You are on page 1of 64

Vorlesung SS 2018

Modul 1
Energiespeichertechniken

Die dargestellten Inhalte stellen keine Veröffentlichung dar, sondern sind für eingeschriebene Studentinnen und Studenten
zu Lehrzwecken an der Fachhochschule Aachen bestimmt. Die Quellenhinweise geben den Studenten Empfehlungen zur
eigenen Vertiefung. Da die formalen Kriterien an eine Veröffentlichung nicht eingehalten werden, ist eine Weitergabe
außerhalb der Zweckbestimmung nicht erlaubt. Die Nutzung ist nur zur Prüfungsvorbereitung für Studenten und
Studentinnen gestattet und soll die Mitschrift erleichtern.

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
1
Vorstellung Lehrbeauftragter

Dipl.-Ing. Jochen Linssen


Jahrgang: 1973
Universität: RWTH Aachen, Abschluss 1999 als Dipl.-Ing. Maschinenbau
Fachrichtungen Energietechnik; Fahrzeugtechnik
Derzeitige Position: Wissenschaftler am Institut für Energie- und Klimaforschung,
Forschungszentrum Jülich GmbH
Schwerpunkt der Forschung:
• Energiesystemanalyse,
• Energieszenarien,
• neue Kraftstoffstrategien und
• Bewertung von Energietechniken und –systemen,

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
2
Vorstellung Lehrbeauftragter

Dr.-Ing. Peter Stenzel


Jahrgang: 1981
Universität: Ruhr-Universität Bochum, Abschluss 2011 als Dr.-Ing. Maschinenbau
Fachrichtungen Energietechnik; Energiewirtschaft
Derzeitige Position: Wissenschaftler am Institut für Energie- und Klimaforschung,
Forschungszentrum Jülich GmbH
Schwerpunkt der Forschung:
• Energiesystemanalyse,
• Bewertung von Energietechniken und –systemen,
• Energiespeicher,
• Energiekonzepte von Gebäuden und Quartieren

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
3
Vorstellungsrunde Studenten

• BA oder MA, Studienrichtung und angestrebtes


Betätigungsfeld nach dem Studium?

• Was ist Ihre Motivation zur Teilnahme am Wahlfach


„Energiespeichertechniken?

• Was ist Ihre Erwartungshaltung?

• Ab welchem Anteil der Wind-PV-Stromerzeugung an der


gesamten deutschen Stromerzeugung sind Langzeitspeicher
sinnvoll und notwendig?

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
4
Ziel der Vorlesung

 Vermittlung von Grundlagen und Technik-Kenntnissen der


Speicherung von Strom und Wärme sowie deren Anwendungs-
gebiete

 Vermittlung der notwendigen Kenntnisse zur Auslegung und


Planung von Energiespeichern und deren Anwendung auf
praxisnahe Fragenstellungen.

 Bewertung von Speichersystemen im Vergleich zu anderen


Maßnahmen

Themen-Eingrenzung:
=> Speicherung von Strom und Wärme

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
5
Themen der Vorlesung

 Anforderungen an Energiespeicher und deren Einsatzgebiete

 Grundlagen der Strom- und Wärmespeicherung

 Technische Ausführungen von Speichern:


• Mechanische Energiespeicher
• Elektrische Energiespeicher
• Thermische Energiespeicher
• Elektrochemische Energiespeicher
• Chemische Energiespeicher
• Neue und unkonventionelle Speicheroptionen

 Technische und wirtschaftliche Auslegung

 Rolle der Energiespeicherung in der Energieversorgung


Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
6
Aufteilung in Module

Modul 1: Anforderungen an Energiespeicher und Einsatzgebiete (Linssen/ Stenzel)


Modul 2: Grundlagen der Elektroenergie- und Wärmespeicherung (Linssen)
Modul 3: Mechanische Energiespeicher (Stenzel)
Modul 4: Elektrochemische und elektrische Energiespeicher (Stenzel)
Modul 5: Chemische Energiespeicher (Linssen)
Modul 6: Neue und unkonventionelle Speicheroptionen (Stenzel)
Modul 7: Thermische Energiespeicher (Linssen)
Modul 8: Speicheranwendung und Wirtschaftlichkeit (Stenzel)
Modul 9: Integration von Speichern in das Energiesystem (Linssen)
Modul 10: Klausurvorbereitung (Linssen/ Stenzel)

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
7
Termine

Modul Thema Termin Lehrbeauftragter


Nr.
V/Ü 1 Anforderungen an Energiespeicher und Einsatzgebiete 13.04.2018 Linssen/ Stenzel

P Projektaufgabe - Fragestellung und Anleitung 20.04.2018 Linssen/ Stenzel

V/Ü 2 Grundlagen der Energiespeicherung 27.04.2018 Linssen

V/Ü 3 Mechanische Energiespeicher 18.05.2018 Stenzel

V/Ü 4 Elektrochemische und elektrische Energiespeicher 25.05.2018 Stenzel

V/Ü 5 Chemische Energiespeicher 08.06.2018 Linssen

V/Ü 6 Neue und unkonventionelle Speicheroptionen 15.06.2018 Stenzel

V/Ü 7 Thermische Energiespeicher 22.06.2018 Linssen

V/Ü 8 Speicheranwendung und Wirtschaftlichkeit 29.06.2018 Stenzel

V/Ü 9 Integration von Speichern in das Energiesystem 06.07.2018 Linssen

P Projektaufgabe Präsentation der Ergebnisse 13.07.2018 Linssen/ Stenzel

Klausurvorbereitung 20.07.2018 Linssen/Stenzel

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
8
Geplanter Ablauf

 Vorstellung der Themen und Diskussion: 2 SWS


 Übungen zum jeweiligen Thema: 1 SWS
 Projektarbeit in Gruppen (2 SWS):
- Master: Modellierung eines PV-Batteriespeichersystems für
Einfamilienhäuser
- Bachelor: SWOT-Analyse zu verschiedenen Themen
- Vorstellung Projekt-Themen, Programmieraufgabe und
Anmeldung zur Projektarbeit am 20.04.2018

 Geplante Termine im SS 2018:


 jeweils Freitags 13:45 bis 16:00 Uhr, Raum CJ 01A72
 Start am 13.04.2018; 13:45 Uhr

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
9
Planung Klausur

- Vorbereitung in den Übungsteilen

- Klausur-Fragerunde in Modul 10

- 1,5 h Klausur mit Verständnisfragen und Rechenaufgaben


- Gesamtpunktzahl: 100; 50% Verständnisfragen, 50% Rechenaufgaben

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
10
Lernmaterial zur Vorlesung

ILIAS eLearning

Kontakt:
Jochen Linssen
E-Mail: j.linssen@fz-juelich.de
Tel.: 02461-613581

Dr. Peter Stenzel


E-Mail: p.stenzel@fz-juelich.de
Tel.: 02461-616556

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
11
Gemeinsamkeit der technischen Systeme?

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
12
Energiespeicher im Wandel der Zeit

Quelle: Sterner,
Stadler,
Energiespeicher

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
13
Gravierende Nachteile von Energiespeichern

Kosten
Kostenviel Geld
vielund erzeugen
Geld undteilweise
erzeugenerhebliche Energieverluste!
teilweise
erhebliche Energieverluste!
…. trotzdem können sie einen Mehrwert haben
….trotzdem
und sonst können sie einen Mehrwert
ungenutzte Energiehaben und sonst ungenutzte
nutzbar
Energie nutzbar machen
machen!

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
14
Definition Energiespeicher

Quelle: Sterner, Stadler,


Energiespeicher

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
15
Kenngrößen von Energiespeichern

Quelle: Sterner, Stadler,


Energiespeicher

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
16
Warum Energiespeicher?

 Zeitliche Verschiebung von Energieangebot und Nachfrage


 Mobile Bereitstellung von Energie
 Gleichmäßige Auslastung von Betriebsmitteln
 Hybridisierung von Systemen => Leistungsanpassung
 Energiemärkte, Handel, strategische Reserve
 Netzferne „Inselsysteme“
 …..

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
17
Einsatzgebiete Energiespeicher

 Stand der Technik in vielen Bereichen der Energieversorgung


 Anwendung im dezentralen als auch im großen zentralen Maßstab
 Einteilung der Anwendungen:

Portabel Mobil Stationär

Die technischen und wirtschaftlichen Anforderungsprofile


unterscheiden sich je nach Anwendung signifikant.
Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
18
Flexible Sektorkopplung mit Energiespeichern

Quelle: Sterner, Stadler,


Energiespeicher

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
19
Energiewende in Deutschland

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
20
Transformation von Energiesystemen

Von verbrauchsorientierten Systemen…


Stromnachfrage
Steuerbare Erzeugung
folgt der Last

Konventionelle Kraftwerke
Stromerzeugung entsprechend Endenergie
Kohle, Erdgas, Erdöl, Kernenergie Nachfrage (Strom)

Speicherung von Primärenergieträgern vor der Stromerzeugung

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
21
Transformation von Energiesystemen

…zu erzeugungsorientierten Systemen.


Stromnachfrage
Last folgt der
Zusätzliche Flexibilitäten
Stromerzeugung bestehen auf der
Nachfrageseite
(Steuerbare Verbraucher)

Dargebots-
Erneuerbare abhängige
Energien Strom-
Stromspeicher zum
erzeugung Endenergie
Ausgleich von
Fluktuierende (Strom)
Angebot und
Quellen
Nachfrage
(Wind, Solar)

• Speicherung von Primärenergie nicht möglich

• Speicherung von Strom nach der Stromerzeugung

• Zusätzliche Flexibilität und Komplexität im Energiesystem

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
22
Einflussfaktoren auf den Stromspeicherbedarf

Quelle: Sterner, Stadler,


Energiespeicher

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
23
Historie: Brutto-Stromerzeugung in Deutschland

 Trend zur erneuerbaren Stromerzeugung deutlich zu erkennen

Quelle: Agora Energiewende, 2018

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
24
Brutto-Stromerzeugung in Deutschland 2017, 654 TWh

Dargebotsabhängige Stromerzeugung

Quelle: Agora Energiewende, 2018

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
25
Brutto-Stromerzeugung in Deutschland pro Monat

Quelle: TenneT, 2018

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
26
Beispiel: Netzsituation in Deutschland, Mai 2016

10 Stunden später:
Residuallast 24 GW
Residuallast 10 GW (52 % Deckung durch EE)
Stromerzeugung und -verbrauch

(86 % Deckung durch EE)

Source: Agora Energiewende, 2016

• Große Residuallastgradienten treten auf, welche bisher durch


konventionelle Kraftwerke (Gas, Kohle) gedeckt werden
• Neue Optionen für die Bereitstellung von Systemdienstleistungen sind
erforderlich um die fossile must-run Kapazität reduzieren zu können
Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
27
Beispiel: Netzsituation in Deutschland, Oktober 2015

Installierte Kapazität Wind + PV (ca. 84 GW) ≈ Spitzenlast


Stromerzeugung und -verbrauch

Export

Installierte Kapazität Wind

Installierte Kapazität PV

Source: Agora Energiewende, 2016

• Niedrigster Beitrag durch Wind und PV liegt bei nahe 0 % („kein Wind in der Nacht“) und
ist nahezu unabhängig von der installierten Kapazität
• Langzeitspeicher sind eine Option um Phasen niedriger EE Erzeugung zu überbrücken
durch Verschiebung und Integration von EE Strommengen aus Phasen mit
Überschussstromerzeugung
Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
28
Dauer von Windflauten in Deutschland
Monat

Jahr

Quelle: RWE, 2010


• Typische Dauer von Windflauten in Europa: 1 bis 3 Wochen

• Zum Ausgleich von Windflauten werden große Speicherkapazitäten benötigt


Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
29
Szenario Brutto-Stromerzeugungskapazitäten, Deutschland

Quelle:
Leitstudie BMU, 2012

Anteil EE: 17 % 41 % 85 %
Anteil EE 2017: ca. 36 % (bezogen auf 654 TWh Gesamterzeugung)
Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
30
Szenario Stromerzeugung 2020 (Anteil Erneuerbare 41 %)

Quelle: Leitstudie BMU, 2012

• Nur wenige Tage mit Überschuss-Erzeugung


• Notwendige Flexibilität kann durch regelbare Kraftwerke, steuerbare
Verbraucher und Abregelung Erneuerbare bereit gestellt werden.
Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
31
Szenario Stromerzeugung Jahr 2050 (Erneuerbare: 85 %)

Quelle: Leitstudie BMU, 2012


• Viele Tage mit Strom-Übschussproduktion
• Lange Zeiträume mit niedriger erneuerbarer Stromproduktion
• Notwendige Flexibilität kann nicht mehr alleine durch regelbare Kraftwerke,
steuerbare Verbraucher und Abregelung Erneuerbare bereit gestellt werden.
• Langzeitspeicher zur Reduktion der EE-Abregelung (Ökonomie beachten!)
Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
32
Szenarienvergleich Überschussstrommengen

Quelle: Sterner, Stadler, Energiespeicher


Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
33
Speicherkapazität in verschiedenen Stromerzeugungsszenarien

Quelle: Cebulla. F. et al., 2018


Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
34
Zukünftiges Spannungsfeld - Stromwirtschaft

Ausbau der Erneuerbaren Energie insbesondere in der


Stromerzeugung und Wärmebereitstellung
 Erreichung von Klimaschutzzielen
 Schonung von fossilen Energieträgern
 Diversifizierung der Primärenergiequellen

Mögliche Probleme:
 Deutlich höheres Angebot an fluktuierender Erzeugung
 steigende Anforderungen an das Netzmanagement bei weiterem
Ausbau der erneuerbaren Energien
 Zukünftig: Stromüberschüsse in Schwachlastzeiten und
notwendige Abschaltung EE-Stromerzeugung
 Saisonaler Stromüberschuss/- Mangelsituationen
 ….

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
35
Struktur der Stromversorgung bisher (zentrales System)

Großtechnische,
zentrale
Stromerzeugung
Strom-

Lastfluss: top – down


netz

Dezentrale
Niedriger Endverbraucher
Anteil
EE

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
36
Struktur der Stromversorgung zukünftig (dezentrales System)

Lastflussrichtung abhängig von der Erzeugungssituation


Offshore Wind Farm

Großtechnische,

Lastfluss: top – down und bottom – up


zentrale
Stromerzeugung
Strom-
netz

und der Nachfrage


Dezentrale
Hoher Prosumer
Anteil
(Verbraucher und
EE Erzeuger)

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
37
Einsatzgebiete von stationären Stromspeichern

Quelle: FZJ, 2013

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
38
Einsatzgebiete von Energiespeichern in der Stromwirtschaft

Quelle: BWK 2012-10


Weitere:
• Eigenverbrauchsoptimierung (Behind-the-meter)
• Multi-Use-Speicher (Kombination von Einsatzgebieten)

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
39
Einsatzgebiete von Speichern aus Akteurssicht

Quelle: FfE, 2015

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
40
Einsatz im Stromhandel

 Preisdifferenz aus Lade- und Endladestrom bestimmt die


Wirtschaftlichkeit des Stromspeichers
Quelle: BWK 2012-10

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
41
Bereitstellung von Regelleistung

 Frequenz als wichtiger Indikator für die Last-Situation im


Übertragungsnetz
=> Leistungs-Frequenzregelung zur Netzstabilisierung
Quelle: BWK 2012-10
Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
42
Volatile Erzeugung und Verstetigung

 Gesicherte Leistung für Fotovoltaik- und Wind-Stromerzeugung

Quelle: BWK 2012-10

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
43
Demonstrationsvorhaben PHEOBUS

Quelle: FZJ, IEK-3 2008


Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
44
Netzstützung

 Bei unzureichenden Übertragungskapazitäten (z.B.


unzureichender Netzausbau) können Energiespeicher zur
gleichmäßigeren Auslastung bzw. Entlastung der Betriebsmittel
eingesetzt werden.
Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
45
Spitzenlast-Deckung

 Vermeidung von Nachfragespitzen bei z. B. Industriekunden

Quelle: BWK 2012-10

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
46
Notstromversorgung

 Absicherung von Stromausfällen bei sensitiven


Verbrauchern: z.B. Rechenzentren, Krankenhäusern,
Kernkraftwerke
Quelle: BWK 2012-10

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
47
Stromspeicher und weitere Flexibilitätsoptionen

Quelle: DIW, 2015

Stromexport /-import

Wirtschaftliche Anreize zur Bereitstellung von Flexibilität (Auswahl):


• abschaltbare Versorgungsverträge
• zeitabhängige Tarife

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
48
„Kabellose“ Bereitstellung von elektrischer Energie

 Mobile Anwendungen:
• Herkömmliche Starterbatterie: Ausgleich von
Nachfragespitzen z.B. Startvorgang
• rein elektrischer/ hybridisierter Fahrzeugantrieb mit
Netz-Ladeoption (Plug-In)
• Hybridisierung des verbrennungsmotorischer Antrieb
ohne Netz-Ladeoption

 Portable Anwendungen
• Bereitstellung elektrischer Energie in portablen
Anwendungen mit Netz-Ladeoption

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
49
Konzeption der Elektrofahrzeuge

VM&Generator/
Paralleler Reformer&BZ,
E-Antrieb

elektr. Speicher
(Optimierung
VM-Betrieb/
Start/Stopp)

Range Extender
Serieller (Kleinst-VM
elektr.
E-Antrieb &Generator) Speicher

Versorgungsleitung elektr. Verbindung mech. Verbindung

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
50
Marktübersicht 1900

 Lohner-Porsche
• Baujahr 1899, in Österreich patentiert
• Höchstgeschwindigkeit: ca. 50 km/h
• Reichweite: 50 km
• Batteriespeicher: 410 kg schwere Bleibatterie

Quelle: autowallpaper.de 2011


Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
51
Marktübersicht Auswahl 2014

Citroen C-Zero Tesla


Peugeot, iOn Modell S
Mitsubishi i-MIEV

Ford Opel, Ampera


Focus Chevrolet Volt
Electric

Nissan,
Leaf
BMW i3 und i8

Bild-Quelle: Herstellerseiten 2014

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
52
Portable Strombereitstellung

 Bereitstellung elektrischer Energie ohne Netzkopplung für


• Kommunikation
• Informationstechnik
• Licht
• Wärme
• ….
 Fast ausschließlicher Einsatz von Primär- und Sekundär-
Batterie; derzeit Li-Ionen Akkumulator mit höchster
Marktdurchdringung bei den wieder aufladbaren Batterien

 Weitere Entwicklungsziele: Optimierung von Kosten und


Lebensdauer

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
53
Portable Anwendungen
 Einsatz von Akkumulatoren im Jahr 2008 weltweit:
• Mobiltelefone: 1,3 Mrd.
• Digitalkameras: 140 Mio.
• Laptops: 130 Mio.
• MP3-Playern und Spielekonsolen : 150 Mio.,
• Digitalcamcordern: 20 Mio.
 weitere Nischenanwendungen mit zum Teil abweichenden
Leistungs- und Kapazitätswerten (Freizeit, Militär, Forschung
etc.).
 Die vorherrschende Speichertechnologie im portablen Bereich
sind Batterien auf Basis von Nickel-Cadmium (NiCd), Nickel-
Metallhydrid (NiMH) und Lithium-Ionen (Li-Ion).

Quelle: Fraunhofer ISE 2008


Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
54
Zusammenfassung: Anwendung Stromspeicher

Quelle: FZJ, IEK-STE, 2012

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
55
Wärmespeicherung

 Glättung der Erzeugung

 Abfangen von Bedarfsspitzen, Hybridisierung von Systemen

 Zeitliche Verschiebung von Wärme-Angebot und –Nachfrage


z.B. Solarthermie und Raumwärme in Wohngebäuden

 …..

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
56
Bedeutung des Wärmemarktes

 Endenergiebedarf
Deutschland 2010:
Gesamt 9.060 PJ
 Über 50% des
Endenergiebedarfs
wird für die
Erzeugung von
Raum- und
Prozesswärme
eingesetzt.

Quelle: AG Energiebilanzen, BDEW 2012

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
57
Zukünftige Bedeutung Wärmespeicherung

 Durch den zunehmenden Einsatz von Erneuerbaren


Energien und deren diskontinuierliches Erzeugungs-
angebot rückt auch die Bedeutung thermischer Speicher
zunehmend in den Blickpunkt.

 Darüber hinaus bestehen große Potenziale bei der


Abwärme-Nutzung (insbesondere bei Hochtemperatur-
prozessen), die mit geeigneten Speichertechnologien
erschlossen werden könnten.

 Die Entwicklung und Realisierung neuer Techniken, wie


z.B. adiabatische Druckluftspeicher oder solarthermische
Kraftwerke erfordern ebenfalls verbesserte thermische
Speicherkonzepte.

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
58
Wärme und Stromnachfrage in Haushalten

 Tagesgang der Strom und Wärmenachfrage eines


Einfamilienhauses an einem Wintertag Quelle: FZJ, IEK-STE, 2012

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
59
Solarthermie und Wärmespeicherung

 Zeitliche Verschiebung von Wärmebbereitstellung und


Nachfrage

Quelle: solarwaerme-info.de, 2012

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
60
Dezentrale Kraftwärmekopplung

Quelle: DLR, 2010

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
61
Solarthermische Stromerzeugung –Solarturm Jülich

Quelle: DLR, 2012

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
62
Anhang

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
63
Weiterführende Literatur zum Modul

(1) Energiespeicher – Bedarf, Technologien, Integration; M. Sterner, I.


Stadler; Springer 2018; ISBN: 9783662488928
(2) Energiespeicher: Technische Grundlagen und
energiewirtschaftliches Potenzial; U. Neupert, T. Euting, T.
Kretschmer, C. Notthoff; Fraunhofer IRB Verlag 2009; ISBN-10:
3816779360
(3) Energiespeicher: Grundlagen - Komponenten - Systeme und
Anwendungen; E. Rummich; Expert-Verlag; 2008; ISBN-10:
381692736X
(4) Speicherbedarf bei einer Stromversorgung mit erneuerbaren
Energien; Matthias Popp; Springer; 2010; ISBN: 3642019269

Vorlesung Energiespeichertechniken
FH Aachen
64

You might also like