der Waldungen
Siebenbürgens einen Wendepunkt. Es war nach dem bayerischen Forstgesetz entworfen und
enthielt auch Bestimmungen bezüglich des Forststrafrechts, Neuaufforstungen, Förderung
der Forstwirtschaft etc. Eine besondere Aufmerksamkeit wurde folgenden Wäldern
geschenkt: Bannwälder (172.445 ha), Schutzwälder (319.296 ha) und Wälder auf Flugsand
(7.225 ha).
Im Jahre 1889 wurde die Überwachung der Kompossessoratwälder bezüglich deren Nutzung
verschärft und deren Aufteilung unter die Berechtigten gänzlich verboten, bis sie 1913 mit
Genehmigung des Ministeriums wieder gestattet wurde. In der Folge wurden diese Wälder
am Stock zur Nutzung verkauft, wodurch trotz entsprechender gesetzlicher Regelungen
großer Schaden im Hinblick auf die nachhaltige Bewirtschaftung dieser Wälder entstand.
Die „Sieben-Richter-Waldungen“ waren durch eine königliche Verleihung im Jahre 1453 an
die Hermannstädter Provinz entstanden. Im Laufe der Jahrhunderte war das Sieben-Richter-
Vermögen verschiedenen Wandlungen unterworfen, es wurde jedoch immer beispielhaft für
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 46

die rationelle Verwaltung und Nutzung der Wälder Siebenbürgens angesehen.


Die Grenzregimentswaldungen von Nassod verdankten ihre Entstehung der Militärgrenze
unter Maria Theresia. Anläßlich dieser wurden die rumänischen Einwohner von 44
Gemeinden des Nassoder Distrikts im sog. II. Rumänischen Grenzregiment vereinigt und mit
183.000 ha Wald und landwirtschaftlichen Flächen beschenkt. In Bistritz (Bistrita) wurde
eine spezielle staatliche Forstdirektion der Grenzwälder errichtet, der nun die Beförsterung
dieser Waldungen oblag. Die nun entstandenen Forstämter wurden immer wieder als
beispielhaft im Waldbau Siebenbürgens jener Zeit, erwähnt (Bedö 1896, Demetrescu-Garbovi
1936).
Lehre und Forschung

Auch weiterhin studierten die Siebenbürger überwiegend in Schemnitz, wo die forstliche


Ausbildung und Forschung im Jahre 1773 begann. Die zwei königlich-ungarischen
Forstschulen des SO-Karpatenraumes waren Görgen (entstanden 1893) in den Ostkarpaten
Siebenbürgens und Jagdwald bei Temeschwar im Banat. Die Mehrheit der siebenbürgischen
Forstleute waren Mitglieder des 1851 unter dem Präsidium des Grafen Königsegg
gegründeten Ungarischen Forstvereins, der die Vereinsschrift "Mitteilungen des ungarischen
Forstvereins" in deutscher Sprache herausgab. Erst später (1860) gaben Divald und Wagner
die erste Forstzeitschrift in ungarischer Sprache ("Erdészeti lapok" = Forstliche Blätter)
heraus, in dem zahlreiche Forstleute Siebenbürgens Beiträge veröffentlichten. Da der 1851
gegründete Forstverein als Tagungssprache Deutsch hatte, wurde 1866 ein neuer
ungarischer Forstverein gegründet (Vereinssprache Ungarisch).
Die Forstliche Versuchsanstalt Siebenbürgens befand sich in Görgen (Gheorgheni) und
unterhielt einen bis heute in Rumänien berühmten und wertvollen Versuchsgarten (große
Plantagen mit Arboretum) in Sabed.
Holzhandel und Übernutzung der Wälder im 1.Weltkrieg.
Schon vor dem Krieg kam es zu einer Übernutzung der 830.000 ha umfassenden
Nadelholzwälder. Von der erzeugten Schnittwarenmenge wurden 40% im Land selbst
benötigt, der Rest nach dem Orient und nach Ungarn exportiert. Während der Kriegszeit
nahm die Holznutzung derartige Ausmaße an, daß die ungarische Regierung sich gezwungen
sah, Einschränkungen zu verordnen.

Summary

Romania
The new era of Romanian forestry begins with the modern Forest Law of 19. June 1881 (so-
called "Cod silvic"). It was followed by the inventory of the State and private owned forests.
In 1833 modern techniques of timber-rafting were introduced by Gottlieb Hügel coming from
Bistritz (Bistrita) in Transylvania. In the Bukowina, the first nature reserve of Romania was
identified. During World War I the management of the forest located in the zone of
occupation was undertaken from German foresters however trying to protect the oak forests
of Romania before complete destruction.
Transylvania as a part of Hungary (1867-1918).
In the law via the union of Transylvania with Hungarians (1868) the previous fields of the
three Nations (Hungarians, Transylvania Saxonians and „Szekler“) were removed; but first
the Saxonian (German) districts remained administrative units. In 1876 the area of the
Nation-University (richly forested royal ground in German ownership) was divided up
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 47

between the newly created Komitate.


The Hungarian Forest Law of 1879 meant a turning point in the history of the forests of
Transylvania.. It was projected according to the Bavarian forest law and also contained
regulations concerning forest criminal law, reafforestation, promotion of forestry e.g.
Special attention was paid to reserved forests (172.445 hectares), protection forests (319.296
hectares) and forests protecting to wind-borne sand (7.225 hectares),
In 1889 the control of the “Kompossessoratwälder” concerning its utilization was intensified
and its distribution under the legitimate persons completely forbidden until it was permitted
with permission of the department again in 1913. In consequence these forests were sold on
the stump. With regard to a sustainable cultivation of these forest great damage resulted in
spite of the corresponding legal arrangements. The "Sieben-Richter-Waldungen" dated from
a royal fee to the dwellers of the province of Hermannstadt in year 1453. In the course of the
centuries the screening judge property was subjected different transformations yet always
being an example for efficient administration and use of the forests of Transylvania. .
The „Grenzregimentswaldungen“ of Nassod owed their origin to the military boundary
created under Maria Theresia. On occasion of the establishment of the military boundary the
Romanian inhabitants of 44 municipalities of the district of Nassod became united in the so-
called II. Romanian Boundary Regiment and received a gift of 183.000 hectares consisting of
forest and agricultural land. In Bistritz (Bistrita), a specific public Forestry Commission was
established, which had to take care for the forests situated at the military boundary.. The
forestry offices resulted were mentioned again and again as exemplary in silviculture of
Transylvania at that time.
Teaching and investigation
Transylvanian citizens continued to study predominantly in Schemnitz, where the forest
training and investigation had started in year 1773. The two Royal-Hungarian schools of
forestry of the SO of the Carpathian region were Görgen (founded in 1893) situated in
Transylvania and Jagdwald near Temeschwar in the Banat. The majority of the
Transylvanian foresters were members of the Hungarian Forest Association set up in 1851
under the executive committee of Count Königsegg who edited the journal called
"Communications of the Hungarian Forest Association" in German language. Only some
years later (1860) Divald and Wagner edited the first forest journal in Hungarian language
("Erdészeti lapok" = forest pages), where numerous foresters of Transylvania published
contributions. Since the Forest Association set up in 1851 had German as meeting language,
a new Hungarian Forest Association was set up in 1866 (association language was
Hungarian).
The Forest Research Institute of Transylvania was situated in Görgen (Gheorgheni) and
managed a valuable experimental garden in Sabed (large plantations with Arboretum) having
being famous in Romania up to now.
Wood trade and excessive use of the forests in the World War I
Already before war an excessive utilization of the 830.000 hectares of coniferous wood
forests was practized. 40% of the total amount of sawn lumber were required in the land, the
rest was exported to the East and to Hungary. During wartime’s wood utilization reached
such extraordinary scales, that the Hungarian government saw itself compelled to establish
restrictions.
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 48

4.4. Großrumänien (1919) bis zum Ende des


2.Weltkrieges (1945)

Romania from 1919 til the End of World War II (1945)

Während die Hohenzollern in Deutschland 1918 auf den Thron verzichten


mußten, war es der rumänischen Linie der Hohenzollern unter Ferdinand I. (1914-
1927) vergönnt, trotz Niederlage auf den Schlachtfeldern als Mitgewinner des Ersten
Weltkrieges durch den Anschluß Siebenbürgens, des Banats, des Kreischgebietes
(Crisana), der Marmarosch (Maramures), der Bukowina und Bessarabiens den
großrumänischen Staat zu gründen, der sein Territorium im Vergleich zum
Altrumänien der Vorkriegszeit mehr als verdoppelte (Kroner 1987, 1996): 1913 =
130.177 qkm, 1920 = 295.049 qkm; Bevölkerung 1912 = 7.160.000 Einwohner, 1920
= 15.541.000 Einwohner (Huber 1973, Schmidt-Rösler 1994).
Durch den Erwerb neuer Industriegebiete (hauptsächlich in Siebenbürgen und der
Bukowina) und durch die Einbeziehung fremder Nationalitäten (Ungarn, Deutsche u.a.m.)
veränderte sich die politische, soziale und wirtschaftliche Struktur des Landes von Grund auf.

Forststatistische Erhebungen nach dem Krieg

Abbildung 11:
Bewaldungskarte von Rumänien, 1932 (nach Sburlan, 1933)
Forest percentage of Romania 1932 (Sburlan, 1933)
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 49

In den neu angegliederten Provinzen existierten z.T. veraltete forststatistische


Angaben, u.zw. aus dem Jahre 1896 für Bessarabien, 1910 für die Bukowina und von 1914
für Siebenbürgen. Durch den Krieg ergaben sich z.T. große Änderungen (Fläche, Besitzart
und Kulturstand), so daß eine neue Statistik aufgestellt werden mußte. Die Arbeiten wurden
von Staatsforstbeamten durchgeführt anhand der Katastralblätter in Siebenbürgen und der
Bukowina, und der in letzter Zeit vorgenommenen geodätischen Vermessungen in
Bessarabien und Altrumänien.
Es sei noch zu erwähnen, daß mit dem Erwerb der Bukowina eines der bedeutendsten
Waldgebiete Europas zu Rumänien kam. Hier hatten "österreichische Forstleute (wie A.
Böhm, E. Guzman, L. Hauska, Ch. Lippert, H. Lorenz-Liburnau, J. Opletal, H. Pichlmayer, L.
Vorreiter u.a.) weltweit anerkannte Pionierleistungen vollbracht. So war z.B. im 220.000 ha
großen Waldbesitz des griechisch-orthodoxen Religionsfonds, ein durchschnittlicher
Holzvorrat von 900 fm/ha; der ganze Komplex war vorbildlich erschlossen und 1920
(Übernahme durch rumänische Forstleute) kein Aufforstungsrückstand zu verzeichnen
(Kossarz 1984, Ichim 1988).
Im Jahre 1924 wurde folgende Statistik veröffentlicht (siehe dazu auch Abb.9):

___________________________________________________________________________
Provinz Waldfläche Wiesen u. Blößen Gesamtfläche
ha (%) ha (%) (%) ha (%)
=============================================================
Altrumänien 2.513.481 (18,2) 413.976 (3,0) 2.927.457 (21,2)
Bessarabien 209.409 (4,7) 24.975 (0,6) 234.204 (5,3)
Bukowina 429.271 (41,1) 30.738 (2,9) 460.009 (44,0)
Siebenbürgen 3.372.592 (33,0) 254.723 (2,5) 3.627.315 (35,4)
=============================================================
Summa 6.524.753 (22,1) 724.732 (2,5) 7.248.985 (24,6)
_____________________________________________________________________

Die Besitzstruktur war folgende: Staatswälder 29%, Gemeinde- und sonstige Wälder
mit Staatsverwaltung 11%, Wälder Öffentlicher Anstalten 18%, Privatwälder 42% (Sburlan
1933).

Holzverarbeitung und Export

Nun sollte Rumänien zu einem der bedeutendsten forst- und holzwirtschaftlichen


Länder Europas werden; die Holzausfuhr belegte den dritten Platz im Gesamtexport. Die
holzverarbeitende Industrie beschäftigte 15% aller Arbeitnehmer und stand auf dem fünften
Platz in der gesamten Industrie des Landes. In der Holzindustrie standen die Sägewerke an
erster Stelle, sie waren mit 82% an der Kapitalanlage und mit 88% in der wertmäßigen
Gesamtproduktion beteiligt (Sburlan 1933, Kossarz 1984). Einer der größten
Schnittholzhersteller Südosteuropas war die "Foresta-Romana"; diese entstand 1924 durch
Übernahme der Firma P.& C.Goetz & Cie. mit Zentralsitz in Wien (74 Gatter vor dem Ersten
Weltkrieg) (Fronius 1987).
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 50

Rumänien exportierte vornehmlich Nadelholz; obwohl die Buchenwälder


vorherrschten, wurden 75% des jährlichen Einschlages als Brennholz verarbeitet. Erst nach
dem Zweiten Weltkrieg sollte der Buche (als Schnittholzware) die ihr gebührende Bedeutung
zukommen.

Die Agrarreform und die Wälder

Durch eine Agrarreform (1919-1921) und eine neue Verfassung, wurde versucht die
beiden dringendsten Probleme Rumäniens - die Agrarkrise und die Integration der neuen
Gebiete - zu lösen. 1918 legte ein königliches Dekret die Normen für die Landreform fest und
ordnete die Enteignung des Kronlandes sowie allen Grundbesitzes von Ausländern und
Absenteisten. Es wurde eine Entschädigung in 5%igen Staatsobligationen mit 50 jähriger
Laufzeit gewährt (eine bloß nominelle Kompensation).
Anläßlich dieser Agrarreform wurden 6 Millionen ha Boden enteignet, wobei die
Enteignungsquote bezeichnenderweise in den neu erworbenen Provinzen höher lag als im
alten Königreich (Sandru 1975). Die Reform führte - neben vielen anderen negativen
Wirtschaftsfaktoren - nicht zur erwarteten Stärkung des Binnenhandels und der Exporte,
sondern zur progressiven Verelendung weiter bäuerlicher Kreise.
Zur Schaffung von Gemeindeweiden wurden folgende Flächen (Wald und
Waldwiesen) - nach Besitzarten - enteignet (nach Sburlan 1933):

- Staatswälder 289.717 ha (14% der Gesamtfl. des Staatswaldes)


- Wälder der Öffentl. Anstalten 40.479 ha ( 3% d. Gesamtfläche)
- Privatwälder 760.771 ha (25% d. Gesamtfl.)
____________________________________________________________________
___
Summa 1.090.967 ha

Auf die Provinzen entfielen:


- Altrumänien 267.512 ha (9% der Gesamtfläche der Provinz)
- Bukowina 16.674 ha (4% - " - )
- Siebenbürgen 806.781 ha (22% - " _ )
____________________________________________________________
Summa 1.090.967 ha

In der Bukowina wurde der Wald des griechisch-orthodoxen Religionsfonds nicht


enteignet. In Siebenbürgen kam es zu "wilden" Enteignungen, die erst durch die Verordnung
vom 31.10.1921 geregelt wurden. Die Bestimmungen wichen von denen des Altreiches ab.
Die Zahl der Betroffenen war in Siebenbürgen und dem Banat höher, weil die
Enteignungsgrenze praktisch halbiert wurde: im Altreich galt der ha, im ehemaligen Ungarn
wurde mit dem Kat.-Joch (= 0,5755 ha) gearbeitet.
So wurden die einstigen Gemeinde- und die Sieben-Richter-Waldungen (Sächsische
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 51

Nationsuniversität) vollständig enteignet (Wagner 1993) und die einst blühenden


landwirtschaftlichen Großbetriebe der ungarischen Grafen praktisch aufgelöst (diese waren im
Besitz von rund 50% der gesamten landwirtschaftlichen Fläche; Dinu 1933).
Die Enteignung großer Waldflächen und deren Umwandlung in Weiden, trug zu einer
erheblichen Reduzierung des Bewaldungsprozentes Großrumäniens bei. Nach dem Untergang
des Dualismus (Galántai 1985) folgte 1918 in Siebenbürgen eine revolutionsähnliche Periode,
in der (hauptsächlich) die rumänische Bevölkerung keine Autorität anerkannte. Ausgedehnte,
in Ortschaftsnähe gelegenen Wälder wurden großflächig vernichtet und Verjüngungsflächen
zu Weideflächen umfunktioniert. In der Zeitspanne 1918 bis 1920 wurden in Siebenbürgen
41.000 ha Wald vernichtet (K. Müller 1924, Sburlan 1933).
Für Holzindustrie und -handel waren die Ergebnisse der Agrarreform von besonderer
Bedeutung; die Rodungen lieferten große Holzmengen, die wiederum zu dem schon
erwähnten Aufschwung des Holzhandels führten (hauptsächlich in den Jahren 1922 bis 1925).

Zur Forstgesetzgebung.

Das rumänische Forstgesetz von 1910 wurde 1923 auch in die neu hinzugekommenen
Provinzen eingeführt (Stinghe u. Sburlan 1927) und durch folgende Gesetze und
Durchführungsverordnungen abgeändert und ergänzt (Demetrescu 1933, Nedici u.Zotta 1935,
Leonhardt 1941, Zinveliu 1971, Rösler 1988):

- Das Dekretgesetz Nr. 2596 vom 26.Juni 1919 über die Revision der Wirtschafts- und
Betriebspläne der Wälder und über die Abänderung der Zusammensetzung des
Forsttechnischen Rates.
- Das Gesetz vom 18. September 1920 über die im Artikel 2 (des Gesetzes 1910)
vorgesehenen Wirtschaftspläne und Waldverkäufe.
- Die Durchführungsverordnung zum Gesetz 1920 und zum Dekret-Gesetz 1919, vom 6. Juli
1921.
- Das Gesetz vom 30. Juli 1921 über den Ankauf von zur Ausbeutung bestimmten
Wäldern.
- Das Wassergesetz vom 27. Juni 1930 mit seinen späteren Abänderungen.
- Das Gesetz über die Enteignung von Wäldern des Altreichs, Bessarabiens und des
Buchenlandes zur Deckung des Brennholzbedarfs der Bevölkerung vom 1. Juli 1924,
die Durchführungsverordnung vom 16. April 1925 und die späteren Abänderungen.
- Das Gesetz über die Organisation, Verwaltung und Nutzung der Weiden vom 25. April
1928 sowie die Durchführungsverordnung vom 12. Juni 1928.
- Die Verordnung über den Holzschlag in enteigneten Wäldern für Gemeindeweiden vom
11. April 1929.
- Das Gesetz über die staatliche Fischerei und die Verbesserungsarbeiten in den
Überschwemmungsgebieten der Donau vom 11. Juli 1929.
- Das Wassergesetz vom 6. August 1929.
- Gesetz über die Verwaltung der Wälder vom 25. August 1930 mit seinen Abänderungen.
- Das Gesetz über die Bepflanzung "öffentlicher Straßen, der Weideplätze und ihrer Grenzen
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 52

und über "öffentliche Arbeiten vom 25. April 1930.


- Das Gesetz über die Verbesserung verarmter Böden vom 1. Juli 1930 samt Abänderungen.
- Das Gesetz über die Ergänzung und Abänderung der Artikel 1 und 40 des Forstgesetzes
vom 7. Juli 1930.
- Das Genossenschaftsgesetz vom 6. April 1935 und Abänderungen.
- Das Gesetz über die für die Landesverteidigung notwendigen Wälder vom 13. April 1935.
- Das Gesetz über die Schutzwälder vom 20. April 1935.
- Das Dekretgesetz über die Organisation des Ackerbauministeriums vom 2. November
1936.
- Die Ministerialverordnung Nr. 168.500 über die Bewirtschaftung, Nutzung und
Aufforstung der Wälder vom 31. August 1937.
- Das Dekretgesetz über den Verkehr mit Holzmaterial vom 30. Mai 1938 und
Durchführungsverordnung vom 18. Juli 1938.
- Das Gesetz über den Fischfang in den Gebirgswässern vom 20. September 1938.
- Die Ministerialverordnung über die Organisation des Zentralamtes und der Ortsämter, die
mit der Bearbeitung der Wirtschaftspläne betreut sind. Amtsblatt Nr.148/1940.

Abbildung 11:
Rumänien nach den Gebietsabtretungen 1940 (nach Völkl, 1995)
Roumania after the loss of diverse teritorries in 1940 (Völkl, 1995)
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 53

Durch den 2. Wiener Schiedsspruch im Jahre 1940 wurde Nordsiebenbürgen


mit dem sogenannten Szeklerzipfel Ungarn zugesprochen (Abb.10). Für diese
Landesteile Siebenbürgens war nun wieder das ungarische Forstgesetz von 1879
gültig, welches im Jahre 1920 nach dem Muster der bayerischen
Forstbetriebseinrichtung wesentlich verbessert worden war.

Vom Urwald zum Wirtschaftswald.

E. Zierau (1930) - damals ein geschätzter Forsteinrichter, viele Jahre in den Wäldern
des Balkan tätig - schreibt zu diesem Thema: "...Auch hinsichtlich der Durchführung von
Betriebseinrichtungen wird Rumänien den Weg anderer Länder gehen und diese durch
Forsteinrichtungsanstalten durchführen müssen. Die rumänische Urwaldwirtschaft wird sich
gezwungenermaßen in verhältnismäßig kurzem Zeitraum zur modernen Forstwirtschaft
entwickeln. Schon in Rücksicht auf die angeschlossenen Gebiete und die erhöhte Weltgeltung
Rumäniens ist dies notwendig. Rumänien wird in die Reihe der Forstkulturnationen eintreten,
wenn es gelingt, das Problem der Umwandlung des Urwaldes in Wirtschaftswald zu lösen".
Wie dieses Vorhaben in den Karpaten gelöst wurde, erfahren wir vom Gerhardt
(1923), sowie vom Urwaldfachmann J.Fröhlich aus seinen reichen Veröffentlichungen (1925,
1928, 1930, 1941, 1957), doch hauptsächlich aus seiner zum Standardwerk gewordenen
"Urwaldpraxis" (1954). Den heutigen Stand der Urwälder Rumäniens schildert uns G.M.
Smejkal et al. (1997) für einen Teil der Karpaten (Banat).

Lehre.

Unter dem Einfluß der Forstwirtschaft Siebenbürgens und der Bukowina, kann eine
neue Orientierung in der Entwicklungsrichtung des Forstwesens Rumäniens festgestellt
werden. Der einstige Einfluß Frankreichs gehörte nun endgültig der Vergangenheit an; man
orientierte sich nun nach Mitteleuropa, so wie es die oben erwähnten Provinzen schon immer
taten.
Die ehemalige königl. ung. Forstschule Temeschwar (Jagdwald) wird 1920 reaktiviert
und bereitet Forstpersonal für den mittleren Dienst vor. Unter dem Namen "Casa Verde" (Das
Grüne Haus) ist es die erste Forst-Fachhochschule Rumäniens (Abitur + 3 Studienjahre); die
Absolventen trugen den Titel "conductor silvic" ( = Dipl.-Ing.F.H.).
Die Höhere Forstschule Bukarest wurde 1923 als selbständige Fakultät der
Polytechnischen Hochschule der Universität angeschlossen. Die verdienstvollsten
Absolventen (Dipl.-Forsting.) wurden auf Staatskosten zwecks Erweiterung der
Fachkenntnisse (Dissertation) an renommierte Universitäten geschickt. Die meisten
spezialisierten sich in Deutschland, wie die späteren hohen Ministerialbeamten oder Forscher:
Dr.Dr.V. Dinu (München und Gießen), Dr.G.T. Toma, Dr.I. Demetrescu (München), Dr.V.V.
Vasiliu, Dr.V. Sabau (Gießen), Dr. Popescu-Zeletin (Gießen), Dr.G. v.Nicolau-Barlad
(Dresden), Dr.I. Vlad (München), Dr.A.V. Radulescu (München), Dr.Tr. Isbasescu (Freiburg
i.B.), Dr.C.I. Untaru (Freiburg i.B.), u.a.
Den Anschluß an die mitteleuropäische Forstwissenschaft verdankt Rumänien so
bekannten Universitätsprofessoren - die im Ausland ihre höheren Befähigungen erhielten -
wie: Prof.Dr.M. Dracea (München und New-Haven U.S.A.), Prof.V.N. Stinghe (Nancy),
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 54

Prof.Dr.Th. Balanica, Prof.Dr.N. Ghelmezin (Eberswalde), Prof.Dr. C. Chirita, (Gießen),


Prof.Dr.D.A. Sburlan (Wien), Prof.Dr.E. Vintila (München), Prof.Dr.P. Enculescu (Paris,
Wien, Leipzig, Göttingen, Rom, Brüssel), Prof.Dr.G. Eliescu (München), Prof.Dr.C.C.
Georgescu, Prof.O. Witting (Schemnitz), Prof. Dr.N. Rucareanu (München), u.a.m.
Im späteren kommunistischen Rumänien wurde die Mehrheit dieser Kapazitäten
politisch verfolgt, eingekerkert, in Arbeitslager gesteckt, sie mußten anschließend auf den
niedersten Berufsstufen tätig werden, einige wurden dann wieder als Lehrkräfte aktiv, dann
immer wieder eingesperrt, so daß dadurch die Qualität des forstlichen Studiums allmählich
sank und der einstige Anschluß an Mitteleuropa verloren ging.

Forschung.

Im Jahre 1933 wurde dank Prof.M.Dracea die Rumänische forstliche Versuchsanstalt


gegründet. Doch schon in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts wurden "örtlich
Praxisversuche durchgeführt. Anläßlich der Tagung "Die Bedeutung des Versuchswesens im
Waldbau" (1887) forderte V.Cirnu-Munteanu eigene Einrichtungen zur
forstwissenschaftlichen Forschung ins Leben zu rufen. Zwecks Akklimatisierung
wirtschaftlich wichtiger exotischer Baumarten, wurden schon früher mehrere Baumschulen
für Studien (Arboreten, Dendrologische Parkanlagen) gegründet, wie: Branesti (1894),
Mihaiesti-Arges (1895), Doftana-Bacau, u.a. (Catrina 1986).
Die neu gegründete Anstalt (ICEF = Institutul de Cercetari si Experimentatie
Forestiera) bestand aus Fünf Sektionen: I. Waldbau, Holznutzung, Forstschutz; II.
Forsteinrichtung, Dendrometrie; III. Dendrologie, Genetik, Bodenkunde,
Phytopathologie; IV. Forstliches Ingenieurwesen; V. Forstl. Organisation, Forstpolitik,
Statistik.
Unter der Leitung einiger Vertreter der forstlichen jüngeren Generation erschien 1933
eine neue rumänische Forstzeitschrift: "Viata forestiera" (Das forstliche Leben). Diese sollte
vorwiegend den Interessen und Idealen jener Schichten der akademisch gebildeten Forstleute
dienen, welche im Geiste der neuen Zeit aktiv waren. Die Zeitschrift wurde im
Kommunismus aufgelöst und kam auf den Index untersagter Literatur. Einige Jahre später
(1936) erschien die halbmonatliche Zeitschrift "Cuvantul forestier" (Forstliches Wort),
welche für "Auskunft, fachlichen Kampf und berufsmäßige Zusammenarbeit" plädierte; auch
diese sollte im Kommunismus nicht überleben.

Aufforstungen.

Zwischen den beiden Weltkriegen wurden großflächige Aufforstungsarbeiten


durchgeführt; so wurden 1919 bis 1938 240.000 ha Waldflächen neu begründet (Przemetchii
1938). Besonders zu erwähnen sind die in extremen pedo-klimatischen Bedingungen
durchgeführten Arbeiten; so wurden in der Zeitspanne 1920 bis 1928 - trotz der ungünstigen
Bedingungen für den Waldbau als Folge des Steppenklimas - in der Dobrudscha Pflanzungen
und Saaten (mit Baumarten wie Robinie, Eiche, Esche, Ulme und Schwarzkiefer) auf einer
Gesamtfläche von 1275 ha durchgeführt (Radulescu 1928). Die 500 ha große Flugsandfläche
von Hanu-Conachi (in der Nähe der Seretmündung) wurde - mit hervorragenden Ergebnissen
- ebenfalls aufgeforstet (Iliescu 1934). Auch in den großen Sandgebieten Olteniens (Kleine
Walachei) wurden große Flächen mit Robinie bestockt (Chirita u. Balanica 1939). Allein auf
dem Krondomänengut Sadova wurden 3.300 ha (von insgesamt 3.800 ha) Sandböden mit
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 55

Robinie aufgeforstet. Inzwischen spielen diese Wälder eine besondere wirtschaftliche Rolle
auch als trachtreiche Bienenweide (Popovici 1936). Die Robinie hat in der rumänischen
Tiefebene als Erbin der - einst hier wachsenden und großflächige Waldungen bildenden -
Eichenarten ihre zweite Heimat gefunden. örtlich führte dieses zu wahllosem Anbau, so daß
sogar von "Robinienmanie" gesprochen wurde (Chirita 1933, Przemetchii 1938).
In diese Zeit fallen auch die ersten Begründungen von Schutzwaldstreifen gegen die
Dürre in den Steppengebieten Rumäniens. Diese Aufforstungen im Dienste der
Landwirtschaft fanden besonderen Anklang in Süd-Bessarabien (Petcut u. Chirita 1937),
sicher auch beeinflußt von den bekannten positiven Ergebnissen erzielt in den Russischen
Steppengebieten (Rösler 1995, 1998).

Forstwesen und Naturschutz.

Auf dem Ersten Kongreß der Naturwissenschaftler Rumäniens (1928) - an dem


zahlreiche führende Forstmänner des Landes teilnahmen - stand vorrangig der Naturschutz
auf der Tagesordnung. Zwei Jahre später (1930) trat das erste Naturschutzgesetz Rumäniens
in Kraft, welches 1933 durch einige Zusatzparagraphen vervollständigt und verbessert wurde.
Der erste Nationalpark Siebenbürgens wurde 1935 gegründet (Nationalpark Retezat,
heute 20.000 ha). In dieser Zeit wurden auch zahlreiche Naturschutzgebiete ausgewiesen wie:
Mociar-Wald (1932), Letea-Wald (1938), Königstein (1938), Bejan-Wald (1940), Urwald
Giumalau (1941), Vergrößerung des Urwaldschutzgebietes Slatioara (1941) u.a.m. (Pop u.
Salageanu 1965, Chirita 1981, Mohan et al. 1993).
In den ehemaligen Provinzen der k.u.k. Monarchie (Siebenbürgen, Banat und
Bukowina) wurden die Naturdenkmäler schon vor dem Ersten Weltkrieg inventarisiert und
z.T. unter Naturschutz gestellt (Ginzberger 1922, Paalen 1991).

Enge wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Deutschland.

Durch die Abtretung großer Gebiete nach den Bestimmungen des Friedensvertrages
von Versailles, hatte Deutschland fast ein Zehntel seiner Waldfläche verloren (Endres 1922).
In den Konjunkturjahren 1924 bis 1929 entstand diesbezüglich eine größere Abhängigkeit
vom Ausland. Hauptsächlich nach der Weltwirtschaftskrise (1929) sollte Deutschland
vermehrt Holz aus Rumänien importieren. Allein in der Zeitspanne zwischen 1928 und 1938
war Deutschland mit 53 Prozent des rumänischen Holzexportes der größte Abnehmer.
Nach der Errichtung der "Königsdiktatur" Carols II. erstrebte Rumänien einen
modernen Wirtschaftsplan, der unter anderem die Nationalisierung der Holzindustrie und des
Holzhandels beinhalten sollte. Der seit 1934 im Reichsforstamt Berlin tätige und 1936 zum
Landforstmeister ernannte Dr. Rudolf Müller (1898-1995) übernahm 1938 das neu errichtete
Amt eines Wirtschafts- bzw. Forstattachés an der Deutschen Botschaft in Bukarest.
Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges (1939) trat im November 1940 Rumänien dem
Bündnis zwischen Deutschland, Italien und Japan bei. Zur "Absicherung des Landes" rückte
eine "Militärmission" in Rumänien ein, die bis 1944 im Land blieb.1941 marschierten
rumänische Truppen in die Sowjetunion ein.
Die deutsche Forstmission unter der Leitung von Müller sollte - in enger
Zusammenarbeit mit den rumänischen Forstfachleuten - helfen, die Rentabilität der
Forstwirtschaft zu steigern und die Holzindustrie zu entwickeln. Deutsche Investitionen
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 56

sollten gleichzeitig zu einer Erhöhung der Holzausfuhr nach Deutschland beitragen (Rösler
1996,1997).
Sowohl das Forstabkommen zwischen beiden Staaten (12.Mai 1939) als auch ein
Forstwirtschaftlicher Fünfjahresplan Rumäniens tragen im Sinne des modernen forstlichen
Denkens im Deutschland jener Zeiten unverkennbar die Handschrift des Forstattachés Müller.
Der Fünfjahresplan wurde nicht nur in Zusammenarbeit mit führenden rumänischen
Forstleuten erarbeitet - wie die Professoren Dracea, Antipa, Savulescu, Stinghe, Sburlan,
Eliescu, Georgescu, Chirita und Dr. Dumitrescu ("mein Hauptpartner", wie Müller ihn in
seinen Memoiren nennt) - sondern auch nach einem Programm des Großen Generalstabes des
Rumänischen Heeres gestaltet (der von der Militärmission des Deutschen Reiches beraten
wurde) (Fröhlich 1939,1940; Rösler 1997).
Die rumänische "Silvarom" (Forstkorporation) - von besonderer Bedeutung für das
kriegsführende Deutschland - entstand 1939 mit 51% deutscher Beteiligung. Das Deutsche
Reich verpflichtete sich mit Hilfe der Reichskreditgesellschaft zu mehr Maschinenlieferungen
und Transporteinrichtungen, ferner zur Erweiterung und Neugründung von Zellulosefabriken
(Rösler 1996, Rubner 1997).

Waldarbeiter und Forstleute aus Rumänien im Dritten Reich.

Hier sei noch zu erwähnen daß in Deutschland durch die Einberufung von rund 20%
aller Waldarbeiter - trotz Einsatzes von Ostarbeitern und Kriegsgefangenen - die dringenden
Arbeiten nicht durchgeführt werden konnten (Rubner 1997). So wurden aus
Nordsiebenbürgen (welches durch den Zweiten Wiener Schiedsspruch 1940 Ungarn
zugesprochen wurde) rumänische Waldarbeiter von den ungarischen Behörden gezwungen in
Deutschland zu arbeiten. über die damalige Ausbeutung dieser Rumänen (und auch sonstiger
ausländischer Waldarbeiter) in Deutschland wurde bisher nichts geschrieben.
Nachdem sich das Deutsche Reich im September 1939 fast das gesamte ethnisch
polnische Gebiet mit 22 Millionen Polen einverleibt hatte (Schmidt-Rösler 1996), waren die
polnischen Forstakademiker entweder in Kriegsgefangenschaft geraten, oder über Rumänien
in den Westen geflohen, bzw. in das Generalgouvernement vertrieben worden. Für die
Neubesetzung der fast 70 Warthe-Forstämter wurden Assessoren aus Preußen sowie
Umsiedler aus dem Baltikum (Rubner 1997) und der Bukowina (Rumänien) herangezogen.
Der wohl bekannteste Forstmann aus Rumänien war H.Czoppelt (1905-1994) der nach dem
Krieg (wie noch so zahlreiche Forstleute aus den Ostgebieten) in Bayern eine neue Heimat
gefunden hatte. Auch dieses Thema wurde in der Forstgeschichte bisher nicht behandelt,
obwohl auch Österreich zahlreiche Flüchtlinge aus Ost- und Südosteuropa aufnahm, wie z.B.
den Urwaldspezialisten J. Fröhlich (aus Siebenbürgen), V. Böhm aus der Bukowina (bekannt
durch sein Buch "In den Karpaten zuhause" 1966), u.a.m.
In der Zwischenkriegszeit und in den darauf folgenden Jahren waren, zahlreiche, aus
Rumänien stammende Forstleute in Deutschland tätig, wie: Prof.W. Zwölfer (1897-1967),
Dr.H. Bossel (1907-1981), Prof.M. Prodan (*1912), u.a.m.

Zusammenfassung

Durch den Erwerb neuer Industriegebiete (hauptsächlich in Siebenbürgen und der


Bukowina) und durch die Einbeziehung fremder Nationalitäten (Ungarn, Deutsche
u.a.m.) veränderte sich die politische, soziale und wirtschaftliche Struktur des Landes
von Grund auf. Es sei noch zu erwähnen, daß mit dem Erwerb der Bukowina eines
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 57

der bedeutendsten Waldgebiete Europas zu Rumänien kam.


Nach einer im Jahre 1924 aufgestellten Statistik betrug die nunmehrige Waldfläche
Rumäniens 6.524.753 ha, das waren 22,1% der gesamten Landesfläche. Die
Bukowina hatte das höchste Bewaldungsprozent mit 41,1 %, gefolgt von
Siebenbürgen (33%) und Altrumänien (18,2%). Bessarabien hatte mit 4,7% die
geringste Waldfläche aufzuweisen. Die Besitzstruktur war folgende: Staatswälder
29%, Gemeinde- und sonstige Wälder mit Staatsverwaltung 11%, Wälder
Öffentlicher Anstalten 18%, Privatwälder 42%. Rumänien exportierte vornehmlich
Nadelholz; obwohl die Buchenwälder vorherrschten, wurden 75% des jährlichen
Einschlages als Brennholz verarbeitet.
Die Agrarreform und die Wälder.
Zur Schaffung von Gemeindeweiden wurden folgende Flächen (Wald und Waldwiesen) - nach
Besitzarten – enteignet: 14% der Gesamtfläche des Staatswaldes, 3% der Gesamtfläche der
Wälder der öffentlichen Anstalten und 25% der Gesamtfläche der Privatwälder. Insgesamt
war eine Fläche von 1.090.967 ha von der Enteignung zum Zwecke der Beschaffung von
Weideland betroffen und zwar in der Provinz Altrumänien 9%, in der Bukowina 4% und in
Siebenbürgen 22% der Gesamtfläche der Provinz. In der Bukowina wurde der Wald des
griechisch-orthodoxen Religionsfonds nicht enteignet. In Siebenbürgen kam es zu "wilden"
Enteignungen, die erst durch die Verordnung vom 31.10.1921 geregelt wurden.
Nach dem Untergang des Dualismus folgte 1918 in Siebenbürgen eine revolutionsähnliche
Periode, in der (hauptsächlich) die rumänische Bevölkerung keine Autorität anerkannte.
Ausgedehnte, in Ortschaftsnähe gelegenen Wälder wurden großflächig vernichtet und
Verjüngungsflächen zu Weideflächen umfunktioniert. In der Zeitspanne 1918 bis 1920
wurden in Siebenbürgen 41.000 ha Wald vernichtet. Das rumänische Forstgesetz von 1910
wurde 1923 auch in die neu hinzugekommenen Provinzen eingeführt und durch eine Reihe
von Gesetzen und Durchführungsverordnungen abgeändert und ergänzt.
Forschung.
Die rumänische Waldwirtschaft entwickelte sich in einem verhältnismäßig kurzem Zeitraum
unter dem Einfluß der Forstwirtschaft Siebenbürgens und der Bukowina in Richtung einer
modernen Forstwirtschaft und es kam zu einer Neuorientierung des rumänischen
Forstwesens. Im Jahre 1933 wurde dank Prof. M. Dracea die Rumänische forstliche
Versuchsanstalt gegründet. Unter der Leitung einiger Vertreter der forstlichen jüngeren
Generation erschien 1933 eine neue rumänische Forstzeitschrift: "Viata forestiera" (Das
forstliche Leben).
Waldwirtschaft: Aufforstungen und Naturschutz
Zwischen den beiden Weltkriegen wurden großflächige Aufforstungsarbeiten durchgeführt;
so wurden 1919 bis 1938 240.000 ha Waldflächen neu begründet. Auch in den großen
Sandgebieten Olteniens (Kleine Walachei) wurden große Flächen mit Robinie kultiviert.
Inzwischen spielen diese Wälder eine besondere wirtschaftliche Rolle auch als trachtreiche
Bienenweide. Örtlich führte dieses zu wahllosem Anbau, so daß sogar von "Robinienmanie"
gesprochen wurde. Der erste Nationalpark Siebenbürgens wurde 1935 gegründet
(Nationalpark Retezat, heute 20.000 ha). In dieser Zeit wurden auch zahlreiche
Naturschutzgebiete ausgewiesen wie: Mociar-Wald (1932), Letea-Wald (1938), Königstein
(1938), Bejan-Wald (1940), Urwald Giumalau (1941), Vergrößerung des
Urwaldschutzgebietes Slatioara (1941) u.a.m.
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 58

Enge wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Deutschland.


Hauptsächlich nach der Weltwirtschaftskrise (1929) sollte Deutschland vermehrt Holz aus
Rumänien importieren. Allein von 1928 bis 1938 war Deutschland mit einem Anteil von 53%
am rumänischen Holzexports der größte Abnehmer. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges
(1939) trat im November 1940 Rumänien dem Bündnis zwischen Deutschland, Italien und
Japan bei. Zur "Absicherung des Landes" rückte eine "Militärmission" in Rumänien ein, die
bis 1944 im Land blieb. 1941 marschierten rumänische Truppen in die Sowjetunion ein.
Deutsche Investitionen sollten gleichzeitig zu einer Erhöhung der Holzausfuhr nach
Deutschland beitragen. Die rumänische "Silvarom" (Forstkorporation) - von besonderer
Bedeutung für das kriegsführende Deutschland - entstand 1939 mit 51% deutscher
Beteiligung.

Summary

Through acquisition of new industrial areas (mainly in Transylvania and the Bukowina) and
by the inclusion of other nationalities (Hungarians, Germans and others) the political, social
and economical structure of the country itself varied entirely. It might be mentioned that with
acquisition of the Bukowina one of the most important forest area of Europe came in
Romania.
According to an evaluation set up in 1924 the forest area of Romania by this time conducted
6.524.753 hectares, that was 22,1% of the entire country face. The Bukowina had the highest
forestation percent at 41,1%, followed from Transylvania (33%) and Old Romania (18,2%).
Bessarabien had to show the least forest face at 4,7%. The ownership structure was the
following: State forests 29%, common and other forests with state administration 11%,
forests of public institutions 18%, private forests 42%. Romania above all exported
coniferous wood; although beech forests were dominating. 75% of the annual cut was
processes to firewood.
The Agrarian Reform and the forests.
According to the kinds of ownership the following faces (forest and forest meadows) became
expropriated for the purpose of the creation of common pasturage: 14% of the total area of
the State forest, 3% of the total area of the forests of public institutions and 25% of the total
area of private forests. In total an area of 1.090.967 hectares was affected by the
dispossession for the purpose of procurement of grazing land, namely in Old Romania 9%, in
the Bukowina 4% and in Transylvania 22% of the total area. In the Bukowina the forest of the
Greece-Orthodox Religious Fund did not become expropriated. In Transylvania "wild"
dispossessions came into being which were controlled only by the regulation from
31.10.1921.
In Transylvania after the fall of the „Dualism“ in 1918 a revolution similar period followed
in which (mainly) the Romanian population recognized no authority. Extensive woodland
areas located in the vicinity of the villages were destroyed in a large extent and regeneration
areas were turned to grazing grounds. In the space of time 1918 to 1920 41.000 hectares of
Transylvanian forests were destroyed . The Romanian forest law of 1910 was also introduced
into the provinces being added in 1923 and changed and complemented by a series of laws
and carrying out regulations.
Investigation.
The Romanian forestry developed for itself in a comparatively short period in the direction of
a modern forestry being influenced by the forestry of Transylvania and the Bukowina. In
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 59

consequence this led to a reorientation of the Romanian forest affairs. Thanks to Prof. M.
Dracea the Romanian Forest Research Institute was founded in 1933. In 1933 some of the
representatives of the forest younger generation started the edition of a new Romanian forest
journal titled "Viata forestiera".
Forestry Practise: Reafforestation and nature conservation
Between World War I and II large-areas of afforestation works became carried out; from
1919 to 1938 woods on an area of 240.000 hectares were newly established. In the great sand
fields of Oltenien (Small Walachei) also large areas were planted with False Acacia.
Meanwhile these forests have to play a special economical role as a rich bee willow too. This
locally led to random cultivation so that it was called "false acacia mania". The first National
Park of Transylvania was set up 1935 (National Park Retezat, today 20.000 ha). In this time
also numerous nature reserves became identified as: Mociar Forest (1932), Letea Forest
(1938), Königstein (1938), Bejan-Wald (1940), Virgin Forest Giumalau (1941), and the
enlargement of the protected area of the Virgin Forest Slatioara (1941) and others.
Close economical cooperation with Germany.
Mainly after world depression (1929) Germany should import wood from Romania in
an increased manner. In buying 53% of the total amount of the Romanian wood
export Germany was the most important customer from 1928 to 1938. After the
beginning of World War II Romania joined the Alliance between Germany, Italy and
Japan in November 1940. A "military mission" marched into Romania which
remained in the country till 1944. Romanian troops invaded into the Soviet Union in
1941. Simultaneously German investments should add to an increase of the wood
export to Germany. In 1939 the Romanian "Silvarom" resulted with 51% of German
investment and was of special importance for war-leading Germany.

4.5. Das kommunistische Rumänien (1945 bis 1989)


Romania under the Communist Regime (1945 – 1989)

Am 23 August 1944 schloß Rumänien mit den Alliierten einen Waffenstillstand ab


und erklärte wenige Tage später dem bisherigen Bündnispartner - dem Deutschen Reich - den
Krieg. 1945 entstand eine Volksfrontregierung unter P.Groza; Rumänien erhält nun das im
Jahre 1940 an Ungarn verlorene Nordsiebenbürgen zurück. 1947 wurde die rumänische
Monarchie unter König Mihai I. (Michael) gestürzt und die kommunistische Volksrepublik
Rumänien ausgerufen.

"Sovrom" und die Kriegsentschädigungen

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die rumänische Forstwirtschaft mit der
allgemeinen Entwicklung zunächst nicht Schritt halten. Auf der Friedenskonferenz in Paris
(1947) war Rumänien mit internationaler Zustimmung politisch und wirtschaftlich der
Sowjetunion ausgeliefert worden. Das sowjetische Militär verblieb im Land, um die
Eintreibung der hohen Kriegsentschädigungen - 300 Mill. US-Dollar, die Rumänien an den
"Befreier vom faschistischen Joch" - zu zahlen hatte, sicherzustellen. Die Sowjets
Übernahmen die Abwicklung der Reparationsschulden größtenteils selbst, indem "Sovrom" -
Gesellschaften gegründet wurden, die skrupellos in allen Wirtschaftsbereichen tätig wurden.
"Sovrom-Lemn" (Sowjetisch-Rumänische Holzgesellschaft) trug zu einer schonungslosen
Ausbeutung der waldreichen Gebiete der Nordmoldau und der Bukowina bei. Tausende ha
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 60

hervorragender Nadelholzwälder wurden großflächig abgetrieben und in die Sowjetunion


verfrachtet (Grothusen 1977). Dementsprechend waren die Nutzungsverluste mit 22% sehr
groß.

Verstaatlichung der Wälder und Forstgesetzgebung.

Das rumänische Forstgesetz von 1910 wurde im Jahre 1947 aufgehoben und durch die
Gesetze vom 14.Juni 1947, betreffend den Schutz des Waldes und vom 14.Mai 1953,
betreffend den Holztransport ersetzt. Im Jahre 1948 wurden alle Wälder verstaatlicht; der dem
Wald und seiner Bewirtschaftung dienende Boden wurde zum Forstfonds erklärt (Costea
1964). Die praktische Durchführung der Verstaatlichung erfolgte durch die Landreform vom
2.M"rz 1949 (Kollektivierung der Land- und Forstwirtschaft). Trotz Anwendung von
beträchtlichem Zwang, ging die Verstaatlichung und Kollektivierung mit großen
Schwierigkeiten nur zögernd voran. Örtlich kam es zum Einsatz der Armee und zur
Vollstreckung von Todesurteilen (Kossarz 1984).
Den nun entstandenen Gegebenheiten wurde die neue Gesetzgebung des Landes
angepaßt. Das Forstgesetz "Codul Silvic, Legea nr.3" vom 13.Dezember 1962 mit
Ergänzungen in den Jahren 1969, 1974 und 1987 trat in Kraft.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die legislativen Maßnahmen seit dem Jahre 1945
deutlich die Auswirkungen der mit dem Österreichischen Reichsforstgesetz geschaffenen
Gesetzgebung, aufzeigen. Der bleibende Einfluß des seinerzeitigen Gesetzwerkes ist trotz der
inzwischen eingetretenen grundlegenden Verhältnisse - sowohl in der Forstgesetzgebung
Rumäniens als auch in jener Ungarns - unübersehbar.

Neue Organisation.

Die bewährte Organisation des Forstwesens nach Judete (Kreise, mit 58


Kreisforstdirektionen und 467 Forstämtern) wurde aufgehoben. Die "sozialistische
Umgestaltung" der neuen Forstwirtschaft sollte immer wieder Neuerungen bringen, die der
Entwicklung des Waldbaus in diesem bedeutenden Wirtschaftszweig nicht immer dienlich
waren. 1948 wurde das Forstministerium begründet und ein Jahr darauf (1949) das
Forstwesen auf Kreisebenen den Provisorischen Volksräten überlassen. Nach sowjetischem
Muster wurde 1950 das Land in 28 Verwaltungsregionen eingeteilt, mit je einer
Forstdirektion; die Zahl der Forstämter wurde auf 330 reduziert.
Seit seiner Entstehung 1949, erfuhr das Forstministerium folgende Umwandlungen
(Costea 1964, Chirita 1981):
- Herbst 1949: Forst- und Holzindustrie-Ministerium.
- 1951: Forstwirtschaftsministerium.
- 1953: Generaldirektion für Forstwirtschaft im Land- und
Forstwirtschaftsministerium.
- 1956: Forstministerium.
- 1957: Forst-Departement im Ministerium für Landwirtschaft und Forsten.
- 1959: Ministerium für Forstwirtschaft.
- 1972: Forst-Departement im Ministerium für Forstwirtschaft und Baumaterialien.
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 61

Im Rahmen einer Neuordnung der Verwaltungseinteilung wurde 1968 das alte Judet-
System (39 Kreise) wieder eingeführt. Dem Forstdepartement unterstehen die 39
Kreisforstinspektorate (Forstdirektionen), die Versuchs- und Forschungsanstalt sowie das
Institut für Forsteinrichtung. Die Forstämter haben eine durchschnittliche Größe von 15.000
ha Wald. Hier wäre zu erwähnen, daß Rumänien im Jahre 1956 das einzige Land in Europa
war, in dem für sämtliche Wälder ein Wirtschaftsplan vorlag (Kossarz 1984, Chirita 1981).
Das Kreis- (oder Bezirks-) Forstinspektorat beaufsichtigte auch Wälder, die von
anderen Institutionen verwaltet wurden, wie:
- Staatliche Landwirtschaftliche Betriebe (IAS = Intreprindere agricola de stat).
- Landwirtschaftliche Kooperativen = Landwirtschaftliche Produktions-
Genossenschaften (CAP = Cooperativa agricola de productie).
- Landwirtschaftliche Maschinenstationen (SMA = Statiune de mecanisare a
agriculturii).

Entwicklung der holzverarbeitenden Industrie.

Auch nach Begleichung der Kriegsreparationen spielten die umfangreichen


Holzexporte eine wichtige Rolle beim Ausgleich der rumänischen Handelsbilanz, so daß das
hohe Niveau der Holzeinschläge bis Mitte der 60er Jahre aufrechterhalten werden mußte.
Die rumänische Forst- und Holzwirtschaft hat nach dem Zweiten Weltkrieg allmählich
eine wichtige Position im internationalen Holzhandel eingenommen, den diese im Rahmen
der COMECON auch weiter ausbauen konnte. Besonderes Augenmerk wurde der
Schnittholzerzeugung zugewendet. Allein im Jahre 1957 wurden insgesamt 3.533.000 m3
Schnittholz hergestellt; die größten Schnittholzabnehmer waren seit 1955 die Bundesrepublik
Deutschland, Italien, Großbritannien, die Vereinigte Arabische Republik und Israel.
Die Steigerung der Erzeugung von Rundholz, Schnittholz und Halberzeugnisse wurde
ermöglicht durch eine allmähliche Vergrößerung der produktiven Waldflächen
(Neuaufforstungen von 78.603 ha pro Jahr im Zeitabschnitt 1950 bis 1961) und einer stetigen
Überführung von Niederwald in Hochwald. Die Erzeugung von Schnittholz und
Halbfertigwaren für die Zeitspanne 1948 bis 1962 wiedergeben wir in folgender Tabelle
(Kollmann 1963, Ivanescu 1972, Grothusen 1977):

1948 1950 1955 1958 1959 1960 1961 1962


Schnittholz (1000 m3) 2176 3559 3218 3540 3614 3928 4162 4285
Sperrholz (m3) 15087 30787 38970 53009 67657 95000 134000
Spanplatten (t) 946 17080 31259 37658 67100
Faserplatten(t) 24300

Lehre.

Die Entwicklung des forstwissenschaftlichen Unterrichts in Rumänien nach der


Hochschulreform 1948 zeigt die nachfolgende tabellarische Aufstellung (Ivanescu 1972,
E.Ichim 1982, Stanescu 1985):
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 62

-1948: Errichtung der eigenständigen Forstinstitute (Hochschulen) in:


a. Bukarest (ehem. Forstwissenschaftliche Fakultät der Universität Bukarest).
b. Campulung-Moldovenesc (Langenau in der Bukowina), mit zwei Fakultäten
(Forstwissenschaft, bzw. Holzverarbeitung).
c. Kronstadt (Brasov), Forstwissenschaftliche Fakultät.
-1953: Verlegung der Forstinstitute Bukarest und Campulung nach Kronstadt, unter der
Bezeichnung "Forstinstitut Kronstadt" (mit Rektoratsverfassung, Promotions-
und Berufungsrecht), mit vier Fakultäten:
a. Forstwissenschaften.
b. Forstwirtschaft und Forstbenutzung.
c. Industrialisierung des Holzes.
d. Forstliche Meliorationen.
-1956: Zusammenlegung des Forstinstitutes mit dem Institut für Maschinenbau, unter
der
Bezeichnung "Polytechnisches Institut Kronstadt".

-1968: Die Fakultäten für Forstwissenschaften und Forstbenutzung werden zusammengelegt.


-1971: Die beiden Fakultäten (Forstwissenschaften und Forstbenutzung, bzw.
Industrialisierung des Holzes) werden an die neu entstandene Universität
Kronstadt angegliedert.

Das Studium dauert 10 Semester und wird mit der Verleihung des akad. Grades eines
"Dipl.-Forsting.TU" abgeschlossen. In der Zeitspanne 1948 bis 1983 erwarben 5000
Studenten den erstrebten akad. Grad, davon 100 Studierende aus dem Ausland (Albanien,
Bulgarien, China, Korea, Mongolei, Ungarn, Griechenland, Syrien, u.a.; Stanescu 1985).
In den 40er und 50er Jahren wurden mehrere Forstleute zwecks Erweiterung der
Berufskenntnisse in die Sowjetunion (Petersburg, damals Leningrad) geschickt, wie: Prof.I.
Damian, Prof.O. Petrutiu, Dr.V. Giurgiu, Dr.H. Almasan, u.a. Später (ab 1970) konnten
erneut rumänische Fachleute ihre Berufskenntnisse in Deutschland vervollkommnen, wie:
Dr.G. Mavrocordat, Dr.N. Donita, u.a.

Forschung.

Nach Überwindung der schweren Nachkriegsjahre, gelang es Prof.Dr. Popescu-Zeletin


das forstliche Versuchswesen neu aufzubauen, zu erweitern und weitgehendst zu
spezialisieren; dabei ist es ihm gelungen, die Älteren - vorwiegend in Deutschland
promovierten - Forstwissenschaftler und die jüngeren Kollegen in einer sehr erfolgreichen
Forschungsanstalt zu vereinigen.
Die Entwicklung der Rumänischen Forstlichen Forschungsanstalt nach 1945 wird in
folgender chronologischer Zusammenfassung wiedergeben:
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 63

-1950: Unterteilung der Forschung in zwei Sachgebiete:


a. Forstwissenschaft, und
b. Industrialisierung des Holzes.

-1951: Die beiden Sachgebiete werden eigenständige Anstalten:


- ICES (Institutul de Cercetari Silvice) = Forstliches Forschungsinstitut, und
- ICIL (Institutul de Cercetari pentru Industrializarea Lemnului) = Forschungsinstitut
für Holzverarbeitung.

-1953: Eine dritte Anstalt wird gegründet, u.zw. das Forschungsinstitut für
Mechanisierung der Holzernte.

-1956: ICES und Holzernteinstitut werden zusammengelegt.

-1960: Die drei Forschungsanstalten werden zusammengelegt als INCEF (Institutul der
Cercetari Forestiere = Forstliches Forschungsinstitut).

-1969: Das forstliche Versuchs- und Forschungswesen wird aus dem INCEF
ausgegliedert und mit dem ISPF (Institutul de Studii si Proiectari Forestiere =
Institut für Forstliche) zusammengelegt unter der Bezeichnung ICSPS
(Institutul de Cercetari, Studii si Proiectari Silvice = Institut für Forstl.
Forschung, Studien und Planung); ein Jahr darauf trug es die Benennung
ICAS (Institutul der Cercetari si Amenajari Silvice = Forstl. Forschungs- und
Einrichtungsinstitut).

-1970: Die Forschungsanstalt INCEF wird mit dem Arbeitsbereich Planung in der
Holzwirtschaftdes einstigen ISPF zusammengelegt, unter der Bezeichnug ICPIL
(Institutul de Cercetari si Proiectari pentru Industria Lemnului = Forschungs- und
Planungsinstitut für die Holzverarbeitungsindustrie).

Die forstliche Forschung wird im wesentlichen von der Forstl. Forschungs- und
Planungsanstalt in Bukarest getragen, die über folgende Außenstellen (mit etwa
1500 Mitarbeiter) verfügte (Burschel 1965, Ivanescu 1972, Kossarz 1984, Catrina
1986):

- Pflanzenzucht und Waldbau (in Bukarest - Stefanesti).


- Schnellwachsende Holzarten (Cornetu bei Bukarest).
- Fremdländische Holzarten (Snagov bei Bukarest).
- Aufforstung, Holzschutz (Kronstadt).
- Waldbau im Laubwald (Mihaiesti).
- Mechanik im Forstbetrieb (Suceava in der Bukowina).
- Wildbachverbauung, Forsteinrichtung (Bacau in der Moldau).
- Waldbau im Steppengebiet (Pitesti in der Walachei).
- Landschaftsschutz (Caransebes im Banat).
- Waldbau in Siebenbürgen (Bistritz, Siebenbürgen im Nösnerland)
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 64

Besonders bemerkenswert ist die Erarbeitung und Veröffentlichung durch die


Forschunganstalt einer Bibliographie der gesamten rumänischen forstlichen Literatur (Band I,
z.B. für den Zeitraum 1860 bis 1956).

Das Forst-Landesprogramm 1976-2010.

Da der Wald als bedeutender Wirtschaftsfaktor Rumäniens betrachtet wird, wurde im


Oktober 1974 auf Anordnung der Kommunistischen Partei das "Landesprogramm für die
Erhaltung und Entwicklung des Gesamtwaldbestandes in der Zeitspanne 1976-2010"
ausgearbeitet; dieses enthält folgende Anweisungen (Chirita 1981, Kossarz 1984):

- Begrenzung der jährlichen Holzeinschläge auf 20 Mill. fm (obwohl der tatsächliche


Hiebsatz bei 21. Mill. fm. liegt).
- Umweltschutz und Wasserwirtschaft haben Vorrang vor der Holzproduktion.
- Grundsätzliches Verbot der Rodungen.
- Auf mindestens 65% der jährlichen Aufforstungsfläche müssen Nadelholzbestände (Fichte,
Kiefer, Douglasie) entstehen; 1976 war der Nadelholzanteil lediglich 28%. Von den
Laubholzarten sollen nur Stiel- und Traubeneiche, Bergahorn, Esche, Linde und
Walnußbaum gefördert werden; der Bestand an Laubhölzern 1976 war: Rotbuche
31%, Eiche 17% (soll auf 25% reduziert werden). Den Vorzug sollen jene Holzarten
erhalten, die sich zur Herstellung von Furnieren eignen, sowie solche mit kürzeren
Umtriebszeiten (Pappeln und Weiden, vorwiegend in den Donauauen).
- Die Bestandsumwandlungen und Aufforstungen müssen im Zeitraum 2005 bis 2010
abgeschlossen werden.

Dieses politische Wunschdenken konnte nach der Ceausescu-Ära im Sinne einer


rationellen Forstwirtschaft korrigiert werden.

Zusammenfassung

Am 23 August 1944 schloß Rumänien mit den Alliierten einen Waffenstillstand ab und
erklärte wenige Tage später dem bisherigen Bündnispartner - dem Deutschen Reich - den
Krieg. 1945 entstand eine Volksfrontregierung unter P. Groza; Rumänien erhält nun das im
Jahre 1940 an Ungarn verlorene Nordsiebenbürgen zurück. 1947 wurde die rumänische
Monarchie unter König Mihai I. (Michael) gestürzt und die kommunistische Volksrepublik
Rumänien ausgerufen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die rumänische Forstwirtschaft mit der
allgemeinen Entwicklung zunächst nicht Schritt halten. "Sovrom-Lemn" (Sowjetisch-
Rumänische Holzgesellschaft) trug zu einer schonungslosen Ausbeutung der
waldreichen Gebiete der Nordmoldau und der Bukowina bei. Tausende Hektar
hervorragender Nadelholzwälder wurden großflächig abgetrieben und in die
Sowjetunion verfrachtet.
Verstaatlichung der Wälder und neue Forstgesetzgebung.
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 65

Das rumänische Forstgesetz von 1910 wurde im Jahre 1947 aufgehoben und durch die
Gesetze vom 14.Juni 1947, betreffend den Schutz des Waldes und vom 14. Mai 1953,
betreffend den Holztransport ersetzt. Im Jahre 1948 wurden alle Wälder verstaatlicht; der
dem Wald und seiner Bewirtschaftung dienende Boden wurde zum Forstfonds erklärt. Die
praktische Durchführung der Verstaatlichung erfolgte durch die Landreform vom 2.März
1949 (Kollektivierung der Land- und Forstwirtschaft). Den nun entstandenen Gegebenheiten
wurde die neue Gesetzgebung des Landes angepaßt.
Neue Organisation.
- 1953: Generaldirektion für Forstwirtschaft im Land- und Forstwirtschaftsministerium.
- 1957: Forst-Departement im Ministerium für Landwirtschaft und Forsten.
- 1959: Ministerium für Forstwirtschaft.
- 1972: Forst-Departement im Ministerium für Forstwirtschaft und Baumaterialien.
Die Forstämter haben eine durchschnittliche Größe von 15.000 ha Wald. Hier wäre zu
erwähnen, daß Rumänien im Jahre 1956 das einzige Land in Europa war, in dem für
sämtliche Wälder ein Wirtschaftsplan vorlag.
Entwicklung der holzverarbeitenden Industrie.
Auch nach Begleichung der Kriegsreparationen spielten die umfangreichen
Holzexporte eine wichtige Rolle beim Ausgleich der rumänischen Handelsbilanz, so
daß das hohe Niveau der Holzeinschläge bis Mitte der 60er Jahre aufrecht erhalten
werden mußte. Die rumänische Forst- und Holzwirtschaft hat nach dem Zweiten
Weltkrieg eine wichtige Position im internationalen Holzhandel eingenommen, den
diese im Rahmen der COMECON weiter ausbauen konnte. Der besondere
Schwerpunkt lag dabei auf der Schnittholzerzeugung.
Lehre und Forschung
Die Entwicklung des forstwissenschaftlichen Unterrichts in Rumänien nach der
Hochschulreform 1948 umfaßte u.a. 1948 die Errichtung der eigenständigen Forstinstitute
(Hochschulen) in Bukarest (ehem. Forstwissenschaftliche Fakultät der Universität Bukarest
und Campulung-Moldovenesc in der Bukowina mit zwei Fakultäten: Forstwirtschaft und
Forstbenutzung. 1971 wurden die beiden Fakultäten (Forstwissenschaften und
Forstbenutzung, bzw. Industrialisierung des Holzes) an die neu entstandene Universität
Kronstadt angegliedert.
Die forstliche Forschung wird im wesentlichen von der Forstlichen Forschungs- und
Planungs-Anstalt in Bukarest getragen, die über folgende Außenstellen (mit etwa 1500
Mitarbeiter) verfügte
- Pflanzenzucht und Waldbau (in Bukarest - Stefanesti).
- Schnellwachsende Holzarten (Cornetu bei Bukarest).
- Fremdländische Holzarten (Snagov bei Bukarest)
- Aufforstung, Holzschutz (Kronstadt)
- Waldbau im Laubwald (Mihaiesti)
- Mechanik im Forstbetrieb (Suceava in der Bukowina)
- Wildbachverbauung, Forsteinrichtung (Bacau in der Moldau
- Waldbau im Steppengebiet (Pitesti in der Walachei)
- Landschaftsschutz (Carasebes im Banat)
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 66

- Waldbau in Siebenbürgen (Bistritz, Siebenbürgen im Nösnerland)

Besonders bemerkenswert ist die Erarbeitung und Veröffentlichung durch die


Forschunganstalt einer Bibliographie der gesamten rumänischen forstlichen Literatur (Band
I, z.B. für den Zeitraum 1860 bis 1956).
Da der Wald als bedeutender Wirtschaftsfaktor Rumäniens betrachtet wird, wurde im
Oktober 1974 das Landesprogramm für die Erhaltung und Entwicklung des
Gesamtwaldbestandes in der Zeitspanne 1976 - 2010 ausgearbeitet. Laut diesem Programm
sollten die jährlichen Holzeinschläge begrenzt werden, Rodungen grundsätzlich verboten sein
und Umweltschutz und Wasserwirtschaft Vorrang vor der Holzproduktion haben. Auf
mindestens 65% der jährlichen Aufforstungsfläche sollten Nadelholzbestände entstehen (der
aktuelle Bestand der Nadelholzfläche am Gesamtwaldbestand betrug 1976 28%). Dieses
Programm wurde nach der Ceausescu-Ära revidiert.

Summary

At the 23rd of August 1944 Romania concluded an armistice off with the allies and few days
later declared war to the previous alliance partner - the German empire -. 1945 a people
front government resulted under the leadership of P.Groza; The northern part of
Transylvania was restored to Romania, which had got lost to Hungary in the year 1940. In
1947 the Romanian monarchy under King Mihai I. (Michael) was overturned and the
communist People's Republic of Romania exclaimed.

After World War II the Romanian forestry could not hold step with the general evolution first.
"Sovrom-Lemn" (Soviet-Romanian timber company) contributed to the blunt exploitation of
the richly forested area of the northern part of Moldavia and the Bukowina. Thousands
hectares of outstanding coniferous wood forests were cleared in large-areas and driven
away into the Soviet Union.

Nationalization of the forests and new forest legislation


The Romanian forest law of 1910 was cancelled in 1947 and replaced through the laws of
June 14th 1947, concerning the protection of the forest and from May 14th, 1953, concerning
timber transportation. In 1948 all forests were nationalized; the ground used for the forest
cultivation was pronounced to the Forest Fund. The practical carrying out of nationalization
occurred by the country reform from 2.März 1949 (collectivization of agriculture and
forestry). The new legislation of the country was adapted to the factors resulted now.

New organization.
- 1953: General direction for forestry at the Ministry of Agriculture and Forestry
- 1957: Forest department at the Ministry of Agriculture and Forestry.
- 1959: Ministry of Forestry.
- 1972: Forest department at the Ministry of forestry and building materials.
-
The forestry offices administrate an average size of forest area of 15.000 hectares.Iin 1956
Romania was the only country in Europe in which a management plan was worked out for all
forests.
Development of the wood processing industry
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 67

Also after the settlement of war reparation payments extensive wood exports had to play an
important role in the case of the equilibrium of the Romanian balance of trade. Therefore the
high level of wood cuttings had to be maintained up to the mid of the 60ies. After World War
II the Romanian forestry and wood processing industry hold an eminent place in
international timber market which could further be enlarged within the framework of the
COMECON. Beside it the special emphasis was put to the production of sawn lumber.
Teaching and investigation
After the University Reform of 1948 the evolution of forest scientific teaching in Romania
resulted the establishment of independent Forest Institutes (universities) in Bucharest
(former Faculty of Forest Sciences of the University of Bucharest) and Campulung-
Moldovenesc in the Bukowina with two faculties in 1948: Forestry and forest utilization. In
1971 both faculties (Forestry and Forest Utilization and/or industrialization of wood)
became incorporated in the rising University of Kronstadt.
The forest investigation essentially takes effect by the Forest Research and Planning Institute
in Bucharest being equipped with the following field agencies (with about 1500 employees):
- plant breeding and silviculture (in Bucharest - Stefanesti).
- rapidly growing types of wood (Cornetu near Bucharest).
- foreign types of wood (Snagov near Bucharest)
- afforestation, wood preservation (Kronstadt)
- silviculture in deciduous wood (Mihaiesti)
- mechanics in forest enterprise (Suceava in the Bukowina)
- Protection against torrents and inventory (Bacau in Moldavia)
- silviculture in the steppe field (Pitesti in the Walachei)
- landscape protection (Carasebes in the Banat)
- silviculture in Transylvania (Bistritz, Transylvania, Nösnerland)

Thereby the processing and the publication of a bibliography of the entire Romanian forest
literature (volume I e.g. for period 1860 to 1956) by the Forest Research Institute is
especially remarkable. As the forest was considered to be an important economy factor of
Romania, the national program for the preservation and evolution of the total forested area
in space of time 1976 – 2010 was developed in October 1974. According to this program, the
annual amount of wood cuttings should be limited, clearing generally forbidden and
environmental control and water resources management should take precedence of timber
production. On at least 65% of the annual afforestation face, coniferous wood should be
cultivated (the current inventory of the coniferous wood face of the total forest existence
conducted in 1976 28%). This program became revised after the Ceausescu era.

4.6. Rumänien heute


Romania of today

Im Dezember 1989 wird Ceausescu gestürzt und die "Front der Nationalen Rettung"
unter Iliescu übernimmt die Führung des Landes; 1991 wird eine neue Verfassung per
Volksabstimmung angenommen. 1993 wird Rumänien Vollmitglied des "Europarates" und
ein Jahr darauf (1994) tritt das Land dem NATO-Programm "Partnerschaft für den Frieden"
bei.
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 68

Umstrukturierung der Forstwirtschaft

Rumänien durchläuft z.Z. eine umfassende wirtschaftliche Veränderung: Umwandlung


des bis 1989 existierenden kommunistischen, zentralisierten Wirtschaftssystems in ein
marktwirtschaftliches System. Wie bisher, hat auch heute noch der Wald in diesem
Balkanstaat eine nicht zu unterschätzende wirtschaftliche Bedeutung. Ende 1992 betrug die
Waldfläche des Landes 6.368 Mio. ha, also 26,7% der Gesamtfläche des Landes (Abb.11).
U.a. wird versucht das Land durch die Stimulierung der Holzindustrie aus der bestehenden
Krise heraufzuführen. Dieses ist jedoch nur durch eine vernünftige Bewirtschaftung des
Forstfonds möglich.

Abbildung 11:
Bewaldung der Verwaltungsbezirke (Judete) Rumäniens (nach Munteanu, 1994).
Percentage of Forests in the administration districts of Romania (Munteanu, 1994)

Die heute gestellten lebenswichtigen Fragen für den rumänischen Wald lauten: Privatisierung
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 69

oder Weiterführung im Staatsbesitz? Bildung von Aktiengesellschaften oder nicht? Bis 1994
wurden etwa 3% (187.500 ha) der Gesamtwaldfläche privatisiert. Damit ergeben sich neue
Probleme für die Verwaltung, Erhaltung und weitere Stärkung des Waldbestandes. Aus
diesem Grund ist die Schaffung eines Organisations- und Gesetzesrahmens dringlichst
erforderlich (Munteanu 1994) um eine entsprechende Zusammenarbeit der staatlichen
Forstorgane mit dem Privatsektor zu gewährleisten. Der Anteil des Staatswaldes beträgt z.Z.
noch 96%, die restlichen 4% sind inzwischen in kleinbäuerlichem Privatbesitz. Bei einer zu
raschen Umsetzung des Zieles - 50% des Staatswaldes zu privatisieren - wird voraussichtlich
die Gefahr einer Überschlägerung provoziert, infolge fehlender Tradition und Waldgesinnung
(Schrempf 1998).

Naturschutz

Nach 1989 wurde 13 Waldgebieten die Qualität eines Nationalparks zuerkannt (397.000 ha),
das sind 8,4% der Gesamtwaldfläche des Landes (Mohan et al. 1993, Otto 1999); diese
Vorgaben wurden bislang weder rechtlich noch organisatorisch umgesetzt und wären im
Grunde genommen für die Wirtschaft des Landes kaum tragbar.

Zusammenfassung

Rumänien durchläuft zur Zeit eine umfassende wirtschaftliche Veränderung. Unter


anderem wird versucht, das Land durch die Stimulierung der Holzindustrie aus der
bestehenden Krise heraus zu führen. Die wichtige Frage für den rumänischen Wald
lautet heute: Privatisierung oder Weiterführung im Staatsbesitz. Bis 1994 wurden 3%
der Gesamtwaldfläche privatisiert. Der Anteil des Staatswaldes beträgt zur Zeit noch
96%, die restlichen 4% sind in kleinbäuerlichem Privatbesitz. Es besteht die Absicht,
50% des Staatswaldes zu privatisieren. Nach 1989 wurden 13 Waldgebieten die
Qualität eines Nationalparks (insgesamt 397000 ha) zuerkannt, das sind 8,4% der
Gesamtwaldfläche. Jedoch wurden diese Vorgaben bisher weder rechtlich noch
organisatorisch umgesetzt.

Summary

At this time Romania runs through a comprehensive economical modification. Among


other things, it is attempted to lead the country out from the existing crisis by stimulation of
the wood processing industry. Today the main important question for the future development
of the Romanian forest reads as follows: Denationalization or continuation in the State
ownership. 3% of the total forest area were denationalized to 1994. At the time the portion of
State forests still amounts to 96%, the remaining 4% are in small-scale farming private
property. The intention exists to denationalize 50% of the State forest. Since 1989 13
woodland areas were awarded to National Parks (in total 397000 hectares), that is 8,4% of
the total forest area. However, these injunctions have never been realized neither legally nor
organizationally up to now.
News of Forest History, Nr. 28, 1999: Zur Forstgeschichte Rumäniens / Forest History in Romania 70

5. Zusammenfassung

Nach einem kurzen Überblick über die Geschichte Rumäniens, wird die
Forstgeschichte vom 12. Jahrhundert bis zur Gegenwart behandelt. Die Einteilung in Kapitel
erfolgt anhand bedeutender politischer Ereignisse, die wirtschaftliche Auswirkungen auch auf
die Nutzung des Waldes hatten. Die Behandlung des Stoffes wird gesondert nach den
historischen Landschaften (Moldau, Siebenbürgen, Walachei) vorgenommen.
Die in zahlreiche Unterkapitel gegliederte Arbeit (siehe Inhaltsverzeichnis) erleichtert
die Übersicht der weitgefächerten Thematik.

Summary

Subsequent to a short view of the history of Romania, the forest history is handled
from the 12th century onwards up to presence. The division into chapter occurs by means of
important political events which had economical effects too on the utilization of the forest.
Relating to the diverse historical landscapes the treatment of the history is carried out in a
separated manner (Moldavia, Transylvania, Walachei).
The study is organized into numerous subsections (see table of contents) Thereby the
survey of the long diversified subject is made easier.

6. Literatur
Literature

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7. Abbildungen
Figures

1. Die geographische Lage Rumäniens in Europa (nach D. u.R. Rösler, 1985).


2. Rumänien - Historische Provinzen (nach Rehder, 1992).
3. Die Vegetationszonen Rumäniens (nach D. u.R. Rösler, 1985).
4. Die Landschaften im Rumänien der Zwischenkriegszeit 1919- 1939 (nach Völkl, 1995).
5. Die Militärgrenze (nach Weithmann, 1995).
6. Das "Altreich" am Ende des 19. Jahrhunderts (nach Völkl, 1995).
7. Der Urwald von Slatioara-Bukowina (nach Mühldorf, 1926).
8. Verwaltungseinteilung Siebenbürgens (1913) mit den amtlichen ungarischen Komitats-
und Städtenamen (nach Köpeczi,1990) und den Bewaldungsprozenten (nach Bedö).
9. Bewaldungskarte von Rumänien (nach Sburlan, 1933)
10. Rumänien nach den Gebietsabtretungen 1940 (nach Völkl, 1995).
11. Bewaldung der Verwaltungsbezirke (Judete) Rumäniens (nach Munteanu, 1994).

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