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Zweites Kapitel

Auslanderrecht

Auslánderrecht
Das Auslanderrecht
v«.«,
umfaBt vor allem die Bestimmungen liber die Einreise, den
;'fI'ť.4J';:,~·I',

Aufenthalt, die Niederlassung und Betatigung eines auslandischen Staatsangehorigen in


der BRep. Mafšgebende Rechtsgrundlagen sind das Ges. liber die Einreise und den
Aufenthalt von Auslandern im Bundegebiet (Au$liin4ergesetz - ' .:,
~,'lJtP~
- AuslG) C"d:F. vom 9. 7.
v,~ '/~

. . 19,9rr~1lliJBl. I 1354) m. spat. And. und die va zur Durchflíhrung des AusHindergesetzes­
~"""1)VAuslG- vom 18. 12. 1990, BGBl. 12983 m. spat. And.

Quelle: Creifelds, Carl/Lichtenberger, Gustav: Staatssbiirgertaschenbuch. Miinchen,


1997.

Die
tf.
Auslandergesetzgebung
_ 'f - < t
.Ó.
der Bundesrepublik Deutschland kennt folgende Forrnen
71 ~

der Aufenthaltsgenehrrfigňng:
• Aufentha1tsrecht fiir EU-Biirger );I.-.lt. ~. G4s
(Verordnungen und Richtlinien der, ID! . und AufenthaltsgesetzIEWG):
D~ Recht der Europaischen ~e~~insc.haft:,·~~'iiirt EU-Blir~~\~ unter bestimmten
Vóřaussetzungen Personenfreizligigkeit mnerh~,!!?\(f':""'~s gesamten EU-Raums.
Insbesondere Arbeitnehm~rp 8ie.~~tleister ug.Jjc\;,,~elbstandige kommen in den GenuB
dieses Privilegs. Die~t'Aufenthaltstitel g~wanrt dem Auslander grundsatzlich die
groBte Sicherheit des Aufenthalts (w~itrei6hendér Schutz vor Ausweisung).
I"OVO! /V" ~ f""'''- v
• Aufentlíaltserlauhnis nach M}~, 17 AuslG:

Die Aufenthaltserlaubnis bět;i'ffhn


...sbeson.9,~b~.~.·~~.gendliche Auslander, die langere Zeit
im Bundesgebiet leben, Ehegattť1n und mind~_~rige Kinder. Sie kann zuerst auf 1
Jahr und dann auf 2 mal 2 Jahre Hefristet ert~'i1fweiCfen; d~hiit ist.,~~e Grundlage ftír
einen spateren Daueraufenthalt. Bei EtlillIung bestimmter V'6r~ssetzungen (seit 5
Jahren AUfenthaltserla~n2~)esonc;l~e\~~itserlaubQ;~i~,,,m}illW~e Kenntnis der
deutschen Sprache, ausreichender Wolínraúrh, kein 1}..i'':~)Neisungsgrund) wird sie
gemaB . §§ 24,26 Ausl'G u,!q~ejristet erteilt; darauf besteht ein Rechtsanspruch.
A/{erkannte AsyilJúeéJztigte eřliáfién gemaíš § 68 Abs. 1 AsylVfG eine unbefristete
Aufenthaltserlaubnis. Die Aufenthaltserlaubnis ist nicht an einen bestimmten
Aufenthaltszweck (z. B. Ě~~eib';tatigk~it) gebunden.
• Aufenthaltsberéchtigung nach § 27 AuslG:
ln der Regel \'vIidtldie Aufenthaltsberechtigung nach 8 Jahren legalem Aufenthalt auf
Antrag erteilt (zuýÓř'Aufenthaltserlaubnis). Unter bestimmten Umstanden (ehemalige
Deutsche, Ehegatten Deutscher, Asylberechtigte) ist es moglich, auch nach 5Jahren in
ihren Besítz zu, kommen. Weitere Erforde~se sind, daB der Le~~!fSUff!~.!Ealt
selbstandig bestritten werden kann, daB nortná1erweise mindestens 60 Mohat~eíir~ge
zur gesetzlichen Rentenversicherung geleistet wurden, sowie daB die ~ěnde
Person in den letzten d9i.l.éren nicht wegen einer groííeren vorsatzlichen Straftat
veru~ilt wurd~Nach Eřhf.l1",de~llfenthaltsberechtigungist eine Ausweisung nur
unter ei~Chrankten Vor~u~s6tiuňgen moglich (§ 48 AusIG). Damit ist die
Aufenthaltsberechtigung im Rahmen des Auslandergesetzes der beste und sicherste
Aufenthaltsstatus.

18
• Aufenthaltsbewilligung nach §§ 28, 29 AuslG: ~... J:.
Bei der AUf~pťJ~~ewilligu~g isJ,,?~ ,~Lenthalt ~uf einen ganz bestim~ten Zweck
beschrankt 'womit auch dle Aufentfia1tsdauer lm voraus, begrenzt lsL.~,. l
~T~~sarbeiťrie6mer, Gastarbeitnehrner, Studenten, ~uszub~lden~ É·ešúthe.r,
Gescháftstelsende). Nach Wegfall des Aufenthaltszwecks mussen dle ~t&~~n e t
Bundesrepublik Deutschland, grundsatzlich wieder verlassen; eine Moglichkeit zur
aufenthaltsrechtlichen Vertestigung besteht nicht. Die Aufenthaltsbewilligung wird ftír
langstens zwei Jahre éftě1'tt und kann um zwei Jahre verl~:pgl?"rt werden, .wenn der
i\~!~~p~tEw~1 ~o~ nicht erreicht ist. Die Erteilung 'crIOrgt nach Eřill~?sen, es
besteht kein AnsJ5ru~ darauf.
• Aufenthaltsbefugnis nach § 30 AuslG: ,~~~"':~.
Die Aufenthaltsbefugnis wird gewahrt, wenn aus volkerrechtlichen, p,ringenden
humanitaren o~ politischen Gríínden der Aufe~th~~ it7~C~~l}desg~biet e~bt wer~~n
soll und die Erte~~J.~iner Aufenthaltserlaubms ausgeschlossen 1St. Asylbe~erIt
bei denen die V ořauSšéhungen des § 51 Abs. 1 AuslG ("kleines Asyľlydrytégen,
wird eine Aufentha1tsb..xf..~lťis erteil~. ,Wer seit zwei Jahren im ""B.es~ einer
auslanderrechtlichen ]j~JlQůng (si~he~unten) ist, ~pn e~falls eine
Aufentha1tsbefugnis e~ten; dies gi1t vor allem fíír abgelehnte Asylbewerber. Die
Aufenth.a1tSbefu gnis.,W)rd fíír langstens 2 Jahre ert~'y,E: und kann danach ve.rlangert
werden. Die vě;rang-erung der AUfenthaltsbefu~!1is hangt grundsatzlich davon ab, ob
die Grunde der Aufenthaltsgewahrung weiter ĎeS1e'tlen. Nach acht Jahren ~z der
Aufentha1tsbefugnis kann eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis ertei1t werden (§ 35
AuslG), womit sich die Mčglichkeit der aufenthaltsrechtlichen VerreSligung ergibt.:
Der Titel der Aufenthaltsbefugnis ist auch fůr Kriegs- und Biirgerkriegsfliichtlinge
nach § 32a AuslG vorge~'ten.

Das deutsche Auslander- und Asylrecht kennt neben den genannten Formen von
Aufentha1tsgenehmigungen noch folgende zwei Aufenthaltstitel:
g
• DuÍduí'Í nach § 55 AuslG: ~~ ,, ~,i:/., ~N~
~enn eine Perso~ keine AUfenthalts~~ehmigung erh~lt und rechtlic~ verpflichtet ist,
dle Bundesrepublik Deutschland zu 'verŤassen, aber mc;h,t abgeschoben werden kann,
weil dem rechtliche oder ta'tS1iCfffiche Hindernisse entgegenstehen, kann eine Duldung
ertei1t werden. Meist wird die Duldung fur ein Jahr ausgesprochen, wobei eine
Verlangerung der DuldJ;!Dg~glich ist. FUr geduldete Personen lJesteht die
Mo~~! ~~x!,-rlfeťt'serlaubms.
• AI:tfenthaltsgešfuttung nach §l5S, 56 AsylVfG:
D!tt., Aufenthaltsgestattung er~~ten nur Asylbewerber fůr die Dauer des
'". "•• A~r.fuhre.ns. Sie ist r~mí12h auf den Bezirk der fur den A~xJbewerb. er zustandigen
Áuslan~~hfude beschrankt. Werden ÁŠJY1~endt als ~sY1'bé~chlf.gt im Sinne des
Grundgesetzes anerkannt, erhalten sie eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis; werden
sie als Fltichtlinge im Sinne der Genfer Fltichtlingskonvention (§ 51 Abs. 1 AuslG)
anerkannt, erhalten sie eine Aufenthaltsbefugnis.
Bei den folgenden Betrachtungen sind die in der Bunde§~A)publik Deutschland
wohnhaften EU-BUrger von Úrltir$,eoiá.netém Interesse, da sie K:aum Einschrankungen
i:ležiig1'tch des Aufenthaltsrechts itiřít~ťilegen (sl~h~o'ben); von zentralem Interesse sind - v
die sog. Drittausldnder; d.h. Staatsangehorige aus Nicht-El.l-Landem, fůr die die
oben skizzierten auslanderrechtlichen Aufenthaltsregeln voll gííltig sind.

Quelle: Lederer, Harald, w.: Migration und lntegration in Zahlen. Bonn, 1997.

19
f I
!V<:,.. t'I"""~~
Arbeitserlaubnis
Auslander, die Qic[t die Staatsangehorigkeit ein~s Mitzliedstaates der Europaischen
Union besitzen, b~en fůr die Ausííbung einer un4<!igen Erwerbstatigkeit eine
Arbeitserlaubnis. Durch diese Arbeitserl~nis wird der Vorrang von Deutschen, vqn I;.U. I
Staatsangehorigen und vO,n gleidhg~n auslandischen Arbeitnehmem (.rev~hli'tie"""
Arbeitnehmer) bei der vérin1ttfurig iri Arbeit gesichel}4
Zu den gleichgestellten Auslandern gehoren diejenigen auslandischen Arbeitnehmer,
die einen von der Arbeitsmarktlage unabhangigen Rechtsanspruch auf eine
Arbeitserlaubnis haben. +" ,

Ein Rechtsanspruch aufArbeiiserlaubnis wírd im wesentlichen erworb~r~h


• eine fíínfjahrige ré~imig a~ arbeitserlaubnispflichtige Beschafugung als
Arbeitnehmer in Deutschland in/den letzten acht Jahren;
• einen sechsjahrigen un~enen Aufentha1t in Deutschland, wenn der Auslander
eine Aufenthaltserlaubnis oder eine Aufentha1tsbefugnis besitzt; '. r
• die EheschlieBung mit einem deutschen Staatsangehorigen, sofem die ~~e
Lebensgemeinschaft besteb~1 ~-..A.l
• vierjahrige eheliche L~sgemeinschaft in Deutschland mit einem Auslander, der
eine Aufenthalserlaubnis oder eine Aufenthaltsberechtigung besitzt;
• die unanfechtbare Arfé'řírennung a1s Asylberechtigter.
C,j;,~I, 'Pf',

Quelle: Aufzeichnung zur Ausldnderpolitik: und zum Ausliinderrecht in der Bundesrepublik


Deutschland. Bundesministerium des lnnern, 1997.

20

1. Textarbeit

Fiillen Sie bitte anhand des Textes stichwortartig das folgende Schema aus:

Auslander aus EU - Mitgliedstaaten

gewiihrt unter
enthaltsrecht fiir EU ­ Voraussetzungen
Biirger

fiir

_ _ _I IL...---...-_ _II_ _-
Auslander aus Nicht - EU - Staaten

Aufenthaltsgenehmigung
I I

1./ ~I. ~ III.


~ IV.

r
I' I I I
I

1 _

Aufenthaltserlaubnís
fiir ~-I- - - - - - - -

--'vl <, i í I,
,'

21

befrlstete Erteilung

Vorassetzungen fiir den Daueraufenthalt

D Rechtsfolge

4' , "I
II. Il
J ,

+ I

22

n.
Voraussetzunge

1.
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2. ---- I ,jI<J~ {rllf,', .


I
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3. ---- - - - - - - - : . . \7 Stl ,'

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gilt fiir: ti' '" (,
*
*
*
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Frist

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--I
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23

Zwei Aufenthaltstitel:

I. Voraussetzung IL! ....J

§
Frist

fiir
II.

Voraussetzung: Voraussetzung:
Anerkennung als:

A J
S;" (
Hll
'.Ji .. 'r
.",'('$
.~"'~( ~it.l'
JJl'.J ~t+J Jl~}J,."" ~ kt:."" ,{.:J)'.v

Rechtsfolge Rechtsfolge

24

~ Erganzen Sie bitte Verbform ~9-d Prapositíen ~~ der Liste~J.J_ "'r"1 J­


'.'eifiiiě1iJf.ber, anzeigen }J.ii, b~ken auf, b~hren iiber, nachsuchen um, verbunden.
mÚ, /ltweféhen von, errtfl:ň [ůr, befreien von .
. . ,
I' ,."Vt.J""'-t.
. A rbei
__ Dle eitser1aubni . d - ve dire k on k rete ange b ot ene Tati
rus W1f er q;:r Cf L r
a 19keit .
De-facto-Flíichtlinge bekommen eine allgemeine Arbeitserlaubnis, die in der
"
Regel ::;,(.. einen Arbeitgeber .~~.X..%.-:!i:.~!. wird.
:: Zur Vťr-ffi'ěíc1ung einer besonderen Harte kann .... .. ~q~......... den bezeichneten
Voraussetzungen ...:.:.:..:..:../:':werden.
. t Die Aufenthaltserlaubnis ist unbefristet zu verlangern, wenn der Auslander .'?XU.
ausreichenden Wohnraum ..(,f.~ll/f.!.....
5. Die Aufenthaltsberechtigung kann nicht r Bedingungen und Auflagen
.:/..'.;.'....:..1,(;,..... werden.
6. Die Auslanderbehorde hat den Auslander .!.~:.:.. " die Regelungen des § 32 des
Asylverfahrensgesetzes schriftlich zu .. Ut. {.{.':'.: ll:;...
7. Einem Auslander, der J:'!... Asyl ..,,":::;.!:'.~.;:~..:.; ist zur Durchftihrung des
Asylverfahrens der Aufenthalt im Bundesgebiet gestattet. _~wÁ.,
8. Auslánder unter 16 Jahren, die nach § 2 DVAuslG ...... (/:1.1...... Erfordemis der
Aufenthaltsgenehmigung }Y~:.!..U..... sind, haben innerhalb von drei Monaten nach
ihrer Anreise ihren Aufenthalt P.:..! der Auslanderbehěrde .I!:~~.'.'.;.:: ...':::::~ .

3. Verstandnisfragen
1. Nach welcher Rechtsnorm richten sich aufenthaltsgewahrende MaBnahmen fíír Nicht­
Bl.l-Lander? ú··~""'JJ'1,...JJ~

2. Welche Staatsbtírger sind von der Arbeitserlaubnispflicht befreit? ~ íWJf" eÓ»

3. Welche erwerbstatigen Personen kommen in den GenuB der Freizugigkeit nach EG­

Recht? CI.,JI.. J."")_..v,, ,{, .v..f."/.J .JJUj'o, 'J.vJ.."" t.. ~'•• ~\.;..ot

4. Welche vier Aufenthaltsrechte faBt das Gesetz unter dem Oberbegriff


Aufenthaltsgenehmigung zusammen?Welcher Unterschied besteht zwischen den
einzelnen Formen? Welche Rechtswirkungen haben alle vier Formen? o. e.+>--.. f,." u/~, "'"
5. Wann und welchen Personen ,"::ild,~ine Duldung erteilt? f........\».~,. ~ ,

6. In welchen Fallen kann die Absčhleoung zeitweise ausgesetzt werden? '11 .. ,

7. Fíír welche Zeit erhalt der Asylantragsteller eine Aufenthaltsgestattung?


8. Aus welchen Staaten benótigen die Arbeitnehmer fůr die Aufnahme einer

Erwerbstatigkeit eine Arbeitserlaubnis?

25

4. Horubungen zum Thema Auslanderrecht

"Nur wenige Zuwanderer besitzen einen sicheren Aufenthaltsstatus"

Quelle: URL: http://www.welt.de/daten/1998/12/04

A. Multiple - Choice - Aufgabe:


Kreuzen Sie bitte - nach dem Horen - diejenige Aussage, die der Information des
gehorten Textes entspricht.

1. Armando Rodrigues war a) der hunderttausendste Gastarbeiter in


Deutschland.
b) der dreimi11ionste Zuwanderer in
Deutsch1and.
c) der einmi11ionste Gastarbeiter in
Deutschland.
d) der zweimi11ionste Asylbewerber in
Deutschland.

2. Das Auslanderrecht gi1t a) fíír alle Gastarbeiter.


b) nur fur Gastarbeiter.
c) fur alle Auslander.
d) fíír alle Asylbewerber.

3. Ein auslandischer Student erhalt a) Aufenthaltsbewi11igung.


b) Aufenthaltsberechtigung.
c) Aufenthaltserlaubnis.
d) Aufenthaltsbefugnis.

4. Fůr die Bíirgerkriegsflííchtlinge ist


vorgesehen: a) Aufenthaltserlaubnis.

b) Aufenthaltsberechtigung.

c) Aufenthaltsbewi11igung.

d) Aufenthaltsbefugnis.

5. Der sicherste Aufenthaltsstatus ist a) Aufenthaltsbefugnis.


b) Aufenthaltscrlaubnis.
c) Aufenthaltsbewi11igung.
d) Aufenthaltsberechtigung.

26

B. Kreuzen Sie bitte an, ob die Aussage richtig oder falsch íst,

Richtig Falsch

1. Auslander bedíírfen ftír die Einreise und


,
den Aufenthalt im Bundesgebiet einer
Aufentha1tsgenehmigung.
2. Die erste Stufe zu einem dauerhaften
Aufenthalt in Deutsch1and ist fíír Auslander
die unbefristete Aufenthaltserlaubnis.
X
'f.'· :. c' "

3. Migration in die Bundesrepub1ik zu


Arbeitszwecken ist bis auf wenige ~

Ausnahmen moglich.
4. Wenn keine Ausweisungsgrtinde
vorliegen, kann man nicht den Auslander ./

ausweisen.
5. Asy1bewerber, die in Deutsch1and als
\
Asy1berechtigte anerkannt werden, erhalten
~
eine Aufenthaltsgestattung. -, t . • 11. ,Ad J
6. Auslander, die eine Aufenthaltsberechtigung
besitzen, bedurfen keiner Arbeitserlaubnis. X

27

--~-

Drittes Kapitel
UNHCR

Basis - Informationen

Das Amt des Hohen Fliichtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) wurde
durch die Resolution 428 (V) der UN-Vollversammlung gegriindet. Es nahm seine
Arbeit am 1. Januar 1951 als Unterorgan der UN-Voll~mnirúng'-/~út.Aufgabe:
Den Millionen von Fliichtlingen und Vertriebeneri in Europa zu he1fen, die wahrend
oder nach dem zweiten Weltkrieg ihr Heimatland verlassen mu6ten.
UNHCR ist das l~i d~ in einer Reihe von internationalen, zwischenstaatlichen
Organisationen, die sich seit 1921 mit F1licht1ingsprob1emen befasst haben.
Zunachst fůr nur drei Jahre ins Leben gerufen, um europaischen Flticht1ingen zu
he1fen, die vor dem 1. Januar 1951 ihr Heimat1and verlassen muBten, ist das UNHCR­
Mandat seit 1954 regelmaňig um funf Jahre von der UN-Vollversamm1ung verlangert
worden. "T''':~~'
Das defzeitige Mandat lauft bi~ 1. Dezember 2003.
Bis Juni 1999 sind dem Abkommen oder dem Protokoll insgesarnt 137 Staaten
beigetreten.
UNHCR hat seinen Hauptsitz in Genf sowie 271 Bííros we1tweit.
r Das Hauptbliro in Deutsch1and befindet sich in Berlin und die AuBenstelle eines
J' B~~báchtefs beim Bundesamt fůr die Anerkennung auslandischer F1lichtlinge in Nlirnberg.
Weltweit sind knapp 5.000 Mitarbeiter fůr UNHCR tatig.
Der Hohe Fltichtlingskommissar der Vereinten Nationen wird auf Empfeh1ung des
Uř-l-Generalsekretars von der UN-Vollversamm1ung gewahlt und ist ihr verantwort1ich.
Derzeitige Amtstragerin ist seit dem 1. Januar 1991 die japanische Politikwissenschaftlerin
nud ehemalige Diplornatin Prof. Sadako Ogata. Sie ~rl;1'a"J der,' UN-Vollsamm1ung liber
den Wirtschafts- und Sozia1rat (ECOSOC) ihren jahrliche~~,lir~&l. ..~
Die Hilfsprogramme werden durch das UNHCR - ExéíZtiťivkómitee geri~limigt und
liberwacht.i"i, C';', "n .~,,,,,•. ',1
/VVrJt,.
"f 1 , k -fP' -
Gemaf seiner Šatzung ist UNHCR eine humanitare, unpo1itische Organisation, die
zwei Hauptfunktionen erfullen solI:
, F1licht1ingen .Jntemarionalen Rechtsschutz" zu gewahren und fiír ihre Prob1eme
"dauerhafte L6š{{ngen" zu suchen.
UNHCR wurde ftir seine Arbeit zweima1, 1954 und 1981, mit dem Friedensnobe1preis
ausgezeichnet.

Internationaler Rechtsschutz
F1lichtlinge, das heiBt, ihr Leben, ihre Sicherheit und Freiheit zu schíítzen. Dies heiBt
"Uf.4~.'~ •
auch, Fltichtlinge davor zu bewahren, in ein Land zurííckgeschickt zu werden, wo ihnen
fl" .., '" r, ' ,.
Verfo1gung droht.
Dařtib~r'hrnaus gehort e~ zuden Aufgaben von ~n~,~,. ?ie Rechte von~!.ii..;~lingen
in Lebensbereichen wie Unierbringung, Ausbi1dung, Beschaftigung und Freizůgigkeit zu
fordern.

28

r, Vf '1~l',~n 5f
1IDlJI~R b~ž.i:eht sich",~)H.,~einer ~ech~sschutzUitigkeit auf ein. internation~es
Abkommen
z tOL. _ .....
"Oj',-~
uber dle Rechtsstellung von Fluchthngen. Es wurde am 28. Juh 1951 von emer
Bevcllmachtigtenkonferenz der Vereinten Nationen in Genf verabschiedet. '
Diese Genfer Fltichtlingskonvention trat am 22. April 1954 in Kraft. Neben Australien,
Belgien, Danernark, Luxemburg und Norwegen gehorte die Bundesrepublik Deutschland
Zll den ersten sechs Unterzeichnerstaaten. r • ýl 1 r , }, v.ý

Der globaleJ1J~~~~lltllng der Fltichtlingsproblelnati~ectw~13~ trage~d, wu.rd.e im


Jahre 1967 ein Zllsatzpr,~~!t; ftír das Abk?Enmen verab~cllleďét, das diese zeitlichen
und geographischen Einschrankungen allfh~ "­
Die Genfer Fltichtlingskonvention gilt als "Magna Charta"40>1,~~,jnternationalen
FltichtlingsrY,chts;. Sie, regelt die Rechte und Pflichten eines anerkannteři Fltichtlings in
seinem pJfffiáh~elarid4ricí bietet eine volkerrechtlich verbindliche Definition des Begriffs
"Fli.ic~~ljng". ~
Jkernstuck der Genfer Fltichtlingskonvention ~~s;~ .~~~ Art. 3~,,(4 ~a~-'~?~'".2,l'i~n-:
Refoulement Gebot", d.h. das Verbot der Alfsweisung und ZUrUckweisfíÍ1g eines
Flííchtlings in Staaten, "in denen sein Leben oder seine Freiheit wegen seiner Rasse,
Religion, Staatsangehorigkeit, seiner ZU,8ehorigkeit zu einer bestimmten Gruppe oder
wegen seiner politischen Uberzeugung bgQf~hfsé"in wíírde".
Ferner regelt das Abkommen detailliert die Rechte und Pflichten eines (anerkannten)
Fluchtlings in seinem Aufnahmeland. -Erklartes.., Ziel: Flííchtlinge den jeweils
rfiJi~tt~~~~~!!:~~l~n Ausl~J}dern <:,J!~q'r so~eit als moglích, den Staatsburgern des
asýlgéwalíre'n'den Landes gleichzustel1en.
~/.?I'" vtl
UNHCR obliegt, nach der Praambel der Genfer Fltichtlingskonvention die Aufgabe,
"die DurChtilllIun~g' der internationalen Abkommen zum Schutz der Fltichtlinge zu
tiberwachen."pťQVA"~<I' -,..,u , ,
~ -Z'~1I~' ~?{
, In Art. 35 des Abkommens verpflicfiten sich die Signatarstaaten zur Zusammenarbeit
mit UNHCR bei der Erfullung dieser Aufgabe.

Sadako Ogata, 1999


() jo, ('Iq."'" Ml ...
" UNHCR begann seine Arbeit mit einer gewaltigen Fliichtlingskrise in Europa und ist
nun, nach fast 50 Jahren, wieder mit ~l~er ~uropiiischen Fliichtlingskatastroph!'7JQgf!i~~,,]:' <."
Fiir das Kosovo sind in den velgaizgenen Monaten viele private Spendengelder.
gef!.JÚ:;ľ. Dennoch denke ich, die Emphatie der Spender sollte sich nicht allein au! das
Kosovo beschriinken. Wir haben zum Beispiel kaum noch Geld fiir unsere Hilfsprogramme
in Pakistan, wo uber eine Million afghanische Fliichtlinge leben. Und wenn Sie in Afrika
sind, fragen viele Mensehen: Wer eigentlich denkt noch an uns?"

Dauerhafte Lěsungen
Bei der Suche nach dauerhaften Losungen fíír Fltichtlinge stehen grundsatzlich drei

Alternativen zur Verfugung: ~j"í,,~1 ,;"~:Y'; . ,.)

• Freiwillige Riiékk~hr in das Heimatland. Sie kommt in Frage, wenn die Betroffenen

keine Verfolgung mehr 6€{ti~hi~il.mi!ssen. Die Fltichtlinge sollten selbst entscheiden

konnen. ob ihre Sicherheit ge~ahiťéi~tet ist.


~- ..: C" Lt" 'vi:' A".,,/"­
e ' e/1'

• Eingliederung in das Erstasylland. Falls eine freiwi1lige Repatriierung nicht moglich

ist, konnen Integrationsprogramme Fltichtlinge dabei úntirsHii~en, eine Existenz in

ihrem Asylland aufzubauen.

29
·... O., Ř t: /;,4
• Umsiedlung in ein Drittland. Sie wird erforderlich, wenn Fltichtlinge in ihrem 1.1
Erstasylland auf Dauer nicht bleib~n konnen::,H'!'; 'U. .. . .
UNHCR hat in den 48 Jahren semes Béffenens weít uber 30 MIIIIonen Menschen Hll
geholfen, in ihr Heimatland zuníckzukehren oder in einem anderen Land eine neue Bll(
Zukunft zu finden. zun
Zur Zeit stehen mehr als 21 Millionen Fltichtlinge und Menschen in
flííchtlingsahnlichen Situationen weltweit unter dem Mand~t von l1~"li<;:.~:~.i~s~. Zahlen l

spiegeln jedoch die Dimension der Weltflňchtlingsproblematik nur urízureicheňd wider.


~.

Neben den Fltichtlingen, die intemationale Grenzen uberschritten haben, gibt es .,


sc"lik&{{ri'gsweise weitere 25 Mio. Menschen, die innerhalb ihres Landes aufgrund von 3., ~

Blirgqkrie~en und inneren Konflikten vertrieben sind. Knapp 7 Mio. (1998) intem ~

V;'rtii({b;Í1é' und andere Personen werden von UNHCR mit humanitaren Hilfeleistungen ~.

~rit~;~fJtit, u.a. im Kosovo, in Bosnien un~,}:~~r,~~$~wina, Sierra Leone, Burundi und 5.


Aserbaidsehan. Das Mandat von UNHCR enthalt jedoch keine Regelungen íiber den
Rechtsschutz fur diese .M~nschen. . 1'4 : . 6.
Vor dem Hi~rullii einer zlffiéhtri2hCien Zahl von Binnenflííchtlingen beschloB das
U!'JIJ;~R~~xekutivko~*~ti~ Dezember 1993, die HilfsmaBnahmen fůr diese Gruppe
auszuweiten. Die UrlkJšttitzung solI in enger Zusammenarbeit mit anderen Institutionen s. <,­
und intemationalen Hilfsorgani~tiopen, darunter auch dem Internationalen Komitee des 9. -
Roten Kreuzes (IKRK)(2), gelel§ťěfweřéfén.

Finanzierung .I /~
/'Vl/ fe .r? , .'
UN}lCR finanziert sich fast ausschlieíšlich durch freiwillige Beitrage . von
Regq:rf.t;$"eE" ~i~htregierungsorganisati8~e?Jlnd Priva~pénéiérn. Seit langem bestréiten 15
Geber~der rund 95 Prozent des B'Íidgets. Angesichts der Krisen im Nord-lrak, im
ehemaligen Jugoslawien, Ruanda und Tschetschenie~ i.§t s)ie Zahl der Menschen, um die
sieh UD!HC~ki.immem muB, rasant in die Hohe gétc~llt. Die UNHCR-Ausgaben sind
de~t;prec1íéIťd von 544 Millionen US-Dollar im Jahr 1990 auf mehr als eine Milliarde
US-Dollar pro Jahr seit 1992 gestiegen. Das UNHCR-Budget besteht aus zwei Teilen: die
Allgemeinen Programme,. die Fluchtlingsschutz und Hilfsprogramme umfassen und die
vorweg geplant und (éll'éhmigt werden sowie die Sonderprogramme, die akute
Notsituationen, freiwillige Ruckkehr von Fltichtlingen und Hilfsprogramme fůr Nicht­
Flíichtlinge betreffen.

L Ah
UNHCR in Deutschland l ZW!

3. Bc,
Wie in den anderen westeuropaischen Staaten liegt der Schwerpunkt der UNHCR­
..f. LaJ
Aktivitaten in Deutschland im Bereich des Rechtsschutzes. Das Asylverfahren wurde in 5. Ho
der Genfer Flij~htlingskonvention nicht geregelt.
,.6- Seli
Glé!č&wghl ist;VI;..es in jíen westlichen lndustrienationen zur Ané'fkěnnung des
1- ln 7"" t·
LB
~!li~hm~gsstatus unerla!lť~.}~eshalb gilt 5~ i~.v.Rahm~~.,. .des~ec~ts~~hutzes As)
slcherzustellen, daB Asylantrage innerhalb eines arigerriessenen Verfahrens gepriift werden. ,. Bez
L

IQ.
Sta;

daj
Quelle: URL:http://www.unhcr.de
cnc

FuBnoten
Cl) Das Protokoll von 1967 liber die Rechtsstellung der Flůchtlinge.
_ (2) Das Internationale Rote Kreuz (IRK) besteht aus den nationalen Gesellschaften vom RK (Deutsches,
Britisches usw.), dem Internationalen Komitee von RK und der Liga der Gesellschaften vom RK.

30
1. Begriffsratsel

Fullen Sie bitte dieses Begriffsratsel waagerecht aus. Jedes Kastchen steht fíír einen
Buchstaben. Bei richtiger Losung ergeben die urnrahmten senkrechten Zeilen einen Begriff
zum Thema Asylrecht.

l. ~J
,,)

~~ r, r A p <co, ,.I f i t, I
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1.
Abkommen uber Abbau der Grenzkontrolle ll. Abkiírzung fíír das Internationa1e Komitee
2.
zwischenstaatliche Kontrakte des Roten Kreuzes
3.
Beweisgegenstand (lat.) 12. fíír menschlichen Genuss gereinigtes
4.
Land im ehemaligen Jugoslawien Wasser
5.
Budget 13. Strafe, den Tod zu erleiden
6.
Schutz, der das Gesetz gewahrt 14. Unterzeichner
7.
Land, in dem ein Flííchtling erstmals um
15. regelmaíšig gezahlte Geldsumme (bes. fůr
Asyl nachsucht
Kinder) ,
8. Staat im Zentralafrika 16. unerwíínschte Entfernung vom bisherigen
9. Bezeichnung fur Entwicklungslander Standort
10. derjenige, der beruflich Rechtsberatung 17. Antrag auf Gewahrung von Asyl
erteilt 18. Durchreise von Personen durch ein
Drittland

Losungswort lautet:

Versuchen Sie bitte, diesen Begriff zu definieren.

31
2. Kreuzen Sie bitte, ob diese Aussage richtig oder falsch ist.

richtig falsch

1. Das Hohe Fltichtlingskommissariat der Vereinten


Nationen leistet Rechtsschutz nur fůr F1tichtlinge in
Europa. X
2. Ursprtinglich erhielt UNHCR nur ein auf drei Jahre
><­
befristetes Mandat.

3. UNHCR wurde von der Genfer Fluchlingskonvention


ins Leben gerufen. \

4. Die Arbeit von UNHCR ist politisch. :­

5. Nur ein intemationales Vertragswerk definiert den /


Begriff "Fltichtling". X

6. Der Begriff "Fltichtling" wurde von dem Schengener


Úbereinkommen definiert. -,

7. Der Hohe Fluchtlingskommissar der Vereinten


Nationen ist beauftragt, die Durchfuhrung der GFK
zu uberwachen, X.
8. Wenn die freiwillige Ruckkehr in das Heimat1and
auch moglich ist, hilft UNHCR Fltichtlingen bei der
Integration in ein Erstasylland oder bei der »:
Wanderung in ein Dritt1and.

9. UNHCR ist bei der Koordination und Beschaffung I


von Unterkunften, Verpflegung und medizinischer -, "t'
/
Versorgung behilflich.

10. Fíír die Menschen, die aufgrund von Btírgerkriegen


vertrieben sind, enthalt das Mandat von UNHCR
keine Regelung uber den Rechtsschutz.

11. UNHCR hilft auch den Menschen, die innerhalb


/
/
ihres eigenen Landes vertrieben worden sind. -,

32

3. Textarbeit
A. Lesen Sie den Text.
Suchen Sie bitte im Text Hauptinformationen liber UNHCR und Fltichtlinge heraus und
tragen Sie die Schlusselworter in die Tabelle ein.

Schlíisselwěrter

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

ll.

12.

13.

14.

15.

16.

17.

18.

19.

B. Machen Sie bitte anhand der hervorgehobenen Schliísselwěrter eine kurze


lnhaltswiedergabe.

33
4. Wiederholungsfragen und Vertiefungsfragen
1. In welchen Vertragswerken ist der Fh.ichtlingsschutz geregelt?
2. Fílr welche Personen gelten die in der Genfer Fliichtlingskonvention festgelegten
Bestimmungen?
3. Wozu verpflichet die Genfer Konvention die vertragsschlieBenden Staaten?
4. Welche zwei eng miteinander verbundenen Hauptfunktionen sol1 UNHCR erftíllen?
5. Was gehort zu den Fliichtlingsrechten?
6. Haben die Fh.ichtlinge irgendwelche Verpflichtungen? Wennja, welche?
7. Welche Personen sind lhrer Meinung nach von dem Schutz und der Hilfeste11ung
ausgeschlossen?
8. Was verbietet das sog. "Non-Refoulement Gebot"?
9. Wann kommt die Weiterwanderung in einen Drittstaat in Frage?
10. In welchen Staaten leistet UNHCR Rechtsschutz?
11. Welche internationalen Organisationen sind ebenfalls wichtige Partner bei
Hilfseinsatzen?

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34

Viertes Kapitel

Die Europaische Menschenrechtskonvention als

gemeíneuropaíscher Grundrechtsstandard

y.~~~

J. Bedeutung der EMRK Ji', I ")/i ,po, i I


Auf der Grundlage eines Entwurfes der Beratenden Versamrnlung des Europarates
wurde 1950 in Rom die Europaische Menschenrechtskonvention (EMRK) unterzeichnet.
Sie ist im J ahr 1953 nach der Ratifizierung durch zehn Staaten in Kraft getreten. Alle Zffi.. 4 Ý.
Mitgliedst~~7.,~,,.cJes Europaratet~6lÍ.fiéi3lich Ruíšlands (Ratifikation am 5. Mai 1998)
sind Vertřagsstaaten der Konvention. Die Europaische Menschenrechtskonvention
gé-wahileistet elementare Mcnschcnrechtc (Recht auf Leben, Folterverbot, Verbot von
Sk1"averei und ZWangs~beit), den Schutz personlicher Freiheit, Justizgrundrechte
(r~c9t~rs~aatliche Verfahrensgarantien), besondere Freiheitsrechte (Schutz.derJ.?rivatsphare,
Ge\.viš~ensr
r;;.t:r..s~V"'r'"",,'l\,..
und Religionsfreiheit, freie Me~lmgsauBerung" Ve~aíňffi'fUí1gs- und
• • • ď .. ~ ••
"1" I • •

Verelr.Js.~r:.~~helt) SOWle das Recht auf Ehe ul}t,c~rp~l:l~r",~rganzt worden sind diese
Gewahrlei~ungen durch eine Reihe von ZusatZ'p~ót6kollen, die (fíír die ihnen
beigetretenen Staaten) weitere Garantien enth~IJ.t:;~.y'on besond~rer Bedeutung ist etwa das
ProtokoU Nr. 1, mit dem der Schutz des Eigentums gewahrleistet ist (Art. 1), und das
ProtokoU Nr.6 mit dem Verbot der Todesstrafe (Art. 1).
Die tilJetragende Bedeutung der Europaischen Menschenrechtskonvention ftír die
Entwicklung des intemationalen Menschenrechtsschutzes liegt darin, daB damit zum ersten
Mal effektive /' Durchsetzungsmechanismen fůr den Menschenrechtsschut~
internationaler Ebe~e im Rahmen eines justizformig geordnetenVerfahrens gescháffen
worden sind. (... ) V !Lb "<-I {G.:!'" - 'C!"'",",

II. Konventionsorgane
~, .c!'",~ .t,~... A./,7"2'uá,t;t;;y ,
Ursprtinglich war das Rechtsschutzsystem der Konvention zweistufig ausgestaltet. Mit
der Europiiischen Kommission filr Menschenrechte (EKMR) und dem Europqischen
Gerichtsh~t fu};f4;nschenrechte (EGM~ri~ StraB~~ .waren.:~~7-i (quaSi~)rié~~e
Organe geS'Cílaďefi worden; d~Jin. ~~~~em:R ~~Jth ausdifferenzierten
Rechtsschutz gewahrleisteten,YJ,U aus dem mnersta~c~eir'Recht bekannt ist. Die
Kommission hatte bei der B~Wandlung von Beš~f1'weř'den eine wichtige Filter- und
Vermittlungsfunktion, Das Verfahren vor ,der Kommission'. (die eine Beschwerde auch
~erbindlich zurti5,tcw~is,en konnte) war ~ets' ~iner (řfc1 gtiítígen Entscheidung durch den
Gerichtshof 4(jřgéfágért . Die :fJr~i~~}Jt!~Wt dieses Rechtsschutzs~~ms ,(in dem neben
dem Gerichtshof auch das Nf1nisterK011}ítee des Europarates eine súD~Í<hrrre Zustandigkeit
hatte) hat sich fur die Bewaltigung der Verfahrensf1ut als zu schwerfallig erwíesen. - ,
Das ll. Protok~~F.tEMRK(BGBl. 1995 II, S. 578) gestaltet das Rechtsschutzsystem
der Konvention giUr;a1égend!lm. ~
, D~s' Protokoll sieht ~S- ~aB,"ommission uqť, bi~eriger Gerichtshof zu einem
eintclilibhen Organ veršchmelzě1f:{, dem neuen sdn~gen Europdischeti Gerichtshof fur
~11 tJ;7;'J<L
Menschenrechte (Art. 19 EMRK). Dieser Gerichtshof hat im November 199,8 .Jeine
Tatigkeit aufgen61ií~en. Die Zahl der (nlin'iií'éRř hmfptamtlichen) ,Ri<)1ter:- e~~ht der
Zahl der Konventionsstaaten (Art. 20 EMRK). Das neue System K:~ht di~i verschiedene

35

í~,·~~,·~k

r, G.'c , /1,1, 'J-;" ,. ,;


Spruchkorper (Art. 27 EMRK): Aussehiisse mit drei Richternf~zur _Vorprtifung von
Individua1betbfttVe/cTen), Ka%-;netn mit sieben r,_~~f~~~eWt:~~egmustandi~keit ftír
substanzhaltige lndividua1beschwerden und fur Staatenbeschwerden) und dle Grofše
Kammer mit siebzehn Richtern (fůr die Entscheidung wichtiger Rechtsfragen). Das
Plenum ist fíír organisatorische Fragen zustandig (Art. 26 EMRK). (... )

III. Verfahren ._ " ~lc';,


Ein V~rlahi-en
vor dem Gerichtshof kann durch jeden Vertragsst;-at wen;lep, . e~gelei~
welcher, die aí1t'r~~he V ~(í~ť~ng der Konvention durch einen anderen Vertragsstaat ;tr~t:S
~ vlk;" 'V'l,,:J .,~ Y>jff ~
.."
(Staatenvesdi ;,: n
erde gemalí Art. 33 EMRK) . ( .,. )
Daneben kann sich jede naturliche Person, nicht-staatliche. Organi~E2P-<:toder
Personenvereinigung mit der sog. lndividualbeschwerde an den Genchtshof wenoen und
die Verletzung eines Konventionsrechts durch einen Mitgliedstaaereg~ii1Art.34 EMRK).
( ... ) , , ";I'k" ".:Jv<-(;/1J,ulv<L
Eine lndividualbeschwerde wird vorab> von eint:m Au~huB auf sein~Ú'?;YJa~sigkeit
gepruft (Art,,28 EMRK). Diese Priifung erstreckt sich ~(Qacpst auf die Emh'afťtíng der
~ ~ ~"I-<--""" X J.:~ ~;/'A. ,:'1(,,,,,,
verrallfťťIJsmaBlgen Vorschriften. Hierzu ~1íórt die ErschCi.F,f,ttng des innerstaatlichen
~c'm's*ges und die Sechs-Monat~'ťrrSl. p_~.\>h der emfgillfígen innerstaatlichen
Entscheidung (Art. 35 Abs. 1 EMRK). úhziiTaššig sind aber auch mit der Konvention
un~ereiribafe Beschwerden (etwa die Berufung auf ein nicht (9,.der EMRK gewahr1~~sJ~~~J..
Recht oder der Bezug auf einenJJ}5lch nicht von der Bindun~_an die Konvention érraBtei?
·t'Z'eÚrqum) sowie o~feĎ.s~éht!ich ?n'Ď~grií~d~ťf/ao»~r.~B~~?~~e Beschwer?en (~rt}5
Abs. 3 EMRK). Em (einstimmiger) Vet4erfung~esC1ťJ'uB des Ausschusses 1st endgííltig
(Art. 28 Satz 2 EMRK). '. ~' 'fI-k
>., Wenn ein AusschJ.1B eine lndividualbeschwerde nicht als unzulassig ~worfen hat,
entscheidet _grírti~~hch eine Karíiiner (Art. 29 EMRK).,~ Kammer kann eine
_4/v·:74."%ioJ1... W~ 1"i!- "'l~ A C(. tj~~
N'échtssáche an dle. GroBe K~mm~f;:t~?en, ~~nnL.~""s um beueutsame n.uslť: r ~ra en
geht oder wenn dle Entsch~~.~.mg
zu emer Abweichung von frtíhererRe irf2~ng
fuhren kann; eine sol che ~gábe an die GroBe Kamme[ §!;~hL unter dem vttoenalt,
daB
keine Partei widerspricht (Art. 3~?l~K). Diese W~l?f.úl1i_smoglichkeiteiner Pagei)~t
hochst problematisch. Sie beeintdthtigt die Gewanr1ěiStung einer ei:fit~ttiChen
Rechtsprechung durch die GroBe Kammer.j Daneben s2h~~~ der Wid.e~prtichs*bé"iili1t
der Prozefščkonomie.é Denn eine Partei kann ohnehlil nach Ét~ des Urteils der
Kammer die V érweisung an die GroBe Kammer beantragen (Art. 43 Abs. 1 EJy1RK). Dann
~p.~:~idet 1,.~~ ~i1~sschuB der GroBen K~mef! tib~~cILe Jrlítthme des
Verwelsungsant~es (Art. 43 Abs. 2 EMRK). Ftir die Sahme kommt es darauf an, ob
die Rechtssache wichtige Fragen der Aušlegung oder Á~wen'dung der Konvention (oder
der Protokolle) pc!~r_s0,n~! ~.ine Frage von scliw~řwlegender m'd'eutung aiifwirft. Bei,
An«áhme des Verweisungsanirages entscheidet die GroBe Karnmer die Sache durch Urteí1 '
(Art. 43 Abs. 3 EMRK). . ' dZ?I,Úij;' .''4b!""", r

1<' J:~L!tir z~li~~g1U-e;klli~n Beschwerden t~ftt. de~ G~ric~~h<t.i~ie ~rford~rl~chen

E;~ittlungen em (Art. 38 Abs. 1 lit. a EMRK) und halt §kb mftdem Zlel emer gutlíchen
. : --~ ';I'r p p __ .

Einigung .auf der Grundlage der Ko~venti~3,~~dards zur V~r{~~ng der Part~ien (Art. ~8
Abs. I, fa. b EMRK). lm Falle emer gůdlchen ~g "Iťřelcht der Genchtshof dle
R~~rifs~~tífy .durch eine kurze Entscheidung (mit ~ des Sat:m, e'rmnľš und der
4

etriehén L'6'Súng) aus seinem Register (Art. 39 EMRK). .,­


lm FaIJe einer K0l2.Yf.!l!t~~sverletzung kann der Gerichtshof .iifii}iÍ3~rt. 41 EMRK
dem vli%'ťžfeftěine Entsc'fiacIigung als Wiedeřtťtmachung fůr er:n:eťěBt (materielle und
/,.1' """
36
rV"~'l,.-...;:1.j:~~

. r , :VVNťvi,l. úL ~:",;
immaterielle) Schad@j)-r2l;l~}]-J~. Die Rechtsprechung des EGMR ma~~t von dieser
Moglichkeit inlle~tíéněm umfllií.g Gebrauch.
Die (en1fgdlť{gen) Entscheidungen d~~-,q,~richtshofs v~~n die Mitgliedstaaten
gemiiB Art. 46 Abs. 1 EMRK zu deren Befolgung. Problernatisch ist die Re'tCl1w~ite dieser
Verpflichtung in den Fallen, in. denen die ,téš'tgé~llte ,K0n,yen~n~~iíétítIng. auf
innerstaatlichen Rechtsnormen 15ěrhhf. Hier cfdifte der~~Eciít~ Mltglied~taat vtřP1ír6ht'et
sein, ni~h1.J,.. nur im konkreten J'Aťll dem Urte~á(Jhzllk~ei'i, sondem auch seine
~9~fsq,~unp,r(~~rV4§~13J~ im 9.cňt~v9~r KonVt;ll),~~~gung durch den Gerichtshof
anzi$atsen. ZwangsmltteI zur Durc~etzung voiiLJrteilen~ind nicht vorgesehen.
/,/u~::<'d';"a: /~·~,'/'· .. r-
ý ~.~ /n'/<.<4 •• r{~.;r{

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37

Verfahren bei der Indívidualbeschwerde


nach dem EMRK (Art. 34 EMRK)

natiirliche Personenl
nichtstaatliche OrganisationenJ
Personenvereinigungen

allg. Yerfahrensvoraussetiungen (Arl. 35 Abs. 1 EMRK):


Beschwerde • Erschopfung des innerstaatlichen Rechtsweges
• Sechs-Mona~jTůt

Nichtbefassung (Art. 35 Abs. 2 EMRK) bei:

• Anonymitiit
• vorherigelanderweitige Befassung

"
Europaíscher Gerichtshof
fiir Menschenrechte

Ausschuf (drei Richter)

Einstimmige Unzuíasstgkeitsentscheidung oder


Registerstreichung (Art. 28 EMRK), wenn
Entscheidung ohne weitere Prufung moglich:
Unzulassigkeit (Art. 35 Abs. 3 EMRK) bei:
• Unvereinbarkeit mit der EMRK

Offensichtlicher Unbegrundetheit

Mij3brauch des Beschwerderechts

Entscheidung iiber die


Zulassigkeit (Art. 29
Zuriickweisung (Art.29. 35 EMRK)
Abs.! EMRK)

Abgabe (Art. 30 EMRK)

Verweisungsamrag
Die )
(Art. 43 Abs. 1 EMRK) SIe IS
.:b- t:

AusschuB
-=r
(fiinf Richter) Gola
~
Annahme (Art. 43 ~
Abs. 2 EMRK)
.~

t%di
Quelle: Hergeden, Matthias: Europarecht. Můnchen, 1999.

38
1. Was assozieren Sie mit dem Thema "Menschenrechte"?
Tragen Sie bitte diese Worter oder Wortverbindungen in das nachfolgende
Schema ein:

Menschenrechte

Versuchen Sie bitte, eine Definition von Menschenrechten zu formulieren.

2. Erganzen Sie bitte im Zusammenhang mit dem Text EMRK die fehlenden Nomen
aus der folgenden Liste:
Individualb~sc'tJ:!de, Recht6weg, IffjMR, EurJpirat, Mitgliedstaaten, Ko~~tion.
Grundfrt:Jheiten, Per~en, Entscheiduhgen, Staate~chwerde, Burg.e(ťkchte
c: c/ ',~ b
Die EMRK wurde im Jahre 1950 von den Mitg1iedem des (~~~~~.. unterzeichnet,
, 1St
sre . cli e W1C. h tigste
. Konvention . zum S c hutzeder Mensc h enrech te un d Uí..f,JI.'~t'Il.%1It/; /,(;-t-/,
/ ..4••••••• : •••••••••
d er nur r1/?"Ai--t'';/l('-rf?:'1L
..~~ lfi.crueltreten . k"onnen. S're ste IIt diie F relihei eitsrech te un d &;Ó:tibG1Ietl+jr~ .
unter den Schutz des Kontrollsystems von EMRK und EGMR. Um die
Grundrechtsverfahren zu beschleunigen, wurde ein standiger ~J!1J..... errichtet. Neben
· uiedstaate~ (;T{}fYír;tfP..>f'r'l~lM!l\
M.,ltg i'! •• ..J.(7.~n::??~~)
k"onn~n vorJ • ~ -'sw&~n,e'f':1 1;'t:.-V~.f)71"E(\(JtJJ;Vi,CVit&L:{C~t&.
:......... l~ :.; ~)
Kl a~e

,'" fuhren, wenn sie auf dem innerstaatlichen :.' . !~-s eme Sicherstellung ihrer durch dle
~{'ó?:;l~t:ffJ. garantierten Rechte nicht erlangt haben. Die Konventionsorgane fallen dann
f ur dile M'!tg I'le d s t aa t en verbim dl'lC h e......
f-1v<.F>4 k Z'lv'/
n.r:»,.... u liYvI66
t
..... ,,'

39
-------

1{f?
~ "-" 3. Wortschatzarbeit
Suchen Sie bitte zu den angegebenen Substantiven die Synonyme und erganzen Sie
die Artikel.

u
~
Urteil ~ f}/rl1 hllA::fI·W (Iv; é4vi~~
. . II

~
Rechtsprechung V. , --e: /td lij, r /', J, '/

e Konvention ft .' .
I

~ Verhalten (~~ ) It c,::: ".. ' .,


.' , '.- .' t

r-.
~ Verfahren {. "-,,WW)},/Mr( I t: lrfJ",",,-r
\;"..v..<...,.

.e " ~, '/,'i1 ,'ll.


C' Rechtssache ~

r'
,
e Verpflichtung C
e Frist lPJ
1.,
}J;
/J" < I
·.\i(A'1/J1."~ ,
S Komitee J .. , }
F'
.,. Beschlu6 ~ ~. J' VrT (?,

C Rechtsnorm , (.~'!
L
. , vcll-i t, '1
"

Klaren Sie bitte folgende Begriffe:


'I (
e Beschwerde .
r Spruchkěrper
S Gutachten " n(.

S Zwangsmittel

S Urteil (I i)' " (\jU,"'~ f,,,~J,,,,- r v ": ( •• '>


1•
. , ._1" {Jl"

e Rechtssache _ ~viVuJJ f1J.ii/t,.;'L '1-i.vw v lVO •

e Rechtsvorschrift ­
e Rechtsordnung ­

\~~"i'~~J.. t~ ,/,"- ':'?j ;,'v-l (C J.~,~~

\ 4. Erganzen Síe bitte jeden Satz ~e~ Sinn des Ausgangstextes entsprechend.
" Formulieren Sie die schrag gedruckten Satzglieder um. Achten Sie dabei auf alle
notwendigen Veranderungen.
1. Um die Einhaltung der Verpflichtungen zu gewiihrleisten, wurden die EKMR und der

E,g~~ erpcht~~>N
.......... .
L'q Ju' rAdú >!~E:tO/R
,............... er KM un
d d EGMR
es
;;t:ld' le
Einhaltu g der
1 n
.
Verpflichtungen q ". ",(' /'"." "
'I'.(::.~~.\'.; .",~ ... .!
. f · ";(/·f'/Á
ýCtf/c'j '/

2. Der einzelne Burger kann sich mit einer lndividualbeschwerde an den Gerichtshof
wenden, wenn der innerstaatliche Rechtsweg erschopft ist und die Sechs-Monatsfrist
nicht abgelaufen ist.

40
,
"\-lV"'"·~c"
'- '

, 1ne B"urger k ann SIC


Der emze . h mner
. lb ..--u~
ha.......... :fÁ.< 'rl ? von ť ...--;l;z.h'~-"""
.

nach ~~!4~f.,
• / , / ' " {Ý
des innerstaatlichen Rechtsweges mit einer Individualbeschwerde an

den Genchtshof wenden.


.
~~).J'"',J.,"
". • • ..' • . . '
3. Die Zuriickweisung des Gesuches ist lm Falle der Unzuldssigkeit oder Unbegriindetheit,
moglich.
Das Gesuch kann ť.1o(i«';o/-J.:~~:<::'~~. (.~,:,,!:,,1~~., wenn es ../ttr:-?ff:f.ť!;f oder offensichtlich

~4.1
~~"Y'{···.··········
n l'st .
../// -'/c f".-e:!(A.
'. '. '"

~t.~'lt ./L r.

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4. Dem Beschwerdeftihrer wird die Moglichkeit erčffnet, seinen Fall selbst dem EGMR
zur Entscheidung vorzulegen.
Die .~:..;q~~:,:\ Vorl~gung des Falles dem EGMR&.'!! dem Beschwerdeftíhrer
,.Li",," ~~~.,+.
~
•••••••••• 0".. /0 .•• .
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~"h-//f'ť"'~ ,L

5. Bei Feststellung einer Verletzung der Konvention spricht der Gerichtshof eine gerechté
Entschiidigung zu. .:r) , ';-'h""~"'/QU},/ j"~l.
/ ~ /~ .'/ l r . ./~
Wenn die Konvention';ťf,{«'-f~:i ?::.:.;"':'. , .: der Verletzte/'?:~~.:.~ -:v: :.:.::.:::: '.:~
?,,/,,;' 'A(I t,

6. Die Urteile des Gerichtshofes verpflichten die Mitgliedstaaten zu deren BeJolgung. 1i.,.~:". ".:
· M'itg I'red staaten verp fl'ic h ten SIC
D I~ . h , en dzul . 10#<'
gu tige ........ :...... d
es Genc z:v
' h thof es fo..... á

"it!/'t/..!?-'r?""
.....-1'-.'" .0r;" " ~.,,". • , .-',

J ~""~'t. ,,,.... J"\

7. Die Menschenrechte und Blirgerrechte, die in der Konvention aufgefiihrt sind, sind
Rechte, die in der Bundesrepublik Deutschland gidtig sind.
Die in der Konvention q.;~?:íI.;,::~..'.~1,Menschenrechte und Btírgerrechte sind in der
Bundesrepublik Deutschland jX!;1f~·;'::.(~:. Recht.

5. Nach dem Lesen


Der Gesamttext ist in 3 Abschnitte gegliedert. Formulieren Sie bitte Jur jeden Abschnitt
eine kurze und biindige Zusammenfassung. Das Schema "Verfahren bei der
Individualbeschwerde" kann lhnen behiljlich sein.

6. Verstandnísfragen
1. Durch welchen Vertrag haben die Menschenrechte eine volkerrechtliche Garantie

erhalten?

2. Woflir haben sich die Vertragsstaaten in der Konvention verpflichtet?


3. Was erfahren Sie liber das ursprtingliche Rechtsschutzsystem der Konvention?
4. Aus welchem Grund wurde dieses System umgestaltet?
5. Aus wieviel Richtern besteht der Gerichtshof?
6. Wie ist der Gerichtshof aufgebaut?
7. Welcher Spruchkčrperhat die Individualbeschwerde zu ííberprtífen?
8. Wann kann man den EGMR anrufen?
9. Wer kann eine Grundrechtsbeschwerde bei dem EGMR einlegen?
10. Welches sind die Voraussetzungen fur die Zulassigkeit von Individualbeschwerden?
11. Welche Verfahrensabschnitte gibt es?
12. Welche Beschwerden sind unzulassig?
13. Wozu sind die Vetragsparteien nach dem endgiiltigen Urteil verpflichtet?

41
Text zum Leseverstehen und zur Zusammenfassung

Stra8burger Richter teilen UNHCR - Auffassung


Das UN-Fliichtlingskommissariat (UNHCR) begrliBt das jungst bekannt gewordene
Urteil des Europaischen Menschenrechtsgerichtshofes in StraBburg, nach dem die
Verpflichtungen aus der Europaischen Menschenrechtskonvention Vorrang haben
gegenííber zwischenstaatlichen Vereinbarungen, die eine Zustandigkeit ftir Asylverfahren
regeln.
Die StraBburger Richter hatten im Fall eines Asylsuchenden aus Sri Lanka zu
entscheiden. Dieser ftirchtete, nach Ruckkehr in sein Heimatland Sri Lanka auch durch
nichtstaatliche Akteure verfolgt und unmenschlich behandelt zu werden. Nach Ablehnung
seines Asylantrages in Deutschland wurde ihm die Abschiebung in sein Heimatland
angedroht. Daraufhin floh er nach GroBbritannien.
Die dortigen Behěrden wollten ihn nach Deutschland zurticksenden - auf Grundlage
des Dubliner Úbereinkommens von 1990, das die Zustandigkeit ftir die Durchftihrung von
Asylverfahren zwischen den Unterzeichnerstaaten regeln solI. Dagegen klagte der
Betroffene in StraBburg. Begrlindung: Die Gerichte in Deutschland berlicksichtigen ­
anders als in GroBbritannien - lediglich jene Gefahrdungen, die einem Staat zuzurechnen
selen.
Die Bundesregierung hatte dem Gericht daraufhin besondere Zusicherung gegeben,
den Betroffenen nicht ohne weitere Prtifung nach Sri Lanka abzuschieben. Vor diesem
Hintergrund entschieden die StraBburger Richter, daB GroBbritannien im Falle der
Rlicksendung des Asylsuchenden nach Deutschland den Artikel 3 der Europaischen
Menschenrechtskonvention nicht verletze. Das Gericht bekraftigte jedoch den "absoluten
Charakter" der dort garantierten Rechte ftir alle Situationen, in denen die Abschiebung
eines Auslanders in Folter oder unmenschliche und erniedrigende Behandlung mlinden
wurde. Dies gelte, so die Richter, auch dann, wenn entsprechende Gefahren von
nichtstaat1ichen Akteuren drohten.
In ihrer Entscheidung erinnerten die Richter zudem daran, daB Regierungen sich nicht
automatisch auf das Dubliner Úbereinkommen berufen konnten, um die Verantwortung ftir
die Úbemahme von Asylverfahren zu klaren. So mlisse GroBbritannien sicherstellen, daB
der Schutzsuchende nicht Behandlungen ausgesetzt werde, die im Gegensatz zu den
Vorschriften des Artikels 3 der Europaischen Menschenrechtskonvention stehen. Dies
betreffe auch Falle einer indirekten Rlickschiebung liber Drittstaaten.
Dazu Erika Feller, UNHCR-Direktorin fíír internationalen Rechtsschutz: .Zum ersten
Mal hat ein internationales Menschenrechtsgericht bestatigt, daB der Grundsatz der Nicht­
Zurlickweisung (Non-Refoulernent) auch eine indirekte Zurticksendung liber Drittstaaten
in Gefahrensituationen urnfasst. Dies entspricht der Position, die UNHCR mit Blick auf
das Non-Refoulement Gebot der Genfer Fliichtlingskonvention vertritt".
Sie hoffe, die Entscheidung der StraBburger Richter werde die Staaten veranlassen, die
lnterpretation sowohl der Fliichtlingsdefinition der Genfer Fllichtlingskonvention als auch
des Artikels 3 der Europaischen Menschenrechtskonvention zu harmonisieren. Dies sei
besonders wichtig mit Blick auf jene Schutzsuchenden, denen in ihren Heimatlandern
Gefahr fůr Leib und Leben von nichtstaatlichen Akteuren drohe.

Berlin, 06. Apríl 2000

Quelle: URL:http://www.unhcr.de

42
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43

Terminologisches Worterbuch

A
Abgabe, dle; -, o vzdání se
abgeben (gab ab, h. abgegeben) vzdát se
Abkémmling, der; -s, -e potomek
Abkommen, das; -s, - dohoda, úmluva (v mezinárodním právu)
ablehnen (h.) odmítnout, zamítnout
abschieben (schob ab, h. abgeschoben) odsunout
Abschiebung, die; -, -en odsunutí, vyhoštění cizince
Abstammung, die; -, O původ

Abweichung, dle; -, -en odchýlení, odchylka


Alltaglichkeit, die; -, O každodennost, všednost, banalita
Amt (das) des Hohen Fliichtlingskommissars Úřad vysokého komisaře pro uprchlíky
Amtstráger, der; -s, - představitel úřadu, veřejný činitel, úřední osoba
anerkennen (erkannte an, h. anerkannt) uznat, ocenit
Anerkennung, die; -, O uznání, přiznání
anfechten (focht an, h. angefochten) popírat, napadat
m~~ ~~
angemessen přiměřený

Anreise, die; -, -n příjezd, přicestování

Antrag, der; -(e)s, Antriige návrh


Anwendung, die; -, -en použití, uplatnění, aplikace
anwerben (warb an, h. angeworben) najmout, najímat
Arbeitserlaubnis, die; -, -se pracovní povolení
Arbeitsmarktlage, die; -, O situace na trhu práce
Arbeitsmigrant, der; -en, -en osoba s povolením k pobytu a pracovním
povolením
Armut, die; -, O chudoba
Armutsfliichtling, der; -s, -e osoba prchající ze sociálních důvodů

Asyl, das; -s, -e azyl


Asylant, der; -en, -en azylant
Asylantrag, der; -(e)s, -antriige žádost o udělení azylu
Asylbegehren,das;-s, - žádost o azyl

44

Asylberechtigte, der; -n, -n (ein -r) osoba s právem azylu, azylant


Asylbewerber, der; -s, ­ žadatel o azyl
Asylbewerberleistungsgesetz, das; -es, O zákon o dávkách pro žadatele o azyl
Asylentscheidung, die; -, -en rozhodnutí o udělení azylu
Asylrecht, das; -s, O právo azylu
Asylsuchende, der; -n, -n (ein -r) osoba hledající azyl
Asylverfahren, das; -s, ­řízení o udělení azylu
Aufenthaltsbefugnis, die; -, -se povolení k pobytu (§ 30 AuslG)
Aufenthaltsberechtigung, die; -, -en oprávnění k pobytu (§ 27 AuslG)
Aufenthaltsbewilligung, die; -, -en povolení k pobytu (§§ 28, 29 AuslG)
Aufenthaltsdauer, die; -, O trvání pobytu, doba pobytu
Aufenthaltserlaubnis, die; -, -se povolení k pobytu (§§ 15,17 AuslG)
Aufenthaltsgenehmigung, die; -, -en povolení k pobytu
Aufenthaltsgesetz, das; -es, -e zákon o pobytu
Aufenthaltsgestattung, die; -, -en svolení k pobytu (§§ 55, 56 AsylVfG)
Aufenthaltsgewáhrung, die; -, O poskytnutí azylu
Aufenthaltsrecht, das; -es, O právo k pobytu
Aufenthaltsregeln, die; (PL.) předpisy pro udělení práva k pobytu
Aufenthaltsstatus, der; -, ­ status pobytu, pobytový status
Aufenthaltstitel, der; -s, ­

právo na pobyt
Aufenthaltsverbot, das; -(e)s, -e
zákaz pobytu
Aufenthaltszweck, der; - (e)s, O
účel pobytu
Aufnahmeland, das; -es, -Ldnder
přijímající země

aufwerfen (warf auf, h. aufgeworfen)


vyslovit, nadhodit (otázku)
ausbiirgern (h.)
zbavit státního občanství, odejmout státní
občanství

Ausbiirgerung, die; -, -en


zbavení státního občanství, apatridita
Ausgebiirgerte, der; -n, -n (ein -r)
osoba bez státního občanství, apatrida
Auslander, der; -s, ­
cizinec
Auslánderbeauftragte, der; -n, - n (ein -r)
úředník z cizineckého úřadu
Auslanderbehčrde,die; -,-n
cizinecký úřad
auslšnderfeindlich nepřátelský vůči cizincům

Auslandergesetz, das; -es, -e cizinecký zákon


Auslandergesetzgehung, die; -, -en cizinecká legislativa

Auslanderrecht, das; -(e)s, O cizinecké právo


Auslegung, die; -, -en výklad, interpretace práva

45

Auslegungsfrage, die; -, en
otázka týkající se výkladu (Úmluvy nebo
Protokolu)
Auslieferung, die; -, -en
vydání osoby, extradice
Aufšenstelle, die; -, -n
pobočka

Ausschufl, der; -sses, Auschiisse (EMRK)


výbor (soudců)

Aussiedler, der; -s, -


vysídlenec, vystěhovalec

Ausweisung, die; -, -en


vyhoštění

Ausweisungsgrund, der; -(e)s, -griinde


důvod vyhoštění

Ausweisungsschutz, der; -(ets, O


ochrana před vyhoštěním
Auszubildende (Azubi), der; -n, -n (ein -er)
učeň

B
beeíntrachtígen (h.)
někoho zkracovati, omezit (na právech)
befristet
termínovaný, časově limitovaný
befiirchten (h.)
obávat se, mít strach
Befiirchtung, die; -, -en
obava, strach
beinhalten (h.)
obsahovat, zahrnovat
bekanntwerden (h.)
vejít ve známost
Beratende Versammlung, die
Parlamentní shromáždění

berauben (h.)
zbavit
Beschwerde, die; -, -n
stížnost
Beschwerde, miílbrauchlíche
zneužití práva na podání stížnosti
Beschwerde, offensichtlich unbegriindete
zjevně nepodložená stížnost, bezdůvodná

Beschwerde, unvereinbare
neslučitelná stížnost
Beschwerderecht, das; -(e)s, O
právo na stížnost
beschwichtigend
konejšivý, chlácholivý
Besitz, der; -es, O
držba, vlastnictví
besitzen (besaj3, h. besessen)
mít v držení, vlastnit
Bestimmung, die; -, -en
ustanovení, určení

Bestrafung, die; -, -en


potrestání, trest
bestreiten (bestritt, h. bestritten)
uhradit, obstarat, popírat
Betatlgung, die; -, -en
činnost, uplatnění

Betroffene, der; -n, -n (ein -er)


ve správním aktu každý, kdo je opatřením
správního orgánu dotčen ve svých právech
bevorrechtigt
privilegovaný, přednostní

Beweisgegenstand, der; -(e)s, -stiinde


doličný předmět

46
Bewertung, dře; -, -en ohodnocení, ocenění

Bildungsbereitschaft, dře; -, O ochota vzdělávat se

BinnentliichtJing, der; -s, -e "vnitřní" uprchlík, "vnitrostátní" uprchlík

blank pouhý, holý

Budget, das; -s, -s rozpočet

Biirgerkrieg, der; -(eis, -e občanská válka

Biirgerkriegsfliichtling, der; -s, -e osoba prchající z důvodu občanské války

D
Daueraufenthalt, der; (e )s, -e trvalý pobyt

de-facto - Anerkennung uznání de facto

de-facto-FlUchtling, der; -s, -e de facto - uprchlík

de-jure - Anerkennung uznánídejure

de-jure-FliichtJing, der; -s, -e de jure - uprchlík

Díenstleister, der; -s, ­ osoba poskytující služby

dringend naléhavý, závažný

Drittauslánder, der; -s, ­

cizinec

Drittland, das; -es, -liinder


třetí země (nečlen ES)

Duldung, die; -, -en (Pl. selten)


strpění

Durchfiihrung, dře; -, -en


provedení

E
Eigentuun, das; -~ O vlastnictví, majetek
einbiirgern (h.) udělit státní občanství

Einbiirgerung, die; -, -en naturalizace, udělení státního občanství cizinci


Einbiirgerungsantrag, der; -(e)s, -aniriige žádost o udělení státního občanství

Einbiirgerungsbewerber, der; -s, ­žadatel o udělení státního občanství

Eingliederung, die; -, -en začlenění, včlenění

Eínheímísche, der; -n, -n (ein -r) domorodec

einheitlich jednotný

einhergehen (ging einher, b. einhergegangen) vzniknout, provázet

einleiten (h.)
zaháj it (řízení)

einschránken (h.)
omezit

einstellen (h.)
zaměstnat, zaměstnávat

einstimmig
jednomyslně

47

Einwanderung, die; -, -en přistěhování

Einwanderungsland, das; -es, -ldnder přistěhovalecká země

endgiiltig konečný, definitivní


entbehren (h.) postrádat, chybět

Entbehrung, die; -, -en nedostatek, strádání


entfliehen (entflieh. b. entflohen) utéci, uprchnout
entgegenstehen (stand entgegen, h. odporovat, nesouhlasit, stát v cestě
entgegengestanden)
entkommen (entkam, b. entkommen) uniknout, uprchnout
Entschadígung, die; -, -en odškodnění

Entwurf, der; -(e)s, Entwiirfe návrh

erheblich značný, závažný, podstatný

Erdbeben, das;-s,­zemětřesení

ergehen (erging, b. ergangen) vyjít, být vydán (o rozsudku, nařízení)


erleiden (erlitt, h. erlitten) utrpět

Ermessen, das; -s, O uvážení,posouzení, zvážení

Ermessensspielraum, der; -s, O (volný) prostor k uvážení

Ermittlung, die; -, -en vyšetřování, zjišťování

erniedrigen (h.) ponížit, pokořit

Erschěpfung, die; -, O vyčerpání

erteilen (h.)
udělit

erweisen (erwies, h. erwiesen}


dokázat
Erwerbstatígkeit, die; -, O
výdělečná činnost

F
fliehen (jloh, b. geflohen) utéci, uprchnout
Flucht, die; -, -en útěk

fliichten (jliichtete, h./b. gefliichtet) utéci, uprchnout

fliichtig na útěku

Fliichtling, der; -s, -e uprchlík

Fliichtlingsgesetz, das; -es, -e zákon o uprchlících

Fliichtlingslager, das; -s, ­uprchlický tábor

Fliichtlingsrecht, das; -(eis, O uprchlické právo

Flůchtlíngsstatus, der; -, ­ statut uprchlíka

Folter, die; -, -n mučení, trýznění

Folterverbot, das; -(e)s, O zákaz mučení

48
freiwillig dobrovolně

Freiziigigkeit, die; -, o svoboda pohybu, svobodný pohyb pracovních


sil v rámci EU
Fremde, der; -n, -n (ein -r) cizinec
Fríst, die; -, -en lhůta

Fu6note, die; -, -n poznámka pod čarou

G
Gastarbeiter, der; -s, ­ zahraniční pracovník

Geber, der; -s, - dárce

Gebot, das; -es, -e pokyn, příkaz

Gebrauch machen von etw. užívat něčeho, něco

Geburtsland, das; -es, -lander země narození, domovská země

genehmigen (h.) povolit, schválit

Gerichtshof, der; -(ets, O soudní dvůr

gewaltig mohutný, obrovský, nesmírný

Gewerbe, das; -s, ­ živnost

Gewissensfreiheit, die; -, O svoboda svědomí

gewěhnlicher Aufenthalt obvyklý pobyt

GroBe Kammer (EMRK) Velký senát

Grundfreiheiten, die; (P!.) základní svobody

Grundgesetz, das; -(e)s, O (Abk. GG) ústava SRN

giitliche Einigung smírná dohoda

H
hauptamtlich z povolání

Heimatland, das; -es, -ldnder rodná země, rodná vlast

Heimatlose, der; -n, -n (ein -r) bezdomovec, osoba bez vlastí

Heimatvertriebene, der; -n, -n (ein - r) odsunutý/vyhnaný z vlasti

Herkunftsland, das; -es, -lander země původu

Hethiter, die; (P!.) Chetité

Hilfeleistung, die; -, O poskytnutí pomoci

Hilfsma6nahme, die; -, -n (oft P!.) pomocná opatření, opatření na pomoc

Hungersnot, die; -, -note hladomor, hlad a bída

49
I

Individualbeschwerde, die; -, -en individuální stížnost

innerstaatlich vnitrostátní

J
Justiz, die; -, o justice, soudnictví

K
Kammer, die; -, -n (EMRK) senát
Kernstííck, das; -(e)s, o jádro (věci), nejdůležitější část
Kettenreaktion, die; -, -en řetězová reakce

Kontingentfliichtling, der; -s, -e cizí státní příslušník, který byl přijat do SRN
v rámci humanitárních opatření podle Zákona
o uprchlících přijatých v rámci humanitárních
opatření (BGBl. I S. 1057)

Konvention (die) zum Schutze der Úmluva na ochranu lidských práva svobod
Menschenrechte und Grundfreiheiten
Kriegsfliichtling, der; -s, -e válečný uprchlík

L
Lebensgemeinschaft, die; -, O životní společenství
Lebensunterhalt, der; -(e)s, O obživa, živobytí

M
Machtmillbrauch, der; -es, O zneužití moci
Meínungsauííerung, die; -, -en vyjádření, projevení názoru
Menschenrechte, die; (P!.) lidská práva

Menschenrechtsschutz, der; -es, O ochrana lidských práv

Migrant, der; -en, -en migrant

Migration, die; -, -en migrace, pohyb

mínderjahríg nezletilý

Ministerkomitee, das; -s, O Výbor ministru

50

N
nachkommen (kam nach, b. nachgekommen) splnit, vyhovět, dostát
nachsuchen (h.) žádat, požadovat

natiirliche Person fyzická osoba

Neugier, die; -, O auf j-n/etwas zvědavost

Nichtregierungsorganisation, die; -, -en nevládní organizace

Niederlassung, die; -, -en usazení se

Notlage, die; -, -n tíseň, nouze

p
Personenfreiziigigkeit, die; -, O volný pohyb osob (na území Unie)

Personenvereinigung, die; -, -en sdružení osob

R
Raumentwicklung, die; -, -en územní plánování, územní plán
rechtměllig zákonný, podle práva, v souladu s právem
Rechtmalíígkeit, die; -, O zákonnost
Rechtsanspruch, der; -( e[s, -anspriiche právní nárok
Rechtsanwendung, die; -, -en aplikace, užití práva
Rechtsbefehl, der; -te)s, -e opravný prostředek v nejširším slova smyslu
Rechtsberater, der; -s, - právní poradce

Rechtsfrage, die; -, -n právní otázka

Rechtsgrundlage, die; -, -n právní důvod, základ nějakého jednání či


opomenutí
Rechtslage, die; -, -n právní stav
Rechtsprechung, die; -, O aplikace práva soudem, jurisdikce
Rechtsschutz, der; -es, O právní ochrana
Rechtsschutzsystem, das; -s, -e systém právní ochrany
Rechtsstatus, der; -, ­ právní status
Rechtsstellung, die; -, en právní postavení
Refoulement (jr.) ln [r'fulmá] navrácení
Reichweite, die; -, -n dosah
Religionsfreiheit, die; -, O náboženská svoboda

51
Rentenversicherung, die; -, -en důchodové pojištění

Richterausschu.B, der,· -es, O(EMRK) porota pěti soudců (Velkého senátu)

Richtlinie, die; -, -n směrnice

Rote Kreuz, das; -es, O Červený kříž

riicken (h.) posunout

Rííckkehr, die; -, O návrat

riigen etw. (h.) vytýkat co

s
Sachverhalt, der; -es, -e stav věci

Sagewerk, das; -(e)s, -e pila (podnik)


Saisonarbeiter, der; -S,­ sezónní dělník

Satzung, die; -, -en stanovy


schatzungsweíse odhadem, asi, zhruba
schnellen (b.) stoupnout, nabýt na hodnotě

schwerfállig zdlouhavý
schwerwiegend závažný
Selbstandige, der; -n, -n (ein -er) osoba samostatně výdělečně činná
sicheres Drittland bezpečná třetí země

Sklaverei, die; -, O otroctví


Sozialversicherung, die; -, -en sociální pojištění

Spender, der; -s, ­ sponzor, dárce


Spruchkěrper, der; -s, ­ rozhodčí těleso u soudu
Staatenbeschwerde, die; -, -n mezistátní stížnost
Staatenlose, der; -n, -n (ein -er) osoba bez státní příslušnosti

Staatsbiirger, der; S,­ státní občan

stichhaltig podstatný, závažný


Stíchtag, der; -(e)s, -e rozhodný/rozhodující den, termín
Straftat, die; -, -en trestný čin
streichen (strich. h. gestrichen) vyškrtnout
subsidiar subsidiární, pomocný, podpůrný

T
tiefgreifend hluboko sahající

Todesstrafe, die, -, -n trest smrti

52
u
iiberschreiten (iiberschritt, h. iiberschritten} překročit, přestoupit

Úberschwemmung, die; -, -en záplava, povodeň

Úberstellung die; -, -en přemístění (vězně)

iiberwachen (h.) hlídat, střežit

Úberwachung, die; -, -en dohled, dozor

Úberzeugung, die, -, -en přesvědčení

umgestalten (h.) přeměnit, přetvořit

Umsiedlung, die: -, -en přesídlení

umstritten sporný, diskutovaný


Umwelttliichtling, der; -s, -e osoba prchající z důvodu přírodní katastrofy
Unbegriindetheit, die; -, O bezdůvodnost (žaloby)

unerlaílllch nezbytný, nutný


Unterbringung, die; -, -en umístění, ubytování
Unterzeichner, der; -s, ­ signatář

Unvereinbarkeit, die; -, O neslučitelnost, inkompatibilita


Unzulassígkeít, die; -, O nepřijatelnost; nepřípustnost

v
Vaterstadt, die; -, -stiidte rodné město

Verabschiedung, die; -, -en schválení

Verbrecher, der; -s, ­ zločinec

Vereinsfreiheit, die; -, O svoboda spolčovací


Verelendung, die; -, -en zbídačení

Verfahren, das; -s, ­ řízení

Verfahrensflut, die; -, O nárůst řízení

verfahrensmaílig v souladu s řízením, procesní

Verfolgte, der; -n, -n (ein -er) stíhaná, pronásledovaná osoba

Verfolgung, die; -, -en pronásledování

verkniipfen (h.) spojit

Verletzte, der; -n, -n (ein -er) poškozený

Vermutung, die; -, -en domnění, domněnka

Verordnung, die; -, -en nařízení, výnos

Versammlungsfreiheit, die; -, O svoboda shromažďovací

S3
verschmelzen (verschmolz, h.lb. verschmolzen) spojit
Vertragsstaat, der; -(e)s, -en smluvní stát
Vertreibung, die; -, O vyhnání
Vertriebene, der; -n, -n (ein -r) vyhnanec
verurteilen (h.) odsoudit
vervollkommnen (h.) zdokonalit, zlepšit
Verwaltung, die; -, O správa
Verweisung, die; -, -en postoupení
Verweisungsantrag, der; -(e)s, -antriige žádost o postoupení
verwerfen (verwarf, h. verworfen) odnútnout
Verwerfungsbeschlufi, der; -sses, -beschliisse prohlášení nepřijatelnosti
Vělkerwanderung, die; -, O stěhování národů

Volksangehěrige, der; -n, -n (ein -er) příslušník národa

Volkstum, das; -(e)s, O národnost


Volkszugehěríge, der; -n, -n (ein -r) příslušník národa

Volkszugehěrígkeít, die; -, O národní příslušnost

Vorbehalt, der; -(e)s, -e výhrada, podnúnka


Vorbringen, das; -s, O přednes stran v právním sporu
Vorpriifung, die; -, -en předběžná zkouška

Vorrang, der; -(e)s, O vorj-m/etwas přednost před někým/něčím

vorsatzlích záměrný, úmyslný


vorsehen (sah vor, h. vorgesehen) plánovat, zamýšlet

w
Werkvertragsarbeitnehmer, der; -s, ­ osoba zaměstnaná na základě smlouvy o dílo
widersprechen (widersprach, h. odporovat, příčit se
widersprochen)
Wiedergutmachung, die; -, --en náhrada
Wiedergutmachung des Schadens náhrada škody

z
Zeitraum, der; -(e)s, -riiume období, doba
zubilligen (h.) přiznat

Zuflucht, die; -, -en útočiště

Zug, der; -(e)s, Ziige řada, zástup, stěhování

54
Zugehorígkeit, die; -, o příslušnost

Zugereiste, der; -n, -n (ein -r) přistěhovalec

Zulássigkeit, die; -, O přijatelnost, přípustnost

zunehmen (nahm ZLl, h. zugenommen) zvyšovat, zvětšovat

Zuriickweisung, die; -, en navrácení; odmítnutí, zamítnutí


Zusatzprotokoll, das; -s, O dodatkový protokol
Zustandígkeít, die; -, -en příslušnost, kompetence
zutreffen aufj-n. filr j-n (traf zu. h. platit co pro koho/co
zugetroffen]
Zuwanderer, der; -s, - přistěhovalec

Zuwanderung, die; -, -en přistěhovalectví

Zuweisung, die; -, -en přidělení

Zwang, der; -(e)s, Zwdnge nátlak, přinucení, násilí; nutnost


Zwangsarbeit, die; -, O nucená práce
Zwangsmittel, das; -s, ­ donucovacíprosrredek
zweistufig dvoustupňový

55

Quellenverweise

Aufzeichnung zur Auslanderpolitik und zum Auslanderrecht in der Bundesrepub1ik


Deutsch1and. Bundesministerium des Innern, 1977.
Creife1ds, Carl/Lichtenberger, Gustav: Staatsbtirgertaschenbuch. Mtinchen, 1977.
Creife1ds, Carl: Rechtswčrterbuch. 14., neubearb. Auflage, Mtinchen, Verlag C. H. Beck,
1997.
Deutsches Auslanderrecht, 12., vollig neubearb. Auflage, Mtinchen, Verlag C.H. Beck,
1997.
Grundgesetz ftir die Bundesrepub1ik Deutsch1and. Bundeszentra1e ftir po1itische Bildung,
Bonn, 1996.
Hamburger, Franz/Koepf, Thomas/Muller, Heinz/Nel1, Werner: Migration. Landeszentrale
ftir po1itische Bi1dung, Rhein1and-Pfa1z, 1977.
Herdegen, Matthias: Europarecht. 2., uberarb, und erw. Auflage, Míínchen, Verlag C.H.
Beck,1999.
Lederer, Hara1d, W.: Migration und Integration in Zah1en. Bonn, 1977.
URL: http://www.unhcr.de
URL: http://www.we1t.de

56

Inhaltsverzeichnis
Seite:
Vorwort 5

Kari Valentin: Die Fremden 6

Erstes Kapitel: Formen der Migration 7

Das Asylbewerberleistungsgesetz und die Nord Westdeutsche Verpjlegungs

GmbH 17

Zweites Kapitel: Ausliinderrecht 18

Drittes Kapitel: UNHCR 28

Viertes Kapitel: Die Europiiische Menschenrechtskonvention als

gemeineuropiiischer Grundrechtsstandard 35

Straj3burger Richter teilen UNHCR -


Auffassung 42
Terminologisches Worterbuch
44
Quellenverweise
56

Ústřední knihovna
právnické fakulty MU
Brno

57
Kompendium

zum Asylrecht, Auslanderrecht und zum

Schutz der Menschenrechte

-r ~ r , Eva Šrámková
Vydala Masarykova univerzita v Brně roku 2001
Redakční rada:
J. Bejček,Z. Des, K. Eliáš, J. Fiala (předseda), P. HolHinder,
V. Kratochvíl, N. Rozehnalová, 1. Svatoň, V. Týč

Náklad 200 výtisků

1-. vydání, 2VO 1

AA - 2,27 VA ~ 2,42

Tisk PrF MU Brno, vazba Ladislav Sýkora, Stará 18/20, Brno

Edice učebnic PrF MU č, 255

Pořadové číslo: 3352/Pr-2/01-17/22

ISBN 80-210-2529-8

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