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2. Definitionen
Zu allen Zeiten und überall auf der Welt gab es Homosexualität. Je nach
Kultur waren diese Beziehungen toleriert, akzeptiert aber auch verpönt
oder wurden sogar gerichtlich geahndet. (vgl. Aldrich: 1). In früheren
Zeiten machte die soziale Kontrolle ein Zusammenleben zwischen
gleichgeschlechtlichen Paaren unmöglich. Die Ehe war ausschließlich
heterosexuell. Da die Ehe aber nicht nur ein Arrangement zum Zwecke der
Fortpflanzung ist, sondern auch zur wirtschaftlichen Absicherung dient,
wurde die Ehe auch für Lesben und Schwule interessant (vgl. ebd.: 360).
Dänemark hat als erstes Land 1989 gleichgeschlechtliche Beziehungen
legalisiert, das Recht auf Kindererziehung oder eine kirchliche Zeremonie
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waren aber ausgenommen. 2001 hat die Niederlande als erstes Land
gleichgeschlechtlichen Paaren volle Eherechte eingeräumt (vgl. ebd.: 362).
Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass eine wechselseitige Beziehung
zwischen Medien und der Politik einerseits besteht und dass andererseits
diese politischen Medieninhalte auch Auswirkungen auf ihre Zuseher bzw.
–hörer haben. Aus diesem Grund wollen wir in diesem Abschnitt einen
kurzen Einblick über die derzeitige Einstellung der 6 stärksten Parteien in
Österreich zum Thema Homo-Ehe geben.
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Die SPÖ steht lt. Parteiprogramm auf dem Standpunkt, dass es in der
heutigen Zeit viele verschiedene Formen des Zusammenlebens gibt und
dass diese auch unterstützt gehören. Diese Partei setzt sich auch für
gleichgeschlechtliche Paare ein und will durchsetzen, dass auch diese Art
des Zusammenlebens die gleiche Anerkennung und den gleichen Status
erhält wie es bei Paaren verschiedenen Geschlechts der Fall ist. (vgl.
http://www.spoe.at)
Für die ÖVP wiederum besteht eine Partnerschaft lt. ihrem Parteiprogramm
zwischen Mann und Frau. Eine solche Partnerschaft wird auch mit allen
verfügbaren Mitteln unterstützt. In diesem Parteiprogramm wirft man zwar die
Frage der Benachteiligung der Frauen auf, jedoch geht man nicht weiter auf das
Thema Homo-Ehe ein. (vgl. http://www.oevp.at)
Die FPÖ sieht die Familie als wichtigste Grundlage einer Gesellschaft. Artikel 1 (1)
besagt, dass Familie einzig und allein „auf einer Lebensgemeinschaft von Mann
und Frau“ beruht und dass „deren besondere gesellschaftliche Anerkennung
durch das Institut der Ehe ausgedrückt wird“. (http://www.fpoe.at)
Die Grünen wiederum haben ein eigenes Konzept für einen so genannten
Zivilpakt (kurz Zip) entwickelt. Dies ist lt. den Grünen eine rechtliche Absicherung
einer Partnerschaft egal in welcher Form diese Partnerschaft eingegangen wird.
Das heißt genauer, dass nicht unbedingt ein Standesbeamter oder Priester den
Segen zu dieser Ehe geben muss und sie dennoch rechtliche Absicherung findet
(zB Sorgerechtstreit, Pensionsrecht, etc.).
In dem Parteiprogramm der Grünen kann man deutlich erkennen, dass sie stark
für eine Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben eintreten und sich noch für die
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Beseitigung anderer Ungleichheiten zwischen den verschiedenen Partnerschaften
einsetzt. (vgl. http://www.gruene.at)
Das Parteiprogramm der BZÖ (Orange) steht hinter den Familien und unterstützt
auch alternative Lebens- und Partnerschaften. Das heißt für uns, dass diese
Partei auch für eine rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung der Homo-Ehe
gegenüber der verschiedengeschlechtlichen Ehe eintritt. (vgl.
http://www.bzoe.at)
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass aus diesen Angaben erkennbar ist,
dass die FPÖ gänzlich gegen eine Gleichstellung der Homo-Ehe ist. Die ÖVP gibt
sich weiterhin skeptisch gegenüber einer Gleichstellung der Homo-Ehe, ist aber
aufgrund der momentanen politischen Situation eher für Kompromisse bereit.
6. Forschungsfrage
Wie sind die Unterschiede der Einstellungen zur Homo-Ehe von unter
30jährigen und über 60jährigen und welche Faktoren beeinflussen sie?
7. Hypothesen
• Je höher das Alter, desto ablehnender ist die Einstellung zur Homo-
Ehe.
Wir gehen davon aus, dass ältere Menschen aufgrund von Erziehung und
von Werten, die sie vermittelt bekommen haben, die Homo-Ehe großteils
ablehnen. Wir glauben, dass sie in ihren Ansichten festgefahrener und
nicht sehr aufgeschlossen sind gegenüber alternativen Lebensformen wie
der Homo-Ehe im Vergleich zu den unter 30jährigen.
• Wenn Personen am Land leben, dann lehnen sie die Homo-Ehe ab.
Diese Hypothese basiert auf dem Gedanken, dass Personen am Land öfter
die Kirche aufsuchen, als Personen, die in der Stadt leben und deshalb
mehr von der Religion beeinflusst werden. Unter „am Land“ verstehen wir
Orte mit bis zu 5.000 Einwohnern.
• Je höher die Bildung, umso positiver ist die Einstellung zur Homo-
Ehe.
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Wir sind der Ansicht, dass Menschen mit höherer Bildung allgemein
flexibler im Denken sind, da sie auch gegenüber neuem Wissen
aufgeschlossen sind.
8. Methoden
Wir haben uns für eine qualitative Form der Forschung entschieden, da wir
glauben dadurch mehr Informationen zu erhalten. Wir erstellen für
Interviews einen Leitfaden, der uns als Anhaltspunkt dient. Dadurch
werden die wichtigsten Punkte behandelt. Durch das Gespräch ist es uns
möglich auf die Interviewpartnerinnen und –partner einzugehen und bei
Unklarheiten sofort nach zu fragen.
Bei den Interviews in den Schulklassen ist es uns wichtig eine angenehme,
offene Atmosphäre herzustellen. Deswegen bilden wir einen Sesselkreis
mit den Schülerinnen und Schülern, machen eine kurze Vorstellrunde und
geben einen kurzen objektiven theoretischen Input um die Diskussion
anzuregen. Der Interviewleitfaden soll verhindern, dass die Diskussion
vom eigentlichen Thema abschweift. Mit vorheriger Zustimmung zeichnen
wir die Diskussion auch auf Tonband auf um diese später transkribieren
und auswerten zu können.
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Wir besuchen ein Seniorenzentrum in der Stadt und eines am Land um die
Einstellung der über 60jährigen zur Homo-Ehe zu erfahren. Wir werden
zunächst 20 Interviews mit Einzelpersonen dort durchführen, weil wir
glauben, dass ältere Menschen unter sozialem Druck in der Gruppe eher
allgemein anerkannte Antworten geben und nicht ihre eigene Meinung
vertreten. Die Personen wählen wir so aus, dass alle sozialen Schichten
abgedeckt sind und das Geschlechterverhältnis ausgeglichen ist. Danach
werden wir wie bereits bei den Schulklassen einen Sesselkreis bilden und
nach einer kurzen theoretischen Einleitung eine Diskussion leiten.
8.3 ExpertInneninterviews
Weiters wollen wir eine Juristin oder einen Juristen mit Spezialisierung auf
Familienrecht befragen. Wir möchten mehr über die Benachteiligungen
homosexueller Lebensgemeinschaften im Vergleich zur heterosexuellen
Ehe aus juristischer Sicht erfahren. Dabei interessiert uns besonders
welche Benachteiligungen durch das Nicht-Eingehen-Dürfen einer Ehe
entstehen.
Wir möchten auch herausfinden welche Einstellung die Kirche vertritt und
werden deshalb einen liberalen und einen konservativen kirchlichen
Vertreter zur Homo-Ehe befragen. Wir gehen davon aus, dass die Kirche
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oder überhaupt Religion viele Menschen in ihrer Einstellung beeinflusst.
Darum ist es uns wichtig mehr über die Ansicht der Kirche zu erfahren.
9. Schlussbetrachtung
Ideen:
Nichts Neues mehr hineinschreiben im letzten Teil .... ich glaube, dass es
besser wäre, den Teil mit dem Verein Rosi bei den Experteninterviews
reinzugeben, da ich es für gut halte, wenn auch Leute interviewt werden,
die direkt betroffen sind!
eventl. Ausblick – was wird sich ändern – was wäre noch zu tun (weitere
Forschung)
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Literaturverzeichnis
(http://www.onmeda.de/lexika/sexualität/homosexualität.html)
(http://www.fpoe.at/dafuer-stehen-wir/partei-programm/12-familien-
gemeinschaft-der-generationen/ - Kapitel XII – Familie – Gemeinschaft der
Generationen, Artikel 1 (1) vom 25. November 2009)
http://www.hosilinz.at/service/beratung/ 4.12.2009
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