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Manifest der spanischen „Revolte“ des 15.

Mai 2011

(ohne gesonderte politische Intention übersetzt ins deutsche von Josef Kreitmayer
Fehlinterpretationen bei einzelnen Wörtern bitte zu entschuldigen)

Wir sind normale und gewöhnliche Personen. Wir sind wie du: Leute, die sich am morgen waschen,
um zu studieren, zu arbeiten, oder Arbeit zu suchen, Leute die Familie und Freunde haben. Leute, die
tagtäglich hart arbeiten um zu leben und eine bessere Zukunft zu erwarten, als für diejenigen, die uns
umgeben.

Einige betrachten sich als Progressive, andere als Konservative. Einige sind gläubig, andere nicht.
Einige haben klar definierte Ideologien, andere definieren sich als apolitisch…. Aber alle sind wir
besorgt und empört über die politische, ökonomische und soziale Gesamtansicht, die wir um uns
herum sehen. Über die Korruption der Politiker, Unternehmer, Banker… Für die Hilflosigkeit der
Bürger(Innen) gilt es aufzustehen.

Diese Situation bereitet uns allen jeden Tag Schmerzen. Aber wenn wir alle uns vereinen können wir
sie verändern. Es ist die Stunde sich in Bewegung zu begeben, die Stunde miteinander eine bessere
Gesellschaft zu bauen. Deshalb unterstützen wir entschlossen das folgende:

- Die Prioritäten jeder fortgeschrittenen Gesellschaft müssen sein die Gleichheit, der
Fortschritt, die Solidarität, der freie Zugang zu Kultur, die nachhaltige Ökologie und
Entwicklung, das Wohlbefinden und das Glück der Personen.
- Es gibt einige Grundrechte, die in diesen Gesellschaften abgedeckt sein sollten: Recht auf
Leben, auf Arbeit, auf Kultur, auf Gesundheit, auf Bildung, auf politische Partizipation, auf die
freie persönliche Entwicklung, und das Recht auf Konsum der wesentlichen Notwendigkeiten
für ein gesundes und frohes Leben.
- Die aktuelle Funktion unseres wirtschaftlichen und staatlichen Systems berücksichtigt diese
Prioritäten nicht und ist ein Hindernis für den Fortschritt der Humanität.
- Die Demokratie geht vom Volk aus (demos=Volk; cracia=Herrschaft) also sollte auch die
Herrschaft eine des Volkes sein, ohne Unterlass, hört uns die politische Klasse in diesem Land
nicht einmal zu. Ihre Aufgabe sollte sein unsere Stimme zu den Institutionen zu erheben um
die politische Partizipation der Bürger(Innen) durch direkten Rechtsweg zu unterstützen und
für den bestmöglichen Nutzen für die breite Bevölkerung zu sorgen, nicht sich auf unsere
Kosten zu bereichern und zu befördern, sich nur nach den Vorgaben der großen mächtigen
Wirtschaft zu richten und an einer Parteien-Diktatur festzuhalten mit dem unabsetzbaren
Briefkopf der PPSOE (anm. wohl spanische Partei).
- Die Gier und Konzentration der Macht bei einigen wenigen schafft Ungleichheit, Gereiztheit
und Unrecht, diese führen zur Gewalt, was wir ablehnen. Das überholte und widernatürliche
gültige ökonomische Modell führt die soziale Maschinerie in eine Spirale der Selbstaufgabe
zur Bereicherung einiger Weniger, die restlichen in die Armut führend. Bis zum Kollaps.
- Der Wille und das Ziel des Systems ist die Anhäufung von Geld vorgestellt vor Effizienz und
dem Wohlbefinden der Gesellschaft. Mittel verschwendend, den Planeten zerstörend,
Arbeitslosigkeit und unglückliche Konsument(Inn)en erzeugend.
- Wir die Bürger(Innen) bilden einen Teil des Getriebes, einer Maschine, die dazu dient eine
Minderheit zu bereichern, die nicht um unsere Bedürfnisse weiß. Wir sind Anonym, aber
ohne uns würde nichts davon existieren, weil wir die Welt bewegen.
- Wenn wir als Gesellschaft lernen unsere Zukunft nicht einer abstrakten ökonomischen
Rentabilität anzuvertrauen, die niemals zu einem Nutzen für die Mehrheit führt, können wir
den Missbrauch und den Mangel eliminieren, unter denen wir leiden.
- Eine Revolution der Ethik ist notwendig. Wir haben das Geld vor das Menschsein gestellt und
wir müssen es in unseren Dienst nehmen. Wir sind Personen, keine Produkte des Marktes.
Ich bin nicht nur das, was ich kaufe, warum ich es kaufe und von wem ich es kaufe.

Wegen all dem vorhergehenden bin ich empört.


Ich glaube ich kann es ändern.
Ich glaube ich kann helfen.
Ich weiß, dass wir es gemeinsam können.
Gehe mit uns hinaus. Es ist dein Recht.

(anm. zur Übersetzung, ich kann einen Großteil der Botschaft unterstützen, und erkenne
insbesondere für Spanien die Klarheit des größeren Leidensdrucks als im Übersetzungsland
Österreich – ein Großteil des Beschriebenen trifft auch auf Österreich zu, wobei die Komplexitäten
der Beziehungen BürgerInnen – Parteien – Politik – PolitikerInnen – Geld – System – Finanz -
Wirtschaft – Unternehmen zu vereinfacht dargestellt wird, was für ein einseitiges Manifest aber
nicht wunderlich ist – einen Gutteil der Empörung teile ich, und wünsche mir auf breiter Basis, mit
Kräften aus allen Ebenen des eben erwähnten komplexen Beziehungsgeflechts rasch und effektiv auf
die Suche nach besseren Lösungen zu gehen. Dieses Jahrzehnt muss der Anfang von Neu sein, nicht
das Ende von Alt… … für eine Revolution der Ethik … und dessen was wir als „Gut“ verstehen… …. Für
einen politischen und ökonomischen Rahmen, der das stärkt und den Entwicklungs-Raum schafft für
neue Institutionen, Produkte und Leistungen, die Zusammenhalt, Wohlbefinden und Chancen der
Menschen stärken, ebenso wie die Rettung [ja, Rettung!] unseres Lebensraums Planet Erde, … dieses
eben begonnen Jahrzehnt ebenso wie dieses begonnene Jahrhundert soll und muss ein
erinnerungswürdiges und glückliches für diese Menschheit werden!)

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